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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Pestizid-Fusionspolypeptide
mit Bindungs- und
Toxinabschnitten. Sie betrifft ferner Verfahren und Materialien
zur Herstellung und zum Einsatz solcher Polypeptide sowie Tests
und Sets zum Testen der Toxizität
der Polypeptide.
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STAND DER TECHNIK
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Auf
dem Gebiet der Erfindung ist bekannt, dass von Bacillus thuringiensis
(Bt) abgeleitete Toxine Insektizideigenschaften aufweisen. In der
Natur werden große
Protoxin-Moleküle
(130–160
kDa) in der alkalischen Umgebung des Insektenmitteldarms gelöst. Die
gelösten
Toxine werden dann proteolytisch in kleinere Fragmente (30–80 kDa)
gespalten. Nach der Lösung
und der Aktivierung von δ-Endotoxinkristallen
tritt das Toxin mit spezifischen Oberflächenrezeptoren der Mitteldarmzellen
in Wechselwirkung und bildet Poren in der Membran. Das Ionengleichgewicht
der Zellen wird gestört
und die Zellen lysiert.
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Für Anwender
von Bt-Toxinen ist deren Wirtbereich, ihre Toxizität in geringen
Konzentrationen und die Fähigkeit
der Zielinsekten, eine Resistenz zu entwickeln, von besonderem Interesse.
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Es
wurde über
verschiedene Experimente berichtet, die diese verschiedenen Themen
in Hinblick auf die Verbesserung eines oder mehrere davon in Bezug
auf das native Toxin untersuchen.
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Demnach
ist allgemein anerkannt, dass das Vorhandensein von spezifischen
Rezeptoren auf der Apikalmembran eine wichtige Rolle für die Spezifizität von Bt-Toxinen
spielt (1). Unter solchen Umständen
kann die Toxinwirksamkeit von der Menge der Rezeptoren und deren
Affinität
für das
Protein sowie von der Fähigkeit des
Toxins, Poren zu bilden, abhängen.
Die Insektizidkristallproteine CryIA(a) und CryIA(c) weisen eine
Homologie von 82% auf, wobei letzteres Protein doch eine um das
10fache höhere
Insektizidaktivität
in Bezug auf Heliothis virescens und Trichoplusia ni aufweist als
CryIA(a) (4). Das Scannen von Homologen und reziproke Kombinationen
zwischen diesen beiden Genen zeigten, dass die Aminosäuren 335–450 auf
CryIA(c) mit der Aktivität
in Bezug auf T. ni in Zusammenhang stehen, während die Aminosäuren 335–615 auf
demselben Toxin erforderlich sind, um eine volle Spezifität in Bezug
auf H. virescens zu erzeugen (4).
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Im
Allgemeinen ist die Spezifizität
eines Insektizidproteins das Ergebnis mehrerer Funktionen, umfassend
die proteolytische Verarbeitung durch die Insektenmitteldarmproteasen,
die Rezeptorenbindung und/oder cytolytische Funktionen (4). Die
Ergebnisse terminaler Deletionen eines Lepidopteran-spezifischen Insektizidkristallproteins
zeigte, dass Deletionen bis zum 10. Codon vom 5'-Ende aus oder dem 645. Codon vom 3'-Ende aus die Toxizität nicht
beseitigten (5).
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Durch
ortsgerichtete Mutagenese wurde vorläufig bestimmt, dass Cry-Toxine
drei funktionelle Domänen
aufweisen. Domäne
I ist an der Toxininsertion in die Membran beteiligt und beeinflusst
die Ionenkanalfunktion, Domäne
II ist an der Rezeptorbindung und der Insertion in die Membran beteiligt,
und Domäne
III ist an der Ionenkanalfunktion, der Rezeptorbindung und der Insertion
in die Membran beteiligt (6).
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Bindungsuntersuchungen
wurden mit zwei Bt-δ-Endotoxinen,
Bt2 (einem rekombinanten kristallinen Protein mit 130 kDa von B.
thuringiensis subsp. berliner) und Bt4412 (einem kristallinen Protein
mit 136 kDa von B. thuringiensis subsp. thuringiensis), auf Bürstensaummembranbläschen des
Tabakschwärmers
(Manduca sexta) und des Großen
Kohlweißlings
(Pieris brassicae) durchgeführt
(12). Das aktive Bt2-Protein (60 kDa) bindet an Insekten beider
Spezies und tötet
diese, während
das aktive Bt4412-Protein nur für
M.-sexta-Larven hochtoxisch ist (12). In dieser Untersuchung wurde
gezeigt, dass P. brassicae zwei separate Bindungsstellen für Bt2- und
Bt4412-Toxine aufweist, da die beiden Proteine nur in zu vernachlässigendem
Ausmaß um
die Bindungsstellen des jeweils anderen konkurrieren (12).
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Ein
Rezeptor für
das CryIA(b)-Toxin wurde aus den Mitteldarm-Epithelzellen des anfälligen Tabakschwärmers, M.
sexta, kloniert (13). Es wurde bestimmt, dass der Rezeptor, ein
Membranglykoprotein mit 210 kDa, eine 30–60%ige Ähnlichkeit und eine 20–40%ige
Identität
mit der Cadherin-Überfamilie
der Proteine aufweist (13). Cadherine sind Membranglykoproteine,
und es wird angenommen, dass sie calciumabhängige Zellaggregation und -sortierung
vermitteln (13). Die richtige Funktion des Rezeptors wurde nicht
aufgeklärt.
Es wurde jedoch vorgeschlagen, dass er am Membrantransport beteiligt
sein könnte,
einer Funktion, die jener des Cadherin-ähnlichen menschlichen Darmpeptidtransportprotein ähnlich ist,
das Peptidantibiotika durch Epithelzellen kanalisiert, die den Dünndarm auskleiden
(13). Es wird angenommen, dass B.-thuringiensis-Toxine primär auf Epithelzellen
im Mitteldarm anfälliger
Insekten wirken (13).
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Ein
weiteres Bindungsprotein wurde aus M. sexta gereinigt, und es wurde
gezeigt, dass seine Größe 120 kDa
betrug (14). Dasselbe Protein, Aminopeptidase N, wurde aus Bürstensaummembranbläschen von Lymantria
dyspar (Schwammspinner) gereinigt (14). Bei Tests in Bezug auf CryIA(a),
CryIA(b), CryIIA, CryIC, CryIIIA, CryIIB, CryID, CryIF und CryIVD
wies die aus L. dyspar gereinigte Aminopeptidase N eine zu vernachlässigende
Bindungsaktivität
auf (14). Im Gegensatz dazu wurde gezeigt, dass aus M. sexta gereinigte
Aminopeptidase N CryIA(a), CryIA(b) und CryIA(c) mit hoher Affinität band (14).
Dieser Unterschied in Bezug auf die Bindungsaktivität von Aminopeptidase
N ist unerklärt.
Es wurde spekuliert, dass das Protein in Abhängigkeit von dem Insekt, aus
dem es gereinigt wurde, variiert oder dass die Unterschiede Variationen
in Bezug auf die Sensibilität
der verwendeten Protokolle wiederspiegeln (14). Ein Kulturpflanzenschädling, die
Kohlmotte (Plutella xylostella), hat in Freilandpopulationen eine
Resistenz in Bezug auf Bt entwickelt, obwohl Selektionsexperimente
im Labor zeigten, dass viele Insekten eine Resistenz in Bezug auf
Bt-Gene entwickeln können (17).
Es wurde gezeigt, dass ein autosomales rezessives Gen in P. xylostella
eine extrem hohe Resistenz in Bezug auf vier Bt-Toxine, CryIA(a),
CryIA(b), CryIA(c) und CryIF, vermittelt (16). Das deutet an, dass
eine Mutation, die Resistenz in Bezug auf die vier Bt-Toxine verleiht,
zu einer Zerstörung
der Bindung an ein einziges Insektenprotein, das als Rezeptor für alle vier
Bt-Toxine fungiert, führt (16,
18). Das deutet darauf hin, dass die Resistenz in Bezug auf Pflanzen,
die sogar mehrere Bt enthalten, eine reale Möglichkeit darstellt.
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WO 91/17254 (The Regents
of the University of California) offenbart ein Verfahren zur Verbesserung des
Wirtbereichs oder der Toxizität
von Insektizidtoxinen. Im Wesentlichen wurden die Insektizidproteine
mit dem spezifischen Darmepithel-bindenden Glykoprotein gp64 kombiniert,
das von dem Autographa-californica-Polyhedrose-Virus mit mehreren Kernen (MNPV) abgeleitet
ist. Es wurde angenommen, dass dieses Glykoprotein mit den Epithelzelloberflächenrezeptoren
in Wechselwirkung tritt, wodurch eine Konzentration auf und ein
Eindringen in die Mitteldarmzellen ermöglicht wird. In einer alternativen
Ausführungsform
wurde vorgeschlagen, dass das Cyt-A-Protein zur Steigerung der Toxizität eingesetzt
werden könnte.
Es wurde angenommen, dass dieses Protein Fettsäuren im Lipidanteil der Zellen
bindet, wodurch diese durch eine Detergenzien-ähnliche Wirkungsweise zerstört werden.
Die Bedeutung für
eine Resistenz, sofern eine solche vorhanden ist, werden nicht erläutert.
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Die
Bindungsdomänen
in natürlichen
Bt-Genen wurden auch mit anderen Bt-Genen vertauscht, um die Toxizität der Proteine
zu verändern
(siehe z. B. De Maagd et al., Appl. Env. Microb. 62, Nr. 5, 1537–1543 (1996)).
Wie obenstehend beschrieben, z. B. in Bezugnahme auf (16), kann
diese Strategie möglicherweise keine
verbesserten Eigenschaften in Bezug auf eine mögliche Resistenz bereitstellen.
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Im
Lichte dieser Beobachtungen ist ersichtlich, dass neue Toxinpestizidmaterialien,
insbesondere solche, die einen alternativen Ansatz oder einen Vorteil
gegenüber
den oben beschriebenen bieten, einen wichtigen Beitrag auf dem Gebiet
der Erfindung leisten würden.
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WO 98/18820 (University
Southern California) offenbart Zusammensetzungen, die Ricin-Toxin-A (RTA)
enthalten, zur Behandlung von Krebs oder Autoimmunerkrankungen.
Das RTA kann heterodimer mit einem mutierten Ricin-Toxin-B (RTB)
assoziiert sein. Es werden auch RTB-Domänen offenbart, die an einen
für einen
bestimmten Zelloberflächenrezeptor
spezifischen Liganden fusioniert sind.
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WO 96/10083 (CIBA-GEIGY)
offenbart insektenspezifische Pestizidproteine von Bacillus und
transgene Pflanzen, die diese exprimieren. Es werden auch Fusionsproteine
offenbart, die das insektenspezifische Protein fusioniert an ein
Hilfsprotein umfassen.
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US-Patent Nr. 5.668.255 (Murphy)
offenbart Fusionen von (i) einem Zellbindungsabschnitt, z. B. Diphtheria-Toxin
(DT) oder IL-2, (ii) einer Membrantranslokalisationsdomäne, z. B.
von DT, und (iii) einer in eine Zelle einzuführende chemischen Substanz.
Die Fusionen stellen ein System zur Zufuhr eines Toxins/eines Markierungsmittels/einer
anderen chemischen Substanz in eine Zielzelle für menschliche Gesundheitsanwendungen
basierend auf der Grundlage des Bindungs-Translokations-Mechanismus bereit,
durch den DT in Zellen eindringt.
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US-Patent Nr. 5.763.245 (Greenplate
et al.) offenbart eine Kombination von Bacillusthuringiensis-CryIA(b)
oder -CryIA(c) mit 3-Hydroxysteroidoxidase zur Bekämpfung von
Insekten, wie z. B. Lepidoptera und Baumwollkapselkäfer.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben Fusionsproteingene synthetisiert,
die hochtoxische Fusionsproteine exprimieren. Diese Proteine umfassen
eine an eine heterologe Bindungsdomäne fusionierte Toxindomäne, was
die Wirksamkeit des Toxinabschnitts steigert. Bei der Bindungsdomäne handelt
es sich vorzugsweise um eine, die nicht-spezifisch an Zellmembranen
binden kann, ohne diese zu zerstören,
wodurch eine Konzentration und Immobilisierung der Toxindomäne an diesem
Wirkungsort ermöglicht
wird, ohne dass das Vorhandensein spezieller Rezeptoren erforderlich
ist. Als Beispiel wurde ein von Bt abgeleiteter Abschnitt und ein
Kohlenwasserstoffbindungsabschnitt, wie z. B. die Galactose-Bindungsdomäne des Ricin-Toxin-B-Kettengens, herangezogen.
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Es
wurde unter Einsatz eines neuen modifizierten Tests unter Verwendung
einer Insektenzelllinie und eines Paars fluoreszierender Farbstoffe
gezeigt, dass die Toxizität des
Expressionsprodukts höher
war als jene von beiden Bestandteilen des Fusionsproteins. Der In-vitro-Biotest
zur Bewertung der Toxizität
der Fusionsgenprodukte wurde entwickelt und basiert auf Ethidium-Homodimer
1 und Calcein AM. Die beiden Fluorophore wurden zuvor hauptsächlich in
Lebend-/Tot-Toxizitätstests
eingesetzt (39). Diese und weitere Aspekte der vorliegenden Erfindung
werden nachstehend beschrieben.
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In
einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird demnach ein
Nucleinsäuremolekül offenbart, das
für ein
Pestizid-Fusionspolypeptid kodiert, das
- (i)
eine Toxindomäne,
- (ii) eine heterologe Bindungsdomäne, die nicht-spezifisch an
eine Zellmembran binden kann, ohne diese zu zerstören,
umfasst.
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„Pestizid" bedeutet, dass es
eine Toxizität
in Bezug auf einen oder mehrere Schädlingstypen aufweist, insbesondere
wirbellose Schädlinge
von wirtschaftlicher Bedeutung, wie z. B. Insekten und andere Arthropoden,
z. B. Arachnida. Insekten umfassen alle Entwicklungsstadien eines
Insekts. Spezielle Insektenklassen, die von Interesse sind, umfassen
Lepidoperta, Coleoptera, Culicidae, Simuliidae, Hymenoptera, Homoptera, Orthoptera
und Diptera.
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„Fusionspolypeptid" bezeichnet ein Polypeptid,
das zwei oder mehrere Komponenten umfasst, die in Bezug aufeinander
heterolog, d. h. nicht Teil einer natürlich vorkommenden einzigen
Polypeptidkette, sind. Gegebenenfalls kann eine Linkerregion integriert
werden, was das Falten der Domänen
in ihre natürliche
Konformation durch die Reduktion der sterischen Hinderung zwischen
den Domänen
erleichtern kann.
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„Toxin" bezeichnet ein Material,
das für
Schädlinge
toxisch ist, vorzugsweise in einer Menge, die von einem Schädling aufgenommen
werden kann. Der Toxinabschnitt des Fusionsproteins kann synthetisch
sein oder von einer natürlichen
Quelle, wie z. B. Prokaryoten, Eukaryoten (umfassend Pilze, Pflanzen
und Tiere), stammen. Insbesondere wird die Verwendung von erwiesenen
Proteintoxinen (wie z. B. Bt-Toxinen oder pflanzlichen Verteidigungsallochemikalien,
z. B. Proteasehemmern, wie z. B. von der Augenbohne oder der Sojabohne)
oder Abschnitte davon ins Auge gefasst. Vorzugsweise sind diese
Pestizid, aber für
Menschen und Tiere nicht toxisch. Bei dem Toxin handelt es sich
vorzugsweise um ein Toxin, das seinen eigentlichen Wirkungsbereich
an der Zellmembran hat.
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Die
oben erläuterten
Bt-Toxine sind besonders wirksam als Quelle für die Toxinkomponente. In den meisten
bevorzugten Ausführungsform
des ersten Aspekts der vorliegenden Erfindung stammt das Toxin von einem
Bt-cry-Polypeptid. In einer Ausführungsform
dieses Aspekts handelt es sich demnach bei dem Toxin um Bt-CryIA(b)
oder -(c).
