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Die
vorliegende Erfindung betrifft neuartige, zur Diagnose von Morbus
Alzheimer geeignete Radiopharmazeutika.
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Bei
Morbus Alzheimer handelt es sich um eine schwere neurodegenerative
Erkrankung, an der zur Zeit etwa 4 Millionen Amerikaner leiden.
Da die Bevölkerung
zunehmend älter
wird, könnte
diese Zahl bis zur Mitte des nächsten
Jahrhunderts auf 14 Millionen steigen, falls keine Heilung oder
Vorbeugung gefunden wird. Gegenwärtig
gibt es keinen empfindlichen und spezifischen Test zur frühen Diagnose
dieser Krankheit bei Lebendpersonen. Morbus Alzheimer wird zur Zeit
auf Grundlage der klinischen Beobachtung eines Rückgangs der kognitiven Fähigkeiten,
gekoppelt mit der systematischen Eliminierung anderer möglicher
Ursachen für derartige
Symptome, diagnostiziert. Die Bestätigung der klinischen Diagnose
eines „wahrscheinlichen
Morbus Alzheimer" kann
nur über
eine Untersuchung des Hirns nach dem Tode erfolgen. Das Gehirn eines
Patienten mit Morbus Alzheimer ist durch das Auftreten zweier unterschiedlicher
abnormer proteinhaltiger Ablagerungen in für das Lernen und das Gedächtnis verantwortlichen
Bereichen des Gehirns (z.B. Großhirnrinde
und Hippocampus) gekennzeichnet. Bei diesen Ablagerungen handelt
es sich um extrazelluläre
Amyloidplaques, die für Morbus
Alzheimer charakteristisch sind, sowie um intrazelluläre NFTs
(Neurofibrillary Tangles), die sich ebenso bei anderen neurodegenerativen
Erkrankungen finden lassen. Amyloidpeptide weisen typischerweise
eine Länge
von etwa 40 oder 42 Aminosäuren
auf („Aβ1–40„ bzw. „Aß1–42") und entstehen aus
der abnormalen Prozessierung eines größeren membranassoziierten Proteins
unbekannter Funktion, dem Amyloid-Vorläuferprotein
(Amyloid Precurser Protein, „APP"). Man nimmt an,
daß oligomere
Aggregate dieser Peptide neurotoxisch sind, was letztendlich zu
synaptischem Abbau und neuronalem Verlust führt. Die Menge an Amyloidablagerung korreliert
ungefähr
mit der Schwere der Symptome zur Zeit des Todes.
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In
der Vergangenheit wurden mehrere Versuche zur Konstruktion von Radiopharmazeutika,
die als diagnostische Mittel für
eine vor dem Tod erfolgende Diagnose von Morbus Alzheimer verwendet
werden können,
unternommen.
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Von
Bornebroek et al. konnte gezeigt werden, daß sich das mit 123I
markierte amyloidassoziierte Proteinserum-Amyloidkomponente P (SAP) auf niedrigem
Niveau in der Großhirnrinde,
möglicherweise
in Gefäßwänden, von
Patienten mit zerebraler Amyloidose anreicherte (Bornebroek, M.,
et al. Nucl. Med. Commun. (1996), Bd. 17, S. 929–933).
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Von
Saito et al. wurde eine vektorvermittelte Zuführung von 125I-markierten
Aβ1–40 durch
die Blut-Hirn-Schranke vorgeschlagen. Dabei wird berichtet, daß das iodierte
Aβ1–40 Aβ-Amyloidplaque
in Gewebsschnitten bindet (Saito, Y., et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 1995, Bd. 92, S. 10227–10231).
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Aus
dem US-Patent Nr. 5,231,000 sind Antikörper mit einer Spezifität für im Gehirn
von Patienten mit Morbus Alzheimer gefundenes Amyloidpolypeptid
A4 bekannt. Eine Methode zur Zuführung
dieser Antikörper über die
Blut-Hirn-Schranke
wurde jedoch nicht beschrieben.
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Von
Zhen et al. wurden Modifikationen des unter dem Namen „Congo
RedTM" bekannten
amyloidbindenden Farbstoffs sowie Komplexe dieser modifizierten
Moleküle
mit Technetium und Rhenium beschrieben. Bei den Komplexen mit radioaktiven
Ionen handelt es sich angeblich um potentielle Agentien zur bildlichen Darstellung
von Morbus Alzheimer (Zhen et al., J. Med. Chem. (1999), Bd. 42,
S. 2805–2815).
Das Potential dieser Komplexe für
das Passieren der Blut-Hirn- Schranke
ist jedoch beschränkt.
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Von
einer Gruppe an der Universität
von Pennsylvania in den USA (Skovronsky, M. et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. 2000, Bd. 97, S. 7609–7614)
wurde ein fluoreszenzmarkiertes Derivat von Congo Red entwickelt, das
hirnpermeabel ist und unspezifisch an Amyloidmaterialien (d.h. Peptide
in β-Faltblatt-Konformation)
bindet. Diese Verbindung müßte radioaktiv
markiert werden und danach vor dem klinischen Testen vorklinische Screening-Tests
hinsichtlich Pharamkokinetik und Toxizität durchlaufen.
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Von
Klunk et al. wurden Experimente mit einem Derivat von Congo RedTM, Chrysamine G (CG) berichtet. Dabei wird
erwähnt,
das CG in vitro synthetisches β-Amyloid
gut bindet und in normalen Mäusen
die Blut-Hirn-Schranke passiert (Klunk et al., Neurobiol. Aging
(1994), Bd. 15, Nr. 6, S. 691–698).
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Von
Bergström
et al. wurde eine mit Iod-123 markierte Verbindung als potentieller
Radioligand zur Sichtbarmachung muscariner Acetylcholinrezeptoren
M1 und M2 bei Morbus
Alzheimer vorgestellt (Bergström et
al., Eur. J. Nucl. Med. (1999), Bd. 26, S. 1482–1485).
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Kürzlich wurde
entdeckt, daß bestimmte
spezifische Chemokinrezeptoren in den Gehirnen von Patienten mit
Morbus Alzheimer hochreguliert sind (Horuk, R. et al., J. Immunol.
(1997), Bd. 158, S. 2882–2890); Xia
et al., J. Neuro Virol. (1999), Bd. 5, S. 32–41). Darüber hinaus konnte kürzlich gezeigt
werden, daß der Chemokinrezeptor
CCR1 in den Gehirnen von Patienten mit fortgeschrittenem Morbus
Alzheimer hochreguliert ist und in normal gealterten Gehirnen fehlt
(Halks-Miller et al., CCR1 Immunoreactivity in Alzheimer's Disease Brains,
Society for Neuroscience Meeting Abstract, Nr. 787.6, Band 24, 1998).
Antagonisten gegen den CCR1-Rezeptor
sowie deren Verwendung als entzündungshemmende Mittel
sind in der veröffentlichten PCT-Patentanmeldung
WO 98/56771 beschrieben.
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Keiner
der oben beschriebenen Vorschläge
führte
zu einer klinischen Entwicklung eines Agens zur bildlichen Darstellung
für die
frühe Diagnose
von Morbus Alzheimer. Dementsprechend besteht nach wie vor ein klinischer
Bedarf für
ein diagnostisches Mittel, das für
eine zuverlässige
und frühe
Diagnose von Morbus Alzheimer eingesetzt werden könnte.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf Radiopharmazeutika, die an
den CCR1-Rezeptor binden und dazu in der Lage sind, die Blut-Hirn-Schranke
zu passieren, und sich daher für
die Diagnose von Morbus Alzheimer, vorzugsweise in einem frühen Stadium
der Erkrankung eignen.
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Demgemäß richtet
sich in einem Aspekt die Erfindung auf Verbindungen der Formel (I):
wobei:
X
1 und
X
2 jeweils unabhängig für Halogen,
R
1 und
R
2 jeweils unabhängig für Wasserstoff oder Alkyl stehen,
und
R
3 für Wasserstoff, Amino, Monoalkylamino,
Dialkylamino, Monoaralkylamino, Alkylcarbonylamino, Alkenylcarbonylamino,
Halogenalkylcarbonylamino, Arylcarbonylamino, Alkoxyalkylcarbonylamino,
Alkoxycarbonylalkylcarbonylamino, Glycinamido, Monoalkylglycinamido,
Arylcarbonyl glycinamido, Aminocarbonylglycinamido, (Aminocarbonyl)(alkyl)glycinamido,
(Alkoxyalkylcarbonyl) glycinamido, Ureido, Monoalkylureido, Monoarylureido,
Monoaralkylureido oder Alaninamido steht;
und wobei X
1 oder X
2 ausgewählt ist
aus der Gruppe
123I,
125I,
128I,
131I,
75BR,
76BR,
80BR und
18F; oder
wobei es sich bei einem der Kohlenstoffatome in der Verbindung um
11C handelt,
oder ein pharmazeutisch
unbedenkliches Salz davon.
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In
einem weiteren Aspekt richtet sich die vorliegende Erfindung auf
ein Verfahren zur Diagnose von Morbus Alzheimer beim Menschen, wobei
man einer eine solche Diagnose benötigenden Person eine Verbindung
der Formel (I), wie oben und hier beschrieben, verabreicht und die
durch die Verabreichung der Verbindung an die Person gebildete Radioaktivität entweder
unter Verwendung einer Gamma-Kamera oder mittels Positron-Emissionstomographie
(PET) mißt.
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In
einem weiteren Aspekt richtet sich die Erfindung auf ein Verfahren
zur Verwendung einer erfindungsgemäßen Verbindung zur Herstellung
eines Radiopharmazeutikums für
die Diagnose von Morbus Alzheimer beim Menschen.
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In
einem weiteren Aspekt richtet sich die Erfindung auf ein Verfahren
zur Herstellung von erfindungsgemäßen Verbindungen.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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In 1 ist
die Expression von CCR1 in Morbus-Alzheimer-Hirngewebe gezeigt.
