DE2623991B3 - Doppelbasistreibmittelladung - Google Patents

Doppelbasistreibmittelladung Download PDF

Info

Publication number
DE2623991B3
DE2623991B3 DE19762623991 DE2623991A DE2623991B3 DE 2623991 B3 DE2623991 B3 DE 2623991B3 DE 19762623991 DE19762623991 DE 19762623991 DE 2623991 A DE2623991 A DE 2623991A DE 2623991 B3 DE2623991 B3 DE 2623991B3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
nitrocellulose
plateau
propellant charge
double base
burning
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE19762623991
Other languages
English (en)
Inventor
Gwynn Saltcoats Lewis
Robert Reid Saltcoats Stevely
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BAE Systems Global Combat Systems Munitions Ltd
Original Assignee
Royal Ordnance PLC
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Royal Ordnance PLC filed Critical Royal Ordnance PLC
Anticipated expiration legal-status Critical
Application granted granted Critical
Publication of DE2623991B3 publication Critical patent/DE2623991B3/de
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B25/00Compositions containing a nitrated organic compound
    • C06B25/18Compositions containing a nitrated organic compound the compound being nitrocellulose present as 10% or more by weight of the total composition
    • C06B25/24Compositions containing a nitrated organic compound the compound being nitrocellulose present as 10% or more by weight of the total composition with nitroglycerine
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B23/00Compositions characterised by non-explosive or non-thermic constituents
    • C06B23/007Ballistic modifiers, burning rate catalysts, burning rate depressing agents, e.g. for gas generating

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Emergency Medicine (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Abstract

