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Hintergrund
der Erfindung
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Anionische
Polymerisationssysteme können
verwendet werden, um trans-1,4-Polybutadien
(TPBD) herzustellen, wobei eine gute Steuerung des Molekulargewichts
erreicht wird. Bei derartigen anionischen Polymerisationen gibt
es typischerweise eine inverse Beziehung zwischen der eingesetzten
Katalysatorkonzentration und dem erhaltenen Molekulargewicht. Ein
anionisches Polymerisationssystem zur Herstellung von TPBD ist in
US 4225690 offenbart. Das
darin offenbarte Katalysatorsystem beruht auf einer Dialkylmagnesium-Verbindung,
die mit einem Kaliumalkoxid aktiviert wird. Diese Katalysatorsysteme
haben sich aber als kommerziell nicht erfolgreich erwiesen.
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TPBD
wird gewöhnlich
unter Verwendung von Übergangsmetallkatalysatoren
oder Seltenerdmetallkatalysatoren hergestellt. Die Synthese von
TPBD mit Übergangsmetallkatalysatoren
wird von J. Boor Jr., "Ziegler-Natta
Catalysts and Polymerizations",
Academic Press, New York, 1979, Kapitel 5–6, beschrieben. Die Synthese
von TPBD mit Seltenerdkatalysatoren wird von D. K. Jenkins, Polymer,
26, 147 (1985), beschrieben. Eine Molekulargewichtsregulierung ist
aber mit derartigen Übergangsmetall-
oder Seltenerdkatalysatoren schwer zu erreichen und die Monomerumsätze sind
häufig
sehr bescheiden.
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Die
JP-Patentanmeldung Nr. 67187-1967 offenbart ein Katalysatorsystem
und eine Technik zur Herstellung von TPBD, das aus 75 bis 78% trans-1,4-Struktur
und 20 bis 25% 1,2-Struktur besteht. Das in dieser Literaturstelle
beschriebene Katalysatorsystem besteht aus einer Cobaltverbindung
mit einem organischen sauren Cobaltsalz oder einem organischen Liganden,
einer Organoaluminiumverbindung und Phenol oder Naphthol. Gelbildung
ist ein ernstes Problem, dem man häufig begegnet, wenn dieses
Dreikomponenten-Katalysatorsystem bei der Synthese von TPBD eingesetzt
wird. Gelbildung begegnet man gewöhnlich bei Fällen, in
denen das in der JP-Patentanmeldung Nr. 67187-1967 beschriebene
Katalysatorsystem in kontinuierlichen Polymerisationen eingesetzt
wird.
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Das
US-Patent 5089574 beruht auf dem Befund, dass Kohlenstoffdisulfid
in Verbindung mit Dreikomponenten-Katalysatorsystemen, die eine
Organocobaltverbindung, eine Organoaluminiumverbindung und ein para-Alkyl-substituiertes
Phenol enthalten, als Gelinhibitor wirkt. Das US-Patent 5089574
gibt auch an, dass Umsätze
wesentlich verbessert werden können
durch Einsatz von para-Alkyl-substituierten Phenolen, die etwa 12
bis 26 Kohlenstoffatome und bevorzugt etwa 6 bis 20 Kohlenstoffatome
enthalten.
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Das
US-Patent 5089574 offenbart genauer ein Verfahren zur Herstellung
von trans-1,4-Polybutadien in einem kontinuierlichen Verfahren,
welches umfasst das kontinuierliche Einleiten von 1,3-Butadienmonomer, einer
Organocobaltverbindung, einer Organoaluminiumverbindung, einem para-substituierten
Phenol, Kohlenstoffdisulfid und einem organischen Lösungsmittel
in eine Reaktionszone, das Polymerisieren des 1,3-Butadienmonomers
in der Reaktionszone, um trans-1,4-Polybutadien zu bilden, und das
kontinuierliche Abziehen von trans-1,4-Polybutadien aus der Reaktionszone.
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Die
im US-Patent 5089574 beschriebenen Techniken sind für die Verbesserung
der Umsätze
und die Verringerung der Gelbildung sehr brauchbar. Diese Lehren
beschreiben aber keine Technik zur Steuerung des Molekulargewichts
von hergestelltem TPBD. Bei vielen Anwendungen wäre es wünschenswert, dass das hergestellte
TPBD ein geringeres Molekulargewicht aufweist. Es besteht dementsprechend
ein Bedarf, das Molekulargewicht von TPBD zu steuern, das mit derartigen
Ziegler-Natta-Katalysatorsystemen hergestellt wird.
