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Ein
Teil der während
der Entwicklung dieser Erfindung durchgeführten Arbeit beanspruchte Finanzmittel
der U.S. Regierung unter dem NIH Grant No. NS-35120. Die U.S. Regierung
besitzt bestimmte Rechte an dieser Erfindung.
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Diese
Erfindung betrifft neuartige Verbindungen für ZNS-Neurotransmittersysteme,
insbesondere für den
Neurotransmitter Serotonin, welche benutzt werden können, um
die Neurotransmitter-Wiederaufnahmesysteme im Hirn abzubilden.
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Depression,
mit ihren verwandten Zuständen,
ist eine der häufigsten
mentalen Störungen
in den Vereinigten Staaten. Es wird geschätzt, dass etwa fünf Prozent
der erwachsenen Bevölkerung
eine depressive Episode in ihrer Lebzeit erfahren, die eine antidepressive
Arzneimitteltherapie erfordert. Eine Chemikalie im menschlichen
Hirn, als Serotonin bezeichnet, wurde mit Depression und mit anderen
psychiatrischen Krankheiten, wie Essstörungen, Alkoholismus, Schmerz,
Angst und Zwangsneurose, in Verbindung gebracht.
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Serotonin
(5-HT) ist ein für
die normale Funktion des Zentralnervensystems bedeutender Neurotransmitter.
Dieses Neurotransmittersystem im Hirn kontrolliert verschiedene
wichtige Verhaltensweisen, wie Schlaf-Wach-Zyklus, Laune, Temperatur,
Appetit etc. Weiters interagieren etliche häufig verwendete Anti-Angst
Arzneimittel (Frazer, A. and J. G. Hensler, Ann. NY Acad. Sci. 600:
460–475
(1990); Gozlan, H. and M. Hamon, Anxiety: Neurobiol., Clinic and
Ther. Persp. 232: 141–150
(1993)) und Antidepressiva (Frazer, A., J. Clin. Psychiatry 6: 9–25 (1997);
Coryell. W., J. Clin. Psychiatry 1: 22–27 (1998); Heninger, G. R.
et al., Pharmacopsychiatry 29(1): 2–11 (1996); Fuller R. W., Prog.
Drug Res. 45: 167–204
(1995)) spezifisch mit der Serotonin-Neurotransmission. Pharmakologische
Wirkungen der Antidepressiva (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer;
SSRI: selective serotonin reuptake inhibitors), wie Fluoxetin (Wong,
D.T. and F.P.Byrnaster, Biology 363: 77–95 (1995)), Paroxetin (Holliday,
S.M. and G.L. Plosker, Drugs Aging 3(3)278–299 (1993)) und Sertralin
(Laune, M.C. et al., Int. J. Rad. Appl. Inst. – Part A, Applied Rad. Isot.
40(2): 147–151
(1989)) basieren auf der Blockade von präsynaptischen Transportern für Serotonin.
Somit können
Studien über
die Radioligand-Bindung an den Serotonin-Transporter wertvolle Informationen
von diesen Stellen in normalen und verschiedenen Krankheitszuständen liefern.
Etliche tritiierte Liganden, einschließlich Imipramin (Raisman, R.
et al., Eur. J. Pharmacol. 54: 307–308 (1979)), Citalopram (D'Amato, R. et al.,
Pharmacol. Exp. Ther. 242(1): 364–371 (1987)), Paroxetin (Habert,
E., et al., Eur. J. Pharmacol. 118(1–2): 107–114 (1985)) und 6-Nitroquipazin
(Hashimoto, K., and T. Goromaru, Biochem. Pharmacol. 41(11): 1679–1682 (1991);
Hashimoto K, and T. Goromaru, Neuropharmacology 30(2): 113–117 (1991))
sind für
in vitro und in vivo Studien verwendet worden. Eine verringerte
Konzentration an SERT, die mit diesen tritiierten Liganden markiert
sind, wurde in post mortem Hirnsektionen von Patienten mit Depressionen
(Perry, E. K. et al., Br. J. Psychiat. 142: 188–192 (1983)), Alzheimerschen
und Parkinsonschen Krankheiten (D'Amato, R. et al., Pharmacol. Exp. Ther.
242(1): 364–371 (1987))
sowie im Stirnhirnlappen eines Selbstmordopfers (Mann, J. J., Nature
Medicine 4(1): 25–30(1998)) nachgewiesen.
Die in vitro Bindungsstudien deuten darauf hin, dass die Verwendung
von in vivo Bildgebungsverfahren, um die Dichte von SERT zu evaluieren,
klinisch wichtig sein könnte.
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Antidepressive
Arzneimittel, wie Prozac, führen
zur Inhibierung der Serotonin-Wiederaufnahme
durch Bindung mit dem Serotonin Transporter (SERT)-Protein, wodurch
die Bindung des Proteins mit Serotonin effektiv blockiert ist. Obwohl
herausgefunden wurde, dass Prozac eine wirksame antidepressive Behandlung
ist, weist es Nebenwirkungen auf, die beträchtlich sein können. Von
Prozac ist bekannt, dass es an den Serotonin Transporter (SERT)-Protein bindet, jedoch
können
die Reaktionen der Patienten sehr unterschiedlich sein. Einige Patienten
erfahren eine stärkere
Bindung als Andere. Wenn ein Patient nicht auf die Prozac-Behandlung reagiert,
gibt es derzeit keine Möglichkeit
zum Bestimmen, warum dies der Fall ist. Der Arzt wird häufig einfach höhere Dosen
des Arzneimittels verabreichen, eine Praxis, die nicht notwendigerweise
zu besseren Ergebnissen führt
und welche die unerwünschten
Nebenwirkungen verstärken
kann.
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Die
Entwicklung von selektiven Tracern für die Positronen-Emissions-Tomographie
(PET) und Single Photon Emission Computed Tomographie (SPECT) haben
es ermöglicht,
die Neurorezeptoren oder ortsspezifische Bindungen nicht-invasiv
in menschlichen Hirnen in vivo zu untersuchen. Die Entwicklung von
PET oder SPECT Tracern für
die in vivo Bildgebung von SERT wurde jedoch nur mit beschränktem Erfolg
erreicht. Der vielversprechendste, bis heute beschriebene Radioligand
für die
PET Bildgebung ist [11C](+)McN5652 (Szabo, Z.
et al. Synapse 20(1): 37–43
(1995); Szabo, Z. et al., J. Nucl. Med. 37(5): 125 (1996); Szabo,
Z. Behav. Brain Res. 73(1): 221–224
(1995); Szabo, Z. et al., J. Cerebral Blood Flow & Metabol. 15(5):
798–805
(1995); Suehiro, M. et al., J. Nucl. Med. 34(1): 120–127 (1993);
Suehiro, M. et al., Nucl. Med. Biol. 22(4): 543–545 (1995)). Die spezifische
Bindung von [11C](+)McN5652 korreliert gut
mit den bekannten Dichten der SERT Stellen in dem menschlichen Hirn
(Szabo, Z. et al., Synapse 20(1): 37–43 (1995)). Auf der Suche
nach klinisch nützlichen SPECT-Liganden
für SERT
wurden mehrere radioiodinierte Verbindungen evaluiert, einschließlich 4-I-Tomoxetin
(Kung, M. P., et al., Life Sci. 51: 95–106 (1992)). Unter diesen
Tracern, zeigte nur [123I]5-Iod-6-nitroquipazin (Biegon,
A. et al., Brain Res. 619: 236–246
(1993); Mathis, C.A. et al., Brain Res. 619: 229–235 (1993); Mathis, C.A. et
al., Eur. J. Pharmacol. 210(1): 103–104 (1992)) vielversprechende
Eigenschaften für
das Kartieren von SERT Stellen in Affenhirnen (Jagust, W.J. et al.,
J. Nucl. Med. 37(7): 1207–1214
(1996)). Es wurde von keiner menschlichen Studie von [123I]5-Iod-6-nitroquipazin
berichtet. Die hohe nichtspezifische Bindung und der mit [123I]5-Iod-b-nitroquipazin
beobachtete schnelle peripherale Metabolismus in nicht menschlichen Primaten
können
seine Anwendungen als ein klinisch nützliches SPECT Bildgebungsmittel
für SERT
in menschlichen Hirnen beschränken.
Es ist früher
vorgeschlagen worden, dass [123I]β-CIT(2β-Carbomethoxy-30-(4-iodphenyl)tropan),
ein SPECT Bildgebungsmittel, welches zu sowohl DAT als auch SERT
bindet, in der Lage sein wird, pathologische Veränderungen sowohl in dopaminergen
und serotonergen Systemen klarzustellen. Es werden jedoch überlappende
Aufnahmeregionen und unterschiedliche Kinetiken von [123I]β-CIT, die
an DAT und SERT binden, beobachtet (Fujita, M. et al., Eur. J. Nucl.
Med. 23(4): 431–436
(1996); Kuikka, J.T. et al., Eur. J. Nucl. Med. 22(4): 346–250 (1995);
Tiihonen, J. et al., Eur. J. Nucl. Med. 24(10): 1253–1260 (1997)).
Trotzdem wurde die Wirkung einer selektiven SSRI in menschlichem
Hirn durch [123I]β-CIT/SPECT Bildgebung von SERT
Stellen in Patienten mit Depressionen, die eine Behandlung mit Citalopram
durchmachen, direkt in vivo gemessen (Pirker, W. et al., J. Neural.
Trans. Gen. Sec. 100(3): 247–256
(1995)). Eine selektivere Reihe von Verbindungen, nor-β-CIT (N-demethyliertes
Analogon von β-CIT)
(Bergstrom, K. A. et al., Eur. J. Nucl. Med. 24(6): 596–601 (1997))
und verwandte Derivate, (Blough, B. E. et al., J. Med. Chem. 40(24): 3861–3864 (1997))
sind kürzlich
als verbesserte SPECT Bildgebungsmittel für SERT berichtet worden. Es
wird angenommen, dass [123I]nor-β-CIT ein
geeigneter alternativer Tracer für
die Visualisierung von SERT Stellen im menschlichen Hirn mit SPECT
sein kann (Bergstrom, K. A., et al., Eur. J. Nucl. Med. 24(6): 596–601 (1997); Hiltunen,
J. et al., Eur. J. Nucl. Med. 25(1): 19–23 (1998)). [123I]nor-β-CIT bindet
jedoch nach wie vor mit sowohl DAT als auch SERT, und die Selektivität ist nicht
ausreichend, um zwischen diesen beiden motioamline Transporterstellen
zu unterscheiden. Der Bedarf für
ein selektives SERT/SPECT Bildgebungsmittel ist nach wie vor nicht
erfüllt.
Es gibt deshalb einen starken Antrieb, um ein verbessertes Mittel
mit einer besseren Selektivität für das Abbilden
von SERT im Hirn zu finden.
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Eine
chlorierte Verbindung, 5-Chloro-2-((2-((dimethyl-amino)methyl)phenyl)thio)benzylalkohol (403U76)
wurde als ein Inhibitor der Serotonin-Aufnahme und Norepinephrin-Aufnahme in Rattenhirn-Synaptosomen
(K
i = 2,1 bzw. 55 nM) berichtet (Ferris,
R. M. et al., J. Pharm. Pharmacol. 47: 775–781 (1995); Brieaddy, L. E., „Substituted
diphenylsulfides as serotonin uptake inhibitors," veröffentlichte
Internationale Patentanmeldung Nr. WO93/12080; Mehta, N. B., et
al, "Halogen substituted
diphenylsulfides," veröffentlichte
Europäische
Patentanmeldung
EP 402,097
A1 (1990).
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Oya
S. et al. J. Med. Chem. 1999, 42(3)333–5 beschreibt Vorarbeiten,
einschließlich
von Daten über SERT
Bindungen und über
die Bildgebung von bromierten, iodierten und radioiodierten Spezies
einer spezifischen Art von Verbindung, 1,5-Halo-2-((2-((dimethylamino)methyl)-phenyl)thio)benzylalkohol.
Die Verbindungen sind Benzylalkohol-Derivate, d.h. jede Verbindung muss
eine an den Ring gebundene Hydroxylmethyl-Gruppe enthalten. Diese
Referenz lehrt nicht spezifisch andere Arten von Verbindungen oder
deutet auch nicht auf diese hin.
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Ein
erster Aspekt der vorliegenden Verbindung ist auf Verbindungen der
Formel I gerichtet:
oder ein
pharmazeutisch akzeptables Salz derselben, wobei
X Wasserstoff,
Cl, Br, I, NO
2, NR
3R
4 oder -L-Ch ist;
Z S, O, NR
6, CR
7R
8,
C(O) oder -C(=CR
7R
8)-
ist;
A Wasserstoff, Cl, I, Br oder -L-Ch ist;
R
1 Wasserstoff, C
1-C
5-Alkyl, C
3-C
8-Cycloalkyl, C
1-5-Alkylcarbonyl,
(C
3-C
8-Cycloalkyl)carbonyl,
Phenyl, Benzyl, Naphthyl, Naphthylmethyl oder -L-Ch ist;
R
2 Wasserstoff oder Methyl ist:
R
3 und R
4 unabhängig voneinander
Wasserstoff, Hydroxy, C
1-C
5-Alkyl,
C
3-C
8-Cycloalkyl,
C
1-5-Alkylcarbonyl, (C3-C8-Cycloalkyl)carbonyl,
Phenyl, Benzyl, Naphthyl, Naphthylmethyl oder -L-Ch sind;
R
6 Wasserstoff, C
1-C
5-Alkyl, C
3-C
8-Cycloalkyl, C
1-5-Alkylcarbonyl,
(C
3-C
8-Cycloalkyl)carbonyl,
Phenyl, Benzyl, Naphthyl, Naphthylmethyl oder -L-Ch ist;
R
7 und R
8 unabhängig voneinander
Wasserstoff, C
1-C
5-Alkyl
oder Chlor sind;
L eine kovalente Bindung oder Verbindungsgruppe
ist, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus -(CH
2)
n- und -(CH
2)
n-C(O), wo n 1–5 ist, und
Ch ein vierzähliger Ligand
ist, der mit einem Metall Chelate bilden kann;
unter dem Vorbehalt,
dass eins und auch nur eins von A, X, R
1,
R
3, R
4 oder R
6 -L-Ch ist;
oder unter dem Vorbehalt,
dass X oder A Br oder I ist.
