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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ansteuern eines
Tintenstrahlaufzeichnungskopfes und eine Tintenstrahlaufzeichnungsvorrichtung
und insbesondere ein Steuerverfahren zum Ansteuern eines Tintenstrahlaufzeichnungskopfes
zum Aufzeichnen von Zeichen und Bildern durch Ausstoßen von
kleinen Tintentröpfchen
aus einer Tintendüse
in einer Tintenstrahlaufzeichnungsvorrichtung.
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HINTERGRUNDTECHNIK
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Als
herkömmliches
Tintenstrahlaufzeichnungssystem ist ein Tintenstrahlsystem vom Tröpfchen-bei-Bedarf-Typ
(engl.: drop-on-demand-type) bekannt, wodurch ein elektromechanischer
Wandler, wie zum Beispiel ein piezoelektrischer Aktor, dazu verwendet
wird, eine Druckwelle (akustische Welle) hervorzurufen, die in einer
mit einer flüssigen
Tinte gefüllten
Druckkammer zu erzeugen ist, so dass die Druckwelle ein Tintentröpfchen aus
einer mit der Druckkammer verbundenen Düse ausstößt. Ein derartiges Tintenstrahlaufzeichnungsverfahren,
das das Tintenstrahlsystem vom Tröpfchen-bei-Bedarf-Typ verwendet, ist zum Beispiel
in der
japanischen Patentveröffentlichung
Nr. Sho. 53-12138 offenbart. Ein Beispiel der Anordnung
des Tintenstrahlaufzeichnungskopfes dieser Bauart ist in
22 gezeigt.
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In
Bezug auf 22 ist eine Druckkammer 61 mit
einer Düse 62 zum
Ausstoßen
von Tinte und mit einem Tintenversorgungsweg 64 zum Leiten
der Tinte von einem Tintenbehälter
(nicht gezeigt) durch eine gemeinsame Tintenkammer 63 verbunden.
Eine Schwingungsplatte 65 ist an der unteren Oberfläche der
Druckkammer befestigt.
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Wenn
ein Tintentröpfchen
ausgestoßen
werden soll, arbeitet ein piezoelektrischer Aktor 66, der außen an der
Druckkammer 61 befestigt ist, um die Schwingungsplatte 65 zu
verlagern, wodurch das Volumen in der Druckkammer 61 geändert wird
und deshalb darin eine Druckwelle erzeugt wird. Diese Druckwelle
bewirkt, dass ein Teil der in die Druckkammer 61 gefüllten Tinte
durch die Düse 62 als
ein fliegendes Tintentröpfchen 67 ausgestoßen wird. Das
fliegende Tintentröpfchen
landet auf einem Aufzeichnungsmedium, zum Beispiel ein Aufzeichnungspapier,
und bildet einen Auf zeichnungspunkt darauf. Eine solche Bildung
von Aufzeichnungspunkten wird auf der Basis von Bilddaten wiederholt,
wodurch Zeichen oder Bilder auf dem Aufzeichnungspapier aufgezeichnet
werden.
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Um
bei diesem Tintenstrahlaufzeichnungskopftyp eine hohe Bildqualität zu erreichen,
ist es notwendig, den Durchmesser des ausgestoßenen Tintentröpfchens
(Tröpfchendurchmesser)
zu verringern. Insbesondere um ein feines Bild mit geringer Körnigkeit
zu erreichen, muss der Aufzeichnungspunkt (Pixel) auf dem Aufzeichnungspapier
so klein wie möglich
gebildet werden. Deswegen muss der Durchmesser des ausgestoßenen Tintentröpfchens verkleinert
werden. Im Allgemeinen verringert sich die Körnigkeit des Bildes deutlich,
wenn der Punktdurchmesser 40 μm
oder kleiner ist. Wenn der Punktdurchmesser 30 μm oder kleiner ist, wird es
so schwierig, die individuellen Punkte noch im Glanzbereich des
Bildes visuell zu erkennen, so dass sich die Bildqualität deutlich
verbessert.
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Das
Verhältnis
zwischen dem Tintentröpfchendurchmesser
und dem Punktdurchmesser hängt ab
von der Fluggeschwindigkeit der Tintentröpfchen (Tröpfchengeschwindigkeit), physikalischen
Eigenschaften der Tinte (Viskosität, Oberflächenspannung), der Art des
Aufzeichnungspapiers, usw. ab. Normalerweise ist der Punktdurchmesser
etwa zweimal so groß wie
der Tintentröpfchendurchmesser. Um
dementsprechend einen Punktdurchmesser von 30 μm oder kleiner zu erreichen,
muss der Tintentröpfchendurchmesser
zu 15 μm
oder kleiner eingestellt werden. In der vorliegenden Beschreibung
bezieht sich der Durchmesser des Tintentröpfchens (Tröpfchendurchmesser) auf den
Durchmesser eines sphärischen
Tröpfchens
anstelle der Gesamtmenge an Tinte (einschließlich der Anhängsel),
die bei einem einzelnen Ausstoßvorgang
ausgestoßen
wird.