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In 2 ist
die CCR1-Antikörperspezifität in Morbus-Alzheimer-Hirngewebe
gezeigt.
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In 3 sind
Gewebsschnitte mit CCR1-Aß1–40-Doppelmarkierung
gezeigt.
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In 4 sind
für CCR1
und Aß1–42-doppeltmarkierte
neuritische Plaques gezeigt.
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In 5 ist
eine diffuse Aß1–42-Anfärbung in
Morbus-Alzheimer-Gehirn
gezeigt.
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Bei 6 handelt
es sich um einen Graphen, der die Beziehung zwischen CCR1 und Aß1–40 anhand des
CDR-Werts zeigt.
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Bei 7 handelt
es sich um einen Graphen, der die Beziehung zwischen CCR1 und Aß1–42 anhand des
CDR-Werts zeigt.
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Bei 8 handelt
es sich um einen Graphen, der die zeitabhängige Abnahme der Gesamtradioaktivität im Gehirn
demonstriert.
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Bei 9 handelt
es sich um einen Graphen, der die in Gehirn und Plasma injizierte
Dosis in Prozent zeigt.
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Bei 10 handelt
es sich um Graphen, die die CCR1-Expression
bei anderen neurodegenerativen Krankheiten zeigt.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Definitionen
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Soweit
nicht anders angegeben, besitzen die nachfolgenden Begriffe, wie
sie in der Beschreibung und den anhängigen Ansprüchen verwendet
werden, die im folgenden angegebene Bedeutung:
- „Alkyl" bezieht sich auf
einen geradkettigen oder verzweigtkettigen einwertigen oder zweiwertigen
Rest, der lediglich aus Kohlenstoff und Wasserstoff besteht, nicht
ungesättigt
ist und ein bis acht Kohlenstoffatome aufweist, beispielsweise Methyl,
Ethyl, n-Propyl, 1-Methylethyl (iso-Propyl), n-Butyl, n-Pentyl,
1,1-Dimethylethyl (t-Butyl),
n-Heptyl und dergleichen.
- „Alkylcarbonylamino" bezieht sich auf
einen Rest der Formel -N(H)-C(O)-Ra, in
der Ra für
einen wie oben definierten Alkylrest steht, beispielsweise Acetylamino,
Ethylcarbonylamino, n-Propylcarbonylamino und dergleichen.
- „Alkenyl" bezieht sich auf
einen geradkettigen oder verweigtkettigen einwertigen oder zweiwertigen
Rest, der lediglich aus Kohlenstoff und Wasserstoff besteht, mindestens
eine Doppelbindung enthält
und zwei bis acht Kohlenstoffatome aufweist, beispielsweise Ethenyl,
prop-1-Enyl, but-1-Enyl, pent-1-Enyl, penta-1,4-Dienyl und dergleichen.
- „Alkenylcarbonylamino" bezieht sich auf
einen Rest der Formel -N(H)-C(O)-Rc, worin
Rc für
einen wie oben definierten Alkenylrest steht, beispielsweise Ethenylcarbonylamino,
prop-2-Enylcarbonylamino, but-2-Enylcarbonylamino
und dergleichen.
- „Alkoxy" bezieht sich auf
einen Rest der Formel -ORa, worin Ra für einen
wie oben definierten Alkylrest steht, beispielsweise Methoxy, Ethoxy,
n-Propoxy, 1-Methylethoxy (iso-Propoxy), n-Butoxy, n-Pentoxy, 1,1-Dimethylethoxy (t-Butoxy)
und dergleichen.
- „Alkoxycarbonylalkylcarbonylamino" bezieht sich auf
einen Rest der Formel -N(H)-C(O)-Ra-C(O)ORa, worin Ra jeweils
unabhängig
für einen
wie oben definierten Alkylrest steht, beispielsweise Ethoxycarbonylmethylcarbonylamino,
Methoxycarbonylmethylcarbonylamino, (2-Ethoxycarbonylethyl)carbonylamino, (2-Methoxycarbonylethyl)carbonylamino
und dergleichen.
- „(Alkoxyalkylcarbonyl)glycinamido" bezieht sich auf
einen Rest der Formel -N(H)-C(O)-CH2-N(H)-C(O)-Ra-O-Ra, worin Ra
jeweils unabhängig
für einen
wie oben definierten Alkylrest steht, beispielsweise (Methoxyacetyl)glycinamido,
(Ethoxyacetyl)glycinamido und dergleichen.
- „Amino" bezieht sich auf
den Rest -NH2.
- „Aminocarbonylglycinamido" bezieht sich auf
einen Rest der Formel -N(H)-C(O)-CH2-N(H)-C(O)-NH2.
- „(Aminocarbonyl)(alkyl)glycinamido" bezieht sich auf
einen Rest der Formel -N(H)-C(O)-CH2-N(Ra)-C(O)-NH2, worin
Ra für
einen wie oben definierten Alkylrest steht.
- „Aryl" bezieht sich auf
einen Phenyl- oder Naphthylrest. Soweit in der Beschreibung nicht
anders spezifisch angegeben soll der Begriff „Aryl" oder die Vorsilbe „Ar-" (wie z.B. in „Aralkyl") Arylreste umfassen, die gegebenenfalls
mit einem oder mehreren Substituenten, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Halogen, Alkyl, Alkoxy, Halogenalkyl, Halogenalkoxy, Nitro,
Amino, Monoalkylamino und Dialkylamino, wie hier definiert, substituiert
sind.
- „Arylcarbonylamino" bezieht sich auf
einen Rest der Formel -N(H)-C(O)-Rb, worin
Rb für
einen wie oben definierten Arylrest steht, beispielsweise (4-Methoxyphenyl)carbonylamino,
(4-Fluorphenyl)carbonylamino, (4-Chlorphenyl)carbonylamino und dergleichen.
- „Arylcarbonylglycinamido" bezieht sich auf
einen Rest der Formel -N(H)-C(O)-CH2-N(H)-C(O)-Rb, worin Rb für einen
wie oben definierten Arylrest steht, beispielsweise Phenylcarbonylglycinamido,
(4-Fluor-3-trifluormethylphenyl)carbonylglycinamido,
(4-Fluorphenyl)carbonylglycinamido und dergleichen.
- „Aralkyl" bezieht sich auf
einen Rest der Formel -RaRb,
worin Ra für einen wie oben definierten
Alkylrest und Rb für einen wie oben definierten
Arylrest steht, beispielsweise Benzyl und dergleichen.
- „Alkoxyalkylcarbonylamino" bezieht sich auf
einen Rest der Formel -N(H)-C(O)-Ra-O-Ra, worin Ra jeweils
für einen
wie oben definierten Alkylrest steht, beispielsweise Methoxymethylcarbonylamino,
Ethoxyethylcarbonylamino, Methoxyethylcarbonylamino und dergleichen.
- „Alaninamido" bezieht sich auf
einen Rest der Formel -N(H)-C(O)-C(CH3)H-NH2.
- „Benzyl" bezieht sich auf
einen Rest der Formel -CH2-Rh, worin Rh für
einen gegebenenfalls mit einem oder mehreren Substituenten, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Halogen, Alkyl, Halogenalkyl, Alkoxy, Nitro,
Amino, Monoalkylamino und Dialkylamino, substituierten Phenylrest
steht.
- „Dialkylamino" bezieht sich auf
einen Rest der Formel -N(Ra)Ra,
worin Ra jeweils unabhängig für einen wie oben definierten
Alkylrest steht, beispielsweise Dimethylamino, Methylethylamino,
Diethylamino, Dipropylamino, Ethylpropylamino und dergleichen.
- „Glycinamido" bezieht sich auf
einen Rest der Formel -N(H)-C(O)-CH2-NH2.
- „Halogen" bezieht sich auf
Brom, Chlor, Iod oder Fluor.
- „Halogenalkyl" bezieht sich auf
einen Alkylrest, wie oben definiert, der mit einem oder mehreren
Halogenresten, wie oben definiert, substituiert ist, beispielsweise
Trifluormethyl, Difluormethyl, Trichlormethyl, 2-Trifluorethyl,
1-Fluormethyl-2-fluorethyl, 3-Brom-2-fluorpropyl, 1-Brommethyl-2-bromethyl
und dergleichen.
- „Halogenalkylcarbonylamino" bezieht sich auf
einen Rest der Formel -N(H)-C(O)-Rf, worin
Rf für
einen wie oben definierten Halogenalkylrest steht, beispielsweise
Trifluormethylcarbonylamino, Trifluormethylcarbonylamino, 2-Bromethylcarbonylamino
und dergleichen.
- „Monoalkylamino" bezieht sich auf
einen Rest der Formel -N(H)Ra, worin Ra für
einen wie oben definierten Alkylrest steht, beispielsweise Methylamino,
Ethylamino, Propylamino und dergleichen.
- „Monoaralkylamino" bezieht sich auf
einen Rest der Formel -N(H)Rd, worin Rd für
einen wie oben definierten Aralkylrest steht, beispielsweise Benzylamino,
(3,4,5-Trimethoxybenzyl)amino,
(4-Chlorbenzyl)amino und dergleichen.
- „Monoalkylglycinamido" bezieht sich auf
einen Rest der Formel -N(H)-C(O)-CH2-N(H)Ra, worin Ra für einen
wie oben definierten Alkylrest steht.
- „Monoalkylureido" bezieht sich auf
einen Rest der Formel-N(H)-C(O)-N(H)-C(O)-N(H)Ra oder
auf einen Rest der Formel -N(Ra)-C(O)-NH2, worin Ra für eine wie
oben definierten Alkylrest steht.
- „Monoarylureido" bezieht sich auf
einen Rest der Formel -N(H)-C(O)-N(H)Rb oder
einen Rest der Formel -N(Rb)-C(O)-NH2, worin Rb für einen
wie oben definierten Arylrest steht.