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Die
vorliegende Erfindung ist weiters auf radiomarkierte Verbindungen
der Formel I gerichtet, wobei X oder A radioaktives Iod oder radioaktives
Brom ist.
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Die
vorliegende Erfindung ist weiters auf radiomarkierte Verbindungen
(oder Zwischenprodukte davon) der Formel I gerichtet, wobei eins
von X, R1, R3, R4, R5 oder R6 -L-Ch
ist
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Die
vorliegende Erfindung ist ebenfalls auf Bildgebungsmittel, welche
eine Verbindung nach Anspruch 1 aufweisen, gerichtet, wobei X ein
radioaktives Brom oder Iod-Isotop ist.
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Die
vorliegende Erfindung ist ebenfalls auf Bildgebungsmittel gerichtet,
welche Verbindung nach Anspruch 1 aufweisen, wobei einer von X,
R1, R3, R4, R5 oder R6 -L-Ch ist, und Ch eines der Formeln V,
VI, oder VII ist.
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Kurze Beschreibung der
Figuren.
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1 zeigt
eine Scatchard Analyse von [125I]IDAM welches
an ein frontal-kortikales Membranhomogenisat bindet, die an mit
einer salzhaltigen Kontrolle, und an mit PCA-behandelten Ratten durchgeführt wurde.
Die Daten sind die Mittelwerte von 4 Kontrollen und 4 PCA-behandelten
Ratten (Kontrolle: Kd = 0,25 nM ± 0,05
nM, Bmax = 272 ± 30 fmol/mg Protein PCA-Läsion: Kd = 0,050 ± 0,15 nM, Bmax =
20 ± 7
fmol/mg Protein).
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2 stellt
die Wirksamkeiten der Verbindungen, um die spezifische Bindung von
[125I]IDAM an Membranen zu inhibieren, welche
aus Ratten frontalen kortikalen Homogenisaten hergestellt sind,
dar. Die Mittelwerte von Dreifachbestimmungen sind in dem Diagramm
von drei unabhängigen
Experimenten gezeigt, wobei jedes zweifach ausgeführt wurde.
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3A und 3B stelle
die Effekte der Vorbehandlung mit verschiedenen Verbindungen auf
die spezifische Bindung von [125I]IDAM in
Ratten Hirnregionen dar. Die Ratten wurden mit verschiedenen Arzneimitteln mit
einer Dosis von 2 mg/kg, i.v. 5 Minuten vor der Tracer-Verabreichung vorbehandelt.
Sechzig Minuten nach der Tracer-Injektion wurde die spezifische
Bindung in jeder Hirnregion zwischen Salzlösung-vorbehandelten (Kontrolle)
und Arzneimittel-vorbehandelten
Ratten verglichen. Die Werte sind als Mittelwert ± Standardabweichung
(SD) von drei Ratten in jedem Punkt *p < 0,05 dargestellt.
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4A bis 4F stellen
die ex vivo autoradiographische Lokalisierung von [125I]IDAM
Bindungsstellen in Ratten 60 Minuten nach der Injektion dar. Hohe
Radioaktivitätsniveaus
wurden in den Bereichen, welche hohe Dichten an Serotonin-Transporterstellen
enthalten, beobachtet. Die koronalen Sektionen, die einem stereotaxtischen
Atlas entsprechen, sind wie folgt: 4A: Platte 14; 4B: Platte 19;
4C: Platte 24; 4D: Platte 31; 4E: Platte 39; 4F: Platte 48. CX:
Cortex; Cpu: Caudatum/Putamen; LSD: laterales Septum; OT: olfaktorisches
Tuberculum; GP: Globus pallidus; ThN: Thalamuskerne; HN: Hypothalamische
Kerne; CA1, CA2: Felder CA1, CA2; Ammonshorn; IP: Nucleus Interpeduncularis;
SN: Substantia nigra; SC: Colliculus superiores; DR: dorsalen Raphe;
MR: mediale Raphe.
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5 zeigt
transversale, koronale und saggitale Ansichten von SPECT (obere
Reihe) Bildern von einem Paviankopf. Die SPECT Bilder stellen die
aufsummierten Zählungen,
die 60–120
Minuten nach der Injektion von [125I]IDAM
erhalten wurden, dar. Eine hohe Aktivitätskonzentration wurde in dem
Mittelhirnbereich (MB: Raphekern, Substantia nigra und Hypothalamus)
lokalisert, wo SERT hoch konzentriert ist.
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6 listet
die Strukturen von verschiedenen Verbindungen auf, die gemäß den in
dieser Anmeldung beschriebenen Verfahren synthetisiert werden können.
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7 stellt
einen Vergleich von MRI Bildern (Anatomie) und SPECT Bildern von
[125I]IDAM (SERT Lokalisierung) dar, die
in transaxialen, sagittalen und koronalen Ansichten dargestellt
sind (zwischen 60–120
Minuten nach i.v. Injektion). [125I]IDAM
lokalisierte mit hohen Konzentrationen im Mittelhirn (MB: Raphekern,
Substantia nigra und Hypothalamus), wo die SERT Konzentration hoch
ist: es zeigt keine spezifische Aufnahme im Zerebellum (Cer), einem
Bereich dem SERT fehlt. Das Verhältnis
von MB/CER Aufnahme bei 120 Minuten war 2,4.
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8A zeigt
ein zusammengefasstes transversales Bild an dem Punkt des Pseudogleichgewichts (ungefähr 90–120 Minuten
nach der Injektion) ungefähr
auf dem Niveau des Mittelhirns. 8B zeigt
die Zeit-Aktivitäts-Kurven
für das
Mittelhirn und Zerebellum für
sowohl [123I]IDAM und [123I]ODAM
(beide in dem selben Pavian).
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Ein
erster Aspekt der vorliegenden Erfindung ist auf Verbindungen der
Formel I gerichtet:
oder ein
pharmazeutisch akzeptables Salz derselben, wobei
X Wasserstoff,
Cl, Br, I, NO
2, NR
3R
4 oder -L-Ch ist;
Z S, O, NR
6, CR
7R
8,
C(O) oder -C(=CR
7R
8)-
ist;
A Wasserstoff, Cl, I, Br oder -L-Ch ist;
R
1 Wasserstoff, C
1-C
5-Alkyl, C
3-C
8-Cycloalkyl, C
1-5-Alkylcarbonyl,
(C
3-C
8-Cycloalkyl)carbonyl,
Phenyl, Benzyl, Naphthyl, Naphthylmethyl oder -L-Ch ist;
R
2 Wasserstoff oder Methyl ist:
R
3 und R
4 unabhängig voneinander
Wasserstoff, Hydroxy, C
1-C
5-Alkyl,
C
3-C
8-Cycloalkyl,
C
1-5-Alkylcarbonyl, (C3-C8-Cycloalkyl)carbonyl,
Phenyl, Benzyl, Naphthyl, Naphthylmethyl oder -L-Ch sind;
R
6 Wasserstoff, C
1-C
5-Alkyl, C
3-C
8-Cycloalkyl, C
1-5-Alkylcarbonyl,
(C
3-C
8-Cycloalkyl)carbonyl,
Phenyl, Benzyl, Naphthyl, Naphthylmethyl oder -L-Ch ist;
R
7 und R
8 unabhängig voneinander
Wasserstoff, C
1-C
5-Alkyl
oder Chlor sind;
L eine kovalente Bindung oder Verbindungsgruppe
ist, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus -(CH
2)
n- und -(CH
2)
n-C(O)-, wo n 1–5 ist, und
Ch ein vierzähliger Ligand
ist, der mit einem Metall Chelate bilden kann;
unter dem Vorbehalt,
dass eins und auch nur eins von A, X, R
1,
R
3, R
4 oder R
6 -L-Ch ist;
oder unter dem Vorbehalt,
dass X oder A Br oder I sind.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können die allgemeine Formel
I besitzen, wobei
X Br oder I ist;
Z S, O, NR6,
CR7R8, C(O) oder
-C(=CR7R8) ist;
A
Wasserstoff ist;
R1 Wasserstoff, C1-C5-Alkyl, C3-C8-Cycloalkyl,
C1-5-Alkylcarbonyl, (C3-C8-Cycloalkyl)carbonyl,
Phenyl, Benzyl, Naphthyl oder Naphthylmethyl ist;
R2 Wasserstoff oder Methyl ist;
R6 Wasserstoff, C1-C5-Alkyl, C3-C8-Cycloalkyl, C1-5-Alkylcarbonyl,
(C3-C8-Cycloalkyl)carbonyl,
Phenyl, Benzyl, Naphthyl oder Naphthylmethyl ist; und
R7 und R8 unabhängig voneinander
Wasserstoff, C1-C5-Alkyl
oder Chlor sind.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können die allgemeine Formel
I besitzen, wobei
X Wasserstoff, Cl, Br, I, NO2 oder
NR3R4 ist;
Z
S, O, NR6, CR7R8, C(O) oder -C(=CR7R8) ist;
A Br oder I ist;
R1 Wasserstoff, C1-C5-Alkyl, C3-C8-Cycloalkyl, C1-5-Alkylcarbonyl,
(C3-C8-Cycloalkyl)carbonyl,
Phenyl, Benzyl, Naphthyl oder Naphthylmethyl ist;
R2 Wasserstoff oder Methyl ist;
R3 und R4 unabhängig voneinander
Wasserstoff, Hydroxy, C1-C5-Alkyl,
C3-C8-Cycloalkyl,
C1-5-Alkylcarbonyl, (C3-C8-Cycloalkyl)carbonyl,
Phenyl, Benzyl, Naphthyl oder Naphthylmethyl sind;
R6 Wasserstoff, C1-C5-Alkyl, C3-C8-Cycloalkyl, C1-5-Alkylcarbonyl,
(C3-C8-Cycloalkyl)carbonyl,
Phenyl, Benzyl, Naphthyl oder Naphthylmethyl ist; und
R7 und R8 unabhängig voneinander
Wasserstoff, C1-C5-Alkyl
oder Chlor sind.
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Die
vorliegende Erfindung ist weiters auf radiomarkierte Verbindungen
der Formel I gerichtet, wobei X oder A radioaktives Iod oder radioaktives
Brom ist.
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X
kann ein radioaktives Isotop sein, das aus der Gruppe bestehend
aus 123I, 131I, 125I, 77Br und 76Br ausgewählt ist.
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A
kann ein radioaktives Isotop sein, das aus der Gruppe bestehend
aus 123I, 131I, 125I, 77Br und 76Br ausgewählt ist.
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Die
Verbindungen der Erfindung können
die allgemeine Formel besitzen:
oder ein
pharmazeutisch akzeptables Salz derselben, wobei X, Z und R
1 und R
2 wie oben
für Formel
1 definiert sind.
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Die
Verbindungen der Erfindung können
die allgemeine Formel besitzen:
oder ein pharmazeutisch akzeptables
Salz davon, wobei
A Br, I oder -L-Ch ist, wobei L und Ch wie
oben für
die Formel I definiert sind.
Z O, S, N(CH
3),
C(O), C(=CH
2), oder CH
2 ist,
vorzugsweise O, S oder CH
2; und
R
1 wie oben für die Formel I definiert ist.
A
kann
123I,
131I,
125I,
77Br und
76Br sein, oder A kann -L-Ch sein, wobei
Ch Formel II oder Formel V ist, und L eine kovalente Bindung oder
eine C
1-2 Alkylen-Gruppe ist.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel VIII schließen Verbindungen oder pharmazeutische
akzeptable Salze davon ein, wobei
X I oder Br ist;
Z S,
O, N(CH3), C(O), C(=CH2)
oder CH2, insbesondere S ist, und
R1 Methyl ist.
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X
kann 123I, 131I, 125I, 77Br oder 76Br, am meist bevorzugt 123I
sein.
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Alternativ
können
Verbindungen der Formel VIII Verbindungen oder pharmazeutisch akzeptable
Salze davon einschließen,
wobei
X ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus I, 123I, 131I und 123I;
Z-S-
ist; und
R1 Methyl ist.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel IX schließen Verbindungen oder pharmazeutisch
akzeptable Salze davon ein, wobei
X Wasserstoff, I oder Br
ist;
Z S ist, und
R1 Wasserstoff
oder Methyl ist.
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X
kann 123I, 131I, 125I, 77Br oder 76Br sein.