Doppelbasistreibmittelladung, welche mindestens ein einen Plateau-Abbrand bewirkendes Bleisalz enthält, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich eine Nitrocellulosevernetzungsverbindung enthält, die in ihrer Molekülstruktur zwei oder mehr Gruppen der Formel -N-CH<SUB>2</SUB>-OR aufweist, worin R für Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf Doppelbasistreibmittel und insbesondere auf Doppelbasistreibmittel, die Bleisalze enthalten, um ihre ballistischen Eigenschaften zu modifizieren.
  • Ein Doppelbasistreibmittel ist ein solches, das Nitrocellulose enthält, welche mit einem flüssigen Salpetersäureester plastifiziert oder gelatinisiert ist. Üblicherweise besteht der Ester aus Nitroglycerin, obwohl auch andere Ester, wie z.B. Diäthylenglykoldinitrat und Metrioltrinitrat, verwendet werden können. Die Bestandteile können durch ein Verfahren, bei dem ein Knetvorgang stattfindet, gemischt und durch ein weiteres Verfahren wie Extrusion in die fertige Ladung verformt werden. Im Falle von gegossenen Doppelbasisladungen wird dagegen die fertige Ladung dadurch hergestellt, dass man ein Einfach- (basiert nur auf Nitrocellulose) oder Doppelbasistreibmittelgiesspulver in eine Form einfüllt, mittels einer "Giessflüssigkeit", die Nitroglycerin und ein flüssiges, nicht-explosives Plastifiziermittel für Nitrocellulose enthält, die gesamte Luft in der Form verdrängt, und das Ganze mehrere Tage bei ungefähr 40 bis 65°C aushärtet, damit das Pulver quillt und eine homogene harte oder gummiartige Masse bildet. Eine Giessdoppelbasisladung kann schliesslich auch dadurch hergestellt werden, dass man einen Behälter mit einer vorher hergestellten Pulveraufschlämmung in Giessflüssigkeit füllt und anschliessend eine Aushärtung durch Wärme vornimmt.
  • Übliche Treibmittel besitzen bei einer festen Zündungstemperatur eine Brenngeschwindigkeit, die durch den Ausdruck r = kpn gegeben ist, worin r für die Brenngeschwindigkeit steht, p für den Druck steht und k und n für Konstanten stehen. Normalerweise besitzt der Exponent n einen Wert von 0,5 bis 0,8. Es wurden jedoch auch Zusammensetzungen entwickelt die Bleisalze als ballistische Modifiziermittel enthalten, welche die Wirkung besitzen, den Exponenten innerhalb eines beträchtlichen Bereichs von nützlichen Arbeitstemperaturen auf null oder nahezu null zu verringern. Die grafische Darstellung von log r gegen log p enthält deshalb einen flachen Teil oder ein Plateau. Diese Zusammensetzungen besitzen deshalb einen Plateau-Abbrand. Es ist zweckmässig, die Brenngeschwindigkeit innerhalb des Plateaubereichs als "Plateaubrenngeschwindigkeit" zu bezeichnen. Diese Treibmittel eignen sich besonders für gaserzeugende und Raketenladungen, bei denen es erwünscht ist, dass das Plateau einen weiten Druckbereich abdeckt und dass sie, dies gilt insbesondere für Raketenübertragungsladungen, eine grosse Plateaubrenngeschwindigkeit aufweisen. Es ist nicht leicht, diese beiden Erfordernisse gleichzeitig zu erfüllen, weshalb die Zusammensetzung üblicherweise so ausgelegt wird, dass ein Kompromiss zwischen Brenngeschwindigkeit und Plateau charakteristiken bei dem gewünschten Arbeitsdruck erhalten wird. Die Bleisalze, die gegenwärtig bevorzugt verwendet werden, sind beispielsweise Bleisalze von Salicyl-, Phthal-, β-Resorcyl- und Stearinsäure. Die Wirkung solcher Salze ist in der US-PS 3 088 858 beschrieben. Ihre Wirkung gemeinsam mit Kupfersalzen ist in der US-PS 3 138 499 beschrieben. Eine besonders geeignete Brenngeschwindigkeit wird erreicht, wenn das ballistische Modifiziermittel aus einem Gemisch von Bleisalicylat und Blei-β-resorcylat besteht. Wenn jedoch, wie es in einer Patentanmeldung vom gleichen Tage beschrieben ist, der Feuchtigkeitsgehalt des Giesspulvers grösser als 0,25 % (G/G) ist, dann zeigen gegossene Doppelbasisladungen, die solche einen Plateau-Abbrand bewirkende Gemische, entfalten normalerweise bei einer Lagerung eine Verringerung der Brenngeschwindigkeit, wobei diese Verringerung bei erhöhten Temperaturen grösser ist. Unter normalen atmosphärischen Bedingungen liegt der Gleichgewichtsfeuchtigkeitsgehalt solcher Giesspulver in der Grössenordnung von 0,4 bis 0,6 % (G/G).
  • Der Erfindung lag nunmehr die Aufgabe zugrunde, Doppelbasistreibmittelladungen mit einer verbesserten Plateaubrenngeschwindigkeit zu schaffen. Eine weitere Aufgabe der Erfindung war die Schaffung von gegossenen Doppelbasistreibmittelladungen, die mit einem Gemisch aus Bleisalicylat und Blei-β-resorcylat versetzt sind und verbesserte Brenngeschwindigkeiten aufweisen, die beibehalten werden, wenn die Ladungen bei erhöhten Temperaturen gelagert werden.