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Die „Bindungs"-Domäne des Fusionspolypeptids
kann nicht-spezifisch an eine Zellmembran binden, ohne diese zu
zerstören,
und ist demnach an sich nicht toxisch.
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„Nicht-spezifisch" bedeutet in diesem
Zusammenhang, dass kein spezieller, spezifischer Rezeptor erforderlich
ist. Das hat den Vorteil, dass die Wahrscheinlichkeit gesenkt wird,
dass der Schädling
durch eine Mutation in der Nucleinsäuresequenz, die für einen
Toxinrezeptor kodiert, in der Lage ist, eine Resistenz in Bezug auf
die Fusion zu entwickeln, wie es, wie man annimmt, bei einigen Formen
von Bt-Resistenz der Fall ist (siehe Literaturverweise 16, 17, 18).
Es wird ein alternativer Ansatz zu physikalischen Verfahren bereitgestellt,
die eingesetzt werden können,
um die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung einer Resistenz zu minimieren,
d. h. das Mischen von Bt-transformierten Pflanzen mit nicht transformierten
Pflanzen während
der Aussaat, um den Selektionsdruck zu minimieren.
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Die „Bindungs"-Domäne ist an
sich nicht toxisch, d. h. sie verursacht, wenngleich sie die Toxizität der Toxindomäne verstärken kann,
selbst keine signifikante oder noch bevorzugter keine Zerstörung der
Zellmembran, wenn sie allein oder in dem Fusionsprotein zum Einsatz
kommt. Demnach dient der Bindungsabschnitt wirksam dazu, zu ermöglichen,
dass das Toxin seine Wirkung ausüben
kann, verändert
aber vorzugsweise die Wirkungsweise des Toxinmechanismus nicht,
wodurch eine vorher sehbarere Spezifizität und Reaktion bereitgestellt
wird. Dies ist besonders in Ausführungsformen
nützlich,
in denen das Fusionsprotein in die Tiernahrungskette gelangen kann
und in denen das Toxin sorgfältig
ausgewählt
wurde, so dass es für
Tiere nicht toxisch ist.
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Vorzugsweise
bindet die Bindungsdomäne
Kohlenhydrat, das auf der extrazellulären Seite aller eukaryotischen
Zellmembranen in Form von Glykolipiden und Glykoproteinen vorhanden
ist. Die Bindungsdomäne dient
demnach dazu, das Toxin an einem Wirkungsort vieler verschiedener
Zellen zu verankern.
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Vorzugsweise
sind die Zellen Teil des Schädlingsdarmepitheliums.
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Vorzugsweise
wird das Toxin an dem Wirkungsort tatsächlich immobilisiert, wobei
der Einsatz der heterologen Bindungsdomäne, auch wenn es nicht zu einer
tatsächlichen
(unumkehrbaren) Immobilisierung kommt, weiterhin bewirkt, dass die
wirksame Konzentration des Toxins an seinem Wirkungsort auf der
Zellmembran gesteigert wird.
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In
einer Ausführungsform
dieses Aspekts besteht die Bindungsdomäne aus einem vollständigen Lectin
oder einem Teil eines Lectins. Auf dem Gebiet der Erfindung ist
bekannt, dass Lectine in der Lage sind, fest an Kohlenhydrat zu
binden, wobei verschiedene Lectine im Allgemeinen spezielle Affinitäten für verschiedene Zuckerreste
aufweisen. Besonders wünschenswert
sind Domänen
mit Galactose- oder Galactosylaffinität, was eine weit verbreitete
Bindung in der Zielschädlingsklasse
ermöglichen
würde.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei dem Lectin um ein Ribosomen inaktivierendes
Protein des Typs II, und die (nicht toxische) B-Kette wird eingesetzt.
Beispiele für
diesen Typ umfassen:
- (a) Abrus precatorius
(Abrin)
- (b) Viscum album (Viscumin)
- (c)
Adenia digitata (Modeccin)
- (d) Adenia volkensii (Volkensin)
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Eine
Tabelle, die den Ursprung und die Eigenschaften der vier oben angeführten Beispiele
auflistet, ist angeführt
(Stirpe et al., Ribosome-inactivating Proteins from plants: present
status and future prospects. Bio/Technology, Band 10, 405–412 (1992);
Barbieri et al., Ribosome-inactivating Proteins from plants. Biochemica
et Biophysica Acta, Band 1154, 237–282 (1993)).
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Besonders
bevorzugt wird das Ricin-Toxin-B-Kettengen, das von dem Ricin-Toxin
abgeleitet ist, in der Nucleinsäure
eingesetzt. Ricin ist ein toxisches Glykoprotein, das zwei Polypeptidketten,
A und B, umfasst, die durch eine Disulfidbindung verbunden sind
(32).
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Die
Bindung der B-Kette an Reste mit endständigem Galactosyl auf Zelloberflächen erfolgt
durch zwei Galactose-Bindungsdomänen,
die sich an beiden Enden des Peptids befinden (34). Jede der beiden
Bindungsstellen ist in der Lage, Galactose und komplexere Zucker
ohne die andere Stelle zu binden, ohne dass es zu einer signifikanten
Abnahme der Affinität
für den
Liganden kommt (35).
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Es
wurde gezeigt, dass Ricin-B-Ketten-Mutanten mit doppelter Lectin-Stelle,
die in Insektenzellen exprimiert werden, eine Bindung von Restgalactose
aufweisen: ein Hinweis für
mehr als zwei Lectinstellen an der Ricin-Toxin-B-Kette. Ferrini
et al., Bioconjugate Chem., Band 7, 621–628 (1995); Expression of
functional ricin B chain using baculovirus system, Eur. J. Biochem.,
Band 233, 772–777.
Das deutet darauf hin, dass andere Zelloberflächenbindungsstellen vorhanden
sein können.
Eine Möglichkeit
besteht darin, dass Mannose-Seitenketten an der Ricin-B-Kette selbst
mit Mannoserezeptoren auf der Zelloberfläche in Wechselwirkung treten (siehe
Newton et al., J. Biol. Chem. 267(17), 11917–11922 (1992); Frankel et al.,
Carbohydrate Research 300, 3, 251–258 (1997)).
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Die
Bindung seiner B-Kette an die Zelloberfläche, beispielsweise an ein
Glykokonjugat mit nicht-reduzierendem entständigem Galactoserest, verursacht
oder erleichtert die Internalisierung von Ricin in die Zelle. Die
Internalisierung kann über
eine endozytotische Aufnahme in ummantelte und nicht ummantelte
Gruben erfolgen (siehe Frankel et al., Protein Engineering 9, 4,
371–379
(1996); Magnusson und Berg, Biochem. J. 291, 749–755 (1993)). Nach dem Routen
und der Freisetzung der freien A-Kette
in das Zytosol wird die zelluläre Proteinsynthese
in eukaryotischen. Zellen durch die Spaltung eines einzigen Adeninrests
von der eukaryotischen 28-S-RNA in der 60-S-Ribosomenuntereinheit
gehemmt (33). Verschiedene kürzlich
veröffentlichte
Berichte unterstützen
die Annahme, dass die Ricin-Toxin-B-Kette eine umfassende Rolle
spielt; wobei angenommen wird, dass das Polypeptid nicht nur mit
Galactoseresten auf der Zelloberfläche in Wechselwirkung tritt, sondern
auch an dem intrazellulären
Transfer des Ricin-Toxins beteiligt sein kann (44). Zahlreiche Rezeptoren, die
einen Kreislauf durch die endosomalen Vesikel zur Zelloberfläche führen, verlaufen
durch das trans-Golgi-Netz. In den Zellen weist der Golgi die dichteste
Konzentration an Ricin-Bindungsstellen auf, was möglicherweise
die Konzentration von Galactosyltransferasen in diesem Teil der
Zelle widerspiegelt (45). Es wurde beobachtet, dass sich Ricin-Toxin,
das durch die Wechselwirkung mit Rezeptoren mit endständiger Galactose
in Zellen eindringt, im Golgi-Bereich konzentriert (45).
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Wenngleich
rekombinante B-Ketten-Lectinderivate in der Vergangenheit bereits
hergestellt wurden, erfolgte dies im Allgemeinen für therapeutische
Anwendungen, um die Toxizität
der A-Kette zu verstärken.
Aus diesem Grund wurde in vielen Versuchen beobachtet, dass Immunotoxine,
die mit der Ricin-Toxin-B- und -A-Kette gemeinsam aufgebaut sind,
durchwegs toxischer sind als jene, die beispielsweise nur mit der
Ricin-Toxin-A-Kette aufgebaut sind (siehe z. B. Vitetta et al.,
Sem. Cell. Biol., Band 2, 47–58
(1991); Timar et al., Br. J. Cancer, Band 64, 655–662 (1991);
Embleton et al., Br. J. Cancer, Band 63, 670–674 (1991)).
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Ein
zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung ist demnach ein Nucleinsäuremolekül, das
- (i) eine Sequenz, die für ein vollständiges Bt-cry-Polypeptid
oder einen Teil eines Bt-cry-Polypeptids
kodiert, und
- (ii) eine Sequenz, die für
ein vollständiges
Lectin oder einen Teil eines Lectins kodiert,
umfasst.
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Erfindungsgemäße Nucleinsäuremoleküle und die
Polypeptidprodukte, für
die sie kodieren, können
in im Wesentlichen reiner oder homogener Form oder frei von oder
im Wesentlichen frei von Nucleinsäure oder Genen der Spezies
von Interesse oder mit einem anderen Ursprung als der Sequenz, die
für ein
Polypeptid mit der erforderlichen Funktion kodiert, aus ihrer natürlichen
Umgebung isoliert und/oder gereinigt werden.
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Die
erfindungsgemäße Nucleinsäure kann
cDNA, RNA, genomische DNA umfassen und kann vollständig oder
teilweise synthetisch sein.
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Die
Bezeichnung „isoliert" umfasst alle diese
Möglichkeiten.
Wenn die DNA-Sequenz spezifiziert ist, z. B. in Bezug auf die Seq.-ID
Nr. 1–11
in 3(a)–(k), umfasst diese, wenn es
der Zusammenhang nicht anders erfordert, das RNA-Äquivalent,
wobei U für
T substituiert ist, wo dieses vorkommt, sowie degenerativ äquivalente
und komplementäre
Sequenzen.
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Vorzugsweise
umfasst der Abschnitt des Nucleinsäuremoleküls, der für das Bt-cry-Toxin kodiert, die vollständige Seq.-ID
Nr. 1 (CryIA(b)) oder Seq.-ID Nr. 2 (CryIA(c)) oder einen Teil von
diesen.
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Vorzugsweise
umfasst der Abschnitt des Nucleinsäuremoleküls, der für Lectin kodiert, die vollständige Seq.-ID
Nr. 3 (RTB1), Seq.-ID Nr. 4 (RTB2) oder Seq.-ID Nr. 5 (RTB3) oder
einen Teil von diesen; diese wurden von der Ricin-Toxin-B-Kette
wie untenstehend erläutert
abgeleitet, umfassten aber Mutationen, um Restriktionsstellen einzuführen.
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Vorzugsweise
umfasst das Nucleinsäuremolekül die in
einer beliebigen von Seq.-ID Nr. 6 (CryIA(b)-RTB1), Seq.-ID Nr.
7 (CryIA(b)-RTB2), Seq.-ID Nr. 8 (CryIA(b)-RTB3), Seq.-ID Nr. 9 (CryIA(c)-RTB1),
Seq.-ID Nr. 10 (CryIA(c)-RTB2) oder Seq.-ID Nr. 11 (CryIA(c)-RTB3)
angeführte CryIA-RTB-Kombination.
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Es
ist hervorzuheben, dass die Erfindung auch Nucleinsäuren umfasst,
die für
Varianten von natürlich vorkommendem/n
Toxin und Bindungsmolekülen
kodieren, wobei es sich beispielsweise um Mutanten oder andere Derivate
solcher Moleküle
handeln kann. Insbesondere Nucleinsäuren mit modifizierten Sequenzen auf
Basis der Seq.-ID
Nr. 1 bis 11 sind Teil des Umfangs der vorliegenden Erfindung.
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In
jedem Fall kodiert die Variante für ein Toxin oder ein Bindungsprodukt,
wobei beide homolog zu einer natürlich
vorkommenden Sequenz (z. B. Bt-Cry oder Lectin) sind und die geeignete
funktionelle Eigenschaft dieses Produkts (z. B. Toxizität bzw. die
Fähigkeit,
Glykosylierung zu binden) beibehalten.
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Ähnlichkeit
oder Homologie können
wie durch das TBLASTN-Programm von Altschul et al., J. Mol. Biol.
215, 403–410
(1990), das auf dem Gebiet der Erfindung herkömmlicherweise eingesetzt wird,
oder, und dies ist zu bevorzugen, durch das Standardprogramm BestFit,
das Teil des Wisconsin-Pakets, Version 8 (September 1994) (Genetics
Computer Group, 575 Science Drive, Madison, Wisconsin, USA, Wisconsin
53711) ist, definiert und bestimmt werden.
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Homologie
kann auf der Ebene der Nucleotidsequenz und/oder auf jener der Aminosäuresequenz
vorliegen. Vorzugsweise weisen die Nucleinsäure- und/oder Aminosäuresequenz
etwa 50% oder 60% oder 70% oder 80%, besonders bevorzugt zumindest
etwa 90%, 95%, 96%, 97%, 98% oder 99%, Homologie in Bezug auf die
Sequenz auf, die die Basis der Variante ist (z. B. die natürliche Sequenz
oder eine beliebige der Seq.-ID Nr. 1 bis 11).
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Die
Homologie kann sich im Vergleich mit, je nachdem, der relevanten
Aminosäuresequenz
oder Nucleotidsequenz über
die volle Länge
der jeweiligen Sequenz erstre cken oder noch bevorzugter eine durchgehende
Sequenz von etwa 25, 25, 30, 33, 40, 50, 67, 133, 167, 200 oder
mehr Aminosäuren
(oder Codons) oder länger
sein.
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Eine
Sequenzvariante gemäß der vorliegenden
Erfindung kann demnach beispielsweise innerhalb der Hybridsequenzen
(Seq.-ID Nr. 6 bis 11) für
eine einzige Aminosäureveränderung
in Bezug auf diese Sequenzen oder für 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 oder
9 Veränderungen,
etwa 10, 15, 20, 30, 40 oder 50 Veränderungen oder mehr als etwa
50, 60, 70, 80 oder 90 Veränderungen
kodieren. Zusätzlich
zu einer oder mehreren Veränderungen innerhalb
der Aminosäuresequenz,
für die
die dargestellten Sequenzen kodieren, kann eine kodierte Aminosäuresequenzvariante
zusätzliche
Aminosäuren
am C-Terminus und/oder N-Terminus umfassen. Natürlich sind auch Veränderungen
an der Nucleinsäure,
die keinen Unterschied in Bezug auf die kodierte Aminosäuresequenz
hervorrufen (d. h. „degenerativ äquivalent" sind), Teil des
Umfangs der vorliegenden Erfindung.
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Die
Homologie kann unter Einsatz von Hybridisierungsverfahren (52) bestimmt
werden, beispielsweise unter Einsatz von Hybridisierungslösungen,
die Folgendes umfassen: 5 × SSC
(worin „SSC" = 0,15 M Natriumchlorid;
0,15 M Natriumcitrat; pH 7), 5 × Denhardt's Reagens, 0,5–1,0% SDS,
100 μg/ml
denaturierte, fragmentierte Lachssperma-DNA, 0,05% Natriumpyrophosphat
und bis zu 50% Formamid.
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Eine
bekannte Formel zur Berechnung der Stringenzbedingungen, die erforderlich
sind, um eine Hybridisierung zwischen Nucleinsäuremolekülen zu erzielen, die eine bestimmte
Sequenzhomologie aufweisen, ist Folgende (52):
Tm =
81,5°C +
16,6 Log [Na+] + 0,41 (% G + C) – 0,63 (% Formamid) – 600/Anzahl
bp im Doppelstrang
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Zur
Veranschaulichung der oben angeführten
Formel beträgt
Tm unter Einsatz von [Na+] = [0,368] und 50%
Formamid, einem GC-Gehalt von 42% und einer mittleren Sondengröße von 200
Basen 57°C.