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In
den Verbindungen der vorliegenden Erfindung kann Ch aus der Gruppe
ausgewählt
sein, bestehend aus:
wobei
R
9 eine Sulfhydryl-Schutzgruppe ist, die
Wasserstoff, Methoxmethyl, Methoxyethoxymethyl, p-Methoxybenzyl
oder Benzyl sein kann.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls einen radiopharmazeutischen
Komplex bereit, der eine Verbindung nach Anspruch 14 und radioaktives
Metall aufweist, das ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Technetium-99m, Rhenium-186 und
Rhenium-188 das daran koordinativ gebunden ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiters eine Technetium Chelat einer
Verbindung gemäß des ersten Aspekts
der Erfindung bereit, wobei Ch ausgewählt ist, aus der Gruppe bestehend
aus:
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In
diesem Aspekt sind Verbindungen, die Ch-Liganden aufweisen, wie
jene der Formeln II, III und IV, mit 99m-Pertechnetat komplexiert,
wie hier beschrieben, um Metallchelate zu bilden.
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Verbindungen
der vorliegenden Erfindung schließen Verbindungen (6), (7),
(13)–(16)
unten ein, sowie die Verbindungen K109, K99026, K99028 in Tabelle
1A und 1B:
sowie
Säureadditionssalze
davon, wobei
R
4 wie oben definiert
ist; und
jedes I vorzugsweise
123I,
131I oder
125I ist,
und jedes Br vorzugsweise
77Br oder
76Br ist.
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Die
Verbindungen (1)–(5),
(8)–(12)
und (17)–(20)
unten und die Verbindungen die in den Tabellen 1A und 1B aufgelistet
sind, mit Ausnahme von K109. K99026, und K99028,
6 und
die Zielverbindungen des Schemas 9–13 sind nicht als Ausführungsformen
der Erfindung dargestellt, sondern nur als Beispiele, die für das Verständnis der
Erfindung nützlich
sind.
sowie
Säureadditionssalze
davon, wobei
R
4 wie oben definiert ist;
und
jedes I vorzugsweise
123I,
131I oder
125I ist,
und jedes Br vorzugsweise
77Br oder
76Br ist.
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Wenn
die Verbindungen dieser Erfindung als Bildgebungsmittel verwendet
werden sollen, dann müssen
sie mit geeigneten radioaktiven Halogen-Isotopen markiert sein.
Obwohl 125I-Isotope für Laboruntersuchungen nützlich sind,
sind sie für
die aktuelle Diagnostik aufgrund der relativ langen Halbwertszeit
(60 Tage) und niederen Gamma-Emission (30–65 Kev) von 125I
im Allgemeinen nicht nützlich.
Das Isotop 123I hat eine Halbwertszeit von
dreizehn Stunden und eine Gamma-Energie von 159 KeV, und es wird
deshalb erwartet, dass das Markieren der Liganden, die für diagnostische
Zwecke verwendet werden, mit diesem Isotop erfolgen würde. Andere
Isotope, die verwendet werden können,
schließen 131I (Halbwertszeit von 2 Stunden) ein. Geeignete
Brom-Isotope schließen 77Br und 76Br ein.
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Die
radiohalogenierten Verbindungen dieser Erfindung eignen sich leicht
für die
Herstellung aus Materialien, welche den Anwendern in Ausrüstungssätzen bereitgestellt
werden können.
Ausrüstungssätze für das Herstellen
von Bildgebungsmittel kann zum Beispiel eine Phiole enthalten, die
eine physiologisch geeignete Lösung
eines Zwischenproduktes der Formel I in einer Konzentration und
bei einem pH, der für
optimale komplexierende Bedingungen geeignet ist, aufweist. Der
Anwender würde
zu der Phiole eine angemessene Menge des Radioisotops, z. B., Na123I, ein Oxidationsmittel, wie Wasserstoffperoxid
hinzufügen.
Der resultierende markierte Ligand kann dann intravenös einem
Patienten verabreicht werden, und die Rezeptoren im Hirn können dann
durch das Messen der Gamma-Strahlung oder Photoemission davon abgebildet
werden.
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Pharmazeutisch
akzeptable Salze der Verbindungen dieser Erfindung schließen die
Säureadditionssalze,
die von nicht-toxischen anorganischen Säuren, wie Salzsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure, Schwefelsäure, Bromwasserstoffsäure, Iodwasserstoffsäure, phosphorige
Säure und
dergleichen abgeleitet sind, ein. Ebenfalls eingeschlossen sind
jene Salze, die von nicht-toxischen organischen Säuren abgeleitet
sind, wie aliphatische Mono- und Dicarbonsäuren, zum Beispiel Essigsäure, Phenyl-substituierte
Alkansäuren,
Hydroxyalkan- und Alkandisäuren,
aromatische Säuren,
und aliphatische und aromatische Sulfonsäuren.
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Zu
Beispielen von nützlichen
organischen Säuren
zählen
Carbonsäuren,
wie Maleinsäure,
Essigsäure,
Weinsäure,
Propionsäure,
Fumarsäure,
Isäthionsäure, Bernsteinsäure, Cylamsäure, Pivalinsäure und
dergleichen, nützliche
anorganische Säuren
sind Halogenwasserstoffsäuren,
wie HCl, HBr, HI, Schwefelsäure, Phosphorsäure und
dergleichen. Zu bevorzugten Säuren
für das
Bilden von Säureadditionsalzen
zählen
HCl und Essigsäure.
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Der
Ausdruck „Alkyl" wie er hierin an
sich oder als Teil einer anderen Gruppe verwendet wird, bezieht sich
sowohl auf gerade als auch auf verzweigte Kettenradikale mit bis
zu 8 Kohlenstoffen, wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl,
t-Butyl, Isobutyl, Pentyl, Hexyl, Isohexyl, Heptyl, und Octyl.
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In
Ausführungsformen,
wo eines von X R1, R3,
R4, R5 oder R6 -L-Ch ist, sind die Gruppen R9 beide
Wasserstoff, oder können
eine beliebige von einer Vielzahl von Schutzgruppen sein, die für Schwefel
erhältlich sind,
einschließlich
Methoxymethyl, Methoxyethoxymethyl, p-Methoxybenzyl oder Benzyl. Schwefel-Schutzgruppen
sind im Detail in Greene, T. W. and Wuts, P.G.M., Protective Groups
in Organic Synthesis, 2nd Edition, John Wiley and Sons, Inc. New
York (1991) beschrieben. Schutzgruppe Pa kann
durch geeignete Verfahren, die im Fachgebiet der organischen Synthese
bekannt sind, wie Trifluoressigsäure,
Quecksilber-chlorid oder Natrium in flüssigem Ammoniak, entfernt werden.
Im Fall von Lewissäure
labilen Gruppen, einschließlich
Acetoamidomethyl und Benzamidomethyl, kann R9 intakt
bleiben. In diesem Fall wird das Markieren des Liganden mit Technetium
die Schutzgruppe spalten, wodurch das geschützte Diaminedithiol gleichwertig
zu der ungeschützten
Form wird.
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Die
Tc-99m Komplexe werden wie Folgt hergestellt. Eine kleine Menge
an nicht-radiomarkierter
Verbindung (1–2
mg) wird in 100 μl
EtOH aufgelöst
und mit 200 μl
HCl (1N) und 1 ml Sn-Glucoheptonat-Lösung (enthält 8–32 μg SnCl2 und
80–320 μg Na-Glucoheptonat,
pH 6,67) und 50 μl
EDTA-Lösung
(0,1 N) gemischt. [99mTc]Pertechnetat (100–200 μl; im Bereich
von 2–20mCi)-Salzlösung wird
dann hinzugefügt.
Die Reaktion wird für
30 Minuten bei 100 °C
erwärmt,
dann auf Raumtemperatur abgekühlt.
Die Reaktionsmischung wird dann mittels Dünnschichtchromatographie (TLC:
thin layer chromatography) (EtOH:conc. NH3 =
9:1) auf Produktbildung und Reinheit analysiert. Die Mischung kann
mit Phosphatpuffer auf pH 5,0 neutralisiert werden.
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Das
radioaktive Diagnostikmittel sollte eine ausreichende Radioaktivität und eine
Radioaktivitätskonzentration
aufweisen, die eine zuverlässige
Diagnose gewährleistet.
Falls zum Beispiel Technetium-99m das radioaktive Metall ist, kann
es im Allgemeinen in einer Menge von 0,1 bis 50 mCi in etwa 0,5
bis 5,0 ml zu dem Zeitpunkt der Verabreichung enthalten sein. Die
Menge der Verbindung der Formel I kann so sein, dass sie ausreicht
eine stabile Chelatverbindung mit dem radioaktiven Metall zu bilden.
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Die
so gebildete Chelatverbindung als ein radioaktives Diagnostikmittel
ist ausreichend stabil, und kann deshalb unmittelbar als solches
verabreicht oder bis zu seiner Verwendung gelagert werden. Wenn
gewünscht
kann das radioaktive Diagnostikmittel jeglichen Zusatz enthalten,
wie pH-kontrollierende Mittel (z.B., Säuren, Basen, Puffer), Stabilisatoren
(z.B., Ascorbinsäure)
oder Isotonisierungsmittel (z.B. Natriumchlorid).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiters Verfahren zum Herstellen
eines Technetium-99m-Komplexes gemäß der vorliegenden
Erfindung durch Reagieren von Technetium-99m in der Form von Pertechnetat
in der Gegenwart eines Reduktionsmittels und gegebenenfalls eines
geeigneten Chelators mit einer geeigneten Ch-enthaltenden Verbindung.
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Das
Reduktionsmittel dient dazu, das Tc-99m Pertechnetat, das aus einem
Molybdän-Technetium-Generator
in einer physiologischen Salzlösung
eluiert wird zu reduzieren. Geeignete Reduktionsmittel sind, zum Beispiel,
Dithionit, Formamidin-Sulfinsäure,
Diaminoethandisulfinat oder geeignete metallische Reduktionsmittel
wie Sn(II), Fe(II), Cu(I), Ti(III) oder Sb(III). Sn(II) hat sich
als besonders nützlich
erwiesen.
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Für die oben
erwähnte
Komplex-bildende Reaktion, wird Technetium-99m mit einer geeigneten
Verbindung der Erfindung als ein Salz oder in der Form von Technetium,
welches an einen vergleichsweisen schwachen Chelator gebunden ist,
reagiert. Im letzteren Fall wird der gewünschte Technetium-99m Komplex durch
Ligandenaustausch gebildet.
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Beispiele
geeigneter Chelatoren für
die Radionuklide sind Dicarbonsäuren,
wie Oxalsäure,
Malonsäure,
Bernsteinsäure,
Maleinsäure,
ortho-Phthalsäure,
Apfelsäure,
Milchsäure,
Weinsäure,
Zitronensäure,
Ascorbinsäure,
Salizylsäure
oder Derivate dieser Säuren;
Phosphor-Verbindungen
wie Pyrophosphate; oder Enolate. Zitronensäure, Weinsäure, Ascorbinsäure, Glucoheptonsäure oder
Derivate davon sind für
diesen Zweck besonders geeignete Chelatoren, da ein Chelat von Technetium-99m
mit einem von diesen Chelatoren den gewünschten Ligandenaustausch besonders
leicht erfährt.
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Das
am meisten verwendete Verfahren zum Herstellen von [TcvO]+3N2S2-Komplexen
basiert auf der Zinn(II)chlorid-Reduktion von [99mTc]Pertechnetat,
dem gewöhnlichen
Ausgangsmaterial. Das Markierungsverfahren beruht normalerweise
auf einer Tc-99m-Ligandenaustauschreaktion
zwischen Tc-99m (Sn)-Glucoheptonat und dem N2S2-Ligand. Die Zubereitung des Zinn(II)chlorids
und das Bewahren in einer beständigen Zinn(II)-Form
ist für
den Erfolg der Markierungsreaktion von entscheidender Bedeutung.
Um das luftempfindliche Zinn-Ion zu stabilisieren ist es in der
Nuklearmedizin üblich
einen lyophilisierten Satz zu verwenden, in welchem das Zinn-Ion
in einer lyophilisierten Pulverform, welches mit einer überschüssigen Menge
an Glucoheptonat unter einem inerten Gas wie Stickstoff oder Argon
gemischt ist, vorhanden ist. Die Zubereitung der lyophilisierten
Zinnchlorid/Natriumglucoheptonat-Sätzen stellt sicher, dass die
Markierungsreaktion reproduzierbar und vorhersehbar ist. Die N2S2-Liganden sind üblicherweise
luftempfindlich (Thiole werden leicht durch Luft oxidiert) und es
gibt nachfolgende Reaktionen, die zu einem Abbau des Liganden führen. Das
am besten geeignete und vorhersehbare Verfahren, um die Liganden
zu konservieren, ist lyophilisierte Sätze zu erzeugen, die 100–500 μg des Liganden
unter Argon oder Stickstoff enthalten.
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Da
die radiopharmazeutische Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
leicht und einfach zubereitet werden kann, kann die Zubereitung
leicht durch den Anwender durchgeführt werden. Die vorliegende
Erfindung betrifft deshalb auch einen Satz, der Folgendes aufweist:
- (1) eine nicht-radiomarkierte Verbindung der
Erfindung, wobei die Verbindung gegebenenfalls in einem trockenen
Zustand befindet, und gegebenenfalls einen inerten, pharmazeutisch
akzeptablen Träger
und/oder Hilfsstoffe dazu hinzugefügt aufweist; und
- (2) ein Reduktionsmittel und gegebenenfalls einen Chelator;
wobei
die Bestandteile (1) und (2) gegebenenfalls kombiniert werden können; und
wobei weiters Anleitungen für
die Verwendung mit einer Verschreibung für das Ausführen des oben erwähnten Verfahrens
durch Reagieren der Bestandteile (1) und (2) mit Technetium-99m
in der Form einer Pertechnetat-Lösung
gegebenenfalls beigeschlossen sein kann.