  • Es wurde gefunden, dass der Zusatz gewisser Nitrocellulosevernetzungsmittel zu Doppelbasistreibladungen mit Plateau-Abbrand die Plateaubrenngeschwindigkeit erhöht, ohne dass der Plateaudruckbereich wesentlich verringert wird, obwohl in einigen Fällen das Plateau bei etwas höheren Druckwerten auftreten kann.
  • Gegenstand der Erfindung ist also eine Doppelbasistreibmittelladung, die mindestens ein einen Plateau-Abbrand bewirkendes Bleisalz und eine Nitrocellulosevernetzungsverbindung enthält, die in ihrer Molekularstruktur zwei oder mehr Gruppen der Formel -N-CH2-OR aufweist, worin R für Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht.
  • Geeignete Vernetzungsverbindungen sind Dimethylol- und Di alkoxymethylderivate von Amiden, Harnstoff und cyclischen Harnstoffen und Methylol- und Alkoxymethylderivate von Melamin. Bevorzugte Vernetzungsverbindungen sind N,N'-Bis-(methoxymethyl)-uron und Hexamethoxymethylmelamin. Um eine beträchtliche Erhöhung der Plateaubrenngeschwindigkeit des Treibmittels zu erzielen, sollte das Vernetzungsmittel vorzugsweise in einer Menge im Bereich von 0,5 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung, anwesend sein. Diese Menge des Vernetzungsmittels besitzt keinen Einfluss auf die chemische Stabilität oder das Rissbildungsverhalten der Treibmittelladung und erhöht im allgemeinen die Zugfestigkeit.
  • Zwar besitzt das angegebene Vernetzungsmittel die Wirkung der Erhöhung der Plateaubrenngeschwindigkeit bei allen Doppelbasistreibmitteln, die einen Plateau-Abbrand bewirkende Bleisalze enthalten, jedoch ist der Effekt besonders nützlich bei gegossenen Doppelbasistreibmitteln, die Gemische aus Bleisalicylat und Blei-β-resorcylat (Blei-2,4-dihydroxybenzoat) enthalten. Solche Gemische enthalten im allgemeinen Bleisalicylat und Blei-β-resorcylat im Gewichtsverhältnis von 4:1 bis 1:4. Diese Treibmittel mit Plateau-Abbrand besitzen hohe Plateaubrenngeschwindigkeiten. Wenn das Giesspulver jedoch nicht auf einen abnorm niedrigen Feuchtigkeitsgehalt getrocknet wird, dann nimmt die Brenngeschwindigkeit bei Lagerung bei erhöhter Temperatur auf einen Minimalwert ab, der ungefähr 5 bis 15 % niedriger liegt als die Brenngeschwindigkeit unmittelbar nach der Aushärtung. Durch die Verwendung der angegebenen Vernetzungsverbindungen werden nicht nur die Anfangsplateaubrenngeschwindigkeiten erhöht, sondern es findet auch später keine Verringerung der Brenngeschwindigkeit statt, wenn das Treibmittel bei 50°C gelagert wird.
  • Zusätzlich zu Nitrocellulose, flüssigem Salpetersäureester und ballistischem Modifiziermittel kann die Treibmittelladung auch Plastifiziermittel, Stabilisatoren, Glasierungsmittel und dergleichen enthalten, wie sie in solchen Ladungen üblich sind. Metallpulver, wie z.B. Aluminium, können gegebenenfalls auch einverleibt werden, um die Verbrennungswärme (und damit den spezifischen Impuls) zu erhöhen. Russ wird üblicherweise auch zugegeben, um die Brenngeschwindigkeit zu erhöhen.
  • Die bevorzugte erfindungsgemässe Doppelbasistreibmittelzusammensetzung enthält als Grundbestandteile 35 bis 55 Gew.-% Nitrocellulose, 30 bis 50 Gew.-% Nitroglycerin oder eines anderen flüssigen Salpetersäureesters, 0,5 bis 2,0 Gew.-% der Nitrocellulosevernetzungsverbindung, 1 bis 5 Gew.-% Bleisalz als ballistisches Modifiziermittel und 1 bis 3 Gew.-% eines Stabilisators, wie z.B. 2-Nitrodiphenylamin oder N-Methyl-p-nitroanilin. Die Zusammensetzung enthält vorzugsweise auch ungefähr 5 bis 12 Gew.-% eines nicht-explosiven Plastifiziermittels, wie z.B. Triacetin oder Dibutylphthalat.
  • Im Falle von gegossenen Doppelbasistreibmittelladungen kann das Nitrocellulosevernetzungsmittel entweder in das Giesspulver oder in die Giessflüssigkeit als gesonderter Zusatz oder als Ersatz eines äquivalenten Gewichts eines anderen nicht-explosiven Bestandteils einer herkömmlichen Treibmittelzusammensetzung einverleibt werden. Eine erhöhte Härtungszeit kann erforderlich sein, um die Reaktion des Vernetzungsmittels zu Ende zu bringen und die maximale Plateaubrenngeschwindigkeit zu erzielen. Dies kann zweckmässig dadurch erreicht werden, dass man das Treibmittel einer kurzen Lagerung bei erhöhter Temperatur nach einer Härtung bei einer verhältnismässig niedrigen Temperatur aussetzt oder dass man alternativ eine höhere Härtungstemperatur anwendet.