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Die
effektivste Art, den Tintentröpfchendurchmesser
zu verkleinern, ist das Reduzieren des Düsendurchmessers. Praktisch
kann jedoch der Düsendurchmesser
angesichts technischer Schwierigkeiten in der Herstellung und dem
Umstand dass die Düse
dazu tendiert zu verstopfen, wenn der Düsendurchmesser reduziert wird
nicht auf weniger als ca. 25 μm
reduziert werden. Dementsprechend ist es unmöglich, einen Tintendurchmesser
in der Größenordnung
von 15 μm
allein durch Verringern des Düsendurchmessers
zu erreichen. Zur Lösung
dieses Problems ist es bekannt, den Tröpfchendurch messer durch die
angewendeten Steuerverfahren zu reduzieren und einige effektive
Verfahren vorgeschlagen werden.
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Als
ein derartiges Beispiel zeigt die
japanische
Patentveröffentlichung
Nr. Sho. 55-17589 ein Meniskus-Steuerverfahren, wodurch
die Druckkammer einmal kurz vor dem Ausstoßen expandiert wird und dann
ein Tintentröpfchen
ausgestoßen
wird, wenn der Tintenmeniskus bei der Düsenöffnung zur Druckkammer hin
bewegt wird.
23 zeigt ein Beispiel der Steuerwellenform
zum Ansteuern des piezoelektrischen Aktors mit Hilfe dieses Verfahrens. Das
Verhältnis
in der vorliegenden Beschreibung zwischen der Steuerspannung und
der piezoelektrischen Aktorfunktion ist derart, dass das Volumen
der Druckkammer abnimmt, wenn die Steuerspannung zunimmt, umgekehrt,
wenn die Steuerspannung abnimmt, nimmt das Volumen der Druckkammer
zu. Im Allgemeinen werden die Polaritäten abhängig vom Aufbau des piezoelektrischen
Aktors und der Polarisationsrichtung des piezoelektrischen Elements
oft vertauscht.
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In
Bezug auf die Steuerwellenform, die in 23 gezeigt
wird, expandiert ein Spannungsabfall 71 von V1 bis Null
Volt das Volumen der Druckkammer. Ein nachfolgender Spannungsanstieg 71 von Null
Volt auf V2 komprimiert das Volumen der Druckkammer, um dadurch
ein Tintentröpfchen
auszustoßen.
Das Intervall jeder Abfallzeit t1 und Anstiegszeit t2 ist im Allgemeinen
in der Größenordnung
von 2–10 μs, was länger als
die inhärente
Periode Ta des herkömmlichen
piezoelektrischen Aktors ist.
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25(a) bis (d) veranschaulichen die Bewegung
des Tintenmeniskus am Düsenöffnungsbereich
während
der Anwendung der Steuerwellenform von 23. Der
Tintenmeniskus umfasst während dem
Startzustand (25(a)) einen oberen
flachen Bereich. Da die Druckkammer kurz vor dem Ausstoßen expandiert
wird, nimmt der Kopfbereich des Tintenmeniskus eine konkave Form
an, wie in 25(b) gezeigt. Da die Druckkammer
durch den Spannungsanstieg 71 komprimiert wird, wenn ein
Tintenmeniskus besteht, bildet sich eine dünne, Flüssigkeitssäule 83 in der Mitte
des Tintenmeniskus wie in 25(c) gezeigt.
Dem folgt die Bildung eines Tintentröpfchens 84, wenn sich
die Spitze der Flüssigkeitssäule abtrennt
(25(d)). Der Tintentröpfchendurchmesser ist
damit im wesentlichen gleich der Dicke der Flüssigkeitssäule gebildet und dünner als
der Düsendurchmesser.
So ist es durch die Verwendung eines derartigen Steuerverfahrens
möglich,
ein Tin tentröpfchen
mit einem Durchmesser auszustoßen,
der kleiner als der Düsendurchmesser
ist.
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Wie
oben beschrieben, ermöglicht
das Meniskus-Steuersystem das Ausstoßen eines Tintentröpfchen mit
einem Durchmesser, der kleiner als der Düsendurchmesser ist. Wenn eine
derartige Steuerwellenform wie in 23 gezeigt,
benutzt wurde, war jedoch der kleinste Durchmesser des Tröpfchens, der
tatsächlich
erreicht werden konnte, etwa 25 μm, was
noch nicht gut genug ist, um den Bedarf nach höherer Bildqualität zu erfüllen.
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24 zeigt
eine weitere Steuerwellenform als ein Steuermittel, um das Ausstoßen eines
kleineren Tröpfchens
zu ermöglichen.
In dieser in 24 gezeigten Wellenform saugt
ein Spannungsabfall 73 den Tintenmeniskus kurz vor dem
Ausstoßen
an. Ein nachfolgender Spannungsanstieg 74 komprimiert das
Volumen der Druckkammer und ruft dabei hervor, dass sich eine Flüssigkeitssäule bildet.
Ein Spannungsabfall 75 trennt ein Tröpfchen von der Spitze der Flüssigkeitssäule in einem
frühen
Zeitraum. Ein Spannungsanstieg 76 unterdrückt die
Nachschwingungen der restlichen Druckwelle nach dem Ausstoßen des
Tintentröpfchens.
In anderen Worten die Steuerwellenform von 24 basiert
auf dem herkömmlichen
Meniskus-Steuersystem, bei dem eine Druckwellensteuerung zum frühen Abtrennen
des Tintentröpfchens
und zum Unterdrücken
des Nachschwingens eingebaut ist. Diese Anordnung ermöglicht einem
Tintentröpfchen
mit einem Tröpfchendurchmesser
in der Größenordnung
von 20 μm
in einer stabilen Weise ausgestoßen zu werden.