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Geeignete
Reduktionsmittel und Chelatoren für den obigen Satz sind oben
aufgelistet. Die Pertechnetat-Lösung
kann von einem Anwender von einem Molybdän-Technetium-Generator erhalten
werden. Solche Generatoren sind in einer Vielzahl von Institutionen,
die radiodiagnostische Prozeduren durchführen, erhältlich. Wie oben erwähnt, können die
Bestandteile (1) und (2) kombiniert werden, unter Voraussetzung,
dass sie kompatibel sind. Ein solcher Einzelkomponentensatz, in
welchem die kombinierten Bestandteile bevorzugt lyophilisiert sind,
ist vorzüglich
geeignet, um auf eine einfache Art mit der Pertechnetat-Lösung durch
den Anwender reagiert zu werden.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Szintigraphieverfahren
bereit, welches aufweist:
- i) Verabreichung
einer wirksamen Menge einer radiopharmazeutischen Zusammensetzung
an ein Säugetier,
wobei die Zusammensetzung eine radiopharmazeutische Verbindung nach
Anspruch 4 und ein(en) pharmazeutisch akzeptablen/es Träger oder
Verdünnungsmittel
aufweist, und
- ii) Szintigraphische Bilderzeugung von dem Säugetier nachdem der Zusammensetzung
ausreichend Zeit gegeben wurde, um sich im Gewebe des Säugetiers
zu lokalisieren.
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Ein
noch weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Szintigraphieverfahren
bereit, welches aufweist:
- i) Verabreichung
einer wirksamen Menge einer radiopharmazeutischen Zusammensetzung
an ein Säugetier,
wobei die Zusammensetzung eine radiopharmazeutische Verbindung nach
Anspruch 6 und einen) pharmazeutisch akzeptablen/es Träger oder
Verdünnungsmittel
aufweist, und
- ii) Szintigraphische Bilderzeugung von dem Säugetier nachdem der Zusammensetzung
ausreichend Zeit gegeben wurde, um sich im Gewebe des Säugetiers
zu lokalisieren.
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Ein
noch weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Szintigraphieverfahren
bereit, welches aufweist:
- i) Verabreichung
einer wirksamen Menge einer radiopharmazeutischen Zusammensetzung
an ein Säugetier,
wobei die Zusammensetzung eine Technetium-Verbindung nach Anspruch
16 und einen) pharmazeutisch akzeptablen/es Träger oder Verdünnungsmittel
aufweist, und
- ii) Szintigraphische Bilderzeugung von dem Säugetier nachdem der Zusammensetzung
ausreichend Zeit gegeben wurde, um sich im Gewebe des Säugetiers
zu lokalisieren.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Szintigraphieverfahren
bereit, welches aufweist:
- i) Verabreichung
einer wirksamen Menge einer radiopharmazeutischen Zusammensetzung
an ein Säugetier,
wobei die Zusammensetzung eine radiopharmazeutische Verbindung nach
Anspruch 13 und einen) pharmazeutisch akzeptablen/es Träger oder
Verdünnungsmittel
aufweist, und
- ii) Szintigraphische Bilderzeugung von dem Säugetier nachdem der Zusammensetzung
ausreichend Zeit gegeben wurde, um sich im Gewebe des Säugetiers
zu lokalisieren.
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Verfahren
zum Herstellen
-
Diphenylsulfid-Verbindungen
der vorliegenden Erfindung können
unter Verwendung von Verfahren, die zu jenen in Ferris, R. M. et
al., J. Pharma. Pharmacol. 47: 775–781 (1995); Brieaddy, L.E., „Substituted
diphenylsulfides as serotonin uptake inhibitors," veröffentlichte
Internationale Patentanmeldung Nr. WO 93/12080 (1993); und Mehta,
N. B. et al., „Halogen
substituted diphenylsulfides",
veröffentlichte
Europäische Patentanmeldung
EP 402.097 A1 (1990)
beschriebenen analog sind, synthetisiert werden.
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Zusätzlich können die
Verbindungen der Erfindung durch die folgenden Verfahren, die in
den Schemas am Ende der detaillierten Beschreibung dargestellt sind,
gebildet werden. Die Schemas 1–4,
7–13 sind
nicht als Ausführungsformen
der Erfindung bereitgestellt, sondern als Beispiele die für das Verständnis der
Erfindung nützlich
sind.
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Schema
1 stellt ein Synthese-Verfahren für das Bilden von IDAM dar.
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Schema
2 stellt ein Synthese-Verfahren zum Bilden von Verbindungen dar,
wobei Y-CH2 ist, OR5 und R5 verschiedene niedere Alkyl-Gruppen sind.
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Schema
3 stellt ein Synthese-Verfahren zum Bilden von Verbindungen dar,
wobei R1 verschiedene niedere Alkyl-Gruppen
sein kann.
-
Schema
4 stellt ein Synthese-Verfahren zum Bilden von Verbindungen dar,
wobei Z Sauerstoff ist, wie ODAM.
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Schemas
5 und 6 stellen Synthesewege für
das Herstellen von Verbindungen der Erfindung dar, wobei Y-NR3R4 ist.
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Schema
7 stellt ein Syntheseweg für
das Herstellen von Verbindungen dar, wobei Y L-Ch ist, wobei L eine
Bindung ist und Ch die Formel II ist.
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Schema
8 stellt Syntheseschritte für
das Herstellen von Verbindung mit verschiedenen Gruppen an der R1-Position dar.
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Schemas
9, 10 und 11 stellen ein Syntheseverfahren für das Herstellen von Verbindungen
dar, wobei Z-CH2- ist, A Iod ist, und Y
Wasserstoff, Dimethylaminomethyl oder Hydroxymethyl, wie CARDAM1, CARDAM2
und CARDAM5X ist.
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Schema
12 stellt ein Syntheseverfahren für das Herstellen von Verbindungen
dar, wobei Z NH ist und eines von A oder X Iod ist.
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Schema
13 stellt ein Syntheseverfahren für das Herstellen von Verbindungen
dar, wobei X – L-Ch
ist, wobei L eine Bindung und Ch die Formel II oder V ist.
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Experimentell:
Protonen NMR-Spektra wurden auf einem Brukker 200-Spetkrometer ausgeführt. Die chemischen
Verschiebungen (δ)
sind Tieffeld-verschoben vom Tetramethylsilan-Standard in ppm angegeben; CDCl3 oder CD3OD wurden
als Lösungsmittel
benutzt. Die Massenspektra wurden am Department of Chemistry, University
of Pennsylvania durchgeführt.
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Beispiel 1
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5-Iod-2-[[2-2[(Dimethylamino)methyl]phenyl]thio]benzyl-Alkohol
(IDAM) und (5-Brom-2-[[2-2[(Dimethylamino)methyl]phenyl]thio]benzylalkohol)
-
Die
Synthese von 5-Iod-2-[[2-2[(Dimethylamino)methyl]phenyl]thio]benzylalkohol
(IDAM) und seiner Brom-Derivate (5-Brom-2-[[2-2[(Dimethylamino)methyl]phenyl]thio]benzyl-alkohol)
wurde durch die in Schema 1 umrissene Reaktionssequenz, das auf
Seite 49 dieser Anmeldung gezeigt ist, erhalten. Die direkte Kopplung von
2,5 Dibrombenzoesäure
(Frazer, A., J. Clin. Psychiatry, 6: 9–25 (1997)) oder 2,5-Diiodobenzoesäure (Mathis,
C. A., et al., J. Nucl. Med. 33: 890 (1992)) mit 2-Thio-N,N-dimethylbenzamid
(Wong, D. T. et al., Adv. Exp. Med. & Biol., 363: 77–95 (1995)) wurde in N,N-Dimethylacetamid
(DMAC) mit Natriummethoxid durchgeführt, um die gewünschten
Verbindungen in guter Ausbeute zu erhalten (59 bzw. 44 % für 23 bzw.
28). Eine gute Kopplungs-Ausbeute wurde nur dann erreicht, wenn
2-Thio-N,N-dimethylbenzamid
frisch zubereitet wurde. Dies kann aufgrund der Tatsache sein, dass
das freie Thiol von 22 bei einem längeren Stehen bei Raumtemperatur
nicht stabil ist. Die Brom-Verbindung
wurde in das entsprechende tri-n-Butylzinn-Derivat (Maryanoff, E.M.
et al., J. Med. Chem. 33: 2793–2797
(1990)) durch eine Tetrakis(triphenylphophine)palladium(0)-katalysierte
Reaktion mit guter Ausbeute (66%) umgewandelt. Das Zinn-Derivat
wurde erfolgreich in IDAM mit einer exzellenten Ausbeute (97%) umgewandelt,
oder alternativ, wurde 2-((4-Iod-2-carboxyphenyl)thio)-N,N-dimethylbenzamid
(Mathis, C.A. et al., Eur. J. Pharmacol. 210: 103–104 (1992))
zu IDAM mit einer Ausbeute von 66% reduziert.
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Beispiel 2
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Radioiodierung von 5-Iod-2-[[2-2[(Dimethylamino)methyl]phenyl]thio]benzylalkohol
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Die
Radioiodierung wurde durch eine Iodo-Destannylierungsreaktion durchgeführt (Maryanoff,
E.M. et al., J. Med. Chem. 33: 2793–2797 (1990)). IDAM wurde mit
Bistributylzinn und Pd(PPh3)4 behandelt
(siehe Beispiel 4, Schritt (1)). Das stannylierte Zwischenprodukt
wurde mit radioaktivem Natriumiodid (I-125 oder I-123) in der Gegenwart
von Wasserstoffperoxid reagiert. Das endgültige [125I
oder 123I]IDAM wurde unter Verwendung des
HPLC Verfahrens gereinigt (Reinheit > 99%, Rt = 11,38 Minuten, PRP-1 Säule, eluiert
mit 1 ml/min, mit einer 80:20 Mischung aus Acetonitril und 3,3-Dimethylglutarsäure-Puffer,
pH 7,4),
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Der
radioiodierte Ligand, [125I] oder [123I]IDAM (26, Schema 1), wurde erfolgreich
aus dem entsprechenden Tributylzinn-Derviat durch eine Iodo-Destannylierungsreaktion
zubereitet, welches in einem trägerfreien
Tracer resultiert. (spezifische Aktivität ist mit Na125I;
oder Na123I vergleichbar). Die radiochemische
Identität
des radioiodierten Liganden wurde durch Co-Injektion der nicht-radioaktiven Verbindung,
IDAM, welches eine identische Retentionszeit von 7 Minuten in den
HPLC-Profilen zeigt, verifiziert. Es ist gezeigt worden, dass [125I]IDAM in 50 % Ethanol bis zu zwei Monate
nach der Radioiodierung stabil ist (> 95% radiochemische Reinheit, bestimmt
durch HPLC). [123I]IDAM zeigte eine exzellente
in vitro Stabilität
mit keinem beobachteten Abbau bei längerem Stehen (>20 Stunden) bei 0–4°C in Salzlösung.
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Beispiel 3
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5-Iod-2-(2-Dimethylaminomethylphenoxy)benzylalkohol
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Methyl,
5-Nitro-2-(2-methylphenoxy)-benzoesäure (34). Zu einer Lösung von
2-Chlor-5-Nitrobenzoesäure 31 (4,04
g, 20 mmol) in Nitrobenzen (20 ml) wurde K2CO3 (4,14 g, 3eq gefolgt von Cu (0,2 g) und
CuI (0,2 g) bei 70–80 °C hinzugefügt. Die
Mischung wurde bei 80 °C
für 10
Minuten gerührt.
O-Cresol (4,32 g, 2eq) wurde hinzugefügt und die Mischung wurde über Nacht
bei 155 °C
gerührt.
NaOH-Lösung
(1M, 30 mL) wurde hinzugefügt,
nachdem die Mischung abgekühlt
war und der dunkle Schlamm wurde mit Ether extrahiert, um Nitrobenzen
zu entfernen. Die wässrige
Phase wurde filtriert und mit HCl angesäuert. Die resultierende Mischung
wurde mit einem gemischten Lösungsmittel
(CH2Cl2:MeOH = 9:1)
extrahiert. Die organische Phase wurde getrocknet, filtriert, und
konzentriert, um einen Teer (4,6 g) zu erhalten. Zu der oben erhaltenen
Teer-Lösung
in MeOH (100 ml) wurde konzentrierte H2SO4 (2ml) tropfenweise bei Raumtemperatur hinzugefügt und die
Mischung wurde unter Rückfluss über Nacht
gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde entfernt und Eiswasser wurde hinzugefügt. Die Mischung wurde mit
einer KOH-Lösung
basisch gemacht und mit CH2Cl2 extrahiert.
Die organische Phase wurde getrocknet, filtriert und konzentriert,
um das Rohprodukt zu erhalten, welches durch Chromatographie (Flash
40) (EtOAc:Hex = 1:10) gereinigt wurde, um 720 mg des Produktes
und 2,5 g der Mischung (Produkt und Nebenprodukte) zu erhalten.1H NMR (CDCl3, 6):
2,19 (s, 3H, ArCH2), 3,96 (s, 3H, COOCH3), 6,73 (d, 1H, J = 9,2 Hz, ArH), 7,00 (d,d,
1H, J = 7,4, 1,8 Hz, ArH), 7,15–7,34
(m, 3H, ArH), 8,23 (d,d, 1H, J = 7,5, 1,8 Hz, ArH), 8,79 (d, 1H,
J = 2,8 Hz, ArH).