  • Die Erfindung wird nun durch die folgenden Beispiele näher erläutert, worin alle Teile und Prozentangaben in Gewicht ausgedrückt sind. Bei den Beispielen 1 und 6 ist kein Nitrocellulosevernetzungsmittel verwendet worden, weshalb sie ausserhalb des Bereichs der Erfindung liegen. Sie sind zum Zwecke des Vergleichs angeführt. Die Beispiele beschreiben gegossene Doppelbasistreibmittelladungen, welche die Zusammensetzung und die berechneten Explosionswärmen, wie sie in Tabelle 1 gezeigt sind, aufweisen und durch das folgende Verfahren hergestellt worden sind.
  • Bei der Herstellung des Giesspulvers wurden alle in Tabelle 1 gezeigten Giesspulverbestandteile zusammen mit einer ausreichenden Menge Lösungsmittel für die Nitrocellulose in einem Inkorporierungsmischer gemischt, um einen homogenen gummiartigen Teig herzustellen. Der Teig wurde in Schnüre extrudiert, und die Schnüre wurden auf einer Rotationsschneidemaschine in Granalien geschnitten. Das Lösungsmittel wurde von den resultierenden Pulvergranalien in einem heissen Ofen entfernt, und das fertige Pulver wurde durch Rammeln mit Graphit in einem Drehpfannenglasierer glasiert.
  • Das Giesspulver wurde in einen Celluloseacetatbecher, der sich in einer Form befand, eingefüllt, und eine Giessflüssig keit, wie sie in Tabelle 1 gezeigt ist, die ungefähr 2 Stunden unter Hochvakuum zur Entfernung von Wasser und flüchtigen Verunreinigungen evakuiert worden war, wurde in den Becher eingegeben, um die Luft zu verdrängen. Die Ladung wurde bei 43°C unter Stickstoff bei einem Druck von 1,8 at 4 Tage lang gehärtet, um das Pulver zum Quellen und zur Bildung einer homogenen harten oder gummiartigen Masse zu veranlassen. Bei denjenigen Beispielen, bei denen ein Nitrocellulosevernetzungsmittel verwendet wurde, wurde eine zusätzliche Härtung von 50°C in Luft mit atmosphärischer Feuchtigkeit während 1 bis 2 Wochen angeschlossen, bis die maximale Brenngeschwindigkeit erreicht war. Die endgültige Treibmittelzusammensetzung, die in Tabelle 1 gezeigt ist, wurde aus dem gemessenen Pulver/Flüssigkeits-Gewichtsverhältnis der gegossenen Treibmittelladungen errechnet.
  • Die Explosionswärme (ausgedrückt in Tabelle 1 als Kilojoules/kg) wurde in üblicher Weise errechnet. Die ballistischen Daten, die in den Beispielen angegeben und in den beigefügten grafischen Darstellungen zu sehen sind, wurden dadurch erhalten, dass ein Treibmittelstab von 122 mm × 61 mm × 20 mm in einem Motor bei einer Zündtemperatur von 20°C abgebrannt wurde und die Druck/Zeit-Kurve ermittelt wurde. Dieses ballistisches Untersuchungsverfahren ist in der Technik allgemein bekannt.
  • Beispiel 1
  • Die gegossene Doppelbasistreibmittelladung dieses Beispiels enthielt Bleisalicylat (wasserfreies übliches Salz) und Blei-β-resorcylat (übliches Salzmonohydrat). Sie wurde aus einem Giesspulver hergestellt, das einen Gleichgewichtswassergehalt von 0,53 % aufwies. Die Ladung besass im frischen Zustand und nach einer Lagerung bei 50°C die folgenden Brenngeschwindigkeiten. Es ist ersichtlich, dass ein beträchtlich nach unten gerichteter Trend bezüglich der Plateaubrennge schwindigkeit nach Lagerung bestand.
    Druck (bar) 80 100 120 140 160 180
    Brenngeschwindigkeit mm/s
    Frisch (nach. Härtung) 21,42 23,02 23,08 22,95 22,51 22,12
    Nach Lagerung bei 50°C
    2 Wochen 18,24 19,73 20,47 21,10 21,52 21,28
    5 Wachen 16,76 18,03 19,31 19,88 20,02 20,11
    24 Wochen 16,72 18,12 19,28 19,75 20,05 20,06
  • Die Brenngeschwindigkeit/Druck-Kurven bei 50°C sind in 1 grafisch dargestellt. Die Plateaubrenngeschwindigkeit erreichte nach 2 bis 5 Wochen einen Maximalwert und zeigte nach einer weiteren Lagerung bei 50°C keine wesentliche Änderung.
  • Beispiel 2
  • In diesem Beispiel wurde die gleiche Zusammensetzung wie in Beispiel 1 verwendet, ausser dass das Giesspulver zusätzlich 1,5 Gew.-Teile N,N'-Bis-(methoxymethyl)-uron enthielt. Der Gleichgewichtsfeuchtigkeitsgehalt des Giesspulvers betrug 0,52 %.
  • Die Ladung besass die folgenden Brenngeschwindigkeiten, die in 2 grafisch dargestellt sind.
    Druck (bar) 100 120 140 160 180 200
    Brenngeschwindigkeit mm/s
    Frisch (nach. Härtung) 25,47 26,91 27,42 27,28 27,15 27,65
    Nach Lagerung bei 50°C
    12 Wochen 25,32 26,85 27,40 27,32 27,10 27,68
