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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung einer hitzebeständigen
Legierung mit ausgezeichneter Hochtemperatur-Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeit,
die für
eine Verwendung in Apparaten geeignet ist, die in hochtemperaturkonosiven
Umgebungen eingesetzt werden, insbesondere in beispielsweise H2S und SO2 enthaltenden,
Sulfidisierungskorrosion verursachenden Umgebungen wie Expansionsturbinen,
die Energie aus dem Abgas beispielsweise einer katalytischen Wirbelschichtkrackanlage
in einem Erdölraffinationssystem
zurückgewinnen.
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Hitzebeständige Nickelbasislegierungen
mit ausgezeichneter Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit bei
hohen Temperaturen werden in breitem Umfang für Bauteile, die hohen Temperaturen
ausgesetzt sind, wie Rotoren von Expansionsturbinen, verwendet.
Ein typisches Beispiel für
eine solche Legierung ist unter der Bezeichnung Waspaloy (eingetragenes
Warenzeichen der United Technologies) bekannt.
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Hitzebeständige Nickelbasislegierungen,
die für
Bauteile eingesetzt werden, die hohen Temperaturen ausgesetzt sind,
erhalten üblicherweise
ihre Hochtemperaturfestigkeit durch Ausscheidungsverfestigung durch
intermetallische Verbindungen, die als γ'-Phase bezeichnet werden. Da die γ'-Phase Ni3 (Al, Ti) als Basiszusam mensetzung besitzt,
werden diesen Legierungen normalerweise Al und Ti zugesetzt.
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Bei einer Verbrennungsgasatmosphäre ausgesetzten
Hochtemperaturausrüstungen
wie Turbinen und Heizkesseln ist andererseits das so genannte "Heißkorrosionsphänomen" bekannt, an welchem
geschmolzene Salze wie Sulfate, V und Cl beteiligt sind. Es wird
berichtet, dass die Sulfidisierungskorrosion, die durch die direkten
Reaktionen von Gasen mit Metallen verursacht wird, an welchen geschmolzene
Salze nicht beteiligt sind, bei Nickelbasislegierungen bei etwa
700°C oder
darüber
auftritt. Dieses Phänomen
ist auf die Bildung von Ni-Ni3S2-Eutektika
mit niedrigem Schmelzpunkt zurückzuführen.
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Um die Energie in Erdölraffinerien
zu erhalten, ist weiterhin ein System zur Rückgewinnung von Energie aus
Abgasen aus der katalytischen Wirbelschichtkrackanlage entwickelt
worden. Wurde Waspaloy, eine typische Nickelbasis-Superlegierung,
für die
Rotorblätter
von Gasexpansionsturbinen in einer solchen Ausrüstung eingesetzt, trat an den
Füßen der
Rotorblätter
Sulfidisierungskorrosion auf, obwohl sie sich in einem Temperaturbereich
befinden, der weit unter der Temperatur liegt, die bisher als kritisch
angesehen worden ist.
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Eine gründliche Untersuchung dieses
Phänomens
zeigte, dass, obwohl sich die Korrosion entlang der Korngrenzen
ausbreitete, in den korrodierten Bereichen keine geschmolzenen Salze
vorhanden waren, was anzeigte, dass die Korrosion durch direkte
Reaktionen des Metalls mit Gasen verursacht wurde. Eine solche Korngrenzen- Sulfidisierungskonosion
einer Nickelbasis-Superlegierung in einer mit Schwefel beladenen
Gasumgebung, die keine geschmolzenen Salze enthält, und in einem Temperaturbereich
von unterhalb des eutektischen Punktes von Ni-Ni3S2 war bisher kaum beobachtet worden.
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Zur Lösung dieses Problems sind von
den Anmeldern des US-Patents 5 900 078, erteilt am 4. Mai 1999,
die Einflüsse
von Legierungselementen auf das Sulfidisierungsverhalten von Waspaloy
in einer schwefelbeladenen Gasumgebung in einem Temperaturbereich
von unterhalb des eutektischen Punktes von Ni-Ni3S2 gründlich
untersucht und festgestellt worden, dass die Sulfidisierungsschicht
in der Korngrenzen enthaltenden Legierung an Ti, Al und Mo angereichert
ist, die in der Legierung enthalten sind, und dass der Ti- und der
Al-Gehalt der Legierung
einen ausgeprägten
Effekt auf die Sulfidisierungskonosionsbeständigkeit der Legierung hat.
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Im Ergebnis ist eine hochtemperatursulfidisierungskonosionsbeständige Nickelbasislegierung
vorgeschlagen worden, wie in US-Patent
5 900 078 offenbart, die 12 bis 15% Co, 18 bis 21% Cr, 3,5 bis 5%
Mo, 0,02 bis 0,1% C, nicht mehr als 2,75% Ti und nicht weniger als
1,6% Al enthält,
wobei der Rest, ausschließlich der
Verunreinigungen, im Wesentlichen aus Ni besteht.
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Die im US-Patent 5 900 078 offenbarte
Legierung ist industriell als hitzebeständige Ni-Legierung interessant
geworden, deren Sulfidisierungskonosionsbeständigkeit durch die Verringerung
des Ti-Gehaltes und die Erhöhung
des Al-Gehaltes unter den Zusatzelementen von Waspaloy drastisch
verbessert worden ist.
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Von den Erfindern ist jedoch nach
weiteren Untersuchungen der Legierung festgestellt worden, dass die
Sulfidisierungskonosionsbeständigkeit,
insbesondere die Konosionsbeständigkeit
an den Korngrenzen der Legierung, d. h. die intergranulare Sulfidisierungskonosionsbeständigkeit
selbst dieser Legierung mit verbesserter Sulfidisierungskonosionsbeständigkeit,
wie in US-Patent 5 900 078 offenbart, sich durch die Herstellung mit
verschiedenen Verfahren verändern
kann. Dasselbe gilt für
Waspaloy, die sehr bekannt ist. So ist beispielsweise eine typische
thermisch-mechanische Bearbeitung, die für Waspaloy angewendet wird,
auf Seite 265 des Metal Handbook, 9. Auflage, Bd. 14, "Forming and Forging", ASM International,
April 1988, USA, beschrieben. Das Verfahren umfasst die Stufen Erstes
Schmieden bei 1120°C,
Fertigschmieden bei unter 1010°C,
Lösungsglühen bei
1010°C,
Aushärten
4 h bei 845°C
und 16 h bei 760°C
und anschließend
Abkühlung
an Luft.