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Das
US-Patent 5448002 offenbart, dass Dialkylsulfoxide, Diarylsulfoxide
und Dialkarylsulfoxide als Molekulargewichtsregler wirken, wenn
sie in Verbindung mit Katalysatorsystemen auf Cobaltbasis bei der
Polymerisation von 1,3-Butadienmonomer in TPBD eingesetzt werden.
Das US-Patent 5448002 berichtet, dass das Molekulargewicht von hergestelltem
TPBD mit steigenden Konzentrationen von Dialkylsulfoxid, Diarylsulfoxid
oder Dialkarylsulfoxid, die als Molekulargewichtsregler vorhanden
sind, sinkt.
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Das
US-Patent 5448002 offenbart insbesondere ein Verfahren zur Herstellung
von trans-1,4-Polybutadien, welches umfasst das Polymerisieren von
1,3-Butadienmonomer unter Bedingungen der Lösungspolymerisation in Anwesenheit
von mindestens einer Sulfoxidverbindung, die ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Dialkylsulfoxiden, Diarylsulfoxiden
und Dialkarylsulfoxiden, als Molekulargewichtsregler und in Anwesenheit
eines Katalysatorsystems, das eine Organo cobaltverbindung, eine
Organoaluminiumverbindung und ein para-Alkyl-substituiertes Phenol
beinhaltet.
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Das
Vorhandensein von restlichem Cobalt in TPBD, das mit Katalysatorsystemen
auf Cobaltbasis hergestellt wird, ist nicht wünschenswert. Dies ist so, weil
restliches Cobalt während
der Lagerung zu Polymerinstabilität führen kann. Dies ist ein besonderes
Problem in Fällen,
bei denen TPBD vor dem Gebrauch in einem "Warmhaus" gelagert wird, was in vielen Industrien
wie der Reifenindustrie ein Standardverfahren ist. Jedenfalls führen höhere Konzentrationen
von restlichem Cobalt im TPBD zur Verschlimmerung der Probleme mit der
Polymerinstabilität.
Aus diesem Grund wäre
es sehr zweckmäßig, die
Konzentration von Cobalt zu verringern, die in Katalysatorsystemen
erforderlich ist, die bei der Synthese von TPBD verwendet werden.
Eine Verringerung der Konzentration an erforderlichem Cobalt ist
natürlich
auch vom Standpunkt der Kosten wünschenswert,
da Cobaltverbindungen relativ teuer sind.
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Leider
ist gewöhnlich
Kohlenstoffdisulfid als Gel-reduzierendes Mittel bei der Synthese
von TPBD mit Katalysatorsystemen auf Cobaltbasis erforderlich. Dies
trifft insbesondere bei kontinuierlichen Polymerisationssystemen
zu. Die Anwesenheit von Kohlenstoffdisulfid in solchen Systemen
verringert aber die Katalysatoraktivität und macht es im allgemeinen
erforderlich, die Konzentration an Cobalt im Katalysatorsystem zu
erhöhen.
Daher wird in Fällen,
in denen Kohlenstoffdisulfid zur Gelsteuerung erforderlich ist,
die Konzentration an erforderlichem Cobalt weiter erhöht.
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Durch
Einsatz der Techniken, die im US-Patent 5834573 offenbart sind,
kann trans-1,4-Polybutadien mit einem trans-Isomergehalt im Bereich
von etwa 82% bis 87% kontinuierlich mit einem hohen Umsatzgrad unter
Verwendung einer geringen Konzentration eines sehr aktiven Katalysatorsystems
auf Cobaltbasis hergestellt werden. Das trans-1,4-Polybutadien,
das mit dem Katalysatorsystem auf Cobaltbasis aus dem US-Patent
5834573 hergestellt wird, weist auch gewöhnlich eine Viskosität in verdünnter Lösung im
Bereich von etwa 1,4 bis 2,4 auf, die für den Gebrauch in Reifenanwendungen
annehmbar ist, und ist im wesentlichen gelfrei.
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Das
US-Patent 5834573 offenbart genauer ein Verfahren zur Herstellung
von trans-1,4-Polybutadien in einem kontinuierlichen Verfahren,
welches umfasst das kontinuierliche Einleiten von 1,3-Butadienmonomer, Cobalt(III)acetylacetonat,
einer Organoaluminiumverbindung, einem para-Alkyl-substituierten
Phenol und einem organischen Lösungsmittel
in eine Reaktionszone, wobei das Cobalt(III)acetylacetonat mit dem
para-Alkyl-substituierten Phenol vor Einleitung in die Reaktionszone
gemischt wird, das Polymerisieren von 1,3-Butadienmonomer in der
Reaktionszone, um das trans-1,4-Polybutadien zu bilden, und das
kontinuierliche Abziehen von trans-1,4-Polybutadien aus der Rekationszone.