- „Monoaralkylureido" bezieht sich auf
einen Rest der Formel-N(H)-C(O)-N(H)-C(O)-N(H)Rd oder
einen Rest der Formel -N(Rd)-C(O)-NH2, worin Rd für einen
wie oben definierten Aralkylrest steht.
- „Gegebenenfalls" bedeutet, daß die anschließend beschriebene
Folge von Umständen
stattfinden oder nicht stattfinden kann und daß in der Beschreibung Fälle, in
denen das Ereignis oder der Umstand stattfindet, sowie Fälle, in
denen es bzw. er nicht stattfindet, vorkommen. So versteht man beispielsweise
unter „gegebenenfalls substituiertes
Aryl", daß der Arylrest
substituiert oder nicht substituiert sein kann und daß die Beschreibung sowohl
substituierte Arylreste als auch Arylreste ohne Substitution umfaßt.
- „Pharmazeutisch
unbedenkliches Salz" umfaßt sowohl Säure- als
auch Basenadditionssalze.
- „Pharmazeutisch
unbedenkliches Säureadditionssalz" bezieht sich auf
solche Salze, bei denen die biologische Wirksamkeit sowie Eigenschaften
der freien Basen, die weder biologisch noch sonstwie unerwünscht sind,
erhalten bleiben und die mit anorganischen Säuren, wie beispielsweise Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure und
dergleichen, sowie organischen Säuren,
wie beispielsweise Essigsäure,
Propionsäure,
Prentztraubensäure,
Maleinsäure,
Malonsäure,
Bernsteinsäure,
Fumarsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Benzoesäure, Mandelsäure, Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Salicylsäure und
dergleichen, gebildet werden. Besonders bevorzugte Salze von erfindungsgemäßen Verbindungen
sind die Monochloridsalze sowie die Dichloridsalze.
- „Pharmazeutisch
unbedenkliches Basenadditionssalz" bezieht sich auf solche Salze, bei
denen die biologische Wirksamkeit sowie Eigenschaften der freien
Säure,
die weder biologisch noch sonstwie unerwünscht sind, erhalten bleiben.
Diese Salze werden durch Addition einer anorganischen Base oder
einer organischen Base an die freie Säure hergestellt. Zu den von
anorganischen Basen abgeleiteten Salzen gehören, ohne darauf beschränkt zu sein,
die Natrium-, Kalium-, Lithium-, Ammonium-, Calcium-, Magnesium-,
Zink-, Aluminiumsalze und dergleichen. Zu den bevorzugten anorganischen
Salzen gehören
die Ammonium-, Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalze. Zu
den von organischen Basen abgeleiteten Salzen gehören, ohne
darauf beschränkt
zu sein, Salze von primären,
sekundären
und tertiären
Aminen, substituierten Aminen, einschließlich natürlich vorkommender substituierter
Amine, cyclischen Aminen sowie basischen Ionenaustauschharzen, wie
z.B. Isopropylamin, Trimethylamin, Diethylamin, Triethlyamin, Tripropylamin,
Ethanolamin, 2-Dimethylaminoethanol, 2-Diethylaminoethanol, Trimethamin,
Dicyclohexylamin, Lysin, Arginin, Histidin, Caffein, Procain, Hydrabamin,
Cholin, Betain, Ethylendiamin, Glucososamin, Methylglucamin, Theobromin,
Purine, Piperazin, Piperidin, N-Ethylpiperidin, Polyaminharze und
dergleichen. Zu den besonders bevorzugten organischen Basen gehören Isopropylamin,
Diethylamin, Ethanolamin, Trimethylamin, Dicyclohexylamin, Cholin und
Caffein.
- „Ureido" bezieht sich auf
einen Rest der Formel -N(H)-C(O)-NH2.
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Es
versteht sich von den obigen Definitionen und Beispielen her, daß bei Resten,
die eine substituierte Alkylgruppe enthalten, eine Substitution
daran an einem beliebigen Kohlenstoffatom der Alkylgruppe stattfinden
kann.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
oder ihre pharmazeutisch unbedenklichen Salze können in ihrer Struktur asymmetrische
Kohlenstoffatome aufweisen. Die erfindungsgemäßen Verbindungen sowie ihre pharmazeutisch
unbedenklichen Salze können
daher als Einzelenantiomeren, Diastereoisomeren, Razemate sowie
Gemische aus Enantiomeren und Diastereomeren existieren. Dabei sollen
alle derartigen Einzelenantiomeren, Diastereoisomeren, Razemate
und Gemische davon im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegen. Die
absolute Konfiguration bestimmter Kohlenstoffatome innerhalb der
Verbindungen wird, falls bekannt, durch den entsprechenden absoluten
Deskriptor, R oder S, angezeigt.
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Nutzen und
Verabreichung
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen,
wie sie hier beschrieben sind, sind Antagonisten zu dem Chemokinrezeptor,
mit dem Namen CCR1 und sind in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke
zu passieren. Die Verbindungen eignen sich daher als in-vivo-Diagnostika
zur bildlichen Darstellung von Morbus Alzheimer. Der Radioaktivitätsnachweis
erfolgt gemäß im Fachgebiet
allgemein bekannten Vorgehensweisen, entweder unter Verwendung einer
Gamma-Kamera oder mittels Positron-Emissionstomographie (PET).
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Vorzugsweise
wird die freie Base oder eine pharmazeutisch unbedenkliche Salzform,
beispielsweise ein Monochlorid- oder Dichloridsalz, einer erfindungsgemäßen Verbindung
in einer galenischen Formulierung als Diagnostikum verwendet. Die
die erfindungsgemäße Verbindung
enthaltende galenische Formulierung enthält gegebenenfalls im Fachgebiet
bekannte Adjuvantien, beispielsweise Puffer, Natriumchlorid, Milchsäure, Tenside
usw. Es besteht die Möglichkeit
einer Sterilisierung der galenischen Formulierung, indem diese vor
der Verwendung unter sterilen Bedingungen filtriert wird.
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Die
radioaktive Dosis sollte im Bereich von 1 bis 100 mCi, vorzugsweise
5 bis 30 mCi und am meisten bevorzugt 5 bis 20 mCi, pro Anwendung
liegen.
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Testen
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Die
Eignung der Verbindungen als Agentien zur bildlichen Darstellung
von Morbus Alzheimer läßt sich anhand
von Versuchsvorschriften, die dem Durchschnittsfachmann bekannt
sind, demonstrieren. So läßt sich beispielsweise
die Hochregulierung von CCR1-Rezeptoren in Gehirnen mit Morbus Alzheimer
in Experimenten mit immunhistochemischer Anfärbung bei einer Autopsie entnommenem
Hirngewebe von Patienten mit Morbus Alzheimer demonstrieren, wie
nachfolgend in den Beispielen ausführlich beschrieben. Die Fähigkeit
der erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Bindung an den CCR1-Rezeptor
sowie ihre Fähigkeit,
die Blut-Hirn-Schranke zu passieren, können ebenso in bekannten in-vitro-
und in-vivo-Tests beurteilt werden, wie in den Beispielen unten
beschrieben. Insbesondere wird in Beispiel 10 eine große Studie
beschrieben, die unternommen wurde, um das Ausmaß der CCR1-Expression in unterschiedlichen
Stadien des Morbus Alzheimer zu untersuchen. Hirngewebe aus 50 Autopsiefällen zeigte
eine Korrelation zwischen dem Ausmaß der klinischen Schwere (Demenz)
des Morbus Alzheimer und der Expression von CCR1 in dystrophen Neuriten.
Eine Expression von CCR1 in plaqueähnlichen Strukturen in den
Gehirnen klinisch normaler Individuen ist selten. Ebenso wird in
den Gehirnen von Individuen mit anderen neurodegenerativen Erkrankungen
keine CCR1-Expression
gefunden, außer
wenn gleichzeitig eine Morbus-Alzheimer-Pathologie vorliegt (vor
allem Aß1–42 in Plaques).
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Bevorzugte
Ausführungsform
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Unter
den verschiedenen erfindungsgemäßen Aspekten
sind bestimmte Verbindungen der Formel (I) bevorzugt. Insbesondere
sind Verbindung der Formel (I) bevorzugt, wobei X1 für ein Chlor
in 4-Stellung des Phenylrings und X2 für ein 18F-Atom in 4-Stellung des Phenylrings steht.
Ganz besonders bevorzugt sind solche Verbindungen zur Verwendung
als Diagnostika bei der Position-Emissionstomographie
(PET).
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Noch
stärker
bevorzugt sind diejenigen Verbindungen der Formel (I), wobei R3 sich in 2-Stellung des Phenylrings befindet
und R1 für
ein Methyl in 2-Stellung des Piperazinylrings sowie R2 für ein Methyl
in 5-Stellung des Piperazinylrings steht. Gleichermaßen bevorzugt
sind diejenigen Verbindungen der Formel (I), wobei R3 sich
in 2-Stellung des Phenylrings befindet und R1 für ein Methyl
in 2-Stellung des Piperazinylrings sowie R2 für Wasserstoff
steht.
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Weiter
bevorzugt sind diese bevorzugten Verbindungen in ihrer Mono- oder
Dichloridsalzform.
