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Hintergrund der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Kombination eines Thiazolidindions
(TZD) mit einem Glucagon-ähnlichen
Peptid-1 (GLP-1) oder einem GLP-1-Agonisten, wobei diese Kombination über eine
wünschenswerte
hormonale Aktivität
verfügt
und zur Regulation von Glucosehomöostase bei Patienten verwendet werden
kann, die an einem nicht von Insulin abhängigen Diabetes mellitus (Diabetes
Typ 2) leiden.
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Eine
Insulinresistenz ist ein klassisches Merkmal vieler Krankheitszustände beim
Menschen, wie einem nicht von Insulin abhängigen Diabetes mellitus (NIDDM),
Obesität,
Hypertension, Altern und dergleichen. Diabetes mellitus ist eine
Störung
des Kohlenhydratmetabolismus, die gekennzeichnet ist durch eine
Hyperglykämie
und Glycosurie, was von einer inadäquaten Produktion oder Verwertung
von Insulin herrührt.
NIDDM ist eine Art an Diabetes, wo eine Verwertung von Insulin inadäquat ist.
NIDDM tritt vorwiegend bei Erwachsenen auf, wo zwar eine adäquate Produktion
von Insulin für
eine Verwertung verfügbar
ist, aber dennoch ein Defekt existiert in der von Insulin mediierten
Verwertung und im Metabolismus von Glucose und in peripheren Geweben.
Bei einigen unter Diabetes leidenden Menschen führt eine Mutation in den Genen,
die kodieren für ein
Insulin, für
einen Insulinrezeptor und/oder für
einen durch Insulin mediierten Signaltransduktionsfaktor zu ineffektivem
Insulin und/oder zu von Insulin mediierten Effekten, die die Verwertung
oder den Metabolismus von Glucose beeinträchtigen.
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Diabetes
mellitus entwickelt sich oft aus bestimmten Risikopopulationen,
wobei bekannt ist, dass es sich bei einer derartigen Population
um Individuen mit einer gestörten
Glucosetoleranz (IGT) handelt. Die übliche Bedeutung einer gestörten Glucosetoleranz
ist, dass es sich dabei um einen Zustand handelt, der zwischen einem
freien nicht von Insulin abhängigen
Diabetes mellitus und einer normalen Glucosetoleranz liegt. IGT
wird diagnostiziert durch ein Verfahren, durch das die postprandiale
Glucoseantwort einer affektierten Person als abnormal determiniert
ist, was belegt wird durch zweistündige postprandiale Plasmaglucosespiegel. Erhält der Patient
eine abgemessene Menge an Glucose, wobei die Blutglucosespiegel
in regelmäßigen Intervallen
gemessen werden, gewöhnlich
alle 0,5 h während
der ersten zwei Stunden und danach jede Stunde. Bei einem normalen
oder nicht IGT Individuum steigen die Glucosespiegelwerte der ersten
zwei Stunden auf einen Wert von unter 140 mg/dl und fallen dann
rasch ab. Bei einem geschädigten
Individuum (IGT) sind die Blutglucosespiegel höher und fällt der Glucosespiegel langsamer.
Ein hoher Prozentwert der geschädigten (IGT)
Population ist dafür
bekannt, dass sich daraus ein nicht von Insulin abhängiger Diabetes
mellitus entwickelt.
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Die
Pathophysiologie von nicht von Insulin abhängigem Diabetes mellitus (NIDDM)
besteht aus drei wesentlichen Komponenten, nämlich (1) einer peripheren
Insulinresistenz, (2) einer erhöhten
hepatischen Glucoseproduktion und (3) einer gestörten Insulinsekretion. Mit
diesen Gebieten haben sich jeweils unabhängig intensive Forschungsarbeiten
mit dem Ziel einer Bestimmung befasst, welche Abnormalität primär und welche sekundär ist. Die überwiegende
Ansicht ist, dass ein rationales therapeutisches pharmakologisches
Herangehen eine Intervention in der Insulinresistenz involvieren
soll, um so eine Glucosehomöostase
zu verbessern, wozu beispielsweise hingewiesen wird auf Suter et
al., Diabetes Care 15, 193 bis 203 (1992). Als ein Ergebnis der
Fokussierung auf individuelle Abnormalitäten sind mehrere Mo delltherapien
entwickelt worden, um eine Glucosehomöostase bei Diabetespatienten
des Typs 2 zu entwickeln.
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Bei
einer Fokussierung auf eine periphere Insulinresistenz ist das Pharmakon
der Wahl ein Thiazolidindion, bei dem es sich um einen Typus eines
Insulinsensitizers handelt. Troglitazon (TRG) ist beispielsweise ein
oral wirksames Antidiabetikum aus der chemischen Reihe der Thiazolidindione.
Dieses Therapeutikum hat sich als wirksam erwiesen für eine Umkehr
einer Insulinresistenz bei Patienten mit NIDDM und mit beeinträchtigter
Glucosetoleranz und kann eine Insulinwirkung bei zahlreichen genetischen
und erworbenen Modellen an Rodenten einer Insulinresistenz verbessern.
Die antihyperglykämischen
Effekte von TRG resultieren aus seiner Fähigkeit zur Erhöhung einer
Insulin-abhängigen
Glucoseausscheidung und einer Erniedrigung einer hepatischen Glucoseproduktion.
Dabei wird angenommen, dass durch eine Verbesserung einer Insulinwirkung eine
Behandlung mit TRG zu einer Euglykämie bei einem niedrigeren zirkulierenden
Insulinspiegel führt.
Diesbezüglich
haben Studien an normalen und diabetischen Rodenten und humane klinische
Versuche keine Hypolglykämie
als eine Komplikation einer Thiazolidindiontherapie gezeigt. Andererseits
konnte durch eine Verabreichung dieser Pharmaka an normale oder
insulindefiziente diabetische Tiere keine Veränderung der Plasmaglucose oder
der Insulintoleranz oder Glucosetoleranz gezeigt werden, obgleich
sich dabei eine Insulinsensitivität erhöhte.
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Die
Effekte von TRG und anderen Thiazolidindionen auf eine Glucoseausscheidung
dürften
eine Folge einer Insulinsensibilisierung sein, wie dies durch die
hyperinsulinämische
Klemme belegt werden konnte, wozu wiederum auf Suter et al., supra,
hingewiesen wird. Dosis-abhängige
Effekte von Thiazolidindionen auf das Plasmainsulin und die Glucosetoleranz
konnten an Mäusemodellen
und Rattenmodellen mit Ausnahme des GK Rattenmodells gezeigt werden.
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Eine
Inhibition von Gluconeogenese in vivo würde zu einer Erhöhung der
Glycogenlager führen.
Nach einer Behandlung mit TRG wird diesseits mit einer kleineren
Menge an Glycogen begonnen, wodurch sich eine Abnahme der gesamten
hepatischen Glucoseausscheidung zeigt. Es ist aber auch möglich, dass
TRG einen direkten Effekt auf den glycogenolytischen Weg hat. Der
genaue biochemische Mechanismus, der für diesen Effekt verantwortlich
ist, wird aber noch immer untersucht. In vivo Daten und ex vivo
Daten mit der GK Ratte unterstützen
ferner die Möglichkeit,
dass die Effekte dieses Pharmakons auf die Leber und das periphere
Gewebe unabhängig
und in gewissen Beziehungen unterschiedlich sein könnten.