Die Tm eines DNA-Doppelstrangs nimmt mit
1% Rückgang
der Homologie um 1–1,5°C ab. Somit
wäre bei
Targets mit einer Se quenzidentität
von mehr als etwa 75% eine Hybridisierungstemperatur von 42°C zu beobachten.
-
Für bestimmte
Anwendungen, z. B. die Expression in Pflanzen, kann die Veränderung
der Codon-Nutzung (d. h. eine degenerativ neutrale Mutation) zur
Unterstützung
der Expression besonders nützlich
sein. Das AU/GC-Verhältnis
für Cry-Gene
weicht beispielsweise deutlich von Werten ab, die für pflanzliche
kodierende Bereiche und gut exprimierte Reportergene, wie z. B.
nptII, bar, gus und cat, festgestellt wurden (24). Ein pflanzlicher
kodierender Bereich weist typischerweise einen AU-Gehalt von etwa
40–50%
auf, während
die für CryI
kodierenden Bereiche einen AU-Gehalt von 60–64% aufweisen, der in manchen
Bereichen sogar 70% übersteigt
(24). Die Codon-Nutzung der für
Cry kodierenden Sequenz ist auch ganz anders als die bevorzugte pflanzliche
Codon-Nutzung (25). An mehreren Stellen sind Cluster ungünstiger
Codons vorhanden. Die Veränderung
der Codon-Nutzung kann die wirksame Translation und Verlängerung
verbessern, wodurch die mRNA stabiler in Bezug auf zytoplasmatische
RNase-Aktivitäten
wird (23, 26).
-
Die
hierin beschriebenen Mutanten weisen die oben erläuterten
verbesserten Bindungseigenschaften auf.
-
Eine
Möglichkeit
für die
Analyse von Mutanten oder anderen Derivaten besteht in der Transformation zur
Bewertung der Funktion einer Einführung in eine Wirtszelle, die
in der Lage ist, die erfindungsgemäße Nucleinsäure zu exprimieren, und im
darauf folgenden Vergleich der Lebensfähigkeit dieser Zelle mit jener
von Zellen, die mit anderen Nucleinsäuren transformiert wurden.
Die Methode für
eine solche Transformation und Analyse, für die ein Beispiel unter Einsatz
von SF21-Insektenzellen angeführt
ist, wird untenstehend detaillierter beschrieben. Ein weiteres Verfahren
umfasst die Verwendung von transgenen Pflanzen, die die Mutante oder
das Derivat exprimieren.
-
Verfahren
zur Herstellung einer oben offenbarten Mutante oder eines oben offenbarten
Derivats umfassen beliebige Verfahren, die Fachleuten auf dem Gebiet
der Erfindung bekannt sind.
-
Ein
weiterer Aspekt besteht in einem Verfahren zur Herstellung einer
Nucleinsäure,
die für
ein Pestizid-Fusionspolypeptid kodiert, wobei das Verfahren den
Schritt der Kombination einer Nucleinsäure, die für ein Toxin kodiert, mit einer
Nucleinsäure,
die für
eine heterologe Bindungsdomäne
kodiert, umfasst, wobei die Bindungsdomäne in der Lage ist, nicht spezifisch
an eine Zellmembran zu binden, ohne diese zu zerstören.
-
Gegebenenfalls
können
diesem Verfahren Schritte vorausgehen oder kann dieses Verfahren
Schritte umfassen, bei denen Veränderungen
der Sequenz des Toxins oder der Bindungsdomäne durchgeführt werden, um eine Mutante
oder ein Derivat herzustellen, was durch Addition, Insertion, Deletion
oder Substitution eines oder mehrerer Nucleotide in der Nucleinsäure erfolgen
kann, was wiederum zur Addition, Insertion, Deletion oder Substitution
einer oder mehrere Aminosäuren
in dem kodierten Polypeptid führt.
-
Veränderungen
können
aus verschiedenen Gründen
wünschenswert
sein, umfassend das Einführen oder
die Entfernung folgender Merkmale: Restriktionsendonuclease-Sequenzen;
andere Stellen, die für
eine Modifikation nach der Translation erforderlich sind; Spaltungsstellen
in dem kodierten Polypeptid; Motive in dem kodierten Polypeptid
für Glykosylierung,
Lipoylierung etc. Leader-Sequenzen oder andere Targetingsequenzen
können
zu dem exprimierten Protein zugesetzt werden, um seine Lokalisierung
nach der Expression zu bestimmen. Diese können alle ein wirksames Klonieren
und das Exprimieren eines aktiven Polypeptids in rekombinanter Form
(wie untenstehend beschrieben) unterstützen.
-
Weitere
wünschenswerte
Mutationen können
zufallsbestimmte oder ortsgerichtete, Mutagenese sein, um die Aktivität (z. B.
die Spezifität)
oder die Affinität
oder Stabilität
des kodierenden Polypeptids zu verändern.
-
Es
ist klar, dass die Polypeptid-Homologie in Bezug auf die Aminosäure-Ähnlichkeit
oder -Identität
(in diesem Fall in Bezug auf die veränderte Toxin- und/oder Bindungsdomäne) beurteilt
wird.
-
Ähnlichkeit
ermöglicht
konservative Variation, d. h. die Substitution eines hydrophoben
Rests, wie z. B. Isoleucin, Valin, Leucin oder Methionin, durch
einen anderen oder die Substitution eines polaren Rests durch einen
anderen, wie z. B. Lysin durch Arginin, Asparaginsäure durch
Glutaminsäure
oder Asparagin durch Glutamin. Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung
ist bekannt, dass die Veränderung
der Primärstruktur
eines Polypeptids durch konservative Substitution die Aktivität dieses
Peptids möglicherweise
nicht signifikant verändert,
da die Seitenkette der Aminosäure,
die in die Sequenz insertiert wird, in der Lage sein kann, ähnliche
Bindungen und Kontakte zu bilden wie die Seitenkette der Aminosäure, die
substituiert wurde. Das ist auch der Fall, selbst wenn die Substitution
in einem Bereich erfolgt, der wesentlich für die Bestimmung der Peptidkonformation
ist.
-
Homologe
mit nicht-konservativen Substitutionen sind auch Teil des Umfangs
der vorliegenden Erfindung. Wie Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt ist, beeinflussen Substitutionen in Bereichen eines Peptids,
die nicht wesentlich für
die Bestimmung seiner Konformation sind, seine Aktivität nicht
in großem Ausmaß, da sie
die dreidimensionale Struktur des Peptids nicht wesentlich verändern. In
Bereichen, die für
die Bestimmung der Konformation oder der Aktivität von Peptiden entscheidend
sind, können
solche Veränderungen
dem Polypeptid vorteilhafte Eigenschaften verleihen. Veränderungen,
wie z. B. die oben beschriebenen, können dem Peptid leicht vorteilhafte
Eigenschaften verleihen, z. B. die Toxizität oder den Wirtsbereich noch weiter
verbessern.
-
In
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt die oben beschrieben
Nucleinsäure
in Form eines rekombinanten und vorzugsweise replizierbaren Vektors
vor.
-
Die
Definition von „Vektor" umfasst unter anderem
ein beliebiges Plasmid, Cosmid, einen beliebigen Phagen oder einen
Agrobacterium-Binärvektor
in doppel- oder einfachsträngiger,
linearer oder zirkulärer
Form, das/der konjugativ oder mobilisierbar sein kann oder nicht
und einen prokaryotischen oder eukaryotischen Wirt entweder durch
die Integration in das Zellgenom transformieren kann oder extrachromosomal
vorhanden sein kann (z. B. ein autonomes replizierendes Plasmid
mit Replikati onsstartpunkt). Für
manche Anwendungen sind BAC- oder BiBAC-Vektoren besonders zu bevorzugen.
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Shuttle-Vektoren
sind spezifisch auch Teil dieser Definition, wobei damit ein DNA-Träger gemeint
ist, der, natürlich
oder durch künstliches
Design, zur Replikation in zwei verschiedenen Wirtsorganismen in
der Lage ist, die aus Actinomyceten und verwandten Spezies, Bakterien
und Eukaryoten (z. B. Zellen von höheren Pflanzen, Säugetieren,
Hefe oder Pilzen) ausgewählt
sein kann.
-
Ein
Vektor, der erfindungsgemäße Nucleinsäure umfasst,
muss keinen Promotor oder eine andere Regulationssequenz umfassen,
insbesondere wenn der Vektor zum Einführen der Nucleinsäure in Zellen
zur Rekombination in das Genom eingesetzt werden soll.
-
Vorzugsweise
wird die Nucleinsäure
in dem Vektor jedoch durch einen geeigneten Promotor oder andere
Regulationselemente für
die Transkription in einer Wirtszelle, wie z. B. einer Mikroben-,
z. B. Bakterien-, oder Pflanzenzelle, reguliert oder ist operabel
an diesen/dieses gebunden. Der Vektor kann ein bifunktioneller Expressionsvektor
sein, der in zahlreichen Wirten funktioniert. Im Fall von genomischer
DNA kann dieser seinen eigenen Promotor oder andere Regulationselemente
enthalten, und im Fall von cDNA kann er durch einen geeigneten Promotor
oder andere Regulationselemente für die Expression in der Wirtszelle
reguliert werden.
-
„Promotor" bezeichnet eine
Nucleotidsequenz, durch die die Transkription von operabel stromab
(d. h. in der 3'-Richtung
auf dem Sense-Strang von doppelsträngiger DNA) gebundener DNA
initiiert werden kann.
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„Operabel
gebunden" bedeutet
als Teil desselben Nucleinsäuremoleküls gebunden,
auf geeignete Weise positioniert und für die Transkription, die durch
den Promotor initiiert werden soll, ausgerichtet. DNA, die operabel
an einen Promotor gebunden ist, befindet sich „unter der Transkriptionsinitiationssteuerung" des Promotors.
-
Somit
stellt dieser Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Genkonstrukt
bereit, vorzugsweise einen replizierbaren Vektor, der einen operabel
an eine durch die vorliegende Erfindung wie oben beschrieben bereitgestellte
Nucleotidsequenz, wie z. B. Seq.-ID Nr. 9, 10 oder 11, gebundenen
Promotor umfasst.
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Im
Allgemeinen sind Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung in der Lage,
für die
rekombinante Genexpression Vektoren zu konstruieren und Protokolle
zu gestalten. Geeignete Vektoren können ausgewählt oder konstruiert werden,
wobei sie geeignete Regulationssequenzen, umfassend Promotorsequenzen,
Terminatorfragmente, Polyadenylierungssequenzen, Enhancersequenzen,
Markergene und andere geeignete Sequenzen, enthalten. Weitere Details
sind beispielsweise in Sambrook et al., Molecular Cloning: a Laborstory Manual
(2. Auflage), Cold Spring Harbor Laborstory Press (1989), zu finden.
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Viele
bekannte Verfahren und Protokolle zur Manipulierung von Nucleinsäuren, beispielsweise
bei der Herstellung von Nucleinsäurekonstrukten,
für Mutagenese
(siehe oben), Sequenzieren, das Einführen von DNA in Zellen und
Genexpression und zur Analyse von Proteinen werden detailliert in
Ausubel et al. (Hrsg.), Current Protocols in Molecular Biology (2.
Auflage), John Wiley & Sons
(1992), beschrieben. Spezifische Verfahren und Vektoren, die bereits
zuvor mit großem
Erfolg bei Pflanzen angewandt wurden, werden von Bevan (Nucl. Acids
Res. 12, 8711–8721
(1984)) und Guerineau und Mullineaux („Plant transformation and
expression vectors",
in: Plant Molecular Biology Labfax, 121–148, (Croy RRD (Hrsg.)), BIOS
Scientific Publishers, Oxford (1993)) beschrieben.
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Im
vorliegenden Zusammenhang sind Insektenzellvektoren (z. B. auf Baculovirus-Basis) und Pflanzenvektoren
von besonderem Interesse.
-
Geeignete
Promotoren, die in Pflanzen wirksam sind, umfassen den Blumenkohlmosaikvirus-35S-(CaMV-35S-)Genpromotor,
der in hohem Maß in
fast allen Pflanzengeweben exprimiert wird (Benfey et al., 1990a
und 1990b); den Blumenkohl-Meri-5-Promotor, der im vegetativen Apikalmeristem
und an mehreren gut lokalisierten Posi tionen im Pflanzenkörper, z.
B. im inneren Phloem, der Blütenanlage,
den Verzweigungspunkten in Wurzel und Trieben, exprimiert wird (Medford
(1992); Medford et al. (1991)), und den Arabidopsis-thaliana-LEAFY-Promotor,
der sehr früh
in der Blütenentwicklung
exprimiert wird (Weigel et al. (1992)). Weitere Promotoren umfassen
den Reis-Aktin-Promotor.
-
In
einer Ausführungsform
dieses Aspekts der vorliegenden Erfindung wird ein Genkonstrukt,
vorzugsweise ein replizierbarer Vektor, bereitgestellt, der einen
induzierbaren Promotor umfasst, der operabel an eine durch die vorliegende
Erfindung bereitgestellte Nucleotidsequenz gebunden ist.
-
Fachleuten
auf dem Gebiet der Erfindung ist klar, was die Bezeichnung „induzierbar" in Bezug auf einen
Promotor bedeutet. Im Wesentlichen wird die Expression, die durch
einen induzierbaren Promotor gesteuert wird, in Reaktion auf einen
angewandten Reiz „angeschaltet" oder gesteigert.
Die Natur des Reizes variiert in Abhängigkeit von dem Promotor.
Einige induzierbare Promotoren verursachen nur ein geringes oder
ein nicht detektierbares Maß an
Expression (oder keine Expression), wenn der geeignete Reiz fehlt.
Andere induzierbare Promotoren rufen eine detektierbare konstitutive
Expression auch bei Fehlen des Reizes hervor. Unabhängig davon,
wie das Expressionsausmaß bei
Fehlen des Reizes aussieht, wird die Expression durch jeden induzierbaren
Promotor bei Vorhandensein des richtigen Reizes gesteigert. Vorzugsweise
steigt das Ausmaß der
Expression bei Anwendung des entsprechenden Reizes in wirksamem
Maß an,
um eine phänotypische
Eigenschaft zu verändern.
Somit kann ein induzierbarer (oder „schaltbarer") Promotor eingesetzt
werden, der ein Basisausmaß an
Expression ohne das Vorhandensein eines Reizes hervorruft, wobei
dieses Ausmaß zu
gering ist, um einen gewünschten
Phänotyp
zu bedingen (und auch null sein kann). Bei Anwendung des Reizes
wird die Expression auf ein Maß gesteigert
(oder angeschaltet), das den gewünschten
Phänotyp
hervorbringt.
-
Ein
geeigneter induzierbarer Promotor kann der GST-II-27-Genpromotor
sein, von dem gezeigt wurde, dass er durch bestimmte chemische Verbindungen
induziert werden kann, die auf wachsende Pflanzen angewandt werden
können.
Der Promotor ist sowohl in Monocotyledonen als auch in Dicotyledonen
wirksam. Aus diesem Grund kann er eingesetzt werden, um die Genexpression
in verschiedenen genetisch veränderten Pflanzen
zu steuern, umfassend Feldfrüchte,
wie z. B. Raps, Sonnenblume, Tabak, Zuckerrübe, Baumwolle; Getreide, wie
z. B. Weizen, Gerste, Reis, Kukuruz (Mais), Hirse; Früchte, wie
z. B. Paradeiser (Tomaten), Mangos, Pfirsiche, Apfel, Birnen, Erdbeeren,
Bananen und Melonen, sowie Gemüse,
wie z. B. Karotten, Salat, Kohl und Zwiebel. Der GST-II-27-Promotor
ist auch zur Verwendung in verschiedenen Geweben, umfassend Wurzeln,
Blätter,
Stängel
und Fortpflanzungsgewebe, geeignet. Weitere Promotoren umfassen
den Potatin-Promoter (Knollengewächse)
und den Ubiquitin-Promotor (Weizenkeime).
