DE60107555T2 - Thermoplastische polyamidzusammensetzungen mit verbesserter schlagfestigkeit - Google Patents

Thermoplastische polyamidzusammensetzungen mit verbesserter schlagfestigkeit Download PDF

Info

Publication number
DE60107555T2
DE60107555T2 DE60107555T DE60107555T DE60107555T2 DE 60107555 T2 DE60107555 T2 DE 60107555T2 DE 60107555 T DE60107555 T DE 60107555T DE 60107555 T DE60107555 T DE 60107555T DE 60107555 T2 DE60107555 T2 DE 60107555T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
reactive
polyamide
modifier
parts
amine
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE60107555T
Other languages
English (en)
Other versions
DE60107555D1 (de
Inventor
Thibaut Montanari
Philippe Bussi
Alain Bouilloux
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Arkema France SA
Original Assignee
Arkema France SA
Arkema SA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Arkema France SA, Arkema SA filed Critical Arkema France SA
Publication of DE60107555D1 publication Critical patent/DE60107555D1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE60107555T2 publication Critical patent/DE60107555T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L77/00Compositions of polyamides obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain; Compositions of derivatives of such polymers
    • C08L77/02Polyamides derived from omega-amino carboxylic acids or from lactams thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L77/00Compositions of polyamides obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain; Compositions of derivatives of such polymers
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L77/00Compositions of polyamides obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain; Compositions of derivatives of such polymers
    • C08L77/06Polyamides derived from polyamines and polycarboxylic acids

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Polyamides (AREA)