Bei der Durchführung
des Verfahrens dieser Erfindung ist es bevorzugt, dass das Molverhältnis von
para-substituiertem Phenol zu Cobalt(III)acetylacetonat im Bereich
von etwa 12:1 bis 16:1 liegt und das Molverhältnis von Organoaluminiumverbindung
zu Cobalt(III)acetylacetonat im Bereich von etwa 16:1 bis 24:1 liegt.
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TPBD
kann mit verschiedenen Kautschuken gemischt werden, um die Gebrauchseigenschaften
und die Grünfestigkeit
zu verbessern. Da TPBD durch eine Verformung induzierte Kristallisation
eingehen kann, ist es für
den Gebrauch in Reifenlaufflächen-Kautschukansätzen besonders
wertvoll. TPBD ist aber gewöhnlich bei
Raumtemperatur aufgrund seines hohen Kristallinitätsgrads
ein thermoplastisches Harz. Dies erfordert es, herkömmliches
TPBD auf eine erhöhte
Temperatur zu erwärmen,
bevor es in Kautschukcompounds gegeben werden kann. Eine derartige
Technik ist Gegenstand des US-Patents 5854351, das auf der Feststellung
beruht, dass TPBD, das ein Verarbeitungsöl enthält, durch elektromagnetische
Radiofrequenzstrahlung rasch erwärmt
werden kann.
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Das
US-Patent 5854351 offenbart genauer ein Verfahren zum Mischen von
trans-1,4-Polybutadien mit mindestens einem kautschukartigen Polymer,
welches umfasst: (1) Erwärmen
von trans-1,4-Polybutadien auf eine Temperatur, die im Bereich von
105°F (41 °C) bis 200°F (93°C) liegt,
indem es einer elektromagnetischen Strahlung mit einer Frequenz
im Bereich von etwa 2 MHz bis 80 MHz ausgesetzt wird, wobei das
trans-1,4-Polybutadien mit mindestens 10 ThK eines Verarbeitungsöls ölverstreckt
ist, und (2) Mischen des trans-1,4-Polybutadiens mit dem kautschukartigen
Polymer, bevor irgendein Teil des trans-1,4-Polybutadiens auf eine
Temperatur unter 104°F
(41 °C)
abkühlt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung beruht auf der unerwarteten Feststellung, dass elastomeres
TPBD durch Verwendung eines Katalysatorsystems hergestellt werden
kann, das eine Organocobaltverbindung, eine Organoaluminiumverbindung,
ein para-substituiertes Phenol und ortho-Phenylphenol umfasst, wobei
das Molverhältnis
von para-Alkyl-substituiertem
Phenol zur Organoaluminiumverbindung im Bereich von etwa 1,2:1 bis
etwa 1,8:1 liegt und das Molverhältnis
von ortho-Phenylphenol zur Organoaluminiumverbindung im Bereich
von etwa 0,7:1 bis 1,3:1 liegt. Dementsprechend braucht das durch
das Verfahren der Erfindung hergestellte elastomere TPBD nicht erwärmt zu werden,
z.B. in einem Warmhaus, bevor es zur Bildung von Kautschukansätzen verwendet wird.
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Die
Erfindung offenbart genauer ein Verfahren zur Herstellung von elastomerem
trans-1,4-Polybutadien durch Polymerisieren von 1,3-Butadienmonomer
in Anwesenheit eines Katalysatorsystems, das umfasst eine Organocobaltverbindung,
eine Organoaluminiumverbindung, ein para-Alkyl-substituiertes Phenol
und ortho-Phenylphenol,
wobei das Molverhältnis
von para-substituiertem Phenol zur Organoaluminiumverbindung im
Bereich von etwa 1,2:1 bis 1,8:1 liegt und das Molverhältnis von
ortho-Phenylphenol zur Organoaluminiumverbindung im Bereich von
etwa 0,7:1 bis 1,3:1 liegt.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die
Polymerisationen der vorliegenden Erfindung werden gewöhnlich in
einem Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel
durchgeführt,
bei dem es sich um eine oder mehrere aromatische, paraffinische
oder cycloparaffinische Verbindungen handeln kann. Diese Lösungsmittel
enthalten gewöhnlich
4 bis 10 Kohlenstoffatome pro Molekül und es handelt sich unter
den Bedingungen der Polymerisation um Flüssigkeiten. Einige veranschaulichende
Beispiele für
geeignete organische Lösungsmittel
beinhalten Pentan, Isooctan, Cyclohexan, Methylcyclohexan, Isohexan,
n-Heptan, n-Octan, n-Hexan, Benzol, Toluol, Xylol, Ethylbenzol,
Diethylbenzol, Isobutylbenzol, Petrolether, Kerosin, Lösungsbenzine,
Naphtha usw., allein oder in Mischung.