-
Methyl,
5-Nitro-2-(2-bromomethylphenoxy)-benzoesäure (35). Zu einer Lösung des
Ausgangsmaterials 34 (720 mg, 2,5 mmol) in CCl4 (20
ml) wurde NBS (491 mg, leq und AIBN (40 mg, 0,24 mmol) hinzugefügt. Die
Mischung wurde über
Nacht unter Rückfluss
gerührt.
Die kalte Lösung
wurde filtriert und das Lösungsmittel wurde
entfernt, um ein Öl
zu erhalten, welches durch Chromatographie (Flash 40) (EtOAc:Hex
= 1:10) gereinigt wurde, um 130 mg des Produktes und 710 mg der
Mischung (Produkt und Nebenprodukte) zu erhalten. 1H
NMR (CDCl3, δ): 3,94 (s, 3H, COOCH3), 4,56 (s, 2H, NCH2),
6,95 (d, 2H, 7 = 9,1 Hz, ArH), 7,24 (t,d, 1H, J = 7,4, 1,1 Hz, ArH),
7,36 (t, d, 1H, 3 = 7,6, 1,7 Hz, ArH), 7,52 (d, d, 1H, J = 7,4,
1,7 Hz, ArH), 8,25 (d,d, 1H, J = 9,2, 2,8 Hz, ArH), 8,81 (d, 1H,
J = 2,8, 1,1 Hz, ArH).
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Methyl,
5-Nitro-2-(2-dimethylaminomethylphenoxy)-Benzoesäure (36). Zu einer Lösung des
Ausgangsmaterials 35 (300 mg, 0,82 mmol) in Acetonitril (10 ml)
wurde Diemthylamin (5 ml, 2M in THF) und Triethylamin (1 ml) tropfenweise
bei Raumtemperatur hinzugefügt.
Die Mischung wurde über
Nacht unter Rückfluss gerührt. Das
Lösungsmittel
wurde entfernt und der Rückstand
durch präparative
Dünnschichtchromatographie (PTLC)
(CH2Cl2:MeOH = 9:1)
gereinigt, um 148 mg Produkt zu erhalten. 1H
NMR (CDCl3, δ): 2,15 (s, 6H, NCH3),
3,39 (s, 2H, NCH2), 3,92 (s, 3H, COOCH3), 6,73 (d, 1H, J = 9,2 Hz, ArH), 6,97 (d,
1H, J = 7,5 Hz, ArH), 7,24 (t, d, 1H, J = 7,0, 1,1 Hz, ArH), 7,30
(t, d, 1H, J = 7,3, 1,7 Hz, ArH), 7,52 (d, 1H, J = 7,5 Hz, ArH),
8,16 (d,d,d, 1H, J = 9,2, 2,8, 1,1 Hz, ArH) 8,75 (d,d 1H, J = 2,8,
1,0 Hz, ArH), HRMS berechnet (C17H18N2O5):
M/Z 331,1294 (M+ + 1); Gefunden: M/Z 331,1301
(M+ + 1).
-
Methyl,
5-Amino-2-(2-dimethylaminomethylphenoxy)-Benzoesäure (37). Eine Mischung des
Ausgangsmaterials 36 (225 mg, 0,68 mmol) und Pd/C (50 mg) in gemischtem
Lösungsmittel
(30 ml, MeOH:EtOAc = 1:19) wurde bei etwa 3,4 bar (50 psi) und Raumtemperatur
für 2 Stunden
hydriert. Die Mischung wurde filtriert und das Filtrat wurde konzentriert,
um das Rohprodukt zu ergeben, welches mittels PTLC (CH2Cl2:MeOH = 9:1) gereinigt wurde, um 220 mg
des Produktes zu ergeben. 1H NMR (CDCl3, δ):
2,67 (s, 6H, NCH3), 3,70 (s, 2H, COOCH3), 4,15 (s, 2H, NCH2),
6,59 (d, 1H, J = 8,1 Hz, ArH), 6,84 (d, 2H, J = 1,6 Hz, ArH), 7,04
(t, 1H, J = 7,4 Hz, ArH), 7,17 (d, d, 1H, J = 7,7, 1,6 Hz, ArH),
7,24 (t, 1H, J = 1,1 Hz, ArH), 7,64 (d,d, 1H, J = 7,4, 1,5 Hz, ArH),
HRMS berechnet (C17H20N2O3): M/Z 301,1552
(M+ + 1); Gefunden: M/Z 301,1549 (M+ + 1).
-
5-Amino-2-(2-dimethylaminomethylphenoxy)-Benzylalkohol
(38). Zu einer Suspension von LAH (240 mg, 6,3 mmol) in THF (20
ml) wurde tropfenweise eine Lösung
des Ausgangsmaterials 37 (410 mg, 1,4 mmol) bei Raumtemperatur hinzugefügt. Die
Mischung wurde bei Raumtemperatur für 1 Stunde gerührt. 0,2
mL Wasser, 0,2 ml NaOH-Lösung
(1M) und 0,6 ml Wasser wurde tropfenweise nacheinander hinzugefügt um die
Lösung
abzuschrecken. Die Mischung wurde filtriert und mit gemischtem Lösungsmittel
(CH2Cl2:MeOH = 9:1)
gewaschen. Das Filtrat wurde konzentriert und der Rückstand
mittels PTLC (CH2Cl2:MeOH:NH4OH = 9:1:0,1) gereinigt, um 280 mg des Produktes
zu ergeben. 1H NMR (CD3OD, δ): 2,26 (s,
6H, NCH3), 3,58 (s, 2H, NCH2), 4,33
(s, 2H, HOCH2), 6,58 (d,d, 1H, J = 8,1,
1,0 Hz, ArH), 6,67 (d,d, 1H, J = 8,5, 2,6 Hz, ArH), 6,74 (d, 1H,
J = 8,4 Hz, ArH), 6,82 (d, 1H, J = 2,5 Hz, ArH), 6,96 (t,d, 1H,
J = 7,4, 1,2 Hz, ArH), 7,14 (t,d, 1H, J = 8,0, 1,8 Hz, ArH), 7,29
(d,d, 1H, J = 7,4, 1,7 Hz, ArH), HRMS berechnet (C16H2 0N2O2): M/Z 273,1603 (M+ +
1); Gefunden: M/Z 273,1603 (M+ + 1).
-
5-Iodo-2-(2-dimethylaminomethylphenoxy)-Benzylalkohol
(39). Zu einer Mischung des Ausgangsmaterials 38 (250 mg, 0,92 mmol),
Eis (3,6 g) und konzentrierte HCl (2,4 ml) wurde eine Lösung von
NaNO2 9360 mg) in Wasser (4,5 ml) tropfenweise
bei 0 °C
in einem Eisbad hinzugefügt.
Die Mischung wurde bei 0 °C
für 30
Minuten gerührt.
Die resultierende Mischung wurde einer Lösung von KI (2,1 g) in Wasser
(15 ml) tropfenweise bei 0 °C
hinzugefügt
und die resultierende Mischung wurde bei Raumtemperatur für 30 Minuten
gerührt. Die
Mischung wurde mit gesättigter
NaHCO3-Lösung
basisch gemacht und mit einem gemischten Lösungsmittel (CH2Cl2:MeOH = 9:1) extrahiert. Die organische
Phase wurde getrocknet, filtriert und konzentriert, um das Rohprodukt
zu ergeben, welches durch PTLC (CH2Cl2:MeOH = 9:1) gereinigt wurde, um 108 mg
des Produktes zu erhalten. 1H NMR (CDCl3, δ):
2,25 (s, 6H, NCH3), 3,49 (s, 2H, NCH2), 4,29 (s, 2H, HOCH2),
6,67 (d, 1 H, J = 8,0 Hz, ArH), 6,77 (d, 1 H, J = 8,2 Hz, ArH),
7,02 (t, 1H, J = 7,5 Hz, ArH), 7,19 (d,d, 1H, J = 7,9, 1,2 Hz, ArH), 7,24
(d, 1H, J = 7,2 Hz, ArH), 7,59 (d,d, 1H, J = 8,4, 1,7 Hz, ArH),
7,63 (s, 1H, ArH), HRMS berechnet (C1 6H1 8INO2): M/Z 384,0461 (M+ +
1); Gefunden: M/Z 384,0472 (M+ + 1).
-
Beispiel 4
-
Radioiodierung von ODAM
-
5-Tributylstannyl-2-(2-dimethylaminomethylphenoxy)-benzylalkohol
(40). Eine Mischung des Ausgangsmaterials 39 (30 mg, 0,08 mmol),
Bistributylzinn (0,2 ml) und Pd(PPh3)4 (10 mg) in gemischtem Lösungsmittel (2 ml, Et3N:Dioxan = 1:1) wurde bei 90 °C über Nacht
gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde entfernt und der Rückstand
wurde durch PTLC (CH2Cl2:MeOH
= 9:1) gereinigt, um 12 mg des Produktes zu erhalten. 1H
NMR (CDCl3, δ): 0,85–1,69 (m, 27H, SnBu3), 2,25 (s, 6H, NCH3),
3,50 (s, 2H, NCH2), 4,35 (s, 2H, HOCH2), 6,69 (d, 1H, J = 8,1 Hz, ArH, 6,96 (d,
1H, J = 7,8 Hz, ArH) , 7,00 (d, 1H, J = 8,4 Hz, ArH), 7,17 (d,d,
1H, J = 7,7, 1,8 Hz, ArH), 7,22 (d,d, 1H, J = 7,2, 1,5 Hz, ArH),
7,37 (s, 1H, ArH), 7,39 (d,d, 1H, J = 7,5, 1,2 Hz ArH), HRMS berechnet
(C28H45NO2Sn): M/Z 548,2550 (M+ +
1); Gefunden: M/Z 548,2548 (M+ + 1).
-
5-[123-Iodo
oder 125-Iodo]-2-(2-dimethylaminomethylphenoxy)-benzylalkohol. Die
Radioiodierung wurde durch Iodo-Destannylierung durchgeführt. ODAM
wurde mit radioaktivem Natriumiodid (I-125 oder I-123) in der Gegenwart
von Wasserstoffperoxid reagiert, und durch HPLC gereinigt.
-
Beispiel 5
-
Biologische Aktivität von Verbindungen
der Erfindung
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Allgemeines:
-
Männliche
Spague-Dawley-Ratten, mit einem Gewicht von 225–275 g, wurden in dieser Studie
verwendet. Trägerfreies
[125I]/[123I] NaI
(0,1 N NaOH-Lösung)
wurde von Nordion (Ottawa, Kanada) bzw. DuPont NEN Research Products
(Boston, MA) gekauft. [125I]IPT wurde gemäß früher berichteten
Verfahren (Kung, M.P. et al., Synapse 20(4): 316–324 (1995)) hergestellt. Paroxetin
wurde großzügigerweise
von Di. C. Mathis von der University of Pittsburgh bereitgestellt.
(+)McN5652 wurde freundlicherweise durch Research Biochemicals Int.,
durch ein Synthese-Programm, welches durch NIMH unterstützt wurde,
bereitgestellt. Nisoxetine wurde in unserem Laboratorium gemäß einem
früher
berichteten Verfahren (Srebnik, M. et al., J. Med. Chem. 53: 2916–2920 (1998))
hergestellt. Serotonin, Metylphenidat und Racloprid wurden von Research
Biochemicals Int. (Natick, MA) gekauft. Desipramin und p-Chloramphetamin (PCA)
wurden von Sigma Chemical Co. (St. Louis, MO) gekauft. Alle anderen
verwendeten Chemikalien waren vom p.a. Reinheitsgrad.
-
Verfahren
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In Vitro Bindung
-
Zelllinien
-
Drei
Monoamin-Transporter, die jeweils in einer üblichen parentalen Zelllinie,
LLC-PK (bezeichnet als LLC-DAT, LLC-NET, und LLC-SERT) exprimiert
wurden, wurden freundlicherweise von Dr. G. Rudnick von der Yale
University bereitgestellt. Die Zellen wurden ausplattiert und bis
zur Konfluenz als eine Einzelschicht, wie beschrieben (Gu, H. et
al., J. Biol. Chem. 269 (10): 7124–7130 (1994)), gezüchtet. Die
Membran-Homogenisate wurden wie für die Bindungsuntersuchung
mit [125I]IPT hergestellt. Die Inhibition
der Verbindungen auf [125I]IPT, welches
an LLC-DAT, LLC-NET und LLC-SERT binden, wurde in dem Untersuchungspuffer
(50 mM Tris-HCl, pH 7,4, 120 mM NaCl und 0,1 % BSA), welcher 0,2–0,4 nM
[125I]T, wie früher beschrieben (Hou, C, et
al., Society for Neuroscience Program 28th Annual Meeting, Los Angeles,
CA [abstract 241.21]:112 (1998)) enthält, durchgeführt. Unter
diesen Bedingungen zeigte IPT K-Werte von 1,2, 19,3 bzw. 1,2 nM
für DAT,
NET bzw. SERT.
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Native Gewebe
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Der
frontale Kortex von Rattenhirn wurde zerschnitten und in 30 Puffervolumina
(50 mM Tris-HCl, pH 7,4, 120 mM NaCl und 5 mM KCl enthaltend) homogenisiert.
Die Homogenisate wurden bei 20.000 g für 20 Minuten zentrifugiert.
Die resultierenden Pellets wurden dann resuspendiert und erneut
zentrifugiert. Die endgültigen
Pellets wurden in dem gleichen Puffer suspendiert und für die in
vitro Bindungsuntersuchungen verwendet.