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft thermoplastische Polyamidzusammensetzungen mit verbesserten Schlagzähigkeitseigenschaften und Schlagzähmodifizierungsmittelzusammensetzungen.
  • Thermoplastische Polyamide wie PA-6 oder PA-6,6 besitzen hervorragende Maßhaltigkeit, Wärmebeständigkeit oder chemische Beständigkeit und finden in der Elektrik, in der Elektronik oder im Automobilbereich Anwendung. Die Schlagzähigkeit ist jedoch nicht immer ausreichend, insbesondere bei niedriger Temperatur.
  • Zur Verbesserung der Schlagzähigkeit arbeitet man im allgemeinen in Form einer dispergierten Phase ein Schlagzähmodifizierungsmittel mit elastomerem Charakter und reaktiven Funktionen (Acrylsäure, Maleinsäureanhydrid), die gegenüber funktionellen Gruppen der Polyamidmatrix reaktiv sind, ein.
  • Die vorliegende Erfindung stellt thermoplastische Polyamide bereit, denen zur Erzielung verbesserter Schlagzähigkeitseigenschaften, insbesondere bei niedriger Temperatur, eine Schlagzähmodifizierungsmittelzusammensetzung zugesetzt worden ist. Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem diese Schlagzähmodifizierungsmittelzusammensetzung, die Polyamiden zur Verbesserung der Schlagzähigkeitseigenschaften zugesetzt wird.
  • Die US 5 070 145 beschreibt Zusammensetzungen aus 80 Teilen Polyamid-6 oder Polyamid-6,6, in denen 20 Teile einer Mischung aus (i) einem Copolymer von Ethylen und eines Ethyl- oder Butylacrylats und (ii) einem Copolymer von Ethylen, Ethylacrylat und Maleinsäureanhydrid dispergiert sind. Diese Zusammensetzungen weisen eine gute Schlagzähigkeit auf.
  • Die EP 284 379 beschreibt mehrphasige Polyamid-Ethylencopolymer-Zusammensetzungen in Form einer Polyamidmatrix, in der Körnchen (1) aus einem Copolymer von Ethylen, Ethylacrylat und Maleinsäureanhydrid dispergiert sind; in diesen Körnchen (1) sind Polyamidkörnchen dispergiert. Zunächst werden diese Körnchen (1) hergestellt, indem man das Polyamid in dem Ethylencopolymer dispergiert und dann vernetzt, wonach diese Körnchen in dem Polyamid dispergiert werden. Diese Zusammensetzungen sollen auch eine gute Schlagzähigkeit aufweisen.
  • Die FR 2 719 849 beschreibt thermoplastische Zusammensetzungen aus einer Matrix aus einem thermoplastischen Polymer, in der Körnchen aus einem zweiten thermoplastischen Polymer, das teilweise oder ganz durch ein Ethylencopolymer eingekapselt ist. Zur Herstellung dieser Zusammensetzungen verkapselt man zunächst das zweite Polymer und setzt dann unter solchen Bedingungen, daß die Kapseln nicht zerstört werden, das andere, die Matrix bildende Polymer zu. Diese Herstellung erfolgt in zwei vollkommen separaten oder in demselben Extruder aufeinanderfolgenden Schritten. Diese Zusammensetzungen weisen sowohl eine gute Flexibilität als auch eine gute Schlagzähigkeit auf. Die Beispiele zeigen Matrices aus Polyamid-6, Polyamid-12 oder PBT (Polybutylenterephthalat), in denen Körnchen aus durch ein Copolymer von Ethylen, Ethylacrylat und Glycidylmethacrylat eingekapseltem Polyamid-6,6 dispergiert sind.
  • Die EP 2 761 beschreibt Polyamide, die durch Polyethylene oder mit (Meth)acrylsäure, Derivaten davon oder Maleinsäureanhydrid gepfropfte Ethylencopolymere und gegebenenfalls Polyethylen verstärkt sind.
  • Die EP 52 796 beschreibt Polyamide, die durch (i) ein Copolymer eines alpha-Olefins und einer ungesättigten Carbonsäure, (ii) ein Copolymer eines alpha-Olefins und eines Alkylesters einer ungesättigten Carbonsäure und (iii) eine Metallverbindung verstärkt sind.
  • Die FR 2 292 016 beschreibt Polyamide, die durch eine Mischung von Copolymeren von alpha-Olefinen und ungesättigten Carbonsäureestern oder Derivaten davon verstärkt sind.
  • Die US 4 174 358 beschreibt verstärkte Polyamide in Form einer Polyamidmatrix, in der Körnchen mit einer Größe von weniger als 1 μm mit einem bestimmten Modul, das außerdem ein Bruchteil des Moduls des Polyamids sein muß, dispergiert sind. Es werden zahlreiche Verstärkungsmittel beschrieben, von denen einige Epoxidfunktionen aufweisen. Größtenteils handelt es sich um Polymere mit neutralisierten Säure- oder Anhydridfunktionen oder Mischungen auf Basis von EPDM.
  • Die EP 96 264 beschreibt Polyamide mit einer Viskosität zwischen 2,5 und 5, die durch Copolymere von Ethylen, C2-C8-Alkyl(meth)acrylat und ungesättigter Säure oder ungesättigtem Anhydrid mit 20 bis 40 Gew.-% Acrylat verstärkt sind.
  • Die EP 564 338 beschreibt Polyamide, die (i) durch Ethylen/Alkyl(meth)acrylat/Glycidylmethacrylat-Copolymere und (ii) gegebenenfalls durch Polyethylene, Ethylen/Alkyl(meth)acrylat-Copolymere oder Copolymere von Ethylen, Alkyl(meth)acrylat und einem ungesättigten Dicarbonsäureanhydrid verstärkt sind.
  • Die US 4 945 129 beschreibt Zusammensetzungen auf Polyamidbasis mit Kälteschlagzähigkeitseingeschaften, die 80 Gew.-% PA-6,6 (A1), 10 Gew.-% zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-4,6 oder zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-6 (A2), wobei das Massenverhältnis (A2)/(A1) kleiner als 1 ist, und 10 Gew.-% eines reaktiven Copolymers vom EPMAH-Typ (Beispiel 27) enthalten, von denen sich der Gegenstand der vorliegenden Erfindung durch den kleineren Gehalt an Polyamid (A2) von 0,2 bis 9 Gew.-% unterscheidet.
  • Die Fülle des Standes der Technik zeigt, daß das Problem der Schlagzähigkeit von Polyamiden nicht einfach ist. Gemäß der Druckschrift des Standes der Technik EP 96 264 erhält man sehr gute Schlagzähigkeiten bei Umgebungstemperatur, aber unzureichende Kälteschlagzähigkeiten. Gemäß der EP 564 338 kann man durch Zusatz eines anderen Copolymers mit Glycidyl(meth)acrylatfunktionen zu diesen Zusammensetzungen die Kälteschlagzähigkeit verbessern. Es ist jedoch nicht immer einfach, den Anteil der beiden Copolymere so zu bemessen, daß man eine Reaktion zwischen dem ungesättigten Dicarbonsäureanhydrid und dem Glycidylmethacrylat erhält.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Schlagzähigkeit von keine zwei Aminendgruppen aufweisendem Polyamid (A1) effizienter verbessern kann, wenn man diesem eine kleinere Menge eines Schlagzähmodifizierungsmittels und eines zwei Aminendgruppen aufweisenden Polyamids (A2), das vorzugsweise nicht mit (A1) mischbar ist und bevorzugt eine kleinere Schmelztemperatur als das Polyamid (A1) aufweist, zusetzt. Beispielsweise handelt es sich für den Fall, daß (A1) PA-6 ist, bei (A2) um PA-12.
  • Gegenstand der Erfindung ist eine thermoplastische Zusammensetzung auf Polyamidbasis, enthaltend:
    • – 50 bis 98 Gewichtsteile eines keine zwei Aminendgruppen aufweisenden Polyamids (A1);
    • – 0,2 bis 9 Gewichtsteile eines zwei Aminendgruppen aufweisenden Polyamids (A2), wobei sich die Kette des Polyamids (A2) von derjenigen des Polyamids (A1) unterscheidet, das zwei Aminendgruppen aufweisende Polyamid (A2) nicht mit dem keine zwei Aminendgruppen aufweisenden Polyamid (A1) mischbar ist und das Massenverhältnis (A2)/(A1) kleiner 1 ist; und
    • – 1 bis 30 Gewichtsteile mindestens eines reaktiven Schlagzähmodifizierungsmittels (B) oder einer mindestens ein Schlagzähmodifizierungsmittel und mindestens ein reaktives Modifizierungsmittel enthaltenden Mischung (B').
  • Nach einer Ausführungsform der Zusammensetzung ist sie dadurch gekennzeichnet, daß das reaktive Schlagzähmodifizierungsmittel (B) oder das reaktive Modifizierungsmittel der Mischung (B') mindestens ein Makromolekül mit mindestens zwei reaktiven Funktionen pro Makromolekül umfaßt.
  • Nach einer Ausführungsform der Zusammensetzung ist die Schmelztemperatur bzw. für den Fall, daß es amorph ist, die Glasübergangstemperatur (Tg) des zwei Aminendgruppen aufweisenden Polyamids (A2) kleiner als die Schmelztemperatur bzw. für den Fall, daß es amorph ist, als die Glasübergangstemperatur (Tg) des keine zwei Aminendgruppen aufweisenden Polyamids (A1).
  • Nach einer Ausführungsform der Zusammensetzung liegt die Differenz zwischen den Schmelztemperaturen von (A1) und (A2) bzw. zwischen der Schmelztemperatur des einen Polyamids und der Tg des anderen bzw. zwischen den Tg-Werten von (A1) und (A2) zwischen 15 und 50°C, wobei die Schmelztemperaturen und Tg-Werte mittels DSC (Differentialkalorimetrie) bestimmt werden.
  • Nach einer Ausführungsform der Zusammensetzung ist sie dadurch gekennzeichnet, daß der gemäß ISO-CAE-Norm 179:93 bestimmte Schlagzähigkeitswert der x Teile (A1), y Teile (A2) und z Teile reaktives Schlagzähmodifizierungsmittel (B) bzw. mindestens ein reaktives Schlagzähmodifizierungsmittel (B) enthaltende Modifizierungsmittelmischung bzw. mindestens ein Schlagzähmodifizierungsmittel und mindestens ein reaktives Modifizierungsmittel enthaltende Mischung (B') enthaltenden Zusammensetzung bei +23°C und/oder bei –40°C um mindestens 25% und vorzugsweise mindestens 50% über dem jeweiligen Schlagzähigkeitswert einer thermoplastischen Zusammensetzung, die kein zwei Aminendgruppen aufweisendes Polyamid (A2), aber x Teile der gleichen keine zwei Aminendgruppen aufweisenden Polyamidverbindung (A1) und (y+z) Teile der gleichen reaktiven Schlagzähmodifizierungsmittelverbindung (B) bzw. der gleichen mindestens ein reaktives Schlagzähmodifizierungsmittel (B) enthaltenden Modifizierungsmittelmischung bzw. der gleichen mindestens ein Schlagzähmodifizierungsmittel und mindestens ein reaktives Modifizierungsmittel enthaltenden Mischung (B') enthält, bei +23°C und/oder bei –40°C liegt.
  • Nach einer Ausführungsform der Zusammensetzung ist sie dadurch gekennzeichnet, daß der MFI-Wert der x Teile (A1), y Teile (A2) und z Teile reaktives Schlagzähmodifizierungsmittel (B) bzw. mindestens ein reaktives Schlagzähmodifizierungsmittel (B) enthaltende Modifizierungsmittelmischung bzw. mindestens ein Schlagzähmodifizierungsmittel und mindestens ein reaktives Modifizierungsmittel enthaltende Mischung (B') enthaltenden thermoplastischen Zusammensetzung unter dem MFI-Wert einer thermoplastischen Zusammensetzung, die kein zwei Aminendgruppen aufweisendes Polyamid (A2), aber x Teile der gleichen keine zwei Aminendgruppen aufweisenden Polyamidverbindung (A1) und (y+z) Teile der gleichen Schlagzähmodifizierungsmittelverbindung (B) bzw. der gleichen mindestens ein reaktives Schlagzähmodifizierungsmittel (B) enthaltenden Modifizierungsmittelmischung bzw. der gleichen mindestens ein Schlagzähmodifizierungsmittel und mindestens ein reaktives Modifizierungsmittel enthaltenden Mischung (B') enthält, liegt.
  • Nach einer Ausführungsform der Zusammensetzung ist sie dadurch gekennzeichnet, daß das Massenverhältnis (A2)/(B) unter 0,5 liegt.
  • Nach einer Ausführungsform der Zusammensetzung liegt das Verhältnis der Konzentrationen der NH2-Funktionen des zwei Aminendgruppen aufweisenden Polyamids (A2) und der reaktiven Funktionen des reaktiven Schlagzähmodifizierungsmittels (B) bzw. des reaktiven Modifizierungsmittels der Mischung (B') unter 0,5.