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Unter
den erfindungsgemäßen Verbindungen
sind diejenigen Verbindungen der Formel (I) am meisten bevorzugt,
die ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus:
1-(5-Chlor-2-{2[(2R)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2-methylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)harnstoff;
N'-(Mercaptoeth-1-yl)-N'-(5-mercapto-3-aza-2-oxopent-1-yl)-N-{5-chlor-2-[2-[4-(4-fluorbenzyl)-2-(2R)-methylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy]phen-1-yl}glycylglycinamid,
technetium-99m-Komplex;
1-(2-{2-[(2R)-4-(4-Fluorbenzyl)-2-methylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}5-iod-123I-phenyl)harnstoff;
N'-(2-Mercaptoeth-1-yl)-N'-(5-mercapto-3-aza-2-oxopent-1-yl)-N-{5-chlor-2-[2-[4-(4-fluorbenzyl)-2-(2R)-methylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy]phen-1-yl}glycinamid,
technetium-99m-Komplex;
N-(2-Mercaptoeth-1-yl)-N'-(5-mercapto-3-azapent-1-yl)-N-{5-chlor-2-[2-[4-(4-fluorbenzyl)-2-(2R)-methylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy]phen-1-yl}glycinamid,
technetium-99m-Komplex;
2-(2-Amino-4-chlorphenoxy)-1-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]ethan-1-on;
2-(2-Amino-4-chlorphenoxy)-1-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]ethan-1-on;
2-(2-Amino-4-chlorphenoxy)-1-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]ethan-1-on;
2-(2-Amino-4-chlorphenoxy)-1-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]ethan-1-on;
2-[4-Chlor-2-(diethlyamino)phenoxy]-1-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]ethan-1-on;
2-[4-Chlor-2-diethlyamino)phenoxy]-1-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]ethan-1-on;
2-[4-Chlor-2-(diethlyamino)phenoxy]-1-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]ethan-1-on;
2-[4-Chlor-2-(diethlyamino)phenoxy]-1-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]ethan-1-on;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5- dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-3-(2,4-dichlorphenyl)harnstoff;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-3-(2,4-dichlorphenyl)harnstoff;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-3-(2,4-dichlorphenyl)harnstoff;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-3-(2,4-dichlorphenyl)harnstoff;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)harnstoff;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)harnstoff;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)harnstoff;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)harnstoff;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)harnstoff;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)harnstoff;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)harnstoff;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)harnstoff;
1-[(2SR,
5RS)-4-(4-Fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-(2-iospentylamino-4-chlorphenoxy)ethan-1-on;
1-[(2RS,
5RS)-4-(4-Fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-(2-isopentylamino-4-chlorphenoxy)ethan-1-on;
1-[(2SR,
5SR)-4-(4-Fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-(2-isopentylamino-4-chlorphenoxy)ethan-1-on;
1-[(2RS,
5SR)-4-(4-Fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-(2-isopentylamino-4-chlorphenoxy)ethan-1-on;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-methylpropanamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[
2RS, 5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-methylpropanamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-methylpropanamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-methylpropanamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(methoxy)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(methoxy)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(methoxy)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(methoxy)acetamid;
(E)-N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-butenamid;
(E)-N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-butenamid;
(E)-N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-butenamid;
(E)-N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-butenamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)bernsteinsäuremethylester;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)bernsteinsäuremethylester;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)bernsteinsäuremethylester;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)bernsteinsäuremethylester;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)bernsteinsäureethylester;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)bernsteinsäureethylester;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)bernsteinsäureethylester;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)bernsteinsäureethylester;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)propanamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)propanamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)propanamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)propanamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-3-fluor benzamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-3-fluorbenzamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-3-fluorbenzamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-3-fluorbenzamid;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-3-(p-tolyl)harnstoff;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-3-(p-tolyl)harnstoff;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-3-(p-tolyl)harnstoff;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-3-(p-tolyl)harnstoff;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-3-ethylharnstoff;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-3-ethylharnstoff;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-3-ethylharnstoff;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-3-ethylharnstoff;
1-Benzyl-3-(5-chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)harnstoff;
1-Benzyl-3-(5-chlor-2-{2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2- oxoethoxy}phenyl)harnstoff;
1-Benzyl-3-(5-chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)harnstoff;
1-Benzyl-3-
(5-chlor-2-{2-[(2RS, 5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)harnstoff;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-3-(4-nitrophenyl)harnstoff;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-3-(4-nitrophenyl)harnstoff;
1-(5-Chlor-2-(2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-3-(4-nitrophenyl)harnstoff;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-3-(4-nitrophenyl)harnstoff;
2-(2-Benzylamino-4-chlorphenoxy)-1-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]ethan-1-on;
2-(2-Benzylamino-4-chlorphenoxy)-1-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]ethan-1-on;
2-(2-Benzylamino-4-chlorphenoxy)-1-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]ethan-1-on;
2-(2-Benzylamino-4-chlorphenoxy)-1-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]ethan-1-on;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)glycinamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)glycinamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)glycinamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)glycinamid;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2R)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2-methylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)harnstoff;
1-(5-Chlor-2-{2-[(2S)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2-methylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)harnstoff;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(methylamino)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(methylamino)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(methylamino)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(methylamino)acetamid;
2-Brom-N-(5-Chlor-2-{(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)acetamid;
2-Brom-N-(5-Chlor-2-{(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)acetamid;
2-Brom-N-(5-Chlor-2-{(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)acetamid;
2-Brom-N-(5-Chlor-2-{(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(ureido)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(ureido)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(ureido)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(ureido)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(1-methylureido)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(1-methylureido)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(1-methylureido)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(1-methylureido)acetamid;
(2RS)-N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-aminopropanamid;
(2SR)-N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-aminopropanamid;
(2RS)-N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-aminopropanamid;
(2SR)-N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-aminopropanamid;
(2RS)-N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-aminopropanamid;
(2SR)-N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-aminopropanamid;
(2RS)-N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-aminopropanamid;
(2SR)-N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-aminopropanamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(2,4-difluorbenzoylamino)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(2,4-difluorbenzoylamino)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(2,4-difluorbenzoylamino)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(2,4-difluorbenzoylamino)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(methoxyacetylamino)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(methoxyacetylamino)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(methoxyacetylamino)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(methoxyacetylamino)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(2-iodbenzoylamino)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5RS)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(2-iodbenzoylamino)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2SR,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(2-iodbenzoylamino)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2RS,
5SR)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2,5-dimethylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)-2-(2-iodbenzoylamino)acetamid;
N-(5-Chlor-2-{2-[(2R)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2-methylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)glycinamid;
und
N-(5-Chlor-2-{2-[(2S)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2-methylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)glycinamid;
ebenso
wie deren Mono- und Dichloridsalze.
-
Darstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen
-
A. Darstellung von Verbindungen
der Formel (I)
-
Im
allgemeinen werden die radioaktiven Agentien zur bildlichen Darstellung
der Formel (I) der vorliegenden Erfindung dargestellt, indem man
radioaktive 4-Halogenbenzylderivate mit Piperazinderivaten umsetzt.
Bevorzugt sind 18F-markierte 4-Fluorbenzylderivate
für die
PET-Abbildungstechnik. Ein allgemeines Verfahren zur Darstellung
von 4-Fluor-18F-benzylhalogeniden ist in
Iwata et al., Applied Radiation and Isotopes (2000), Bd. 52, S.
87–92
beschrieben.
-
Die
18F-markierten 4-Fluorbenzylderivate werden
durch Umsetzen einer Benzaldehydverbindung der Formel (a) mit
18F-Ionen unter Erhalt einer Benzaldehydverbindung
der Formel (b)
dargestellt; wobei LG für eine Abgangsgruppe,
beispielsweise Brom, Chlor, Iod, Nitro oder N(R)
3 +X
– (worin R für Alkyl
und X für
ein Halogenion, wie z.B. Br
–, Cl
– oder
I
–,
ein Ion einer Alkansäure,
wie z.B. ein Acetation (CH
3C(O)O
–),
oder ein Ion einer Alkylsulfonsäure
oder Halogensulfonsäure
wie z.B. Triflat (CF
3SO
3 –)
steht), steht. Bei LG handelt es sich vorzugsweise um Triflat. Ausgehend
von der Verbindung der Formel (b) sind bei der Darstellung der Verbindungen
der Formel (I) mehrere Synthesewege möglich.
-
In
einem ersten Syntheseweg wird eine Verbindung der Formel (b) mit
NaBH
4 unter Erhalt einer Verbindung der Formel
(c) reduziert:
-
Danach
wird die Verbindung der Formel (c) mit HI, P
2I
4 oder Ph
3PBr
2 unter Erhalt einer iod- oder bromsubstituierten
Verbindung der Formel (d) bzw. (e) umgesetzt:
-
Die
Verbindungen der Formeln (d) und (e) lassen sich mit einer radiochemischen
Ausbeute von 50 bis 60% erhalten. Die radiochemische Reinheit beträgt mehr
als 95%. Die spezifische Aktivität
der Verbindungen liegt bei 5 mCi pro 1 nmol.
-
Eine
Verbindung der Formel (d) oder (e) läßt sich mit einem Piperazinderivat
(f) unter Erhalt einer Verbindung der Formel (g) (einer Verbindung
der Formel (I)) umsetzen:
-
Verbindungen
der Formel (f) können
gemäß dem Durchschnittsfachmann
bekannten Verfahren dargestellt werden, was ausführlich in der veröffentlichten
PCT-Patentanmeldung WO 98/56771 beschrieben ist.
-
In
einem zweiten Syntheseweg wird eine Verbindung der Formel (b) direkt
mit einer Verbindung der Formel (f) unter Verwendung eines Reduktionsmittels,
beispielsweise Ameisensäure,
Ammoniumformiat, NaBH
4 oder NaBH
3CN, unter Erhalt einer Verbindung der Formel
(g) (einer Verbindung der Formel (I)) umgesetzt:
-
Beispiel 1
-
Darstellung
von 1-(5-Chlor-2-{2-[(2R)-2-methylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)harnstoff
-
- A. Eine Lösung
von (R)-(-)-2-Methlypiperazin (10 g, 100 mmol) in 250 ml Methylenchlorid
wurde mit DIEA (19,10 ml, 110 mmol) versetzt. Die Lösung wurde
auf –10°C abgekühlt. Das
BOC-Anhydrid wurde in 250 ml Methylenchlorid gelöst, und diese Lösung wurde
dann über
einen Zeitraum von 1 Stunde zu der gekühlten Piperazinlösung gegeben.
Man ließ den
Ansatz über
einen Zeitraum von 16 Stunden auf Umgebungstemperatur aufwärmen. Das
Reaktionsgemisch wurde dann zur Abtrennung der Feststoffe filtriert
und das Filtrat mit 500 ml Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet,
filtriert und zu einem Öl
eingedampft. Das Öl
wurde mittels Flash-Säulenchromatographie
gereinigt, so daß 11,0
g der Verbindung der Formel (a) erhalten
wurden.