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Bei
den Lösungspolymerisationen
der Erfindung liegen gewöhnlich
5 bis 30 Gew.-% 1,3-Butadienmonomer im Polymerisationsmedium vor.
Diese Polymerisationsmedien umfassen natürlich das organische Lösungsmittel
und 1,3-Butadien monomer. In den meisten Fällen ist es bevorzugter, dass
das Polymerisationsmedium 10 bis 25 Gew.-% Monomer enthält. Im allgemeinen
ist es bevorzugt, dass das Polymerisationsmedium 15 bis 20 Gew.-%
1,3-Butadienmonomer enthält.
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Die
Mikrostruktur des TPBD variiert mit der Monomerkonzentration, die
bei der Synthese verwendet wird. Geringere Monomerkonzentrationen
im Polymerisationsmedium führen
zu höheren
trans-Gehalten. Wenn die Konzentration von 1,3-Butadienmonomer im
Polymerisationsmedium erhöht
wird, verringert sich der Gehalt an trans-1,4-Struktur. Bei einer
1,3-Butadienmonomer-Konzentration von 5 Gew.-% sind z.B. trans-Gehalte
von etwa 84% typisch. Wenn das Polymerisationsmedium etwa 30 Gew.-%
Monomer enthält,
wird im allgemeinen TPBD mit einem trans-Gehalt von nur etwa 68%
erzeugt.
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Diese
Polymerisationen können
unter Verwendung von chargenweisen, halbkontinuierlichen oder kontinuierlichen
Techniken durchgeführt
werden. Bei einem kontinuierlichen Verfahren werden zusätzlich 1,3-Butadienmonomer,
Katalysator und Lösungsmittel
kontinuierlich zur Reaktionszone (zum Reaktionsbehälter) gegeben.
Die eingesetzte Polymerisationstemperatur liegt gewöhnlich im
Bereich von etwa 20°C
bis 125°C.
Es ist gewöhnlich
bevorzugt, dass das Polymerisationsmedium während der ganzen Polymerisation
bei einer Temperatur im Bereich von etwa 65°C bis 95°C gehalten wird. Es ist gewöhnlich am
meisten bevorzugt, dass die Polymerisationstemperatur im Bereich
von etwa 70°C
bis 90°C
liegt. Der eingesetzte Druck reicht gewöhnlich aus, um unter den Bedingungen
der Polymerisationsreaktion eine im wesentlichen flüssige Phase aufrechtzuerhalten.
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Die
Polymerisation wird über
einen ausreichenden Zeitraum durchgeführt, um eine im wesentlichen vollständige Polymerisation
von 1,3-Butadienmonomer zu ermöglichen.
Die Polymerisation wird mit anderen Worten gewöhnlich so lange durchgeführt, bis
hohe Umsätze
realisiert werden. Bei einem kontinuierlichen Zweireaktorsystem
beträgt
die Verwreilzeit im ersten Reaktor gewöhnlich etwa 0,5 h bis 1 h,
wobei die Verweilzeit im zweiten Reaktor etwa 1 h bis 2 h beträgt. Im technischen
Betrieb werden gewöhnlich
Umsätze
von über etwa
80% erreicht. Die Polymerisation kann dann mit einem herkömmlichen
Verfahren abgebrochen werden werden.
