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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine nicht-flüchtige passive Matrixspeichereinrichtung, umfassend
ein elektrisch polarisierbares dielektrisches Speichermaterial,
welches eine Hysterese umfasst, insbesondere ein ferroelektrisches
Material, wobei das Speichermaterial eingebettet in einer Schicht
zwischen einem ersten Satz und einem zweiten Satz von jeweiligen
parallelen Adressierungselektroden vorgesehen ist, wobei die Elektroden
des ersten Satzes Wortleitungen der Speichereinrichtung bilden und
in im Wesentlichen einer orthogonalen Beziehung zu den Elektroden
des zweiten Satzes vorgesehen sind, wobei die Letzteren Bitleitungen
der Speichereinrichtung bilden, wobei eine Speicherzelle mit einer
kondensatorartigen Struktur in dem Speichermaterial an den Überkreuzungen
bzw. Überschneidungen
zwischen Wortleitungen und Bitleitungen definiert wird, wobei die
Speicherzellen der Speichereinrichtung die Elemente einer passiven
Matrix bilden, wobei jede Speicherzelle für einen Schreib/Lese-Vorgang über eine
Wortleitung und eine Bitleitung selektiv adressiert werden kann,
wobei ein Schreibvorgang an eine Speicherzelle stattfindet, indem
ein gewünschter
Polarisationszustand in der Zelle mit Hilfe einer Spannung, die
an die Zelle über
die jeweilige Wortleitung und die Bitleitung, die die Zelle definieren,
angelegt wird, eingerichtet wird, wobei die angelegte Spannung entweder
einen bestimmten Polarisationszustand in der Speicherzelle einrichtet
oder in der Lage ist zwischen den Polarisationszuständen davon
umzuschalten, und wobei ein Lesevorgang stattfindet, indem eine
Schaltspannung Vs größer als die Koerzitivspannung
Vc an die Speicherzelle angelegt wird und
wenigstens ein elektrischer Parameter eines Ausgangsstroms auf den
Bitleitungen erfasst wird.
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Die
Erfindung betrifft weiter ein Verfahren gemäß des angehängten unabhängigen Verfahrensanspruchs.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung einer nicht-flüchtigen
passiven Matrixspeichereinrichtung in einer volumetrischen Datenspeichervorrichtung.
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Ferroelektrische
integrierte Schaltungen haben revolutionäre Eigenschaften im Vergleich
mit der herkömmlichen
Technologie. Anwendungen umfassen nicht-flüchtige Informationsspeichereinrichtungen,
insbesondere Matrixspeicher mit Vorteilen wie einer hohen Geschwindigkeit,
einer im Grunde genommen unbegrenzten Haltbarkeit und einer hohen Schreibgeschwindigkeit;
Eigenschaften von denen man vor kurzem nur geträumt hat.
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Ferroelektrische
Matrixspeicher können
in zwei Typen aufgeteilt werden, ein Typ, der aktive Elemente enthält, die
mit den Speicherzellen verknüpft sind,
und ein Typ ohne aktive Elemente. Diese zwei Typen werden nachstehend
beschrieben.
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Ein
ferroelektrischer Matrixspeicher mit Speicherzellen in der Form
von ferroelektrischen Kondensatoren ohne aktive Zugriffselemente,
wie einen Zugriffstransistor, umfasst einen dünnen ferroelektrischen Film
mit einem Satz von parallel leitenden Elektroden („Wortleitungen"), die auf einer
Seite aufgebracht sind, und einen im Wesentlichen orthogonalen Satz
von leitenden Elektroden („Bitleitungen"), die auf der anderen
Seite aufgebracht sind, wobei diese Konfiguration nachstehend als
ein „passiver
Matrixspeicher" bezeichnet
wird. In dem passiven Matrixspeicher werden individuelle ferroelektrische
Speicherzellen an den Überschneidungspunkten
der gegenüberliegenden
Elektroden gebildet, wobei eine Speichermatrix geschaffen wird,
die Speicherzellen umfasst, auf die durch eine selektive Anregung
der geeigneten Elektroden von der Kante der Matrix individuell elektrisch
zugegriffen werden kann.
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Ein
anderer Ansatz zum Bereitstellen eines Matrixspeichers besteht darin
jede ferroelektrische Speicherzelle durch Einbau eines aktiven Elements, typischerweise
eines Zugriffstransistors in Reihe zu dem ferroelektrischen Kondensator,
zu modifizieren. Der Zugriffstransistor steuert den Zugriff auf
den Kondensator und blockt unerwünschte
Störungssignale, zum
Beispiel von benachbarten Speicherzellen, ab. Die Speicherzelle
kann typischerweise einen ferroelektrischen Kondensator und einen
n-Kanal Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistor
(nachstehend generisch als „MOSFET" abgekürzt, aber
ohne einen n-Typ
oder p-Typ der Einfachkeit halber anzuzeigen) umfassen, dessen Gate
mit einer Wortleitung verbunden ist. Ein Source-Drain-Bereich des
MOSFET ist mit einer Bitleitung verbunden. Eine Elektrode des ferroelektrischen
Kondensators ist mit dem Source-Drain-Bereich des MOSFET verbunden
und die andere Elektrode des Kondensators ist mit einer so genannten „Ansteuerleitung" verbunden. Dies
ist das herkömmliche
Konzept bis heute und es wird oft als Speicherzellen mit einem Transistor
und einem Kondensator (1T-1C) bereitgestellt. Andere Konzepte sind
ebenfalls altbekannt, mit zwei Transistoren oder mehr. Jedoch erhöhen all
diese Konzepte die Anzahl von Transistoren im Vergleich mit dem
passiven Matrixspeicher, was eine Anzahl von Nachteilen mit sich bringt,
wie die Verringerung der Anzahl von Speicherzellen innerhalb eines
gegebenen Gebiets, mit einer Erhöhung
der Komplexität
und einem hohen Stromverbrauch. Hier werden diese Typen von Einrichtungen
nachstehend als „aktive" Matrixspeicher wegen des „aktiven" Elements, d.h. dem
Transistor in jeder Speicherzelle, bezeichnet.
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Die
vorliegende Erfindung ist jedoch ausschließlich auf passive Matrixspeicher
ohne aktive Elemente, wie Dioden oder Transistoren, die lokal zu der
Speicherzelle gehören,
gerichtet.
