DE825228C - Verfahren zur Herstellung von Zuendern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Zuendern

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Publication number
DE825228C
DE825228C DEP329A DEP0000329A DE825228C DE 825228 C DE825228 C DE 825228C DE P329 A DEP329 A DE P329A DE P0000329 A DEP0000329 A DE P0000329A DE 825228 C DE825228 C DE 825228C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
lead
mixture
silicon
spraying
binder
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Expired
Application number
DEP329A
Other languages
English (en)
Inventor
Joseph Emlyn Forlin
Henryk Zenftman
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Imperial Chemical Industries Ltd
Original Assignee
Imperial Chemical Industries Ltd
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Filing date
Publication date
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Application granted granted Critical
Publication of DE825228C publication Critical patent/DE825228C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06CDETONATING OR PRIMING DEVICES; FUSES; CHEMICAL LIGHTERS; PYROPHORIC COMPOSITIONS
    • C06C5/00Fuses, e.g. fuse cords

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Air Bags (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Zündern Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Zündern, bei welchen ein Kern aus brennbarem Material, der von einer Hülle umgeben ist, aus einem zusammenhängenden Stab einer nicht porösen Masse besteht, welche im Wege des Spritzverfahrens in thermoplastischem Zustande erhalten wird.
  • In der britischen Patentschrift S.14 252 ist unter anderem ein nicht explosibler Sicherheitszünder beschrieben, welcher aus einem zusammenhängenden, porenfreien, im Wege des Spritzverfahrens hergestellten Kern besteht und von einer Hülle von wenig oder unbrennbarem Material umgeben ist, wobei der Kern aus einem schnell abbrennenden Gemisch von normalerweise pulverförmigen, oxydiero,iiden und reduzierenden Mitteln sowie aus einem nicht explosiblen Bindemittel hierfür besteht, welches aus kolloidaler Nitrocellulose ohne Zusatz von Nitroglycerin besteht, und in einer Gewichtsmenge vorhanden ist, die nicht größer ist als die Menge des Gemisches von Oxydations- und Reduktionsmitteln.
  • Inzwischen wurden für bestimmte Zwecke besonders brauchbare Zünder, und zwar sowohl gewöhnliche Zünder als auch Sicherheitszünder, entwickelt, bei welchen der Kern aus einer thermoplastischen -fasse hergestellt worden ist, bei der das Gemisch aus den pulverförmigen oxydierenden und reduzierenden Mitteln, beispielsweise aus Silicium oder Calciumsilicid, Bleimonoxyd und freien Sauerstoff als Zersetzungsprodukt ergebenden Bleiverbindung als Oxydationsmittel besteht, und die fabrikmäßig hergestellte N itrocellulose durch ein nicht flüchtiges Plastizierungsmittel für Nitrocellulose, wie z. B. Dibutylphthalat, weich gemacht ist.
  • Es wurde jedoch festgestellt, daß die Geschwindigkeit des Spritzvorganges bei einer Spritzmaschine für derartige, durch Erhitzen auf Temperaturen von ungefähr ioo° C erweichte thermoplastische Massen mit der Zeit abnahm und daß evtl. der Durchgang des Materials aufhörte. Es wurde gefunden, daß die Masse in der Spritzmaschine hart und krümelig wurde und durch weiteres Erhitzen nicht mehr erweicht werden konnte. Die Geschwindigkeit des Erhärtens schien von der Erhitzungstemperatur abzuhängen. So kann z. B. durch Erhitzen in der Dauer von 45 bis 6o Minuten auf ioo° C die Mischung so hart werden, daß die Verarbeitung im Wege des Spritzverfahrens unmöglich wird. Da es nach der Art des Erhitzens unwahrscheinlich schien, daß diese Temperatur die beobachtete Härtung bewirken könnte, wurde angenommen, daß verhältnismäßig starke Temperaturzunahmen der Mischung durch Reibung sowie durch die Arbeit der Preßschnecke hervorgerufen worden sind. Da die Mischung bei 8o° C für das Spritzverfahren genügend plastisch ist, wurde nun diese Temperatur für den Spritzvorgang gewählt, wobei unmittelbar eine Verbesserung erreicht wut'de; die Geschwindigkeit des Spritzvorganges fiel jedoch mit der Zeit wieder ab. Es wurde gefunden, daß an den rauhen Stellen der Preßschnecke der Spritzmaschine eine kleine Ablagerung entstanden war, welche im Laufe von ungefähr einer Stunde erhärtete und dazu neigte, auf der Schnecke weiter anzuwachsen und einen zunehmenden Widerstand für den Durchtritt des Materials hervorzurufen. Die Möglichkeit war daher gegeben, daß bei verlängerter Dauer des Spritzvorganges eine totale Verstopfung stattfinden könnte. Es war daher wesentlich, diese plastischen Kernmischungen so zu verbessern, daß ein Hartwerden nicht mehr stattfinden konnte.