-
Der
Promotor kann ein oder mehrere Sequenzmotive oder Elemente umfassen,
die entwicklungs- und/oder gewebespezifische regulatorische Expressionssteuerung
vermitteln.
-
Besonders
vorteilhaft im vorliegenden Zusammenhang kann ein induzierbarer
Promotor sein, der in Reaktion auf Elicitoren oder andere Pflanzensignale,
die während
der Prädation
ausgelöst
werden, angeschaltet wird. Dieses System kann die Reduktion der
Wahrscheinlichkeit der Entwicklung einer Resistenz bei Nahrungsmittelschädlingen über längere Zeiträume hinweg
aufgrund des Selektionsdrucks unterstützen, der auf konstitutiv toxische
Pflanzen ausgeübt
wird.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch Verfahren bereit, umfassend das
Einführen
eines solchen Konstrukts in eine Pflanzenzelle und/oder die Induktion
der Expression eines Konstrukts in einer Pflanzenzelle, durch die
Anwendung eines geeigneten Reizes, eines wirksamen exogenen Induktors.
-
Die
oben beschriebenen Vektoren können
durch ein beliebiges geeignetes Verfahren, z. B. durch Konjugieren,
Mobilisieren, Transformation, Transfektion, Transduktion oder Elektroporation,
wie untenstehend detaillierter beschrieben wird, in Wirte eingeführt werden.
-
In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Wirtszelle offenbart,
die eine Nucleinsäure
oder einen Vektor gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält,
insbesondere eine Pflanzen-, Insekten- oder Mikrobenzelle.
-
Pflanzenzellen,
die mit dem DNA-Segment, das die Sequenz enthält, transformiert sind, können durch herkömmliche
Verfahren hergestellt werden, die Fachleuten auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt sind.
-
Somit
kann DNA unter Einsatz einer beliebigen geeigneten Technologie,
wie z. B. unter Einsatz eines unschädlichen Ti-Plasmidvektors,
der durch Agrobacterium getragen wird, unter Ausnutzung dessen natürlicher
Gentransferfähigkeit
(
EP-A-270355 ,
EP-A-0116718 , NAR
12(22) 8711–87215
(1984)), mittels Partikel- oder Mikroprojektilbeschuss (
US 5100792 ,
EP-A-444882 ,
EP-A-434616 ), mittels Mikroinjektion
(
WO 92/09696 ,
WO 94/00583 ,
EP 331083 ,
EP 175966 , Green et al., Plant Tissue
and Cell Culture, Academic Press (1987)), mittels Elektroporation
(
EP 290395 ,
WO 8706614 Gelvin Debeyser), durch
andere Formen der direkten DNA-Aufnahme (
DE 4005152 ,
WO 9012096 ,
US 4684611 ), durch Liposom-vermittelte
DNA-Aufnahme (z. B. Freeman et al., Plant Cell Physiol. 29, 1353
(1984)) oder durch das Vortex-Verfahren (z. B. Kindle, PNAS U.S.A.
87, 1228 (1990d)), in Pflanzenzellen transformiert werden. Physikalische
Verfahren zur Transformation von Pflanzenzellen werden in Oard,
Biotech. Adv. 9, 1–11
(1991), behandelt.
-
Die
Agrobacterium-Transformation wird von Fachleuten auf dem Gebiet
der Erfindung verbreitet zur Transformation von Dicotyledonen-Spezies
eingesetzt. In letzter Zeit gab es deutliche Fortschritte in Richtung einer
routinemäßigen Herstellung
von stabilen, fruchtbaren transgenen Pflanzen bei fast allen wirtschaftlich
relevanten Monocotyledonen-Pflanzen (Toriyama et al., Bio/Technology
6, 1072–1074
(1988); Zhang et al., Plant Cell Rep. 7, 379–384 (1988); Zhang et al.,
Theor. Appl. Genet. 76, 835–840
(1988); Shimamoto et al., Nature 338, 274–276 (1989); Datta et al.,
Bio/Technology 8, 736–740
(1990); Christou et al., Bio/Technology 9, 957–962 (1991); Peng et al., International
Rice Research institute, Manila, Philippinen, 563–574 (1991);
Cao et al., Plant Cell Rep. 11, 585–591 (1992); Li et al., Plant
Cell Rep. 12, 250–255
(1993); Rathore et al., Plant Molecular Biology 21, 871–884 (1993);
Fromm et al., Bio/Technology 8, 833–839 (1990); Gordon-Kamm et
al., Plant Cell 2, 603–618
(1990); D'Halluin
et al., Plant Cell 4, 1495–1505
(1992); Walters et al., Plant Molecular Biology 18, 189–200 (1992);
Koziel et al., Biotechnology 11, 194–200 (1993); I. K. Vasil, Plant
Molecular Biology 25, 925–937
(1994); Weeks et al., Plant Physiology 102, 1077–1084 (1993); Somers et al.,
Bio/Technology 10, 1589–1594
(1992);
WO 92/14828 ).
Insbesondere erweist sich die Agrobacterium-vermittelte Transformation
nun auch als hochwirksames alternatives Transformationsverfahren
in Monocotyledonen (Hiei et al., The Plant Journal 6, 271–282 (1994)).
-
Mikroprojektil-Beschuss,
Elektroporation und direkte DNA-Aufnahme sind zu bevorzugen, wenn
die Verwendung von Agrobacterium nicht effizient oder unwirksam
ist. Alternativ dazu kann eine Kombination verschiedener Verfahren
eingesetzt werden, um die Effizienz des Transformationsprozesses
zu verbessern, z. B. Beschuss mit Agrobacterium-beschichteten Mikropartikeln
(
EP-A-486234 )
oder Beschuss mit Mikroprojektilen, um eine Wunde zu verursachen,
gefolgt von der gemeinsamen Kultivierung mit Agrobacterium (
EP-A-486233 ).
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Die
spezielle Auswahl eines Transformationsverfahrens wird durch dessen
Effizienz in Bezug auf die Transformation bestimmter Pflanzen-Spezies
sowie die Erfahrung und Vorlieben der Person, die die Erfindung ausführt, in
Bezug auf eine spezielle gewählte
Methode bestimmt. Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung ist klar,
dass die spezielle Wahl eines Transformationssystems zur Einführung von
Nucleinsäure
in Pflanzenzellen nicht wesentlich für die Erfindung ist und auch
keine Einschränkung
derselben darstellt, noch gilt dies für die Wahl des Verfahrens zur
Pflanzenregeneration.
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Wenn
gewünscht
können
auch selektierbare genetische Marker eingesetzt werden, die aus
chimären Genen
bestehen, die selektierbare Phänotypen
verleihen, wie z. B. Resistenz gegen Antibiotika, wie z. B. Kanamycin,
Hygromycin, Phosphinotricin, Chlorsulfuron, Methotrexat, Gentamycin,
Spectinomycin, Imidazolinone und Glyphosat.
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Es
wurde auf dem Gebiet der Erfindung über eine Reihe von Pflanzen
berichtet, die mit Bt-Genen transformiert wurden. Insbesondere wurde
unter Einsatz einer synthetischen Version von CryIA(b) transgener Mais
erhalten, der resistent in Bezug auf extrem starken und wiederholten
Maiszünsler-Befall
ist (27). Durch die Transformation mit nativem Bt-Gen war es nicht
gelungen, die Produktion eines detektierbaren Proteinausmaßes zu erzielen,
während
ein Steigern des G-C-Gehalts von 38% auf 65% zur Herstellung eines
Gens führte,
das in hohem Maß in
Mais exprimiert wird (27). Dieses CryIA(b)-Gen weist auf Nucleotid-Ebene
etwa 65% Homologie mit dem nativen Gen auf und ist so gestaltet,
dass es einem Maisgen in Bezug auf die Codon-Nutzung ähnlich ist (27). In den Aspekten
der vorliegenden Erfindung, in denen die Pestizid-Fusionsgene zur
Expression in Pflanzen eingeführt
werden, kann es demnach wünschenswert
sein, die Codon-Nutzung wie in (27) beschrieben entsprechend zu
verändern,
um die Polypeptid-Ausbeute zu steigern.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren
zur Transformation einer Pflanzenzelle bereit, das das Einführen eines
Vektors der vorliegenden Erfindung in eine Pflanzenzelle und das
Hervorrufen oder Ermöglichen
einer Rekombination zwischen dem Vektor und dem Pflanzenzellgenom
zur Einführung
der Nucleotidsequenz in das Genom umfasst.
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Die
Erfindung umfasst ferner eine Wirtszelle, die mit Nucleinsäure oder
einem Vektor gemäß der vorliegenden
Erfindung transformiert ist, insbesondere eine Pflanzen- oder Mikrobenzelle.
In der transgenen Pflanzenzelle (d. h. in Bezug auf die betreffende
Nucleinsäure
transgen) kann sich das Transgen auf einem extra-genomischen Vektor
befinden oder, vorzugsweise stabil, in das Genom inkorporiert sein.
Es kann mehr als eine Nucleotidsequenz pro Haploidgenom vorhanden
sein.
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In
einer Ausführungsform
dieses Aspekts der vorliegenden Erfindung wird eine Pflanzenzelle
bereitgestellt, in deren Genom eine Nucleinsäure der vorliegenden Erfindung
inkorporiert ist, die operabel durch eine Regulationssequenz zur
Steuerung der Expression gesteuert wird. Die kodierende Sequenz
kann operabel an eine oder mehrere Regulationssequenzen gebunden
sein, die in Bezug auf das Pestizid- Fusionspolypeptid-Gen heterolog oder
fremd sein können,
d. h. nicht natürlich
mit einem Teil des Gens für
dessen Expression in Zusammenhang stehen. Die Nucleinsäure gemäß der vorliegenden
Erfindung kann durch einen extern induzierbaren Genpromotor gesteuert
werden, um eine Steuerung der Expression durch den Anwender zu ermöglichen.
-
Im
Allgemeinen kann eine Pflanze nach der Transformation regeneriert
werden, z. B. aus einzelnen Zellen, Kallusgewebe oder Blattscheiben,
wie es auf dem Gebiet der Erfindung üblich ist. Fast jede Pflanze kann
vollständig
aus Zellen, Geweben oder Organen der Pflanze regeneriert werden.
Verfügbare
Verfahren werden in Vasil et al., Cell Culture and Somatic Cell
Genetics of Plants, Band I, II und III, Laborstory Procedures and
Their Applications, Academic Press (1984), und Weissbach und Weissbach,
Methods for Plant Molecular Biology, Academic Press (1989), behandelt.
-
Die
Herstellung von fruchtbaren transgenen Pflanzen gelang bei den Getreidearten
Reis, Mais, Weizen, Hafer und Gerste (in K. Shimamoto, Current Opinion
in Biotechnology 5, 158–162
(1994), Vasil et al., Bio/Technology 10, 667–674 (1992); Vain et al., Biotechnology
Advances 13 (4), 653–671
(1995); Vasil, Nature Biotechnology 14, S. 702 (1996), erläutert).
-
Zusätzlich zu
der regenerierten Pflanze umfasst die vorliegende Erfindung Folgendes:
einen Klon einer solchen Pflanze, die Saat, geselbstete Nachkommen
oder Hybridnachkommen und Abkömmlinge
(z. B. F1- und F2-Nachkommen) und alle Teile von diesen, wie z.
B. Ableger, Samen.
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Die
Erfindung stellt auch eine pflanzliche Diaspore einer solchen Pflanze
bereit, d. h., alle Teile, die bei der, sexuellen oder asexuellen,
Reproduktion oder Verbreitung eingesetzt werden, wie z. B. Ableger,
Samen und dergleichen.
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Eine
Pflanze gemäß der vorliegenden
Erfindung kann eine Pflanze sein, die sich in einer oder mehreren
Eigenschaften nicht reinrassig fortpflanzt. Pflanzensorten können ausgeschlossen
werden, insbesondere Pflanzensorten, die gemäß den „Plant Breeders' Rights" einzutragen sind.
Es ist anzumerken, dass eine Pflanze nicht als „Pflanzensorte" erachtet werden
muss, nur weil sie ein Transgen, das in eine Zelle der Pflanze oder eines
Vorfahren dieser Pflanze eingeführt
wurde, stabil in ihrem Genom behält.
-
Die
Erfindung stellt ferner ein Verfahren zur Beeinflussung der Toxizität einer
Pflanze in Bezug auf einen Schädling
bereit, wobei dieses das Hervorrufen oder das Ermöglichen
der Expression eines Pestizid-Fusionspolypeptid-Gens in den Zellen
der Pflanze, wie obenstehend erläutert,
umfasst.
-
Die
Erfindung stellt ferner ein Verfahren bereit, das die Expression
einer Nucleinsäure
der vorliegenden Erfindung (z. B. wie in 3 dargestellt
oder einer Mutante, eines Allels oder eines Derivats dieser Sequenz)
in den Zellen einer Pflanze (wodurch das kodierte Polypeptid erzeugt
wird) nach dem vorhergehenden Schritt des Einführens der Nucleinsäure in eine
Zelle der Pflanze oder eines Vorfahrens dieser Pflanze umfasst.
Solche Verfahren beeinflussen die Resistenz der Pflanze in Bezug
auf einen bestimmten Schädling.
Vorzugsweise ist die Pflanze in Bezug auf den Schädling immun,
d. h. der Schädling
wird die Pflanze unter allen bekannten Bedingungen nicht verzehren
oder verletzen. Alternativ dazu kann die Resistenz im Vergleich
mit nicht transformierten Pflanzen hoch oder gering sein (d. h.
der Schaden ist geringer als im Durchschnitt).
-
Natürlich umfasst
die vorliegende Erfindung auch das Expressionsprodukt aller offenbarten
Nucleinsäuresequenzen
und Verfahren zur Herstellung des Expressionsprodukts durch die
Expression von für
dieses kodierenden Nucleinsäuren
unter geeigneten Bedingungen, was in geeigneten Wirtszellen erfolgen
kann.
-
Nach
der Expression kann das Produkt aus dem (z. B. mikrobiellen) Expressionssystem
isoliert werden und wunschgemäß eingesetzt
werden, beispielsweise zur Formulierung einer Zusammensetzung, die
zumindest eine zusätzliche
Komponente (z. B. eine Trägerflüssigkeit)
umfasst. Solche Insektizidzusammensetzungen können beispielsweise in Form
von Sprays eingesetzt werden, insbesondere in Situationen, die zu
jenen analog sind, in denen die Toxinkomponente des Fusionsproteins
bereits zuvor eingesetzt worden sein könnte.
-
Demnach
ist eine Pflanze oder eine andere Ware, die anfällig für Schädlingsangriffe ist und mit
einer solchen Zusammensetzung behandelt wurde, auch Teil der vorliegenden
Erfindung.
-
Alternativ
dazu kann das Polypeptidprodukt seine Funktion in vivo oder wie
oben beschrieben in situ erfüllen.
-
Die
Erfindung umfasst demnach auch ein Verfahren zur Schädlingsbekämpfung,
das den Einsatz eines Polypeptids der vorliegenden Erfindung (oder
einer Zusammensetzung oder eine Wirtszelle, die dieses umfasst)
umfasst, insbesondere ein Verfahren zur Schädlingsvernichtung, das die
Verabreichung oder das Hervorrufen oder Ermöglichen der Aufnahme des Polypeptids
(oder der Zusammensetzung oder der Wirtszelle, die dieses umfasst)
durch die Schädlinge
umfasst.
-
Die
gereinigten Polypeptide der Erfindung können eingesetzt werden, um
Verfahren bereitzustellen, die Antikörper einsetzen und auf dem
Gebiet der Erfindung Standard sind. Antikörper und Polypeptide, die Antigen-Bindungsfragmente
von Antikörpern
umfassen, können
z. B. in Tests für
das Polypeptid oder zu dessen Markierung eingesetzt werden.