- B. Die Verbindung der Formel (a)
(11,0 g, 55 mmol) und DIEA (10,5 ml, 60,4 mmol) wurden in 100 ml
Methylenchlorid gelöst.
Die erhaltene Lösung
wurde auf –10°C abgekühlt. Zu
der Lösung
wurde dann unter Beibehalten der Temperatur bei –10°C Chloracetylchlorid (4,37 ml,
55 mmol) zugetropft. Nach 1-stündigem Rühren wurde
das Reaktionsgemisch mit 100 ml Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und zu einem Öl eingedampft. Das Öl wurde
mittels Flash-Säulenchromatographie
gereinigt, so daß 14,8
g der Verbindung der Formel (b)
erhalten wurden.
- C. Zu einer Lösung
der Verbindung der Formel (b)
(14,8 g, 53,5 mmol) und der Verbindung der Formel (e) (9,98 g, 53, 5 mmol) in 75 ml DMSO wurde
Kaliumcarbonat (18,48 g, 133,7 mmol) gegeben. Das erhaltene Gemisch
wurde 3 Stunden bei 50°C
erhitzt. Das Gemisch wurde auf 30°C
abgekühlt
und in 700 ml Wasser gegossen. Das Wasser wurde dreimal mit 200
ml Essigsäureethylester
extrahiert. Die Essigesterextrakte wurden vereinigt und mit 200
ml 1 N KOH und danach mit Kochsalzlösung gewaschen. Die organische Schicht
wurde über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und zu einem Schaum eingedampft.
Der Schaum wurde mittels Flash-Säulenchromatographie
gereinigt, so daß 19,6
g der Verbindung der Formel (c)
erhalten wurden.
- D. Die Verbindung der Formel (c)
(7,68 g, 18 mmol) wurde in 40 ml Essigester gelöst. Die erhaltene Lösung wurde
in einem Eisbad abgekühlt,
und anschließend
wurde wasserfreies HCl-Gas 5 Minuten lang unter Blasenbildung durch
die Lösung
geleitet. Man ließ das
Gemisch 1 Stunde bei Umgebungstemperatur stehen, wobei das Produkt
ausfiel. Das Produkt wurde durch Filtration gesammelt, auf dem Filter
mit frischem Essigester gewaschen und im Vakuum bei Raumtemperatur
bis zur Gewichtskonstanz getrocknet, so daß 5,9 g 1-(5-Chlor-2-{2-[(2R)-2-methylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)harnstoff
der Verbindung der Formel (d)
als weißer
Feststoff erhalten wurden; NMR (2 Rotomere); (400 MHz, DMSO) 9,7
(m, 0,5H), 9,2 (m, 0,5H), 8,16 (s, 1H), 8,13 (s, 0,5H), 6,8 (s,
2H), 4,9 (m, 2H), 4, 4 (m, 5H), 3,8 (bs, 0,5H), 3,4 (bs, 0,5H),
3,2 (m, 2,5H), 3,0 (m, 2H), 1,2–1,4
(m, 3H) ppm.
-
Beispiel 2
-
Darstellung
der Verbindung der Formel (
e)
-
Eine
Lösung
von 2-Amino-4-chlorphenol (10 g, 69,7 mmol) in 100 ml wasserfreiem
THF wurde bei Umgebungstemperatur mit Trimethylsilylisocyanat (18,8
ml, 139,4 mmol) auf einmal versetzt. Die Lösung wurde auf 60°C erhitzt
und 22 Stunden bei dieser Temperatur gehalten, wonach Wasser (1,3
ml, 76,7 mmol) zugegeben wurde. Nach 30 Minuten wurde die Lösung auf
Umgebungstemperatur gekühlt
und zu einem braunen Öl eingeengt.
Dieses Öl
wurde in Essigester gelöst,
mit Aktivkohle versetzt, über
Magnesiumsulfat getrocknet und filtriert. Das Filtrat wurde zu einem
rosafarbenen Farbstoff eingeengt, der aus Toluoll/Methanol 10:1
kristallisiert wurde, so daß 5,4
g der Verbindung der Formel (e)
als gelbbraunes Pulver erhalten wurden.
-
Beispiel 3
-
Darstellung von 1-(5-Chlor-2-{2-[(2R)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2-methylpiperazin-1-yl]-2-oxo-ethoxy}phenyl)harnstoff
-
- A. Hydrogenfluorid-18F
wurde in einem Cyclotron durch Bombardierung von H2O-18O mit Protonen dargestellt. Das erhaltene
Hydrogenfluorid-18F wurde an eine Anionenaustauschpatrone
adsorbiert. Das Hydrogenfluorid-18F wurde
mit einer Lösung
von Kryptofix 222 (15 mg, 40 μmol)
und K2CO3 (2,77
mg, 20 μmol)
in wäßrigem Acetonitril
(1,5 ml, 66%) eluiert. Die radioaktiven Fraktionen wurden im Stickstoffgasstrom
bis zur Trockne eingedampft. Dieses Verfahren wurde dreimal mit
trockenem Acetonitril (1 ml) wiederholt. Nach Zugabe einer Lösung von
4-Trimethylammonium-benzaldehydtriflat (2 mg, 6,4 μmol) in trockenem
DMF (250 μl)
wurde das erhaltene Reaktionsgemisch 5 Minuten auf 100°C erhitzt.
Nach Abkühlen
auf Umgebungstemperatur wurde mit einer Lösung von 1-(5-Chlor-2-{2-[(2R)-2-methylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)harnstoff,
einer Verbindung der Formel (d), (3 mg, 8, 3 μmol) in 50 μl Essigsäure sowie einer Lösung von
Natriumcyanoborhydrid (4 mg, 63,7 μmol) in 100 μl trockenem DMF versetzt. Das
Reaktionsgemisch wurde 10 Minuten auf 120°C erhitzt. Nach Zugabe von 5
ml Wasser wurde das Gemisch über
eine Polystyrolpatrone filtriert. Das adsorbierte Produkt wurde
mit 2 ml Wasser gewaschen, so daß die Titelverbindung 1-(5-Chlor-2-{2-[(2R)-4-(4-fluor-18F-benzyl)-2-methylpiperazin-1-yl]-2-oxo-ethoxy}phenyl)harnstoff
erhalten wurde, die mit 1,5 ml Acetonitril eluiert und über HPLC
gereinigt wurde.
- B. In ähnlicher
Weise werden weitere Verbindungen der Formel (I), die ein 18F-Atom enthalten, dargestellt.
-
Beispiel 4
-
Darstellung
von N-(5-Chlor-2-{2-[(2R)-4-(4-fluorbenzyl)-2-methylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)glycinamid
-
- A. Eine Lösung
von (R)-(–)-2-Methylpiperazin
(2,0 g, 20 mmol) in 20 ml CH2Cl2 wurde
mit DIEA (5,2 g, 40 mmol) und 4-Fluorbenzylchlorid (2,39 ml, 20
mmol) versetzt. Das erhaltene Gemisch wurde 15 Stunden bei Umgebungstemperatur
gerührt.
Nach vollständiger
Umsetzung wurde das Reaktionsgemisch mit Wasser (3 × 20 ml)
und Kochsalzlösung
gewaschen, danach über
Na2SO4 getrocknet,
filtriert und in vacuo eingeengt, so daß die Verbindung der Formel
(f) (2,2 g) in Form eines weißen Feststoffs
erhalten wurde.
- B. Eine Lösung
der Verbindung der Formel (f)
(2,2 g, 10 mmol) in 50 ml CH2Cl2 wurde
mit Chloracetylchlorid (0,84 ml, 10 mmol) versetzt. Das erhaltene
Gemisch wurde 10 Minuten bei Umgebungstemperatur gerührt, wonach
mit Triethlyamin (3 ml, 21 mmol) versetzt wurde. Nach 30 Minuten
wurde das Gemisch mit Wasser (3 × 20 ml) und Kochsalzlösung gewaschen,
danach über
Na2SO4 getrocknet,
filtriert und in vacuo unter Erhalt eines Öls eingeengt. Reinigung mittels
Flash-Säulenchromatographie
ergab die Verbindung der Formel (g)
(2,5 g).
- C. Eine Lösung
der Verbindung der Formel (g)
(2,4 g, 8,4 mmol) in 50 ml DMF wurde mit K2CO3 (2,5 g, 17 mmol), NaI (0,2 g) und 4-Chlor-2-nitrophenol
(1,3 g, 8,4 mmol) versetzt. Das erhaltene Gemisch wurde bei 70–80°C erhitzt.
Nach 1 Stunde wurde das Gemisch in vacuo eingeengt, danach in Essigester
(150 ml) aufgenommen und mit Wasser (3 × 100 ml) und danach mit Kochsalzlösung gewaschen.
Die organische Schicht wurde abgetrennt, über Na2SO4 getrocknet, filtriert und in vacuo unter
Erhalt eines Öls
eingeengt. Reinigung mittels Flash-Säulenchromatographie
ergab die Verbindung der Formel (h) (3,1 g).
- D. Eine Lösung
der Verbindung der Formel (h)
(1,1 g, 2,6 mmol) in 10 ml Ethanol wurde mit einer Lösung von
Zinn (II)-Chlorid-Dihydrat (3,0 g, 13 mmol) in 5 ml Ethanol versetzt.
Das erhaltene Gemisch wurde bei 75°C erhitzt. Nach 1 Stunde wurde
der Ansatz in vacuo eingeengt, danach in Essigester (100 ml) aufgenommen,
mit 1 N NaOH-Lösung
in Wasser (3 × 100
ml) und Kochsalzlösung
gewaschen. Die organische Schicht wurde abgetrennt, über NaSSO4 getrocknet,
filtriert und in vacuo unter Erhalt eines Öls eingeengt. Reinigung mittels
Flash-Säulenchromatographie
ergab die Verbindung der Formel (i)
(0,75 g).