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In
US
4 612 062 ist eine ähnliche
thermisch-mechanische Behandlung für eine Nickelbasis-Superlegierung
mit der Zusammensetzung C 0,02 bis 1,00 Gew.-%, Cr 13 bis 22 Gew.-%,
Mo 3 bis 6 Gew.-%, Ti 0,8 bis 3,5 Gew.-%, Al 0,3 bis 4,0 Gew.-%,
Nb 0 bis 6 Gew.-%, Co 0 bis 20 Gew.-% und Fe 0 bis 20 Gew.-% beschrieben.
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Da die Wärmebehandlungsbedingungen für diese
hitzebeständigen
Ni-Legierungen oftmals festgelegt werden, indem hauptsächlich auf
Festigkeitseigenschaften und Warmumformbarkeit Wert gelegt wird,
haben die resultierenden Legierungen nicht notwendigerweise eine
gute Hochtemperatur-Sulfidisierungskonosionsbeständigkeit.
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Ein Verfahren zur Herstellung einer
Nickelbasislegierung mit verbesserter Heißsulfidisierungs-Korrosionsbeständigkeit
ist in
EP 1 146 133
A1 offenbart. Die Nickelbasislegierung besteht aus 0,005
bis 0,1% C, 18 bis 21% Cr, 12 bis 15% Co, 3,5 bis 5,0% Mo, nicht
mehr als 3,25% Ti und 1,2 bis 4,0% Al (angegeben in Gewichtsprozenten),
wobei der Rest im Wesentlichen aus Ni besteht. Die Legierung wird
nach Lösungswärmebehandlung
1 bis 16 Stunden lang einer Stabilisierungsbehandlung bei einer
Temperatur von mindestens 860°C
und höchstens
920°C und
4 bis 48 Stunden lang einer Aushärtungsbehandlung
bei einer Temperatur von mindestens 680°C und höchstens 760°C unterworfen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Deshalb liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Herstellungsverfahren, insbesondere ein Fertigwarmumformungs-
und ein Wärmebehandlungsverfahren
zur Verbesserung der Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeit
der sulfidisierungskorrosionsbeständigen Nickelbasislegierung,
die im US-Patent 5 900 078 offenbart ist, und anderer Nickelbasislegierungen,
die für
Bauteile für
korrosionsbeständige
Hochtemperaturausrüstungen
verwendet werden, bereitzustellen, wobei dieselben Hochtemperaturfestigkeitseigenschaften
wie bei den herkömmlichen
Legierungen erhalten bleiben.
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Nach Untersuchung der intergranularen
Sulfidisierungskorrosionseigenschaften der im US-Patent 5 900 078
offenbarten sulfidi sierungskorrosionsbeständigen Nickelbasislegierung
und von Waspaloy, die verschiedenen Wärmebehandlungen unterworfen
wurden, ist von den Erfindern festgestellt worden, dass die Korngrenzen
korrodieren, da hauptsächlich
aus Cr bestehende Carbide auf den Korngrenzen ausgeschieden werden,
wodurch sich der Cr-Gehalt in der Nähe der Korngrenzen verringert
und sich entlang der Korngrenzen an Cr verarmte Gebiete bilden.
Demzufolge basiert die Erfindung auf der Voraussetzung, dass die
Sulfidisierungskorrosion an den Korngrenzen bekämpft werden kann, indem die
Bildung von an Cr verarmten Gebieten an den Korngrenzen verhindert
wird.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorzugsweise umfasst das Herstellungsverfahren
weiterhin eine mindestens 8stündige
Nachaushärtungsbehandlung
bei nicht unter 620°C
und nicht höher
als die Hauptaushärtungstemperatur
minus 20°C.
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Die Erfindung besteht aus einem Herstellungsverfahren
für eine
Nickelbasislegierung mit verbesserter Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeit,
deren wünschenswerte
Legierungszusammensetzung Ti: nicht mehr als 2,75%, Al: 1,6 bis
4,0%, in Gewichtsprozenten, und besonders bevorzugt eines von B:
nicht mehr als 0,01% und Zr: nicht mehr als 0,1%, in Gewichtsprozenten,
ist.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1A und 1B zeigen mikroskopische
Aufnahmen eines Querschnitts durch Korngrenzen von Probekörpern, nachdem
diese auf 1010°C
bzw. 1080°C
erhitzt worden waren,
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2A und 2B zeigen mikroskopische
Aufnahmen eines Querschnitts durch Probekörper, nachdem diese auf 1010°C bzw. 1040°C erhitzt
worden waren,
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3 zeigt
eine mikroskopische Aufnahme eines Querschnitts durch einen Probekörper, der
unter Bedingung 21 behandelt worden und nach 19stündiger Sulfidisierungskorrosion
unter Spannungsbelastung gerissen war, und
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4 zeigt
Kurven der Temperatur-Zeit-Korngrenzenkorrosionsempfindlichkeit
im Streicher-Test.
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Ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Die Erfindung wurde basierend auf
der Vorstellung vollendet, dass die Sulfidisierungskorrosion entlang der
Korngrenzen unterdrückt
werden kann, indem die Bildung von an Cr verarmten Gebieten entlang
der Korngrenzen gehemmt wird; diese Vorstellung wurde von Beobachtungsergebnissen
abgeleitet, die bei der Untersuchung der intergranularen Sulfidisierungskorrosionseigenschaften
einer im US-Patent
5 900 078 offenbarten hochtemperatur-sulfidisierungskorrosionsbeständigen Nickelbasislegierung
und von Waspaloy gewonnen wurden, dass die Korngrenzen korrodieren,
da sich an Cr verarmte Gebiete entlang der Korngrenzen bilden, da
hauptsächlich
aus Cr bestehende Carbide auf den Korngrenzen ausgeschieden werden,
wodurch sich der Cr-Gehalt in der Nähe der Korngrenzen verringert.
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Der erste wichtige Punkt der Erfindung
ist die Senkung der Fertigwarmumformtemperatur der Nickelbasislegierung
mit einer speziellen Zusammensetzung auf unter die Carbidlösungstemperatur.
