DE3023576C2 - - Google Patents
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- DE3023576C2 DE3023576C2 DE3023576A DE3023576A DE3023576C2 DE 3023576 C2 DE3023576 C2 DE 3023576C2 DE 3023576 A DE3023576 A DE 3023576A DE 3023576 A DE3023576 A DE 3023576A DE 3023576 C2 DE3023576 C2 DE 3023576C2
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- C30—CRYSTAL GROWTH
- C30B—SINGLE-CRYSTAL GROWTH; UNIDIRECTIONAL SOLIDIFICATION OF EUTECTIC MATERIAL OR UNIDIRECTIONAL DEMIXING OF EUTECTOID MATERIAL; REFINING BY ZONE-MELTING OF MATERIAL; PRODUCTION OF A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; SINGLE CRYSTALS OR HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; AFTER-TREATMENT OF SINGLE CRYSTALS OR A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; APPARATUS THEREFOR
- C30B11/00—Single-crystal growth by normal freezing or freezing under temperature gradient, e.g. Bridgman-Stockbarger method
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C30—CRYSTAL GROWTH
- C30B—SINGLE-CRYSTAL GROWTH; UNIDIRECTIONAL SOLIDIFICATION OF EUTECTIC MATERIAL OR UNIDIRECTIONAL DEMIXING OF EUTECTOID MATERIAL; REFINING BY ZONE-MELTING OF MATERIAL; PRODUCTION OF A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; SINGLE CRYSTALS OR HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; AFTER-TREATMENT OF SINGLE CRYSTALS OR A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; APPARATUS THEREFOR
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- C30B33/00—After-treatment of single crystals or homogeneous polycrystalline material with defined structure
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff des
Patentanspruchs angegebenen Art.
Alle in der Beschreibung und im Patentanspruch angegebenen
Prozentsätze sind Gewichtsprozentsätze, sofern nichts anderes
angegeben ist.
Nickelbasissuperlegierungen zum
Herstellen von Gasturbinenteilen sind in
den letzten 30 Jahren entwickelt worden. Diese Legierungen
enthalten üblicherweise bis zu
10% Chrom hauptsächlich für die Oxidationsbeständigkeit, insgesamt 5% Aluminium
und Titan für
die Bildung von verfestigender γ′-Phase sowie 5% hochschmelzende
Metalle wie Wolfram, Molybdän, Tantal und Niob
als Mischkristallverfestiger. Praktisch
sämtliche Nickelbasissuperlegierungen enthalten zur Festigung außerdem
etwa 10% Kobalt und etwa 0,1% Kohlenstoff,
der als Korngrenzenverfestiger dient
und Carbide bildet. Bor und
Zirkonium werden ebenfalls häufig in kleinen Mengen als
Korngrenzenverfestiger zugesetzt.
Meistens werden Gasturbinenschaufeln, insbesondere Laufschaufeln,
durch Gießen hergestellt, und der meistens angewandte
Gießprozeß ergibt Teile, die gleichachsige,
nichtausgerichtete Körner haben. Es ist bekannt, daß die
Hochtemperatureigenschaften von Metallen gewöhnlich ziemlich
von den Korngrenzeneigenschaften abhängig sind, weshalb
Anstrengungen unternommen worden sind, um diese Grenzen
zu verfestigen (beispielsweise durch die oben angegebenen
Zusätze) oder die Korngrenzen quer zu der Hauptspannungsachse
des Teils zu verringern oder zu eliminieren.
Ein Verfahren zum Eliminieren dieser Quergrenzen ist die
gerichtete Erstarrung, die aus der US-PS 32 60 505 bekannt
ist. Die Wirkung der gerichteten Erstarrung besteht darin,
ein ausgerichtetes Mikrogefüge von stengelförmigen Körnern,
deren Hauptachse zu der Spannungsachse des
Teils parallel ist, zu schaffen, das minimale oder keine Korngrenzen
rechtwinkelig zu der Spannungsachse des Teils hat. Eine
weitere Ausdehnung dieses Konzepts ist die Verwendung von
Einkristallteilen in Gasturbinenschaufeln. Dieses Konzept
ist in der US-PS 34 94 709 beschrieben. Der offensichtliche
Vorteil der Einkristallschaufel ist das völlige Fehlen von
Korngrenzen. In Einkristallen sind deshalb Korngrenzen als
potentielle Schwächungsstellen eliminiert und damit sind
die mechanischen Eigenschaften des Einkristalls völlig von
den dem Material eigenen mechanischen Eigenschaften abhängig.