- E. Eine Lösung
der Verbindung der Formel (i)
(0,7 g, 1,78 mmol) in 10 ml DMF wurde mit BOC-Gly-OSU (0,58 g, 2,13
mmol) versetzt. Das erhaltene Gemisch wurde bei 50–60°C erhitzt.
Nach 24 Stunden wurde das Gemisch in vacuo eingeengt, danach in
Essigester (150 ml) aufgenommen und mit Wasser (3 × 100 ml)
und anschließend Kochsalzlösung gewaschen.
Die organische Schicht wurde abgetrennt, über Na2SO4 getrocknet, filtriert und in vacuo unter
Erhalt eines Öls
eingeengt. Reinigung mittels Flash-Säulenchromatographie ergab die
Verbindung der Formel (j) (0,7
g).
- F. Eine Lösung
der Verbindung der Formel (j)
(0,6 g, 1,1 mmol) in 10 ml CH2Cl2 wurde mit TFA (5 ml) versetzt. Das erhaltene
Gemisch wurde bei Umgebungstemperatur erwärmt. Nach 1 Stunde und vollständiger Umsetzung
wurde der Ansatz in vacuo eingeengt, danach in Essigester (100 ml)
aufgenommen, mit 1 N NaOH-Lösung
in Wasser (2 × 100
ml) und Kochsalzlösung
gewaschen. Die organische Schicht wurde abgetrennt, über Na2SO4 getrocknet,
filtriert und in vacuo unter Erhalt eines Öls eingeengt. Reinigung mittels Flash-Säulenchromatographie
ergab N-(5-Chlor-2-{2-[(2R)-4-(4-fluorbenzyl)-2-methylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}phenyl)glycinamid,
die Verbindung der Formel (k),
(0,45 g) in Form eines weißen Feststoffs;
NMR (CDCl3) 10,2 (s, 1), 8,5 (s, 1), 7,3
(m, 2) 7,0 (m, 3), 6,8 (d, 1), 4,7 (m, 2), 3,4–3,6 (m, 5), 3, 0 (m, 1), 2,
8 (m, 1), 2,6 (d, 1), 2,2 (m, 1), 2,0 (m, 2), 1,2–1,4 (m,
3) ppm.
-
Beispiel 6
-
Darstellung
von 1-(2-{2-[(2R)-4-(4-Fluorbenzyl)-2-methylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}-5-iodphenyl)harnstoff
-
- A. Eine Lösung
von HNO3 (0,7 ml, 70%) in 5 ml Essigsäure wurde über einen
Zeitraum von 10 Minuten zu einer Lösung von p-Iodphenol (2,2 g,
10 mmol) in 18 ml Essigsäure
zugetropft. Das erhaltene Gemisch wurde bei Umgebungstemperatur
gerührt.
Nach 30 Minuten wurde das Reaktionsgemisch mit 100 ml Eiswasser
verdünnt.
Der Niederschlag wurde gesammelt, mit 100 ml Wasser gewaschen. Reinigung
mittels Flash-Säulenchromatographie
ergab 1,2 g 2-Nitro-4-iodphenol.
- B. Eine Lösung
der Verbindung der Formel (g)
(0,3 g, 1,05 mmol) (wie hier dargestellt) in 10 ml DMF wurde mit
K2CO3 (0,45 g, 3,2
mmol), NaI (0,01 g) und 2-Nitro-4-iodphenol
(0,28 g, 1,05 mmol) versetzt. Das erhaltene Gemisch wurde bei 70–80°C erhitzt.
Nach 1 Stunde wurde das Gemisch in vacuo eingeengt, danach in Essigester
(150 ml) aufgenommen und mit Wasser (3 × 100 ml) und danach mit Kochsalzlösung gewaschen.
Die organische Schicht wurde abgetrennt, über Na2SO4 getrocknet, filtriert und in vacuo unter
Erhalt eines Öls eingeengt.
Reinigung mittels Flash-Säulenchromatographie
ergab 0,28 g der Verbindung der Formel (I).
- C. Eine Lösung
der Verbindung der Formel (I)
(0,28 g, 0,55 mmol) in 5 ml Ethanol wurde mit einer Lösung von
Zinn (II)-Chlorid-Dihydrat (0,616 g, 2,73 mmol) in 5 ml Ethanol
versetzt. Das erhaltene Gemisch wurde bei 75°C erhitzt. Nach 1 Stunde wurde
der Ansatz in vacuo eingeengt, danach in Essigester (100 ml) aufgenommen,
mit 1 N NaOH-Lösung
in Wasser (3 × 100
ml) und Kochsalzlösung
gewaschen. Die organische Schicht wurde abgetrennt, über Na2SO4 getrocknet,
filtriert und in vacuo unter Erhalt eines Öls eingeengt. Reinigung mittels
Flash-Säulenchromatographie
ergab die Verbindung der Formel (m)
(0,25 g).
- D. Eine Lösung
der Verbindung der Formel (m)
(0,25 g, 0,52 mmol) in 3 ml AcOH wurde mit Wasser (6 ml) versetzt.
Das erhaltene Gemisch wurde 10 Minuten bei Umgebungstemperatur gerührt, und
danach wurde eine Lösung
von KOCN (0,085 g, 1,0 mmol) in 1 ml Wasser zugetropft. Das Reaktionsgemisch
wurde 10 Minuten bei Umgebungstemperatur gerührt, danach 5 Minuten bei 55°C erhitzt.
Nach vollständiger
Umsetzung wurde das Reaktionsgemisch in vacuo eingeengt, danach
in CH2Cl2 (50 ml)
aufgenommen, mit 2 N NaOH-Lösung
in Wasser (2 × 100
ml) und Kochsalzlösung
gewaschen. Die organische Schicht wurde abgetrennt, über Na2SO4 getrocknet,
filtriert und in vacuo unter Erhalt eines Öls eingeengt. Reinigung mittels Flash-Säulenchromatographie
ergab die Verbindung der Formel (n)
(0,16 g) in Form eines weißen
Feststoffs; NMR (CDCl3) 9,0 (s, 1), 8,6
(s, 1), 7,3 (m, 2), 7, 0 (t, 3), 6,6 (d, 1), 4, 9 (s, 2), 4,7 (m,
2), 4,4 (m, 1), 3,4–3,6
(m, 3), 3,0 (m, 1), 2, 8 (m, 1), 2, 6 (d, 1), 2,2 (m, 1), 2,0 (m,
1), 1,2–1,4
(m, 3) ppm.
-
Beispiel 7
-
Darstellung von 1-(2-{2-[(2R)-4-(4-Fluorbenzyl)-2-methylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}-5-iod-123I-phenyl)harnstoff
-
- A. Eine Lösung
der Verbindung der Formel (n)
(1 mg), wie oben dargestellt, und 10 μg Kupfer-(II)-Sulfat in 300 μl DMF wurde
mit 1 mCi Natrium-Iod [123I]-Lösung versetzt.
Das erhaltene Reaktionsgemisch wurde über Nacht auf 100°C erhitzt.
Nach Zugabe von 1 ml halbgesättigter
wäßriger NaHCO3-Lösung
wurde das Produkt mit 2 ml CH2Cl2 extrahiert. Die organische Schicht wurde
in einem Stickstoffgasstrom zur Trockne eingedampft. Das gewünschte Produkt,
1-(2-{2-[(2R)-4-(4-Fluorbenzyl)-2-methylpiperazin-1-yl]-2-oxoethoxy}-5-iod-123I-phenyl)harnstoff,
wurde unter Verwendung einer RP-Patrone
[Elutionsmittel: EtOH/Wasser (2:1)] gereinigt.
- B. Weitere Verbindungen der Formel (I) werden auf eine ähnliche
Weise wie oben beschrieben dargestellt.
-
Beispiel 10
-
Immunhistochemische Lokalisierung
von CCR1 in menschlichen Gehirnen
-
Materialien und Methoden
-
Zur
immunhistochemischen Anfärbung
des Chemokinrezeptors CCR1 in Gehirnen mit Morbus Alzheimer und
Kontrollgehirnen wurde eine erste Gruppe von Gewebsproben aus Gehirnen,
die bei einer innerhalb von 12 Stunden nach Eintritt des Todes durchgeführten Autopsie
erhalten worden waren, verwendet. Für alle immunhistochemischen
und histochemischen Anfärbungen
wurden in Paraffin eingebettete 5 μm dicke ungefärbte Schnitte
aus dem frontalen Kortex und dem Hippocampus verwendet.