-
Verfahren
zur Herstellung von Antikörpern
umfassen das Immunisieren eines Säugetiers (z. B. eines Menschen,
einer Maus, eines Kaninchens, eines Pferds, einer Ziege, eines Schafs
oder eines Affen) mit dem Protein oder einem Fragment davon. Antikörper können aus
den immunisierten Tieren unter Einsatz eines beliebigen aus einer
Reihe von Verfahren, die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind,
erhalten werden und können,
vorzugsweise unter Einsatz von Antikörperbindung an das Antigen
von Interesse, gescreent werden.
-
Beispielsweise
können
Western-Blotting-Verfahren oder Immunausfällung eingesetzt werden (Armitage
et al., Nature 357, 80–82
(1992)). Die Antikörper
können
polyklonal oder monoklonal sein. Antikörper können auf verschiedene Arten
modifiziert werden. Der Begriff „Antikörper" sollte so ausgelegt werden, dass er alle
spezifischen Bindungssubstanzen umfasst, die eine Bindungsdomäne mit der
erforderlichen Spezifizität aufweisen.
Diese Bezeichnung umfasst demnach auch Antikörperfragmente, -derivate, funktionelle Äquivalente
und Homologe von Antikörpern,
umfassend alle Polypeptide, die eine Immunglobulin-Bindungsdomäne umfassen,
unabhängig
davon, ob sie natürlich
oder synthetisch sind. Chimäre
Moleküle,
die eine Immunglobulin-Bindungsdomäne umfassen, oder Äquivalente
davon, die an ein anderes Polypeptid fusioniert sind, sind auch
von dieser Bezeichnung erfasst. Das Klonieren und die Expression
von chimären
Antikörpern
sind in
EP-A-0120694 und
EP-A-0125023 beschrieben.
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Es
wurde gezeigt, dass Fragmente eines vollständigen Antikörpers die
Funktion der Bindung von Antigenen erfüllen können. Beispiele für Bindungsfragmente
umfassen (i) das Fab-Fragment, das aus VL-, VH-, CL- und CH1-Domänen besteht;
(ii) das Fd-Fragment,
das aus VH- und CH1-Domänen
besteht; (iii) das Fv-Fragment, das aus den VL- und VH-Domänen eines
einzigen Antikörpers
besteht; (iv) das dAb-Fragment (E.
S. Ward et al., Nature 341, 544–546
(1989)), das aus einer VH-Domäne
besteht; (v) isolierte CDR-Regionen; (vi) F(ab')2-Fragmente, ein zweiwertiges Fragment,
das zwei verbundene Fab-Fragmente umfasst; (vii) einkettige Fv-Moleküle (scFv),
worin eine VH-Domäne
und eine VL-Domäne
durch einen Peptidlinker verbunden sind, der es den beiden Domänen ermöglicht,
sich zur Bildung einer Antigen-Bindungsstelle
zu verbinden (Bird et al., Science 242, 423–426 (1988); Huston et al.,
PNAS U.S.A. 85, 5879–5883
(1988)); (viii) bispezifische einkettige Fv-Dimere, (
PCT/US92/09965 ) und (ix) „Diakörper", mehrwertige oder
multispezifische Fragmente, die durch Genfusion konstruiert werden
(
WO 94/13804 ; P. Holliger
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 6444–6448 (1993)).
-
Diakörper sind
Polypeptidmultimere, wobei jedes Polypeptid eine erste Domäne, die
eine Bindungsregion einer Immunglobulin-Leichtkette umfasst, und
eine zweite Do mäne
umfasst, die eine Bindungsregion einer Immunglobulin-Schwerkette
umfasst, wobei die beiden Domänen
verbunden sind (z. B. durch einen Peptidlinker), aber nicht in der
Lage sind, miteinander eine Bindung zur Bildung einer Antigen-Bindungsstelle
einzugehen: Antigen-Bindungsstellen werden durch die Bindung der
ersten Domäne
des einen Polypeptids in dem Multimer mit der zweiten Domäne eines
anderen Polypeptids in dem Multimer gebildet (
WO 94/13804 ).
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Als
Alternative oder Ergänzung
zur Immunisierung eines Säugetiers
können
Antikörper
mit einer geeigneten Bindungsspezifität aus einer rekombinant hergestellten
Bibliothek exprimierter variabler Immunglobulindomänen erhalten
werden, z. B. unter Einsatz eines λ-Bakteriophagen oder eines filamentösen Bakteriophagen,
die funktionelle Immunglobulin-Bindungsdomänen auf ihren Oberflächen aufweisen,
siehe beispielsweise
WO 92/01047 .
-
In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zur Bewertung der Toxizität eines
Polypeptids für
eine spezielle Spezies offenbart, wobei dieses Verfahren Folgendes
umfasst:
- (i) das Einführen einer Nucleinsäure, die
für das
Polypeptid kodiert, in eine Wirtszelle dieser Spezies,
- (ii) das Hervorrufen oder Ermöglichen der Expression der
Nucleinsäure
in einer Wirtszelle dieser Spezies,
- (iii) das Beobachten der Lebensfähigkeit der Zelle, wonach die
Ergebnisse der Beobachtung mit der Toxizität des Polypeptids in Beziehung
gesetzt werden.
-
Das
Einführen
und die Expression des Toxins kann wie oben beschrieben erfolgen.
Vorzugsweise wird ein gut charakterisierter Promotor eingesetzt,
um etwaige Variationen in der Transkription zu minimieren. Die Lebensfähigkeit
kann durch ein beliebiges Verfahren, das auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt ist, bewertet werden, möglicherweise
allein durch visuelle Beobachtung oder durch EM-Betrachtung. In
bevorzugten Ausführungsformen
umfasst das Verfahren jedoch den Einsatz eines Tests, durch den
die Esterase-Aktivität
oder die Membranintegrität
bewertet wird, beispiels weise ein Test, der auf dem Ethidium-Homodimer-1,
Calcein AM oder Trypan-Blau basiert (siehe Molecular Probes, Produktinformation,
Lebend/Tot/Cytotoxizitäts-Set, L-3224).
Ethidium-Homodimer-1 und Calcein AM testen verschiedene Aspekte
der Zelllebensfähigkeit – nämlich die
Plasmamembranintegrität
bzw. die intrazelluläre
Esterase-Aktivität
(40, 41).
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Wenngleich
diese Fluorophore bereits früher
in Lebend/Tot-Tests eingesetzt wurden (39), wurden sie nicht in
Zusammenhang mit einer spezifisch eingeführten Nucleinsäure, die
für ein
Toxin kodiert, eingesetzt.
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Tests
in Bezug auf die Membranintegrität
können
speziell zum Testen von Toxinen (z. B. von Toxinen auf Bt-cry-Basis)
nützlich
sein, von denen angenommen wird, dass sie auf Membranen wirken.
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Das
Testformat der vorliegenden Erfindung weist eine Reihe von nützlichen
Eigenschaften auf – insbesondere
wird das zytotoxische Mittel nicht extern aufgebracht. Dadurch wird
der Bedarf für
die Messung des zytotoxischen Mittels und dessen Reinigung überflüssig.
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In
der vorliegenden Erfindung kann es sich demnach bei dem Polypeptid
um das oben beschriebene Pestizid-Polypeptid handeln. Die Wirtszelle
stammt von einem geeigneten Schädling,
z. B. handelt es sich um eine Insektenzelle.
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Vorzugsweise
wird das Ergebnis der Bewertung der Lebensfähigkeit mit jenem einer Kontrollzelle
verglichen, in der das Toxin nicht exprimiert wurde, aber in die
gegebenenfalls andere heterologe Nucleinsäuren eingeführt wurden. Ein solcher Vergleich,
verbessert die Zuverlässigkeit,
mit der eine Korrelation hergestellt werden kann.
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Baculoviren
sind besonders wirksame Vektoren zur Verwendung in diesem Verfahren,
da die Proteinsynthese unter Einsatz dieser Vektoren vorübergehend
ist (Miller, Ann. Rev. Microbiol. 42, 177–199 (1988)). Während andere
Dinge übereinstimmen,
steigt die Proteinkonzentration in den Kontroll- und den Versuchszellen
mit der damit einhergehenden toxischen Wirkung stetig an, wobei
die Stärke
dieser Wirkung durch den LC50-Wert des Proteins
bestimmt wird.
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Die
Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die folgenden nicht einschränkenden
Zeichnungen und Beispiele weiter veranschaulicht.
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ZEICHNUNGEN
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1 – In Sf21-Zellen
und transgenen Reispflanzen exprimierte Konstrukte. (A) Ortsgerichtete
Mutagenese der Ricin-Toxin-B-Kette (RTB) zur Ableitung von 3'-terminalen Fragmenten, die die Galactose-Bindungsdomänen (grüne Balken)
durchdringen. Fehlgepaarte Oligonucleotide LF1, LB1, LB2 und LB3
wurden eingesetzt, um neue EcoRI-(LF1) und HindIII-(LB1, LB2 und
LB3)Stellen einzuführen.
Drei RTB-Fragmente wurden erhalten und als RTB1, RTB2 und RTB3 bezeichnet.
(B) Schematische Diagramme der Kontroll- und Fusionskassetten. Bt-cry1Ab-
und -cry1Ac-Sequenzen werden als orange Balken dargestellt und die RTB-Fragmente
als dicke Linien. Die Konstrukte pB und pC waren Bt-Kontrollen,
die Konstrukte pR1, pR2 und pR3 waren RTB-Kontrollen, und pBR1,
pBR2, pBR3, pCR1, pCR2 und pCR3 waren Fusionskonstrukte. Restriktionsstellen
sind nur für
pBR1 dargestellt, sind aber für
alle Konstrukte gültig.
Die Restriktionsstellen sind wie folgt abgekürzt: B = BamHI, Ec = EcoRI,
Eh = EheI, H = HindIII. (C) Zur Expression in transgenen Pflanzen wurden
die 11 Konstrukte in den Vektor pAC76, der den Mais-Ubiquitin-1-Promotor, das erste
Intron und den NOS-Terminator enthielt, kloniert. Die Restriktionsstellen
sind wie folgt abgekürzt:
Eh = EheI, H = HindIII, S = SmaI.
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2 – Überleben,
Wachstum und Entwicklung von Reisstängelbohrer-Larven, die, sich
von transgenen Reisstämmen
ernähren,
und Kontrollindividuen. Das Diagramm zeigt das mittlere Überleben
der Insekten ± SE
nach 4 Tagen (Inokulum zu Beginn: 6 neonatale Larven). Jeder Wert
steht für
das Mittel vier replizierter Biotests, mit Ausnahme der Kontrolle,
die für
sechs replizierte Biotests steht.
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3(a) bis (k) – Diese Zeichnung zeigt die
Nucleotidsequenzen von CryIA (b&c),
der Ricin-Toxin-B-Ketten-Genfragmente und der in pFASTBAC1 durch
den Polyhedrin-Promotor gesteuert klonierten Fusionsgene. Die Sequenzen
sind als Seq.-ID Nr. 1–11
bezeichnet. Alle Sequenzen sind in die 5'-3'-Richtung
zu lesen. Das Codon ATG, das bei Nucleotid 97 beginnt, entspricht
der Translationsinitiationsstelle für die Gene CryIA (b&c) und alle Fusionsgene.
Für die
Ricin-Toxin-B-Kettenfragmente dient das Codon ATG, das bei Nucleotidposition
125 beginnt, als Translationsinitiationsstelle. Alle Gene enden
in der SV40-Polyadenylierungssequenz. Die Stoppcodons TAG und TAA
werden eingesetzt, und ihre Positionen (wenn die Sequenzen in 5'-3'-Richtung gelesen
werden) variieren in Abhängigkeit
von der Größe jedes
Gens. Wenn die Sequenzen in 3'-5'-Richtung gelesen
werden, befinden sich die beiden Codone TAG und TAA an der Nucleotidposition
17 bzw. 7.
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BEISPIELE
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Materialien:
Alle Restriktionsendonucleasen, T4-Ligase
und alle Restriktionsenzyme wurden von Boehringer Mannheim (UK)
bezogen. Das QIAGEN-Plasmid-Set und das QIAquick-Gelextraktionsset
wurden von QIAGEN bezogen. Der pGEM-T-Klonierungsvektor wurde von Promega
(UK) erworben. Das Ethidium-Homodimer 1 und Calcein AM wurden von
Molecular Probes Europe BV (Niederlande) erworben. Der pFASTBAC1-Baculovirus-Transfervektor,
die TC-100-Insektenzellkulturschalen und -nährmedien, fötales Kälberserum, Cellfectin und die
DH10BAC-kompetenten Zellen wurden von GIBCO BRL (UK) bezogen. Das
Ricin-Toxin-B-Ketten-Gen (Plasmid pWBT) und die Anti-Ricin-Toxin-B-Ketten-Antikörper, die
in dieser Untersuchung eingesetzt wurden, wurden freundlicherweise
von Dr. L. Roberts von der Warwick University zur Verfügung gestellt.
Die Plasmide pUBB und pUBC, die die CryIA(b)- und CryIA(c)-Gene enthielten, wurden
freundlicherweise von Dr. I. Altoscar von der University of Ottawa,
Kanada, zur Verfügung
gestellt und waren wie in Sardana et al. (1996) beschrieben. Alle
eingesetzten Primer wurden bei Genosys Biotechnologies (England) synthetisiert.
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Beispiel 1: Herstellung des Toxingens
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Ortsgerichtete
Mutagenese des Ricin-Toxin-B-Kettengens. Vier mutagene Oligonucleotide
wurden in PCR-Reaktionen eingesetzt, um eine EcoRI- und eine HindIII-Restriktionsstelle
an ausgewählten
Positionen im Verlauf des Ricin-Toxin-B-Kettengens in dem Plasmid
pBWT (Wales et al. (1991)) zu schaffen – diese sind in
1A dargestellt. Die fünf mutagenen Oligonucleotide
(mutierte Basen sind unterstrichen) waren Folgende:
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Die
PCR-Mutagenese erfolgte in einem Gesamtvolumen von 50 ml, umfassend
1 × PCR-Puffer
(Boehringer Mannheim), 200 mM von jedem dNTP, 15 mM MgCl2, 300 nM von jedem Primer, 2,6 Einheiten
Enzymgemisch (Boehringer Mannheim) und 70 ng pBWT-Plasmid-DNA. Nach
einem anfänglichen
2-minütigen Denaturierungsschritt
bei 94°C
wurden 10 fixe Amplifizierungszyklen durchgeführt (15 s, 94°C; 30 s,
65°C; 1 min
72°C), worauf
20 weitere schrittweise verlängernde
Zyklen folgten (94°C,
15 s; 65°C,
30 s; 72°C,
1 min; wobei die Verlängerung
mit jedem Zyklus um 5 s anstieg). Ein letzter Ausdehnungsschritt
wurde 7 min lang bei 72°C
durchgeführt.
Die PCR-Produkte wurden mittels 0,8% Agarosegel-Elektrophorese klassiert,
gereinigt (QIA-Quick-Gelextraktionsset, Qiagen) und in den Vektor
pGEM-T (Promega) subkloniert. Die Größe und Ausrichtung des Inserts
wurde mittels Verdau mit EcoRI und HindIII bestätigt.
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Sequenzieren
zur Bestätigung
der ursprünglichen
RTB-Sequenz erfolgte unter Einsatz von M13/pUC19-Primern (Gibco
BRL) und dem BIG-DYE-Sequenzierset (Boehringer Mannheim). Ein Sequenzierkreislauf
wurde unter Einsatz des PTC-200-Peltier-Thermozyklierers (M. J. Research Inc.)
durchgeführt.