  • Nach einer Ausführungsform der Zusammensetzung handelt es sich bei dem zwei Aminendgruppen aufweisenden Polyamid (A2) um ein zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-12 oder ein Polyamid mit Lauryllactam-Einheiten und/oder Dodecamethylendiamin-Einheiten und/oder Dodecandisäure-Einheiten.
  • Nach einer Ausführungsform der Zusammensetzung ist das gegebenenfalls reaktive Schlagzähmodifizierungsmittel flexibel und weist einen Biegemodul von vorzugsweise weniger als 200 MPa auf.
  • Nach einer Ausführungsform der Zusammensetzung handelt es sich bei dem reaktiven Schlagzähmodifizierungsmittel (B) oder dem reaktiven Modifizierungsmittel der Mischung (B') um ein Copolymer (B1) auf Basis von Ethylen und einem damit copolymerisierten ungesättigten Carbonsäureanhydrid.
  • Nach einer Ausführungsform der Zusammensetzung ist das Copolymer (B1) unter Ethylen/Maleinsäureanhydrid- und Ethylen/Alkyl(meth)acrylat/Maleinsäureanhydrid-Copolymeren mit 0,2 bis 10 Gew.-% Maleinsäureanhydrid und 0 bis 40 Gew.-% Alkyl(meth)acrylat und einem Schmelzflußindex MFI zwischen 0,5 und 200 g/10 min (gemessen bei 190°C unter einem Auflagegewicht von 2,16 kg) ausgewählt.
  • Nach einer Ausführungsform der Zusammensetzung handelt es sich bei dem reaktiven Schlagzähmodifizierungsmittel (B) oder dem reaktiven Modifizierungsmittel der Mischung (B') um ein Copolymer (B1) von Ethylen und einem cogepfropften ungesättigten Carbonsäureanhydrid.
  • Nach einer Ausführungsform der Zusammensetzung handelt es sich bei dem Copolymer (B1) um mit Maleinsäureanhydrid cogepfropftes EPR (Ethylen-Propylen-Kautschuk), wobei das Copolymer (B1) vorzugsweise zwischen 12 und 30 Gewichtsteile der thermoplastischen Zusammensetzung ausmacht.
  • Nach einer Ausführungsform der Zusammensetzung enthält sie zwischen 0,2 und 6 Gewichtsteile zwei Aminendgruppen aufweisendes Polyamid (A2).
  • Nach einer Ausführungsform der Zusammensetzung handelt es sich bei dem reaktiven Schlagzähmodifizierungsmittel (B) oder dem reaktiven Modifizierungsmittel der Mischung (B') um ein Copolymer (B2) auf Basis von Ethylen und einem cogepfropften oder copolymerisierten ungesättigten Epoxid.
  • Nach einer Ausführungsform der Zusammensetzung ist (B2) unter Copolymeren von Ethylen, Alkyl(meth)acrylat und ungesättigtem Epoxid und Copolymeren von Ethylen und ungesättigtem Epoxid mit 0 bis 40 Gewichtsteilen Alkyl(meth)acrylat und 0,1 bis 10 Gewichtsteilen ungesättigtem Epoxid ausgewählt.
  • Nach einer Ausführungsform der Zusammensetzung:
    • – handelt es sich bei (A1) um keine zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-6 oder keine zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-6,6;
    • – handelt es sich bei (A2) um zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-12 oder zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-11 und
    • – handelt es sich bei (B) um das Copolymer (B1) gemäß vorstehender Beschreibung.
    • Nach einer Ausführungsform der Zusammensetzung:
    • – handelt es sich bei (A1) um keine zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-11;
    • – handelt es sich bei (A2) um zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-12 und
    • – handelt es sich bei (B) um das Copolymer (B1) gemäß vorstehender Beschreibung.
    • Nach einer Ausführungsform der Zusammensetzung:
    • – handelt es sich bei (A1) um keine zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-12;
    • – handelt es sich bei (A2) um zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-11 und
    • – handelt es sich bei (B) um das Copolymer (B1) gemäß vorstehender Beschreibung.
  • Gegenstand der Erfindung ist auch ein Schlagzähmodifizierungsmittel, enthaltend:
    • – 0,2 bis 5 Gewichtsteile und vorzugsweise 1 bis 3 Gewichtsteile eines zwei Aminendgruppen aufweisenden Polyamids (A2);
    • – 5 bis 40 Gewichtsteile und vorzugsweise 10 bis 30 Gewichtsteile eines reaktiven Schlagzähmodifizierungsmittels (B) oder einer mindestens ein Schlagzähmodifizierungsmittel und mindestens ein reaktives Modifizierungsmittel enthaltenden Mischung (B') und
    • – 0 bis 20 Gewichtsteile eines Weichmachers.
  • Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung einer thermoplastischen Zusammensetzung auf Polyamidbasis, dadurch gekennzeichnet, daß man ein keine zwei Aminendgruppen aufweisendes Polyamid (A1) mit einer Schlagzähmodifizierungsmittelzusammensetzung gemäß vorstehender Beschreibung vermischt.
  • 1 ist ein mit einem Transmissionselektronenmikroskop aufgenommenes Foto eines Körnchens (N) mit einer Zusammensetzung aus PA-6 (78%), Lotader® 4700 (20%) und PA-12-di-NH2 (2%), wobei das PA-12-di-NH2 in Form eines Unterkörnchens (SN) auf dem Hauptkörnchen (N) erscheint. Die Unterkörnchen (SN) können eine Brücke (P) zwischen Hauptkörnchen bilden.
  • 2 ist ein mit einem Transmissionselektronenmikroskop aufgenommenes Foto von Körnchen mit einer Zusammensetzung aus PA-6 (78%), Lotader® 4700 (20%) und PA-12-di-NH2 (2%).
  • 3 ist ein mit einem Transmissionselektronenmikroskop aufgenommenes Foto von Körnchen mit einer Zusammensetzung aus PA-6 (70%), Lotader® 4700 (20%) und PA-12-di-NH2 (10%). Man stellt fest, daß die Körnchen in 3 im Vergleich zu 2 ihre Kugelform verloren haben und sich miteinander vernetzt haben.
  • Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen werden durch Vermischen der verschiedenen Bestandteile in der Schmelze (Doppelschnecken-, Buss-, Einschneckenextruder) gemäß den für Thermoplaste üblichen Techniken hergestellt. Die Zusammensetzungen können zur späteren Verwendung granuliert werden (dann braucht man sie nur wieder aufzuschmelzen) oder auch sofort in eine Form oder eine Extrusions- oder Coextrusionsvorrichtung zur Herstellung von Gegenständen wie Rohren oder Profilen eingespeist werden.
  • [Nähere Beschreibung der Erfindung]
  • Was das Polyamid (A1) angeht, so versteht man unter Polyamiden die Produkte der Kondensation von:
    • – einer oder mehreren Aminosäuren, wie Aminocapronsäure, Amino-7-heptansäure, Amino-11-undecansäure und Amino-12-dodecansäure,
    • – oder eines oder mehrerer Lactame, wie Caprolactam, Oenantholactam und Lauryllactam;
    • – einem oder mehreren Salzen oder Gemischen von Diaminen, wie Tetramethylendiamin, Hexamethylendiamin, Dodecamethylendiamin, meta- Xylylendiamin, Bis-p-aminocyclohexylmethan und Trimethylhexamethylendiamin, mit Disäuren, wie Isophthalsäure (I), Terephthalsäure (T), Adipinsäure, Azelainsäure, Suberinsäure, Sebacinsäure und Dodecandicarbonsäure.
  • Als Beispiele für Polyamid seien PA-6 und PA-6,6 sowie Copolyamide, die sich aus der Kondensation von mindestens zwei alpha,omega-Aminocarbonsäuren oder zwei Lactamen oder einem Lactam und einer alpha,omega-Aminocarbonsäure ergeben, genannt. Des weiteren seien Copolyamide genannt, die sich aus der Kondensation mindestens einer alpha,omega-Aminocarbonsäure (oder eines Lactams), mindestens eines Diamins und mindestens einer Dicarbonsäure ergeben. Als Beispiele für eine alpha,omega-Aminocarbonsäure seien Aminoundecansäure und Aminododecansäure genannt.
  • Als Beispiele für Copolyamide seien Copolymere von Caprolactam und Lauryllactam (PA-6/12), Copolymere von Caprolactam, Adipinsäure und Hexamethylendiamin (PA-6/6,6), Copolymere von Caprolactam, Lauryllactam, Adipinsäure und Hexamethylendiamin (PA-6/12/6,6), Copolymere von Caprolactam, Lauryllactam, 11-Aminoundecansäure, Azelainsäure und Hexamethylendiamin (PA-6/6,9/11/12), Copolymere von Caprolactam, Lauryllactam, 11-Aminoundecansäure, Adipinsäure und Hexamethylendiamin (PA-6/6,6/11/12) und Copolymere von Lauryllactam, Azelainsäure und Hexamethylendiamin (PA-6,9/12) genannt.
  • Als Beispiele für Lactame seien gegebenenfalls substituierte Lactame mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen im Hauptring genannt. Als Beispiele seien β,β-Dimethylpropriolactam, α,α-Dimethylpropriolactam, Amylolactam, Caprolactam, Capryllactam und Lauryllactam aufgeführt.
  • Als Beispiele für Diamine seien aliphatische Diamine mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen, arylische und/oder cyclische gesättigte Diamine genannt. Als Beispiele seien Hexamethylendiamin, Piperazin, Tetramethylendiamin, Octamethylendiamin, Decamethylendiamin, Dodecamethylendiamin, 1,5-Diaminohexan, 2,2,4-Trimethyl-1,6-diaminohexan, Polyoldiamine, Isophorondiamin (IPD), Methylpentamethylendiamin (MPDM), Bis(aminocyclohexyl)methan (BACM) und Bis(3-methyl-4-aminocyclohexyl)methan (BMACM) aufgeführt.
  • Als Beispiele für Dicarbonsäuren seien Adipinsäure, Sebacinsäure, Isophthalsäure, Butandisäure, 1,4-Cyclohexyldicarbonsäure, Terephthalsäure, das Natrium- oder Lithiumsalz der Sulfoisophthalsäure, Dimerfettsäuren (diese Dimerfettsäuren haben einen Dimergehalt von mindestens 98% und sind vorzugsweise hydriert) und Dodecandisäure HOOC-(CH2)10-COOH aufgeführt.
  • Man kann auch ein beliebiges amorphes und daher keinen Schmelzpunkt aufweisendes Polyamid verwenden.
  • Der MFI-Wert der erfindungsgemäßen Polyamide wird nach den Regeln der Technik bei einer angegebenen Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur des Polyamids gemessen. Im Fall von PA-6 wird der MFI-Wert bei 235°C unter 2,16 kg gemessen. Im Fall von PA-6,6 wird der MFI-Wert bei 275°C unter 2,16 kg gemessen.
  • Man kann auch Mischungen von Polyamiden verwenden. Vorteilhafterweise liegt der MFI-Wert der Polyamide zwischen 0,3 und 100 g/10 min, vorzugsweise zwischen 1 und 50 g/10 min.
  • Man würde den Schutzbereich der Erfindung auch nicht verlassen, wenn man einen Teil des Polyamids (A1) durch ein Copolymer mit Polyamidblöcken und Polyetherblöcken ersetzt, d.h. eine mindestens eines der obigen Polyamide und mindestens ein Copolymer mit Polyamidblöcken und Polyetherblöcken enthaltende Mischung verwendet.
  • Copyolymere mit Polyamidblöcken und Polyetherblöcken ergeben sich aus der Copolykondensation von Polyamidsequenzen mit reaktiven Endgruppen, wie u.a.:
    • 1) Polyamidsequenzen mit Diamin-Kettenenden mit Polyoxyalkylensequenzen mit Dicarbonsäure-Kettenenden;
    • 2) Polyamidsequenzen mit Dicarbonsäure-Kettenenden mit Polyoxyalkylensequenzen mit Diamin-Kettenenden, die durch Cyanoethylierung und Hydrierung von aliphatischen alpha,omega-dihydroxylierten Polyoxyalkylensequenzen, den sogenannten Polyetherdiolen, erhältlich sind;
    • 3) Polyamidsequenzen mit Dicarbonsäure-Kettenenden mit Polyetherdiolen, wobei es sich bei den erhaltenen Produkten in diesem speziellen Fall um Polyetheresteramide handelt. Vorteilhafterweise verwendet man diese Copolymere, wobei die Polyamidsequenzen mit Dicarbonsäure-Kettenenden beispielsweise aus der Kondensation von alpha,omega-Aminocarbonsäuren, Lactamen oder Dicarbonsäuren und Diaminen in Gegenwart einer Dicarbonsäure als Kettenabbruchmittel stammen.