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Es
war jedoch immer noch schwierig oder weniger leicht selbst durch
Verwenden dieser verbesserten Steuerwellenform, ein Tintentröpfchen mit einem
Tintendurchmesser von 20 μm
auszustoßen und
insbesondere war ein Tintendurchmesser von 15 μm oder weniger unmöglich. Somit
gab es kein Steuerungsverfahren, das den Tintendurchmesser von 15 μm oder weniger
erreichen konnte, der aus Bildqualitätsgründen benötigt wurde. Einer der wichtigsten Gründe dafür war, dass
beim herkömmlichen
Tintenstrahlaufzeichnungskopf der Tintenstrahlausstoß mittels
einer von der akustischen Kapazität der Druckkammer beeinflussten
Druckwelle durchgeführt wurde.
Dieser Grund wird nachstehend im Detail erklärt.
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26 zeigt
die Ergebnisse einer Geschwindigkeitsänderungsüberwachung im Tintenmeniskus (Teilchengeschwindigkeitsänderung)
mit einem Laser- Doppler-Messgerät, wobei
die Änderungen
hervorgerufen werden, wenn eine Steuerwellenform von 24 auf
den piezoelektrischen Aktor angewendet wird. Wie in der Figur gezeigt,
schwingt der Tintenmeniskus aufgrund der in der Druckkammer erzeugten
Druckwelle. Im Beispiel von 26 beträgt die inhärente Periode
Tc der Druckwelle 13 μs
und vorausgesetzt, dass eine Druckwelle an den jeweiligen Knoten
der Steuerwellenform erzeugt wird, ergibt sich eine komplexe Geschwindigkeitsänderung
im Tintenmeniskus.
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Das
Volumen des ausgestoßenen
Tintentröpfchens
kann als im Wesentlichen proportional zum Produkt des schattierten
Bereichs angesehen werden, der vom positiven Starthalbzyklus der Druckwelle
von 26 und dem Bereich der Düsenöffnung definiert wird. Eine
Schätzung
des Tröpfchendurchmessers
(Tropfenvolumen) unter der Annahme, dass die Tinte aus der Düse mit einer
positiven Geschwindigkeit ausgestoßen wird (Geschwindigkeit in
der Auslassrichtung der Düse)
und als ein Tintentröpfchen
fliegt, entspricht nämlich
gut mit einem tatsächlich
gemessenen Tröpfchendurchmesser
(Tröpfchenvolumen).
Wenn das Meniskus-Steuerungssystem benutzt wird, bildet sich eine
Flüssigkeitssäule, die
dünner
als der Düsendurchmesser
ist und somit verringert sich der effektive Düsenöffnungsbereich, obwohl das
Verhältnis,
bei dem das Tintentröpfchenvolumen
im Wesentlichen proportional zu der schattierten Fläche von 26 ist,
noch gilt. Um dementsprechend den Tröpfchendurchmesser (Tröpfchenvolumen)
zu reduzieren, ist es wichtig, die Fläche des oben erwähnten schattierten
Bereiches zu reduzieren.
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Es
gibt circa zwei Möglichkeiten
zur Reduktion des schattierten Bereichs. Eine verkleinert die Amplitude
der Teilchengeschwindigkeit, wie in 27 gezeigt.
Die andere verkürzt
die Periode der Teilchengeschwindigkeitsschwingung, wie in 28 gezeigt.
Das vorherige Verfahren, bei dem die Amplitude der Teilchengeschwindigkeit
verkleinert wird, ist in tatsächlichen
Anwendungen schwierig zu realisieren weil die Tröpfchengeschwindigkeit im Wesentlichen
proportional zur mittleren Teilchengeschwindigkeit des schattierten
Bereichs ist, und so nimmt die Fluggeschwindigkeit (Tröpfchengeschwindigkeit)
des Tintentröpfchens
deutlich ab, wenn die Amplitude der Teilchengeschwindigkeit verkleinert
wird, was ein Problem in der Bildaufzeichnung aufwirft.
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Um
dementsprechend ein Ausstoßen
von Kleinst-Tröpfchen
durchzuführen,
muss die inhärente Periode
der Druckwelle, wie in 28 gezeigt, sehr verkleinert
werden. Insbesondere um ein Tintentröpfchen mit einem Tröpfchendurchmesser
von 15 μm bei
einer Tropfengeschwindigkeit von 6 m/s auszustoßen, muss die inhärente Periode
der Druckwelle auf die Größenordnung
3 bis 5 μs
eingestellt werden.
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Es
war jedoch sehr schwierig, die inhärente Periode der Druckwelle
auf so kleine Werte im herkömmlichen
Tintenstrahlaufzeichnungskopf einzustellen aufgrund des Umstands,
dass, um die inhärente
Periode der Größenordnung
3 bis 5 μs
zu erreichen, das Volumen der Druckkammer verkleinert werden muss
und gleichzeitig die Steifigkeit der Wandung, die die Druckkammer
bilden, sehr hoch sein muss wie später beschrieben wird. Diese
Maßnahmen
sind jedoch schwierig im herkömmlichen
Druckkopfherstellungsverfahren zu realisieren, wo die Druckkammer
durch Stapeln und Zusammenfügen perforierten
Plattenmaterials aufgebaut ist.