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Die
Organoaluminiumverbindungen, die eingesetzt werden können, besitzen
typischerweise die Strukturformel:
worin R1 ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Alkylgruppen (einschließlich Cycloalkyl),
Arylgruppen, Alkarylgruppen, Arylalkylgruppen, Alkoxygruppen und
Wasserstoff, R2 und R3 ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Alkylgruppen (einschließlich Cycloalkyl),
Arylgruppen, Alkarylgruppen und Arylalkylgruppen. Einige veranschaulichende
Beispiele von Organoaluminiumverbindungen, die eingesetzt werden
können,
sind Diethylaluminiumhydrid, Di-n-propylaluminiumhydrid, Di-n-butylaluminiumhydrid,
Diisobutylaluminiumhydrid, Diphenylaluminiumhydrid, Di-p-tolylaluminiumhydrid,
Dibenzylaluminiumhydrid, Phenylethylaluminiumhydrid, Phenyl-n-propylaluminiumhydrid,
p-Tolylethylaluminiumhydrid, p-Tolyl-n-propylaluminiumhydrid; p-Tolylisopropylaluminiumhydrid,
Benzylethylaluminiumhydrid, Benzyl-n-propylaluminiumhydrid und Benzylisopropylaluminiumhydrid,
Diethylaluminiumethoxid, Diisobutylaluminiumethoxid, Dipropylaluminiummethoxid,
Trimethylaluminium, Triethylaluminium, Tri-n-propylaluminium, Triisopropylaluminium,
Tri-n-butylaluminium, Triisobutylaluminium, Tripentylaluminium,
Trihexylaluminium, Tricyclohexylaluminium, Trioctylaluminium, Triphenylaluminium,
Tri-p-tolylaluminium,
Tribenzylaluminium, Ethyldiphenylaluminium, Ethyldi-p-tolylaluminium,
Ethyldibenzylaluminium, Diethylphenylaluminium, Diethyl-p-tolylaluminium,
Diethylbenzylaluminium und andere Triorganoaluminiumverbindungen.
Die bevorzugten Organoaluminiumverbindungen beinhalten Triethylaluminium (TEAL),
Tri-n-propylaluminium,
Triisobutylaluminium (TIBAL), Trihexylaluminium und Diisobutylaluminiumhydrid
(DIBA-H).
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Die
Organocobaltverbindungen, die in den Katalysatorsystemen der Erfindung
eingesetzt werden, sind typischerweise Cobaltsalze oder Cobalt enthaltende
organische Säuren,
die 1 bis etwa 20 Kohlenstoffatome enthalten. Einige veranschaulichende
Beispiele für
geeignete Organocobaltverbindungen beinhalten Cobaltbenzoat, Cobaltacetat,
Cobaltnaphthenat, Cobaltoctanoat, Cobaltneodecanoat, Bis(α-furyldioxim)cobalt, Cobaltpalmitat,
Cobaltstearat, Cobalt(III)acetyl acetonat, Cobalt(II)acetylacetonat,
Cobaltsalicylaldehyd, Bis(cyclopentadien)cobalt, Cyclopentadienylcobaltnitrosyl,
Bis(π-allylcobalt),
Bis(π-allylcobalttrifluoracetat) und
Cobalttetracarbonyl. Cobaltnaphthenat, Cobaltoctanoat, Cobalt(III)acetylacetonat
und Cobaltneodecanoat sind sehr bevorzugte Organocobaltverbindungen.
Cobalt-2-ethylhexanoat, das gewöhnlich
als Cobaltoctanoat bezeichnet wird, Co(Oct)2,
ist die Organocobaltverbindung, die aufgrund wirtschaftlicher Faktoren
am häufigsten
verwendet wird.
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Die
para-Alkyl-substituierten Phenole, die eingesetzt werden können, haben
im allgemeinen die Strukturformel
worin R eine Alkylgruppe
ist, die etwa 6 bis 20 Kohlenstoffatome enthält. Derartige para-Alkyl-substituierte Phenole
enthalten entsprechend etwa 12 bis 26 Kohlenstoffatome. In den meisten
Fällen
enthält
die Alkylgruppe im para-Alkyl-substituierten Phenol etwa 8 bis 18
Kohlenstoffatome. Derartige para-Alkyl-substituierten Phenole enthalten
etwa 14 bis 24 Kohlenstoffatome. Es ist gewöhnlich bevorzugt, dass die
Alkylgruppe in dem para-Alkyl-substituierten Phenol etwa 9 bis 14
Kohlenstoffatome enthält.
Derartige para-Alkyl-substituierten Phenole enthalten etwa 15 bis
20 Kohlenstoffatome. Außergewöhnlich gute
Ergebnisse können
bei Einsatz von para-Alkyl-substituierten
Phenolen mit Alkylgruppen erhalten werden, die 12 Kohlenstoffatome
enthalten. Diese sehr bevorzugten para-Alkyl-substituierten Phenole
enthalten 18 Kohlenstoffatome.
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Die
Polymerisationen der Erfindung werden durch Einleiten der Katalysatorkomponenten
in das Polymerisationsmedium gestartet. Die Menge an eingesetzter
Organocobaltverbindung liegt gewöhnlich
im Bereich von etwa 0,01 ThM bis 1 ThM (Teile pro 100 Teilen 1,3-Butadienmonomer).