    mit Polyethersequenzen mit reaktiven Endgruppen, wie Polyethern, bei denen es sich beispielsweise um ein Polyethylenglykol (PEG), ein Polypropylenglykol (PPG) oder ein Polytetramethylenglykol (PTMG), welches auch als Polytetrahydrofuran (PTHF) bezeichnet wird, handeln kann.
  • Die zahlenmittlere Molmasse Mn der Polyamidsequenzen liegt zwischen 300 und 15 000 und vorzugsweise zwischen 600 und 5000.
  • Die Masse Mn der Polyethersequenzen liegt zwischen 100 und 6000 und vorzugsweise zwischen 200 und 3000.
  • Die Polymere mit Polyamidblöcken und Polyetherblöcken können auch statistisch verteilte Einheiten enthalten.
  • Diese Polymere sind durch gleichzeitige Umsetzung des Polyethers und der Vorläufer für die Polyamidblöcke zugänglich. So kann man beispielsweise das Polyetherdiol, ein Lactam (oder eine alpha,omega-Aminosäure) und eine Dicarbonsäure als Kettenabbruchmittel in Gegenwart von etwas Wasser umsetzen. Dabei erhält man ein Polymer, das im wesentlichen Polyetherblöcke, Polyamidblöcke unterschiedlicher Länge, aber auch die verschiedenen, nach dem Zufallsprinzip abreagierten Reaktanten in statistischer Verteilung entlang der Polymerkette aufweist.
  • Diese Polymere mit Polyamidblöcken und Polyetherblöcken, ob sie nun aus der Copolykondensation von vorher hergestellten Polyamid- und Polyethersequenzen oder einer einstufigen Umsetzung stammen, haben beispielsweise Shore-D-Härten, die zwischen 20 und 75 und vorteilhafterweise zwischen 30 und 70 liegen können, und eine intrinsische Viskosität, gemessen in meta-Kresol bei 250°C bei einer Anfangskonzentration von 0,8 g/100 ml, zwischen 0,8 und 2,5. Die MFI-Werte liegen zwischen 5 und 50 (bei 235°C unter einem Auflagegewicht von 1 kg).
  • Die Polyetherdiolblöcke werden als solche verwendet und mit Polyamidblöcken mit Carbonsäureendgruppen copolykondensiert oder durch Aminierung in Polyetherdiamine umgewandelt und mit Polyamidblöcken mit Carbonsäureendgruppen kondensiert. Sie können auch mit Polyamidvorläufern und einem Kettenabbruchmittel vermischt werden, um Polymere mit Polyamidblöcken und Polyetherblöcken mit statistisch verteilten Einheiten herzustellen.
  • Polymere mit Polyamid- und Polyetherblöcken werden in den Patentschriften US 4 331 786 , US 4 115 475 , US 4 195 015 , US 4 839 441 , US 4 864 014 , US 4 230 838 und US 4 332 920 beschrieben.
  • Das Gewichtsverhältnis der Menge an Copolymer mit Polyamidblöcken und Polyetherblöcken zur Menge an Polyamid liegt vorteilhafterweise zwischen 10/90 und 60/40. Als Beispiele seien Mischungen aus (i) PA-6 und (ii) Copolymer mit PA-6-Blöcken und PTMG-Blöcken und Mischungen aus (i) PA-6 und (ii) Copolymer mit PA-12-Blöcken und PTMG-Blöcken genannt.
  • Je nach Herstellungsverfahren und/oder verwendetem Kettenabbruchmittel können diese Polyamide einen Überschuß an Säure- oder Aminendgruppen aufweisen oder auch teilweise Alkylendgruppen oder andere Endgruppen, beispielsweise Aryl oder andere Funktionen, die sich aus der Struktur des verwendeten Abbruchmittels ergeben. Der Überschuß an Säureendgruppen ergibt sich aus einem Disäure-Kettenabbruchmittel und der Überschuß an Aminendgruppen ergibt sich aus einem Diamin-Kettenabbruchmittel. Ein primäres Amin als Kettenabbruchmittel führt zu einer Polyamidkette mit einer Alkylendgruppe und einer Aminendgruppe.
  • Als zwei Aminendgruppen aufweisendes Polyamid oder PA-di-NH2 wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Polyamid bezeichnet, das den folgenden Kriterien entspricht:
    • – ein PA-di-NH2 weist eine bestimmte Menge von Ketten auf, die beidseitig durch eine Amingruppe (NH2) terminiert sind, die größer ist als die Menge der Disäureketten, sofern vorhanden;
    • – die Amingruppenkonzentration eines PA-di-NH2 ist insgesamt größer als die Säuregruppenkonzentration;
    • – ein PA-di-NH2 wird durch Zugabe eines Diamins als Kettenabbruchmittel oder im Fall von Polyamiden auf Basis von Diamin und Disäure, wie beispielsweise PA-6,6, durch Zugabe von mehr Diamin-Comonomer als Disäure-Comonomer hergestellt.
  • Umgekehrt wird ein Polyamid aus den entgegengesetzten Gründen als PA-di-COOH bezeichnet.
  • Als ausbalanciert bezeichnet man ein Polyamid, wenn:
    • – kein Kettenabbruchmittel oder Überschuß eines der Comonomere zugesetzt worden ist;
    • – die Konzentration von Amingruppen und Säuregruppen im wesentlichen äquivalent ist.
  • Als eine Aminendgruppe aufweisend bezeichnet man ein Polyamid, wenn es sich bei dem gewählten Kettenabbruchmittel um ein Monoamin handelt, was zur Bildung von unreaktiven Alkyl- oder Arylkettenenden führt.
  • Als eine Säureendgruppe aufweisend bezeichnet man ein Polyamid, wenn es sich bei dem gewählten Kettenabbruchmittel um eine Monosäure handelt, was zur Bildung von unreaktiven Alkyl- oder Arylkettenenden führt.
  • Die oben definierten ausbalancierten, eine Aminendgruppe aufweisenden oder eine Säureendgruppe aufweisenden Polyamide werden hier als neutral bezeichnet.
  • Zur Bestimmung der Beschaffenheit der Endgruppen eines Polyamids und des Prozentsatzes von Kettenenden mit diesen Endgruppen kann man sich bekannter Methoden zur Molmassenbestimmung, wie beispielsweise SEC (Größenausschlußchromatographie), und Methoden zur quantitativen Bestimmung von Amin- und Säurefunktionen bedienen.
  • In der vorliegenden Anmeldung bezeichnet der Begriff SEC die Bestimmung der Molmassen von Polymeren durch Größenausschlußchromatographie. Diese Methode und insbesondere ihre Anwendung auf Polyamide und Polyetherblockpolyamide werden in „Journal of Liquid Chromatography, 11(16), 3305–3319 (1988)", beschrieben.
  • Zur Endgruppenbestimmung, beispielsweise für PA-6, löst man die Probe in einer Lösung von Phenol in Methanol und titriert die Amine mit einer Lösung von para-Toluolsulfonsäure in Methanol. Für Säureendgruppen, immer noch für PA-6, löst man die Probe in Benzylalkohol und titriert die Säurefunktionen mit einer Lösung von Kaliumhydroxid in Benzylalkohol.
  • Man würde den Schutzbereich der Erfindung nicht verlassen, wenn es sich bei (A1) um eine Mischung von Polyamiden handelt. Bei (A1) kann es sich auch um eine Mischung von mischbaren Polyamiden aus Umamidierungsreaktionen, wie beispielsweise der Reaktion zwischen einem aliphatischen Polyamid und einem halbaromatischen Polyamid, handeln.
  • Vorteilhafterweise handelt es sich bei (A1) nicht um ein PA-di-NH2 und vorzugsweise um ein sogenanntes neutrales Polyamid (gemäß obiger Definition), vorteilhafterweise PA-6.
  • Das Polyamid (A2) kann unter den für (A1) aufgeführten Polyamiden ausgewählt sein, aber es weist zwei Aminendgruppen auf und hat vorzugsweise einen stark ausgeprägten Di-NH2-Charakter. Das Polyamid (A2) unterscheidet sich von dem Polyamid (A1), d.h. sie leiten sich nicht von den gleichen Monomeren ab. (A1) ist beispielsweise ein PA-6 und (A2) ein PA-12-di-NH2, und daher betrifft der Unterschied zwischen den Polyamiden im Sinne der vorliegenden Anmeldung nicht die Art der Endgruppen, sondern die Beschaffenheit der Polyamidkette. (A1) und (A2) sind vorzugsweise nicht mischbar. Man würde den Schutzbereich der Erfindung nicht verlassen, wenn (A1) und (A2) miteinander Umamidierungsreaktionen eingehen und daher letztlich miteinander mischbar werden würden. Diese Umamidierungsreaktionen laufen im allgemeinen oberhalb von 300°C ab.
  • Als Beispiel für derartige Reaktionen sei die Reaktion eines aliphatischen Polyamids mit einem halbaromatischen Polyamid genannt. Beispielsweise handelt es sich bei (A1) um PA-12, und (A2) ist unter BMACM-12, 12/BMACM-I, PACM-12 und 12/BMACM-I/BMACM-T ausgewählt.
  • Nach einer ersten bevorzugten Form der Erfindung ist (A2) nicht mit (A1) mischbar. (A2) gilt als nicht mit (A1) mischbar, wenn eine Mischung daraus eine diskrete Dispersion des einen Polymers in dem anderen ergibt, die typisch für das Vorliegen von Körnchen (vorzugsweise mit einem Durchmesser > 0,01 μm) des einen Polymers in dem anderen ist. Als Beispiele seien PA-6 und PA-12, PA-6 und coPA-6/6,6, PA-6 und coPA-6/12, PA-6 und coPA-6/6,6/12 und PA-6 und coPA-6,6/6,10/12 genannt.
  • Nach einer zweiten bevorzugten Form der Erfindung ist die Schmelztemperatur bzw. für den Fall, daß es amorph ist, die Glasübergangstemperatur (Tg) des Polyamids (A2) kleiner als die Schmelztemperatur bzw. für den Fall, daß es amorph ist, die Glasübergangstemperatur (Tg) des Polyamids (A1).
  • Vorteilhafterweise genügt eine Differenz zwischen den Schmelztemperaturen bzw. der Schmelztemperatur und der Tg bzw. den Tg-Werten von 5 bis 80°C. Vorzugsweise beträgt diese Differenz 15 bis 50°C. Die Schmelztemperatur und die Tg werden vorzugsweise mittels DSC (Differentialkalorimetrie) bestimmt.
  • Um eine niedrigere Schmelztemperatur als (A1) zu erhalten, verwendet man vorteilhafterweise Copolyamide.
  • Vorteilhafterweise handelt es sich bei (A2) um ein PA-12 oder ein Polyamid mit Lauryllactam-Einheiten und/oder Dodecamethylendiamin-Einheiten und/oder Dodecandisäure-Einheiten, natürlich vorausgesetzt, daß die anderen Bedingungen erfüllt sind. Man würde den Schutzbereich der Erfindung auch nicht verlassen, wenn es sich bei (A2) um eine Mischung von Polyamiden handelt.
  • Als Beispiele für den Weichmacher Butylbenzolsulfonamid (BBSA), para-Hydroxybenzoesäureethylhexylester (EHPB) und para-Hydroxybenzoesäuredecylhexylester (DHPB) genannt. Man würde den Schutzbereich der Erfindung auch nicht verlassen, wenn man eine Mischung mehrerer Weichmacher verwendet.
  • Als reaktives Schlagzähmodifizierungsmittel wird jedes flexible Polymer bezeichnet, das mit dem zwei Aminendgruppen aufweisenden Polyamid (A2) reagieren kann. Als reaktive Schlagzähmodifizierungsmittel seien funktionalisierte Polyolefine, gepfropfte aliphatische Polyester, Pfropfpolymere mit Polyetherblöcken und Polyamidblöcken und funktionalisierte Copolymere vom Kern/Schale-Typ genannt.
  • Bei einem funktionalisierten Polyolefin handelt es sich um ein Polymer mit alpha-Olefin-Einheiten und Epoxid- oder Carbonsäure- oder Carbonsäureanhydrideinheiten.
  • Unter einem Polyolefin versteht man ein Polymer mit Olefineinheiten, beispielsweise Ethylen-, Propylen- oder Buten-1-Einheiten oder Einheiten aus einem anderen alpha-Olefin. Als Beispiele seien genannt:
    • – Polyethylene, wie LDPE, LLDPE oder VLDPE, Ethylen/Propylen-Copolymere oder auch Metallocen-PE;
    • – Copolymere von Ethylen mit mindestes einem unter Salzen oder Estern von ungesättigten Carbonsäuren oder Vinylestern von gesättigten Carbonsäuren ausgewählten Produkt.
  • Außerdem seien SBS-, SIS- oder SEBS-Blockpolymere, die mit ungesättigten Epoxiden wie Glycidyl(meth)acrylat oder Carbonsäuren wie (Meth)acrylsäure oder ungesättigten Carbonsäureanhydriden wie Maleinsäureanhydrid gepfropft sind, genannt.