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Selbst
wenn die oben erwähnten
Bedingungen erfüllt
werden, kann die Reduzierung der Grenzausstoßfrequenz der Tintentröpfchen nicht
verhindert werden. Insbesondere wenn es nötig ist, das Volumen der Druckkammer
zu verkleinern, um die inhärente
Periode der Druckwelle zu verkürzen,
muss eine bestimmte Fläche
für die
Aktoreinheit zum Anwenden von Verlagerungen durch den piezoelektrischen
Aktor sichergestellt werden, was notwendigerweise in der Druckkammer
mit einer flachen Form resultiert. Als Ergebnis erhöht sich
deutlich der Durchlaufwiderstand der Druckkammer, was wiederum die Nachfüllzeit (die
Zeit, um den Tintenmeniskus nach dem Ausstoßen zurückzubringen) verlängert und
es dadurch schwierig macht, das Ausstoßen bei hohen Frequenzen zu
wiederholen.
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Wie
oben erklärt,
hat der herkömmliche
Tintenstrahlaufzeichnungskopf den Nachteil, dass er ein Tintentröpfchen nicht
mit einem derartigen Tröpfchendurchmesser
auszustoßen
kann, wie es für
die deutliche Verbesserung der Bildqualität, und zwar einem kleinen Tintentröpfchen mit
einem Tröpfchendurchmesser
in der Größenordnung
von 15 μm
benötigt
wird.
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EP 0 864 425 A1 beschäftigt sich
mit einer Kompensation von temperaturabhängigen Kerngrößen von
Tintenstrahltinte, insbesondere um ein Abnehmen der Gesamtmenge
an aus dem Tintenstrahldruckkopf ausgestoßener Tinte zu verhindern,
d. h. eine Zunahme an ausgestoßener
Tinte zu erreichen. Diese Entgegenhaltung lehrt, Zeitdauern während denen
eine Druckerzeugungskam mer kontrahiert bzw. expandiert wird, konstant
zu halten. Und darüber
hinaus lehrt diese Entgegenhaltung die Zeitdauer zwischen der vorher
genannten Zeitdauer zu einer Verringerung der Temperatur zu vergrößern. Als
Ergebnis wird ein Zunahme an ausgestoßener Tinte erreicht.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Ansteuern eines
Tintenstrahlaufzeichnungskopfes zu liefern, der ein Tintentröpfchen mit
einem Tröpfchendurchmesser
von 15 μm
oder weniger auszustoßen
kann ohne die Ausstoßeigenschaften
im Hochfrequenzbereich negativ zu beeinflussen und ohne ein spezialisiertes
Druckkopfherstellungsverfahren zu benötigen und um eine Tintenstrahlaufzeichnungsvorrichtung
zu liefern, die ein derartiges Steuerverfahren verwendet.
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Darüber hinaus
ermöglicht
die vorliegende Erfindung beides, hohe Qualität und Hochgeschwindigkeitsaufzeichnung
durch Sicherstellen eines weiten Tröpfchendurchmesseranpassungsbereichs, wenn
eine Graustufenaufzeichnung durch Nebenanpassung des Tröpfchendurchmessers
des ausgestoßenen
Tintentröpfchens
in vielfachen Stufen durchgeführt
wird.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Um
diese Ziele zu erreichen, richtet sich die vorliegende Erfindung
nach einem Verfahren zum Ansteuern eines Tintenstrahlaufzeichnungskopfes mit
einer mit Tinte gefüllten
Druckkammer, wobei die Druckkammer einen Tintenversorgungsanschluss zur
Zufuhr der flüssigen
Tinte und eine Tintendüse zum
Ausstoßen
der Tinte in Form von mindestens einem Tintentröpfchen umfasst und einem elektromechanischen
Wandler, der so angeordnet ist, dass durch Anlegen einer Steuerspannung
eine Druckwelle in der Druckkammer erzeugt wird, um das Tintentröpfchen über die
Tintendüse
auszustoßen,
den Wandler mit einer inhärenten
Schwingungsperiode Ta hat, wobei die Steuerspannung eine erste Steuerspannungswellenform
umfasst, welche aufeinander folgend einen ersten Wellenformbereich
mit einer ersten Zeitdauer t1 zum Kontrahieren eines Volumens der
Druckkammer und einen zweiten Wellenformbereich mit einer zweiten
Zeitdauer t2 zum Expandieren des Vo lumens der Druckkammer aufweist, wobei
die ersten und zweiten Zeitdauern t1 und t2 gleich oder kürzer als
die inhärente
Schwingungsperiode Ta des elektromechanischen Wandlers festgelegt
sind und ein Intervall t3 zwischen einer Startzeit des ersten Wellenformbereichs
und der Startzeit des zweiten Wellenformbereichs Ta/2 <= t3 <= Ta erfüllt, wobei
eine Spannungsänderungsgröße des ersten Wellenformbereichs
kleiner als eine Spannungsänderungsgröße eines
zweiten Wellenformbereichs ist.