Bei den bekannten Legierungsentwicklungen sind viele Anstrengungen
auf die Lösung von Problemen gerichtet worden,
die sich aus Korngrenzen ergeben, indem Elemente, wie
Kohlenstoff, Bor und Zirkonium zugesetzt werden.
Ein weiteres Problem, das bei bekannten Legierungsentwicklungen
zu vermeiden gesucht worden ist, ist die Ausbildung
von schädlichen Phasen nach langer Einwirkung von erhöhten
Temperaturen (d. h. von Legierungsinstabilität).
Aus der US-PS 35 67 526 ist es bekannt, daß Kohlenstoff
völlig aus Einkristallsuperlegierungsgegenständen entfernt
werden kann und daß dieses Entfernen die Dauerwechselfestigkeit
verbessert.
In Einkristallgegenständen, die frei von Kohlenstoff sind,
gibt es zwei wichtige Verfestigungsmechanismen. Der wichtigste
Verfestigungsmechanismus ist die intermetallische
q′-Phase Ni₃(Al, Ti). In modernen Nickelbasissuperlegierungen
kann die γ′-Phase in Mengen bis zu 60 Vol.-% auftreten.
Der zweite Verfestigungsmechanismus ist die Mischkristallverfestigung,
die durch das Vorhandensein der hochschmelzenden
Metalle wie Wolfram und Molybdän in der
Nickelmischkristallmatrix erzeugt wird. Bei einem konstanten
γ′-Volumenbruchteil können beträchtliche Änderungen in
der Verfestigungswirkung dieses γ′-Volumenbruchteils erzielt
werden, indem die Größe und die Morphologie der
γ′-Ausscheidungsteilchen verändert werden. Die γ′-Phase ist
dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Solvustemperatur hat (wobei
Solvus die Löslichkeitskurve für den festen Zustand im Zustandsschaubild
ist), oberhalb der sich die Phase in die Matrix
hinein auflöst. In vielen gegossenen Legierungen liegt
jedoch die q′-Solvustemperatur tatsächlich oberhalb der Temperatur
des beginnenden Schmelzens, so daß es nicht möglich
ist, die γ′-Phase effektiv aufzulösen. Das Auflösen der γ′-
Phase ist der einzige praktische Weg, auf dem die Morphologie
der γ′-Phase modifiziert werden kann, weshalb für viele
technische Nickelbasissuperlegierungen die γ′-Morphologie
auf diejenige Morphologie beschränkt ist, die sich aus dem
ursprünglichen Gießprozeß ergeben hat. Der andere Verfestigungsmechanismus,
die Mischkristallverfestigung, ist am
wirksamsten, wenn die Mischkristallverfestigungselemente in
der gesamten Nickelmischkristallmatrix gleichmäßig verteilt
sind. Diese Verfestigung wird wiederum in ihrer Effektivität
durch die Art des Gießprozesses reduziert. Praktische Nickelbasissuperlegierungen
erstarren in einem großen Temperaturbereich.
Der Erstarrungsprozeß beinhaltet die Bildung von
Dendriten mit hohem Schmelzpunkt, an die sich das Erstarren
des interdendritischen Fluids, das eine niedrigere Schmelztemperatur
hat, anschließt. Dieser Erstarrungsprozeß führt
zu beträchtlichen Zusammensetzungsinhomogenitäten in dem gesamten
Mikrogefüge. Es ist theoretisch zwar möglich, ein solches
Mikrogefüge diffusionszuglühen, indem es bei erhöhten Temperaturen
erhitzt wird, um das Auftreten der Diffusion zu gestatten,
in praktischen Nickelbasissuperlegierungen ist jedoch
die maximale Diffusionsglühtemperatur, die durch die Temperatur
des beginnenden Schmelzens begrenzt wird, zu niedrig,
um ein nennenswertes Diffusionsglühen in praktischen Zeitabschnitten
zu gestatten.