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Die
Bindungsuntersuchungen wurden in Glassröhrchen (12 × 75 mm) mit einem Endvolumen
von 0,5 ml durchgeführt.
In Sättigungsexperimenten,
wurden Aliquote (100 μl
entsprechen 20–30 μg Protein)
der Membransuspension mit Puffer (wie oben), der 0,05–2,0 nM
[125I]IDAM enthält, gemischt.
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Kompetitionsexperimente
wurden unter Verwendung von 0,2 nM [125I]IDAM
und 8–10
Konzentration (1010–10–5M)
des konkurrierenden Arzneimittels durchgeführt. Verschiedene Inhibitioren
wurden mit dem Puffer seriell verdünnt, der 0,1 % BSA enthält, um die
Klebrigkeit und die Verluste aufgrund der Verdünnung zu bewältigen.
Die nichtspezifische Bindung wurde mit 1 μM Paroxetin definiert. Die Inkubation
wurde für
60 Minuten bei Raumtemperatur durchgeführt und dann durch Trennung
der gebundenen von den freien Radioliganden durch Filtration durch
einen Glasfaserfiter beendet (Schleicher & Schuell No 25, Keene, NH), welcher
mit 1 % Polyethylenimin voreingeweicht wurde. Die Filter wurden
dann dreimal mit 3 ml eiskaltem 20 nM Tris-Puffer gewaschen und
in einem Gammazähler
(Packard 5000) mit einem Wirkungsgrad von 70 % gezählt. Um
die Wirkungen von Na+ zu untersuchen, wurden
die Homogenisate in einem Natrium-freien 50 mM Tris-HCl/5 mM KCl-Puffer
hergestellt. Es wurden endgültige
Na+ Konzentrationen von 0, 2, 5, 10, 20,
37,5, 75, 150, und 300 mM benutzt und die selben Untersuchungen
wie oben durchgeführt.
Die Proteinbestimmungen wurden mit dem Lowry-Verfahren (Lowry, O.
H., et al., J. Biol. Chem. 193: 265–275 (1951)) unter Verwendung
von Rinderserumalbumin als Standard durchgeführt. Die Ergebnisse der Sättigungs-
und Kompetitionsexperimente wurden der nichtlinearen Regressionsanalyse
mittels EBDA (Munson, P. J. and D. Rodbard, Anal. Biochem. 107(1):
220–239
(1980)) unterzogen, durch welche die Kd,
Bmax und IC50 Werte
erhalten wurden.
-
p-Chloramphetamin (PCA)
Läsionsstudien
-
Ein
Neurotoxin, p-Chloramphetamin (PCA), wurde verwendet, um die serotonergen
Nervenenden von Ratten, wie früher
beschrieben (Sanders-Bush, E. and V. J. Massari, Fed. Proc. 36:
2149–2153
(1977)) zu schädigen.
Zehn Ratten wurden in zwei Gruppen geteilt, und ihnen wurde jeweils
täglich
PCA (8 mg/kg, i.p) oder Salzlösung
für 3 aufeinanderfolgende
Tage injiziert. Die Tiere wurden 5 Tage nach der letzten Injektion getötet und
frontal-kortikale Membran-Homogenisate wurden hergestellt. Die Differenz
in den Bindungsstellen (Bmax) und Affinitäten (Kd) für
[125I]IDAM wurden zwischen den Kontrol-
und PCA-geschädigten
Ratten gemessen.
-
Statistik
-
Die
Wirkungen der Arzneimittel auf die Radioaktivität in den verschiedenen Regionen
des ZNS wurde unter Verwendung des Varianzanalysen-Verfahrens untersucht.
Die IDAM-Bindung in Arzneimittel-behandelten Ratten wurde mit Kontrolltieren
in verschiedenen Hirnregionen unter Verwendung des einseitigen t-Tests verglichen.
Das Signifikanzniveau wurde als p < 0,05,
nach der Bonferroni Korrektur für
multiple Vergleiche definiert.
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Bioverteilung in Ratten
-
Drei
oder vier Ratten pro Gruppe wurden für die Bioverteilungsstudien
verwendet. Während
unter Ether Anästhesie
wurde 0,2 ml Salzlösung,
welche 10 μCi
radioaktiven Tracer enthält
in die Oberschenkelvene injiziert. Die Ratten wurden zu der angegeben
Zeit durch kardiale Exzision getötet,
während
sie unter Ether Anästhesie
waren. Die Organe von Interesse wurden entfernt und abgewogen, und
die Radioaktivität
wurde unter Verwendung eines Packard automatischen Gammazählers (Modell
5000) gezählt.
Die prozentuelle Dosis pro Organ wurde durch Vergleich der Gewebezählungen
zu Zählungen
von 1 % der ursprünglichen
Dosis (100mal verdünnte
Aliquote des injizierten Materials), welche zu der gleichen Zeit
gemessen wurde, berechnet.
-
Regionale
Hirnverteilung in Ratten wurde nach einer i.v. Injektion des radioaktiven
Tracers gemessen. Die Proben von unterschiedlichen Hirnregionen
(Cortex (CX), Striatum (ST), Hippocampus (HP), Zerebellum (CB) und
Hypothalamus (HY)] wurden zerschnitten, abgewogen und gezählt. Die
prozentuelle Dosis/g jeder Probe wurde durch Vergleich der Probenzählungen
mit den Zählungen
der oben beschriebenen, verdünnten ursprünglichen
Dosis berechnet. Das Verhältnis
der spezifischen Bindung (SB) in jeder Region wurde durch Dividieren
der Differenz von jeder Region vom Zerebellum (prozentuelle Dosis/g)
durch die des Zerebullums [Region-CB/CB] erhalten. Die keine Serotonin-Transporter
enthaltende Zerebellum-Region wurde als eine Hintergrundregion verwendet.
-
In
vivo kompetitive Bindung der verschiedenen Aufnahme von [125I]IDAM wurde durch Vorbehandeln der Tiere
jeweils mit Paroxetin, (+)McN5652, Desipramin, Nisoxetin, Methylphenidat,
Racloprid und IDAM (2 mg/kg, jeweils, i.v. 5 Minuten vor der Injektion
von [125I]IDAM) untersucht. Die Experimente
wurden unter Verwendung von Gruppen von 3–4 Tieren pro Studie durchgeführt. Ähnliche
regionale Hirnverteilungen wurden 60 Minuten nach der [125I]IDAM
Injektion, wie oben beschrieben, bestimmt. Die Reduktion der regionalen
spezifischen Bindung in den Arzneimittel-vorbehandelten Ratten wurde
mit den Kontrolltieren, welche mit Salzlösung vorbehandelt wurden, verglichen.
Metaboliten-Analyse von Hirngeweben sechzig Minuten nach einer i.v. Injektion
von 200–300 μCi von [125I]IDAM in zwei männliche Ratten wurden die Bereiche,
die den Hypothalamus-Regionen entsprechen, zerschnitten. Die Gewebe
wurden dann in 1,5 ml 50mM Tris-Puffer (pH 7,4) homogenisiert und
die Homogenisate wurden mit Ethylacetat (3 × 1,5 ml) in der Gegenwart
von nicht-radioaktivem IDAM (100 μg)
extrahiert. Die extrahierten Ethylacetat-Schichten wurden beinahe
bis zur Trockenheit evaporiert und die Reinheit von [125I]IDAM
in den kondensierten Extrakten wurde durch HPLC (PRP-1 Säule, Lösungsmittel:
CH3CN/DMGA:90/10; Flussrate: 1 ml/min) analysiert.
Kontrollproben wurden durchgeführt,
indem 5–10 μCi von [125I]IDAM Hypothalamus-Geweben hinzugefügt wurde,
gefolgt von denselben Prozeduren, wie für die Versuchsproben verwendet
wurden, um die Extraktionswirksamkeit zu bestimmen.
-
Ex vivo Autoradiographie
von [125I]IDAM in Rattenhirnen
-
Ratten
unter Ether-Anästhesie
wurde intravenös
0,4 ml einer 500 μCi
[125I]IDAM enthaltenden Salzlösung injiziert.
60 Minuten nach der i.v. Injektion, wurden die Tiere durch kardiale
Exzision, während
unter Ether-Anästhesie,
getötet.
Die Hirne wurden schnell entfernt, in einem Einbettungsmedium (Tissue
Tek, Miles Laboratory, Elkhart, IN) platziert und mit Trockeneispulver
gefroren. Nach dem Erreichen eines Gleichgewichtes bei –20°C, wurden
aufeinanderfolgende 20 μm
koronale Sektionen auf einem Kyrostat Mikrotom (Hacker Instruments,
Fairfield, NJ) geschnitten, durch Auftauen auf einen mikroskopischen
Objektträger
fixiert, und bei Raumtemperatur luftgetrocknet. Die Objektträger, die
die Hirnsektion aufweisen, wurden zusammen mit 20 μm dicken 125I Standards (Amersham Corp., Arlington,
Ill) einem DuPont Röntgenfilm
für 72
Stunden in 9 Autoradiographiekassetten ausgesetzt. Die Mikroskala-Standards
wurden mit Gewebepüree-Standards
für die
Wertumwandlung in nCi/mg Protein kalibriert. Der ausgesetzte Film
wurde durch einen Kodak automatischen Filmbearbeiter entwickelt.
Die optischen Dichten wurden mit einem von NIH entwickelten Bildanalysensystem (Image
1.61) bestimmt. Die Blockierungsstudien wurden durch Vorbehandeln
der Ratten mit Paroxetin oder Nisoxetin (2 mg/kg, i.v. 5 Minuten
vor der Tracer-Injektion) durchgeführt. Die Hirnsektionen der
vorbehandelten Ratten wurden durch dasselbe Verfahren, wie oben
für die
normalen unbehandelten Ratten beschrieben ist, verarbeitet.
-
Ergebnisse
-
Selektivität für Monoamin-Transporter
(DAT, SERT und NET)
-
Die
Bindungsselektivität
für drei
Monoamin-Transporter von IDAM, ODAM, anderen Verbindungen der Erfindung
und frührer
beschriebenen Verbindungen wurden verglichen. Die Ergebnisse sind
in den Tabellen 1A und 1B, unten berichtet. Diese Transporter, die
jeweils in einer gebräuchlichen
parentalen Zelllinie, LLC-PK1, exprimiert
wurden, wurden für
die Evaluierung verwendet.
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Tabelle
1A Inhibierungskonstanten
(K
i) der Verbindungen der Erfindung
-
- Verbindungen 403U76, IDAM, ODAM, R(+)McN5652, K68, K102,
K104, IPT, K110, K119 und K120 sind nicht als Ausführungsformen
der Erfindung dargestellt, sondern nur als Beispiele, die für das Verständnis der
Erfindung nützlich
sind.
-
Tabelle
1B Inhibierungskonstanten
(K
i) der Verbindungen der Erfindung Selektivität von IDAM-Derivaten
für Monoamin-Transporter:
DAT, NET und SERT, die in LLC-PK1 Zellen exprimiert werden
-
- Verbindungen K99025, K99032, K99033, K 99034, K99035, K99036,
K99037, K99038 und K99039 sind nicht als Ausführungsformen der Erfindung
dargestellt, sondern nur als Beispiele, die für das Verständnis der Erfindung nützlich sind.
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Die
in vitro Bindungsuntersuchungen wurden mit Puffer (50 mM Tris-HCl,
pH 7,4, 120 mM NaCl, 1 % BSA) und [125I]IDAM
als der Ligand durchgeführt.
Membranzubereitungen der spezifischen Transporter: Dopamin-Transporter
(DAT), Norepinephrin-Transporter (NET) bzw. Serotonin-Transporter
(SERT), in LLC-PK1-Zellen exprimiert, wurden
verwendet.
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*Werte
wurden als IC50 für Inhibierung auf die Substrataufnahme
ausgedrückt,
welche von Ferris, R.M. et al. „Pharmacological propertiers
of 403U76, a new chemical class of 5-hydroxytryptamine- and nonradrenaline-reuptake
inhibitor." J. Pharm.
Pharmacol. 47: 775–781
(1995) entnommen wurden.
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In
einer Kompetitionsbindungsuntersuchung unter Verwendung von [125I]IPT als der Radioligand für alle drei
Monoamin-Transporter (Kung, M. P. et al., Synapse 20(4): 316–324 (1995);
Hou, C, et al., Society for Neuroscience Program 28th Annual Meeting,
Los Angeles, CA [abstract 241.21]:112 (1998)), IDAM, sowie bromierte
Derivate, zeigten eine hohe Affinität (Ki-Werte
kleiner als 0,1 nM) für
SERT. Hohe Ki-Werte (> 10 μM) deuten
auf ein Fehlen der Bindung dieser Verbindungen an DAT hin. Die Substitution
von Br mit I scheint die Bindungsaffinität zu NET (Ki =
35,4 nM für
das bromierte Derivate und 234nM für IDAM) zu reduzieren. Diese Ergebnisse
weisen darauf hin, dass IDAM dem früher berichteten chlorierten
Derivat (403U76) überlegen
ist (Ferris, R.M. et al., J. Pharm. Pharmacol. 47: 775–781 (1995)
(Die in Tabelle 1 gezeigte Selektivität, wurde als die Inhibierung
auf die Substrataufnahme) ausgedrückt. (+)McN5652, der selektive
PET Tracer für
SERT, wurde unter ähnlichen
Untersuchungsbedingungen evaluiert. Eine selektive Bindung wurde
für diese
Verbindungen mit Ki-Werten von < 0,01, 11,3 bzw.