Die Menge an eingesetzter Organocobaltverbindung liegt gewöhnlicher
im Bereich von etwa 0,01 ThM bis 0,6 ThM. Es ist im allgemeinen bevorzugt,
dass die Organocobaltverbindung mit einer Konzentration im Bereich
von etwa 0,03 ThM bis 0,2 ThM eingesetzt wird. Es ist im allgemeinen
bevorzugter, dass die Organocobaltverbindung in einer Menge im Bereich
von etwa 0,05 ThM bis 0,1 ThM eingesetzt wird. Die Organocobaltverbindung
kann direkt in das Polymerisationsmedium, das 1,3-Butadienmonomer
enthält,
eingeleitet werden.
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Die
Organoaluminiumverbindung wird in einer ausreichenden Menge eingesetzt,
um ein Molverhältnis von
Organoaluminiumverbindung zur Organocobaltverbindung zu erreichen,
das im Bereich von etwa 1:1 bis 30:1 liegt. Es ist typischerweise
bevorzugt, dass das Molverhältnis
von Organoaluminiumverbindung zu Organocobaltverbindung im Bereich
von etwa 2:1 bis 20:1 liegt. Es ist bevorzugter, dass das Verhältnis von
Organoaluminiumverbindung zur Organocobaltverbindung im Bereich
von etwa 8:1 bis 20:1 liegt.
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Es
ist sehr bevorzugt, dass das para-Alkyl-substituierte Phenol und
ortho-Phenylphenol
vor der Einleitung in das Polymerisationsmedium mit der Organoaluminiumverbindung "vorumgesetzt" werden. Dies kann bewerkstelligt
werden, indem das para-Alkyl-substituierte Phenol und ortho-Phenylphenol
mit der Organoaluminiumverbindung vor ihrer Einleitung in die Reaktionszone
einfach gemischt werden. Das Molverhältnis von para-Alkyl-substituiertem
Phenol zur Organoaluminiumverbindung liegt gewöhnlich im Bereich von etwa
1,2:1 bis 1,8:1. Es ist im allgemeinen bevorzugt, dass das Molverhältnis des
para-Alkyl-substituierten Phenols zur Organoaluminiumverbindung
im Bereich von etwa 1,3:1 bis 1,7:1 liegt. Es ist im allgemeinen
am meisten bevorzugt, dass das Verhältnis von para-Alkyl-substituiertem
Phenol zur Organoaluminiumverbindung im Bereich von etwa 1,4:1 bis
1,6:1 liegt. Das Molverhältnis
von ortho-Phenylphenol zur Organoaluminiumverbindung liegt typischerweise
im Bereich von etwa 0,7:1 bis 1,3:1. Das Molverhältnis von ortho-Phenylphenol zur
Organoaluminiumverbindung liegt bevorzugt im Bereich von etwa 0,8:1
bis 1,2:1. Das Molverhältnis
von ortho-Phenylphenol zur Organoaluminiumverbindung liegt bevorzugter
im Bereich von etwa 0,9:1 bis 1,1:1.
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Kohlenstoffdisulfid
kann in das Polymerisationsmedium als gesonderte Komponente in den
Fällen,
in denen es als Gelinhibitor eingesetzt wird, eingeleitet werden,
oder es kann mit dem Monomer und dem Lösungsmittel vor dem Start der
Polymerisation vorgemischt werden. In solchen Fällen liegt das Molverhältnis von
Kohlenstoffdisulfid zu Cobalt im allgemeinen im Bereich von etwa
0,05 bis 1. In jedem Fall kann das Kohlenstoffdisulfid "in situ" zur Reaktionszone
gegeben werden, indem es gesondert von den anderen Komponenten zugegeben
wird. Bei Chargenpolymerisationen ist es aber nicht notwendig, Kohlenstoffdisulfid
zur Polymerisation als Gelinhibitor zuzugeben. Die Polymerisationen
der Erfindung werden mit anderen Worten typischerweise in Abwesenheit
von Kohlenstoffdisulfid durchgeführt.
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Bei
der Durchführung
der Erfindung ist es gewöhnlich
nicht notwendig, einen Molekulargewichtsregler einzusetzen. Somit
werden die Polymerisationen der Erfindung gewöhnlich in Abwesenheit von Molekulargewichtsreglern
durchgeführt.
Ein Dialkylsulfoxid, ein Diarylsulfoxid oder ein Dialkarylsulfoxid
können
aber gegebenenfalls in dem Polymerisationsmedium als Molekulargewichtsregler
enthalten sein. Das Molekulargewicht des hergestellten TPBD verringert
sich natürlich
mit steigenden Konzentrationen Sulfoxid-Molekulargewichtsregler,
der während
der Polymerisation zugegen ist. Wenn ein Molekulargewichtsregler
verwendet wird, liegt das Molverhältnis von Sulfoxid-Molekulargewichtsregler
zur Cobaltverbindung gewöhnlich
im Bereich von etwa 0,05:1 bis 10:1.