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Lese-
und Schreibvorgänge
in passiven Matrixspeichern können
mit Hilfe einer so genannten „Parzellenwortadressierung" ausgeführt werden,
bei der nur ein Teil, typischerweise eine der Speicherzellen auf
einer gegebenen Wortleitung, gelesen oder beschrieben wird. Um einen
derartigen Parzellenlese- oder Schreibvorgang durchzuführen werden
die nicht-adressierten Zellen auf nicht-aktivierten Wortleitungen
oder Bitleitungen mit einer Spannung vorgespannt, und zwar in Übereinstimmung
mit einem so genannten „Pulsierungsprotokoll" („pulsing
protocol"), um eine
partielle Umschaltung der nicht-adressieren Zellen zu vermeiden.
Die Wahl des Pulsierungsprotokolls hängt von einer Anzahl von Faktoren ab
und unterschiedliche Vorgehensweisen sind in der Literatur für Anwendungen
vorgeschlagen worden, die ferroelektrische Speichermaterialien beinhalten, die
eine Hysterese aufzeigen. Dies ist zum Beispiel in der gleichzeitig
anhängigen
norwegischen Patentanmeldung Nr. 20003508 des Patentinhabers, eingereicht
am 7. Juli 2000, beschrieben. Diese Anmeldung beschreibt ein Protokoll
für einen
passiven Matrixspeicher. Andererseits verursacht die Vorspannung
der nicht-adressierten Zellen normalerweise Störspannungen, die zu einem Verlust
des Speicherinhalts führen
können
oder Leckströme
oder andere parasitäre
Ströme
hervorrufen können,
die hier als „Kriechströme" bezeichnet werden
und die den Strom einer adressierten Speicherzelle während eines
Lesebetriebs maskieren können
und dadurch den Dateninhalt während
des Lesevorgangs maskieren können.
In Abhängigkeit
von dem Typ von Einrichtung, der in Frage steht, können unterschiedliche Kriterien
definiert werden, um eine Störung
der nicht-adressierten Speicherzellen zu vermeiden oder wenigstens
zu verringern, wie beispielsweise Verfahren für eine Kriechstrom-Auslöschung.
Eine andere Vorgehensweise besteht darin die Empfindlichkeit von
jeder Zelle in der Matrix auf Kleinsignal-Störungen herabzusetzen, was durch
Zellen erreicht werden kann, die eine nicht-lineare Spannungs-Stromantwort
aufzeigen, die z.B. eine Schwellwertfunktion, eine Gleichrichtung
und/oder verschiedene Formen einer Hysterese beinhalten.
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Um
das Betriebsverhalten von sowohl aktiven als auch passiven ferroelekirischen
Speichereinrichtungen zu verbessern kann die Speichermatrix intern
in kleinere Blöcke
unterteilt bzw. „segmentiert" werden, nämlich in
so genannte „Segmente", um zum Beispiel
Energie- bzw. Leistungsanforderungen zu verringern. Normalerweise
ist diese Segmentierung für
den Benutzer transparent. Ein anderer Grund für eine Segmentierung ist das
Problem mit ferroelektrischen Kondensatoren, die den Nachteil einer
so genannten „Ermüdung" aufweisen, was bedeutet,
dass ein ferroelektrischer Kondensator, nachdem er oft umgeschaltet
worden ist, zum Beispiel mehrere Millionen Male, eine bleibende
Polarisation nicht halten kann und deshalb die Funktion stoppt. Eine
Lösung
für dieses
bestimmte Problem können kleinere
Matrixelemente sein, um ein Umschalten einer gesamten Zeile von
Kondensatoren zu vermeiden. Dies ist zum Beispiel in der US-A-5
567 636 offenbart. Ein anderes Dokument, das eine segmentierte Speichermatrix
beschreibt, ist Gary F. Derbenwick et al., „Non-volatile Ferroelectric
Memory for Space Applications",
Celis Semiconductor Corporation, Colorado Springs. Dieses Dokument
beschreibt eine segmentierte Speichermatrix, die in der Lage ist, Energie-
bzw. Leistungsanforderungen in einer aktiven Matrix unter Verwendung
einer Speicherzellenarchitektur (1T, 1C) mit einem Transistor und
einem Kondensator zu verringern.
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Beispiele
von passiven Matrixspeichern, die ein ferroelektrisches Speichermaterial
verwenden, können
in der Literatur gefunden werden, die 40–50 Jahre zurückliegt.
Zum Beispiel haben W. J. Merz und J. R. Anderson einen Speicher
auf Basis von Bariumtitanat im Jahr 1955 beschrieben (W. J. Merz
und J. R. Anderson, „Ferroelectric
storage devices",
Bell. Lab. Record. 1, Seiten 335–342 (1955)), und ähnliche
Arbeiten wurden auch durch andere prompt danach berichtet (siehe
z.B. C. F. Pulvari „Ferroelectrics and
their memory applications",
IRE Transactions CP-3, Seiten 3–11
(1956) und D. S. Campbell, „Barium
titanate and its use as a memory store", J. Brit. IRE 17 (7), Seiten 385–395 (1957)).
Ein anderes Beispiel eines passiven Matrixspeichers findet man in dem
IBM Technical Disclosure Bulletin, Vol. 37, Nr. 11, November 1994.
Jedoch beschreibt keines von diesen Dokumenten eine Lösung für das Problem
mit gestörten
nicht-adressierten Zellen.
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Ein
anderer Ansatz zum Beseitigen des Problems würde darin bestehen das ferroelektrische
Material zu modifizieren, um eine quadratartige Hystereseschleife
zu schaffen. Jedoch ist auch dies bislang nicht ausführlich beschrieben
worden.
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Demzufolge
besteht ein Bedarf für
einen passiven Matrixspeicher ohne die obigen negativen Attribute,
wie gestörte
nicht-adressierte Zellen.
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Im
Hinblick auf die obigen Ausführungen
ist es eine Aufgabe der Erfindung eine passive Matrixspeichereinrichtung
bereitzustellen, die das Problem mit gestörten nicht-adressierten Speicherzellen
löst. Eine
andere Aufgabe der Erfindung besteht darin eine passive Matrixspeichereinrichtung
bereitzustellen, die den Einfluss von kumulativen Signalen von nicht-adressierten
Zellen während
eines Lesevorgangs von gespeicherten Daten minimiert. Schließlich ist
es auch eine Aufgabe der Erfindung ein Ausleseverfahren in einer
passiven Matrixspeichereinrichtung und kompatibel der voranstehend
erwähnten
Aufgaben bereitzustellen.