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Behandlungen
mit Thiazolidindion basieren auf der Annahme, dass eine Fokussierung
auf eine periphere Insulinresistenz eine hepatische Glucoseproduktion
erhöht
und so eine gestörte
Insulinsekretion mit der Zeit gemildert wird. Darüber hinaus
ist die Bestimmung der optimalen Dosis an TZD für eine Erhöhung der Insulinsensitivität ein schwieriges
Unterfangen. Zudem besteht das weitere Dilemma, dass sogar bei der
optimalen Dosis eine Monotherapie mit TZD eine Hypertrophie bei
Tiermodellen verursacht, wozu beispielsweise hingewiesen wird auf
Smits et al., Diabetologia 38: 116 bis 121 (1995). Dieser Nebeneffekt
macht eine Monotherapie mit TZD unerwünscht als eine prophylaktische
Maßnahme
bei der Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2.
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Das
andere primäre
Herangehen an eine Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 ist fokussiert
auf eine Erleichterung einer Insulinsekretion unter Verwendung von
Mitteln zur Steigerung einer Insulin sekretion. Die endokrinen Sekretionen
der pankreatischen Inseln werden unter einer komplexen Kontrolle
nicht nur durch vom Blut stammende Metaboliten (Glucose, Aminosäuren, Catecholamine
und dergleichen) kontrolliert, sondern auch durch lokale parakrine
Einflüsse.
Der Großteil
der Hormone der pankreatischen Inseln (Glucagon, Insulin und Somatostatin)
zeigt eine Wechselwirkung zwischen den spezifischen Zelltypen (Zellen
A, B und D) unter Modulation sekretorischer Antworten, die durch
die erwähnten
Metaboliten mediiert werden. Eine Insulinsekretion wird zwar hauptsächlich durch
die Glucosespiegel im Blut kontrolliert, wobei Somatostatin sekretorische
Antworten von durch Glucose-mediiertem Insulin aber hemmt. Zusätzlich zur
vorgeschlagenen Parakrinregulation einer Insulinsekretion zwischen
den Inseln gibt es auch Anzeichen, die die Existenz von insulinotropen
Faktoren im Intestinum stützen.
So stimuliert beispielsweise eine oral eingenommene Glucose wesentlich
stärker
eine Insulinsekretion als eine intravenös eingenommene vergleichbare
Glucosemenge.
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Durch
eine primäre
Fokussierung auf eine Sekretion von endogenem Insulin verlässt sich
dieses Verfahren auf die Annahme, dass eine periphere Insulinresistenz
und eine erhöhte
hepatische Glucoseproduktion durch Insulinsekretionsbehandlungen
allein reguliert würde.
Von gleicher Wichtigkeit für
die wirksame Behandlung von nicht Insulin Diabetes mellitus ist
aber eine Sensibilisierung von Insulin, die die Promotion einer
Glucoseverwertung durch eine verbesserte Insulinwirkung ist. Eine
Erhöhung
der Insulinsekretion und/oder der Insulinsynthese ohne eine Erniedrigung
der Insulinresistenz hat aber nur einen geringen Effekt auf eine
Glucoseverwertung.
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Versuche
einer Adressierung der multiplen Abnormalitäten, die mit nicht von Insulin
abhängigem
Diabetes mellitus assoziiert sind, sprechen für die Coverabreichung von GLP-1
in Verbindung mit Glibenclamid, nämlich einem Sulfonylharnstoff,
wozu beispielsweise auf
US
5 631 224 A verwiesen wird. Sulfonylharnstoffderivate stimulieren
die Insulinsekretion ohne Auswirkung auf die Insulinsynthese. Sulfonylharnstoffe
agieren durch einen Verschluss von von ATP abhängigen Kaliumkanälen und
pankreatischen beta-Zellen. Dies führt zu einer Depolarisation
der Plasmamembranen unter Öffnung
spannungsabhängiger
Calciumkanäle
mit einem Einfließen
von Calciumionen. Calciumionen binden Calmodulin, was zu einer Aktivierung
von Insulinexocytose in ähnlicher
Weise führt,
wie dies nach einer Stimulation mit Glucose zu finden ist. Im Gegensatz
zu früheren Annahmen
können
einige Sulfonylharnstoffe, wie Glibenclamid, mit humanen vaskularen
ATP-abhängigen
Kanälen
interagieren. Dies kann Konsequenzen für vaskulare Antworten während einer
Ischämie
haben, die wenigstens zum Teil durch ATP-abhängige Kaliumkanäle mediiert
werden.
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Während einer
Ischämie
bei Experimentaltieren ergab sich die Anregung, dass eine Verkürzung des Aktionspotenzials
einen Schutzeffekt ausübt
und so eine Kontraktilität,
einen Sauerstoffbedarf und eine Reperfusionsschädigung reduziert. Unter diesen
Umständen
können
Sulfonylharnstoffe, wie Glibenclamid, Calciumkanäle im ischämischen Myokard inhibieren
und so die Abkürzung
des Aktionspotenzials verhindern. Dies kann zu einer geringeren
Koronarvasodilation, einer stärkeren
Gewebeschädigung
und stärkeren
Reperfusionsarrhythmien führen.
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Im
Licht einer Herzhypertrophie, die ein Nebeneffekt einer von TZD
und einer erhöhten
Gewebeschädigung
ist, was von einer Verabreichung von Sulfonylharnstoff herrührt, wird
eine neue Vorgehensweise zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ
2 benötigt.
Diese neue Vorgehensweise sollte eine Mehrfachstrategie für die Pathophysiologie
von NIDDM sein, die nicht limitiert ist auf die Behandlung nur einer
peripheren Insulinresistenz oder nur eine beeinträchtigte
Insulinsekretion. Eine hierzu geeignete Behandlung würde eine
periphere Insulinresistenz mildern, eine hepatische Glucoseproduktion
steigern und eine Insulinsekretion erleichtern, ohne dass es dabei
zu einer Herzhypertrophie und einer erhöhten Gewebeschädigung kommt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher, für eine synergistische Anwendung
von Thiazolidindionen und Glucagon-ähnlichen Peptid-1-Agonisten
zu sorgen, um eine metabolische Instabilität zu behandeln, die assoziiert
ist mit einem von Insulin unabhängigen
Diabetes mellitus.
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Diese
und andere Ziele werden nun entsprechend einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung erreicht durch eine derartige therapeutische Anwendung
einer Coverabreichung einer pharmakologisch effektiven Dosis eines
GLP-1 Peptidagonisten und eines Thiazolidindions, dass die Blutglucosespiegel
erniedrigt werden und die Insulinsekretion erhöht wird, wobei die effektive
Dosis des GLP-1 Peptidagonisten im Bereich von 5 bis 200 μg pro Tag
liegt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform beinhaltet die Erfindung
eine Coverabreichung einer wirksamen Dosis eines Troglitazons und
eines Glucagon-ähnlichen
Peptidagonisten.
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Thiazolidindione
können
in Kombination mit Agonisten von Glucagon-ähnlichem Peptid-1 zur Behandlung
von nicht von Insulin abhängigem
Diabetes mellitus optional zusammen mit anderen Therapien verwendet werden,
um eine Verbesserung der glykämischen
Kontrolle unter gleichzeitiger Minimierung von Nebeneffekten zu
erreichen, wie von Herzhypertrophie, Gewebeschädigung und erhöhter Plasmaglucose
im nicht nüchternen
Zustand, was assoziiert ist mit Monotherapien von TZD und GLP-1.
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Die
Erfindung betrifft nun ein Verfahren für die Behandlung von nicht
von Insulin abhängigem
Diabetes mellitus durch eine Coverabreichung einer effektiven Dosis
von (a) einem GLP-1 Peptidagonisten und (b) einem Thiazolidindion.