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Eine
Tintenstrahlaufzeichnungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst: einen Tintenstrahlaufzeichnungskopf mit einer Druckkammer
mit einem Tintenversorgungsanschluss zur Zufuhr einer flüssigen Tinte
und eine Tintendüse
zum Ausstoßen
der Tinte als mindestens ein Tintentröpfchen, die mit flüssiger Tinte
gefüllte
Druckkammer, und einen elektromechanischer Wandler, der so angeordnet,
dass durch Anlegen einer Steuerspannung eine Druckwelle in der Druckkammer
erzeugt wird um das Tintentröpfchen über die
Tintendüse
auszustoßen,
wobei der Wandler eine inhärente
Schwingungsperiode Ta aufweist; und
eine Steuerwellenformerzeugungschaltung
zum Erzeugen einer oder mehrerer Steuerwellenformen für die Steuerspannung,
die an den elektromechanischen Wandler anzulegen ist, wobei:
die
Steuerwellenform eine erste Steuerwellenform umfasst, welche aufeinander
folgend einen ersten Wellenformbereich mit einer ersten Zeitdauer
zum Komprimieren des Volumens der Druckkammer und einem zweiten
Wellenformbereich zum Expandieren des Volumens der Druckkammer umfasst,
wobei die ersten und zweiten Zeitdauern gleich oder kürzer als eine
inhärente
Schwingungsperiode Ta des elektromechanischen Wandlers festgelegt
sind und ein Intervall t3 zwischen einer Startzeit des ersten Wellenformbereichs
und der Startzeit des zweiten Wellenformbereichs Ta/2 <= t3 <= Ta erfüllt, wobei
eine Spannungsänderungsgröße des ersten
Wellenformbereichs kleiner als eine Spannungsänderungsgröße des zweiten Wellenformbereichs
ist.
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Gemäß des Verfahrens
zum Ansteuern des Tintenstrahlaufzeichnungskopfes und der Tintenstrahlaufzeichnungsvorrichtung
gemäß der Erfindung
wird das elektromechanische Wandlerelement mit einer Steuerwellenform
betätigt,
die eine Anstiegszeit und eine Abfallzeit umfasst, welche kürzer sind
als die inhärente
Schwingungsperiode des elektromechanischen Wandlerelements, wodurch
ein kleines Tintentröpfchen
mit einem Durchmesser von 15 μm
oder weniger aus der Tintendüse
ausgestoßen werden
kann und deshalb die Druckgenauigkeit verbessert werden kann.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein äquivalenter
Schaltplan des Tintenstrahlaufzeichnungskopfes gemäß dem Prinzip der
vorliegenden Erfindung.
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2 zeigt
einen Teil der äquivalenten Schaltung
von 1.
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3 zeigt
einen weiteren Teil der äquivalenten
Schaltung von 1.
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4 zeigt
einen weiteren Teil der äquivalenten
Schaltung von 1.
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5 ist
ein Diagramm, das die Steuerwellenform der Steuerspannung, die nicht
Teil der Erfindung ist, mit einem Spannungsanstiegsbereich veranschaulicht.
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6 ist
ein Diagramm, das die Steuerwellenform der Steuerspannung, die nicht
Teil der Erfindung ist, mit einem Spannungsanstiegsbereich und einem
Spannungsabfallbereich veranschaulicht.
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7 ist
ein weiteres Diagramm, das die Steuerwellenform mit einem Spannungsanstiegsbereich
und einem Spannungsabfallbereich für die Anwendung der Erfindung
zeigt.
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8 ist
ein Graph, der die Tropfengeschwindigkeit beim Düsenbereich gegen die Zeit zeigt
im Fall der Steuerwellenform von 5 mit einer
größeren Abfallzeit
als die inhärente
Periode der Druckkammer.
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9 ist
ein Graph, der die Tropfengeschwindigkeit beim Düsenbereich gegen die Zeit zeigt
im Fall der Steuerwellenform von 5 mit einer
kleineren Anstiegszeit als die inhärente Periode der Druckkammer.
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10 ist
ein Graph, der die Tropfengeschwindigkeit beim Düsenbereich gegen die Zeit zeigt
im Fall der Steuerwellenform 6.
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11 ist
ein Graph, der die Tropfengeschwindigkeit beim Düsenbereich gegen die Zeit zeigt
im Fall der Steuerwellenform von 7.
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12 ist
ein Blockschaltdiagramm einer Konfiguration der Steuerschaltung
für den
piezoelektrischen Aktor.
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13 ist
ein Blockschaltdiagramm einer anderen Konfiguration der Steuerschaltung
für den piezoelektrischen
Aktor.
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14 ist
ein exemplarisches Diagramm der Steuerwellenform, die im Verfahren
zum Steuern des Tintenstrahlaufzeichnungskopfes entsprechend einer
Ausführung
der Erfindung benutzt wird.
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15 ist
ein Graph, der die Tropfengeschwindigkeit beim Düsenbereich zeigt, die durch
die Steuerwellenform von 14 ausgelöst wird.
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16 ist
ein Graph, der das Verhältnis
zwischen der Druckanstiegszeit und dem Tröpfchendurchmesser zeigt.
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17 ist
ein weiteres beispielhaftes Diagramm der Steuerwellenform, die für das Steuerverfahren
des Tintenstrahlaufzeichnungskopfes gemäß einer Ausführung der
Erfindung zu verwenden ist.
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18 ist
ein Graph, der die Tropfengeschwindigkeit einhergehend mit der Zeit
im Fall der Steuerspannung von 17 zeigt.
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19 ist
ein Diagramm, das eine Steuerwellenform zeigt, die beim Verfahren
zum Ansteuern des Tintenstrahlaufzeichnungskopfes in einer anderen
Ausführung
der Erfindung, welche ein kleines Tintentröpfchen gemäß einer anderen Ausführung der
Erfindung erzeugt, zu verwenden ist.
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20 ist
ein Diagramm, das eine weitere Steuerwellenform zeigt, die für das Verfahren
zum Ansteuern, des Tintenstrahlaufzeichnungskopfes verwendet wird,
welches nicht Teil der Erfindung ist.