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Die
Sulfoxide, die gegebenenfalls als Molekulargewichtsregler eingesetzt
werden können,
können
Dialkylsulfoxide, Diarylsulfoxide oder Dialkarylsulfoxide sein.
Diese Verbindungen haben die allgemeine Strukturformel:
worin R1 und R2 gleich oder
verschieden sein können
und ausgewählt
sind aus Alkylgruppen, Arylgruppen und Alkarylgruppen. R1 und R2
enthalten im allgemeinen 1 bis etwa 12 Kohlenstoffatome. R1 und
R2 enthalten noch typischer 1 bis etwa 6 Kohlenstoffatome.
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Einige
veranschaulichende Beispiele für
Dialkylsulfoxide, die eingesetzt werden können, beinhalten Dimethylsulfoxid
(DMSO), Diethylsulfoxid, Dipropylsulfoxid und Dibutylsulfoxid. Diphenylsulfoxid
ist ein Beispiel für
ein Diarylsulfoxid, das als Molekulargewichtsregler eingesetzt werden
kann. Einige veranschaulichende Beispiele für Dialkarylsulfoxide, die eingesetzt
werden können,
beinhalten Di-3-phenylpropylsulfoxid,
Diphenylmethylsulfoxid und Di-para-methylphenylsulfoxid.
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Im
TPBD, das durch das Verfahren der Erfindung hergestellt wird, haben
mindestens etwa 65% der Butadien-Struktureinheiten im Polymer trans-1,4-Isomer struktur.
Das TPBD, das unter Verwendung des Katalysatorsystems der Erfindung
hergestellt wird, weist typischerweise einen trans-Isomergehalt
von mindestens etwa 70% auf. In den meisten Fällen hat das TPBD, das durch
das Verfahren der Erfindung hergestellt wird, einen trans-Isomergehalt
im Bereich von etwa 75% bis 85%. Wichtiger ist, dass das durch Verwendung
des Verfahrens der Erfindung hergestellte TPBD bei Raumtemperatur
(etwa 20°C)
elastomer ist und einen geringen Gelgehalt aufweist. Das TPBD, das
durch das Verfahren der Erfindung hergestellt wird, weist gewöhnlich einen
Kristallschmelzpunkt im Bereich von etwa 20°C bis 30°C auf und noch typischer einen
Kristallschmelzpunkt im Bereich von etwa 22°C bis 27°C.
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Die
Polymerisationen der Erfindung führen
zur Bildung von Lösungen,
die TPBD enthalten. Herkömmliche
Techniken können
eingesetzt werden, um das TPBD aus der Lösung zu gewinnen, in der es
gelöst
ist. Es werden gewöhnlich
Koagulationstechniken eingesetzt, um das TPBD aus dem organischen
Lösungsmittel zu
gewinnen. Derartige Koagulationsverfahren beinhalten typischerweise
die Zugabe eines Alkohols oder Ketons zur TPBD-Lösung, um die Koagulation herbeizuführen. TPBD
kann aber auch aus dem organischen Lösungsmittel durch Verdampfungsverfahren,
wie Wasserdampfdestillation, gewonnen werden. Derartige Verdampfungsverfahren
beinhalten typischerweise das Erwärmen der Polymerlösung auf
eine leicht erhöhte
Temperatur in Verbindung mit dem Anlegen von Vakuum.
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Das
TPBD, das unter Einsatz des Verfahrens der Erfindung hergestellt
wird, ist ein kautschukartiges Polymer, das verwendet werden kann,
um die Grünfestigkeit
von Kautschukansätzen
zu erhöhen.
Es kann mit anderen künstlichen
Kautschuken oder Naturkautschuk gemischt und covulkanisiert werden.
TPBD nach dem Verfahren der Erfindung besitzt auch die Fähigkeit,
bei Verformung zu kristallisieren, was die Eigenschaften verbessert,
wie Zugfestigkeit, Reißfestigkeit
und Biegeermüdung.
