DE3008001A1 - Pyrotechnisches satzgemisch fuer verzoegerungselemente - Google Patents
Pyrotechnisches satzgemisch fuer verzoegerungselementeInfo
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Description
Troisdorf, den 12.2.1980
OZ: 80011 (3000) Dr.Sk/Sch
DYNAMIT NOBEL AKTIENGESELLSCHAFT Troisdorf, Bez. Köln
Pyrotnchnirches Satarsmisch für Verz-öferungselernente
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein pyrotechnisches
Satzgemisch für Verzögerungseleinente, dd e z.B. in Sprengzeitzünder eingebaut werden, auf der Basis von
metallischem Antimon und Kaliumperaanganat. Es wird vorwiegend in solchen Sprengzeitzündern eingesetzt, die Verzögerungsintervalle
von 150 Millisekunden (ms) und größer als 150 ms haben sollen.
Sprengzeitsünder werden bekannterweise dort angewendet, wo
durch einen einmaligen Zündvorgang Sprengladungen in vorbestimmten, definierten Zeitabständen nacheinander zur
Detonation gebracht v/erden sollen. Die Zeitspanne vom Beginn der Einleitung des Zündvorgangs bis zur Detonation
des Sprengzeitzünders wird als Verzögerungszeit bezeichnet.
Um eine optimale Wirkung der Zeitzünder zu erreichen, ist eine möglichst genaue Einhaltung der Verzögerungszeit er-
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forderlich. Die unvermeidliche Streuung der Verzögerungszeit muß dabei so gering sein, daß die Brennzeiten einer
bestimmten Zeitstufe nicht kurzer sind als die längste Brennzeit der niedrigeren Zeitstufe oder nicht langer sind
als die kürzeste Brennzeit der nächst höheren Zeitstufe. Dies bedeutet, daß Überschneidungen der Brennzeiten benachbarter
Zeitstufen vermieden werden müssen.
Die Bifferenz der Verzögerungszeiten benachbarter Zeitstufen von Sprengzeitzündern wird als Verzögerungsinterval
bezeichnet. So sollen z.-B. Sprengzeitzünder mit Verzögerungsintervallen von 500 ms in der Zeitstufe 3 1500 ms
nach Einleitung des Zündvorgangs und die der Zeitstufe 4 2000 ms nach Einleitung des Zündvorganges zur Detonation
kommen.
Es ist weiterhin bekannt, Gemische aus metallischem Antimon und Kaliumpermanganat in Verzögerungssätzen mit Zeitintervallen
vom Halbsekundenbereich ab aufwärts einzusetzen. Diese Sätze besitzen jedoch so große Streuwerte,
daß sie im Intervallbereich unterhalb von 500 ms Überschneidungen ergeben.
Es bestand deshalb die Aufgabe, ein pyrotechnisches Satzgemisch zu finden, das auch bei einem Verzögerungsinterval'
von 150 ms ab aufwärts eine so geringe Brennzeitstreuung
besitzt, daß bei seinem Einsatz in Sprengzeitzündern keine Überschneidungen auftreten.
In Erfüllung dieser Aufgabe wurde gefunden, daß durch einen Zusatz von Leichtmetallen, z.B. Silicium, zum Gemisch
von metallischem Antimon und Kaliumpermanganat die Streuung der Verzögerungszeit, der mit diesem Verzögerungssatzgemisch
versehenen Sprengzeitzünder wesentlich ges'enkt v/erden konnte. Das erfindungsgomäße Satzgemisch ist also
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dadurch gekennzeichnet, daß es bei einem Gewichtsverhältnis
von Antimon:Kaliumpermanganat von (33-45):(55-65)
zusätzlich noch 0,1 bis 2,0 Gew.-% Leichtmetalle in Pulver
form enthält.
Mit diesen erfindungsgemäßen Satzgemischen ist es möglich, Sprengzeitzünder mit Verzögerungsintervallen von 150 ms ab aufwärts herzustellen, die
überschneidungsfrei detonieren.
Bevorzugt enthält das pyrotechnische Gemisch neben dem
Antimon und dem Kaliumpermanganat pulverförmiges Silicium. Die Menge dieses Metalls, wie auch diejenige der ebenfalls
einsetzbaren Leichtmetalle, bezieht sich immer auf den gesamten Satz.