Dabei ist zu beachten, dass sich der erfindungsgemäß benutzte
Begriff "Carbide" auf Cr-Carbide bezieht.
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Durch Fertigwarmumformung einer Nickelbasislegierung
bei einer Temperatur von unterhalb der Carbidlösungstemperatur kann ein carbidhaltiges
Legierungsgefüge
erhalten werden. Cr-Carbide, die vor dem Fertigwarmumformen vorhanden
waren, lösen
sich teilweise in der festen Lösung
auf, während
sich zusätzliche
Cr-Carbide während
des Fertigwarmumformens auf den Korngrenzen ausscheiden. Demzufolge
bilden sich an Cr verarmte Gebiete um die Cr-Carbide in der Anfangsstufe
des Fertigwarmumformens, wobei jedoch die an Cr verarmten Gebiete
in der Nähe
der Cr-Carbide verschwinden, je weiter die Cr-Diffusion fortschreitet, da
die Legierung während
des Fertigwarmumformens auf erhöhten
Temperaturen gehalten wird. Wird die Legierung nach dem Fertigwarmumformen
langsam abgekühlt,
kann sich ein bestimmter Teil der Cr-Carbide auf den Korngrenzen
ausscheiden, wodurch sich an Cr verarmte Gebiete bilden. Diese an
Cr verarmten Gebiete können
aufgrund der Cr-Diffusion in der Lösungswärmebehandlung nach dem Fertigwarmumformen
verschwinden.
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Weiterhin zielt die Fertigwarmumformung
bei relativ niedrigen Temperaturen von unterhalb der Carbidlösungstemperatur
darauf ab, Spannungen zu verursachen, die in der Legierung zurückbleiben,
und dass die Restspannungen die Cr-Diffusion während der anschließenden festen
Lösungs-
und Stabilisierungsbehandlung beschleunigen, was sich vorteilhaft
auf das Verschwinden der an Cr verarmten Gebiete auswirkt.
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Anschließend wird als ein Beispiel
für die
Warmumformung das Schmieden betrachtet. Das Schmieden kann grob
in das Vorwalzen, wobei Blöcke
auf Barren, Knüppel
und andere Zwischenformen verkleinert werden, und das Fertigschmieden,
wobei Barren oder Knüppel
weiter auf eine Form reduziert werden, die schon in der Nähe der gewünschten
endgültigen
Form liegt, unterteilt werden. Die Erfindung ist auf die Fertigwarmumformung
für die
Reduzierung von Metallbarren oder -knüppeln auf eine Form, die der
gewünschten endgültigen Form
nahe kommt, gerichtet. Dabei umfasst der erfindungsgemäß benutzte
Begriff Warmumformung das Walzen, Strangpressen und verschiedene
andere Warmumformverfahren zusätzlich
zum zuvor genannten Schmieden.
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Die erfindungsgemäß hergestellte Nickellegierung
wird oftmals beispielsweise für
relativ große
Scheiben verwendet. In solchen Verwendungen ist das Schmieden für diesen
Zweck geeignet, da das für
eine solche Warmumformung eingesetzte Material ebenfalls eine ausgedehnte
Größe hat.
Weiterhin schließt
die erfindungsgemäße Fertigwarmumformung
bei relativ niedrigen Temperaturen einen hohen Grad an Verformungswiderstand
ein, der zu einer Wärmeentwicklung
führt.
Dies resultiert im Aufheizen des Materials, was es schwierig macht,
die Materialtemperatur auf unterhalb der Carbidlösungstemperatur, wie sie erfindungsgemäß definiert
ist, zu halten.
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Demzufolge ist das Warmpressen am
geeignetsten, da dies ein Warmumformvorgang ist, der auf die Fertigwarmumformung
großer
Materialien aus Nickellegierung angewendet und relativ leicht an
den Umformgrad angepasst werden kann, sodass das Material auf niedrigen
Temperaturen von unterhalb der Carbidlösungstemperatur gehalten wird,
um eine Wärmeentwicklung
im Material zu verhindern.
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Danach wird die fertigwarmumgeformte
Nickelbasislegierung einer festen Lösungswärmebehandlung unterworfen.
Der zweite erfindungsgemäße wichtige
Punkt besteht darin, die feste Lösungswärmebehandlung durchzuführen, indem
ihre Temperatur auf eine Temperatur von unterhalb der Carbidlösungstemperatur
und unterhalb der Rekristallisationstemperatur eingestellt wird.
Dabei besteht der Hauptzweck dieser Behandlung darin, die Bildung
neuer Korngrenzen zu verhindern, die von der Rekristallisation verursacht
werden, während die
Cr-Carbide, die bei der Fertigwarmumformung erhalten werden, bleiben,
wie sie sind (oder die Cr-Carbide in der festen Lösung nicht
vollständig
gelöst
werden), wodurch die Ausscheidung neuer Cr-Carbide während der
Stabilisierungs- und der Aushärtungsbehandlung
minimiert wird, die nach der festen Lösungsbehandlung durchzuführen sind,
abgesehen von dem Zweck, dass Ti und Al als γ'-bildenden Elementen erlaubt wird, sich in
der festen Lösung
zu lösen.
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Das heißt, dass die anschließende Stabilisierungs-
und Aushärtungsbehandlung
unvermeidlich zur Ausscheidung von Cr-Carbiden auf den Korngrenzen
führen,
wie weiter unten beschrieben wird. Die Cr-Carbide, die in der festen
Lösung
während
der festen Lösungsbehandlung
gelöst
werden, können
erneut während der
anschließenden
Stabilisierungs- und Aushärtungsbehandlung
ausscheiden, wobei sich an Cr verarmte Gebiete bilden. Wenn die
Cr-Carbide, die bei der Fertigwarmumformung erhalten worden sind,
belassen werden, wird andererseits der Anteil an Cr-Carbid-Ausscheidung
auf den Korngrenzen während
der Stabilisierungs- oder Aushärtungsbehandlung
verringert, was zu einer Verkleinerung der an Cr verarmten Gebiete
führt.
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Darüber hinaus haben, wenn die
Austenitkörner
in der Legierung rekristallisiert sind und neue Korngrenzen während einer
festen Lösungsbehandlung
bilden, deren Lösungsbehandlungstemperatur
unterhalb der Carbidlösungstemperatur
liegt, die neu gebildeten Korngrenzen keine Carbidausscheidung.
