DE182031C - - Google Patents

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DE182031C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B25/00Compositions containing a nitrated organic compound
    • C06B25/04Compositions containing a nitrated organic compound the nitrated compound being an aromatic
    • C06B25/06Compositions containing a nitrated organic compound the nitrated compound being an aromatic with two or more nitrated aromatic compounds present

Description

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KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Ja 182031 -' KLASSE 7Be. GRUPPE
LOUIS LHEURE in PARIS.
Zündröhre. Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Dezember 1904 ab.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Zündröhren, das im wesentlichen darin besteht, daß zur Füllung der Röhren Trinitrotoluol bezw. Trinitrobenzol verwendet wird.
Die Anwendung brisanter Sprengstoffe zur Herstellung von Zündröhren erscheint bei dem jetzigen Stande der Sprengtechnik ausgeschlossen. Vor allem scheiden diejenigen aus,
ίο welche gegen Stoß sehr empfindlich sind, da ihre Herstellung mit großer Gefahr verbunden ist. So kann z. B. Dynamit nicht Verwendung finden und ist auch niemals für diesen Zweck verwendet worden, obwohl es seines niedrigen Preises wegen vom industriellen Standpunkte aus gerade für diesen Zweck am geeignetsten erscheint.
Soll die Gewähr für Gefahrlosigkeit geboten sein, so dürfen nur solche Stoffe Verwendung finden, die auf Stoß oder Reibung nicht oder wenig reagieren, und die Erfahrung lehrt, daß sämtliche brisanten Sprengstoffe, welche diese Eigenschaft besitzen, zu dem vorliegenden Zwecke nicht verwendbar sind.
Durch eingehende Versuche wurde nun festgestellt, daß von allen brisanten Sprengstoffen nur das Trinitrotoluol bezw. das Trinitrobenzol für den vorliegenden Zweck in Frage kommen.
Versuche mit Dynamit waren von vornherein ausgeschlossen, da der auf den Sprengkörper während des Ausziehens der Röhren ausgeübte Druck unbedingt den Austritt von Nitroglyzerin veranlaßt haben würde, was die Fabrikation absolut unmöglich gemacht hätte. Versuche mit Nitroguanidin, einem brisanten Sprengstoffe niedriger Entzündungstemperatur, führten ebenfalls zu keinem Resultate, da die Röhre trotz sorgfältigster Füllung sich nicht entzündete, obschon vor dem Einfüllen der gepulverte Sprengstoff durch einen Zünder zur heftigen Explosion gebracht wurde.
Diese Versuche lehrten, daß unter den brisanten Sprengstoffen eine engere Auswahl getroffen werden mußte. Bei diesen Versuchen stellte sich die Schwierigkeit heraus, mit gepulverten Substanzen zu manipulieren, da dieselben sich schwer in Tuben einfüllen lassen. Es wurde deshalb mit geschmolzenen Sprengmitteln operiert. Die Verwendung geschmolzener Sprengstoffe ist allerdings an sich bekannt, jedoch lediglich für Geschosse, Torpedos und dergl. Die Anwendung geschmolzener Sprengstoffe für die Herstellung von Zündröhren schien von vornherein ausgeschlossen; denn es wurde bisher allgemein angenommen, daß der geschmolzene Sprengstoff nicht in gleicher Weise wie das gepulverte Material durch Knallquecksilber zur Explosion gebracht werden könnte, sondern daß eine Zwischenzündung notwendig wäre. Tatsache ist, daß Sprengstoffe nach dem Schmelzen und Erstarren weniger empfindlich sind als gepulverte.
Da man nun bei Zündröhren innerhalb der Explosionsmasse Zünder nicht einsetzen kann, war anzunehmen, daß diese Methode zu häufigen Versagern führen müßte. Die ersten Versuche mit dem Schmelzen betrafen Tri-