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Die
obigen Aufgaben, sowie weitere Vorteile und Merkmale, werden mit
einer nicht-flüchtigen
passiven Speichermatrixeinrichtung gemäß der Erfindung realisiert,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Wortleitungen in eine Anzahl
von Segmenten aufgeteilt sind, wobei jedes Segment eine Vielzahl
von angrenzenden Bitleitungen in der Matrix umfasst und durch diese
definiert wird, und dass eine Einrichtung zum Verbinden jeder Bitleitung,
die zu einem Segment zugewiesen ist, mit einer zugehörigen Erfassungseinrichtung
versehen ist, sodass eine gleichzeitige Verbindung von sämtlichen
Speicherzellen, die einer Wortleitung auf einem Segment für eine Auslesung über die
entsprechenden Bitleitungen des Segments zugewiesen sind, ermöglicht wird,
wobei jede Erfassungseinrichtung zum Erfassen des Ladungsflusses
in der Bitleitung, die damit verbunden ist, ausgelegt ist, um einen
logischen Wert zu bestimmen, der in der Speicherzelle gespeichert
ist, die durch die Bitleitung definiert wird.
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In
einer ersten vorteilhaften Ausführungsform
der Speichereinrichtung gemäß der Erfindung ist
die Einrichtung für
eine gleichzeitige Verwendung von jeder Bitleitung eines Segments
mit einer zugehörigen
Erfassungseinrichtung während
einer Adressierung Multiplexer. In diesem Fall können die Anzahl von Multiplexern
der größten Anzahl
von Bitleitungen, die ein Segment definieren, entsprechen, wobei jede
Bitleitung eines Segments mit einem spezifischen Multiplexer verbunden
ist. Es wird dann bevorzugt, dass der Ausgang von jedem Multiplexer
mit einer einzelnen Erfassungseinrichtung verbunden ist, und insbesondere
kann dann die einzelne Erfassungseinrichtung ein Erfassungsverstärker bzw.
ein Leseverstärker
sein.
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In
einer zweiten vorteilhaften Ausführungsform
der Speichereinrichtung gemäß der Erfindung ist
die Einrichtung für
eine gleichzeitige Verbindung von jeder Bitleitung eines Segments
mit einer zugehörigen
Erfassungseinrichtung während
einer Adressierung eine Gattereinrichtung. In diesem Fall können sämtliche
Bitleitungen eines Segments mit einer spezifischen Gattereinrichtung
verbunden werden, wobei jede Gattereinrichtung eine Anzahl von Ausgängen entsprechend
zu der Anzahl von Bitleitungen in dem jeweiligen Segment aufweist,
und jeder Ausgang von jeder Gattereinrichtung mit einer spezifischen
Busleitung eines Ausgangsdatenbusses verbunden ist, wobei die Anzahl
von Busleitungen somit einer größten Anzahl
von Bitleitungen in einem Segment entspricht, wobei jede Busleitung
mit einer einzelnen Erfassungseinrichtung verbunden ist.
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Vorzugsweise
umfasst die Gattereinrichtung Weitergabegatter und vorzugsweise
ist die Erfassungseinrichtung ein Erfassungs- bzw. Leseverstärker.
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Die
obigen Aufgaben und andere Vorteile und Merkmale werden auch mit
einem Ausleseverfahren für
eine Speichereinrichtung gemäß der Erfindung
realisiert, wobei das Verfahren gekennzeichnet ist durch Aufteilen
der Wortleitungen in eine Anzahl von Segmenten, wobei jedes Segment
eine Anzahl von angrenzenden Bitleitungen in der Matrix umfasst und
durch diese definiert wird, Verbinden jeder Bitleitung innerhalb
eines Wortleitungssegments mit einer zugehörigen Erfassungseinrichtung,
Aktivieren einer Wortleitung eines Segments in Übereinstimmung mit dem Protokoll
zu einer Zeit durch Einstellen des Potentials der einen Wortleitung
des Segments auf eine Schaltspannung Vs während wenigstens
eines Abschnitts des Lesezyklus, während sämtliche Bitleitungen des Segments
auf einem Null-Potential gehalten werden, und Bestimmen des logischen
Werts, der in den individuellen Speicherzellen gespeichert wird, die
durch die Erfassungseinrichtung während des Lesezyklus erfasst
werden.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
des Ausleseverfahrens gemäß der Erfindung
werden sämtliche
Wortleitungen und Bitleitungen, wenn keine Speicherzelle gelesen
oder beschrieben wird, auf einer Ruhespannung von ungefähr 1/3 der
Schaltspannung Vs gehalten, eine Wortleitung
zu einer Zeit wird in Übereinstimmung
mit dem Protokoll durch Einstellen des Potentials der einen Wortleitung
des Segments auf die Schaltspannung Vs während wenigstens
eines Abschnitts des Lesezyklus aktiviert, während sämtliche Bitleitungen des Segments
auf einem Null-Potential gehalten werden, und der logische Wert,
der in den individuellen Speicherzellen gespeichert ist, die durch
die Erfassungseinrichtung während
des Lesezyklus erfasst werden, wird bestimmt.
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Schließlich werden
die obigen Aufgaben und andere Merkmale und Vorteile in Übereinstimmung mit
der Erfindung auch mit der Verwendung der erfindungsgemäßen nicht-flüchtigen
passiven Speichereinrichtung und dem erfindungsgemäßen Verfahren zum
Auslesen in einer volumetrischen Datenspeichervorrichtung mit einer
Vielzahl von gestapelten Schichten erreicht, wobei jede Schicht
eine der nicht-flüchtigen
passiven Matrixspeichereinrichtungen umfasst.
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Die
Erfindung soll nun ausführlicher
auf Grundlage der Diskussionen von ihrem allgemeinen Hintergrund
und von nachstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsformen, wenn diese in
Verbindung mit den angehängten
Zeichnungsfiguren gelesen werden, beschrieben werden. In den Zeichnungen
zeigen:
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1 eine
Prinzipzeichnung einer Hysteresekurve für ein ferroelektrisches Speichermaterial;
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2 ein
schematisches Diagramm eines Abschnitts einer passiven Speichermatrix
mit überquerenden
Elektrodenleitungen, wobei die Speicherzellen ein ferroelektrisches
Material umfassen, welches zwischen diesen Elektroden lokalisiert
ist, wenn sie überlappen;
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3 eine
vergrößerte Querschnittsansicht entlang
der Linie A-A in 2;
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4 ein
Funktionsblockdiagramm, das einen vollständigen Wortlesevorgang in einem
ferroelektrischen Matrixspeicher darstellt;
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5 ein
Funktionsblockdiagramm, das einen passiven Matrixspeicher gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung und mit segmentierten Wortleitungen darstellt;
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6 ein
Funktionsblockdiagramm, das einen passiven Matrixspeicher gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung und mit segmentierten Wortleitungen darstellt;
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7a ein
einfaches Timingdiagramm zum Lesen eines vollständigen Worts mit einem folgenden Schreib/Wiederauffrischungszyklus,
der zum Adressieren einer Wortleitung eines Segments der Speichermatrix
in einem „Lesevorgang
für ein
vollständiges
Wort" bereitgestellt
wird;
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7b eine
Variante des Timingdiagramms in 7a; und
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8 die
gleiche Ausführungsform
wie in 5, aber mit einer elektrischen Segmentierung der
Wortleitungen; und
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9 die
Ausführungsform
wie in 6, aber mit einer elektrischen Segmentierung der
Wortleitungen; und
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10 schematisch,
wie die Speichermatrix in 5 oder 6 in
einer volumetrischen Speichereinrichtung implementiert werden kann.