Die erfindungsgemäßen pyrotechnischen Sätze brennen sehr
zeitkonstant ab. Wenn ein erfindungsgemäßes Gemisch mit einem Preßdruck zwischen 800 und 1400 kg/cm in eine Hülle
mit einem Durchmesser von etwa 3?3 ran gepreßt wird, dann
brennt dieser Satz in 250 ms ab, wenn diese Hülse zu etwa 2,5 mm mit diesem Satz gefüllt ist. Ein Vielfaches dieser
Füllhöhe ergibt ein gleiches Vielfaches der Brennzeit. Auf diese Weise lassen sich mehr Zeitstufen herstellen als
bei den bekannten Halbsekundenzündern.
In den erfindungsgemäßen Gemischen kann das Verhältnis
zwischen Antimon und Kaliumpermanganat zwischen. 1:1,2 und 1:1,85 schwanken· Die jeweils einzusetzende Menge hängt
von der durchschnittlichen Korngröße der Einzelsubstanzen. ab. Im allgemeinen gilt die Beziehung, daß eine Verkleinerung
der Korngröße einer Substanz eine Verkürzung der Brenndauer des Gemisches bewirkt. Die Korngröße des Antimons
kann deshalb bei Werten unterhalb 100 /am liegen;
bevorzuigt liegt sie unterhalb 60/im. Das Kaliumpermanganat
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wird in Korngrößen kleiner als 6O-ZIm eingesetzt.
Die Menge des Leichtmetalls in den erfindungsgemäßen Sätzer
liegt zwischen 0,1 und 2 Gew.-%. Bevorzugt wird es in Mengen zwischen 0,5 und 1,8 Gew.-% eingesetzt. Seine Korngröße
sollte ebenfalls<100 /im, bevorzugt ^.60 pm sein. Erfindungsgemäß
sollen unter Leichtmetallen hauptsächlich Aluminium, Magnesium und Silicium, sowie Legierungen
dieser Metalle miteinander verstanden werden. Das bevorzugt eingesetzte Leichtmetall ist Silicium.
In den erfindungsgemäßen Gemischen müssen die einzelnen Bestandteile möglichst gleichmäßig verteilt vorliegen.
Die Komponenten müssen deshalb auf geeigneten, bekannten Aggregaten intensiv und innig vermischt und in einen
rieselfähigen Zustand gebracht warden.
Die erfindungsgemäßen Gemische werden bevorzugt als Verzögerungssätze
im Viertelsekundenbereich eingesetzt. Um diese Verzögerungsintervalle zu erhalten, werden sie in
die Hülsen der Verzögerungssätze mit einem Preßdruck von
800 bis 1400 kg/cm eingepreßt. Je nach dem Durchmesser
der Hülse und der gewünschten Brennzeitstufe werden die Hülsen auf diese V/eise mit dem Gemisch gefüllt.
Diese Verzögerungssätze können dann in an sich bekannter Weise in Sprengzündern oder anderen Verzögerunrrseinrichtungen
verwendet werden.
Es wurden 400 Gew.-Teile Antimon einer Korngröße <60/im
mit 59O Gew.-Teilen feingemahlenem Kaliumperrnan^anat
(Korngröße<60/im) und 10 Gew.-Teilen Siliciumpulver
(Korngröße<60/am) innig vermischt. Das Gemisch würde in
mehrere Hülsen von 3,5 ram Durchmesser mit einer. Preßdruck
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von 1100 kg/cm "bis zu einer Höhe von 2,5 nun oder ganzen
Vielfachen davon gefüllt.
Die auf diese Weise hergestellten Verzögerungssatzgemische haben beim Beschüß in Sprengzeitzündern keine Überschneidungen
der Brennzeit in den einzelnen Zeitstufen ergeben. Die Brennzeiten -wurden mit bekannten elektronischen Meßgeräten
ermittelt.
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Claims (3)
1. Pyrotechnisches Satznreraisch für
auf der1 Basis von metallischem Antimon und Kaliräperrnann;önat,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewichtsverhältnis von Antimon: Kaliumpernian~ana
bei (33-^5):(55-55) liest und das Gemisch zusätzlich
noch 0,1 bis 2,0 Gew.-% Leichtmetalle in Pulverform enthält.
2. Pyrotechnisches Satzgemisch preiriä^ Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es pulverförmiges Silicium enthält.
3. Verwendung eines pyrotechnisches. Satzgemisches gemä'?.
Anspruch 1 oder 2 als Verzögerungssatz in Zeitzündern mit Brennzeitintervallen von>150 ns.
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