nitronaphtalin. Dieses explodierte heftig und vollständig bei Zündung mittels Knallquecksilbers, jedoch entzündeten sich mit diesem Sprengstoffe gefüllte Röhren nur auf eine sehr kurze Strecke. Die Ursache hiervon wurde darin ermittelt, daß die Zündfähigkeit wesentlich herabgesetzt wird, sobald der Sprengkörper beim Erstarren eine pastenförmige Konsistenz annimmt, statt zu kristallisieren. Um also die Zündfähigkeit trotz des Schmelzens zu erhalten, konnten nur solche Sprengstoffe in Frage kommen, welche beim Erstarren nicht in den teigförmigen Zustand übergehen. Nun tritt dies aber beinahe bei sämtlichen brisanten Sprengstoffen ein; bei den einen, z. B. Trinitronaphtalin, weil sie aus Mischungen isomerer Verbindungen bestehen, bei den anderen, weil sie eine Menge Verunreinigungen enthalten. Die Ausscheidung der Isomeren ist aber aus praktischen Gründen ausgeschlossen, da dies Verfahren die Fabrikation zu sehr verteuern würde.
Das Trinitrotoluol zeigt nun die vorerwähnten Übelstände nicht, und es eignet sich daher ganz besonders für den hier angestrebten Zweck, abgesehen davon, daß es selbst billig ist und die Verwendung billiger Bleituben zuläßt. Das Trinitrobenzol, das seinen Eigenschaften nach ebenfalls für das vorliegende Verfahren geeignet ist, hat den Nachteil, daß sein Preis bedeutend höher ist. Der Gedanke, Trinitrobenzol und ganz besonders Trinitrotoluol zur Herstellung von Zündröhren zu verwenden, ist ebenso wie die Herstellungsweise der Zündröhren neu. Statt wie bisher die Röhren mit einem pulverigen Sprengstoffe zu füllen und die Röhre hierauf durch Ausziehen auf den gewünschten Durchmesser zu bringen, geschieht die Einfülloperation in der Weise, daß zunächst der Sprengstoff geschmolzen und flüssig in die Röhre eingegossen wird. Nachdem derselbe erstarrt ist, erfolgt das Ausziehen der Röhre in üblicher Weise. Das Einfüllen mit einem flüssigen Sprengstoffe verhindert die Bildung von Lufträumen in der Röhre, so daß nach dem Ausziehen der Röhre sämtliche Teile gleichmäßig mit Sprengstoff gefüllt sind, was nach den früheren Verfahren nicht möglich war und häufig Versager veranlaßte.
Dieses neue Einfüllverfahren gibt auch die Erklärung für den Umstand, daß nach dem vorliegenden Verfahren nur Sprengstoffe niedrigen Schmelzpunktes, also Trinitrobenzol und besonders Trinitrotoluol, welches bekanntlieh bei 8o° schmilzt, in Frage kommen. Bei dem alten Einfüllverfahren (Guttmann) würden diese Sprengstoffe gegenüber der Nitrozellulose keinerlei Vorteil bieten. Bei den nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Zündröhren scheidet, wie erwähnt, das Vorkommen von Versagern aus. Außerdem aber können zu gleichzeitiger Entzündung mehrerer Schüsse an die Röhren Abzweigungen angesetzt werden, wie dies auch früher schon als möglich angedeutet wurde.
Das Herstellungsverfahren der Zündröhren mittels Trinitrotoluol und Trinitrobenzol besteht darin, daß man die geschmolzene Substanz in ein Blei- oder Zinnrohr größeren Durchmessers einfüllt und sie hierauf in bekannter Weise durch aufeinander folgendes Ausziehen auf den gewünschten Durchmesser bringt. Das Ausziehen erfolgt nach dem Erkalten der Sprengstofffüllung. Die auf diese Weise hergestellten Zündröhren werden durch einen Zünder aus knallsaurem Quecksilber zur Entzündung gebracht ; die Explosion pflanzt sich mit einer Geschwindigkeit von 5 bis 6000 m fort, ohne Rücksicht auf den Durchmesser des Zündrohres. Sämtliche anderen Zünder (mit Ausnahme des genannten knallsauren Quecksilbers) sowie Stoß und Reibung besitzen keinerlei Einwirkung auf die mit Trinitrotoluol bezw. Trinitrobenzol gefüllten Röhren. Selbst ins Feuer geworfen, brennt die Röhre ruhig ohne Knall und ohne Sprühen ab. Die Handhabung kann demnach unter Ausschluß jeglicher Gefahr geschehen. Diese Zündröhre kann man zum gleichzeitigen Entzünden mehrerer Explosionsladungen oder auch zum sicheren Zünden 'einer einzelnen isolierten Ladung verwenden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung einer Zündröhre, dadurch gekennzeichnet, daß Trinitrotoluol oder Trinitrobenzol in flüssigem Zustande in die Röhre eingefüllt wird.
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