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Bevor
eine ausführliche
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen angegeben wird, soll
der allgemeine Hintergrund der vorliegenden Erfindung diskutiert
werden, um ein besseres Verständnis
darüber
zu geben, wie eine passive Speichereinrichtung oder sogar eine einzelne
Speicherzelle in einem derartigen Speicher arbeitet. In diesem Zusammenhang
wird auf 1 verwiesen, die eine typische so
genannte „Hystereseschleife" eines ferroelektrischen
Materials zeigt, wobei die Polarisation P des ferroelektrischen
Materials über
dem elektrischen Feld E und/oder in Bezug auf eine Potentialdifferenz V
aufgetragen werden kann. Der Wert der Polarisation wird sich um
die Schleife in der angezeigten Richtung bewegen. Ein ferroelektrisches
Material mit einer Hystereseschleife, wie in 1 gezeigt,
wird seine Nettopolarisationsrichtung („Schalten") auf die Anlegung eines elektrischen
Felds (einer Spannung Vs), die ein so genanntes
elektrisches Koerzitivfeld Ec (Spannung
Vc) übersteigt, ändern. Wenn
das elektrische Feld E (die Spannung V) das elektrische Koerzitivfeld
Ec (Vc) übersteigt,
dann ändert
sich die Polarisation P abrupt auf einen großen positiven Wert +Pr (unter der Annahme eines Starts bei einer
negativen Polarisation, bei einem elektrischen Null-Feld (Potential)).
Diese positive Polarisation +Pr bleibt,
bis ein negatives elektrisches Feld (Spannung –Vs),
das das negative elektrische Koerzitivfeld Ec (Spannung –Vc) übersteigt,
die Polarisation wieder zurück
auf eine negative Polarisation ändert.
In dieser Weise werden Speichereinrichtungen, die mit Kondensatoren
versehen sind, die ein ferroelektrisches Material umfassen, einen
Speichereffekt bei Abwesenheit eines angelegten externen elektrischen
Felds aufzeigen, sodass ermöglicht
wird nicht-flüchtige
Daten dadurch zu speichern, dass eine Potentialdifferenz über dem ferroelektrischen
Material angelegt wird, was eine Polarisationsantwort hervorruft.
Die Richtung (und Größe) davon
kann somit eingestellt und in einem gewünschten Zustand gelassen werden.
Genauso kann der Polarisationsstatus bestimmt werden. Eine Speicherung
und Bestimmung von Daten wird nachstehend mit näheren Einzelheiten beschrieben.
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In
Abhängigkeit
von der erforderlichen Schaltgeschwindigkeit etc. wird typischerweise
eine nominelle Spannung Vs, die zum Ansteuern
des Polarisationszustands des ferroelektrischen Materials verwendet
wird, beträchtlich
höher als
die Koerzitivspannung Ec gewählt. Die
nominelle Spannung Vs ist allgemein mit
einer gestrichelten Linie in 1 dargestellt,
ist aber keineswegs auf diesen bestimmten Wert beschränkt. Andere
Werte können
zutreffend sein.
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2 zeigt
einen Teil einer m·n
Speichermatrix 11 eines passiven Matrixspeichers 10,
wobei zwei zueinander gegenüber
liegende Sätze
von parallelen Elektroden, nämlich
Wortleitungs-Elektroden WL und Bitleitungs-Elektroden BL, gezeigt
sind. Die Wortleitungs- und die Bitleitungs-Elektoden WL; BL sind senkrecht
zueinander angeordnet, wodurch sie an den überschneidenden Gebieten Seitenwände von spezifischen
Volumenelementen eines isolierenden ferroelektrischen Materials
(welches nachstehend noch näher
beschrieben wird) definieren und die wiederum das Volumen von kondensatorartigen
Speicherzellen in der Speichermatrix 11 definieren. 3 offenbart
eine Querschnittsansicht entlang der Schnittlinie A-A in 2.
Das Dielektrikum von jedem „Kondensator" ist das ferroelektrische
Material in einer ferroelektrischen Schicht 12, wobei die
Dicke des Materials die Höhe
h der Volumenelemente definiert, die wiederum die Speicherzellen 13 definieren. – Der Einfachkeit
halber sind in 2 nur drei Überschneidungspunkte zwischen
den Wortleitungs- und Bitleitungs-Elektroden WL; BL gezeigt.
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Durch
Anlegung einer Potentialdifferenz Vs zwischen
zwei gegenüber
liegenden Elektroden, der Wortleitung WL und der Bitleitung BL in
einer Zelle 13, wird das ferroelektrische Material in der
Zelle 13 einem elektrischen Feld E ausgesetzt, das eine
Polarisationsantwort mit einer Richtung hervorruft, die in einem
von zwei stabilen Zuständen
eingestellt und belassen werden kann, nämlich einer positiven oder negativen
Polarisation, gemäß der Offenbarung
zum Beispiel in 1. Die zwei Zustände stellen
die binären
Zustände „1" und „0" dar. Genauso kann
der Polarisationsstatus der Zelle 13 durch eine erneute
Anlegung einer Potentialdifferenz zwischen die zwei gegenüber liegenden
Elektroden WL und BL, die diese Zelle 13 adressieren, verändert oder
abgeleitet werden, was entweder bewirkt, dass die Polarisation nach
Entfernung der Potentialdifferenz unverändert bleibt oder auf die entgegengesetzte
Richtung umkippt. In dem ersteren Fall wird ein kleiner Strom im Ansprechen
auf die angelegte Spannung fließen, während in
dem letzteren Fall die Polarisationsänderung einen großen Strom
verursacht. Der Strom wird mit einer Referenz verglichen, die in
einer Anzahl von Vorgehensweisen (nicht gezeigt) bereitgestellt
werden kann, um in der Lage zu sein zu entscheiden, ob eine „0" oder eine „1" vorhanden ist. Wenn
der Lesevorgang ein destruktiver Lesevorgang ist, dann wird der
Polarisationszustand in einigen Zellen auf den entgegengesetzten
Zustand umgeschaltet. Zum Beispiel kann der Polarisationszustand
der Zelle auf „0" geschaltet werden,
und zwar unabhängig
davon ob sie in dem Zustand „1" oder dem Zustand „0" ist, der gerade
gelesen wird. Der anfängliche
Zustand muss an eine Zelle in dem Speicher zurückgeschrieben werden, um die
Information in dem Speicher, d.h. den ausgelesenen Wert, zu halten.