  • Als gepfropfte aliphatische Polyester sei mit Maleinsäureanhydrid, Glycidylmethacrylat, Vinylestern oder Styrol gepfropftes Polycaprolacton genannt. Diese Produkte werden in der Anmeldung EP 711 791 beschrieben, auf die hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird.
  • Copolymere vom Kern/Schale-Typ stehen für feine Teilchen mit einem Elastomerkern und mindestens einer thermoplastischen Schale. Die Teilchengröße liegt im allgemeinen unter 1 μm und vorteilhafterweise zwischen 200 und 500 nm.
  • Als Beispiele für den Kern seien Homopolymere von Isopren oder Butadien, Copolymere von Isopren mit höchstens 30 Mol-% eines Vinylmonomers und Copolymere von Butadien mit höchstens 30 Mol-% eines Vinylmonomers genannt. Bei dem Vinylmonomer kann es sich um Styrol, ein Alkylstyrol, Acrylnitril oder ein Alkyl(meth)acrylat handeln. Eine andere Kernfamilie besteht aus Homopolymeren eines Alkyl(meth)acrylats und Copolymeren eines Alkyl(meth)acrylats mit höchstens 30 Mol-% eines Vinylmonomers. Bei dem Alkyl(meth)acrylat handelt es sich vorteilhafterweise um Butylacrylat. Bei dem Vinylmonomer kann es sich um Styrol, ein Alkylstyrol, Acrylnitril, Butadien oder Isopren handeln. Der Kern kann ganz oder teilweise vernetzt sein. Hierzu reicht es aus, während der Herstellung des Kerns mindestens difunktionelle Monomere zuzugeben. Bei der Schale bzw. den Schalen handelt es sich um Homopolymere von Styrol, einem Alkylstyrol oder Methylmethacrylat oder Copolymere mit mindestens 70 Mol-% eines dieser obigen Monomere und mindestens einem unter den anderen obigen Monomeren, Vinylacetat und Acrylnitril ausgewählten Monomer.
  • Die Schale wird funktionalisiert, indem man durch Pfropfen oder als Comonomer während der Polymerisation ungesättigte funktionelle Monomere, wie ungesättigte Carbonsäureanhydride und ungesättigte Epoxide, einführt. Als Beispiele für funktionelle Monomere seien Maleinsäureanhydrid, (Meth)acrylsäure und Glycidylmethacrylat genannt.
  • Vorteilhafterweise ist das Schlagzähmodifizierungsmittel flexibel und weist einen Biegemodul von vorzugsweise weniger als 200 MPa auf.
  • Man würde den Schutzbereich der Erfindung auch nicht verlassen, wenn man erfindungsgemäß als reaktives Schlagzähmodifizierungsmittel eine Mischung mehrerer reaktiver Modifizierungsmittel oder eine Mischung aus mindestens einem reaktiven Modifizierungsmittel und mindestens einem nichtreaktiven Modifizierungsmittel verwendet, vorausgesetzt, daß mindestens eines dieser reaktiven oder nichtreaktiven Modifizierungsmittel auch ein Schlagzähmodifizierungsmittel in dieser Mischung ist.
  • Nach einer ersten besonderen Form der Erfindung ist das reaktive Modifizierungsmittel unter Copolymeren (B1) von Ethylen und einem ungesättigten Carbonsäureanhydrid ausgewählt. Die Copolymere (B1) sind erhältlich:
    • (i) durch Pfropfen des ungesättigten Carbonsäure– copolymer; man spricht dann auch von gepfropften Copolymeren (B1); oder
    • (ii) durch Copolymerisation, beispielsweise radikalische Copolymerisation, von Ethylen und einem ungesättigten Carbonsäureanhydrid; man spricht dann auch von nichtgepfropften Copolymeren (B1).
  • Was die gepfropften Copolymere (B1) angeht, so kann das ungesättigte Carbonsäureanhydrid beispielsweise unter Maleinsäureanhydrid, Itaconsäureanhydrid, Citracon säureanhydrid, Allylbernsteinsäureanhydrid, Cyclohex-4-en-1,2-dicarbonsäureanhydrid, 4-Methylencyclohex-4-en-1,2-dicarbonsäureanhydrid, Bicyclo[2.2.1]hept-5-en-2,3-dicarbonsäureanhydrid und x-Methylbicyclo[2.2.1]hept-5-en-2,2-dicarbonsäureanhydrid ausgewählt sein. Vorteilhafterweise verwendet man Maleinsäureanhydrid. Man würde den Schutzbereich der Erfindung auch nicht verlassen, wenn man das Anhydrid ganz oder teilweise durch eine ungesättigte Carbonsäure, wie beispielsweise (Meth)acrylsäure, ersetzt. Die Pfropfung ist ein an sich bekannter Vorgang.
  • Als Beispiele für Polyethylene seien genannt:
  • – Polyethylen niederer Dichte (LDPE)
  • – lineares Polyethylen niederer Dichte (LLDPE)
  • – Polyethylen sehr niederer Dichte (VLDPE)
  • – durch Metallocenkatalyse erhaltenes Polyethylen, d.h. durch Copolymerisation von Ethylen und alpha-Olefin, wie Propylen, Buten, Hexen oder Octen, in Gegenwart eines Single-Site-Katalysators, der im allgemeinen aus einem Zirconium- oder Titanatom und zwei an das Metall gebundenen cyclischen Alkylmolekülen besteht, erhaltene Polymere. Genauer gesagt, setzen sich die Metallocenkatalysatoren in der Regel aus zwei an das Metall gebundenen Cyclopentadienringen zusammen. Diese Katalysatoren werden häufig mit Aluminoxanen als Cokatalysatoren oder Aktivatoren, vorzugsweise Methylaluminoxan (MAO), verwendet. Bei dem Metall, an das das Cyclopentadien gebunden ist, kann es sich auch um Hafnium handeln. Andere Metallocene können Übergangsmetalle aus den Gruppen IVA, VA und VIA enthalten. Es kommen auch Metalle aus der Lanthanidenreihe in Betracht.
    • – EPR-Elastomere (EPR = Ethylen-Propylen-Kautschuk)
    • – EPDM-Elastomere (EPDM = Ethylen-Propylen-Dien)
    • – Mischungen von Polyethylen mit einem EPR oder einem EPDM
    • – Ethylen/Alkyl(meth)acrylat-Copolymere, die bis zu 60 Gew.-% (Meth)acrylat und vorzugsweise zwischen 2 und 40% enthalten können.
  • Als Comonomere seien genannt:
    • – alpha-Olefine, vorteilhafterweise diejenigen mit 3 bis 30 Kohlenstoffatomen. Als Beispiele für alpha-Olefine seien Propylen, 1-Buten, 1-Penten, 3-Methyl-1-buten, 1-Hexen, 4-Methyl-1-penten, 3-Methyl-1-penten, 1-Octen, 1-Decen, 1-Dodecen, 1-Tetradecen, 1-Hexadecen, 1-Octadecen, 1-Eicocen, 1-Dococen, 1-Tetracocen, 1-Hexacocen, 1-Octacocen und 1-Triaconten genannt, wobei diese alpha-Olefine allein oder als Mischung aus zwei oder mehr als zwei Substanzen verwendet werden können;
    • – ungesättigte Carbonsäureester, wie beispielsweise Alkyl(meth)acrylate mit bis zu 24 Kohlenstoffatomen im Alkylteil; Beispiele für Alkylacrylat oder -methacrylat sind insbesondere Methylmethacrylat, Ethylacrylat, n-Butylacrylat, Isobutylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat;
    • – Vinylester gesättigter Carbonsäuren, wie beispielsweise Vinylacetat oder Vinylpropionat;
    • – Diene, wie beispielsweise 1,4-Hexadien.
  • Das Polyethylen kann mehrere der obigen Comonomere enthalten.
  • Vorteilhafterweise enthält das Polyethylen, bei dem es sich um eine Mischung mehrerer Polymere handeln kann, mindestens 50 Mol-% und vorzugsweise 75 Mol-% Ethylen, und seine Dichte kann zwischen 0,86 und 0,98 g/cm3 liegen. Der MFI oder Schmelzflußindex (bei 190°C unter 2,16 kg) liegt vorteilhafterweise zwischen 0,1 und 1000 g/10 min.
  • Was die nichtgepfropften Copolymere (B1) angeht, so seien Copolymere von Ethylen, ungesättigtem Carbonsäureanhydrid und gegebenenfalls einem anderen Monomer, das unter den weiter oben für die gepfropften Copolymere (B1) aufgeführten Comonomeren ausgewählt sein kann, genannt.
  • Vorteilhafterweise verwendet man Ethylen/Maleinsäureanhydrid-Copolymere und Ethylen/Alkyl(meth)acrylat /Maleinsäureanhydrid-Copolymere. Diese Copolymere enthalten 0,2 bis 10 Gew.-% Maleinsäureanhydrid und 0 bis 40 Gew.-% und vorzugsweise 5 bis 40 Gew.-% Alkyl(meth)acrylat. Ihr MFI-Wert liegt zwischen 0,5 und 200 (bei 190°C unter 2,16 kg). Die Alkyl(meth)acrylate sind bereits weiter oben beschrieben worden. Man kann eine Mischung mehrerer nichtgepfropfter Copolymere (B1) verwenden. Man kann auch eine Mischung aus einem Ethylen/Maleinsäureanhydrid-Copolymer und einem Ethylen/Alkyl(meth)acrylat/Maleinsäureanhydrid-Copolymer verwenden. Man würde den Schutzbereich der Erfindung auch nicht verlassen, wenn man das Anhydrid ganz oder teilweise hydrolysiert oder durch eine ungesättigte Carbonsäure ersetzt. Diese Säurefunktionen oder diejenigen, die bei der Hydrolyse des Anhydrids entstehen, können durch ein Metall wie Zink oder ein Alkalimetall wie Lithium neutralisiert werden.
  • Das nichtgepfropfte Copolymer (B1) ist im Handel erhältlich, wird durch radikalische Polymerisation bei einem Druck zwischen 200 und 2500 bar hergestellt und in Granulatform vertrieben.
  • Nach einer zweiten besonderen Form der Erfindung ist das reaktive Modifizierungsmittel unter Copolymeren (B2) von Ethylen und einem ungesättigten Epoxid ausgewählt. Die Copolymere (B2) sind erhältlich:
    • (iii) durch Propfen des ungesättigten Epoxids auf das Polyethylenhomopolymer oder -copolymer; man spricht dann auch von gepfropften Copolymeren (B2); oder
    • (iv) durch Copolymerisation, beispielsweise radikalische Copolymerisation, von Ethylen und einem ungesättigten Epoxid; man spricht dann auch von nichtgepfropften Copolymeren (B2).
  • Die Pfropfung kann in der Lösungsmittelphase oder an schmelzflüssigem Polyethylen in Gegenwart eines Peroxids erfolgen. Diese Pfropftechniken sind an sich bekannt. Zur Copolymerisation von Ethylen und einem ungesättigten Epoxid kann man sich sogenannter radikalischer Polymerisationsverfahren bedienen, die in der Regel bei Drücken zwischen 200 und 2500 bar arbeiten.
  • Als Beispiele für ungesättigte Epoxide seien genannt:
    • – aliphatische Glycidylether, wie Allylglycidylether, Vinylglycidylether, Glycidylmaleat, Glycidylitaconat und Glycidyl(meth)acrylat, und
    • – alicyclische Glycidylester und -ether, wie 2-Cyclohex-1-englycidylether, Cyclohexen-4,5-carbonsäurediglycidylester, Cyclohexen-4-carbonsäureglycidylester, 2-Methyl-5-norbornen-2-carbonsäureglycidylester und endo-cis-Bicyclo[2.2.1]hept-5-en-2,3-dicarbonsäureglycidylester.
  • Was die Pfropfung angeht, erhält man das Copolymer durch Pfropfung eines Polyethylenhomopolymers oder -copolymers wie für (B1) beschrieben, auf das man anstelle eines Anhydrids ein Epoxid aufpfropft. Die Copolymerisation ähnelt der für (B1) beschriebenen, außer daß ein Epoxid verwendet wird. Wie im Fall von (B1) können auch andere Comonomere vorhanden sein.
  • Bei dem Produkt (B2) handelt es sich vorteilhafterweise um ein Copolymer von Ethylen, Alkyl(meth)acrylat und ungesättigtem Epoxid oder ein Copolymer von Ethylen und ungesättigtem Epoxid. Es enthält vorteilhafterweise 0 bis 40 Gew.-% Alkyl(meth)acrylat, vorzugsweise 5 bis 40%, und 0,1 bis 10 Gew.-% ungesättigtes Epoxid, vorzugsweise 0,1 bis 8%.
  • Bei dem Epoxid handelt es sich vorteilhafterweise um Glycidyl(meth)acrylat.
  • Das Alkyl(meth)acrylat ist vorteilhafterweise unter Methyl(meth)acrylat, Ethylacrylat, n-Butylacrylat, Isobutylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat ausgewählt. Die Menge an Alkyl(meth)acrylat beträgt vorteilhafterweise 20 bis 35%. Der MFI liegt vorteilhafterweise zwischen 0,5 und 200 g/10 min (bei 190°C unter 2,16 kg). Man kann eine Mischung mehrerer Copolymere (B2) oder eine Mischung aus einem Copolymer von Ethylen, Alkyl(meth)acrylat und ungesättigtem Epoxid und einem Copolymer von Ethylen und ungesättigtem Epoxid verwenden. Dieses Copolymer (B2) ist durch radikalische Polymerisation der Monomere erhältlich.