-
Objektträger wurden
in Xylol entparaffinisiert und auf phosphatgepufferte Kochsalzlösung mit
0,005% Triton- X100
(PBS-T) hydratisiert. Für
die Lichtmikroskopie (mit DAB als Chromogen) wurde die endogene
Peroxidaseaktivität
blockiert, indem die Objektträger
30 Minuten mit 0,01% H2O2 in
Methanol inkubiert wurden. Nichtspezifische Bindung wurde durch
30-minütiges
Blockieren in 10% normalem Ziegenserum (Normal Goat Serum, NGS)
in PBS verringert. Die primären
Antikörper
[Kaninchen-Anti-CCR1, (N-terminales Peptid); Maus-Anti-Neurofilament; Maus-Anti-GFAP;
Maus-Anti-Tau (AT8); Maus-Anti-CD68 (Klon KP1); Maus-Anti-β-Amyloid
(Boehringer Mannheim, Nr. 1 381 431); Kaninchen-Anti-CCR8, (N-terminales
Peptid)] wurden in PBS-T verdünnt
und die Objektträger
wurden über
Nacht bei Raumtemperatur inkubiert. Die Anfärbung wurde unter Verwendung
eines Biogenex-ABCTM-Kits vervollständigt. Bei
allen Waschschritten wurde PBS-T verwendet. Nach Beendigung der
DAB-Reaktion wurden die Objektträger
leicht mit Gill's
Hematoxylin gegengefärbt, dehydratisiert
und mit Deckgläsern
mit Permount versehen. Vor dem Aufbringen der Deckgläschen wurden
einige Objektträger
noch einmal mit Antikörpern
gegen Aβ-Peptid
gefärbt,
wobei dieselben Verfahren eingesetzt wurden, außer daß es sich bei dem Chromogen
um True BlueTM handelte. Für Immunfluoreszenzuntersuchungen
mit Doppelmarkierung wurden die Objektträger entparaffinisiert, mit
10% NGS blockiert und mit einem Cocktail aus beiden primären Antikörpern über Nacht
inkubiert. Die Objektträger
wurden mit PBS-T gewaschen und danach mit einem Cocktail von sekundären Ziege-Antikörpern in
einer Verdünnung
von jeweils 1:50 inkubiert. Um eine Verwechslung mit endogener (gelbgrüner) Gewebsfluoreszenz
zu vermeiden, wurden die sekundären
Antikörper
entweder an Cy3 (ϵmax = 565 nm;
Ziege-Anti-Maus, Amersham) oder Cy5 (ϵmax =
700 nm; Ziege-Anti-Hase, Amersham) konjugiert. Die Objektträger wurden
unter einem konfokalen Mikroskop mit Krypton-Argon-Laser (Modell 2010, Molecular
Dynamics, Sunnyvale, CA, USA) betrachtet.
-
Anschließend wurde
eine zweite Gruppe von Hirngeweben, die aus 10 Fällen aus kognitiv normalen älteren Patienten
sowie 40 Fällen
aus Patienten mit Morbus Alzheimer, die hinsichtlich ihres CDR-Werts
(Clinical Dementia Rating) beurteilt worden waren, bestand, erhalten
und auf die immunhistochemische Expression von CCR1 hin bewertet.
Die Proben wurden für
CCR1 und andere Marker wie oben beschrieben angefärbt, mit
Ausnahme, daß für Aß1–42 (einen
Marker für
diffuse, frühe
Amyloidablagerungen ebenso wie für
reifere neuritische Plaques) spezifische monoklonale Antikörper (Klon
Nr. 6D5) von Dr. Ursula Moenning erhalten wurden. Diese Antikörper wurden
mit Vector RedTM (Vector Labs) sichtbar gemacht. Von Dr. Moenning
wurden ebenso für
Aβ1–40,
einen Marker für
im Spätstadium
der Krankheit gefundene Plaques, spezifische monoklonale Antikörper (Klon
Nr. 13E9) zur Verfügung
gestellt, wobei dieser Marker mit True BlueTM sichtbar
gemacht wurde.
-
Ergebnisse
-
In
beiden Gruppen von Gehirnen zeigten Zonen mit Morbus-Alzheimer-Pathologie
ein charakteristisches Färbemuster.
CCR1-Immunreaktivität
wurde in Assoziation mit neuritischen (d.h. senilen) Plaques sowohl
in der Hippocampusformation als auch in der Großhirnrinde gefunden. Die immungefärbten Strukturen waren
rund bis ovoid und normalerweise nicht mit Zellkörperchen assoziiert. Sie variierten
hinsichtlich ihrer Größe und schienen
mit einem gepunkteten granulösen
Material gefüllt
zu sein. Es stellte sich heraus, daß diese Strukturen um die Amyloidablagerungen
in senilen Plaques herum „Corona"-Strukturen bildeten,
sich jedoch von Aβ selbst
unterschieden (1–4). Die
obere Abbildung in 1 zeigt einen neuritischen Plaque
mit einer Corona aus CCR1-positiven Fortsätzen. Neuronale Zellkörperchen
einiger CA1- und CA3-Neuronen in Morbus-Alzheimer-Fällen wurden
manchmal mit CCR1-Antikörpern angefärbt. Dieses
Ergebnis wird in der unteren Abbildung in 1 veranschaulicht.
Diese Anfärbung
unterschied sich von den NFT (Neurofibriallary Tangles) oder granuvakulären Körperchen,
obwohl sie üblicherweise
in den Somata von Neuronen mit diesen degenerativen Veränderungen
vorhanden war.
-
Durch
eine Vorinkubation der Antikörper
mit einem 16-mer-Polypeptid
aus dem extrazellulären
(N-terminalen) Bereich des CCR1-Rezeptorproteins wurde die gesamte
Gewebsanfärbung
vollständig
blockiert, wie in 2 veranschaulicht. Insbesondere
zeigt die obere Abbildung in 2 einen
Mangel an Anfärbung
in Morbus-Alzheimer-Gehirn
mit CCR1-Antikörpern,
die mit dem Polypeptid vorinkubiert wurden, während die untere Abbildung
in 2 in einem mit nichtinkubierten Antikörpern angefärbten gleichartigen
Schnitt viele CCR1-positive Strukturen zeigt.
-
Doppelmarkierungsuntersuchungen
zeigten, daß fast
alle CCR1-positiven Strukturen mit Aß1–42 enthaltenden
neuritischen Plaques assoziiert waren, wie in 4 gezeigt.
Aß1–42 in
diffusen Plaques (5) war typischerweise weder
mit CCR1 noch mit irgendwelchen signifikanten zellulären Antworten
assoziiert. Bei fortgeschritteneren Fällen von Morbus Alzheimer waren
weitaus mehr Aβ1–40-positive
Plaques zu sehen. Dabei waren einige dieser Plaques, jedoch nicht
alle mit der CCR1-Anfärbung
assoziiert, wie in 3 gezeigt. In einigen Fällen waren
CCR1-positive Plaques gänzlich
ohne Aβ1–40-Anfärbung.
-
In
schweren Morbus-Alzheimer-Fällen,
bei denen ein signifikanter Verlust von Neuronen sowie Gliose beobachtet
wurden, waren reaktive Astrozyten im Subiculum und entorhinalen
Kortex ebenso CCR1 positiv. In weniger schweren Fällen waren
CCR1-positive reaktive Astrozyten selten.
-
Konfokale
Mikroskopie von doppelt markierten Schnitten zeigte, daß die CCR1-Immunoreaktivität mit neurofilament-positiven
Fortsätzen
colokalisierte. Weder der Makrophagen/Mikroglial-Marker CD68 noch
der AT8-Antikörper
gegen abnormales phosphoryliertes Tau-Protein waren mit einer CCR1-Anfärbung assoziiert. Wie
von den lichtmikroskopischen Untersuchungen her erwartet colokalisierte
die CCR1-Immunoreaktivität
mit GFAP in Zonen mit Astrogliose.
-
In
Hirngefäßen vorhandene
Leukozyten waren sowohl in Morbus-Alzheimer- als auch Kontrollhirngeweben
stark CCR1-positiv und dienten als positive interne Kontrollen für die Färbemethoden.
In 5 ist die CCR1-positive Anfärbung zweier intravaskulärer Zellen
(Pfeile) zu beachten. Einiges CCR1-positives Material ist auch bei
der Sternchenmarkierung zu sehen, doch sind diffuse Plaques im allgemeinen
nicht mit CCR1 assoziiert.
-
Unter
Verwendung von Hippocampusgewebe aus der zweiten Studie (in der
Patienten anhand des CDR-Werts in bekannte klinische Kategorien
gruppiert wurden) wurde eine quantitative Bewertung der Anzahl CCR1-positiver
plaqueähnlicher
Strukturen im Hippocampus durchgeführt. Histologische Bewertungen
individueller Schnitte wurden unter Blindbedingungen im Hinblick
auf den klinischen (CDR-) Status durchgeführt. Die Volumenanalysen wurden
mit unvoreingenommenen computerisierten Methoden ausgeführt.
-
In 3 wird
die histologische Verwandtschaft zwischen CCR1-positiven dystrophen
Neuriten (braune Anfärbung)
und einem Aβ1–40 enthaltenden
neuritischen Plaque (blaue Anfärbung)
demonstriert. Zu beachten ist hier, daß in 3 die CCR1-positiven
Fortsätze
sich vom Amyloid unterscheiden. Aß1–40 enthaltende Plaques
waren eigenständig
und ließen
sich ebenso wie die Cluster aus CCR1-positiven Neuriten leicht zählen. Objektträger mit
Hippocampus wurden hinsichtlich der Anzahl CCR1-positiver Coronastrukturen,
der Anzahl Aß1–40-positiver
Plaques sowie der Anzahl an beide Marker enthaltenden Plaques bewertet.
Die Strukturen wurden nach Bereich (z.B. CA3, CA1 und Subiculum)
in der gesamten Hippocampusformation, einschließlich dem entorhinalen Kortex,
gezählt
und danach aufsummiert. Bei den Werten handelt es sich um relative
Schätzungen
der Anzahl an Strukturen am Hippocampus, wie durch 5 μm dicke Querschnitte
der Hippocampusformation dargestellt. 6 zeigt
die Beziehung zwischen CCR1 und Aß1–40 anhand
des CDR-Werts.
-
Für die Quantifizierung
der Menge an Aß1–42 wurde
eine andere Technik benötigt,
da Aß1–42 häufiger vorkam
und „diffuse" Plaques bildete,
die sich nicht leicht zählen
ließen
(siehe 5). Für
diese Objektträger wurde
eine computergestützte
Methode (C.A.S.T.-Stereologiesystem) verwendet, um die durch Aß1–42 besetzte Zone
des entorhinalen Kortex zu schätzen.
Diese Zone wurde als Prozentanteil der gesamten Kortexzone auf dem
Objektträger
ausgedrückt.
Die von neuritischen und diffusen Plaques besetzten Zonen wurden
jeweils separat gezählt.
Durch den computergesteuerten Mikroskoptisch wurde eine willkürliche (unvoreingenommene) Bewertung
der Gewebsschnitte sichergestellt. Der Volumenprozentwert des von
(sowohl diffusem als auch neuritischem) Aß1–42 besetzten
entorhinalen Kortex wird mit der Anzahl an CCR1-positiven Plaques in einem gleichartigen
Schnitt des entorhinalen Kortex in 7 verglichen.