Eine ausführlichere Beschreibung
darüber,
wie ein passiver Matrixspeicher arbeitet wird nachstehend bei der
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung angegeben.
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Um
auch das Verständnis
der vorliegenden Erfindung zu verbessern kann auf die 4 Bezug genommen
werden, die ein anderes Ausleseverfahren für passive Matrixspeicher darstellt,
das nachstehend als „Lesevorgang
für ein
vollständiges
Wort" bezeichnet
wird, bei dem eine aktive Wortleitung, hier die erste Wortleitung
WL1, die eine gewünschte Speicherzelle 13 umfasst, über ihrer
gesamten Wortlänge,
das heißt
jeder der Speicherzellen 13, die durch die Bitleitungen
BL1 ... BLn definiert
sind, erfasst wird. Ein Lesevorgang eines vollständigen Worts per se ist ein
bekanntes Konzept, welches zum Beispiel in der US-A-6 157 578 beschrieben
ist. In dem Dokument ist die Lösung
jedoch auf eine aktive Matrixspeichereinrichtung mit dem Zweck der
Erhöhung
der Geschwindigkeit zum Transferieren von Daten, die in einem relativ
großen
Block einer Speichermatrix gespeichert sind, gerichtet. Die vorliegende
Erfindung bezieht sich im Gegensatz dazu auf passive Matrixspeicher,
wobei Kenntnisse des Standes der Technik in Bezug auf aktive Matrizen,
wie in der US-A-6 157 578 beschrieben, nicht relevant sind, da aktive
Einrichtungen das Problem mit störenden
nicht-adressierten Zellen nicht aufweisen.
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Es
ist wichtig darauf hinzuweisen, dass gemäß dem Pulsierungsprotokoll
für einen
Lesevorgang eines vollständigen
Worts in einem passiven Matrixspeicher nicht verwendete Wortleitungen,
in diesem Fall die Wortleitungen WL2,...m auf
dem gleichen Potential oder im Wesentlichen dem gleichen Potential
wie die Bitleitungen BL1,...n gehalten werden können. Demzufolge
gibt es kein störendes
Signal auf irgendeiner der nicht-adressierten Zellen der Speichermatrix 10.
Für eine
Auslesung der Daten (eine Erfassung) wird die aktive Wortleitung,
in diesem Fall die erste Wortleitung BL1,
auf ein Potential gebracht, das einen Strom I veranlasst durch die
Zellen auf den kreuzenden Bitleitungen BL1,...n zu
fließen. Die
Größe des Stroms
I hängt
von dem Polarisationszustand jeder Zelle 13 ab und wird
durch eine Erfassungseinrichtung 26, eine für jede Bitleitung
BL, wie in 4 gezeigt, bestimmt. Die Erfassungseinrichtungen
können
zum Beispiel Leseverstärker
sein.
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Das
Leseverfahren für
ein vollständiges
Wort bietet mehrere Vorteile. Zum Beispiel kann die Auslesespannung
viel höher
als die Koerzitivspannung gewählt
werden, ohne dass eine teilweise Umschaltung in nicht-adressierten
Zellen auftritt, und das Verfahren ist mit einer großen Matrix
kompatibel.
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Die
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind in den 5–7 der Zeichnungen dargestellt. Ein beiliegendes
Timingdiagramm berichtet eine Null-Volt-Störung von nicht-adressierten Speicherzellen
ein, während
eine Schaltspannung Vs an sämtliche
Zellen der aktiven Wortleitung WL1 während einer
Auslesung von sämtlichen
Zellen in einem aktiven Element angewendet wird. Ein bevorzugtes
Timingdiagramm ist in 7a gezeigt und ein alternatives
Timingdiagramm ist in 7b offenbart.
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Unter
Bezugnahme auf 5, die eine bevorzugte Ausführungsform
der passiven Speichereinrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigt, wird die Matrixeigenschaft als eine m·n Matrix verkörpert, die
durch m Wortleitungen WL1,...m und n Bitleitungen
BL1,...n gebildet ist. Die Wortleitungen
sind in q Segmente S unterteilt, wobei jedes Segment S durch eine
Anzahl k von angrenzenden Bitleitungen BL in der Matrix BL definiert
ist. Vorzugsweise ist k das Gleiche für sämtliche Segmente, sodass q·k = n
ist. Für
eine Auslesung kann die erste Bitleitung in jedem Segment S nun
durch einen ersten Multiplexer 251 mit
einer ersten Erfassungseinrichtung 261 gekoppelt werden.
Die zweite Bitleitung in jedem Segment soll entsprechend mit einem
anderen Multiplexer 252 gekoppelt
werden, sodass die k-te Leitung in jedem Segment mit einem letzten
Multiplexer 25k gekoppelt sein wird. Die Anzahl von Multiplexern
(MUX) 25 soll mit anderen Worten gleich zu der größten Anzahl
von Bitleitungen BL sein, die ein Segment definiert. Dies schließt natürlich nicht
aus, dass die Anzahl von Bitleitungen in jedem Segment S unterschiedlich
sein kann, wenn aber die Speicherzellen auf den Bitleitungen auf
dem Segment Datenworte mit der gleichen Länge enthalten, wird k das Gleiche
für sämtliche Segmente
sein. Jeder Multiplexer 25 ist mit einer Erfassungseinrichtung
26 zum Auslesen von Daten verbunden und die Anzahl von Erfassungseinrichtungen 26 wird
ebenfalls gleich zu der größten Anzahl
k von den Bitleitungen BL sein, die ein Segment definiert. Unterschiedlich
zu herkömmlichen
passiven Matrixspeichern, die einen partiellen Wortlesevorgang verwenden,
sind sämtliche
Speicherzellen 13 in einem Wortleitungssegment n gleichzeitig
mit der Erfassungseinrichtung 26 verbunden, sodass sämtliche Bit-Spots
auf einem Wortleitungssegment parallel ausgelesen werden können. Insbesondere
können die
Erfassungseinrichtungen Leseverstärker sein. – Der Einfachkeit halber sind
nur die zwei ersten Segmente S1, S2 und das letzte Segment Sq in 5 herausgestellt
und das Gleiche trifft auf die zugehörigen Multiplexer 25 und
die Leseverstärker 26 zu.