  • Nach anderen bevorzugten Formen der Erfindung kann man neben dem obigen reaktiven Modifizierungsmittel ein nichtreaktives Modifizierungsmittel verwenden. Als Beispiele seien die gleichen Polymere wie das reaktive Modifizierungsmittel, aber ohne funktionelle Gruppen, genannt. Als Beispiele seien Polyolefine, Polyoctenamere (beispielsweise Vestenamer® von Degussa Hüls) und nichtfunktionalisierte Kern/Schale-Polymere genannt. Vorteilhafterweise ist das Polyolefin unter LLDPE, VLDPE, Ethylen/Vinylacetat-Copolymeren oder Ethylen/Alkyl(meth)acrylat-Copolymeren ausgewählt. Die Dichte kann vorteilhafterweise möglichst klein sein, und der Schmelzflußindex (MFI) bei 190°C und 2,16 kg kann vorteilhafterweise zwischen 0,3 und 40 liegen.
  • Vorteilhafte Zusammensetzungen sind so beschaffen, daß:
    • – es sich bei (A1) um PA-6 oder PA-6,6 handelt;
    • – es sich bei (A2) um zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-12 oder zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-11 handelt;
    wobei es sich bei dem reaktiven Modifizierungsmittel um das Copolymer (B1) handelt.
  • Die Erfindung eignet sich insbesondere für PA-6-Polymere mit einem MFI (bei 235°C unter 2,16 kg) von 5 bis 30 g/10 min. Für viskosere PA-6-Polymere, beispielsweise diejenigen mit MFI-Werten unter 5 g/10 min, betrifft die Verbesserung im wesentlichen die Schlagzähigkeit bei Umgebungstemperatur.
  • Ferner seien Zusammensetzungen genannt, bei denen:
    • – es sich bei (A1) um PA-11 handelt;
    • – es sich bei (A2) um zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-12 handelt;
    wobei es sich bei dem reaktiven Modifizierungsmittel um das Copolymer (B1) handelt.
  • Ferner seien Zusammensetzungen genannt, bei denen:
    • – es sich bei (A1) um PA-12 handelt;
    • – es sich bei (A2) um zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-11 handelt;
    wobei es sich bei dem reaktiven Modifizierungsmittel um das Copolymer (B1) handelt.
  • Vorteilhafte Zusammensetzungen enthalten:
    • – 70 bis 90 Gewichtsteile und vorzugsweise 75 bis 85 Gewichtsteile Polyamid (A1);
    • – 0,2 bis 5 Gewichtsteile und vorzugsweise 1 bis 3 Gewichtsteile Polyamid (A2);
    • – 5 bis 40 Gewichtsteile und vorzugsweise 10 bis 30 Gewichtsteile reaktives Modifizierungsmittel;
    • – 0 bis 20 Gewichtsteile Weichmacher.
  • Vorteilhafte Zusammensetzungen enthalten auch die Kombination der eben beschriebenen vorteilhaften Formen.
  • Die Erfindung betrifft ferner Schlagzähmodifizierungsmittelzusammensetzungen, enthaltend:
    • – 0,2 bis 5 Gewichtsteile und vorzugsweise 1 bis 3 Gewichtsteile zwei Aminendgruppen aufweisendes Polyamid (A2);
    • – 5 bis 40 Gewichtsteile und vorzugsweise 10 bis 30 Gewichtsteile reaktives Modifizierungsmittel;
    • – 0 bis 20 Gewichtsteile Weichmacher.
  • Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, die modifizierten Polyamide oder die Schlagzähmodifizierungsmittelzusammensetzungen können außerdem auch noch mindestens ein unter
    • – Farbstoffen;
    • – Pigmenten;
    • – Aufhellern und
    • – Weichmachern
    und insbesondere den für Polyamide üblichen Additiven, nämlich Stabilisatoren, Gleitmitteln, Füllstoffen, Flammschutzmitteln und insbesondere verstärkenden Füllstoffen, wie Glasfasern, Kohlenstoffasern oder Mineralfasern vom Wollastonit-Typ, ausgewähltes Additiv enthalten.
  • [Beispiele]
  • In den Beispielen in den folgenden Tabellen wurden die folgenden Produkte verwendet:
    • Lotader® 4700: durch radikalische Polymerisation unter hohem Druck erhaltenes statistisches Ethylen/Ethylacrylat/Maleinsäureanhydrid-Copolymer mit den Gewichtsanteilen 68,5/30/1,5, einem MFI-Wert zwischen 3 und 10 g/10 min (bei 190°C unter 2,16 kg). Es weist durchschnittlich 2 bis 3 Anhydridfunktionen pro Makromolekül auf.
    • Lotader® 4720: durch radikalische Polymerisation unter hohem Druck erhaltenes statistisches Ethylen/Ethylacrylat/Maleinsäureanhydrid-Copolymer mit den Gewichtsanteilen 69,7/30/0,3, einem MFI-Wert zwischen 3 und 10 g/10 min (bei 190°C unter 2,16 kg). Es weist durchschnittlich 0,4 bis 1,2 Anhydridfunktionen pro Makromolekül auf.
    • Lotader® 3410: durch radikalische Polymerisation unter hohem Druck erhaltenes statistisches Ethylen/Butylacrylat/Maleinsäureanhydrid-Copolymer mit den Gewichts anteilen 78/18/3, einem MFI-Wert zwischen 3 und 10 g/10 min (bei 190°C unter 2,16 kg). Es weist durchschnittlich 3 bis mehr als 3 Anhydridfunktionen pro Makromolekül auf.
    • Exxelor VA1801®: EPRm, mit Maleinsäureanhydrid gepfropftes Ethylen/Propylen-Copolymer von Exxon.
    • PA-12-di-NH2: zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-12 mit einer Schmelztemperatur von 178°C und einem MFI-Wert zwischen 20 und 40 g/10 min (bei 235°C unter 5 kg).
    • PA-6-di-NH2: zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-6 mit einer Schmelztemperatur von 220°C und einem MFI-Wert zwischen 30 und 50 g/10 min (bei 235°C unter 2,16 kg).
    • PA-6 Akulon C225®: PA-6 mit einem MFI-Wert zwischen 17 und 23 g/10 min (bei 235°C unter 2,16 kg) von DSM.
    • PA-6 Ultramid® B3: PA-6 mit einem MFI-Wert zwischen 17 und 23 g/10 min (bei 235°C unter 2,16 kg).
    • PA-6 Doraamid 27®: PA-6 mit einem MFI-Wert zwischen 17 und 23 g/10 min (bei 235°C unter 2,16 kg) von Domo.
    • PA-12-di-COOH: zwei Säureendgruppen aufweisendes PA-12 mit einem MFI-Wert zwischen 20 und 40 g/10 min (bei 235°C unter 5 kg).
    • coPA-6/6,6/12-di-NH2: zwei Aminendgruppen aufweisendes Copolyamid mit einer Zusammensetzung in Massenprozent von 55/20/25, einer Schmelztemperatur zwischen 140°C und 160°C und einem MFI-Wert zwischen 25 und 35 g/10 min (bei 235°C unter 2,16 kg).
    • coPA-IPD,10/12-di-NH2: zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-10/PA-12-Copolyamid mit einer massenbezogenen Zusammensetzung von 80/20, einer Glasübergangstempera tur Tg von 100–120°C und einem MFI-Wert zwischen 10 und 30 g/10 min (bei 235°C unter 5 kg).
    • Lotryl 30BA02®: durch radikalische Polymerisation unter hohem Druck erhaltenes Ethylen/Butylacrylat-Copolymer mit Gewichtsanteilen von 70/30, einem MFI-Wert zwischen 1 und 4 (bei 190°C unter 2,16 kg).
    • Engage 8842®: Ethylen/Octen-Copolymer von DuPont Dow Elastomer.
    • Surlyn 9020®: Mit Zn2+ in die Salzform überführtes Ethylen/Methacrylsäure-Copolymer von DuPont.
  • Die Herstellung der Zusammensetzungen erfolgte auf einem gleichsinnig drehenden Doppelschneckenextruder und einem Buss-Cokneter. Die verschiedenen Bestandteile wurden nach den Regeln der Technik eingetragen. Die Zusammensetzungen wurden in Granulatform gewonnen. Danach wurden Stäbe spritzgegossen und 15 Tage bei 50% relativer Feuchtigkeit konditioniert, wonach Schlagzähigkeitsmessungen gemäß ISO-CAE-Norm 179:93 bei –40°C und +23°C durchgeführt wurden. Die Ergebnisse sind nachstehend in TABELLE 1 aufgeführt. Vergl. A, B und D sind Vergleichsbeispiele. Beispiel C ist eine erfindungsgemäße Zusammensetzung. Für diese Zusammensetzungen bestimmt man die Schlagzähigkeit bei +23°C und –40°C sowie den MFI-Wert (Schmelzflußindex) bei 235°C unter einem Auflagegewicht von 2,16 kg.
  • TABELLE 1
    Figure 00300001
  • Figure 00310001
  • Die Beispiele 22 bis 27 in TABELLE 2 zeigen die Wirksamkeit einer keine zwei Aminendgruppen aufweisenden PA, PA-di-NH2 und reaktives Schlagzähmodifizierungsmittel enthaltenden erfindungsgemäßen Zusammensetzung gegenüber dem Vergleichsbeispiel 21 bezüglich der Schlagzähigkeit bei niedriger Temperatur, und dies mit kleinen Anteilen an PA-di-NH2, gleich nach welchem Verfahren (vorgemischt oder nicht vorgemischt). Man stellt auch fest, daß diese erfindungsgemäßen Zusammensetzungen einen hohen MFI-Wert haben und daher fließfähig sind, so daß sie mit guter Produktivität leicht verarbeitet werden können. TABELLE 2
    Figure 00310002
    #Das Lotader® 4700 und das PA-12-di-NH2 wurden vorgemischt vorextrudiert, d.h. in der Schmelze vorgemischt und dann in das PA-6 eingetragen.
  • Die Vergleichsbeispiele 31, 34 und 35 sowie Beispiel 32 gemäß TABELLE 3 belegen:
    • – die Wichtigkeit des Vorliegens eines PA(A2)-di-NH2 im Vergleich zu einem PA(A2)-di-COOH (siehe Beispiel 32 und Vergl. 35) für die Schlagzähigkeit bei niedrigen Temperaturen;
    • – die Wichtigkeit des Vorliegens von PA-di-NH2 in einer Zusammensetzung: keine zwei Aminendgruppen aufweisendes PA/reaktives Schlagzähmodifizierungsmittel (siehe Beispiel 32 und Vergl. 31) für die Schlagzähigkeit bei niedrigen Temperaturen;
    • – die Wichtigkeit des Vorliegens eines von PA(A1) verschiedenen PA(A2) (siehe Beispiel 32 und Vergl. 34) für die Schlagzähigkeit bei niedrigen Temperaturen. PA(A2) kann mit den „6"-Einheiten von PA(A1) identische „6"-Einheiten enhalten, vorausgesetzt, daß es weitgehend aus anderen „6,6"- oder „12"-Einheiten besteht und mit dem Haupt-Matrix-PA nicht mischbar ist.
  • TABELLE 3
    Figure 00320001
  • Tabelle 4 illustriert die Wirksamkeit von PA12-di-NH2 bezüglich der Wärmealterungsbeständigkeit. Die in Tabelle 4 zusammengestellten Meßwerte wurden an hantelförmigen Prüfkörpern in einer Umgebung mit einer Atmosphäre bei 140°C erhalten. Diese Prüfkörper werden einer Zugprüfung unterworfen, und man verfolgt den Bruchdehnungswert. Als Bezugszahl wird der Bruchdehungswert bei t=0 (nicht gealterter Prüfkörper) angesetzt. Die Halbwertszeit ist definiert als die Zeit, bei der die Bruchdehnung nur noch die Hälfte ihres ursprünglichen Werts beträgt, und in Tabelle 4 angegeben.
  • Die Vergleichsbeispiele 41 und 42 und Beispiel 43 sind mit herkömmlichen handelsüblichen organischen Stabilisatoren stabilisiert. „TL" ist eine Mischung aus Lowinox® 44B25 von Lowi, Tinuvin® 312 von Ciba und Hostanox® TM PAR 24 von Hoechst in Gewichtsanteilen von 2/3, 1/6 und 1/6.
  • Die Vergleichsbeispiele 41 und 42 und Beispiel 43 sind mit anorganischen Stabilisatoren stabilisiert. „A6" ist eine Mischung aus Kupferiodid und Kaliumiodid im Gewichtsanteil 1 zu 8.
  • In dieser Tabelle zeigt sich ein zusätzlicher Vorteil der Verwendung von PA-12-di-NH2 als Schlagzähmodifizierungsmittel gegenüber EPRm bezüglich der Alterungsbeständigkeit.
  • TABELLE 4
    Figure 00330001
  • TABELLE 5 belegt die Vorteile der erfindungsgemäßen Zusammensetzung. Diese Zusammensetzungen ergeben mit einem kleinen Prozentanteil an PA-di-NH2, aber auch mit sehr wenig reaktivem Modifizierungsmittel gute Schlagzähigkeitsergebnisse von +23°C bis –40°C.
  • Die Beispiele 56 und 58 zeigen nämlich, daß mit nur 2% reaktivem Modifizierungsmittel, das Makromoleküle mit mindestens zwei reaktiven Funktionen pro Kette umfaßt, gute Schlagzähigkeitsergebnisse erhalten werden.
  • Im Gegensatz dazu zeigt Vergl. 62, daß mit 18% reaktivem Schlagzähigkeitsmodifizierungsmittel, das Makromoleküle mit mindestens zwei reaktiven Funktionen pro Kette umfaßt, wesentlich schlechtere Schlagzähigkeitsergebnisse erhalten werden.
  • Figure 00350001