112 nM für
SERT, NET, bzw. DAT beobachtet. Im Vergleich zu (+)McN5652, zeigte
IDAM ein vergleichbares und sogar besseres Selektivitätsprofil
(weniger markante NET Bindung) für
SERT.
-
In Vitro [125I]IDAM
Bindungsstudien
-
Ähnlich zu
anderen SERT Liganden, benötigte
die [125I]IDAM Bindung an Ratten frontal-kortikale Membran-Homogenisate
die Gegenwart von Natrium-Ionen (Na+). Es
gab einen schnellen Anstieg der spezifischen Bindung mit einer erhöhten Natiumkonzentration
bis zu 100 mM, über
dieser Konzentration gab es einen graduellen Anstieg (etwa 10%)
bis zu einer Konzentration von 200 mM. Deshalb wurden für die nachfolgenden Untersuchungen
unter Verwendung eines 50 mM Tris-HCl Puffers, welcher 5 mM KCl
und 120 mM NaCl enthält,
durchgeführt.
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Die
spezifische Bindung von [125I]IDAM an SERT
wurde mittels Ratten frontal-kortikalen Membran-Homogenisaten untersucht.
Die nicht-spezifische Bindung wurde mittels 1 μM Paroxetin definiert. Unter
diesen Bedingungen war die spezifische Bindung gesättigt und
von hoher Affinität.
Scatchard-Transformation der Bindungsdaten ergab eine lineare graphische
Darstellung, die auf eine einseitige Bindung hinweist (1).
Die Mittelwerte von 3 Experimenten ergaben einen Kd-Wert
von 0,25 ± 0,05
nM und einen Bmax Wert von 272 ± 30 fmol/mg
Protein. Die Anzahl der Bindungsstellen, die mit [125I]IDAM
erhalten wurde, ist mit den Werten, die für andere, ähnliche SERT Liganden berichtet
wurden, vergleichbar (Kung, M.P. et al., Life Sci. 51: 95–106 (1992); Mathis,
C. A., et al., Eur. J. Pharmacol. 210(1): 103–104 (1992)).
-
Die
systematische Behandlung von Ratten mit p-Chloramphetamin (PCA)
ist bekannt, dass sie die endogen Serotonin-Konzentrationen um 90
% reduziert und eine gleichzeitige Reduktion von Serotonin-Neuronen
im Hirn verursacht (Kohler, C. et al., Ann. NY Acad. Sci. 305: 645–663 (1978)).
Die frontale Cortexgewebe-Zubereitung von Ratten, die mit PCA behandelt
wurde, wurde für
Bindungsstudien von [125I]IDAM-Bindung verwendet.
Läsionen
von serotonergen Neuronen wurden durch systemische Injektion von
PCA induziert, die eine profunde Wirkung auf die Bindung zu den
kortikalen Membran-Homogenisaten erzeugten, die von den geschädigten Tieren
hergestellt wurden (1). Wie erwartet gab es eine
dramatische Reduktion der spezifischen Bindung: der beobachtete
Bmax verringerte sich von 272 ± 30 fmol/mg
Protein auf 20 ± 7
fmol/mg Protein, mit keiner signifikanten Änderung der Bindungsaffinität (Kd).
-
In Vitro Kompetititonsstudien
-
Eine
Vielzahl von Arzneimitteln wurden in Kompetitionsbindungsuntersuchungen
mit [125I]IDAM verwendet, um die pharmakologischen
Profile von [125I]IDAM in Ratten frontal-kortikalen Homogenisaten
zu charakterisieren. Paroxetin und (+)McN5652, zwei bekannte SERT-Liganden, konkurrieren
effektiv mit [125I]IDAM-Bindung, wobei sie
einen Ki-Wert von weniger als 0,1 nM zeigen
(2). Das nicht-radioaktive IDAM zeigte ebenfalls
eine hohe Wirksamkeit in der Inhibierung mit einem nierderen Ki-Wert (Ki = 0,08
nM). Arzneimittel, wie Nisoxetin und Desipramin, bekannte selektive
MET Inhibitioren, zeigten eine mäßige Affinität, um für die [125I]IDAM Bindung (Ki =
20,2 bzw. 54,9 nM für
Nisoxetin bzw. Desipramin) zu konkurrieren. Wohingegen, der endogene
Neurotransmitter 5-HT einen Ki-Wert von
437 nM ergab. Racloprid (ein selektiver Dopamin D2/D3 Ligand) und
Methylphenidat (ein selektiver DAT Ligand) waren in der Inhibierung
der [125I]IDAM-Bindung (Ki =
669 bzw > 1000 nM)
viel weniger aktiv.
-
In Vivo [125I]IDAM
Bindung
-
Die
Bioverteilung von [125I]IDAM in verschiedenen
Organen und Hirnregionen nach der i.v. Injektion ist in Tabelle
2, unten, gezeigt. Die anfängliche
Hirnaufnahme 2 Minuten nach der Injektion war hoch (2,44 % Dosis),
was auf einen effektiven Durchgang des Tracers durch die intakte
Blut-Hirn-Barriere hinweist. Die optimale Lipophilizität dieses
Liganden wurde durch seinen Verteilungskoeffizienten (PC = 473)
zwischen n-Octanol und Phosphatpuffer, pH 7,4 reflektiert. Die gesamte
Radioaktivität
von den Hauptorganen, die 2 Minuten nach der Injektion gemessen
wurde, war relativ gering (weniger als 60 % der gesamten injizierten
Dosis). Die schnelle Klärung
(clearance) von [125I]IDAM von den Raten
deutet darauf hin, dass die Verbindung schnell metabolisiert und
in den Urin ausgeschieden werden kann. Zu späteren Zeitpunkten wurde die
Radioaktivität
vom Hirn mit 0,50 bzw. 0,17% Dosis bei 60 bzw. 120 Minuten ausgewaschen.
Der größte Teil
der Radioaktivität
war 4 Stunden nach der Injektion vom Hirn ausgewaschen.
-
Die
Radioaktivitätsniveaus
in allen Hirnregionen waren nach 2 Minuten am höchsten und sanken dann über die
4-stündige
Periode. Die Auswaschrate war in CB, in welchem keine SERT Bindungsstellen
lokalisiert wurden, im Vergleich zu anderen Hirnregionen (d.h. ST,
HP, CX und HY, in welchen verschieden Niveaus an SERT konzentriert
sind) höher.
30 Minuten nach der Injektion, zeigten Regionen, die serotonerge
Innervationen enthalten, d. h. ST, HP, CX und HY, eine höhere Konzentration
an Radioaktivität
als CB. Das Verhältnis der
spezifischen Aufnahme in die Hypothalamus Region ([HY-CB/CB]) erhöhte sich
fortlaufend für
2 Stunden nach der Injektion (Tabelle 2). Die regionalen Aktivitäten erschienen
jedoch zwischen 60 Minuten und 120 Minuten nach der Injektion schnell
abzufallen. Basierend auf dieser Beobachtung wurden die Arzneimittel-Expositions-Experimente
60 Minuten nach der i.v. Injektion durchgeführt.
-
Um
die Stabilität
von [125I]IDAM in Rattenhirnen nach einer
i.v. Injektion zu untersuchen, wurde die mit der Hypothalamus-Region
assoziierte Radioaktivität
60 Minuten nach der Injektion untersucht. Es wurde gefunden, das
nur unmetabolisiertes [125I]IDAM (> 95 %) wiedergewonnen
wurde. Keine signifikant-nachweisbaren Metaboliten im Hirn bekräftigen die
positiven Charakteristika der Tracer.
-
-
Pharmakologische Spezifität der in
vivo [125I]IDAM Bindung
-
Die
Wirkungen der Vorbehandlung von Ratten mit verschiedenen Verbindungen
auf die regionale Hirnverteilung von [125I]IDAM
wurde untersucht, um die in vivo pharmakologische Spezifität zu beurteilen.
Die spezifische Bindung von [125I]IDAM in
allen Hirnregionen, außer
HP, war durch die Vorbehandlung mit Paroxetin, (+)McN5652 und IDAM
dramatisch reduziert (p < 0,05).
Diese Ergebnisse deuten auf eine wirksame in vivo Kompetititonsbindung
dieser Verbindung mit [125I]IDAM für SERT hin.
Die Größenordnung
der Blockierung in verschiedenen Regionen war: HY > CX > ST > HP (3).
Es gab ein hohes Niveau an nicht-spezifischer
Bindung in der HP-Region, die nicht durch spezifische SERT Liganden
blockiert werden konnte. Verbindungen wie Methylphenidat (selektiv
für DAT)
und Racloprid (selektiv für
Dopamin D2/D3 Rezeptoren) zeigten keine Wirkung auf die spezifische
Aufnahme. Nisoxetin und Desipramin, zwei selektive Liganden für NET, zeigten keine
signifikante Inhibierung der [125I]IDAM-Bindung
zu der Hirnregion, was auf eine fehlende Bindung zu diesen Tracern
zu NET Stellen hinweist. Die hoch-selektive an vivo Bindung von
SERT, die mit [125I]IDAM beobachtet wurde,
ist eine äußerst wünschenswerte
Eigenschaft für
ein potentielles SERT Bildgebungsmittel.
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Ex vivo Autoradiographie
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60
Minuten nach der Injektion von [125I]IDAM
zeigten Autoradiogramme von Rattenhirnsektionen eine intensive Markierung
in mehreren Regionen (Paxiriog, G. and C. Watson „The Rat
Brain In Stereotaxic Coordinates," New York Academic Press, (1986)), d.h.
olfaktorisches Tuberkulum, laterale Septalkerne, hypothalamische
und thalamische Kerne, Globus pallidus, Zentralgrau, Collicullus
Superior, Substantia nigra, Nucleus interpeduncularis, dorsale und
median Raphe und Locus, Coerulus (4), Bereiche
die bekannt sind, dass sie eine hohe Dichte an SERT Stellen besitzen
(Cortes, R. et al, Neuroscience, 27: 473–496 (1988)). Eine niedere
aber nachweisbare Markierung wurde im Cortex frontalis, Caudate/Putamen,
ventrales Pallidum, und Hippocampus gefunden, Bereiche, die eine
signifikant niedere Menge an SERT Stellen enthalten. Die mit [125I]IDAM beobachtete regionale Verteilung
stimmt mit jener für
andere SERT Liganden berichteten überein (Biegon, A., et al.,
Brain Res. 619, 236–246
(1993); Kovachich, G. B. et al., Brain Res. 454: 78–88 (1988);
De Souza, E. B. and B. L. Kuyatt, Synapse 1: 488–496 (1987)), was darauf hindeutet,
dass die in vivo nicht-spezifische Bindung von [125I]IDAM
nicht signifikant ist. In mit einer hohen Dosis an Paroxetin (2
mg/kg, i.v.), einem selektiven SERT Ligand, vorbehandelten Ratten
waren die Autoradiogramme im Vergleich zu übereinstimmenden Sektionen
von Kontrollratten signifikant reduziert. Der Prozentsatz der spezifischen
Bindung variierte von mehr als 95 % im Nucleus interpeduncularis,
medianen Raphe und dorsomedialen Hypothalamus zu weniger als 30
% in hippocampalen Regionen und mehreren kortikalen Regionen. Eine
in HP beobachtete nicht-spezifische Bindung (nicht durch Paroxetin
blockierbar) (von mehr als 70 %), die durch ex vivo Autodiagramm
beobachtet wurde, korreliert gut mit den Ergebnissen, die unter
Verwendung der zerschnittenen Hirnregionen erhalten wurden, (3).
Die Autoradiogramme von Hirnsektionen von Nisoxetin-vorbehandelten Ratten
deuten darauf hin, dass es keinen statistisch signifikanten Unterschied
für die
Markierung von [125I]IDAM zwischen Kontroll-
und Nisoxetin-vorbehandelten Ratten gibt. Die Ergebnisse bestätigen weiters
die selektive Bindung von [125I]IDAM zu
SERT Stellen ohne gleichzeitige Markierung für NET Stellen.
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Beispiel 5
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Biologische Aktivität von ODAM
(Phenoxetin)
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Eine
anfängliche
Bioverteilungsstudie in Ratten (i.v. Injektion), wie in Beispiel
4 durchgeführt,
zeigte eine schnelle Hirnaufnahme und Auswaschung (2,03, 1,49, 0,79,
0,27 bzw. 0,07 % Dosis/Organ bei 2, 30, 60, 120 bzw. 240 Minuten).
Noch wichtiger ist, dass die Hypothalamus-Region, in welcher die
Serotonin Neuronen lokalisiert sind, eine hohe spezifische Aufnahme
zeigte (Tabelle 3). Hypothalamus/Zerebellum-Verhältnisse dieser zwei Regionen,
die auf dem Prozentsatz Dosis pro Gramm (% Dosis/g) basieren, zeigten
Werte von 1,22, 1,86, 1,86, 1,63 bzw. 1,34 bei 2, 30, 60, 120 bzw.
240 Minuten nach der i.v. Injektion. Die regionale Hirnlokalisierung
ist jedoch nicht so eindeutig als jene von IDAM.
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Tabelle
3 Bioverteilung
in Ratten nach einer i.v. Injektion von [
125I]ODAM (%Dosis/Organ,
Durchschnitt von 3 Ratten ± Standardabweichung)
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Regionale
Hirnverteilung (Verhältnis/CB)
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- PC: 305, 1-Octanol/0,1 M KH2PO4 Puffer, pH 7,4
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Anfängliche
Bindungsstudien unter Verwendung von frontalen Cortex Membran-Homogenisaten vom Rattenhirn
(siehe Beispiel 4) und [125I]IDAM als Ligand
zeigte, dass das ODAM eine sehr gute Bindungsaffinität für SERT (Ki = 2,88 ± 0,88 nM) zeigte.