Dabei ist der GLP-1 Peptidagonist ausgewählt aus der Gruppe, die besteht
aus Glucagon-ähnlichem
Peptid-1 (7-37)OH, Glucagon-ähnlichem
Peptid-1 (7-36)Amid, VAL8-GLP-1 (7-37), GLY8-GLP-1 (7-37), THR8-GLP
(7-37), MET8-GLP-1 (7-37) und IP7. Das TZD kann dabei aus der Gruppe ausgewählt werden,
die besteht aus Pioglitazon, Troglitazon, Rosiglitazon und TZD 300512.
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Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung umfasst eine Verwendung für eine Behandlung eines von Insulin
unabhängigen
Diabetes mellitus durch Coverabreichung einer wirksamen Dosis von
(a) einem GLP-1 Peptidagonisten und (b) eines Thiazolidindions,
worin die effektive Dosis des GLP-1 Peptidagonisten im Bereich von
etwa 20 bis etwa 100 μg
pro Tag liegt. Bei einer weiteren Ausführungsform liegt die effektive
Dosis von TZD im Bereich von etwa 0,1 bis etwa 200 mg pro Tag.
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Bei
einer wiederum anderen Ausführungsform
werden der GLP-1 Peptidagonist und das TZD simultan verabreicht
bei der Verwendung für
eine Behandlung von Diabetes mellitus, der von Insulin unabhängig ist, durch
Coverabreichung einer wirksamen Menge von (a) eines GLP-1 Peptidagonist
und (b) eines Thiazolidindions. Bei einer wiederum anderen Ausführungsform
werden der GLP-1 Peptidagonist und das TZD sequentiell verabreicht.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Behandlung
eines nicht von Insulin abhängigen
Diabetes mellitus durch eine derartige Coverabreichung einer wirksamen
Dosis von (a) einem Thiazolidindion und (b) eines Glucagon-ähnlichen
Peptid-1 Agonisten, dass die Blutglucosespiegel erniedrigt werden
und die Insulinsekretion erhöht
wird.
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Detaillierte Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Erfindungsgemäß kann man
TZD und seine pharmakologisch aktiven Derivate in Kombination mit GLP-1
und seinen Agonisten verwenden, um nicht Insulin abhängigen Diabetes
zu behandeln und eine glykämische
Kontrolle zu verbessern, wobei zugleich Nebeneffekte minimiert werden,
wie eine Herzhypertrophie und eine erhöhte Plasmaglucose in nicht
nüchternem
Zustand, was mit Monotherapien mit TZD und GLP-1 assoziiert ist.
Diese therapeutische Vorgehensweise kann angewandt werden mit anderen
Therapien, die beispielsweise Gebrauch machen von Inhibitoren für Proteine,
Sulfonylharnstoffe, Biguanide und/oder 2-Gulcosidase, um so eine
glykämische
Kontrolle zu verbessern und die Nebeneffekte zu minimieren, die
mit Individualtherapien assoziiert sind.
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Thiazolidindione
und GLP-1 Agonisten sind bezüglich
ihrer Wirksamkeit für
die Behandlung von Diabetes Typ 2 bereits evaluiert worden. Dabei
haben mehrere Insulin-resistente Typ 2 Tiermodelle gezeigt, dass sich
mit Thiazolidindionen ein Kohlenhydratmetabolismus und ein Glucosemetabolismus
günstig
verändern lässt und
eine Insulinresistenz verbessert werden kann. Zusätzlich zu
einer Erhöhung
der Insulinsensitivität verursacht
TZD bei Tiermodellen bei optimalen Dosierungen auch eine Herzhypertrophie.
Im Gegensatz dazu sind GLP-1 Agonisten, wie IP7 infolge
ihrer Glucose-abhängigen
Aktivität
zur Freisetzung von Insulin antidiabetisch. Neuere Studien an Patienten
mit Diabetes Typ 2 haben bei Infusion von GLP-1 eine Erniedrigung
von Glucoseexkursionen nach einer Mahlzeit, eine Erniedrigung von
Insulinerfordernissen in Abhängigkeit
von einer Mahlzeit und eine Erniedrigung von Glucagonspiegeln gezeigt,
wobei damit aber eine erhöhte
Gewebeschädigung
verbunden ist.
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Wie
in der vorliegenden Beschreibung gezeigt, hat die synergistische
Verwendung eines TZD und eines GLP-1 Agonisten zu günstigen
unerwarteten Ergebnissen geführt.
Entsprechende Studien sind ausgelegt auf eine Evaluierung der Effekte
eines GLP-1 Agonisten und eines TZD als eine Kombinationstherapie
auf den Glucosemetabolismus und auf ein Auftreten einer Herzhypertrophie
in Assoziation mit einer TZD Monotherapie an diabetischen Ratten.
Die dabei gewonnenen Daten zeigen, dass die mit einer TZD Monotherapie
assoziierte Herzhypertrophie verhindert wird, wenn ein TZD in Verbindung
mit einem GLP-1 Agonisten verabreicht wird. Die unter Anwendung
eines T-Tests erhaltene Verbesserung ist statistisch signifikant.
Somit verhindert dieses neue Verfahren die Kardiovaskulareffekte,
die mit Insulin-stimulierenden Mitteln assoziiert sind.
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Wie
hierin detailliert ausgeführt,
werden die Plasmaglucosespiegel diabetischer Ratten, die mit GLP-1 und
TZD Monotherapien behandelt werden, während einer Behandlungsdauer
von 42 Tagen erhöht.
Im Gegensatz dazu zeigt sich bei Ratten, denen ein TZD und GLP-1
coverabreicht wird, eine leichte Erhöhung der Plasmaglucosespiegel
nach einem Gleichgewichtsspiegel während des Verlaufs der 42 Tage
dauernden Behandlung. Die erfindungsgemäße neue Kombinationstherapie
verbessert daher eine glykämische
Kontrolle bei diabetischen Ratten, verursacht hierbei aber keine
Herzhypertrophie.
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Demnach
sollte die Coverabreichung eines TZD und eines GLP-1 Moleküls eine
Regulierung einer Glucosehomöostase
bei menschlichen Patienten mit NIDDM erhöhen, ohne dass dabei die Nebeneffekte
auftreten, die verbunden sind mit Mitteln, die eine Insulinsekretion
potenzieren und die Insulinsensitizer sind.
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I. Begriffe
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In
dieser Anmeldung werden die folgenden Begriffe verwendet:
Coverabreichung – Unter
einer Coverabreichung wird hierin die Verabreichung von zwei oder
mehr Verbindungen an den gleichen Patienten innerhalb einer Zeitdauer
von bis zu etwa 3 bis etwa 5 Stunden verstanden. Eine Coverabreichung
umfasst daher beispielsweise (1) eine simultane Verabreichung einer
ersten und einer zweiten Verbindung, (2) eine Verabreichung einer
ersten Verbindung gefolgt von einer Verabreichung einer zweiten
Verbindung etwa 2 h nach Verabreichung der ersten Verbindung, und
(3) eine Verabreichung einer ersten Verbindung gefolgt von einer
Verabreichung einer zweiten Verbindung etwa 4 h nach Verabreichung
der ersten Verbindung. Wie hierin beschrieben umfasst die vorliegende
Erfindung eine Coverabreichung eines TZD und eines GLP-1 Moleküls an einen
Patienten, der an nicht von Insulin abhängigem Diabetes mellitus leidet.