Es kann dementsprechend bei der Herstellung von Kautschukgegenständen, wie
Schläuchen,
Bändern
und Reifen, verwendet werden, die verbesserte Gebrauchseigenschaften
aufweisen. Da das nach dem Verfahren der Erfindung hergestellte
TPBD bei Raumtemperatur kautschukartig ist, kann es direkt mit anderen
Kautschuken gemischt werden, ohne dass ein Vorwärmen in einem Warmhaus oder
durch Radiofrequenzerwärmung
erforderlich ist.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert, die nur zur Erläuterung
dienen und für
den Umfang der Erfindung oder die Art und Weise, in der sie durchgeführt werden
kann, nicht als beschränkend angesehen
werden sollen. Sofern nicht speziell anders angegeben, beziehen
sich alle Teile und Prozentgehalte auf das Gewicht.
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BEISPIELE
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Bei
diesen Versuchsreihen wurde TPBD unter Verwendung des Verfahrens
der Erfindung hergestellt. Bei dem eingesetzten Verfahren wurde
eine Cobaltkatalysatorlösung
hergestellt, indem zuerst Cobaltoctanoat zu einer Hexanmischung
gegeben wurde, um eine Endkonzentration von 0,05 M Cobalt zu erhalten.
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Aluminiumkatalysatorlösungen wurden
durch Mischen von Triethylaluminium mit einer Hexanmischung und
dann langsames Umsetzen der Lösung
mit einer Lösung,
die p-Dodecylphenol und o-Phenylphenol in Hexanmischung enthält, hergestellt.
Verschiedene Verhältnisse
wurden für
die Zusammensetzung verwendet.
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Polymerisationen
erfolgten durch Einleiten von Lösungen,
die 14,5% 1,3-Butadien in Hexanmischung enthielten, in 4 Unzen (118
ml) Polymerisationsflaschen, gefolgt von der Zugabe der Aluminiumkatalysatorlösung und
der Cobaltkatalysatorlösung.
Bei diesen Versuchsreihen wurde das Molverhältnis von Aluminium zu Cobalt
konstant bei 6:1 gehalten und die Cobaltkonzentration wurde konstant
bei 0,24 ThM gehalten. Das Molverhältnis von p-Dodecylphenol zu
Triethylaluminium und das Molverhältnis von ortho-Phenylphenol
zu Triethylaluminium sind in Tabelle I angegeben.
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Während der
Polymerisationen wurden die Polymerisationsflaschen in einem Wasserbad
vertikal gedreht, das bei einer Temperatur von 65°C gehalten
wurde. Nach einer Polymerisationszeit von etwa 2 h wurde eine Abstoppmittellösung zugegeben,
um 1,0 ThM 2-Propanol und 1,0 ThM eines Antioxidationsmittels bereitzustellen.
Das TPBD wurde dann durch Lufttrocknung und anschließende Trocknung
in einem Vakuumofen gewonnen. Polymerausbeuten sind in Tabelle I
angegeben. Der Kristallschmelzpunkt (Tm), die Glasübergangstemperatur
(Tg), die Viskosität
in verdünnter
Lösung
und die Mikrostruktur der gewonnenen TPBD-Proben sind ebenfalls
in Tabelle I angegeben.
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Wie
aus Tabelle I ersichtlich, führte
die Verwendung eines Molverhältnisses
von p-Dodecylphenol zu Triethylaluminium von 1,5:1 und ein Molverhältnis von
o-Phenylphenol zu Triethylaluminium von 1:1 zur Synthese von kautschukartigem
TPBD mit einem Kristallschmelzpunkt von 25°C. Bei geringeren Verhältnissen
von o-Phenylphenol zu Triethylaluminium wurde ein harzartiges, thermoplastisches
Polymer hergestellt. Höhere Verhältnisse
von o-Phenylphenol zu Triethylaluminium führten andererseits zur Synthese
von einem Polymer mit höherem
Molekulargewicht, das niedrigere Kristallschmelzpunkte aufwies.
Somit zeigte dieser Versuch die kritische Natur der Verwendung eines
Molverhältnisses
von p-Dodecylphenol zu Triethylaluminium von etwa 1,5:1 und eines
Molverhältnisses
von o-Phenylphenol zu Triethylaluminium von etwa 1:1, um Polymere
herzustellen, die bei Raumtemperatur elastomer sind, mit geringerer
Viskosität
in verdünnter
Lösung
und hohen Umsätzen.
Dieses Verhältnis
lieferte den höchsten
trans-Gehalt, wobei die Eigenschaften eines Elastomers beibehalten
wurden.
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Obwohl
bestimmte repräsentative
Ausführungsformen
und Einzelheiten zur Erläuterung
der vorliegenden Erfindung gezeigt worden sind, ist den Fachleuten
ersichtlich, dass verschiedene Änderungen
und Modifikationen dabei gemacht werden können, ohne den Umfang der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.