Schließlich beschreibt die US-PS 38 87 363 eine Nickelsuperlegierungszusammensetzung,
die für die gerichtete Erstarrung
geeignet und durch das Fehlen von Kohlenstoff und das Vorhandensein
von Rhenium und Vanadium gekennzeichnet ist.
Aus der US-PS 41 16 723 ist ein einkristalliner Gegenstand
aus einer Superlegierung bekannt, die frei von Kobalt, Kohlenstoff
und Zirkonium ist und im wesentlichen aus 5 bis
18% Chrom, mindestens 5% der Elemente Aluminium und/oder
Titan, wobei 2 bis 8% Aluminium und 1 bis 5% Titan enthalten
sein kann, sowie mindestens 5% der Elemente bis zu 10%
Molybdän und/oder bis zu 15% Wolfram und/oder bis zu 12%
Tantal und/oder bis zu 3% Niob und/oder bis zu 3,5% Hafnium
und/oder bis zu 7% Rhenium, Rest im wesentlichen Nickel, besteht.
Diese US-Patentschrift beschreibt die Wärmebehandlung
von solchen einkristallinen Gegenständen, bei denen es aufgrund
ihrer Zusammensetzung einen nutzbaren Wärmebehandlungsbereich
zwischen der γ′-Solvustemperatur und der Temperatur
des beginnenden Schmelzens gibt, in dem die Temperatur hoch
genug ist, um ein im wesentlichen vollständiges Diffusionsglühen
innerhalb technisch vertretbarer Zeiten zu gestatten.
Im Anschluß an dieses Diffusionsglühen wird die Superlegierung
abgekühlt und dann für einen kontrollierten Ausscheidungsschritt
auf eine Zwischentemperatur erhitzt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der im Oberbegriff
des Patentanspruchs angegebenen Art zu schaffen,
durch das sich ein einkristalliner Gegenstand mit einer verbesserten
Kombination von mechanischer Festigkeit bei erhöhten
Temperaturen und Beständigkeit gegen Oxidation und Warmkorrosion
bei erhöhten Temperaturen erzielen läßt.
Erfindungsgemäß wird das durch die im Patentanspruch angegebenen
Schritte erreicht.
Gemäß dem Verfahren nach der Erfindung wird ein einkristalliner
Gegenstand in bekannter Weise hergestellt und dann
durch Diffusionsglühen bei einer erhöhten Temperatur wärmebehandelt,
woran sich eine Alterungsbehandlung bei einer
niedrigeren Temperatur anschließt. Die Zusammensetzung des
einkristallinen Gegenstands ist erfindungsgemäß auf den im
Patentanspruch angegebenen ziemlich schmalen Bereich beschränkt.
Der breite Zusammensetzungsbereich, der in der
oben genannten US-PS 41 16 723 angegeben ist, umfaßt zum
Teil zwar den Zusammensetzungsbereich bei dem Verfahren
nach der Erfindung, die erfindungsgemäße Zusammensetzung
ergibt in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Wärmebehandlung
jedoch Eigenschaften, die wesentlich besser sind als
sämtliche in der US-PS 41 16 723 angegebenen Eigenschaften.
Die Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Gegenstands enthält
Rhenium und wahlweise Kobalt. Bei beiden handelt es
sich um Elemente, die gleichzeitig die Temperatur des beginnenden
Schmelzens erhöhen und die γ′-Solvustemperatur
senken und so die Diffusionsglühbehandlung möglich machen.
Auch das Vorhandensein von Vanadium hat sich für die Erzielung
optimaler Eigenschaften als wesentlich herausgestellt.
Allerdings ist Vanadium üblicherweise in Superlegierungen
enthalten. So ist aus der US-PS 37 48 110 eine Nickelbasislegierung
bekannt, die aus 40 bis 80% Nickel, 5 bis 20%
Chrom, bis zu 10% Molybdän, bis zu 5,5% Titan, bis zu 6,5%
Aluminium, bis zu 3% Niob, bis zu 9% Tantal, bis zu 13,5%
Wolfram, bis zu 2% Hafnium, bis zu 1% Rhenium, bis zu 1,5%
Vanadium, bis zu 20% Kobalt, bis zu 3% Eisen besteht und
geringe Anteile an Kohlenstoff, Bor, Zirkonium, Silicium
und Mangan enthalten kann.