  • Es ist ersichtlich, dass die Plateaubrenngeschwindigkeit wesentlich höher war als beim Beispiel 1 und dass diese Geschwindigkeit nach einer Lagerung bei 50°C nicht abfiel. Das Plateau trat jedoch bei einem etwas höheren Druckpegel auf. Die Explosionswärme unterschied sich nicht wesentlich von derjenigen der Zusammensetzung von Beispiel 1.
  • Beispiel 3
  • Die Zusammensetzung der Giessdoppelbasistreibmittelladung dieses Beispiels war die gleiche wie in Beispiel 1, ausser dass die Giessflüssigkeit 3,0 Teile N,N'-Bis-(methoxymethyl)-uron anstelle des gleichen Gewichts an Triacetin enthielt. Der Gleichgewichtswassergehalt des Giesspulvers war 0,53 %. Das Treibmittel besass im Vergleich zu Beispiel 1 eine erhöhte Plateaubrenngeschwindigkeit und zeigte im wesentlichen stabile ballistische Eigenschaften, wenn eine Lagerung bei 50°C durchgeführt wurde. Die Brenngeschwindigkeiten, die in der Folge angegeben sind, sind auch in 2 grafisch dargestellt.
    Druck (bar) 120 140 160 180 200 220
    Brenngeschwindigkeit mm/s
    Frisch (nach. Härtung) 27,31 28,23 28,62 28,51 28,49 29,14
    Nach Lagerung bei 50°C
    12 Wochen 27,20 28,19 28,60 28,45 28,47 29,16
  • Die Plateaubrenngeschwindigkeit war derjenigen von Beispiel 2 ähnlich. Es fand ausserdem keine Verringerung der Brenngeschwindigkeit nach einer Lagerung bei 50°C statt.
  • Beispiel 4
  • Die Zusammensetzung des Doppelbasistreibmittels dieses Beispiels war die gleiche wie in Beispiel 2, ausser dass das Giesspulver nur 2,0 Teile Blei-β-resorcylat enthielt. Der Gleichgewichtswassergehalt des Pulvers war 0,51 %. Das Treibmittel besass ähnliche Plateaucharakteristiken wie dasjenige von Beispiel 1 (frisch nach Härtung). Es fand aber keinerlei Verringerung der Brenngeschwindigkeit nach einer Lagerung bei 50°C statt. Die Brenngeschwindigkeiten sind in der Folge angegeben und in 2 grafisch dargestellt.
    Druck (bar) 80 100 120 140 160 180
    Brenngeschwindigkeit mm/s
    Frisch (nach Härtung) 21,35 22,94 23,59 23,75 23,03 21,94
    Nach Lagerung bei 50°C
    12 Wochen 21,31 22,87 23,55 23,79 23,05 21,90
  • Beispiel 5
  • Die Zusammensetzung des gegossenen Doppelbasistreibmittels dieses Beispiels war die gleiche wie in Beispiel 1, ausser dass die Giessflüssigkeit 3 Teile Hexamethoxymethylmelamin anstelle von 3 Teilen Triacetin enthielt. Der Gleichgewichtswassergehalt des Giesspulvers war 0,56 %. Das Treibmittel besass eine Plateaubrenngeschwindigkeit, die wesentlich höher lag als bei Beispiel 1 und etwas höher lag als bei den Beispielen 2 und 3. Das Plateau trat bei einem höheren Druckpegel auf. Die Brenngeschwindigkeit verringerte sich bei einer Lagerung bei 50°C nicht. Die Brenngeschwindigkeiten sind in der Folge angegeben und 2 grafisch dargestellt.
    Druck (bar) 120 140 160 180 200 220
    Brenngeschwindigkeit mm/s
    Frisch (nach Härtung) 29,16 30,55 31,48 31,66 31,49 31,43
    Nach Lagerung bei 50°C
    12 Wochen 29,15 30,52 31,45 31,61 31,52 31,48
  • Beispiel 6
  • Das gegossene Doppelbasistreibmittel dieses Beispiels wurde mit einem nieder-energetischen Giesspulver hergestellt, das als ballistisches Modifiziermittel Bleistearat (wasserfreies übliches Salz) zusätzlich zu Blei-β-resorcylat und Bleisalicylat aber kein Aluminium enthielt. Der Gleichgewichtswassergehalt des Giesspulvers war 0,48 %. Die folgenden Brenngeschwindigkeiten, die grafisch in 3 dargestellt sind, wurden beobachtet. Es fand keine wesentliche Verringerung der Brenngeschwindigkeit bei einer Lagerung von 50°C statt.
    Druck (bar) 60 80 100 120 140 160
    Brenngeschwindigkeit mm/s
    Frisch (nach Härtung) 12,81 13,75 13,68 13,46 15,20 17,04
    Nach Lagerung bei 50°C
    12 Wochen 12,78 13,68 13,65 13,43 15,09 16,98
  • Beispiel 7
  • Das Treibmittel dieses Beispiels besass die gleiche Zusammensetzung wie in Beispiel 6, ausser dass die Giessflüssigkeit 3 Teile N,N'-Bis-(methoxymethyl)-uron anstelle der 3 Teile Triacetin enthielt. Der Gleichgewichtswassergehalt des Giesspulvers war 0,49 %. Die folgenden Brenngeschwindigkeiten, die in 3 grafisch dargestellt sind, wurden beobachtet.
    Druck (bar) 60 80 100 120 140 160
    Brenngeschwindigkeit mm/s
    Frisch (nach Härtung) 14,16 16,21 16,85 16,79 15,87 17,40
    Nach Lagerung bei 50°C
    12 Wochen 14,09 16,20 16,81 16,76 15,83 17,40
  • In Beispiel 7 wurde eine wesentlich höhere Plateaubrenngeschwindigkeit als in Beispiel 6 erhalten, die ebenfalls nicht durch eine Lagerung bei 50°C verringert wurde.
  • Figure 00130001
  • Figure 00140001