Somit wird, wenn auf die feste Lösungsbehandlung
eine Stabilisierungs- und eine Aushärtungsbehandlung folgt, eine
große
Menge an neuen Cr-Carbiden auf den Korngrenzen ausgeschieden, was
in der Bildung eines großen
Anteils an an Cr verarmten Gebieten führt, die ohne eine recht lange
Stabilisierungs- und Aushärtungsbehandlung
nicht adäquat
verschwinden könnten.
Das klare Ergebnis ist ein Produkt mit schlechter Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeit.
Erfindungsgemäß wird daher
die feste Lösungsbehandlung
bei einer Temperatur von unterhalb der Rekri stallisationstemperatur
durchgeführt,
um zu verhindern, dass sich in der festen Lösungsbehandlung neue Austenitkorngrenzen
bilden.
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Außerdem erleichtern die Restspannungen,
die von der zuvor beschriebenen Fertigwarmumformung bei niedrigen
Temperaturen und der festen Lösungsbehandlung
bei einer Temperatur von unterhalb der Rekristallisationstemperatur
verursacht werden, die Diffusion von Cr während der Stabilisierungsbehandlung, was
sich vorteilhaft auf das Verschwinden der an Cr verarmten Gebiete
auswirkt.
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Weiterhin schließt die Erfindung eine Stabilisierungs-
und eine Aushärtungsbehandlung
nach der zuvor beschriebenen festen Lösungswärmebehandlung ein. Obwohl der
Hauptzweck der Stabilisierungs- und der Aushärtungsbehandlung in der Erhöhung der
Festigkeit der Legierung besteht, kann erfindungsgemäß auch die
Korrosionsbeständigkeit
zusätzlich
zur Festigkeit verbessert werden, wenn die Stabilisierungs- und die
Aushärtungsbehandlung
unter solchen Bedingungen durchgeführt werden, wie sie erfindungsgemäß als wünschenswerter
Bereich spezifiziert sind. Das heißt, dass sich neue Cr-Carbide
vollständig
ausscheiden können
und deshalb Cr während
der Stabilisierungsbehandlung diffundieren kann, wodurch das Cr
veranlasst wird, in die an Cr verarmten Gebiete zu diffundieren,
die aus der Ausscheidung von Cr-Carbiden resultieren, und die an
Cr verarmten Gebiete durch Durchführung der Stabilisierungsbehandlung
unter Bedingungen verschwinden, die höher als die normalerweise eingehaltenen
sind (beispielsweise 843°C × 4 h, luftgekühlt), nämlich bei
einer höheren
Temperatur und einem längeren
Zeitraum, sodass sich Cr-Carbide ausscheiden können und Cr adäquat diffun dieren
kann. Indem während
der Stabilisierungsbehandlung die an Cr verarmten Gebiete wieder
in den alten Zustand zurückversetzt
werden, und so viele Cr-Carbide wie möglich in dieser Stufe auf diese
Art und Weise zur Ausscheidung gebracht werden, kann die Ausscheidung
zusätzlicher
Cr-Carbide und die daraus folgende Bildung von an Cr verarmten Gebieten
während
des anschliessenden Alterns (Aushärtens) minimiert werden.
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Wenn auf diese Stabilisierungsbehandlung
eine falsche Alterungsbehandlung (Aushärten) folgte, könnte jedoch
eine erneute Ausscheidung zusätzlicher
Cr-Carbide und die daraus resultierende Bildung von an Cr verarmten
Gebieten stattfinden, was die Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeit
der Legierung beeinträchtigen
würde.
Die Erfindung besteht daher darin, dass die Ausscheidung von Cr-Carbiden gehemmt
wird, indem die Bedingungen des Aushärtens auf ein niedrigeres Niveau
als die Temperatur des herkömmlichen Aushärtens (beispielsweise
16 Stunden lang bei 760°C
und luftgekühlt)
festgelegt werden.
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Unter Berücksichtigung der Tatsache,
dass die Bedingungen der Stabilisierungs- und Alterungs-(Aushärtungs-)Behandlung
die Festigkeitseigenschaften der Legierungen stark beeinflussen,
wie weiter oben beschrieben, wurden die Bedingungen der erfindungsgemäßen Wärmebehandlung
so festgelegt, dass sie der Legierung adäquate Festigkeitseigenschaften
verleihen. Das heißt,
die erfindungsgemäßen Wärmebehandlungsbedingungen
wurden so festgelegt, dass das Hauptaugenmerk auf die Korrosionsbeständigkeit
der Legierung gelegt wurde, während
die Bedingungen sorgfältig
untersucht wurden, welche auch eine adäquate Festigkeit sicherstellen
können,
anders als bei den herkömmlichen
Wärmebehandlungsbedingungen,
bei welchen das Augenmerk auf der Festigkeit allein liegt.
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Die Stabilisierungs- und die Aushärtungsbehandlung
werden weiter unten näher
beschrieben.
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Wie in den weiter unten folgenden
Beispielen beschrieben wird, zeigten die von den Erfindern durchgeführten Untersuchungen,
dass die Bildung von an Cr verarmten Gebieten, die von der Ausscheidung
von Cr-Carbiden auf den Korngrenzen der Legierung verursacht wird,
in einem Temperaturbereich von über
760°C und
unter 860°C
merklich erleichtert wird. Demzufolge ermöglicht es die Erfindung, die
Hochtemperatur-Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeit der Legierung durch
Korngrenzenausscheidung von so viel Cr-Carbiden wie möglich zu
erhöhen,
während
die Bildung von an Cr verarmten Gebieten gehemmt wird, indem die Legierung
einer Stabilisierungsbehandlung bei einer Temperatur von oberhalb
dieses Temperaturbereichs unterworfen und die Ausscheidung von Cr-Carbiden
auf den Korngrenzen der Legierung gehemmt wird, indem die Legierung
einer Alterungs-(Aushärtungs-)Behandlung
bei einer Temperatur von unterhalb dieses Temperaturbereichs unterworfen
wird.