Einkristalline Gegenstände der im Patentanspruch angegebenen
Zusammensetzung haben, wenn sie durch das Verfahren nach der
Erfindung hergestellt werden, die gewünschte außergewöhnliche
Kombination von Eigenschaften hinsichtlich mechanischer
Festigkeit, Oxidations- und Warmkorrosionsbeständigkeit bei
erhöhten Temperaturen.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben,
deren einzige Figur die Spannung für einen Bruch in 300
Stunden in Abhängigkeit von der Temperatur für die erfindungsgemäße
Legierung und für zwei andere Legierungen
zeigt.
Die Superlegierung des durch das Verfahren nach der Erfindung
hergestellten Gegenstands besteht aus 4,5 bis 6% Chrom,
5,0 bis 5,8% Aluminium, 0,8 bis 1,5% Titan, 1,7 bis 2,3%
Molybdän, 4 bis 6% Wolfram, 5,5 bis 8% Tantal, 1 bis 5%
Rhenium, 0,2 bis 0,6% Vanadium, 0 bis 7% Kobalt, Rest
Nickel. Die Korngrenzenverfestigungselemente Bor und Zirkonium
sowie Kohlenstoff sind ausdrücklich ausgeschlossen und
sind, wenn überhaupt, nur als Verunreinigungen vorhanden.
Diese Legierungszusammensetzung gleicht in mancher Hinsicht
der aus der US-PS 41 16 723 bekannten, mit folgenden wesentlichen
Unterschieden: Rhenium ist in kleinen, aber wichtigen
Mengen vorhanden, und Vanadium ist vorhanden, ein Element,
was in der genannten US-Patentschrift nicht vorgeschlagen
ist. Kobalt ist ebenfalls wahlweise vorhanden, wogegen es in
der genannten US-Patentschrift ebenfalls speziell ausgeschlossen
ist. Selbst unter Außerachtlassung dieser Unterschiede
ist der Zusammensetzungsbereich viel schmaler und
viel spezifischer als der in der
US-PS 41 16 723 angegebene. Diese enge und spezifische Zusammensetzung
ergibt eine unübertroffene Kombination von
Eigenschaften.
Diese Legierungszusammensetzung ist nur in Einkristallform
von praktischem Nutzen. Das Ausbilden der Legierung in Form
eines Einkristalls ist ein kritischer Aspekt der Erfindung,
das genaue Verfahren und die Einzelheiten der Einkristallbildung
sind aber nicht wichtig. Typische Erstarrungsverfahren
sind in der US-PS 34 94 709 beschrieben.
Ein wichtiger Punkt bei der Erfindung besteht darin, daß relativ
geringfügige, subtile Zusammensetzungsänderungen merkliche
Auswirkungen auf die Eigenschaften haben. Diese Auswirkungen
werden anhand von Tabelle I gezeigt, die mehrere
in enger Beziehung stehende Legierungszusammensetzungen zeigt,
und anhand der Tabellen II und III, welche die Kriecheigenschaften
sowie die Oxidation und die Sulfidation dieser Legierungen
zeigen.
In den in Tabelle I aufgeführten Zusammensetzungen sind die
Elemente Al, Ti, Ta und V die sogenannten γ′-Bildner. Diese
Elemente werden sich fast vollständig in der γ′-Verfestigungsphase
finden, und die Menge dieser Elemente wird eine kontrollierte
Auswirkung auf die Quantität der vorhandenen γ′-
Verfestigungsphase haben. Die Elemente Mo, W und Re verfestigen
die Matrix-γ-Phase durch einen Mischkristallmechanismus.
Tabelle I zeigt, daß die Cr-Werte, die Mo-Werte und Ta-Werte
für alle Legierungen konstant sind. Weiter sind die Re-Werte
konstant, ausgenommen für die Legierung 205, und die Al-
Werte sind konstant, ausgenommen für die Legierung 201.