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Insulinsekretion-potenzierendes
Mittel: Hierunter wird irgendeine Verbindung verstanden, die die
Sekretion von Insulin unabhängig
davon, ob die Verbindung einen Effekt auf eine Insulinsynthese hat
oder nicht, stimuliert. Der üblichste
Mechanismus, nach dem diese Verbindungen Insulin stimulieren, verläuft durch
verschiedene Effekte auf die von ATP abhängigen Kaliumkanäle in pankreatischen
beta-Zellen. Mittel,
die eine Sekretion von Insulin potenzieren, sind typisch Sulfonylharnstoffe,
Insulinsekretagogen, die keine Sulfonylharnstoffe sind, oder inkretorische
Hormone.
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Glucagon-ähnliches
Peptid-1 (GLP-1): Hierbei handelt es sich um ein insulinotropes
Fragment des Proglucagonmoleküls.
Zwei kürzere
Formen von GLP-1, nämlich
die Amide (7-37) und (7-36), sind starke Glucose-abhängige Stimulatoren
einer Insulinsekretion, wie sich in vitro und in vivo gezeigt hat.
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Insulinotrope
Mittel: Darunter wird die Fähigkeit
einer Substanz zur Stimulierung oder Verursachung der Stimulation
einer Synthese, Expression und/oder Mobilisation des Hormons Insulin
verstanden.
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Thiazolidindione
(TZDs): Damit wird eine Klasse an Verbindungen bezeichnet, die tätig wird
durch eine Verbesserung einer Insulinwirkung und einer Glucoseverwertung
in peripherem Gewebe. Zu TZDs gehören auch Verbindungen, die
in der Technik bekannt sind als TZD Derivate. Die TZDs haben keinen
Effekt auf eine Insulinsekretion. Sie wirken scheinbar durch eine
Verbesserung einer Insulinaktion und somit durch eine Promovierung
einer Glucoseverwertung in peripheren Geweben, möglicherweise durch eine Stimulation
eines nicht oxidativen Glucosemetabolismus im Muskel und durch eine
Suppression einer Gluconeogenese in der Leber. Die chemischen Verbindungen,
die Verbindungen aus der Klasse der Thiazolidindione (TZD) umfassen, sind
außergewöhnlich umfangreich,
wozu beispielsweise hingewiesen wird auf Bowen et al., Metabolism
40: 1025 (1991), Chang et al., Diabetes 32: 630 (1983), Colca et
al., Metabolism 37: 276 (1988), Diani et al., Diabetologia 27: 225
(1984), Fujita et al., Diabetes 32: 804 (1983) und Fujiwara et al.,
Diabetes 37:1549(1988). Zu Beispielen aus der Familie der Thiazolidin dione
gehören
Troglitazon, Ciglitazon, Pioglitazon, wozu hingewiesen wird auf
US 4 687 777 A und
US 4 287 200 A ,
Englitazon, CS-045 [(±)-5-[4-(6-Hydroxy-2,5,7,8-tetramethylchroman-2-yl-methoxy)-benzyl]-2,4-thiazolidindion],
TZD 300512 und BRL 49653.
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Zu
erfindungsgemäß bevorzugten
TZDs gehören
Pioglitazon, Troglitazon, Rosiglitazon und TZD 300512.
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Präparation:
Hierunter wird die Formulierung des Wirkstoffs mit einem Einkapselungsmaterial
als ein Träger
unter Bildung einer Kapsel verstanden, in der der Wirkstoff mit
oder ohne sonstige Träger
von einem Träger
umgeben ist, der somit mit der Kapsel assoziiert ist. Hierzu gehören Tabletten,
Pulver, Kapseln, Pillen, Cachets und Pastillen, die als feste Dosierungsformen
für eine
orale Verabreichung verwendet werden können.
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Effektive
Dosis: Eine effektive Dosis ist die Menge einer Verbindung, die
das Auftreten nachteiliger Bedingungen oder Symptome von Krankheiten
oder Störungen
verhindern oder verbessern, welche behandelt werden sollen. Mit
Bezug auf Thiazolidindione wird unter einer effektiven Dosis eine
pharmakologische Dosis im Bereich von 0,1 mg/Tag bis 200 mg/Tag
verstanden. Eine bevorzugte Dosis liegt im Bereich von 50 mg/Tag bis
200 mg/Tag. Es ist für
den Fachmann selbstverständlich,
dass die effektive Dosis für
ein vorgegebenes TZD schwankt in Abhängigkeit von der Stärke des
TZDs. Mit Bezug auf GLP-1
Moleküle
liegt eine effektive Dosis im Bereich von 5 bis 200 μg/Tag, vorzugsweise
20 bis 100 μg/Tag
und bevorzugter 30 bis 50 μg/Tag. Dabei
ist es wiederum für
den Durchschnittsfachmann selbstverständlich, dass die effektive
Dosis eines bestimmten GLP-1 Moleküls ebenfalls schwankt in Abhängigkeit
von der Stärke
des zu verwendenden besonderen Moleküls.
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II. GLP-1 Moleküle
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Hierzu
gehören
Glucagon-ähnliches
Peptid-1 (GLP-1) und Analoga hiervon, die eine Insulinsekretion potenzieren
und die dafür
bekannt sind, dass sie einen Einfluss auf die Glucoseverwertung
in peripheren Geweben haben. GLP-1 und Analoga hiervon sind in der
Technik bekannt, wozu beispielsweise auf
US 5 705 483 A hingewiesen
wird. Der hierin verwendete Begriff GLP-1 Molekül bezieht sich auf natürlich vorkommendes GLP-1
(7-36) NH
2 und GLP-1 (7-37), natürliche und
nicht natürliche
funktionale Analoga, Varianten und Derivate hiervon, sowie Salze
hiervon. Diese Moleküle
werden im Folgenden detaillierter beschrieben.
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Das
humane Hormon Glucagon ist ein Peptidhormon mit 20 Aminosäuren, das
in den A-Zellen des Pankreas produziert wird. Das Hormon gehört zu einer
Multigenfamilie strukturell verwandter Peptide, die einschließen eine
Sekretion eines gastroinhibitorischen Peptids, eines vasoaktiven
Peptids des Intestinums und Glicentin. Diese Peptide regulieren
verschiedenartig einen Kohlenhydratmetabolismus, eine gastrointestinale Mobilität und eine
sekretorische Prozessierung. Die prinzipiell anerkannten Wirkungen
von pankreatischem Glucagon sind aber die Promotion einer hepatischen
Glycogenolyse und einer Glyconeogenese, was zu einer Erhöhung der
Blutzuckerspiegel führt.
Diesbezüglich
sind die Wirkungen von Glucagon gegenregulatorisch zu denen von
Insulin und können
zur Hyperglykämie
beitragen, welche Diabetes mellitus begleitet, wozu beispielsweise
hingewiesen wird auf Lund et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 79:
345 bis 349 (1982).
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Es
hat sich gezeigt, dass Glucagon zur Bindung spezifischer Rezeptoren
befähigt
ist, die an der Oberfläche
der Insulin-produzierenden Zellen liegen. Ist Glucagon an diese
Rezeptoren gebunden, dann stimuliert es eine rasche Synthese von
cAMP durch diese Zellen. Andererseits hat sich gezeigt, dass cAMP
eine Expression von Insulin stimuliert, wozu hingewiesen wird auf
Korman et al., Diabetes 34: 717 bis 722 (1985). Insulin wirkt als
Inhibitor einer Glucagonsynthese, wozu auf Ganong, Review of Medical
Physiology 273 (1979) verwiesen wird. Demnach wird die Expression
von Glucagon durch Insulin sorgfältig
reguliert und schließlich durch
den Serumglucosespiegel.