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Andererseits haben die Stabilisierungs-
und Alterungs-(Aushärtungs)Behandlung
die Aufgabe, die Ausscheidung und das Wachstum der γ'-Phase zu erleichtern,
die zur Hochtemperaturfestigkeit von Legierungen beiträgt. Liegt
jedoch die Temperatur der Stabilisierungsbe handlung über 920°C, wird die γ'-Phase merklich vergröbert, wodurch
die Hochtemperaturfestigkeit beeinträchtigt wird. Wenn die Stabilisierungsbehandlung bei
einer Temperatur von nicht unter 860°C und nicht höher als
920°C nicht
länger
als 1 Stunde lang durchgeführt
wird, wird die γ'-Phase nicht entsprechend
ausgeschieden und wächst
auch nicht entsprechend, und wenn der Zeitraum der Stabilisierungsbehandlung
mehr als 16 Stunden beträgt,
so neigt die γ'-Phase zur Vergröberung,
was zu einer niedrigeren Hochtemperaturfestigkeit führt. Demzufolge
wurden die Bedingungen der Stabilisierungsbehandlung auf 1 bis 16
Stunden lang in einem Temperaturbereich von nicht unter 860°C und nicht über 920°C festgelegt.
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Wenn sich die Alterungs-(Aushärtungs-)Bedingungen
in einem Temperaturbereich von unter 680°C befinden, wird die γ'-Phase ausgeschieden
und wächst
unzureichend, was in einer ungenügenden
Hochtemperaturfestigkeit resultiert. Selbst wenn sich der Temperaturbereich
im Bereich von nicht unter 680°C
und nicht über
760°C bewegt,
würde eine
Aushärtungszeit
von weniger als 4 Stunden zu einer unzureichenden Ausscheidung und
zu unreichendem Wachstum der γ'-Phase führen, während eine
Aushärtungszeit
von länger
als 48 Stunden die Ausscheidung von Carbiden auf den Korngrenzen
der Legierung erleichtern würde.
Somit wurden die Alterungs(Aushärtungs-)Bedingungen
wie folgt festgelegt: Aushärtungstemperatur
von nicht unter 680°C
und nicht höher
als 760°C
und Aushärtungszeit
von 4 bis 48 Stunden.
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Erfindungsgemäß sollte vorzugsweise eine
Nachaushärtungsbehandlung
bei einer Temperatur von nicht höher
als die Temperatur der Alterungs-(Aushärtungs-)Behandlung – 20°C und nicht
unter 620°C
nicht kürzer
als 8 Stunden lang durchgeführt
werden. Anders ausgedrückt
sollte die Nachalterungs-(Nachaushärtungs-)Behandlung in einem
Temperaturbereich von unterhalb der Temperatur der Alterungs-(Aushärtungs-)Behandlung
durchgeführt
werden. Durch diese Nachalterungs-(Nachaushärtungs-)Behandlung kann die
Ausscheidungsverfestigung durch die im Korn verfeinerte γ'-Phase weiter ohne
die Ausscheidung von Cr-Carbiden auf den Korngrenzen erleichtert
werden, wodurch es möglich
wird, die Festigkeit weiter zu erhöhen, ohne dadurch die Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeit
zu beeinträchtigen.
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Bei einer Temperatur der Nachalterungs-(Nachaushärtungs-)Behandlung
von unter 620°C
würde die γ'-Phase kaum ausscheiden,
mit wenig Einfluss auf die Erhöhung
der Festigkeit, während
bei einer Temperatur der Nachalterungs-(Nachaushärtungs-)Behandlung, die die
Temperatur der Alterungs-(Aushärtungs-)Behandlung – 20°C überschreitet,
die während
der Alterungs-(Ausärtungs-)Behandlung
ausgeschiedene γ'-Phase vergröbern würde, was
wenig zu dem die Festigkeit erhöhenden
Effekt der Auscheidung der im Korn verfeinerten γ'-Phase beitrüge. Aus diesem Grund wurde
die obere Temperaturgrenze der Nachalterungs-(Nachaushärtungs-)Behandlung
auf die Alterungs-(Aushärtungs-)Temperatur – 20°C festgelegt.
Wäre sie
zu kurz, würde der
Zeitraum der Nachalterungs-(Nachaushärtungs)Behandlung den Beitrag
der Ausscheidung der verfeinerten γ'-Phase zur Ausscheidungsverfestigung
verringern, weshalb der Zeitraum der Nachalterungs-(Nachaushärtungs-)Behandlung
auf mindestens 8 Stunden festgelegt wurde.
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Wie zuvor detailliert dargelegt,
kann durch das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung einer Nickelbasislegierung die Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeit
dieser Legierung erhöht
werden, wobei der Legierung auch ausgezeichnete Festigkeit bei hohen
Temperaturen verliehen wird. Damit sich die Eigenschaften der Legierung
vollständig
entfalten können,
ist es jedoch notwendig, die Legierungszusammensetzung zu optimieren,
deren Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeit verbessert werden
soll.
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Im Folgenden werden Legierungszusammensetzungen
beschrieben, die für
eine erfindungsgemäße Verwendung
geeignet sind. Dabei ist festzustellen, dass, sofern nichts anderes
mitgeteilt wird, in dieser Beschreibung durchgängig Gewichtsprozente genannt
werden.
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C bildet Carbide aus TiC mit Ti und
vom Typ M6C, M7C3 und M23C6 mit Cr und Mo. Diese Carbide unterstützen dabei,
die Vergröberung
der Körner
zu hemmen. Darüber
hinaus sind sie wesentliche erfindungsgemäße Bestandteile, da sie dabei
helfen, die Korngrenzen zu verfestigen, wenn entsprechende Mengen
an M6C und M23C6 auf den Korngrenzen ausgeschieden werden.
Diese Effekte sind jedoch nicht zu erwarten, wenn der Kohlenstoffgehalt
unter 0,005% sinkt. Andererseits verringert ein C-Gehalt von über 0,1%
nicht nur die für
die Ausscheidungshärtung
notwendige Ti-Menge, sondern erhöht
auch die Cr-Carbide übermäßig, die auf
den Korngrenzen ausgeschieden werden, wodurch die Korngrenzen geschwächt werden
und ein viel längerer
Zeitraum zum Ausscheiden von Cr-Carbiden auf den Korngrenzen und
für die
Wiederherstellung des vorhergehenden Zustandes der an Cr verarmten
Gebiete erforderlich ist. Deshalb wurde C auf 0,005 bis 0,1% begrenzt.