Claims (21)

  1. Thermoplastische Zusammensetzung auf Polyamidbasis, dadurch gekennzeichnet, daß sie: – 50 bis 98 Gewichtsteile eines keine zwei Aminendgruppen aufweisenden Polyamids (A1); – 0,2 bis 9 Gewichtsteile eines zwei Aminendgruppen aufweisenden Polyamids (A2), wobei sich die Kette des Polyamids (A2) von derjenigen des Polyamids (A1) unterscheidet, das zwei Aminendgruppen aufweisende Polyamid (A2) nicht mit dem keine zwei Aminendgruppen aufweisenden Polyamid (A1) mischbar ist und das Massenverhältnis (A2)/(A1) kleiner 1 ist; und – 1 bis 30 Gewichtsteile mindestens eines reaktiven Schlagzähmodifizierungsmittels (B) oder einer mindestens ein Schlagzähmodifizierungsmittel und mindestens ein reaktives Modifizierungsmittel enthaltenden Mischung (B') enthält.
  2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das reaktive Schlagzähmodifizierungsmittel (B) oder das reaktive Modifizierungsmittel der Mischung (B') mindestens ein Makromolekül mit mindestens zwei reaktiven Funktionen pro Makromolekül umfaßt.
  3. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelztemperatur des zwei Aminendgruppen aufweisenden Polyamids (A2) bzw. für den Fall, daß es amorph ist, seine Glasübergangstemperatur (Tg) kleiner ist als die Schmelztemperatur des keine zwei Aminendgruppen aufweisenden Polyamids (A1) bzw. für den Fall, daß es amorph ist, als dessen Glasübergangstemperatur (Tg).
  4. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Differenz zwischen den Schmelztemperaturen von (A1) und (A2) bzw. zwischen der Schmelztemperatur des einen Polyamids und der Tg des anderen bzw. zwischen den Tg-Werten von (A1) und (A2) zwischen 15 und 50°C liegt, wobei die Schmelztemperaturen und Tg-Werte mittels DSC (Differentialkalorimetrie) bestimmt werden.
  5. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der gemäß ISO-CAE-Norm 179:93 bestimmte Schlagzähigkeitswert der x Teile (A1), y Teile (A2) und z Teile reaktives Schlagzähmodifizierungsmittel (B) bzw. mindestens ein reaktives Schlagzähmodifizierungsmittel (B) enthaltende Modifizierungsmittelmischung bzw. mindestens ein Schlagzähmodifizierungsmittel und mindestens ein reaktives Modifizierungsmittel enthaltende Mischung (B') enthaltenden Zusammensetzung bei +23°C und/oder bei –40°C um mindestens 25% und vorzugsweise mindestens 50% über dem jeweiligen Schlagzähigkeitswert einer thermoplastischen Zusammensetzung, die kein zwei Aminendgruppen aufweisendes Polyamid (A2), aber x Teile der gleichen keine zwei Aminendgruppen aufweisenden Polyamidverbindung (A1) und (y+z) Teile der gleichen reaktiven Schlagzähmodifizierungsmittelverbindung (B) bzw. der gleichen mindestens ein reaktives Schlagzähmodifizierungsmittel (B) enthaltenden Modifizierungsmittelmischung bzw. der gleichen mindestens ein Schlagzähmodifizierungsmittel und mindestens ein reaktives Modifizierungsmittel enthaltenden Mischung (B') enthält, bei +23°C und/oder bei –40°C liegt.
  6. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der MFI- Wert der x Teile (A1), y Teile (A2) und z Teile reaktives Schlagzähmodifizierungsmittel (B) bzw. mindestens ein reaktives Schlagzähmodifizierungsmittel (B) enthaltende Modifizierungsmittelmischung bzw. mindestens ein Schlagzähmodifizierungsmittel und mindestens ein reaktives Modifizierungsmittel enthaltende Mischung (B') enthaltenden thermoplastischen Zusammensetzung unter dem MFI-Wert einer thermoplastischen Zusammensetzung, die kein zwei Aminendgruppen aufweisendes Polyamid (A2), aber x Teile der gleichen keine zwei Aminendgruppen aufweisenden Polyamidverbindung (A1) und (y+z) Teile der gleichen Schlagzähmodifizierungsmittelverbindung (B) bzw. der gleichen mindestens ein reaktives Schlagzähmodifizierungsmittel (B) enthaltenden Modifizierungsmittelmischung bzw. der gleichen mindestens ein Schlagzähmodifizierungsmittel und mindestens ein reaktives Modifizierungsmittel enthaltenden Mischung (B') enthält, liegt.
  7. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Massenverhältnis (A2)/(B) unter 0,5 liegt.
  8. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Konzentrationen der NH2-Funktionen des zwei Aminendgruppen aufweisenden Polyamids (A2) und den reaktiven Funktionen des reaktiven Schlagzähmodifizierungsmittels (B) bzw. des reaktiven Modifzierungsmittels der Mischung (B') unter 0,5 liegt.
  9. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem zwei Aminendgruppen aufweisenden Polyamid (A2) um ein zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-12 oder ein Polyamid mit Lauryllactam-Einheiten und/oder Dodecamethylendiamin-Einheiten und/oder Dodecandisäure-Einheiten handelt.
  10. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das gegebenenfalls reaktive Schlagzähmodifizierungsmittel flexibel ist und einen Biegemodul von vorzugsweise weniger als 200 MPa aufweist.
  11. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem reaktiven Schlagzähmodifizierungsmittel (B) oder dem reaktiven Modifizierungsmittel der Mischung (B') um ein Copolymer (B1) auf Basis von Ethylen und einem damit copolymerisierten ungesättigten Carbonsäureanhydrid handelt.
  12. Zusammensetzung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Copolymer (B1) unter Ethylen/Maleinsäureanhydrid- und Ethylen/Alkyl(meth)acrylat/Maleinsäureanhydrid-Copolymeren mit 0,2 bis 10 Gew.-% Maleinsäureanhydrid und 0 bis 40 Gew.-% Alkyl(meth)acrylat und einem Schmelzflußindex MFI zwischen 0,5 und 200 g/10 min (gemessen bei 190°C unter einem Auflagegewicht von 2,16 kg) ausgewählt ist.
  13. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem reaktiven Schlagzähmodifizierungsmittel (B) oder dem reaktiven Modifizierungsmittel der Mischung (B') um ein Copolymer (B1) von Ethylen und einem cogepfropften ungesättigten Carbonsäureanhydrid handelt.
  14. Zusammensetzung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Copolymer (B1) um mit Maleinsäureanhydrid cogepfropftes EPR (Ethylen-Propylen-Kautschuk) handelt, wobei das Copolymer (B1) vorzugsweise zwischen 12 und 30 Gewichtsteile der thermoplastischen Zusammensetzung ausmacht.
  15. Zusammensetzung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwischen 0,2 und 6 Gewichtsteile zwei Aminendgruppen aufweisendes Polyamid (A2) enthält.
  16. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem reaktiven Schlagzähmodifizierungsmittel (B) oder dem reaktiven Modifizierungsmittel der Mischung (B') um ein Copolymer (B2) auf Basis von Ethylen und einem cogepfropften oder copolymerisierten ungesättigten Epoxid handelt.
  17. Zusammensetzung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß (B2) unter Copolymeren von Ethylen, Alkyl(meth)acrylat und ungesättigtem Epoxid und Copolymeren von Ethylen und ungesättigtem Epoxid mit 0 bis 40 Gewichtsteilen Alkyl(meth)acrylat und 0,1 bis 10 Gewichtsteilen ungesättigtem Epoxid ausgewählt ist.
  18. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß: – es sich bei (A1) um keine zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-6 oder keine zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-6,6 handelt; – es sich bei (A2) um zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-12 oder zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-11 handelt und – es sich bei (B) um das Copolymer (B1) nach einem der Ansprüche 11 bis 14 handelt.
  19. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß: – es sich bei (A1) um keine zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-11 handelt; – es sich bei (A2) um zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-12 handelt und – es sich bei (B) um das Copolymer (B1) nach einem der Ansprüche 11 bis 14 handelt.
  20. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß: – es sich bei (A1) um keine zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-12 handelt; – es sich bei (A2) um zwei Aminendgruppen aufweisendes PA-11 handelt und – es sich bei (B) um das Copolymer (B1) nach einem der Ansprüche 11 bis 14 handelt.
  21. Verfahren zur Herstellung einer thermoplastischen Zusammensetzung auf Polyamidbasis nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß man ein keine zwei Aminendgruppen aufweisendes Polyamid (A1) mit einer Schlagzähmodifizierungsmittelzusammensetzung, die – 0,2 bis 5 Teile und vorzugsweise 1 bis 3 Teile eines zwei Aminendgruppen aufweisenden Polyamids (A2), – 5 bis 40 Teile und vorzugsweise 10 bis 30 Teile mindestens eines reaktiven Schlagzähmodifizierungsmittels (B) oder einer mindestens ein Schlagzähmodifizierungsmittel und mindestens ein reaktives Modifizierungsmittel enthaltenden Mischung (B') und – 0 bis 20 Teile eines Weichmachers enthält, vermischt.
DE60107555T 2000-04-04 2001-04-03 Thermoplastische polyamidzusammensetzungen mit verbesserter schlagfestigkeit Expired - Lifetime DE60107555T2 (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FR0004268 2000-04-04
FR0004268A FR2807050B1 (fr) 2000-04-04 2000-04-04 Compositions thermoplastiques de polyamide a proprietes choc ameliorees
PCT/FR2001/000991 WO2001074947A2 (fr) 2000-04-04 2001-04-03 Compositions thermoplastiques de polyamide a proprietes choc ameliorees