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Das
Glucagongen ist ursprünglich
translatiert aus einem Vorläufer
mit 360 Basenpaaren und bildet so das Polypeptid Präproglucagon,
wie dies in Lund et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 79: 345 bis
349 (1982) beschrieben ist. Dieses Polypeptid wird dann unter Bildung
von Proglucagon prozessiert. Von Patzlet et al., Nature 282: 260
bis 266 (1979) ist gezeigt worden, dass Proglucagon anschließend in
ein zweites Polypeptid gespalten wird. In einer nachfolgenden Arbeit
von Lund et al., Lopez et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 80: 5485
bis 5489 (1983) und Bell et al., Nature 302: 716 bis 718 (1983)
ist gezeigt worden, dass das Proglucagonmolekül unmittelbar nach Lysin-Arginin-Dipeptidresten
gespalten wird. Sutdien über
Proglucagon, das durch einen Kanalkatzenfisch produziert worden
ist (Ictalurus punctata) haben gezeigt, dass Glucagon aus diesem
Fisch auch proteolytisch gespalten wird nach fortgeschrittenen Lysin-Arginin-Dipeptidresten,
wozu hingewiesen wird auf Andrews et al., J. Biol. Chem. 260: 3910
bis 3914 (1985), und Lopez et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A.,
80: 5485 bis 5489 (1983).
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Bell
et al., supra, haben gefunden, dass Säugerproglucagon durch Lysin-Arginin
oder Arginin-Dipeptide
gespalten wird, und auch gezeigt, dass das Proglucagonmolekül drei diskrete
und hoch homologe Peptidmoleküle
enthält,
die bezeichnet werden als Glucagon, Glucagon-ähnliches Peptid 1 (GLP-1) und
Glucagon-ähnliches
Peptid 2 (GLP-2). Daraus haben Lopez et al. geschlossen, dass GLP-1
eine Länge
von 37 Aminosäureresten
und GLP-2 eine Länge
von 35 Aminosäureresten
aufweist. Analoge Studien über
die Struktur von Rattenpräproglucagon
haben ein ähnliches
Ergebnis einer proteolytischen Spaltung zwischen benachbarten Dipeptidresten
Lysin-Arginin oder Arginin-Arginin ergeben, was zur Bildung von
Glucagon, GLP-1 und GLP-2 führt,
wozu auf Heinrich et al., Endocrinology 115: 2175 bis 2181 (1984)
verwiesen wird. Weiter hat sich gezeigt, dass Human-, Ratten-, Rinder-
und Hamstersequenzen von GLP-1 identisch sind, wozu auf Ghiglione et
al., Diabetologia 27: 599 bis 600 (1984) verwiesen wird.
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Die
von Lopez et al. getroffene Schlussfolgerung bezüglich der Größe von GLP-1
wird bestätigt
durch die Arbeit von Uttenthal et al., J. Clin. Endocrinol. Metabol.
61: 472 bis 479 (1984). Uttenthal et al. haben die Molekularformen
von GLP-1 geprüft,
die in humanem Pankreas vorhanden sind. Die Forschung zeigt, dass GLP-1
und GLP-2 im Pankreas als Peptide mit 37 Aminosäuren bzw. mit 34 Aminosäurepeptiden
vorhanden sind.
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Die Ähnlichkeit
zwischen GLP-1 und Glucagon hat die frühen Forscher darauf schließen lassen,
dass GLP-1 über
eine biologische Aktivität
verfügen
könnte.
Einige Forscher haben zwar gefunden, dass GLP-1 Rattenhirnzellen
zur Synthese von cAMP induzieren kann, wozu hingewiesen wird auf
Hoosein et al., FEBS Lett. 178: 83 bis 86 (1984), während es
anderen Forschern nicht gelungen ist, für GLP-1 irgendeine physiologische
Rolle zu identifizieren, wozu auf Lopez et al., supra, verwiesen
wird. Der Fehl schlag einer Identifikation irgendeiner physiologischen
Rolle für
GLP-1 hat einige Forscher zu der Frage veranlasst, ob GLP-1 tatsächlich ein
Hormon ist und ob die Verwandtschaft zwischen Glucagon und GLP-1 künstlich
sein könnte.
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Es
ist nun bekannt, dass die verschiedenen gefundenen Formen von GLP-1
eine Insulinsekretion (insulinotrope Wirkung) und eine cAMP Bildung
stimulieren, wozu beispielsweise hingewiesen wird auf Mojsov, Int.
J. Peptide Protein Research 40: 333 bis 343 (1992). Noch wichtiger
ist, dass mehrere Autoren den Nexus zwischen einer Laborexperimentierung
und einem Säuger,
insbesondere einem Menschen, insulinotrope Antworten auf eine exogene
Verabreichung von GLP-1 ergibt, besonders von GLP-1 (7-36) NH2 und GLP-1 (7-37), wozu beispielsweise hingewiesen
wird auf Nauck et al., Diabetologia 36: 741 bis 744 (1993), Gutniak
et al., New England J. of Medicine 326 (20): 1316 bis 1322 (1992),
Nauck et al., J. Clin. Invest. 91: 301 bis 307 (1993) und Thorenes
et al., Diabetes 42: 1219 bis 1225 (1993).
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GLP-1
(7-36) NH2 ist in der Technik wohl bekannt,
ist aber hier als ein bequemes Mittel für den Leser angegeben: His7-Ala-Glu-Gly10-Thr-Phe-Thr-Ser-Asp15-Val-Ser-Ser-Tyr-Leu20-Glu-Gly-Gln-Ala-Ala25-Lys-Glu-Phe-Ile-Ala30-Trp-Leu-Val-Lys-Gly35-Arg-NH2 (SEQ ID NO:1).
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Für GLP-1
(7-37) ist die Carboxy-terminale Amidfunktionalität von Arg
36 an der Position 37 des GLP-1 (7-36) NH
2 Moleküls
durch Gly ersetzt. Ferner ist im Stand der Technik auch die Existenz
und Herstellung einer großen
Anzahl geschützter,
ungeschützter
und partial geschützter
natürlicher
und unnatürlicher
funktionaler Analoga und Derivate von GLP-1 (7-36) NH
2 und
GLP-1 (7-37) Molekülen
beschrieben worden, wozu beispielsweise hingewiesen wird auf
US 5 120 712 A ,
US 5 118 666 A ,
C. Orskov et al., J. Biol. Chem. 264 (22): 12826 (1989) und
WO 91 011 457 A von
D.I. Buckley et al..
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Es
sind auch bereits Varianten von GLP-1 (7-37) und Analoga hiervon
beschrieben worden. Zu diesen Varianten und Analoga gehören GLN
9-GLP-1 (7-37), D-GLN
9-GLP-1
(7-37), Acetyl-LYS
9-GLP-1 (7-37), THR
16-LYS
16-GLP-1 (7-37),
LYS
18-GLP-1 (7-37) und GLP (7-37) OH (a/κ/a IL7) und
dergleichen, und Derivate hiervon unter Einschluss von beispielsweise
Säureadditionssalzen,
Carboxylatsalzen, Niederalkylestern und Amiden, wozu auf
WO 91 011 457 A verwiesen
wird. Zu bevorzugten GLP-1 (7-37) Analoga der vorliegenden Erfindung
gehören
VAL
8-GLP-1 (7-37), GLY
8-GLP-1
(7-37), THR
8-GLP-1 (7-37), MET
8-GLP-1
(7-37) und IP
7. IP
7 ist
ein GLP-1 Analogon, das 4-Imidazopropionyl-GLP-1 (7-37) OH ist.