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Unter
Verwendung der Membranzubereitungen, die spezifische Monoamin-Transporter:
DAT, NET bzw. SERT, die in LLC-PKT-Zellen1 exprimiert
wurden, enthalten, wurde die Inhibierungskonstante von IDAM und
ODAM bestimmt und sind in Tabelle 4 aufgelistet. Es erscheint, dass
IDAM wirksamer und selektiver zu SERT ist. Die in vivo Bioverteilungsdaten
in Ratten und die SPECT Bildgebungsstudie deuten darauf hin, dass ODAM
eine höher
Hirnaufnahme und eine langsamere Klärung von den Zielbereichen
zeigte.
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Tabelle
4 ist ein Vergleich der Inhibierungskonstanten (Ki)
von IDAM und ODAM unter Verwendung der in vitro Bindungsuntersuchung
und Membranzubereitungen, die spezifische Monoamin-Transporter:
DAT, NET bzw. SERT, die in LLC-PKT-Zellen1 exprimiert
wurden, enthalten.
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Tabelle
4 Vergleich
der Inhibierungskonstanten (K
i) von IDAM
und ODAM
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Beispiel 6
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SPECT Bildgebung in Pavianen
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Der
Erwerb von SPECT Bildern wurde durch eine Dreikopf-Gamma-Kamera,
die mit Ultrahochauflösungs-Fan-Beam-Kollimatoren
(Picker Prism 3000) ausgestattet ist, erreicht. Die Akquisitionsparameter
wiesen einen Rotationsradius von 14 cm, ein 15 % Energiefenster,
welches auf 159 KeV zentriert ist, 120 Projektionswinkel über 360
Grad, und eine 128 × 128
Matrix mit einer Pixelweite von 2, 11 mm in der Projektionsdomäne auf.
Die Datenaufnahme begann unmittelbar nach der i.v. Injektion von
555 MBq (15 mCi) von [123I]IDAM. Achtundvierzig
5 Minuten Scans wurden über
ein Gesamtzeit von 240 Minuten durchgeführt.
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Die
Projektionsbilder wurden durch gefilterte Rückprojektion rekonstruiert.
Dann wurde ein 3D, Tiefpass Butterworthfilter eingesetzt. Chang's Verfahren 1. Ordnung
wurde für
eine einheitliche Abschwächungskorrektur
verwendet. Die summierten Daten zwischen 60–120 Minuten nach der Injektion
von [123I]IDAM wurden verwendet, um die
transversalen, koronalen und saggitalen Ansichten der SPECT Bilder
des Paviankopfes bereitzustellen.
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Die
SPECT Bildgebungsstudie von [123I]IDAM im
Hirn eines Pavians mittels SPECT, 60–120 Minuten nach der Injektion,
zeigte einen exzellenten Kontrast in dem Mittelhirnbereich (Raphekern,
Substantia nigra, Hypothalamus), wo eine hohe Dichte an SERT konzentriert
ist (5). Die Co-Erfassung mit MRI wurde für die Identifikation
der anatomischen Struktur verwendet und resultierte in der erwateten
Lokalisierung dieses Tracers. Die mit [125I]IDAM
beobachteten Bilder zeigten ein sehr gute Korrelation mit den Bildern,
die mit dem PET Bildgebungsmittel [11C](+)McN5652
erhalten wurden.
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Die
SPECT Bilder der [123I]ODAM Bindung an Serotonin
Transporter in ein Paviankopf und die Zeit-Aktivitäts-Kurven
wurden in einer ähnlichen
Weise erhalten (8A). Die SPECT Bilder, die ungefähr 90–120 min
nach der Injektion auf der Ebene des Mittelhirns erhalten wurden,
waren sehr ähnlich
zu jenen die mit [123I]IDAM erhalten wurden.
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Die
Zeit-Aktivitätskurven
für das
Mittelhirn und Zerebellum für
sowohl [123I]IDAM und [123I]ODAM
(beide in dem selben Pavian) wurden verglichen (8B).
Die Zählungen
sind für
die injizierte Dosis korrigiert worden, so dass sie die ungefähre Menge
der relativen Hirnaufnahme zwischen den zwei Tracern darstellen
sollte. [123I]ODAM scheint eine höhere Hirnaufnahme
zu haben, und eine langsamere Kinetik als [123I]IDAM,
was möglicherweise
den langsameren Metabolismus widerspiegelt, der für den neueren
Tracer erwartet wird. Verglichen mit [123I]IDAM
ist die gesamte integrierte Hinaufnahme (Fläche unter der Zeit-Aktivitätskurven,
extrapoliert zu t = ∞)
46 % höher
im Zerebellum und 58 % höher
in dem Mittelhirn für
[123I]ODAM. Die Kinetik für die Aufnahme
und Retention von ODAM im Hirn zeigt unterschiedliche Raten im Vergleich
zu jenen von [123I]IDAM.
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8A zeigt
ein summiertes transversales Bild an dem Punkt des Pseudogleichgewichts
(ungefähr 90–120 Minuten
nach der Injektion) ungefähr
auf dem Niveau des Mittelhirns.
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8B zeigt
die Zeit-Aktivitäts-Kurven
für das
Mittelhirn und Zerebellum für
sowohl [123I]IDAM und [123I]ODAM
(beide in dem selben Pavian).
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Diskussion der in vitro
und in vivo Ergebnisse
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Eine
neuartige radioiodierte Verbindung, [125I]IDAM,
zum Abbilden von SERT im Hirn wurde erfolgreich evaluiert. Anfängliche
Studien der Bindungsselektivität
von IDAM für
drei Monoamin-Transporter (SERT, DAT, und NET) wurde in LLC-PK1-Zellen
(die jeweils einen der drei Monoamin-Transporter exprimieren) durchgeführt (Gu,
H. et al. J. Biol. Chem. 269(10): 7124–7130 (1994)). IDAM zeigte
eine exzellente Bindung an SERT Stellen (Ki =
0,097 nM) und zeigte eine bessere Selektivität für SERT (mehr als 1000fach),
als im Vergleich zu den entsprechenden chlorierten und bromierten
Derivaten (Tabelle 1). Die niedere Affinität von IDAM für NET (Ki = 234 nM) macht es äußerst wünschenswert als ein selektives
SPECT Bildgebungsmittel für
SERT. Die von IDAM demonstrierte Selektivität für SERT ist ähnlich oder sogar besser als
die von (+)McN5652. Die einzigartige Charakteristik plus eine optimale
Lipophilizität,
die von diesem Tracer gezeigt wird (Verteilungskoeffizient = 473;
1-Octanol/pH 7 Puffer), machen diesen Tracer einen geeigneten Kandidaten
für einen
SERT Tracer für die
SPECT Bildgebung.
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Die
Bindungsaffinität
von diesem Ligand wurde in einem nativen Gewebehomogenisat-System gemessen,
indem Ratten frontal-kortikale Membrane verwendet wurden, zu welchen
eine hohen Bindungsaffinität
von [125I]IDAM (Kd =
0,2 nM) beobachtet wurde. Zusätzliche
zeigte [125I]IDAM eine niedere nicht-spezifische Bindung
(< 5% bei Kd-Wert) im Vergleich zu einem anderen radioiodierten
Ligand, 4-I-Tomoxetin, (>25%
bei Wert; Kd = 0,04 nM) (Kung, M. P. et
al., Life Sci. 51: 95–106
(1992)). Mehrere konkrete Hinweise deuten darauf hin, dass die spezifische
[125I]IDAM Bindung an Ratten kortikale Membranen
in der Tat mit SERT in Zusammenhang steht. Erstens war die [125I]IDAM Bindung zu Ratten kortikalen Membranen
wirksam und vollständig durch
bekannte SERT Liganden, wie Paroxetin und (+)McN5652 mit Ki-Werten im unteren nanomolekularen Bereich,
inhibiert. Arzneimittel die die anderen zwei Monoamin Transporter
markieren, wie Nisoxetin oder Desipramin (NET selektiv) und Methylphenidat
(DAT selektiv) waren viel weniger wirksam beim Inhibihieren der [125I]IDAM Bindung an die kortikale Membranzubereitung
(2). Zweites führte
die Zerstörung
von serotonergen Neuronen durch PCA zu einem 90% Verlust der [125I]IDAM Bindung zu Ratten kortikalen Membranen (1),
was zeigt, dass der Ligand spezifisch an die serotonergen Neuronen
gebunden ist, auf welchen die SERT Bindungsstellen lokalisiert sind.
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In
den in vivo Bioverteilungsstudien, wurde eine hohe Radioaktivität-Akkumulation
im Rattenhirn nach einer i.v. Verabreichung von [125I]IDAM
beobachtet (2,44 % der injizierten Dosis 2 Minuten nach der Injektion), was
auf seine exzellente Fähigkeit
die Blut-Hirn-Barriere zu durchdringen, hindeutet. Der Grund dafür ist wahrscheinlich
die von diesem Tracer gezeigte optimale Lipophilizität (Verteilungskoeffizient
= 473). Eine signifikante Menge des injizierten [125I]IDAM
kann zu den Zielstellen im Hirn geliefert werden, was die erste
Anforderung als ein geeignetes Bildgebungsmittel erfüllt. 60
Minuten nach der Injektion von [125I]IDAM
korreliert die regionale Verteilung der Radioaktivität im Hirn
gut mit der serotonergen Innervation überall im Rattenhirn. Da die Zerebellum-Region
nur eine minimale Serotonin-Innervation erhält (Hrdina, P.D. et al., J.
Pharmacol. Exp. Ther. 252(1): 410–418 (1990)), reflektiert die
mit dem Zerebullum assoziierte niedere Radioaktivität die niedere nicht-spezifische
in vivo Bindung von [125I]IDAM. Die Werte
der spezifischen regionalen Bindung (SB), die als Verhältnisse
[(Region-CB)/CB]
ausgedrückt
sind, waren exzellent (siehe Tabelle 2). Diese Verhältnisse,
die mit [125I]IDAM in der Hypothalamus Region
erhalten wurden, scheinen geringfügig kleiner zu sein, als jene
die für [11C](+)McN5652 (3,6 bei 90 Minuten) oder
[123I)5-I-6-NO2-Quipazin
(4,0 bei 2 bis 6 Stunden) berichtet wurden (Biegon, A. et al., Brain
Res. 619: 236–246
(1993)). Der Grund für
das niedere Verhältnis
(1,75 bei 60 min) könnte
in Einschränkungen
in der Präzision
beim Zuschneiden von kleinen und einzelnen Bereichen im Rattenhirn,
die angreichte SERT enthalten, liegen. Die Verhältnisse, die von unterschiedlichen
Laboratorien berichtet wurden, sind stark vom Bediener abhängig. Es
ist trotzdem demonstriert worden, dass die spezifische Lokalisierung
von [125I]IDAM in Hirnregionen mit der serotonergen
terminalen Verteilung gut korreliert. Die Natur der spezifischen
regionalen Bindung von [125I]IDAM, hauptsächlich in
der Hypothalamus Region, wurde weiters durch Kompetititionsstudien
validiert. Geradezu alle der selektive Bindungen (SB), wie durch
das (HY-CB/CB) Verhältnis
angedeutet ist, werden durch eine Vorbehandlung mit spezifischen
SERT Liganden, d.h. Paroxetin oder (+)McN5652, (3)
blockiert, was darauf hinweist, dass [125I]IDAM
mit diesen Blockern um die selben SERT Stellen konkurriert. Wie
erwartet hatte die Vorbehandlung mit Mitteln, die keine SERT Affinität zeigen,
keine Auswirkung auf die regionale Verteilung von [125I]IDAM
im Rattenhirn. Die in vivo pharmakologische Spezifizität von [125I]IDAM für SERT im Rattenhirn ist in
der vorliegenden Studie gut dargestellt.
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Es
wurde gefunden, dass die Kinetik der in vivo [125I]IDAM
Bindung zu SERT Stellen im Rattenhirn relativ schnell ist, wobei
sie sich dem optimalen Verhältnis
(Ziel vs. Nicht-Ziel) in nur 30 Min. nach der Injektion annähert. Eine
schnelle Klärung
von den Hirnregionen wurde mit einer Halbwertszeit von weniger als
60 Minuten beobachtet. In der vorliegenden Studie mit Ratten wurde
ein mässiges
Peakverhältnis
[SB = 1,75 von (HY-CB)/CB] beobachtet. Trotz des schnellen peripheralen
Metabolismus, der Klärung
und des mäßigem Ziel vs.
Nicht-Ziel Verhältnis,
die mit [123I]IDAM in Ratten beobachtet
wurden, resultierten die vorläufigen
Bildgebungsstudien mit [123I]IDAM/SPECT
in Pavianen in einem exzellenten Kontrast und reflektierten die
bekannten Verteilungsmuster von SERT im Hirn von Pavianen deutlich
(5).
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Schließlich ist
radioiodiertes IDAM ein selektiver in vivo und in vitro Ligand für SERT.
Dieser neuartige Tracer, der eine hohe Affinität, exzellente Selektivität und ein
gutes Hirn-Eindringvermögen demonstrierte, weist
ausgezeichnete Charakteristika für
die SPECT Bildgebung von SERT im Hirn auf.
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