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE60107555D1 DE60107555D1 (de) 2005-01-05
DE60107555T2 true DE60107555T2 (de) 2005-12-08

Family

ID=8848835

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE60107555T Expired - Lifetime DE60107555T2 (de) 2000-04-04 2001-04-03 Thermoplastische polyamidzusammensetzungen mit verbesserter schlagfestigkeit

Country Status (13)

Country Link
US (1) US7151136B2 (de)
EP (1) EP1272563B1 (de)
JP (1) JP2003529659A (de)
KR (1) KR100837133B1 (de)
CN (1) CN1258567C (de)
AT (1) ATE283898T1 (de)
AU (1) AU2001269168A1 (de)
BR (1) BR0109956A (de)
CA (1) CA2405157A1 (de)
DE (1) DE60107555T2 (de)
ES (1) ES2233657T3 (de)
FR (1) FR2807050B1 (de)
WO (1) WO2001074947A2 (de)

Families Citing this family (12)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2005121249A1 (de) * 2004-06-08 2005-12-22 Lanxess Deutschland Gmbh Polyamid-formmassen mit verbesserter fliessfähigkeit
TWI428391B (zh) * 2004-07-01 2014-03-01 Solvay Advanced Polymers Llc 芳族聚醯胺組合物及由彼製成之物品
FR2876109B1 (fr) * 2004-10-05 2006-11-24 Arkema Sa Polyamides semi-cristallins souples
US7750110B2 (en) 2004-10-05 2010-07-06 Arkema France Flexible semicrystalline polyamides
CA2586631C (en) * 2004-11-30 2015-06-09 Arkema Inc. Alloy composition useful for fluid transport objects
US8158230B2 (en) * 2007-11-06 2012-04-17 Mitsubishi Polyester Film, Inc. Tamper evident composite film
FR2960545B1 (fr) * 2010-05-28 2014-11-28 Rhodia Operations Polyamide modifie sulfonate aux proprietes barrieres ameliorees
US9468906B2 (en) 2012-03-02 2016-10-18 Basf Se Porous inorganic body
MY175183A (en) 2013-03-15 2020-06-12 Vertellus Holdings Llc Impact-modified polyamide compositions
FR3006690B1 (fr) * 2013-06-11 2015-05-29 Arkema France Composition thermoplastique nanostructuree de type polyolefine greffee polyamide
CN108603026B (zh) * 2016-02-04 2020-11-03 宇部兴产株式会社 聚酰胺树脂组合物
CN112143218B (zh) * 2020-09-03 2022-07-01 金旸(厦门)新材料科技有限公司 一种高热变形温度增强增韧ppa材料

Family Cites Families (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4945129A (en) * 1987-08-27 1990-07-31 Allied-Signal Inc. Polyamide compositions with high impact strength at low temperatures
JP2974106B2 (ja) * 1993-08-20 1999-11-08 宇部興産株式会社 ハーネス部品用樹脂組成物
JP2005276440A (ja) * 2002-09-30 2005-10-06 Kaneka Corp 自己融着性絶縁電線

Also Published As

Publication number Publication date
EP1272563B1 (de) 2004-12-01
JP2003529659A (ja) 2003-10-07
DE60107555D1 (de) 2005-01-05
US20040059056A1 (en) 2004-03-25
BR0109956A (pt) 2003-05-27
FR2807050B1 (fr) 2005-03-25
CA2405157A1 (fr) 2001-10-11
CN1432049A (zh) 2003-07-23
ES2233657T3 (es) 2005-06-16
EP1272563A2 (de) 2003-01-08
AU2001269168A1 (en) 2001-10-15
KR100837133B1 (ko) 2008-06-11
KR20030007500A (ko) 2003-01-23
CN1258567C (zh) 2006-06-07
ATE283898T1 (de) 2004-12-15
WO2001074947A3 (fr) 2002-03-21
FR2807050A1 (fr) 2001-10-05
US7151136B2 (en) 2006-12-19
WO2001074947A2 (fr) 2001-10-11

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60027813T3 (de) Thermoplastische Zusammensetzungen auf Basis von Polyamid
DE602004001610T2 (de) Polyamid-Polyolefinmischungen mit einem Polyamidmatrix und enthaltend Nanofüllstoffe
DE60116456T2 (de) Mehrschichtige Struktur und damit hergestellter Behälter, welcher eine mit darin enthaltener Flüssigkeit in Kontakt stehende Sperrschicht aufweist
DE60212924T2 (de) Rohr aus vulkanisiertem Elastomer mit Barriereschichten aus Polyamid und aus EVOH
EP1170334B1 (de) Verwendung von tieftemperaturschlagzäher Polyamidlegierung zur Herstellung eines Automobilkonstruktionsteils
DE60302719T2 (de) Flammhemmende Zusammensetzungen auf Basis von Polyamid und Polyolefin
DE60000752T2 (de) Antistatisches Rohr aus Polyamid zum Transport von Kraftstoff
EP1801162B1 (de) Polyamid-EVA Mischungen
EP0523445B1 (de) Thermoplastische Formmassen aus semikristallinem und amorphem Polyamid, deren Verwendung und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE60107555T2 (de) Thermoplastische polyamidzusammensetzungen mit verbesserter schlagfestigkeit
CN101622299B (zh) 对油的作用具有改善的耐受性的柔性热塑性组合物和该组合物的用途
DE60029103T2 (de) Mit Copolymerisaten auf Basis von schweren Acrylaten modifizierte thermoplastische Harze
DE60012470T2 (de) Mehrschichtkraftstoffbehälter
DE2622973A1 (de) Verfestigte mehrphasige thermoplastische masse und verfahren zur herstellung derselben
EP1217038A2 (de) Polyesterformmasse
DE69730296T2 (de) Flexible thermoplastische harze mit verbesserter zugstärke
CN1007817B (zh) 以聚酰胺、聚酰胺醚和热塑弹性体为主要成分的掺混聚合物(合金)
EP0574532B1 (de) Flexible nylon-enthaltende, thermoplastische zusammensetzungen
DE69738284T2 (de) Schlagzähe Polyamidzusammensetzungen
US5061757A (en) High impact strength polyamide blends and method for preparation thereof
DE602004000794T2 (de) Mehrschichtrohr auf Basis von Polyamiden zum Flüssigkeitstransport
DE60012257T2 (de) Thermoplastische Harzzusammensetzungen mit einer dispergierten starren Phase
DE69826043T2 (de) Weiche Zusammensetzungen auf Basis von Polyamid und geeignet zum Blasextrudieren
DE69731680T2 (de) Schlagbeständige Polyamid-Spritzgussgegenstände
JPH0645749B2 (ja) ポリアミド組成物

Legal Events

Date Code Title Description
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: ARKEMA, PUTEAUX, FR

8364 No opposition during term of opposition