Diese 4-Imidazoverbindung wird hierin insgesamt als IP
7-GLP-1
(7-37) OH oder IP
7 bezeichnet. Dieses Analogon
ist in der Tat Desaminohistidyl an der Position 7 (Aminoterminus)
von GLP-1 (7-37) OH. Diese Verbindung und ihre Synthese wird in
US 5 512 549 A beschrieben.
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III. Zusammensetzungen
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Die
fundamentalen Mängel,
die identifiziert worden sind als eine Ursache für Hyperglykämie und für nicht von Insulin abhängigem Diabetes,
sind eine beeinträchtigte
Sekretion von endogenem Insulin und eine Widerstandsfähigkeit
gegen die Wirkungen von Insulin durch Muskel und Leber, wozu auf
Galloway, Diabetes Care 13: 1209 bis 1239 (1990), hingewiesen wird.
Der letztgenannte Mangel ist die Folge einer überschüssigen Produktion von Glucose
durch die Leber. Während
bei einem normalen Individuum Glucose in einer Menge von etwa 2
mg/kg/min freigegeben wird, geht daher bei Patienten mit einem nicht
von Insulin abhängigem
Diabetes diese Menge gewöhnlich über 2,5
mg/kg/min hinaus und ergibt somit einen Nettoüberschuss von wenigstens 70
g Glucose auf 24 h. Infolge der Existenz einer überaus starken Korrelation
zwischen einer hepatischen Glucoseproduktion einer Fastenblutkonzentration
und einer gesamten metabolischen Kontrolle, was durch Glycohämoglobinspiegel
belegt wird, wozu hingewiesen wird auf Galloway, supra, und Galloway
et al., Clin. Therap. 12: 460 bis 472 (1990), ist es für die Forschung
naheliegend gewesen, dass eine Kontrolle der Fastenblutkonzentration
ein sine qua non für
eine Erzielung einer ausreichenden gesamten Normalisierung des Metabolismus
ist, um die Komplikation einer Hyperglykämie zu verhindern. In Anbetracht
der Tatsache, dass die vorliegenden Formen von Insulin selten eine
hepatische Glucoseproduktion normalisieren, ohne zu einer signifikanten
Hyperinsulinämie
und Hypoglykämie
zu führen,
siehe Galloway und Galloway et al., supra, sind alternative Annäherungen
notwendig.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf die überraschende Erkenntnis, dass
sich eine Coverabreichung von TZD und GLP-1 Molekülen synergistisch
auswirkt auf die Glucosespiegel, Insulinspiegel und das Herzgewicht
bei diabetischen Säugern.
Dabei wird unter einer Coverabreichung die Verabreichung von zwei
oder mehr Verbindungen an den gleichen Patienten innerhalb einer
Zeitdauer von bis zu etwa 3 bis etwa 4 h verstanden.
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Pharmazeutische
Formulierungen von Molekülen
von TZD und GLP-1 können
nach bekannten Verfahren hergestellt werden. Das GLP-1 Molekül und das
TZD kann zusammen oder in separaten Stufen hergestellt werden. Der
bevorzugte Weg einer Verabreichung des GLP-1 Moleküls ist eine
parenterale Verabreichung. Der bevorzugte Weg einer Verabreichung
von TZD ist eine mucosale Verabreichung, am meisten bevorzugt eine
orale Verabreichung. Sowohl das GLP-1 Molekül als auch das TZD können aber
auch parenteral verabreicht werden. Bei einer parenteralen Verabreichung
eines TZD ist es für
den Durchschnittsfachmann selbstverständlich, dass die im Folgenden
für die
Herstellung eines GLP-1 Moleküls
beschriebenen Techniken auch zur Herstellung einer parenteralen
Formulierung eines TZD angewandt werden können.
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A. GLP-1 Peptidagonist
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Der
GLP-1 Peptidagonist wird kombiniert im Gemisch mit einem pharmazeutisch
akzeptablen Trägervehikel.
Geeignete Vehikel und ihre Formulierung unter Einschluss anderer
humaner Proteine, wie von humanem Serumalbumin, werden beispielsweise
beschrieben in Remington's
Pharmaceutical Sciences, 16. Auflage (1980). Zur Bildung einer pharmazeutisch
akzeptablen Zusammensetzung, die sich für eine wirksame Verabreichung
eignet, enthalten solche Zusammensetzungen eine wirksame Menge eines
Agens, wie eines GLP-1 Moleküls,
zusammen mit einer geeigneten Menge eines Trägervehikels.
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Zusammensetzungen,
die ein GLP-1 Molekül
enthalten, können
intravenös,
intramuskulär,
subkutan oder pulmonal verabreicht werden, wie durch Inhalation.
Die hierbei anzuwendenden Dosierungen können im Bereich von 20 bis
100 μg/Tag
liegen, obgleich auch eine niedrigere oder höhere Dosis verabreicht werden kann,
wo dies zweckdienlich ist. Ein bevorzugter Dosierungsbereich für ein GLP-1
Molekül
liegt zwischen 30 und 50 μg/Tag.
Die benötigte
Dosis kann natürlich
abhängen
von der Schwere des Zustands des Patienten und von Kriterien, wie
der Größe, dem
Gewicht, dem Alter und dem medizinischen Geschichtsbild.
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Für eine parenterale
Verabreichung werden Zusammensetzungen, die ein GLP-1 Molekül enthalten, in
destilliertem Wasser gelöst
und wird der pH Wert auf etwa 6 bis 8 eingestellt. Zur Erleichterung
des Lyophilisationsverfahrens, das zu einem geeigneten Produkt führt, kann
die Lösung
mit einem Zucker, beispielsweise mit Lactose, versetzt werden. Sodann
wird die Lösung
einer Sterilfiltration unterzogen, in Fläschchen abgefüllt und
lyophilisiert. In diesen Zusammensetzungen kann die Konzentration
des GLP-1 Moleküls
von 10-12 M bis 10-5 M
variieren.
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Für eine Kontrolle
der Wirkungsdauer können
zusätzliche
pharmazeutische Verfahren angewandt werden. Kontrolliert freisetzende
Präparate
lassen sich erhalten durch Verwendung von Polymeren zur Komplexierung
oder Absorption der GLP-1 Moleküle.
Die kontrollierte Freigabe der wirksamen Komponenten kann erreicht
werden durch eine Selektion geeigneter Makromoleküle, wie
Polyester, Polyaminosäuren,
Polyvinylpyrrolidon, Ethylenvinylacetat, Methylcellulose, Carboxymethylcellulose
und Proaminsulfat, und durch die Konzentration der Makromoleküle sowie
durch die Verfahren zur Inkorporation von Makromolekülen, um
für eine kontrollierte
Freigabe zu sorgen. Eine andere Möglichkeit zur Kontrolle der
Wirkungsdauer über
eine kontrollierte Freigabe beruht in einer Inkorporation von GLP-1
Molekülen
in Teilchen eines Polymermaterials, wie Polyestern, einer Polyaminosäure, einem
Hydrogel, einer Polymilchsäure
oder einem Ethylen-Vinylacetat-Polymer. Alternativ ist auch ein
Einfangen eines GLP-1 Moleküls
in Mikrokapseln möglich,
die beispielsweise hergestellt werden durch Coacervationstechniken
oder durch Interfacialpolymerisation, beispielsweise von Hydroxymethylcellulose
oder Gelatinemikrokapseln, oder in kolloidale Wirkstoffabgabesysteme,
beispielsweise Liposome, Albuminmikrokügelchen, Mikroemulsionen, Nanopartikel
und Nanokapseln, oder in Mikroemulsionen. Zur Beschreibung solcher
Techniken wird auf Remington's
Pharmaceutical Sciences, supra, verwiesen.