  • Dieses allmähliche Hartwenden der thermoplastischen N itrocellulosemischungen bei verlängerter Erhitzungsdauer und erhöhten Temperaturen könnte allenfalls der Gegenwart der pulverförmigen, als Oxydationsmittel zugesetzten Bleiverbindung zugeschrieben werden.
  • In der Folge wurde experimentell ermittelt, daß dieses Hartwerden dadurch verhindert werden kann, daß in der thermoplastischen Masse eine oder mehrere wasserlösliche aliphatische Polycarbonsäuren, nämlich Zitronensäure, Malonsäure, Apfelsäure sowie Kaliumbioxalat (K H C, 04 - H, O), ein hochsiedendes Lösungsmittel von Äther-Alkohol-Struktur für Nitrocellulose, nämlich Butyläther des Äthylenglykols (Butyl cellosolve), mitverwendet werden.
  • Die genannten Reagenzien, die das allmähliche Hartwerden von in Kolloidform gebrachter und ein pulverförmiges, bleihaltiges Oxydationsmittel enthaltender Nitrocellulose bei erhöhten Temperaturen verhindern, werden nachstehend als Antierhärtungsmittel bezeichnet.
  • Es ist wünschenswert, daß eine schwache Base, wie z. B. Diphenylamin, in der thermoplastischen Masse mitverwendet wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Zündern, die einen zusammenhängenden, nicht porösen, im Wege des Spritzverfalircns hergestellten Kern besitzen, der von einer Hülle ans wenig oder unbrennbarem Material umgeben ist, besteht darin, daß im Wege des Spritzverfahrens ein Kern aus einer erhitzten thermoplastischen Masse hergestellt wird, welche Masse aus einem schnellabbrennenden Gemisch eines Reduktionsmittels und einer thermisch zersetzbaren, Bleimonoxyd und freien Sauerstoff als Zersetzungsprodukt ergebenden Bleiverbindung, sowie aus einem nicht explosiblen Bindemittel hierfür besteht, welches mittels eines nicht flüchtigen Weichmachers in Kolloidform übergeführte Nitrocellulose und ein oder mehrere Antierhärtungsrnittel gemäß obenstehender Definition umfaßt.
  • Die Verwendung von kristalliner Zitronensäure hat sich als besonders zweckvoll erwiesen.
  • Es ist wünschenswert, daß das Gemisch des vorstehend definierten Antierhärtungsmittels in einem Ausmaß von mindestens 2 Gewichtsprozent der plastizierten Nitrocellulose vorhanden ist.
  • Die erwähnte thermoplastische Nitrocellulosemasse wird bei Temperaturen zwischen 8o und 1i5° C fließbar.
  • Beispiele von geeigneten Bleiverbindungen sind die höheren Bleioxyde, wie z. B. Bleimennige und Bleiperoxyd.
  • Beispielsweise können aus Bleimennige und Silicium im wesentlichen gasfrei abbrennende Mischungen erhalten werden, welche gewünschtenfalls einen Überschuß von Silicium bis zu ungefähr 25°1a über das stöchiometrische Verhältnis enthalten können.
  • Gewünschtenfalls können diese.2vlischungen durch Ersetzung eines Teiles der als Oxydationsmittel vorhandenen Bleiverbindung durch Kaliumnitrat-oder Bariumnitrat nicht gasfrei gemacht werden, wobei z. B. zweckmäßig nicht weniger als ein Teil Bleimennige je Teil Kaliumnitrat, sowie ein Überschuß von Silicium über das stöchiometrische Verhältnis vorhanden sein kann.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist an Hand eines Ausführungsbeispiels in den nachfolgenden Versuchen erschöpfend veranschaulicht.
  • Es werden thermoplastische Mischungen aus in Kolloidform übergeführte Nitrocellulose vorbereitet, die eine Bleiverbindung der vorerwähnten Art und zwei Gewichtsprozent eines wie vorstehend definierten Antierhärtungsmittels, bezogen auf das Gewicht der kolloiden Nitrocellulose, enthalten.
  • Die erwähnte plastische Kernmasse besteht im speziellen aus 79,6 Gewichtsteilen eines Gemisches von Oxydations- und Reduktionsmitteln, 20,0 Teilen kolloider Nitrocellulose und 0,4 Teilen eines Antierhärtungsmittels gemäß der vorhergegangenen Definition. Das (3emisch aus den 1)ul\erförmigen Agenzien besteht aus 41 Teilen Bleimennige, 33 Teilen Kaliumnitrat und 26 Teilen Silicium. Die in Kolloidform übergeführte Nitrocellulose besteht aus 5o Teilen N itrocellulose, 48 Teilen Dibutylphthalat und 2 Teilen Diphenylamin.
  • Diese Mischung wird 8 Stunden lang bei einer Temperatur z%vischen 9o und ioo° C erhitzt. Nach dieser verlängerten Erhitzungsdauer wird die Mischung im Spritzverfahren mittels einer Spritzapparatur im LahoratoriumsmaBstabe verarbeitet.
  • Es wurden keine Anzeichen für das Erhärten irgendeiner der obenerwähnten Mischungen beim Spritzvorgang festgestellt.