Auf Daten, die gespeichert sind und/oder die in der Speichermatrix 11 gespeichert
werden sollen, kann mit Hilfe eines zugehörigen Zeilendecoders und eines Spaltendecoders,
der in 5 nicht gezeigt ist, zugegriffen werden und die
Daten, die in den Speicherzellen 13 in der Speichermatrix 11 gespeichert
sind, können
mit einem Impulsprotokoll, z.B. wie in Verbindung mit 7a diskutiert, über die
Leseverstärker 26 ausgelesen
werden, die mit den Bitleitungen über die Multiplexer 25 verbunden
sind. Sämtliche
Bitleitungen, die ein Wortleitungssegment S definieren, werden an
Multiplexer 25 geführt
und werden nur dann gewählt,
wenn eine gegebene Wortleitung WL in diesem Segment aktiv ist. In
dieser Weise werden sämtliche
Bitleitungen in der aktiven Wortleitung WL in dem Segment S parallel
in einer „Konfiguration
eines vollständigen
Worts" ausgelesen
und sämtliche Bitleitungen
sind unter den Leseverstärkern 26 verteilt.
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In
einer praktischen Ausführungsform
kann die passive Speichereinrichtung zum Beispiel ein 16 Mbit Speicher,
aufgeteilt in 8 Segmente S, d.h. mit q = 8, sein und 256000 Wortleitungen
WL von jeweils 64 Bits umfassen. Dann werden 8 Bitleitungen BL in jedem
Segment S vorhanden sein, mit anderen Worten k = 8. Andere Architekturen
sind natürlich
auch möglich,
z.B. mit 9, 16 oder 32 Bitleitungen in jedem Segment S.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden wenigstens 256 Speicherzellen 13 in
jedem Segment S verwendet. Mit der Verwendung von 32:1 Multiplexern 25 bildet
dies einen 8192 Bits breiten Speicher mit einer nur 32 Duplikation
von Wortleitungs-Treibern. Jede Wortleitung wird dann natürlich in Übereinstimmung
mit der Anzahl von vorgesehenen Leseverstärkern 26 segmentiert
sein.
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In 6 ist
eine alternative Ausführungsform der
Speichereinrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung gezeigt, wobei die Multiplexer durch eine Gattereinrichtung 25 ersetzt
sind. Die Gattereinrichtungen 25 aktivieren die Bitleitungen
BL in der gleichen Weise wie die Multiplexer.
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Vorzugsweise
werden die Gattereinrichtungen 25 als Weitergabegatter
(pass gates) realisiert, die mit jeder Bitleitung BL in einem Segment
S verbunden sind. Während
die Anzahl von Multiplexern 25 in der Ausführungsform
in 5 gleich zu der Anzahl von Bitleitungen BL in
dem Segment S sein sollte, nämlich
k, sollte die Anzahl von Weitergabegattern 25 in der Ausführungsform
in 6 der Anzahl q von Segmenten S entsprechen. Die
Anzahl von Ausgängen
auf jedem Weitergabegatter 25 entspricht der Anzahl von
Bitleitungen BL in dem jeweiligen Segment S. Um eine parallele Auslesung
von Speicherzellen 13 der aktiven Wortleitung WL in dem
Segment S aufrecht zu erhalten wird ein Leseverstärker 26 für jede Bitleitung
BL. in dem Segment verwendet, wobei jeder Leseverstärker 26 mit
einer der Leitungen 27 auf einem Datenbus 28 verbunden
ist. Ein erster Ausgang des Weitergabegatters ist mit der ersten
Busleitung 271 und der zweite mit
der zweiten Busleitung 272 etc.
verbunden und die Anzahl von Busleitungen 27 und Leseverstärkern wird
natürlich die
größte Anzahl
von Bitleitungen BL, die ein Segment S definiert, sein.
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Die 7a und 7b heben
alternative Timingdiagramme für
einen Lesezyklus eines vollständigen
Worts hervor.
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Die 7a zeigt
ein Timingdiagramm für
einen Lesevorgang eines vollständigen
Worts mit einem folgenden Schreib/Lese-Zyklus („Wiederauffrischung", „Zurückschreiben" („refresh", „write
back")) für ein Wortleitungssegment.
Dieses Timingdiagramm ist auf ein Spannungsprotokoll mit vier Ebenen
gestützt.
Gemäß dieses
Timingdiagramms werden sämtliche
Wortleitungen und sämtliche
Bitleitungen, wenn keine Zelle in der Matrix gelesen oder beschrieben
wird, auf einer Ruhespannung gehalten, die gleich zu Null-Volt ist.
Sämtliche
Speicherzellen weisen eine Adresse auf, die den Überkreuzungen entspricht, die
aus einer aktiven Wortleitung WL und durch sämtliche Bitleitungen BL innerhalb
dieses Segments, welches gelesen werden soll, gebildet sind. Die
inaktiven Wortleitungen WL und sämtliche Bitleitungen
BL folgen den gleichen Potentialkurven während des Lesezyklus. Während des
Lesezyklus wird die Wortleitung, die die zu lesenden Zellen kontaktiert,
auf eine Schaltspannung Vs gesetzt. In dem gleichen
Zeitintervall werden sämtliche
Bitleitungen auf einer Null-Spannung gehalten. In dem Timingdiagramm,
welches gezeigt ist, ist vorgesehen, dass eine Anlegung der Spannung
Vs auf der Wortleitungsseite einer Zelle
und einer Null-Spannung auf der Bitleitungsseite der gleichen Zelle
impliziert, dass eine „0" in die Zelle eingeschrieben
wird. Dementsprechend werden in beiden Timingdiagrammen, die gezeigt
sind, sämtliche
Zellen auf den aktiven Wortleitungen auf den Null-Zustand eingestellt,
nachdem der Lesebetrieb ausgeführt
worden ist. Um deshalb Daten wiederherzustellen, die in dem Speicher
gespeichert sind, wird es erforderlich sein eine „1" nur auf den Bitleitungen
zurückzuschreiben,
die Zellen aufweisen, die „1" enthalten sollten.
Dies ist in beiden Beispielen in den 7a und 7b gezeigt,
wo eine Spannung mit einer umgekehrten Polarität an die Zelle angelegt wird,
die mit einer „1" während des Lesezyklus,
wie in dem Diagramm angedeutet, beschrieben werden soll.