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B. TZDs
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Für eine Herstellung
pharmazeutischer Zusammensetzungen aus einem TZD können die
pharmazeutisch akzeptablen Träger
entweder fest oder flüssig
sein. Zu festen Formen von Präparationen
gehören
Pulver, Tabletten, Pillen, Kapseln, Cachets, Suppositorien und dispersible
Granulate. Ein fester Träger
kann eine oder mehrere Substanzen sein, die auch als Verdünnungsmittel,
Aromamittel, Bindemittel, Konservierungsmittel, Tablettensprengmittel
oder Einkapselungsmaterial agieren.
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In
Pulvern befindet sich der Träger
in einer feinteiligen Form in einem Gemisch mit der feinteiligen Wirkkomponente.
In Tabletten ist die Wirkkomponente mit dem Träger, der über die erforderlichen Bindeeigenschaften
verfügt,
in geeigneten Mengen vermischt und in der gewünschten Form und Größe kompaktiert.
Die Pulver und Tabletten enthalten vorzugsweise 5 oder 10 bis etwa
70 % Wirkstoff. Geeignete Träger
sind Magnesiumcarbonat, Magnesiumstearat, Talk, Zucker, Pectin,
Dextrin, Stärke,
Gelatine, Tragacanth, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose,
ein niedriges schmelzendes Wachs, Kakaobutter und dergleichen.
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Für die Herstellung
von Suppositorien wird ein niedrig schmelzendes Wachs, wie ein Gemisch
von Fettsäureglyceriden
oder Kakaobutter, zuerst aufgeschmolzen und der Wirkstoff darin
homogen dispergiert, was beispielsweise durch Rührung geschehen kann. Hierauf
wird das geschmolzene homo gene Gemisch in entsprechend ausgestaltete
Formen gegeben, worauf das Ganze unter Abkühlung verfestigt wird.
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Zu
flüssigen
Formen von Präparaten
gehören
Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen, beispielsweise von Wasser oder von
Wasser und Propylenglycol. Für
eine parenterale Injektion können
flüssige
Präparationen
formuliert werden in Lösung
in einer wässrigen
Lösung
von Polyethylenglycol.
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Für eine orale
Verabreichung geeignete wässrige
Lösungen
können
hergestellt werden durch Auflösung
des Wirkstoffs in Wasser und Zugabe geeigneter Färbungsmittel, Aromastoffe,
Stabilisatoren und Verdickungsmittel, sofern dies gewünscht ist.
Für eine
orale Anwendung geeignete wässrige
Suspensionen können hergestellt
werden durch Dispergierung der feinteiligen Wirkkomponente in Wasser
mit einem viskosen Material, wie mit natürlichen oder synthetischen
Gummis, Harzen, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose und
sonstigen bekannten Suspendiermitteln.
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Eingeschlossen
sind auch Präparate
in fester Form, die kurz vor ihrer Verwendung in flüssige Zubereitungen
für eine
orale Verabreichung überführt werden
sollen. Zu solchen flüssigen
Formen gehören
Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen. Zusätzlich
zum Wirkstoff können
diese Präparationen
auch enthalten Färbemittel,
Aromen, Stabilisatoren, Puffer, künstliche und natürliche Süßungsmittel,
Dispergierungsmittel, Verdickungsmittel, Solubilisierungsmittel
und dergleichen.
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Das
pharmazeutische Präparat
liegt vorzugsweise als Einheitsdosierungsform vor. In einer solchen Form
ist das Präparat
in Einheitsdosen unterteilt, die jeweils die geeigneten Mengen an
Wirkstoff enthalten. Diese Einheitsdosierungsform kann ein abgepacktes
Präparat
sein, wobei die Packung diskrete Mengen des Präparats enthält, und daher beispielsweise
in Form abgepackter Tabletten, Kapseln und Pulver in Fläschchen oder
Ampullen vorliegen. Die Einheitsdosierungsform kann auch direkt
eine Kapsel, eine Tablette, ein Cachet oder eine Pastille sein,
oder sie kann die geeignete Anzahl irgendwelcher dieser abgepackten
Formen enthalten.
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Die
Menge an Wirkstoff in einem Einheitsdosenpräparat kann variiert oder eingestellt
werden von 50 μg
bis 100 mg oder bevorzugt von 1 mg bis 10 mg, an Wirkstoff je nach
der besonderen Anwendung und der Wirkstoffstärke. Die Zusammensetzung kann
gewünschtenfalls
auch andere kompatible therapeutische Mittel zusätzlich zu einem TZD enthalten.
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Die
Dosen können
im Bereich von 0,1 bis 200 mg/Tag liegen, obgleich geeignetenfalls
auch eine höhere
oder eine niedrigere Dosis verabreicht werden kann. Ein bevorzugter
Dosierungsbereich für
ein TZD ist 50 bis 200 mg/Tag. Die erforderliche Dosis kann natürlich abhängen von
der Schwere des Zustands des Patienten und von Kriterien, wie der
Größe, dem
Gewicht, dem Geschlecht, dem Alter und dem medizinischen Geschichtsbild
des Patienten.
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C. Coverabreichung
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Die
vorliegende Erfindung befasst sich mit der Verwendung von TZD und
TZD Derivaten in Kombination mit GLP-1 Agonisten zur Regulation
einer Glucosehomöostase
bei Patienten, die an Diabetes Typ 2 leiden. Dieses therapeutische
Vorgehen kann auch mit anderen Therapien kombiniert werden, wo beispielsweise Proteine,
Sulfonylharnstoffe, Biguanide und/oder 2-Glucosidaseinhibitoren
verwendet werden, um beispielsweise die Kontrolle einer Glykämie zu verbessern
oder die mit einer Individualtherapie assoziierten Nebeneffekte
zu minimieren.
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Allgemeiner
findet die vorliegende Erfindung Anwendung bei der Behandlung von
Risikopatienten, wie Patienten mit einer gestörten Glucosetoleranz, zur Verhinderung,
Verzögerung
oder Behandlung des Beginns von NIDDM und davon herrührender
Komplikationen. Zu diesem Zweck werden Verbindungen in der oben
beschriebenen Weise coverabreicht, entweder zusammen oder stufenweise,
zusammen mit pharmazeutisch akzeptablen Trägern unter einer Initialdosis
von etwa 0,1 bis etwa 200 mg/Tag des TZD und von etwa 20 bis 100 μg/Tag eines
eine Sekretion von Insulin potenzierenden Mittels. Eine bevorzugte
Tagesdosis bewegt sich im Bereich von etwa 50 bis etwa 200 mg/Tag
TZD und von etwa 30 bis etwa 50 μg/Tag
eines eine Sekretion von Insulin potenzierenden Mittels. Diese Dosen
können
aber variiert werden in Abhängigkeit
von den Erfordernissen des Patienten, der Schwere des zu behandelnden
Zustands und den jeweils verwendeten Verbindungen.
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Somit
liegt die Bestimmung der geeigneten Dosis für eine besondere Situation
im Rahmen des fachmännischen
Könnens.