Claims (7)

  1. P A T E N T A N S P R Üi . H F r. Verfahren zum Herstellen von Zündern, die einen zusammenhängenden, nicht porösen, im Wege des Spritzverfahrens hergestellten Kern besitzen, der von einer Hülle aus wenig oder unbrennbarem Material umgeben ist und aus einer thermoplastischen Masse aus einem brennbaren Gemisch eines Reduktionsmittels und einer thermisch zersetzbaren, Bleimonoxyd und freien Sauerstoff ergebenden Bleiverbindung sowie aus einem nicht explosiven, Nitrocellulose enthaltenden Bindemittel besteht, das einen nicht flüchtigen Weichmacher enthält, dadurch gekennzeichnet, @daß dem Bindemittel ein oder mehrere, das Erhärten während des Spritzvorganges bei erhöhter Temperatur verhindernde Mittel, z. B. kristalline Zitronensäure, zugesetzt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß von dem das Erhärten verhindernden Mittel mindestens 2 Gewichtsprozent dem Bindemittel zugesetzt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Spritzen bei einer Temperatur zwischen 8o und I I5° erfolgt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Bleiverbindung ein höheres Bleioxyd verwendet wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein im wesentlichen gasfrei abbrennendes Gemisch, z. B. aus Mennige und Silicium verwendet wird, und zwar das Silicium in einem Überschu$ bis etwa 25% über das stöchiometrische Verhältnis.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daB ein nicht gasfrei abbrennendes Gemisch, z. B. aus Mennige, Silicium und Kalium- oder Bariumnitrat, verwendet wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daB ein Gemisch verwendet wird, das nicht weniger als I Teil Mennige auf I Teil Kaliumnitrat enthält.
DEP329A 1947-05-07 1948-10-29 Verfahren zur Herstellung von Zuendern Expired DE825228C (de)

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