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7b zeigt
ein alternatives Timingdiagramm auf Grundlage eines Spannungsprotokolls mit
vier Ebenen. Gemäß dieser
Ausführungsform werden
sämtliche
Wortleitungen und Bitleitungen, wenn keine Zelle in der Matrix gelesen
oder beschrieben wird, auf einer Ruhespannung Vs/3
gehalten.
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Die
exakten Werte für
sämtliche
Timingpunkte, die als Beispiel in den 7a und 7b dargestellt
sind, sind von den Materialien der Speicherzellen und den Einzelheiten
der Konstruktion abhängig.
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In
den Ausführungsformen
der 5 und 6 könnten die Wortleitungen im
Prinzip nicht unterbrochen sein, d.h. sie erstrecken sich kontinuierlich
zu den getrennten Segmenten, wobei die Segmente nur durch die Bitleitungen,
die in Frage stehen, definiert sind. Eine Multiplexierung und Protokolle
für einen
Lesevorgang und einen Schreibvorgang müssen dann darauf angepasst
werden. Es ist jedoch kein Vorteil, dass die Wortleitungen zu lang
werden. Mit einer begrenzten Anzahl von Segmenten und einer begrenzten
Anzahl von Bitleitungen in jedem Segment wird dies vermieden, z.B.
wie in dem voranstehend erwähnten
Beispiel, bei dem 256000 Wortleitungen und 8 Segmente mit 8 Bitleitungen
in jedem Segment verwendet werden. Der Speicher erhält dann,
wie angegeben, eine Speicherkapazität von 16 Mbits. Es gibt jedoch
auch andere Nachteile mit kontinuierlichen Wortleitungen. Wenn die
Bit-Spots der Speicherzellen in dem Segment S mit einer hohen Spannung
auf der aktiven Wortleitung gelesen werden, wird die gleiche hohe
Spannung auf die aktiven Wortleitungen in sämtlichen Segmenten aufgeprägt und,
obwohl sogar nur die Bitleitungen in den adressierten Segmenten
verbunden sind, können
kapazitive Kopplungen und Kriechströme gebildet werden und beeinflussen
z.B. die Speicherzellen in angrenzenden nicht-aktiven Wortleitungen
in dem Segment, etwas, was zu unechten Auslesevorgängen oder Rauschbeiträgen führen kann.
In einer praktischen Ausführungsform
der Speichereinrichtung gemäß der Erfindung
wird es somit auch relevant sein in der Lage zu sein die Wortleitungen
elektrisch derart zu segmentieren, dass nur die aktive Wortleitung
innerhalb des adressierten Segments elektrisch mit dem Treiber verbunden
ist, wo hingegen die entsprechenden Wortleitungssegmente in den übrigen Segmenten
getrennt sind. Dies wird besonders relevant sein, wenn das Protokoll
in 7 verwendet wird, und kann mit
einer Ausführungsform
der Speichereinrichtung, wie in 8 gezeigt,
stattfinden, die im Prinzip derjenigen in 5 entspricht.
Ein nicht gezeigter Treiber in einer Treibergruppe 20 wird
mit Hilfe eines Segmentwählers 22 gewählt, der
z.B. als ein Wählerbus
realisiert werden kann, sodass die Wortleitung WL in dem gewählten Segment
S für einen
Lese- oder Schreibzyklus aktiviert wird. Die Multiplexer 25, die
durch die Segmentwählereinrichtung 22 gesteuert
werden, können
mit einem gewählten
Treiber in der Gruppe 20 über Schalter 24 verbunden
und über die
Wählereinrichtungen 22 über einen
schaltbaren Casche-Speicher 21 gesteuert werden. Der spezifische
Multiplexer 25 wird gleichzeitig adressiert zum Verbinden
der Bitleitungen BL in dem adressierten Segment mit dem Leseverstärker 26.
In rein praktischer Hinsicht kann jede Wortleitung WL in einem Segment
mit einem UND Gatter, z.B. einem CMOS Logikgatter oder einem Weitergabegatter,
verbunden werden und das Segment kann von einer Wortleitung oder
einem Adressendecoder adressiert werden. Zum Beispiel würde die
Wortleitung WL1 in dem Segment S1 gewählt
und ist dann nur Spannung auf der Wortleitung innerhalb des Segments
S1. Mit einer destruktiven Auslesung werden
nun alle Speicherzellen und die Wortleitungen WL1 in
dem Segment S1 auf einen Null-Zustand umgeschaltet,
während
der Multiplexer 25 sämtliche
Bitleitungen in dem Segment S1 mit den jeweiligen
Leseverstärkern 261 ... 26k verbindet.
Sämtliche
Zellen auf der aktivierten Wortleitung können somit ausgelesen werden,
d.h. ein Lesevorgang eines vollständigen Worts wird erhalten,
wenn die Wortleitung des Segments definiert ist, um ein Datenwort
zu enthalten. Während
der Zustand von sämtlichen
Zellen auf der gewählten
Wortleitung WL, dann erfasst ist, werden die verbleibenden Wortleitungen
WL2 ... WLm und
die Bitleitungen BL1–BLk auf einer
Ruhespannung in der Nähe
der Vorspannpunkte der Leseverstärker 26 gehalten
und im Prinzip wird dann kein Störungsbeitrag
von den übrigen
Zellen des Segments vorhanden sein. Außerdem wird keinerlei Vorspannung
auf den Zellen auf der Bitleitung vorhanden sein, sodass störende Signale
an dem Eingang der Leseverstärker 26 erzeugt
werden können.
Der Datenausgang des Leseverstärkers 26 wird an
einen Zweiweg-Datenbus 23 weitergeleitet, während eine
Schreiblogik 29 parallel mit dem Ausgang der Multiplexer
zum Schreiben von Daten an die Bit-Spots der Zellen auf einer aktiven
Wortleitung in dem Segment verbunden ist, wobei die Wortleitungen
in den Segmenten in entsprechenden Vorgehensweisen über die
Wählereinrichtung 22 gewählt werden,
wie für
den Fall eines Auslesevorgangs. Vorzugsweise sind Pufferspeicher 21 auf
den schaltbaren Ausgängen
der Wählereinrichtung 22 vorgesehen
und die Letzteren verbinden Treiber und Multiplexer 25 über eine
Anzahl von Leitungsschaltern 24, die durch die Wählereinrichtungen) 22 gesteuert
wird (werden).