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21 ist
ein Diagramm, das eine Steuerwellenform zeigt die für das Verfahren
zum Ansteuern des Tintenstrahlaufzeichnungskopfes benutzt wird,
welche nicht Teil der Erfindung ist.
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22 bis 28 sind
schon in Verbindung dem Stand der Technik beschrieben worden und
dienen dazu, ein tieferes Verständnis
der Erfindung zu ermöglichen.
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BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGEN
DER ERFINDUNG
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Vor
Beschreibung der bevorzugten Ausführungen der vorliegenden Erfindung
wird ihr Prinzip basierend auf dem Ergebnis einer theoretischen Analyse
des Tintenstrahlaufzeichnungskopfes durch Bezug auf eine Schaltung
aus konzentriert konstanten Elementen beschrieben.
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1 zeigt
einen Schaltplan des allgemeinen Tintenstrahlaufzeichnungskopfes,
der durch eine äquivalente
elektrische Schaltung ersetzt ist. In der Figur bezeichnet das Bezugszeichen
m eine Trägheit [kg/m4], Bezugszeichen r bezeichnet einen akustischen
Widerstand [Ns/m5], Bezugszeichen c bezeichnet
eine akustische Kapazität
[m5/N] und Bezugszeichen u bezeichnet eine
Volumengeschwindigkeit [m3/s], und Bezugszeichen ϕ bezeichnet
einen Druck [Pa]. Indizes [0], [1], [2] und [3] bezeichnen die Aktoreinheit,
Druck, Tintenversorgungsweg bzw. Düse.
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Beim
herkömmlichen
Tintenstrahlaufzeichnungskopf der Schaltung von
1 kann
angenommen werden, dass er aus drei Schaltungen, die in
2-
4 gezeigt
wurden, besteht, wenn ein piezoelektrischer Aktor, der in einer
longitudinalen Schwingungsmode arbeitet, benutzt wird.
2 zeigt eine
Schaltung, die die Aktoreinheit mit einem piezoelektrischen Aktor
und einer Schwingungsplatte betrifft. Seine inhärente Periode Ta kann ausgedrückt werden
durch die Gleichung:
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Die
inhärente
Periode Ta der Schaltung von
2 kann als
eine inhärente
Periode eines Stabes betrachtet werden, der ein fest eingespanntes
Ende und ein longitudinal schwingendes freies Ende hat und kann
näherungsweise
durch die Gleichung bestimmt werden:
wobei L die Länge des
piezoelektrischen Aktors ist, ρ
P und E
p Dichte bzw.
Elastizitätskoeffizient
des piezoelektrischen Aktormaterials sind. Ta ist beim herkömmlichen
Tintenstrahlaufzeichnungskopf in der Größenordnung von 1–5 μs.
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Die
Teilschaltung von
3 umfasst eine Druckkammer,
die durch ihre akustische Kapazität c1 referenziert ist. Die
durch die inhärente
Schwingungsmode in der Druckkammer erzeugte Druckwelle ist durch
die Schaltung von
3 definiert. Beim herkömmlichen
Tintenstrahlaufzeichnungskopf wird das Ausstoßen des Tintentröpfchens
nämlich
durch die von dieser Schaltung definierten Druckwelle ausgeführt. Eine
inhärente
Periode Tc der Schaltung von
3 wird definiert
durch die Gleichung:
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Tc
ist beim herkömmlichen
Tintenstrahlaufzeichnungskopf in der Größenordnung von 10–20 μs.
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Die
akustische Kapazität
c1 der Druckkammer wird durch die Gleichung:
ausgedrückt, wobei W
1 [m
3] das Volumen der Druckkammer ist, κ [Pa] der
Volumenkoeffizient der Elastizität
der Tinte und K
1 eine Konstante ist, die
von der Steifigkeit der Druckkammerwandung abhängt.
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Um
die inhärente
Periode Tc zu verringern, ist es wünschenswert, das Volumen W1 der zu verkleinern und die Steifigkeit
der Druckkammerwandung zu erhöhen
(K1 zu vergrößern).
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Die
Schaltung von
4 ist eine Schaltung, welche
mittels der akustische Kapazität
c3 durch die Oberflächenspannung
des Tintenmeniskus beeinflusst wird und bezieht sich auf die Nachfülleigenschaft.
Eine inhärente
Periode Tm der Schaltung von
1 wird ausgedrückt durch
die folgende Gleichung:
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Tm
ist beim herkömmlichen
Tintenstrahlaufzeichnungskopf in der Größenordnung von 20–50 μs.
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Bei
den Schaltungen von 2–4 verwendet
die vorliegende Erfindung die Eigenschaften der Schaltungen von 2 und 3.
Insbesondere während
der herkömmliche
Tintenstrahlaufzeichnungskopf die Eigenschaften der Schaltung von 3 zum
Ausstoßen
der Tintentröpfchen
nutzt, verwendet die vorliegende Erfindung die inhärente Schwingung
der Aktoreinheit (piezoelektrischer Aktor) an sich für das Ausstoßen der
Tintentröpfchen.