Die Legierung 203 ist die Legierung nach der Erfindung. Die
Legierung 201 unterscheidet sich von der Legierung 203 dadurch,
daß sie einen geringeren Aluminiumgehalt und kein Vanadium
aufweist. Der Titangehalt der Legierung 201 wurde erhöht,
so daß sich eine im wesentlichen konstante Menge der
γ′-Bildungselemente gegenüber der Legierung 203 ergab. Im
folgenden wird deutlich werden, daß die Legierung 201 infolge
des geringeren Aluminiumgehalts eine wesentlich geringere
Oxidationsfestigkeit hat.
Die Legierungen 202 und 204 zeigen in Verbindung mit der Legierung
203 die Wirkung von Vanadium. Die Legierung 202 hat
kein Vanadium, und der Titanwert wurde erhöht, so daß sich
eine konstante Menge an γ′-Bildungselementen ergab. Die Legierung
203 enthielt 0,4% Vanadium. Die Legierung 204 enthielt
0,8% Vanadium und die Titanwerte wurden gesenkt, so daß
die Menge der γ′-Bildungselemente konstant war. Es zeigt sich,
daß 0% V und 0,8% V beide zu niedrigeren Zeitstandfestigkeiten
als 0,4% V der Legierung 203 führen.
Die Legierung 205 veranschaulicht den Einfluß von Rhenium
auf die Zeitstandfestigkeit. In der Legierung 205 wurde
das Rhenium weggelassen, während der Wolframgehalt so erhöht
wurde, daß eine konstante Menge der γ-Phase-Mischkristallverfestiger
aufrechterhalten wurde. Es ist anschließend zu
erkennen, daß diese Substitution eine nachteilige Auswirkung
auf die Zeitstandfestigkeit hat. Die Auswirkung dieser relativ
geringfügigen Zusammensetzungsänderungen auf die mechanischen
Eigenschaften ergibt sich aus Tabelle II.
Die Tabelle II zeigt die Zeitdehnwerte, d. h. die Zeit bis
1% Kriechen und die Lebensdauer bis zum Bruch, bei 982°C
und einer ausgeübten Belastung von 248,2 MPa. Eine
Betrachtung der Tabelle II zeigt, daß die Lebensdauer bis zum
Bruch bei der Legierung 203 wesentlich größer als bei jeder
anderen der in Tabelle I gezeigten Legierungen ist. Die Legierungen,
die gemäß dem Verfahren nach der Erfindung hergestellt
worden sind, haben Zeiten bis 1% Kriechen,
die über 85 h liegen, wenn sie bei 982°C/248,2 MPa
getestet werden. Bei der Legierung 203 ist die Zeit bis 1%
Kriechen ebenfalls beträchtlich größer als die Zeit bis 1%
Kriechen der anderen getesteten Legierungen. Änderungen treten
bei Standversuchen zwar immer auf, die beträchtliche
Überlegenheit der Legierung 203 gegenüber den anderen Legierungen
ist jedoch sehr deutlich.
Diese Tabelle zeigt, daß relativ geringfügige Zusammensetzungsänderungen
beträchtliche Auswirkungen auf die mechanischen
Eigenschaften bei erhöhten Temperaturen haben. Diese
Ergebnisse stützen die Kritikalität der spezifischen Zusammensetzungsbereiche,
die hier beansprucht werden.
Tabelle III zeigt die Eigenschaften der Legierungen von Tabelle
I unter Testbedingungen, die eine Sulfidation (Warmkorrosion)
und eine Oxidation ergeben. Die Oxidationsbeständigkeit
ist sowohl für die blanke Legierung als auch für die
mit einem bekannten Überzug versehene Legierung gezeigt.
Die Sulfidationsbeständigkeit der Legierung 203 ist der
der anderen Legierungen innerhalb der normalerweise auftretenden
Streuung bei dieser Art von Tests im wesentlichen
gleichwertig. Die Oxidationsbeständigkeit der mit keinem
Überzug versehenen Legierung 203 ist besser als die der anderen
getesteten Legierungen, mit Ausnahme der Legierung 202.