-
6 zeigt,
daß die
durchschnittliche Anzahl an CCR1-positiven dystrophen Neuriten im
Hippocampus in Abhängigkeit
vom CDR-Wert bei Morbus Alzheimer ansteigt. Dabei nimmt die Anzahl
an positiven Strukturen in der frühen Phase von Morbus Alzheimer
(CDR 0,5) auf einen Wert oberhalb des Niveaus der Kontrolle (CDR
0) zu. Obwohl die Unterschiede zwischen der Kontrolle und den Morbus-Alzheimer-Gruppen
bis hin zur Gruppe CDR 2 keine statistische Signifikanz aufwiesen,
unterstützen
diese Expressionsmuster die Schlußfolgerung, daß CCR1 in
dystrophen neuronalen Fortsätzen
selbst in sehr frühen
Stadien von Morbus Alzheimer hochreguliert ist. Zu beachten ist
hier, daß die
Anzahl an Aß1–40-Plaques
bis zu einem späten
Zeitpunkt der Krankheit nicht ansteigt. Die Expression von CCR1
in Hirngewebe kann somit als ein relativ früher Indikator von Morbus Alzheimer
betrachtet werden.
-
Die
Korrelation zwischen der Anzahl an CCR1-positiven Plaques im entorhinalen
Kortex sowie der Menge an Aß1–42 ist
in 7 gezeigt. Im allgemeinen steigen die CCR1-Niveaus
im entorhinalen Kortex mit zunehmendem Krankheitszustand an; die
getestete Zone ist jedoch wesentlich kleiner als die in 6 getestete
Zone. Zu beachten ist jedoch, daß die Aß1–42-Niveaus
zu einem frühen
Zeitpunkt der Krankheit ansteigen.
-
Beispiel 11
-
Beurteilung der Verfügbarkeit
im Gehirn unter Verwendung eines 14C-markierten
Tracers
-
Es
wurde ein 14C-Analogon von 1-(5-Chlor-2-{2-[(2R)-4-(4-fluorbenzyl)-2-methylpiperazin-1-yl]-2-oxo-ethoxy}phenyl)harnstoff
hergestellt und für
pharmakokinetische Untersuchungen der Verfügbarkeit im Gehirn verwendet.
Mäuse wurden
mit dem Analogon in einer Konzentration von 36 mg/kg mit 334000
dpm pro Dosis i.v. über
kanülierte
Halsvenen injiziert. Die Mäuse
wurden (in Vierergruppen) 1, 15, 30, 120 und 1440 Minuten nach Injektion
durch CO2-Inhalation getötet und anschließend zur
Entnahme von Vollblut intrakardial punktiert. Anschließend wurde
der Brustkorb geöffnet,
und die Mäuse
wurden fünf
Minuten mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung durch das Herz hindurch
perfundiert, um Reste des radioaktiven Arzneistoffs aus dem Blutkompartiment
zu entfernen. Anschließend
wurden die Gehirne entnommen, gewogen und hinsichtlich der Menge
an Radioaktivität
in zwei voneinander getrennten Teilen der Großhirnrinde getestet. Die Radioaktivitätsniveaus
pro mg Gewebe in den beiden Proben wurden gemittelt, und die Daten
wurden auf das Gesamthirngewicht normiert, wie in 8 dargestellt.
Die Balken repräsentieren
den Standardfehler (n = 4 Mäuse
pro Zeitpunkt). Der Graph in 8 zeigt
insbesondere, daß die
Gesamtzahl der Zerfälle
pro Minute (DPM) für
das 14C-Analog im ganzen Mäusegehirn
zwei Stunden nach der Injektion auf vernachlässigbare Niveaus abgesunken
ist. Berechnungen zeigen, daß zum
Zeitpunkt 1 Minute im Durchschnitt etwa 3% der injizierten Dosis
im ganzen Mäusegehirn
(Durchschnittsgewicht: 450 g) gefunden werden.
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Aus
dem den Mäusen
entnommenen Vollblut präparierte
Plasmaproben wurden ebenso auf ihren radioaktiven Gehalt analysiert.
Die Menge an Radioaktivität
in gleichen Volumen von Gehirn und Plasma wurde im zeitlichen Verlauf
als Prozentanteil der injizierten Dosis verglichen, wie in 9 dargestellt.
Der gefundene Prozentanteil der injizierten Dosis (i.d.) pro ml
Plasma nimmt ebenfalls mit der Zeit ab, wobei nach zwei Stunden
vernachlässigbare
Niveaus erreicht werden. Für
den Vergleich mit Niveaus im Gehirn wurde die Gesamtzahl der DPM
pro Gehirn auf ein Gramm Hirngewicht normiert und als Prozentanteil
der i.d. pro Gramm Hirngewebe ausgedrückt. Dabei ist zu beachten,
daß Mäusegehirne
im Durchschnitt etwa 450 mg wiegen, so daß der tatsächliche Wert durch im Graphen
gezeigten i.d.-Wert in 1 g Mäusegehirn
um etwa das doppelte überschätzt wird.
Es ist klar ersichtlich, daß die
Niveaus des Analogons im Gehirn zusammen mit den Plasmaniveaus fallen.
Obwohl das Analog lipophil ist, scheint normales Mäusegehirn
kein Speicherort für
den CCR1-Antagonisten zu sein.
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Beispiel 12
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CCR1-Expression bei anderen
neurodegenerativen Erkrankungen
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Material und Methoden
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Histologische
Proben von Hirngewebe wurden bei einer Autopsie von insgesamt 29
Fällen
von sieben unterschiedlichen neurodegenerativen Erkrankungen (außer reinem
Morbus Alzheimer) erhalten und auf ihren CCR1-Gehalt untersucht.
Objektträger
wurden mit Antikörpern
gegen CCR1, wie in Beispiel 10 oben beschrieben, immungefärbt und
unter Blindbedingungen im Hinblick auf die jeweilige neurodegenerative
Erkrankung getestet. Anschließend
wurden gleichartige Schnitte mit Antikörpern gegen CCR1 (DAB als Chromogen)
und Aß
1–42 (Vektor
Red
TM als Chromogen) doppeltmarkiert. Die
untersuchten Krankheiten sind nachfolgend aufgeführt:
Morbus
Parkinson (PD) | 6
Fälle |
Parkinsons'che Demenz von Guam | 3
Fälle |
Kongophile
Angiopathie | 4
Fälle |
Multi-Infarkt-Demenz
(MID) | 4
Fälle |
DLBD
(Diffuse Lewy Body Dementia) | 4
Fälle |
Morbus
Pick | 4
Fälle |
PSP
(Progressiv Supranuclear Palsy) | 4
Fälle |
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Die
angefärbten
Objektträger
wurden hinsichtlich ihres CCR1- und Aß1–42-Gehalts
unter Verwendung einer histologischen Skala von 0 bis 4 eingestuft,
wobei 0 fehlende Anfärbung
bedeutet, 0,5 eine seltene Expression anzeigt und die Stufen 1 bis
4 steigende Expressionsniveaus anzeigen, wobei 4 stark vorkommend bedeutet.
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Ergebnisse
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Alle
sechs Fälle
von Morbus Parkinson sowie alle drei Fälle der Parkinsonschen Demenz
von Guam waren CCR1-negativ.
CCR1-positive plaqueähnliche
Strukturen, ähnlich
denen bei Morbus Alzheimer gefundenen, wurden in allen 4 Fällen der
kongophilen Angiopathie, in 3 der 4 Fälle von DLBD, in 2 der 4 Fälle von PSP
und jeweils in 1 der 4 Fälle
von sowohl MID als auch Morbus Pick beobachtet.
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Doppelmarkierungsstudien
bestätigten
die Annahme, daß diese
CCR1-positiven plaqueähnlichen Strukturen
mit Aß1–42 assoziiert
waren, wie in den reinen Fällen
von Morbus Alzheimer festgestellt wurde (Beispiel 10). 10 zeigt
die Ergebnisse der pathologischen Bewertungen in graphischer Form
für alle
Krankheiten außer
Morbus Parkinson (bei dem sich für
CCR1 im Gehirn ein negatives Ergebnis ergab). Grundsätzlich wurde
keine CCR1-Expression in Hirngewebeproben gefunden, außer wenn
Aß1–42-positive
neuritische Plaques ebenso vorhanden waren.
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Nachdem
der Code entschlüsselt
war, stellte sich heraus, daß der
eine, die Expression von CCR1 zeigende Fall von Morbus Pick ebenso
die Diagnose für
Morbus Alzheimer trug. Die beiden PSP-Fälle mit CCR1 wurden ebenfalls
gleichzeitig mit Morbus Alzheimer diagnostiziert. Bei der kongophilen
Angiopathie und DLBD handelt es sich um Krankheiten, die mit der
Morbus-Alzheimer-Pathologie eng assoziiert sind. Daher ist es nicht überraschend,
daß diese
Krankheiten ebenfalls hohe Niveaus der CCR1-Expression in Verbindung
mit Aß1–42 aufweisen
sollten. Bei älteren
Menschen kommt es häufig
vor, daß die
Morbus-Alzheimer-Pathologie
andere Krankheitsprozesse überlagert.
Dies stellte sich in einem der vier MID-Fälle heraus. Diese Ergebnisse lassen
vermuten, daß es
sich bei CCR1 um einen Marker handelt, der eng mit der Morbus-Alzheimer-Pathologie (insbesondere
mit Aß1–42-positiven
neuritischen Plaques) ungeachtet anderer gleichzeitiger pathologischer
Prozesse, die im Gehirn vorhanden sein können, assoziiert ist. Als solches
ist er wahrscheinlich hochspezifisch für die Morbus-Alzheimer-Pathologie und kann
daher als diagnostischer Ersatzmarker für den Krankheitsverlauf geeignet
sein.