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Beispiel 2: Herstellung einer Fusion in
einem Baculovirus-Vektor
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Übersicht über das
Baculovirus-System
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Es
wurde bereits zuvor gezeigt, dass die Insekten-Baculoviren Autographa-californica-(Ac)
und Bombyx-mori-Polyhedroseviren mit mehreren Kernen (MNPV) vielseitige
Hochexpressionsvektoren von heterologen Proteinen sind (6, 7, 13,
17). Das liegt hauptsächlich
an der einzigartigen Natur des Baculovirus-Replikationszyklus, der
die sequenzielle Expression der durch den Virus kodierten Gene in
vier, zeitlich voneinander getrennten Phasen umfasst (2, 7, 10,
18). Die ersten drei Phasen führen
zur Herstellung von infektiösen
Viruspartikeln, die in andere Zellen eindringen und somit die Infektion
verbreiten. In der abschließenden,
sehr späten
Phase der Genexpression, die etwa 18 h nach der Infektion beginnt,
werden die Viruspartikel zu kristallinen proteinhältigen Strukturen,
die als Polyeder bezeichnet werden, eingeschlossen (7). Das Polyhedrin-Gen
ist für
die Produktion der Virus-Partikel entbehrlich und kann durch fremde
kodierende Sequenzen ersetzt werden (7, 27). Da das Polyhedrin-Gen
in der späten
Phase der Genexpression exprimiert wird, kann es durch Sequenzen
ersetzt werden, die für
toxische Proteine kodieren, ohne die Virusinfektiosität zu beeinträchtigen.
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Es
wurde gezeigt, dass mehrere Insektizid-Kristalltoxine in mit Baculoviren
infizierten Insektenzellen exprimiert werden können. Das vollständige Insektizid-Kristallproteingen
CryIA(b) wurde in AcNPV kloniert, wodurch das Polyhedrin-Gen ersetzt
wird (8). Ein bakterielles moskitozidales CryIVD-Protein voller
Länge und in
trunkierter Form wurden unter Einsatz des Baculovirus-Vektors auch
erfolgreich in Lepidoptera-Zellen exprimiert (11).
-
Klonieren in einen pFASTBAC1-Baculovirus-Transfervektor
-
Die
CryIAb- und CryIAc-Gene wurden aus Quellenplasmiden (pUBB und pUBC
(46)) durch Verdau mit BamHI und EcoRI exzidiert und in den Baculovirus-Transfervektor
pFASTBAC Hb (Gibco) subkloniert. Die rekombinanten Plasmide wurden
mit EcoRI und HindIII verdaut, was ein gerichtetes Subklonieren
des Ricin-Genfragments ermöglichte.
6 pFASTBAC-Hb-Zwischenfusionskonstrukte wurden erzeugt, die für die zwei Bt-Gene
standen, die jeweils an eines der drei RTB-Fragmente fusioniert
waren. Diese wurden mit Eco47III und EcoRI (cryIAb) oder EcoRI und
XhoI (cryIAc) verdaut, und die Enden wurden unter Einsatz von Mungobohnen-Nuclease
geglättet,
wodurch die für
Bt und RTB kodierenden Regionen bei der erneuten Ligation in den
Leseraster gebracht wurden (1). Die
rekombinanten Plasmide wurden dann mit StuI und HindIII verdaut,
wodurch ein gerichtetes Subklonieren der Fusionskonstrukte in den
auf ähnliche
Weise verdauten Vektor pFASTBAC1, dessen Polylinker mit Tn7-Bindungsstellen
flankiert ist, ermöglicht
wurde. Der pFASTBAC1-Vektor wurde auch getrennt davon mit BamHI
und EcoRI oder mit EcoRI und HindIII verdaut, um das Subklonieren der
beiden nicht modifizierten Bt-Gene bzw. der RTB-Fragmente zur Kontrolle
zu ermöglichen.
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Ortsgerichtete Transposition
-
Rekombinante
pFASTBAC1-Transfervektoren wurden in kompetente Escherichia-coli-Zellen des Strangs
DH10BAC (Gibco BRL) transformiert. Diese Zellen enthalten ein modifiziertes
Baculovirus-Genom, das eine Tn7-Bindungsstelle aufweist, und ein
Plasmid, das Tn7-Transposase bereitstellt, wodurch die ortsgerichtete
Transposition der in pFASTBAC1 klonierten Kassetten in das Baculovirus-Genom
ermöglicht
wird. Weiße
Kolonien wurden isoliert, und aus diesen wurde hochmolekulare DNA
wie dargelegt gereinigt (37).
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Rekombinante
Bacmide wurden unter Einsatz von PCR und der M13/PUC19-Primer bestätigt. 5 μl eines 10 × PCR-Puffers,
1 μl eines
10 × dNTP-Gemischs,
1,25 μl
einer, 10 μM
Stammlösung
jedes Primers, 1,5 μl
50 mM MgCl2, 2,5 μl einer 1%igen Lösung des
Tensids W-1, 1 μl
Matrix-DNA und 2,5 Einheiten Taq-Polymerase wurden in 50-μl-PCR-Reaktionen eingesetzt.
Nach 3-minütiger
Inkubation bei 93°C
wurden 35 PCR-Zyklen wie folgt durchgeführt: 45 s lang bei 94°C, 45 s lang
bei 55°C
und 5 min lang bei 72°C
(37). 10 μl der
PCR-Reaktionen wurden auf einem 0,8% Agarosegel einer Elektrophorese
unterzogen.
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Ergebnisse der Vektorkonstruktion
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Drei
terminale Deletionen des Ricin-Toxin-B-Kettengens wurden erhalten.
Der Verdau der resultierenden rekombinanten pGEM-T-Vektoren mit
den Restriktionsenzymen EcoRI und HindIII lieferte die erwarteten drei
Ricin-Toxin-B-Kettengen-Deletionen
RTB1, RTB2 und RTB3. Für
RTB3 (480 bp, AA1–AA139)
wurden die Primer LF1xLB3 eingesetzt; für RTB2 (739 bp, AA1–AA236)
wurden die Primer LF1 × LB2
eingesetzt, und für LB1
(841 bp, AA1–AA262)
wurden die Primer LF1 × LB1
eingesetzt.
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Die
drei Ricin-Toxin-B-Kettenfragmente wurden dann mit den beiden Bt-Genen
(unter Einsatz der EcoRI-Stelle jedes Gens) fusioniert, um 6 verschiedene
Translationsfusionsproteine zu erhalten. Die 6 Translationsfusionsproteingene
wurden mittels Restriktionsenzymverdau bestätigt (Ergebnisse nicht angeführt).
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Die
Fusionsgene wurden dann unter Steuerung des Polyhedrin-Promotors
in das Baculovirus-Genom transponiert. Der Erfolgt der ortsgerichteten
Transposition wurde mittels PCR unter Einsatz der M13/PUC-Primer
bestätigt.
Die Primer wurden auf die Tn7-Bindungsstelle des Baculovirus-Genoms
gerichtet. Eine PCR-Reaktion nur in dieser Region (ohne Konstrukt)
liefert ein Fragment mit 300 Basenpaaren. Wenn diese Region mit
einer nicht-rekombinanten pFASTBAC1-DNA transponiert wird, liefert
eine PCR in dieser Region unter Einsatz der M13/PUC19-Primer ein
DNA-Fragment mit
2.300 Basenpaaren. Die Ergebnisse der PCR (nicht angeführt) bestätigen die
erfolgreiche Transposition der gesamten Translationsfusionsproteingen-Expressionskassetten,
wie der entsprechende Größenanstieg
auf mehr als 2.300 Basenpaare anzeigt. Diese rekombinanten Baculoviren
wurden dann in Sf21-Insektenzellen
transfiziert. Hochmolekulare DNA, die aus den infizierten Insektenzellen
extrahiert wurde, bestätigte
auch (mittels PCR unter Einsatz der M13/PUC-Primer) die erfolgreiche Infektion der
Insektenzellen (Ergebnisse nicht angeführt).
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Beispiel 3: Herstellung von Wirtszellen,
die das Pestizid-Fusionspolypeptid exprimieren
-
Transfektion
von Sf21-Insektenzellen mit rekombinanter Bacmid-DNA. 1 Million
Sf21-Insektenzellen wurden über Nacht
in 2 ml mit 10% fötalem
Kälberserum
ergänztem
TC-100-Medium in eine 35-mm-Zellkulturplatte gesät. Die Zellen wurden 2-mal
mit Serum und antibiotikafreiem Medium gewaschen und 5 h lang mit 1
ml des Transfektionsgemischs (5 μl
rekombinante Bacmid-DNA, 800 μl
Serum und antibiotikafreies TC-100-Medium und 6 μl Cellfectin) bedeckt (37).
Nach der Entfernung des Transfektionsgemischs wurden die Zellen
mit vollständigem
TC-100-Medium (ergänzt
mit 10% fötalem
Kälberserum)
48 h lang bedeckt. Das Virus wurde in dem Überstand geerntet (erstes Inokulum),
und die Zellen wurden weitere 48 h lang mit 2 ml vollständigem Medium
bedeckt, wonach das Virus erneut geerntet wurde (zweites Inokulum).
Der zweite Überstand wurde
als Inokulum in Versuchen eingesetzt, um den optimalen Expressionszeitpunkt
der Proteine zu bestimmen. Für
alle Infektionen wurde das Medium von den Zellen abgesaugt, und
die Zellen wurden 1 h lang mit 250 μl Inokulum bedeckt (m. o. =
5). Nach 1 h wurde das Inokulum verworfen, und die Zellen wurden
mit 2 ml vollständigem,
mit 10% fötalem
Kälberserum
ergänztem
TC-100-Medium bedeckt.
Die Proteinexpression wurde über
einen Zeitraum von 60 h hinweg analysiert. Am Ende jeder Analysephase
wurden die Zellen unter Einsatz eines Proteinaufschlusspuffers (62,5
mM Tris-HCl, 2% SDS) lysiert. 15 μl
Proteinprobe wurden dann auf ein 12,5% Polyacrylamidgel geladen,
und eine Western-Blotting-Analyse wurde entweder mit Anti-Ricin-Toxin-B-Ketten-Antikörpern oder
Anti-CryIA(c)-Antiseren durchgeführt.
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Ergebnis der Western-Blotting-Analyse
der Proteinexpression
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Die
Baculovirus-Proteinexpression wurden über einen Zeitraum von 60 h
hinweg analysiert. Die Zellproben wurden nach 2, 20, 24, 34, 48
und 60 h p. i. entnommen, und die Proteinkonzentration wurde unter Einsatz
des Farbstoffbindungsverfahrens bestimmt (47). Die Proteinproben
(20 μg)
wurden mittels 12,5% SDS-PAGE fraktio niert und unter Einsatz der
Trans-Blot-Halbtrocken-Transferzelle (Bio-Rad) gemäß den Herstellerhinweisen
in Nitrocellulosemembranen (Hybond C; Amersham) übertragen. Filter wurden mit
Antiseren gegen CryIAb und CryIAc (Ms. S. Bano-Maqbool, Center for
Excellence in Plant Molecular Biology, Pakistan) oder RTB (Dr. L.
Roberts, University of Warwick, UK) sondiert. Die Erfinder setzten
alkalische-phosphatase-(AP-)konjugiertes
Anti-Kaninchen-IgG (Fc) als sekundären Antikörper (Promega) ein, und die
Detektion wurde gemäß den Empfehlungen
des Herstellers durchgeführt.
-
Bei
RTB1, RTB2 und RTB3 (Kontrollkonstrukte, die nur die Ricin-Toxin-Fragmente
enthielten) begann die Proteinexpression etwa 20 h nach der Infektion
und stieg schrittweise auf 60 h an, wobei das Optimum um 34 h nach
der Infektion erzielt wurde. Proteinbanden, die ein geringeres Molekulargewicht
aufwiesen als erwartet und vermutlich Abbauprodukte darstellten,
wurden nach 48 h (RTB1), 34 h (RTB2) und 24 h (RTB3) detektiert.
Die dritte Ricin-Toxin-B-Kettengen-Deletion, RTB3, scheint demnach
insbesondere instabil zu sein und sich nach der Synthese zu zersetzen.
-
Bei
den cryIA(a)- und cryIA(c)-Genen gemeinsam mit den Fusionsproteinen
wurden Abbauprodukte schon nach 20 h detektiert, was darauf hindeutet,
dass die Proteine sensibel in Bezug auf Abbau in den Insektenzellen
waren.
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Beispiel 4: In-vitro-Toxizitätstests
-
Bestimmung der optimalen Fluorophor-Konzentration
-
Die
optimale Farbstoffkonzentration variiert in Abhängigkeit von den Zelltypen.
Das folgende Experiment wurde durchgeführt, um die geringste Farbstoffkonzentration
zu ermitteln, die ein ausreichendes Signal bereitstellt. Gesunde
wachsende Zellen wurden in Mikrozentrifugenröhrchen geerntet und einmal
mit 1000 μl Dulbeccos
Phosphat-gepufferter Salzlösung
gewaschen. Die Hälfte
dieser Zellen wurde durch den 30-minütigen Einsatz von 30% Methanol
getötet.
Unter getrenntem Einsatz von Proben von toten und lebenden Zellen wurde
jeweils eine Aliquote der Zellen mit ver schiedenen Konzentrationen
des Ethidium-Homodimers-1 von 0,1–12,8 μM 30 min lang inkubiert. Getrennte
Proben lebender und toter Zellen wurden auch mit verschiedenen Maßen an Calcein
AM (0,1–12,8 μM) inkubiert.
Die gefärbten
Zellen wurden unter einem herkömmlichen Fluoresceinmikroskop
sichtbar gemacht. Durch eine Konzentration von 6,8 μM Ethidium-Homodimer-1
wurden die Kerne der toten Zellen auf ausreichende Weise hellrot
markiert. Bei einer Konzentration von 0,4 μM Calcein AM wurden lebende
Zellen in ausreichendem Maß grün markiert.
Die beiden Fluorophore wurden dann vermischt, um eine Lösung zu
erhalten, die aus 6,8 μM
Ethidium-Homodimer-1 und 0,4 μM
Calcein AM in D-PBS bestand, wobei die Lösung dann eingesetzt wurde,
um Proben toter und lebender Zellen zu färben. Aus diesen Ergebnissen
wurde geschlossen, dass die beiden Fluorophore in den ausgewählten Konzentrationen
verlässlich
eingesetzt werden können,
um die Lebensfähigkeit
von infizierten Zellen zu bewerten.
-
Lebend/Tot-Lebensfähigkeits-/Cytotoxizitätstests
im Verlauf von 96 h
-
1
Million Zellen wurden für
jede Infektion über
Nacht in 35-mm-Kulturschalen gesät
(jeweils 7 Wiederholungen). Das Medium wurde von den Zellen abgesaugt,
und die Zellen wurden mit 250 μl
Inokulum bedeckt. Die 14 verschiedenen durchgeführten Infektionen umfassten
Folgende:
- (a) mit Medium schein-infizierte
Insektenzellen;
- (b) mit nicht-rekombinantem Baculovirus infizierte Zellen;
- (c) mit rekombinantem Baculovirus, das das gus-Gen enthielt,
infizierte Insektenzellen;
- (d) getrennt voneinander mit rekombinantem Baculovirus, das
die kodierende Sequenz von CryIA(b), CryIA(c), RTB1, RTB2 und RTB3
umfasst, infizierte Insektenzellen;
- (e) getrennt voneinander mit 6 verschiedenen Fusionsgenen infizierte
Insektenzellen.
-
Die
infizierten Zellen wurden lysiert, und DNA wurde 34 h nach der Infektion
aus diesen extrahiert. Die Zusammensetzung des Lysepuffers und das
Extraktionsverfahren wurden entsprachen King und Possee (38). Diese
DNA wurde eingesetzt, um den Erfolg der Infektion der Sf21-Insektenzellen
in PCR-Reaktionen unter Einsatz der M13/PUC-Primer zu überprüfen. Infizierte
Zellen aus einer Kulturschale für
jede Infektion wurden 2, 24, 34, 48, 72 und 96 h nach der Infektion
in Bezug auf ihre Lebensfähigkeit
untersucht. Die Zellen wurden bei 5.000 × g pelletiert und einmal mit
sterilem Dulbeccos Phosphat-gepufferter Salzlösung (D-PBS) mit Gewebekultur-Qualität gewaschen.
Die Zellen wurden vorsichtig erneut in 50 μl des Lebend/Tot-Testreagens (6,8 μM Ethidium-Homodimer-1
und 0,4 μM
Calcein AM in D-PBS) suspendiert und bei Raumtemperatur 30 min lang
inkubiert. Nach 30 min wurden 40 μl
des Testreagens von den Zellen entfernt und verworfen. Ungestört hätten sich
die Zellen zu diesem Zeitpunkt bereits am Boden der Mikrozentrifugenröhrchen abgesetzt.