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Cr bildet eine stabile und dichte
Oxidschicht, wodurch die Oxidationsbeständigkeit in einer korrosiven Umgebung
erhöht
wird, in welcher Oxidationsfaktoren wie Atmosphäre, oxidierende Säuren und
Hochtemperaturoxidation gleichzeitig wirken. Mit C kombiniert, scheidet
Cr Carbide wie Cr7C3 und
Cr23C6 aus, welche
die Hochtemperaturfestigkeit verbessern. Liegt der Cr-Gehalt unter
18%, wird jedoch die Oxidationsbeständigkeit unter den zuvor genannten
Effekten unzureichend, und ein Cr-Gehalt, der 21% übersteigt,
erleichtert die Bildung schädlicher
intermetallischer Verbindungen wie der σ-Phase. Deshalb wurde Cr auf 18 bis 21%
festgelegt.
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Co in einer Nickelbasislegierung
liegt in fester Lösung
mit einem die Matrix verfestigenden Effekt vor und hat auch einen
Verfestigungseffekt, da es den Anteil an der festen Lösung der γ'-Phase in der Ni-Basismatrix verringert
und den Anteil der γ'-Ausscheidung erhöht. Co-Gehalte
von unter 12% genügen
nicht, um diese Effekte zu erhalten, während 15% übersteigende Co-Gehalte schädliche intermetallische
Verbindungen wie die σ-Phase
bilden können,
wodurch die Kriechfestigkeit verschlechtert wird. Deshalb wurde
Co auf 12 bis 15% begrenzt.
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Mo, das sich hauptsächlich in
der γ- und γ'-Phase löst, verbessert
die Hochtemperaturfestigkeit und dient auch zur Verbesserung der
Korrosionsbeständigkeit
gegenüber
Salzsäure.
Mo-Gehalte von unter 3,5% reichen jedoch nicht, um diese Effekte
zu bewirken, während
5% übersteigende
Mo-Gehalte die Matrix destabilisieren. Deshalb wurde Mo auf 3,5
bis 5,0% begrenzt.
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Ti und Al, welche die γ'-Phase in Form von
Ni3 (Al, Ti) bilden, sind wichtige Elemente,
die zur Ausscheidungshärtung
beitragen. Mit steigendem Ti-Gehalt wird jedoch die Sulfidisierungskorrosion
in einer Legierung erleichtert. Deshalb wurde die Obergrenze des
Ti-Gehaltes auf
3,25% festgelegt. Die besonders bevorzugte Obergrenze des Ti-Gehaltes,
um das Fortschreiten der Sulfidisierungskorrosion zu hemmen, beträgt 2,75%. Andererseits
erschweren zu niedrige Ti-Gehalte,
die erforderliche Hochtemperaturfestigkeit aufrechtzuerhalten. Ein
Ti-Gehalt von mindestens 0,5% ist die Untergrenze.
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Wird der Ti-Gehalt innerhalb dieses
Bereichs gehalten, muss ein Al-Gehalt
von mindestens 1,2% zugesetzt werden, um die Hochtemperaturfestigkeit
durch Bildung eines ausreichenden Anteils der γ'-Phase aufrecht zu erhalten. Dabei ist
eine Erhöhung
des Al-Gehaltes
bei der Verbesserung nicht nur der Hochtemperaturfestigkeit, sondern
auch der Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeit wirkungsvoll. Eine übermäßige Zugabe von
Al kann jedoch eine kleine Bruchdehnung, schlechte Brucheinschnürung und
schlechte Warmumformbarkeit bei hohen Temperaturen verursachen.
Deshalb wurde die Obergrenze des Al-Gehaltes auf 4,0% festgelegt.
Um die Ausgewogenheit zwischen Hochtemperaturfestigkeit, Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeit, Hochtemperaturduktilität und Warmumformbarkeit
sicherzustellen, sollte die Untergrenze des Al-Gehaltes vorzugsweise auf 1,6% festgelegt
werden. Durch Kontrollieren des Ti- und des Al-Gehaltes können Hochtemperaturfestigkeit
und Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeit verbessert werden.
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Erfindungsgemäß kann eines oder beide von
nicht mehr als 0,01% B und nicht mehr als 0,1% Zr als Element oder
Elemente enthalten sein, die nicht wesentlich sind, aber durch Erhöhung der
Korngrenzenfestigkeit einen Korngrenzenbruch hemmen können. Werden
B und Zr in Anteilen von über
0,01% bzw. 0,1% zugesetzt, senken sie jedoch den Schmelzpunkt der
Korngrenzen, was die Legierung für
einen Schmelzbruch anfällig
macht. B- und Zr-Gehalt wurden deshalb auf nicht mehr als 0,01%
bzw. nicht mehr als 0,1% begrenzt.
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Weiterhin können maximal 0,02% Mg als Element
zugesetzt werden, das bei der Verbesserung der Warmumformbarkeit
unterstützt,
weil die Temperatur der Fertigwarmumformung auf eine etwas niedrigere Höhe erfindungsgemäß, wie weiter
oben beschrieben, festzusetzen ist. Die Obergrenze sollte auf 0,02%
festgelegt werden, da eine Mg-Zugabe von über 0,02% intermetallische
Magnesiumverbindungen mit niedrigem Schmelzpunkt auf den Korngrenzen
bilden kann, was die Warmumformbarkeit hemmt. Höchstens 0,02 Calcium können auch
als ein Element mit ähnlichen
Wirkungen zugesetzt werden.
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Folgende Elemente können auch
der erfindungsgemäßen Legierung
innerhalb festgelegter Bereiche zugesetzt werden: P ≤ 0,04%, S ≤ 0,01%, Cu ≤ 0,30%, V ≤ 0,5%, Y ≤ 0,3%, Seltenerdelemente ≤ 0,02%, W ≤ 0,5%, Nb ≤ 0,5% und
Ta ≤ 0, 5%.
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Beispiele
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Die Erfindung wird anschließend unter
Bezugnahme auf die Beispiele näher
erläutert.
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Die Legierungen wurden in einem Vakuuminduktionsofen
hergestellt, im Vakuum gegossen und zu rechteckigen Barren mit 60 × 130 × 1 000
mm und zu Scheiben mit einem Durchmesser von 500 mm oder 1 400 mm
geschmiedet, welche die Scheiben einer Gasexpansionsturbine simulierten
und als Probekörper
verwendet wurden. Die chemische Zusammensetzung der Probekörper ist
in Tabelle 1 gezeigt. Legierung A war eine in US Patent 5 900 078
offenbarte Legierung und Legierung B war die als Waspaloy bekannte
Legierung.