In modernen Gasturbinentriebwerken wird Superlegierungsgegenständen
unverändert ein Schutzüberzug gegeben. Einer
der nützlichsten dieser Schutzüberzüge ist ein NiCoCrAlY-
Überzug mit folgender Nennzusammensetzung: 18% Cr, 23% Co,
12,5% Al, 0,3% Y, Rest hauptsächlich Nickel. Dieser Überzug
ist in der US-PS 39 28 026 beschrieben. Der Überzug wird
routinemäßig durch ein Aufdampfverfahren aufgebracht. Die
in Tabelle III angegebene Zahl ist die Anzahl der Stunden,
die die Oxidation erfordert, um den Überzug zu durchdringen,
dividiert durch die Überzugsdicke. Dieser Test ergibt eine
nützliche Angabe über das wahrscheinliche Verhalten der Legierung
mit dem Schutzüberzug. In diesem Test ist die Legierung
203 wenigstens ebensogut wie jede andere Legierung
und wesentlich besser als die Legierungen 201 und 202.
Es ist somit zu erkennen, daß die Legierung 203 eine Gesamtkombination
von Eigenschaften hat, die den Eigenschaften
der anderen, gleichartigen Legierungen in Tabelle I
überlegen ist. Die Legierung 203 zeigt die besten Zeitdehnwerte.
Bezüglich der Sulfidations- und der Oxidationsbeständigkeit
kann die Legierung 203 mit den anderen getesteten
Legierungen konkurrieren und zeigt eine merkliche
Überlegenheit in der Oxidationsbeständigkeit mit Überzug
gegenüber einigen der anderen Legierungen. Die in den Tabellen
I, II und III angegebene Information zeigt, wie kleine
Zusammensetzungsänderungen deutliche Auswirkungen auf die
Legierungsleistungsfähigkeit haben.
Tabelle IV zeigt einen Vergleich der Zeitdehnwerte der Legierung
203 mit zwei weiteren Legierungen.
Die Legierung 454 ist in der deutschen Patentanmeldung P 29 49 158.5
der Anmelderin beschrieben. Die Legierung 454 ist eine Einkristallegierung
und die gezeigten Eigenschaften gelten für Einkristallproben.
Die Nennzusammensetzung der Legierung 454 ist
10% Cr, 5% Co, 12% Ta, 4% W, 5% Al, 1,5% Ti, Rest Nickel.
Die Legierung 1422 ist eine kommerziell benutzte Nickelbasissuperlegierung
mit folgender Nennzusammensetzung: 9% Cr,
10% Co, 12% W, 1% Nb, 2% Ti, 5% Al, 2% Hf, 0,15% C, 0,015% B,
Rest Nickel. Diese Legierung wird in Stengelgefügeform benutzt,
wie es in der US-PS 34 94 709 beschrieben ist, und
die in den Tabellen gezeigten Eigenschaften gelten für Proben
dieses Typs. Die Legierung 1422 ist somit eine bekannte
Legierung mit Stengelgefüge, während die Legierung 454 eine
moderne Einkristallegierung ist.
Die Tabelle IV zeigt, daß unter Testbedingungen von 982°C
und 248,2 MPa ausgeübter Belastung die Legierung
203 mehr als das Doppelte der Leistungsfähigkeit der
Legierung 454 zeigt und mehr als das 8fache der Lebensdauer
der Legierung 1422, ausgedrückt in Zeit bis 1% Kriechen.
Hinsichtlich der Lebensdauer bis zum Bruch hat die Legierung 203
mehr als das Doppelte der Lebensdauer der Legierung 454 und
mehr als das 5fache der Lebensdauer der Legierung 1422. Bei
Testbedingungen mit einer niedrigeren Temperatur von 871°C
und einer ausgeübten Belastung von 482,65 MPa
werden ähnliche Ergebnisse beobachtet, wobei die Überlegenheit
der Legierung 203 insgesamt größer ist als die Überlegenheit,
die unter den Testbedingungen mit der höheren Temperatur
beobachtet worden ist.