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5 zeigt
ein Beispiel eines Druckes (Druckwelle) ϕ innerhalb der
in 22 gezeigten Druckkammer im Verhältnis zur
Steuerspannung. 8 und 9 zeigen
jeweils eine Tröpfchengeschwindigkeit
v3 (Teilchengeschwindigkeit) bei der Öffnung der Düse bezogen
auf die Druckwelle von 5. Die Teilchengeschwindigkeit
v3 ist gleich dem Quotienten, wenn eine Volumengeschwindigkeit u3 durch
die Öffnungsfläche der
Düse geteilt
wird.
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8 zeigt
die Teilchengeschwindigkeit im Tintenstrahlaufzeichnungskopf, wenn
eine Anstiegszeit t1 des Druckes ϕ größer eingestellt ist als die
inhärente
Periode Ta der Schaltung, die im Verfahren zum Ansteuern des herkömmlichen
Tintenstrahlaufzeichnungskopfs verwendet wird. Die Teilchengeschwindigkeit
v3 schwingt bei einer inhärenten
Periode Tc. Somit wird die Teilchengeschwindigkeit v3 im herkömmlichen
Tintenstrahlaufzeichnungskopf nur durch die Schaltung in 3 definiert.
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9 zeigt
die Teilchengeschwindigkeit v3 des Tintenstrahlaufzeichnungskopfes,
wenn die Anstiegszeit t1 des Druckes ϕ gemäß dem Prinzip
der vorliegenden Erfindung gleich oder kleiner als die inhärente Periode
Ta der Aktoreinheit eingestellt ist. In diesem Fall wird die inhärente Schwingung
der Aktoreinheit von 2 erregt und als Ergebnis stimmt
die Schwingung der Teilchengeschwindigkeit v3 mit der Schwingung
der inhärenten
Periode Tc überein,
die mit der Schwingung der inhärenten
Periode Ta überlagert
ist. In anderen Worten durch Einstellen der Anstiegszeit des Druckes ϕ gleich
oder kleiner als die inhärente
Periode Ta kann der Tintenmeniskus an sich mit der inhärenten Periode
des piezoelektrischen Aktors zum schwingen gebracht werden.
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In
Bezug auf 6 wird ein Fall gezeigt, bei dem
die in der Druckkammer erzeugte Druckwelle trapezförmig ist.
In der Figur sind Anstiegszeit t1 und Abfallzeit t2 beide gleich
oder kleiner als die inhärente
Periode Ta der Schaltung und die Zeitdifferenz (t3) zwischen der
Startzeit des Spannungsanstiegs und der Startzeit des Spannungsabfalls
gesetzt, so dass Ta/2 ≤ t3 ≤ Ta. Da die
Druckwelle von 6 in der Druckkammer erzeugt
wird, variiert die Teilchengeschwindigkeit v3 des Tintenmeniskus
wie in 10 gezeigt. In diesem Fall wird
der piezoelektrische Aktor deutlich durch einen Spannungsanstiegsbereich 141A von 6 verlängert und
ein Spannungsabfall 142A wird angelegt zum Kontrahieren
des piezoelektrischen Aktors synchron mit dem Zeitablauf des Kontrahierens
des verlängerten
pie zoelektrischen Aktors durch seine eigene inhärente Schwingung. Der piezoelektrische
Aktor wird als Ergebnis deutlich kontrahiert und die Teilchengeschwindigkeit
v3 kehrt in einem sehr schnellen Zeitablauf auf die Stelle von 10,
bei der v3 = 0. Die Fläche
des schattierten Bereichs, der dem anfänglich positiven Halbzyklus der
Teilchengeschwindigkeit entspricht, wird kleiner als der schattierte
Bereich von 9, so dass eine günstige Bedingung
zum Ausstoßen
eines kleinen Tröpfchens
erreicht werden kann.
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Wenn
der Druck ϕ trapezförmig
gemacht wird wie in 6 gezeigt, wird der anfänglich positive Halbzyklus
der Teilchengeschwindigkeit von 10 eine
Vielzahl an Kämmen
enthalten, wie in 10 gezeigt. In diesem Fall kann
sich die Fläche
des schattierten Bereichs vergrößern, d.
h. der Durchmesser des Tintentröpfchens
kann sich vergrößern, was
in der Erzeugung von Anhängetröpfchen resultiert
und gleichzeitig einem instabilen Ausstoßen resultieren kann.
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Um
ein solches Szenario zu verhindern, ist es bevorzugbar, eine Variation
des Druckes ϕ, wie in 7 gezeigt,
zu haben. Die Druckwelle von 7 umfasst
einen schattierten Bereich, der durch eine einzige Maximalstelle
gebildet wird, wie in 11 eingestellt indem die Druckabfallgröße 142B größer als
die Druckanstiegsgröße 141B eingestellt
wird. Die einzelne Maximalstelle erlaubt eine Reduktion der Fläche des
schattierten Bereichs, was dadurch ein stabileres Ausstoßen von
Tinte erlaubt.
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Wie
oben erklärt,
kann die inhärente
Periode der Tintenmeniskusschwingung stark durch die Anstiegs-/Abfallzeit
der Steuerwellenform gleich oder kleiner als die inhärente Periode
Pa des piezoelektrischen Aktors und gleichzeitig durch Einstellen
einer Zeitdifferenz t3 zwischen der Anstiegs- und Abfallstartzeit,
so dass Ta/2 ≤ t3 ≤ Ta reduziert
werden. Auf diese Weise kann die Fläche des schattierten Bereichs
reduziert werden, wie in 10 und 11 gezeigt,
wodurch es möglich
wird, ein kleineres Tröpfchen
auszustoßen
als gemäß der herkömmlichen
Steuerverfahren. Ferner kann durch Einstellen der Spannungsänderungsgröße des Abfallbereiches größer als
die Spannungsänderungsgröße des Anstiegbereiches
ein noch kleineres Tintentröpfchen ausgestoßen werden.