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Diese Legierungen wurden, wie in
Tabelle 2 aufgeführt,
geschmiedet, wärmebehandelt
und geprüft, um
ihre Festigkeitseigenschaften und Hochtemperatur-Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeitseigenschaften zu
ermitteln. In Tabelle 2 entsprechen die in den die Legierung betreffenden
Spalten gegebenen Symbole denen von Tabelle 1. Die mit dem Buchstaben
L in den Spalten Schmiedebedingungen gekennzeichneten repräsentieren
die Legierungsprobekörper,
die durch Vorwalzen von Stahlblöcken
erhalten und wiederholtem Schmieden und Fertigschmieden (Fertigwarmumformung)
bei 1010°C
unterworfen wurden, und die mit dem Buchstaben H gekennzeichneten
repräsentieren
die Legierungsprobekörper,
die durch Vorwalzen von Stahlblöcken
und wiederholtes Schmieden und Fertigschmieden (Fertigwarmumformung)
bei 1080°C
erhalten wurden.
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Die Beziehung zwischen Schmiedetemperatur
und Carbidlösungstemperatur
wurde bestätigt.
Um sich über
diese Beziehung zu vergewissern, wurden 20-mm-Blöcke aus den geschmiedeten Probekörpern (Schmiedebedingung
L) erhalten, erhitzt und vier Stunden lang auf 1010°C oder 1080°C gehalten.
Nach Abkühlung
an der Luft wurde das Gefüge
der Blöcke
mit einem Rasterelektronenmikroskop untersucht. Die kleinen würfelförmigen Probekörper mit
einer Kantenlänge
von 20 mm wurden in dem Versuch zur Beschleunigung der Abkühlungsgeschwindigkeit
verwendet, um neue Cr-Carbide während
des Abkühlens
am Ausscheiden zu hindern. In den 1A und 1B ist ihr mit dem Rasterelektronenmikroskop
aufgenommenes Gefüge
gezeigt. Es wurde nachgewiesen, dass die Carbide auf den Korngrenzen
nach Erwärmung
auf 1010°C
blieben (1A), während praktisch
alle davon nach Erwärmung
auf 1080°C
(1B) in Lösung gingen.
Dies bedeutet, dass die Schmiedebedingung L dem Schmieden bei einer
Temperatur von unterhalb der Carbidlösungstemperatur entspricht.
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Als Nächstes wurde die Beziehung
zwischen Lösungsbehandlungstemperatur
und Rekristallisationstemperatur untersucht. Fertig geschmiedete
Probekörper
(Schmiedebedingung L) wurden erhitzt und vier Stunden lang auf 1010°C oder 1040°C gehalten,
anschließend
wurde ihr Gefüge
auf dieselbe Weise wie im vorhergehenden Beispiel untersucht. Die
Ergebnisse sind in 2 gezeigt.
Bei einer Erwärmungstemperatur von
1010°C fand
Rekristallisation kaum statt (2A),
während
bei 1040°C
die Rekristallisation fast unverändert
stattfand (2B). Daraus
folgt, dass die Rekristallisati onstemperatur im Temperaturbereich
von über 1010°C und unter
1040°C liegt.
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Danach wurden Blöcke, die genügend groß waren,
damit man aus ihnen verschiedene Probekörper entnehmen konnte, aus
Proben der fertig geschmiedeten Legierungen A und B erhalten und,
wie in Tabelle 2 aufgeführt,
verschiedenen Wärmebehandlungen
unterworfen. Aus den Blöcken
wurden Probekörper
hergestellt und getestet, um ihre Festigkeitseigenschaften und Hochtemperatur-Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeitseigenschaften
zu ermitteln.
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Die Festigkeitseigenschaften wurden
als Zugfestigkeit bei Raumtemperatur und bei 538°C und als Kriechrisseigenschaften
bei einer Temperatur von 732°C
und unter einer Spannung von 517 MPa ermittelt. Ihre Hochtemperatur-Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeitseigenschaften
wurden als Vorhandensein/Abwesenheit von Rissen und Tiefe der Korngrenzen-Sulfidisierungskorrosion,
beobachtet durch Betrachtung des Querschnitts nach Exposition der
Probekörper
einr 600°C,
N2 – 3%
H2 – 0,1%
H2S-Gasatmosphäre 96 Stunden lang unter Ausüben einer
Zugspannung von 588 MPa ermittelt. In Tabelle 3 sind die Festigkeitseigenschaften
und die Hochtemperatur-Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeitseigenschaften
der Probekörper
aufgeführt.
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Wie bei den mechanischen Eigenschaften
ergibt sich aus den in Tabelle 3 mitgeteilten Ergebnissen, dass
die Legierungen, die den erfindungsgemäßen Behandlungen unterworfen
wurden, eine ausreichende Festigkeit haben, da ihre mechanischen
Eigenschaften fast vergleichbar mit denjenigen der herkömmlichen Legierung
(Waspaloy) sind, die sich auf dem Niveau der in Tabelle 3 genannten
Bedingungen 4 und 21 befinden. Legierung A und B, die der Schmiede-
und Wärmebehandlung
(unter den Bedingungen 5 bis 9) unterworfen worden waren, hatten
eine maximale Korrosionstiefe, die so niedrig wie kleiner als 10 μm war, in
einer Sulfidisierungskorrosionsumgebung. Die Legierungen A und B,
die der Schmiede- und der Wärmebehandlung
der Vergleichsbeispiele unterworfen worden waren, hatten andererseits
eine Korngrenzenkorrosion, die so tief wie nicht weniger als 20 μm in den
Legierungen war, oder rissen zur Hälfte, da sie dem 96-Stunden-Expositionsversuch
nicht standhielten.
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Eine Betrachtung des Querschnitts
der gerissenen Legierung, die unter Bedingung 21 behandelt worden
war, zeigte, dass die Legierung durch eine schwere Korngrenzen-Sulfidisierungskorrosion
angegriffen worden war, wie in 3 dargestellt,
was zeigt, dass die Korngrenzen-Sulfidisierungskorrosion für den Riß in der
Legierung verantwortlich ist.