Claims (4)

  1. Doppelbasistreibmittelladung, einen Plateau-Abbrand bewirkendes welche mindestens ein Bleisalz enthält, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich eine Nitrocellulosevernetzungsverbindung enthält, die in ihrer Molekülstruktur zwei oder mehr Gruppen der Formel -N-CH2-OR aufweist, worin R für Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht.
  2. Treibmittelladung nach Anspruch 1, welche als grundlegende Bestandteile 35 bis 55 Gew.-% Nitrocellulose, 30 bis 50 Gew.-% eines flüssigen Salpetersäureesters, 1 bis 5 Gew.-% eines Bleisalzes als ballistisches Modifiziermittel und 1 bis 3 Gew.-% eines Stabilisators enthält, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladung zusätzlich 0,5 bis 2,0 Gew.-% einer in Anspruch 1 spezifizierten Nitrocellulosevernetzungsverbindung enthält.
  3. Treibmittelladung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Nitrocellulosevernetzungsverbindung aus einem Dimethylol- oder Dialkoxymethylderivat eines Amids, Harnstoffs oder cyclischen Harnstoffs oder aus einem Methylol- oder Alkoxymethylderivat von Melamin besteht.
  4. Treibmittelladung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Vernetzungsmittel in einer Menge im Bereich von 0,5 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung, vorliegt.
DE19762623991 1975-05-29 1976-05-28 Doppelbasistreibmittelladung Expired - Lifetime DE2623991B3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB23435/75 1975-05-29
GB2343575A GB1605458A (en) 1975-05-29 1975-05-29 Double-base propellant