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9 zeigt
eine Ausführungsform,
die funktional äquivalent
zu derjenigen der 8 ist, die aber zusätzlich der
Ausführungsform
in 6 entspricht, bei der Multiplexer durch Weitergabegatter 25 ersetzt worden
sind. Jede Weitergabeeinrichtung 25 kann z.B. Schalttransistoren 25a umfassen,
die als Weitergabegatter funktionieren, und zwar einer für jede Leitung,
sodass insgesamt k Schalttransistoren 25a in einer Weitergabeeinrichtung 25 vorhanden
sein werden. Wie in dem Fall mit der Ausführungsform in 8 sind
Treibergruppen 20 vorgesehen, eine für jedes Segment, während die
Wählereinrichtung 22 nun
durch einen Treibergruppen-Wähler 22a ersetzt ist.
Die Adressierung der getrennten Wortleitung WL findet über den
Ausgang in einem Wortleitungs-Adressenbus 30 unter der
Steuerung durch den Gruppenwähler 22a statt.
Bei der Auslesung sind die Bitleitungen 25a mit der Busleitung 27 in
dem Datenbus 28 verbunden und der Datenausgang des Leseverstärkers ist
mit einem Zweiweg-Datenbus 23 verbunden. Wie in 8 ist
die Schreiblogik 29 parallel über den Leseverstärkern 26 vorgesehen
und wenn ein Schreibvorgang stattfindet wird das Wortleitungssegment über die
Gruppenwähler 22a und
mit einer Adressierung über
den Wortleitungs-Adressenbus 30 gewählt.
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Grundlegend
sind die erforderlichen Einrichtungen und Mittel für eine Auswahl,
Decodierung und Adressierung, genauso wie die nicht gezeigte Timinglogik,
in dem technischen Gebiet altbekannt und werden üblicherweise in Matrix-adressierbaren
Speichern verwendet, unabhängig
davon ob sie aktiv oder passiv sind, und sie werden somit hier nicht
mit näheren
Einzelheiten diskutiert.
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Die
Anzahl von Spannungspegeln und die Spannungspegel selbst in dem
Pulsierungsprotokoll können
beliebig gewählt
werden, vorausgesetzt dass die Anforderungen zum Ausführen eines
Lesevorgangs eines vollständigen
Worts erfüllt
werden. Ferner kann die Polarität
der Spannungen gemäß der dargestellten
Protokolle genauso umgekehrt sein.
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In
einer praktischen Schaltungstechnologie für die Realisation der Speichereinrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die Speichermatrix auf einem Substrat vorgesehen
werden und Wortleitungs-Treiber
können
dort integriert werden, sodass die Gesamtfläche der Einrichtung nicht zunimmt.
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Die
segmentierten Wortleitungen könnten genauso
auf gestapelten Speicherebenen implementiert werden, wobei die Bitleitungen
BL vertikal mit den Multiplexern oder den Gattereinrichtungen 25 verbunden
sind. Dies ist in 10 dargestellt, die schematisch
und in einem Querschnitt eine Ausführungsform zeigt, bei der Speichereinrichtungen 10 gemäß der Erfindung
in einer gestapelten Anordnung vorgesehen sind. Dies realisiert
eine volumetrische Datenspeichervorrichtung, bei der jede Schicht
oder Speicherebene P eine Speichereinrichtung 10 umfasst.
Durch Bereitstellen der Speichereinrichtungen in einer gestaffelten
Anordnung können
die jeweiligen Wortleitungen und Bitleitungen über so genannte abgestaffelte
Kontaktierungslöcher,
d.h. abwechselnden horizontalen und vertikalen „über-die-Kante-Verbindungen" mit einer Treiber-
und Steuerungs-Schaltungsanordnung in dem Substrat 14 verbunden
werden. Das Substrat 14 kann anorganisch, d.h. gestützt auf
Silizium, sein und somit kann die Schaltungsanordnung in z.B. einer
kompatiblen CMOS Technologie implementiert werden. Die 10 zeigt
nur zwei Speicherebenen P1, P2 (es
sei darauf hingewiesen, dass nur eine begrenzte Anzahl von Bitleitungen
gezeigt sind), aber in der Praxis kann die volumetrische Datenspeichervorrichtung
eine sehr große
Anzahl von Speicherebnen, von 8 und weit über 100 oder mehr, umfassen,
wobei ein Speicher mit einer sehr hohen Kapazität und Speicherdichte realisiert
wird, da jede Speicherebene nur ungefähr 1 μm dick oder sogar weniger sein
wird.
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Vorteile
der passiven Matrixspeichereinrichtung, die voranstehend beschrieben
wurde, umfassen die Einfachkeit einer Herstellung und eine hohe Dichte
von Zellen. Weitere Vorteile sind:
- a) Wenn
die Wortleitungen elektrisch segmentiert werden, werden nicht-adressierte
Speicherzellen während
des Lesezyklus einem Null-Volt-Potential (oder einem kleinen Potential)
ausgesetzt, unter der Voraussetzung, dass das Protokoll gemäß 7a verwendet
wird. Dies wird die Anzahl von Störsignalen verringern, die zu
einem Verlust in dem Speicherinhalt führen könnten, sowie sämtliche
Störungen
während
eines Lesebetriebs, die Kriechströme hervorrufen, beseitigen.
- b) Die Datentransferrate wird bei der maximalen Rate, wie durch
die Anzahl von Bitleitungen innerhalb eines Segments zugelassen,
sein.
- c) Die Auslesespannung Vs kann viel
höher als
die Koerzitivspannung gewählt
werden, ohne dass ein partielles Umschalten in nicht-adressierten Zellen
hervorgerufen wird. Dies erlaubt, dass sich Schaltgeschwindigkeiten
der höchstmöglichen Geschwindigkeit
des polarisierbaren Materials in den Zellen annähert.
- d) Das Ausleseverfahren ist mit großen Matrizen kompatibel.
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Zusätzlich kann
die Speichereinrichtung der Erfindung mit einer verringerten Anzahl
von Leseverstärkern
realisiert werden, was ein Vorteil ist, wenn der Speicher groß ist und
auch in Bezug auf den Energie- bzw. Leistungsverbrauch der Leseverstärker. Dieser
kann hoch sein, er kann aber zu einem gewissen Ausmaß durch
eine geeignete Energie- bzw. Leistungsverwaltung der Ansteuerungs-
und Adressierungs-Schaltungsanordnung verringert werden. Ferner
bedeutet eine Verringerung in der Anzahl von Leseverstärkern, dass
Grundstücke,
die für
die Leseeinrichtungen speziell vorgesehen sind, balanciert sein
können,
um eine Gesamtflächenoptimierung
in der Speichereinrichtung zu erzielen. Schließlich impliziert die Segmentierung
der Wortleitungen, dass Fehler während
einer Auslesung oder Adressierung in einem einzelnen Wort für den Fall
eines einzelnen Wortleitungsfehlers angeordnet sein werden.