Tabelle V zeigt einen Vergleich dieser drei Legierungen unter
Testbedingungen, die Sulfidation (Warmkorrosion) und
Oxidation erzeugen. Es ist zu erkennen, daß hinsichtlich der
Sulfidationsbeständigkeit die Legierung 203 der Legierung
454 etwas unterlegen ist, obwohl die Differenz zwischen den
Legierungen angesichts der Gesamtvariabilität dieses Typs
von Test nicht wesentlich ist. Es ist zu beobachten, daß die
Legierung 203 etwas besser als die Legierung 1422 ist. Ähnliche
Ergebnisse werden bezüglich der Oxidationsbeständigkeit
ohne Überzug beobachtet, obgleich die Legierung 203 der
Legierung 1422 wesentlich überlegen ist.
Bei dem Oxidationstest mit Überzug, in welchem die Proben
mit dem zuvor beschriebenen NiCoCrAlY-Überzug überzogen wurden,
ist die Leistungsfähigkeit der Legierung 203 beträchtlich
besser als die Leistungsfähigkeit der anderen beiden
Legierungen und mehr als viermal besser als die Leistungsfähigkeit
der kommerziell benutzten Legierung 1422.
Somit ist hinsichtlich anderer Superlegierungen zu beobachten,
daß die Legierung 203 wesentlich bessere Zeitdehnwerte
in Kombination mit einer Sulfidations-, einer Oxidations-
und einer Oxidationsbeständigkeit mit Überzug hat,
die mit denen dieser anderen Legierungen vergleichbar oder
ihnen überlegen sind.
Die Legierung 203 gewinnt ihre mechanischen Eigenschaften
aus einer spezifischen Wärmebehandlung, die in mancherlei
Hinsicht der in der US-PS 41 16 723 beschriebenen gleicht.
Die wesentlichen Merkmale dieser Wärmebehandlung bestehen darin, daß
der aus der Legierung 203 hergestellte einkristalline Gegenstand
geglüht wird, um die gesamte
q′-Phase aufzulösen, schnell abgekühlt und dann wieder auf
eine Temperatur erhitzt wird, die zur Wiederausscheidung
dieser γ′-Phase führt, aber in feinerer Form.
Die Legierung 203 hat eine γ′-Solvustemperatur von etwa
1340°C und eine Temperatur des beginnenden Schmelzens von
etwa 1351°C. Zum Auflösen der γ′-Phase muß die Legierung
zwischen 1340°C und 1351°C
1 bis 10 h lang geglüht werden.
Die oben erläuterten Testergebnisse wurden von Proben gewonnen,
die 4 h lang geglüht worden waren. Die Proben wurden
dann abgekühlt, und zwar wenigstens so schnell, wie es
der Abkühlungsgeschwindigkeit entspricht, die sich durch Abkühlen
in ruhender Luft auf eine Temperatur von
260°C oder darunter ergibt, und dann wieder bei einer Temperatur
zwischen 816°C und 1149°C
2 bis 50 h lang geglüht. Die besondere Sequenz,
die benutzt wurde, um die oben beschriebenen Testergebnisse
zu erzeugen, war 4 h langes Glühen bei 1080°C,
gefolgt von 32 h langem Glühen bei 871°C. Danach hatte
der Gegenstand ein Mikrogefüge,
das etwa 60-65 Vol.-% der γ′-Phase in einer γ-Matrix
enthielt. Die durchschnittliche γ′-Teilchengröße war
kleiner als etwa 15 µm.
Claims (1)
- Verfahren zum Herstellen eines einkristallinen Gegenstands aus einer Superlegierung, dadurch gekennzeichnet, daß aus einer Legierung, die aus 4,5 bis 6% Chrom, 5,0 bis 5,8% Aluminium, 0,8 bis 1,5% Titan, 1,7 bis 2,3% Molybdän, 4 bis 6% Wolfram, 5,5 bis 8% Tantal, 1 bis 5% Rhenium, 0,2 bis 0,6% Vanadium, 0 bis 7% Kobalt, Rest Nickel, besteht, ein einkristalliner Gegenstand in bekannter Weise hergestellt wird, dieser Gegenstand zwischen 1340 und 1351°C 1 bis 10 Stunden lang geglüht, danach abgekühlt und abschließend bei 816-1149°C 2 bis 50 Stunden lang geglüht wird.
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