Die verbleibenden 10 μl,
die mit Zellen konzentriert waren, wurden auf einen Mikroskopträger aufgebracht
und unter dem Fluoresceinmikroskop (485 ± 11 nm) bei 400facher Vergrößerung fotografiert.
-
Ethidium-Homodimer-1
bindet fest an DNA und fluoresziert tiefrot, jedoch handelt es sich
um ein hydrophiles Molekül
und kann lebende Zellmembranen nicht durchdringen. Calcein AM ist
ein neutrales Molekül, dass
frei in Zellen diffundiert. Es wird durch die intrazelluläre Esterase-Aktivität gespalten
und fluoresziert hellgrün.
Ethidiu-Homodimer-1
markiert demnach die Kerne von toten Zellen, während Calcein AM das Cytosol von
lebenden Zellen markiert.
-
Zwei
Fotosets, eines für
die Ethidium-Homodimer-1-Fluoreszenz und das andere für die Calcein-AM-Fluoreszenz,
wurden aufgenommen, indem die beiden Filtersets abwechselnd eingeschaltet
wurden, so dass es für
jede Zellprobe ein Foto gab, das den Anteil der noch immer lebenden
Zellen zeigte (grüne
Fluoreszenz), und ein weiteres, das den Anteil der toten Zellen
zeigte (rote Fluoreszenz).
-
Ergebnisse der Toxizitätstests
-
Bei
Betrachtung unter einem Inversionslichtmikroskop (400fache Vergrößerung)
wiesen mit den Fusionsproteinen infizierte Zellen bereits 24 h nach
der Infektion eine Reihe von Toxizitätssymptomen auf. Die Symptome
umfassten Treiben auf dem Medium, große kugelförmige Formen und lysierte Zellen.
Einige der Symptome, speziell die Zelllyse, traten in Kontrollexperimenten
später
als 60 h nach der Infektion auf. Die Kontrollexperimente umfassten
mit Medium schein-infizierte Zellen, ausschließlich mit Baculovirus infizierte
Zellen und mit rekombinantem Baculovirus, das nur das gus-Gen und
Ricin-Toxin-B-Ketten-Genfragmente enthielt, infizierte Zellen. In
den Leben/Tot-Lebensfähigkeitstests
der mit rekombinanten, verschiedene Proteine exprimierenden Baculoviren
infizierten Sf21-Insektenzellen wiesen Zellen mit grüner Fluoreszenz
eine Esterase-Aktivität
auf und wurden somit als lebend eingestuft, während Zellen mit roter Fluoreszenz
beeinträchtigte Membranen
aufwiesen und als tot eingestuft wurden.
-
Die
Ergebnisse der Tests können
wie folgt zusammengefasst werden:
- (a) Der Test
wurde mit gesunden Sf21-Insektenzellen getestet. Nicht infizierte
Zellen wurden 72 h lang ungestört
und ohne Veränderung
des Mediums stehen gelassen. Bei einer wie oben beschrieben durchgeführten Betrachtung
wurden nur sehr wenige tote Zellen beobachtet. Wenn gesunde Zellen
30 min lang mit 70% Methanol behandelt wurden, ergab die Betrachtung,
dass alle Zellen tot waren.
- (b) Sf21-Insektenzellen, die nur mit Baculovirus infiziert waren,
wurden 2 h, 24 h, 34 h und 72 h nach der Infektion betrachtet. Nach
72 h waren noch viele Zellen am Leben.
- (c) Sf21-Insektenzellen, die GUS-Aktivität aufwiesen, wurden 2, 24,
34 und 72 h nach der Infektion getestet. Wiederum waren nach 72
h noch viele Zellen am Leben.
- (d) Sf21-Insektenzellen, die CryIA(b) exprimierten, wurden 2,
24, 34 und 72 h nach der Infektion getestet. Die Zellen waren durch
dieses Protein zwischen 34 und 72 h nach der Infektion stark beeinträchtigt.
- (e) Sf21-Insektenzellen, die CryIA(c) exprimierten, wurden 2,
24, 34 und 72 h nach der Infektion getestet. Wiederum waren die
Zellen durch dieses Protein zwischen 23 und 72 h nach der Infektion
stark beeinträchtigt.
- (f) Sf21-Insektenzellen, die das RTB1-Protein exprimierten,
wurden 2, 24, 34 und 72 h nach der Infektion getestet. Nach 72 h
waren viele Zellen noch am Leben.
- (g) Sf21-Zellen, die das CryIA(b)-RTB1-Fusionsprotein exprimierten,
wurden 2, 24, 34 und 72 h nach der Infektion getestet. Die Zellen
waren zwischen 24 und 34 h nach der Infektion stark beeinträchtigt.
- (h) Sf21-Zellen, die das CryIA(c)-RTB1-Fusionsprotein exprimierten,
wurden 2, 24, 34 und 72 h nach der Infektion getestet. Die Zellen
waren zwischen 24 und 34 h nach der Infektion stark beeinträchtigt.
- (i) Sf21-Zellen, die das RTB2-Protein exprimierten, wurden 2,
24, 34 und 72 h nach der Infektion getestet. Nach 72 h waren viele
Zellen noch am Leben.
- (j) Sf21-Zellen, die das CryIA(b)-RTB2-Fusionsprotein exprimierten,
wurden 2, 24, 34 und 72 h nach der Infektion getestet. Nach 24 h
waren viele Zellen tot, d. h. viel früher als in den obenstehenden
Tests.
- (k) Sf21-Zellen, die das CryIA(c)-RTB2-Fusionsprotein exprimierten,
wurden 2, 24, 34 und 72 h nach der Infektion getestet. Eine signifikante
Zahl der Zellen war nach 24 h tot; wiederum früher als bei alleinigem Einsatz
des Toxins.
- (l) Sf21-Insektenzellen, die das RTB3-Protein exprimierten,
wurden 2, 24, 34 und 72 h nach der Infektion getestet. Nach 72 h
waren viele Zellen noch am Leben.
- (m) Sf21-Zellen, die das CryIA(b)-RTB3-Fusionsprotein exprimierten,
wurden 2, 24, 34 und 72 h nach der Infektion getestet. Nach 24 h
waren viele Zellen tot, wenngleich einige Zellen auch nach 72 h
noch überlebten.
- (n) Sf21-Zellen, die das CryIA(c)-RTB3-Fusionsprotein exprimierten,
wurden 2, 24, 34 und 72 h nach der Infektion getestet. Viele Zellen überlebten
auch bis nach 72 h.
-
Insektenepithelzellkulturen
stellen keine natürlichen
Ziele für
Bt-d-Endotoxine dar, und ihre Toxinsensibilität ist um einige Größenordnungen
geringer als jene, die in den Insekten zu beobachten sind, von denen sie
stammen23. Zellkulturen werden jedoch routinemäßig eingesetzt,
um die Aktivität
von Bt-Toxinen gegen verschiedene Insektenspezies einzuschätzen24.
-
Wenngleich
die schwerwiegendsten Symptome in Insektenzellen beobachtet wurden,
die mit Fusionsproteinen infiziert wurden, die RTB1 und RTB2 enthielten,
führte
die Fusion eines beliebigen der drei verschiedenen RTB-Fragmente
mit CryIAb oder CryAc zu einer deutlich verstärkten Toxinsensibilität in Sf21-Zellen, wenn
diese unter Einsatz von Ethidium-Homodimer-1 und Calcein AM in Bezug
auf ihre Lebensfähigkeit
getestet wurden. Etwa 34 h nach der Infektion wurden Toxizitätssymptome
beobachtet. Es ist klar, dass die Fusionsproteine eine starke zytotoxische
Wirkung auf die Insektenzellen haben, die sie produzieren, und es
ist auch klar, dass die Addition eines Glykosylierungsbindungs-(Ricin-Toxin-B-Ketten-)Gens
zu dem Toxin diese Toxizität
verstärkt,
wie durch den verfrühten
Zelltod und umfassende Zelllyse gemessen werden konnte.
-
Die
Wahl der Toxine CryIAb und CryIAc und die Verwendung von Sf21-Zellen
basierte auf früheren Beobachtungen,
dass CryIAb für
Sf9- und IPLB-Sf21-Insektenzellen in moderatem Maß toxisch
ist, während CryIAc
keine Wirkung auf diese Zellen hat (42, 43). Der Erwerb von Toxizität durch
CryIAc bei Kombination mit der Ricin-Toxin-B-Kette deutet klar darauf hin, dass
die Galactose-Bindung bei der Vermittlung von Toxizität eine Rolle
spielt.
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Beispiel 5: Verwendung von insektiziden
Fusionen in Pflanzen
-
Fusionsproteine
können
wie folgt in Pflanzen, beispielsweise in Mais oder Reis, transformiert
werden. Die Sequenz, die für
das Fusions-Polypeptid kodiert, wird gesteuert durch einen Ubiquitin-Promotor
in eine Expressionskassette insertiert. Pflanzen werden mittels
Partikel-Beschuss transformiert (siehe z. B. Christenson et al.,
Plant Mol. Biol. 18, 675–689
(1992); Christou et al., Bio/Technol. 16, 957–962 (1991)). Die Pflanzen
können
dann in Insektenfutter-Biotests eingesetzt werden, um die Toxizität der Fusionen
auf Ebene des gesamten Organismus zu bewerten und die Resistenz
unter Bedingungen mit unterschiedlichem Selektionsdruck zu messen.
Pflanzen können
auch in Bezug auf Transgen-Integration und Expressionsmuster untersucht
werden, und das Expressionsprodukt kann unter Einsatz von Standardprotokollen
gereinigt werden. Ein Beispiel mit Reis ist untenstehend angeführt.
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Übersicht über die Erzeugung von Bt-transgenen
Reispflanzen
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Von
reifen Samen abgeleiteter Reiskeimkallus wurde mit den 11 in 1B dargestellten
Konstrukten (6 Fusionen und 5 Kontrollen) transformiert. Jedes Konstrukt
wurde mittels Teilchen-Beschuss gemeinsam mit einem Co-Transformationsvektor,
der die Selektion von Hygromycin-Resistenz ermöglichte, in Reisgewebe eingeführt. Ferner
wurden Pflanzen analysiert, die gleichwertige Mengen der 11 rekombinanten
Proteine exprimierten. Die Fusionsproteine wurden wirksamer in transgenen
Reispflanzen exprimiert als in Baculovirus-infizierten Insektenzellen,
wie es auch bei den nicht modifizierten Bt-Proteinen der Fall war.
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Transgene Konstrukte
-
Die
oben beschriebenen Kontroll- und Fusionsprotein-Kassetten wurden
aus den pFASTBAC-Hb-Zwischenvektoren unter Einsatz von EheI und
HindIII isoliert und gerichtet in mit SmaI und HindIII verdautes pAL76
(ein Transformationsvektor auf Ubiquitin-Promotor-Basis aus Eigenproduktion)
subkloniert (1C).
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Teilchen-Beschuss und Gewinnen
von transgenen Pflanzen
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Reife
Reissamen (Oryza staiva L. cv Eyi105) wurden enthülst und
2 min lang in 70% Ethanol gewaschen. Nach zweimaligem Spülen in destilliertem
Wasser wurden die Samen in 1,6% Natriumhypochlorit 30 min lang unter
sanftem Rühren
sterilisiert und dann drei Mal in sterilem destilliertem Wasser
gespült.
Die Samen wurden in Dunkelheit auf Reiskallus-Induktionsmedium (RCIM;
mit 2,5 mg/l 2,4-D ergänztem
und mit 2,5 g/l Phytagel verfestigtem MS-Basalmedium) keimen gelassen.
Nach 7 Tagen wurde der von dem Scutellum stammende Kallus von den
keimenden Samen seziert und in Dunkelheit auf Osmotikummedium (mit
36 g/l Sorbit und 36 g/l Mannit ergänztem RCIM) 4 h lang kultiviert
(48). Der Kallus wurde dann mit mit DNA beschichteten Goldteilchen
mit 0,95 mm Durchmesser beschossen. Der Beschuss wurde in einem
4-h-Intervall zwei Mal vorgenommen, und der Kallus wurde mit einem
der 11 Plasmide, das Fusions- oder Kontrollkonstrukte enthielt,
und einem Co-Transformationsplasmid, das einen Hygromycin-Resistenz
verleihenden Marker (49) enthielt, gemeinsam in einem Molverhältnis von
1:3 beschossen. Teilchenbeschichtung und Beschussverfahren wurden
bereits früher
beschrieben (50, 51). Nach dem zweiten Beschuss wurde der Kallus
in Dunkelheit weitere 16 h lang auf dem Osmotikummedium inkubiert
und für
3 Tage in RCIM übertragen.
Der Kallus wurde dann für
4 Wochen in Selektionsmedium (mit 30 mg/l Hygromycin-B ergänztes RCIM) übertragen.
Subkulturen wurden in 2-Wochen-Intervallen durchgeführt. Hygromycin-resistenter
Kallus wurde bei Tageslicht in HRSM1-Medium (mit 30 g/l Maltose,
2 mg/l BAP, 0,5 mg/l NAA, 30 mg/l Hygromycin B und 5 g/l Gelrite-Gellan-Gum
ergänztes
MS-Basalmedium) übertragen,
um die Regeneration von Trieben zu initiieren. Nach 1 Woche wurde der
regenerierende Kallus in HRSM2 Medium (wie HRSM1, jedoch mit nur
2,5 g/l Gelrite-Gellan-Gum) übertragen
und unter denselben Bedingungen kultiviert. Vollständig regenerierte
Triebsysteme wurden in Wurzelmedium HRRM (1/2 MS-Basalmedium ergänzt mit
10 g/l Saccharose) übertragen.
Reife Pflanzen wurden in ein Glashaus versetzt.
-
RT-PCR-Analyse
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Die
gesamte RNA wurde unter Einsatz des „RNeasy Plant Mini Sets" (Qiagen) gemäß den Herstellerempfehlungen
aus 100 mg Blattgewebe transformierter Reispflanzen und Reispflanzen
des Wildtyps extrahiert. RT-PCR wurde unter Einsatz des Access-PCR-Sets
(Promega) gemäß den Herstellerhinweisen
durchgeführt.
Die Erfinder verwendeten 100 ng vollständige RNA und 50 pmol jedes
Primers. Die Primer CRF1 und CRR1 amplifizieren sowohl CryIAb als
auch CryIAc, während
die Primer RTF1 und RTR1 das RTB-Genfragment amplifizieren. Die
Primersequenzen sahen wie folgt aus:
-
Northern-Blots
-
Vollständige RNA
wurde wie oben beschrieben extrahiert, und 15-mg-Aliquoten wurden
mittels Elektrophorese auf 1% Agaroseformaldehydgelen fraktioniert
und gemäß Standardverfahren
in Nitrocellulosefilter übertragen
(52). Die Erfinder haben 1,8-kbp-BamHI/EcoRI-Fragmente
gemäß den kodierenden
Regionen von CryIAb und CryIAc zur Verwendung als Sonden markiert.
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Western-Blot-Analyse
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Die
Western-Blot-Analyse der transgenen Pflanzen wurde unter Verwendung
von kleinen Blattteilen durchgeführt,
die unter flüssigem
Stickstoff zu einem feinen Pulver zerkleinert wurden. Proben wurden
in Proteinextraktionspuffer (100 mM Tris.Cl, pH 8,1, 100 mM 2-Mercaptoethanol)
dispergiert und bei 12.000 × g
10 min lang bei 4°C
zentrifugiert. SDS-PAGE wurde unter Einsatz von 30-mg-Proben durchgeführt, und
die Blotting- und Detektionsverfahren wurden wie oben beschrieben
durchgeführt.