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Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass
eine hohe Temperatur der festen Lösungsbehandlung das Auflösen und
Rekristallisieren von Carbiden ungeachtet der niedrigen Schmiedetemperatur
beschleunigt, und dass die anschließende Stabilisierungs- und
Aushärtungsbehandlung
die Carbide veranlasst, auf den Kristallitkorngren zen auszuscheiden,
die sich als Ergebnis der Rekristallisation neu gebildet haben,
wodurch um die Carbide an Cr verarmte Gebiete gebildet werden, was
zur Verschlechterung der Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeit
führt,
wie weiter oben beschrieben. In den Vergleichsbeispielen (Bedingungen
22 und 23) war die Hochtemperatur-Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeit
nicht ausreichend, da die hohe Schmiedetemperatur zu hoch war, obwohl
die Temperatur der festen Lösungsbehandlung
niedrig war.
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Darüber hinaus hatten die Probekörper Nr.
5 bis 9, die einer Stabilisierungsbehandlung bei mindestens 860°C und höchstens
920°C und
einer Aushärtungsbehandlung
bei mindestens 680°C
und höchstens
760°C unterworfen
worden waren, eine maximale Tiefe der Korngrenzenkorrosion, die
so klein wie höchstens
10 μm war,
und eine weit bessere Hochtemperatur-Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeit
als diejenigen, die unter den Bedingungen 1 bis 4 behandelt worden
waren.
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Diese Gründe können aus einer Korngrenzenkorrosionskarte
verstanden werden, die durch den anschließend beschriebenen Streicher-Test
angefertigt wird.
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Der Streicher-Test ist für die Untersuchung
des Bildungsgrades von an Cr verarmten Gebieten bestimmt, die durch
die Ausscheidung von Korngrenzencarbiden verursacht werden (Fähigkeit
zur Korngrenzenkorrosion). Wie weiter oben beschrieben, ist die
hier behandelte Korngrenzen-Sulfidisierungskorrosion auf die Bildung
von an Cr verarmten Gebieten in der Nähe der Korngrenzen zurückzuführen, die durch
die Ausscheidung von Cr-Carbiden auf den Korngrenzen verursacht
werden. Demzufolge kann der Umfang der im Streicher-Test bewerteten
an Cr verarmten Gebieten proportional zur Korngrenzen-Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeit
angesehen werden. Dies wurde durch Vergleich der Ergebnisse der
Streicher-Tests und der Heißsulfidisierungskorrosionstests
bestätigt.
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In Tabelle 4 sind die Wärmebehandlungsbedingungen
für die
Probekörper
im Streicher-Test aufgeführt.
Als Probekörper
wurde die unter der Schmiedebedingung L behandelte Legierung A benutzt.
In 4 ist eine Korngrenzen-Korrosionskarte
gezeigt, in welcher der Bereich des an Cr verarmten Gebietes durch
Auftragen des Korrosionsverlustes im Streicher-Test in Bezug auf
Temperatur und Zeit gezeigt ist.
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4 ist
zu entnehmen, dass die Temperaturbereiche der 843°C × 4 h-Stabilisierungsbehandlung,
an Luft abgekühlt,
und 760°C × 16 h,
Aushärtungsbehandlung,
an Luft abgekühlt,
die üblicherweise
durchgeführt werden,
zu den Wärmbehandlungsbedingungen
gehören,
bei welchen die Anfälligkeit
gegenüber
Korngrenzenkorrosion am größten wird,
sodass sie nicht als die optimalen Bedingungen angesehen werden
können, wenigstens
nicht, was die Hochtemperatur-Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeit
betrifft. Weiterhin ist festgestellt worden, dass, wenn die Stabilisierungsbehandlung
in einem höheren
Temperaturbereich und die Aushärtungsbehandlung
in einem niedrigeren Temperaturbereich durchgeführt wird, die Anfälligkeit
für Korngrenzenkorrosion
geringer und die Hochtemperatur-Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeit
größer wird.
Wie weiter oben diskutiert, ermöglicht
es die Erfindung, eine Stabilisierungsbehandlung nach der Lösungswärmebehandlung
bei höheren
Temperaturen als unter den herkömmlichen
Behandlungsbedingungen und eine Aushärtungsbehandlung bei niedrigeren
Temperaturen als unter den herkömmlichen
Bedingungen durchzuführen, wodurch
die Hochtemperatur-Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeit deutlich verbessert
wird. Dies stimmt mit den Ergebnissen der Legierungen überein,
die unter den Bedingungen 5 bis 9 in Tabelle 3 behandelt wurden.
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Diese Versuchsergebnisse legen nahe,
dass die Hochtemperatur-Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeit
deutlich verbessert werden kann, während fast dieselben Festigkeitseigenschaften
bei erhöhter
Temperatur durch erfindungsgemäßes Schmieden
und Wärmebehandeln
einer hochhitzebeständigen
Nickelbasislegierung erhalten werden.
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Wie zuvor beschrieben, wird erfindungsgemäß eine Nickelbasislegierung
mit verbesserter Sulfidisierungskorrosionsbeständigkeit, insbesondere Korngrenzen-Korrosionsbeständigkeit,
wobei ausreichende Hochtemperaturfestigkeitseigenschaften erhalten
bleiben, verglichen mit den herkömmlichen
Wärmebehandlungsverfahren,
in welchen der Schwerpunkt auf Festigkeit allein liegt, bereitgestellt.
Somit können
erfindungsgemäß Ausrüstungskomponenten
mit hoher Zuverlässigkeit
in einer Sulfidisierungskorrosionsumgebung bereitgestellt werden.
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Mit der verschlechterten Qualität fossiler
Brennstoffe, die aus den Forderungen an sinkende Belastung der Umwelt
und die Energieerhaltung resultiert, und erhöhtem Wirkungsgrad von Energieausrüstungen
in den letzten Jahren, sind die Betriebsbedingungen für Hochtemperaturausrüstungen
wie Turbinen und Heizkessel zunehmend härter geworden. Deshalb werden
Erfindungen, welche die verbesserte Korrosionsbeständigkeit von
Ausrüstungskomponenten
betreffen, wie die vorliegende Erfindung, in Zukunft größere Bedeutung
gewinnen.