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE2623991B3 true DE2623991B3 (de) 2008-02-14

Family

ID=38922389

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19762623991 Expired - Lifetime DE2623991B3 (de) 1975-05-29 1976-05-28 Doppelbasistreibmittelladung

Country Status (4)

Country Link
AU (1) AU785509B1 (de)
DE (1) DE2623991B3 (de)
FR (1) FR2904625A1 (de)
GB (1) GB1605458A (de)

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2014173504A1 (de) * 2013-04-25 2014-10-30 Fischerwerke Gmbh & Co. Kg Elektrisch zündbarer hülsenloser treibsatz, dessen herstelung und verwendung

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Propellants Manufacture Hazards and Testing, Ameri can Chemical Society 1969, Seiten 3, 4 und 12 *

Also Published As

Publication number Publication date
FR2904625A1 (fr) 2008-02-08
AU785509B1 (en) 2010-04-29
GB1605458A (en) 2008-12-17

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2245510A1 (de) Treibmasse fuer huellenlose explosive treibladungen und verfahren zu deren herstellung
DE2623991B3 (de) Doppelbasistreibmittelladung
DE3513622C2 (de) Verwendung eines Kupfer (II)-Komplexes einer unverzweigten, aliphatischen Monocarbonsäure als ballistisches Modifizierungsmittel
DE10027413B4 (de) Verfahren zum Herstellen einer Treibmittelzusammensetzung unter Anwendung eines Trockenmischverfahrens
DE962831C (de) Verfahren zum Stabilisieren von vinylidenchloridhaltigen Mischpolymerisaten
DE2213454C3 (de) Gekörntes Treibmittelpulver auf der Basis von Ammoniumnitrat und Nitrocellulose
CH644831A5 (de) Verfahren zur herstellung eines mehrbasigen treibladungspulvers.
DE2132594A1 (de) Verfahren zur Oberflaechenbehandlung von Formen
US4025370A (en) Double base propellant containing azobisformamide
DE2623992B3 (de) Gegossene doppelbasige Treibmittelladung
DE2513200A1 (de) Durch licht abbaubare massen auf basis von vinylchloridpolymeren
DE3244444C1 (de) Zweibasige Propergolblöcke mit erhöhtem Nitramingehalt und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE3723118C2 (de) Nitrocellulose-Treibstoffgemisch
US4082583A (en) Solventless double base propellants and method for plasticizing mtn nitrocellulose propellants without use of solvents
DE3851323T2 (de) Eutektische Zusammensetzung von zwei Nitrazapentanderivaten.
DE2047754C1 (de) Teibmittel hoher Brenngeschwindigkeit mit verbessertem Druckexponenten
DE3811840A1 (de) Alterungsbestaendiges einbasiges pulver, verfahren zu seiner herstellung und seine verwendung in gasgeneratoren
DE1420178B2 (de) Vulkanisationsbeschleuniger fuer polychloroprenmassen
DE102004004529B4 (de) Weichmacher für einen Treibsatz mit umgebungstemperaturunabhängigem Abbrand
DE3033519A1 (de) Rauchloses, vernetztes zweikomponenten-treibmittel und verfahren zu seiner herstellung
DE3113010A1 (de) &#34;doppelbasige festtreibstoffe mit verbessertem abbrandverhalten&#34;
DE2448615B2 (de) Feste Treibmittel und ihre Verwendung
DE825228C (de) Verfahren zur Herstellung von Zuendern
DE1771087B2 (de) Ein- oder mehrbasiges treibladungspulver und verfahren zu seiner herstellung
EP0012827B1 (de) Sprenggelatine und Herstellung von diese enthaltenden Sprengstoffen