-
Die
Analyse der Bandenmuster der Western-Blots deutete darauf hin, dass
die Fusionsproteine, die das längste
RTB-Fragment (RTB1) enthielten, am stabilsten waren. Die Kontroll-RTB-Fragmente
wurden auch wirksam in transgenen Reispflanzen exprimiert. Das Vorhandensein
von transgenen mRNAs in den Pflanzen wurde mittels Northern-Blotting-Analyse
und RT-PCR bestätigt
(Daten nicht angeführt).
-
Demnach
ist klar, dass die Fusionsproteine wirksam in den transgenen Reispflanzen
exprimiert wurden.
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Beispiel 6: Insekten-Biotests
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Übersicht über Insekten-Biotests
-
Insekten-Biotests
wurden unter Einsatz von Stängelteilen
von Kontrollpflanzen des Wildtyps und transgenen Linien, die individuell
mit 9 der 11 in 1B angeführten Konstrukte (6 Fusionen
und 5 Kontrollen) transformiert worden waren, durchgeführt. Mit
pR2 oder pR3 (Kontrollkonstrukte, die die kürzeren RTB-Fragmente enthielten)
transformierte Pflanzen wurden nicht getestet. Die Wirkung dieser
Kontroll- und Fusionsproteine wurde anhand eines Reisschädlings getestet,
der von wirtschaftlicher Bedeutung ist, nämlich dem gestreiften Reisstängelbohrer.
-
Insektenbiotests
-
Eine
Kultur mit Eiern des gestreiften Reisstängelbohrers (Chilo suppressalis)
wurde von Dr. M. Cohen, International Rice Research Institute, Philippinen,
zur Verfügung
gestellt. Die Eier wurden bei einem Temperaturrhythmus von 27/25°C Tag/Nacht
mit, einer 16-ständigen
Lichtphase gehalten. Die Insekten wurden unter MAFF-Lizenz EPHL
51/2595 (3/1998) gehalten. Reispflanzen wurden gezüchtet und
unter identischen Bedingungen gehalten.
-
Biotests
wurden unter Verwendung von Stängelteilen
primärer
Transformanten und Kontrollpflanzen des Wildtyps durchgeführt. Ein
einziger Stängelteil,
7 cm lang mit zumindest 1 Knoten, wurde von jeder Pflanze herangezogen.
Die Teile wurden auf feuchtem Filterpapier in Schalen platziert
und dem Befall durch neonatale Reisstängelbohrer-Larven (< 2 h alt) ausgesetzt,
indem drei an jedes Ende der abgeschnittenen Teile platziert wurden,
um das Eindringen in den Stängel
zu erleichtern. Für
jede Linie mit Ausnahme der Kontrollpflanze des Wildtyps, für die 8
Teile zur Wiederholung eingesetzt wurden, standen 4 Teile zur Wiederholung
zur Verfügung. Die
Schalen wurden dann mit Parafilm abgeschlossen und 4 Tage lang in
einer Wachstumskammer unter den oben dargelegten Bedingungen unter
Kontrolle stehen gelassen. Nach der Versuchsperiode wurden die Stängelteile
unter einem Binokularmikroskop seziert, und das Überleben, die Entwicklung und
das Gewicht der Insekten wurden aufgezeichnet. Die statistische
Analyse der Insektendaten erfolgte unter Einsatz der Statview-Software
v. 5.0 (Abacus Concepts, Kalif.). Eine Varianzanalyse (ANOVA) wurde
eingesetzt, um signifikante Unterschiede zwischen den Behandlungen
zu ermitteln. Es wurde eine Ausscheidungsgrenze von p > 0,05 verwendet.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse sind in 2 angeführt. Das Insektenüberleben
bei den Stängelteilen
der Kontrollpflanzen des Wildtyps betrug > 95%.
-
Bei
Pflanzen, die die nicht-modifizierten CryIAb- und CryIAc-Toxine
exprimierten, ging das Überleben der
Insekten auf zwischen 55 und 80% (Mittelwerte: 79% (CryIAb) und
71% (CryIAc)) zurück.
Die Daten deuteten darauf hin, dass CryIAc für den Stängelbohrer etwas toxischer
ist als CryIAb, wenngleich der Unterschied statistisch nicht signifikant
war. Es bestand keine signifikante Wirkung auf das Überleben
der Insekten in der pR1-Linie, die das RTB1-Kontrollfragment exprimierte,
wenngleich. die überlebenden
Larven ein beeinträchtigtes
Wachstum aufwiesen (siehe unten).
-
Mit
Ausnahme der mit dem pBR3-Konstrukt transformierten Pflanzen war
das mittlere Überleben
der Insekten bei allen Pflanzen, die Fusionsproteine exprimierten,
signifikant geringer als bei den Kontrollpflanzen des Wildtyps und
den Pflanzen, die Kontrollproteine exprimierten.
-
Pflanzen,
die mit den Konstrukten pCR1, pCR2 und pCR3 transformiert worden
waren, waren hochresistent in Bezug auf den Stängelbohrer, wobei die Insektenmortalität bei 87%,
74% bzw. 61% lag.
-
Die
Ergebnisse für
die mit den Konstrukten pBR1, pBR2 und pBR3 transformierten Pflanzen
variierten in größerem Maß, wobei
das Überleben
im Bereich von 30–50%
lag und pBR2 am wirksamsten war.
-
Die überlebenden
Larven wiesen in allen transgenen Linien ein beeinträchtigtes
Wachstum und einen Entwicklungsstillstand auf. Das mittlere Larvengewicht
fiel in Pflanzen, die die Kontroll-Bt-Proteine und das Kontroll-RTB-Fragment
exprimieren, um 30%. In Pflanzen, die CryIAc exprimierten, war der
Entwicklungsstillstand gravierender als in jenen, die CryIAb exprimierten.
-
Von
den CryIAb-Fusionsproteinen hatte nur pBR1 eine signifikant höhere Wirkung
als das Kontroll-Bt-Protein CryIAb, wobei es zu einer 60%igen Reduktion
des mittleren Larvengewichts führte.
Deutliche Reduktionen des Larvenwachstums und der Larvenentwicklung
wurden auch in Pflanzen beobachtet, die pCR1, pCR2 und pCR3 exprimierten.
Die Ergebnisse mit pCR2 und pCR3 waren jenen für pBR1 ähnlich, wobei es sich bei pCR1
wiederum um das wirksamste Konstrukt handelte, das einen Rückgang des
mittleren Larvengewichts von > 80%
hervorrief und eine Entwicklung über
das Stadium der Primärlarve
hinaus verhinderte.
-
Transgene
Reispflanzen, die Fusionsproteine exprimierten, waren demnach vollständig gegen
den Verzehr durch den gestreiften Reisstängelbohrer geschützt, wobei
eine Insektenmortalität
von 55–80%
und in überlebenden
Larven mangelhaftes Wachstum und ein Entwicklungsstillstand hervorgerufen
wurden. pCR1 war das toxischste Fusionsprotein. Nach 4 Tagen betrug
die Insektenmortalität
87%, und bei überlebenden Larven
bestand ein Entwicklungsstillstand im Stadium der Primärlarve.
Nach 4 Tagen hatten Larven, die sich von Reispflanzen des Wildtyps
ernährten,
das dritte Larvenstadium erreicht und ernste Schäden an den Stängeln verursacht.
Larven, die sich von transgenen Pflanzen ernährten, die die Fusionsproteine
exprimier ten, verursachten umgekehrt keinen signifikanten Schaden.
Die Hinzufügung
einer Galactose-Bindungsdomäne
zu den Bt-Toxinen verbesserte deren Aktivität gegen den gestreiften Reisstängelbohrer
demnach signifikant.
-
Schlussfolgerungen
-
Diese
Beispiele zeigen deutlich, dass eine heterologe Bindungsdomäne, die
an sich nicht toxisch ist, aber in der Lage ist, nicht spezifisch
an eine Zellmembran zu binden, ohne diese zu zerstören (z.
B. Ricin-Toxin-B-Kette), bei Kombination mit einem Toxin (z. B.
den d-Endotoxinen CryIAb und CryIAc) die Palette molekularer Wechselwirkungen,
die den Toxinen zur Verfügung
stehen, erweitern kann, wodurch deren Aktivitätsspektrum potenziell auch
erweitert wird. Die Beispiele zeigen insbesondere eine gesteigerte
Toxizität
im Vergleich mit dem nicht modifizierten Toxin sowohl in vitro (in
Bezug auf Sf21-Zellen) als auch in vivo (in Bezug auf den gestreiften
Reisstängelbohrer).
Zusätzlich
dazu besteht die Wahrscheinlichkeit, dass die Addition einer neuen
Bindungsdomäne
die Entwicklung einer Resistenz in Insektenpopulationen verzögert oder
verhindert, da es weniger wahrscheinlich ist, dass Insekten Mutationen
erfahren, die zwei oder mehrere verschiedene zelluläre Aufnahmeaktivitäten aufheben.
-
Beispiel 7: Bindung von Lectinen, Bt-Toxin
und Bt-Lectin-Fusionen an Insektendarm-Polypeptide
-
Methode
-
Kurz
zusammengefasst wurden die Gedärme
von zwei Reisinsektenschädlingen,
dem für
die oben beschriebenen Insekten-Biotests eingesetzten gestreiften
Reisstängelbohrer
und einer Homoptera-Spezies, der Reiszikade (Nilaparvate lugens),
seziert. Die extrahierten Darm-Polypeptide wurden mittels SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
getrennt, einem Blotting unterzogen und mit Lectinen, Bt-Toxin oder
Bt-Lectin-Fusionsproteinen sondiert; gebundene Sonden wurden dann
durch einen geeigneten spezifischen Antikörper detektiert.
-
Genauer
gesagt wurde ein Konstrukt, das für eine His-markierte Fusion
der Domäne
1 des Bt-Toxins CryIAc und von Schneeglöckchen-Lectin (GNA) (als JD1
bezeichnet) kodiert, zunächst
in E. coli exprimiert. Das Fusionsprotein wurde mittels Chromatographie
auf Ni-NTA-Agarose-Perlen (Qiagen) nach der Solubilisierung gereinigt,
zur Entfernung von Denaturanten dialysiert und mittels Ultrafiltration
konzentriert, um ein Präparat
eines löslichen,
funktionellen Proteins zu liefern. Die Endkonzentration und die
Reinheit wurden mittels SOS-PAGE ermittelt. Reiszikaden-(Nilaparvatalugens-)Mitteldarm
wurde aus frisch von Reispflanzen gesammelten Insekten herausgeschnitten
und mittels Beschallung in SDS-Probepuffer homogenisiert. Der Mitteldarm
des gestreiften Reisstängelbohrers
(von Dr. Mike Cohen, IRRT zur Verfügung gestellt) wurde aus Larven im
späten
Stadium gewonnen und auf ähnliche
Weise behandelt. Solubilisiertes Darmprotein wurde dann mittels
SDS-PAGE (12,5% Acrylamid) aufgespalten und auf Nitrocellulosemembranen übertragen.
Die Proteinmenge entsprach 1,5 Därmen
pro Spur für
die Reiszikade und etwa 5 μg
Protein pro Spur für
den gestreiften Reisstängelbohrer.
Nach der 60-minütigen
Inkubation in Blockierreagens (Sigma) wurden Membranen, die die Darmproteine
enthielten, durch die Inkubation mit JD1, CryIAc (eine Spende von
Dr. David Ellar; wobei das Protoxin mittels Trypsin-Behandlung wie
beschrieben (53) aktiviert wurde), GNA (Dr. W. Peumans und E. van Damme,
Catholic University of Leuven, Belgien) bzw. Riciniuscommunis-Agglutinin
(Sigma) sondiert. Die Inkubation erfolgte 60 min lang bei 25°C bei einer
Konzentration von 1 μg/ml.
Die Membranen wurden drei Mal jeweils 5 min lang mit 20 ml Tris-gepufferter
Triton-Salzlösung
(TBS-T; 50 mM Tris-HCl-Puffer, pH 7,2, umfassend 0,15 M NaCl und
0,1% Triton X-100) gewaschen. Die Ligandenbindung wurde dann durch
Inkubation mit dem geeigneten Primärantikörper (Anti-CryIAc, eine freundliche Spende von
Dr. David Ellar; Anti-GNA, von den Autoren hergestellt; Anti-Ricinus-communis-Agglutin,
Vector Labs) 60 min lang in TBS-T bei einer Verdünnung von 1:10.000 bei 25°C detektiert.
Die Membran wurde wiederum wie oben beschrieben gewaschen und mit
dem Sekundärantikörper (HRP-konjugiert;
Bio-Rad) bei einer Verdünnung
von 1:5000 inkubiert. Die Membran wurde wiederum wie oben beschrieben
gewaschen und weiters zwei Mal in destilliertem Wasser ge spült, bevor
ECL-Reagenzien (Amersham Pharmacia Biotech, UK) zugesetzt wurden
und der Blot gemäß den Herstellerhinweisen
einem Röntgenfilm
ausgesetzt wurde.
-
Ergebnisse
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Die
Kombination von Ricinus-communis-Lectin als Sonde und Anti-Ricinuscommunis-Lectin-Antikörpern als
Detektionsreagens zeigte eine starke Bindung an eine große Anzahl
von Polypeptiden in den Extrakten der Darmgewebe beider Insekten.
Im Gegensatz dazu band die CryIAc-Proteinsonde in denselben Extrakten
nur an ein Polypeptid stark (etwa 45 kDa im gestreiften Reisstängelbohrer
und 90 kDa in der Reiszikade). Um die Unterschiede in Bezug auf
die Bindung zwischen Bt-Toxin und einer Bt-Lectin-Fusion weiter
zu charakterisieren, wurde ein Fusionsprotein des spezifisch Mannose-bindenden
Lectins des Schneeglöckchens
(Galanthus-nivalis-Agglutinin;
GNA) und CryIAc durch die Expression eines geeigneten Genkonstrukts
in E. coli hergestellt. Die Bindung des Fusionsproteins an Insektendarm-Polypeptide
wurde dann getrennt mit jener von GNA- und CryIAc-Proteinen verglichen.
In Übereinstimmung
mit den vorhergehenden Ergebnissen band GNA stark an Polypeptide
mit etwa 75 kDa (2 Banden) und 50 kDa, die aus dem Darm der Reiszikade
extrahiert worden waren, und band stark an ein Polypeptid mit etwa
80 kDa aus dem Darm des gestreiften Reisstängelbohrers. GNA band auch
an ein 45-kDa-Polypeptid im Darmextrakt des Stängelbohrers, das ein ähnliches
Molekulargewicht aufwies wie die durch CryIAc detektierte Hauptbande.
Die GNA-CryIAc-Fusion band nur sehr schwach an das 85-kDa-Polypeptid,
das im Darm des gestreiften Reisstängelbohrers von GNA erkannt
worden war, aber band an das 45-kDa-Polypeptid, das von GNA und
CryIAc-Toxin erkannt wurde. Die Fusion wies andererseits eine Bindung
an alle wichtigen Polypeptide auf, die durch GNA und CryIAc-Toxine
in Darmextrakten der Reiszikade (etwa 90 kDa, 75 kDa und 45 kDa)
erkannt wurden. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Lectin-Bt-Fusionen
verglichen mit dem Bt-Toxin, von dem sie abgeleitet sind, andere
Bindungsspezifitäten
in Bezug auf aus Insektendarmgeweben extrahierte Polypeptide aufweisen.
-
Diskussion
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In
den obenstehenden Experimenten wurde ermöglicht, dass gereinigte Lectine,
Bt-Toxine und Bt-Lectin-Fusionsproteine
mit aus Insektendärmen
extrahierten Polypeptiden reagieren. Die Ergebnisse haben gezeigt,
dass die Galactose-Bindungsdomäne
in Ricin stark an viel mehr Polypeptide in Insektendarmextrakten bindet
als das CryIAc-Toxin. Die bifunktionelle Natur der Bindung von Lectin-Bt-Fusionsproteinen
(d. h. mit Bindungseigenschaften, die von beiden beitragenden Proteindomänen abgeleitet
sind) wurde direkt durch Bindungstest mit einem gereinigten GNS-CryIAc-Fusionsprotein
anhand von Polypeptiden aus Insektendärmen gezeigt.
-
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