Allgemein wird eine Behandlung mit kleineren Dosen initiiert, die
unter der optimalen Dosis der Verbindungen liegen. Hierauf wird
diese Dosis in kleinen Inkrementen so lange erhöht, bis der optimale Effekt
unter den jeweiligen Umständen
erreicht ist. Den jeweiligen Umständen entsprechend kann die
gesamte Tagesdosis auch unterteilt und in Anteilen während des
Tages verabreicht werden, falls dies gewünscht ist.
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Die
Merkmale der vorliegenden Beschreibung, Beispiele und Ansprüche sind
sowohl getrennt als auch in Kombination für eine Realisierung dieser
Erfindung und diverser Formen hiervon wesentlich. Die Erfindung wird
nun anhand der folgenden Beispiele weiter illustriert, die nicht
als Beschränkung
angesehen werden können,
sondern lediglich als eine Illustration einiger bevorzugter Merkmale
der Erfindung.
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Beispiel 1
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Synergistischer Effekt eines TZD Derivats
und eines GLP-1 Moleküls
als eine Coverabreichung auf das Gewichts des Herzens sowie die
Blutglucosespiegel und die Insulinspiegel
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Thiazolidindione
haben sich in mehreren Tiermodellen, die gegen Insulin vom Typ 2
resistent sind, als geeignet erwiesen für eine Veränderung des Kohlenhydratmetabolismus
und des Lipidmetabolismus und zur Verbesserung einer Insulinresistenz.
TZD 300512 (TZD) ist ein starkes Thiazolidindion, wozu beispielsweise hingewiesen
wird auf
EP 0 177 353
A . Zusätzlich
zur Erhöhung
einer Insulinsensitivität
erhöht
TZD auch das Körpergewicht
und verursacht eine Herzhypertrophie bei optimalen Dosen. Im Gegensatz
dazu ist GLP-1 (7-37) OH infolge seiner starken Glucose-abhängigen und
Insulin-freisetzenden Aktivität
auch antidiabetisch. Bei neueren Studien an Patienten mit Diabetes
vom Typ 2 hat sich gezeigt, dass eine Infusion von GLP-1 sowohl
nach dem Essen auftretende Glucoseexkursionen reduziert als auch
vom jeweiligen Essen abhängige Insulinerfordernisse
verringert und die Glucagonspiegel erniedrigt.
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Diese
Studie ist ausgelegt auf eine Evaluierung der Wirkungen unter Verwendung
einer Kombination von suboptimalen Dosen eines TZD und eines GLP-1
Agonisten auf den Glucosemetabolismus und zusätzlich, falls diese Kombinationstherapie
ein Auftreten einer Herzhypertrophie verhindern soll, auf damit
assoziierte optimale Dosen an TZD Derivaten. Für diese Studie werden 8 Wochen
alte Zucker-Diabetes-Fett
(Genetic Models, Inc.) Ratten (ZDF) verwendet, die etwa 350 g wiegen.
Die Tiere haben freien Zugang zu Wasser und Purina Formulab 5008
Futter. TZD 300512 wird verabreicht als eine 0,00006 %ige Beimischung
zum Futter, während
IP7-GLP-1 (7-37) OH, nämlich ein GLP-1 Agonist, subkutan
mit einer konstanten Geschwindigkeit von 0,06 μg/min über implantierte Aztet-Pumpen
infundiert wird. Die Dauer dieser Studie beträgt sieben Wochen, wobei der
Futterverbrauch und das Gewicht täglich überwacht werden. Die Plasmaglucosespiegel
und die Insulinspiegel werden wöchentlich
gemessen, wobei am Ende dieser Studie auch das glycierte Hämoglobin
A1c gemessen wird. Am Ende der Studie werden auch die Herzgewichte
gemessen.
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Die
Daten dieser Studien sind in der folgenden Tabelle 1 zusammengefasst
und zeigen eine verbesserte Glucosekontrolle bei der ZDF-Ratte bei
einer Coverabreichung suboptimaler Dosen an IP
7 und
TZD ohne Verursachung einer Herzhypertrophie. In der Tabelle 1 sind
auch die Endgewichte der Ratten, die tägliche Futteraufnahme, die
Plasmaglucosespiegel, die Plasmainsulinspiegel, die Hbalc Werte
und das Herzgewicht zusammengefasst. Die darin angegebenen Werte
sind abgerundet auf den nächstliegenden
Dezimalpunkt. Insgesamt zeigen die in der Tabelle 1 angegebenen
Daten eine verbesserte glykämische
Kontrolle ohne eine Erhöhung
der Herzgröße bei suboptimalen
Dosen einer Kombinationstherapie mit einem TZD und einem GLP-1 Agonisten. Tabelle 1 – Zusammenfassung der Daten
| Kontrolle | TZD | TZD
+ IP7 | IP7 |
Gewicht
(g) | 414,6 ± 8,2 | 510,7 ± 13,5 | 498,4 ± 5,8 | 414,7 ± 7,9 |
Futteraufnahme (g/d) | 37,9 ± 1,7 | 37,3 ± 1,4 | 34,3 ± 0,9 | 30,4 ± 1,2 |
Glucose
(mg/dl) | 639,2 ± 29 | 330,0 ± 60,5 | 166,2 ± 13,3 | 367,5 ± 58,0 |
Insulin
(ng/ml) | 4,61 ± 1,2 | 19,7 ± 3,4 | 19,9 ± 1,5 | 13,0 ± 2,9 |
Hbalc
(%) | 12,9 ± 0,3 | 8,2 ± 1,1 | 5,0 ± 0,21 | 9,5 ± 1,0 |
Herzgewicht
(g) | 1,2 ± 0,5 | 1,3 ± 0,5 | 1,2 ± 0,01 | 1,2 ± 0,03 |
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Das
Herzgewicht ist bei der Gruppe TZD/IP7 gegenüber der
Kontrollgruppe nicht signifikant erhöht, und das Herzgewicht bei
der Gruppe TZD/IP7 ist niedriger als bei
Ratten, die mit TZD allein behandelt worden sind. Somit wird die
mit einer Monotherapie von TZD assoziierte Herzhypertrophie verhindert,
wenn TZD in Verbindung mit einem GLP-1 Agonisten verabreicht wird.
Darüber
hinaus gibt es keine nachteiligen kardiovaskularen Effekte, die
mit Insulin-stimulierenden Mitteln assoziiert sind, wozu beispielsweise
hingewiesen wird auf Smits et al., Diabetologia 38: 116 bis 121
(1995).
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Im
Gegensatz zu der als Kontrolle dienenden diabetischen Ratte sind
die Glucosespiegel bei der Gruppe TZD/IP7 am
niedrigsten. Insbesondere betragen die Plasmaglucosespiegel von
diabetischen Ratten nach der Fütterung
bei der Behandlung mit einem TZD und einem GLP-1 Agonisten durch
Monotherapie 51,6 % und 57,5 % der Kontrollspiegel während einer
Behandlungsdauer von 42 Tagen. Im Gegensatz dazu liegen die Glucosespiegel
bei Ratten, die mit TZD und GLP-1 in einer Coverabreichung behandelt
werden, bei 26 % der Kontrollspiegel, was eine signifikante Verbesserung
in der Plasmagluco sekontrolle belegt. Weiter ist während dieser
Experimente eine leichte Erhöhung
der Plasmaglucosespiegel während
der Behandlungsdauer von 42 Tagen im Anschluss an einen Gleichgewichtszustand
zu beobachten.
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Schließlich ist
zu bemerken, dass im Vergleich zu den nicht behandelten Gruppen
die Insulinspiegel bei den mit TZD behandelten Gruppen erhalten
bleiben, was auf eine Verhinderung einer Zerstörung von beta-Zellen mit dieser
Therapie schließen
lässt.