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Im
Folgenden wird die vorliegende Erfindung durch bevorzugte Ausführungen
beschrieben. Das Prinzip der Erfindung wurde auf ein Muster des
Tintenstrahlaufzeichnungskopfes mit dem grundlegenden Aufbau von 22 angewendet.
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Das
Muster des Tintenstrahlaufzeichnungskopfes wurde durch Stapeln und
Verbinden einer Vielzahl von dünnen
perforierten Platten durch Ätzen und ähnliches
hergestellt. In der vorliegenden Ausführung wurden rostfreie Platten
mit einer Dicke von 50–75 μm mittels
einer Haftschicht (ca. 20 μm
Dicke) verbunden, welche ein duroplastisches Harz umfasst. Sein
Kopf umfasst eine Vielzahl an Druckkammern 61, die in einer
senkrechten Richtung zum Blatt von 22 angeordnet
sind. Die Druckkammern 61 sind durch eine gemeinsame Tintenkammer 63 verbunden.
Die gemeinsame Tintenkammer 63 ist zu einem Tintenbehälter (nicht
gezeigt) verbunden und leitet Tinte in die entsprechenden Druckkammern 61.
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Jede
der Druckkammern 61 ist zur gemeinsamen Tintenkammer 63 über einen
Tintenversorgungsweg 64 verbunden und die Druckkammer 61 ist mit
Tinte gefüllt.
Jede der Druckkammern 61 ist auch mit einer Düse 62 zum
Ausstoßen
von Tinte ausgestattet.
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In
der vorliegenden Ausführung
haben die Düse 62 und
der Tintenversorgungsweg 64 eine identische Form mit einem Öffnungsdurchmesser von
30 μm, einem
einfassenden Durchmesser von 65 μm
und einer Länge
von 75 μm,
damit sich eine verengende Form bildet. Die Perforation wurde durch eine
Presse vorgegeben.
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Die
Bodenoberfläche
der Druckkammer 61 umfasst eine Schwingungsplatte 65 und
das Volumen der Druckkammer kann durch einen piezoelektrischen Aktor
(piezoelektrischer Schwinger) 66 vergrößert oder verringert werden,
da der elektromechanische Wandler außen an der Druckkammer 61 befestigt
ist. In der vorliegenden Ausführungsform
wird eine durch Galvanoformung gebildete nickelbeschichtete Platte
für die
Schwingungsplatte 65 verwendet.
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Der
piezoelektrische Aktor 66 war eine geschichtete piezoelektrische
Keramik. Die Form der Steuersäule
für die
Anwendung von Verlagerungen auf die Druckkammer 61 ist
1,1 mm lang (L), 1,8 mm breit (W) und 120 μm tief (entlang der Senkrechten zum
Blatt von 22). Das piezoelektrische Ma terial hatte
eine Dichte ρp von 8,0 × 103 kg/m3, und einen Elastizitätskoeffizienten Ep von
68 GPa. Die gemessen inhärente
Periode Ta des piezoelektrischen Aktors an sich betrug 1,6 μs.
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Da
das Volumen der Druckkammer 61 durch den piezoelektrischen
Aktor 66 variiert wird, wird eine Druckwelle in dieser
erzeugt. Die Druckwelle bewegt die Tinte des Düsenbereichs 62, wodurch
sich ein Tintentröpfchen 67 bildet.
In der vorliegenden Erfindung beträgt die inhärente Periode Tc des Kopfes
14 μs.
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Als
Nächstes
wird die grundlegende Anordnung der Steuerschaltung zum Ansteuern
des piezoelektrischen Aktors in Bezug auf 12 und 13 beschrieben.
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12 zeigt
ein Beispiel der Anordnung der Steuerschaltung im Fall, dass der
Durchmesser des ausgestoßenen
Tintentröpfchens
fest ist, d. h. es gibt keine Tintendurchmesseranpassung. Die in 12 gezeigte
Steuerschaltung weist eine Wellenformerzeugungsschaltung 121,
eine Verstärkerschaltung 122 und
eine Schaltschaltung (Transfer-Gate Schaltung) 123 zum
Ansteuern eines piezoelektrischen Aktors 124. Ein Steuerwellenformsignal
wird erzeugt und leistungsverstärkt
und dann an den piezoelektrischen Aktor zum Ansteuern desselben
geliefert, so dass Zeichen und Bilder auf ein Blatt oder Aufzeichnungspapier
gedruckt werden. Die Wellenformerzeugungsschaltung 121 besteht
aus einer digital-analog Wandlerschaltung und einer integrierten
Schaltung. Sie setzt die Ansteuerwellenformdaten analog um und fügt dann
die Daten ein, um ein Steuerwellenformsignal zu erzeugen. Die Verstärkerschaltung 122 Strom-
und Spannungs-verstärkt
das Steuerwellensignal, das von der Wellenformerzeugungsschaltung 121 geliefert
wird und gibt das Signal als ein verstärktes Steuerwellensignal aus.
Die Schaltschaltung 123 steuert das An-Aus der Tintentröpfchenausstoßung durch
Anwenden des Steuerwellensignals auf den piezoelektrischen Aktor 124 auf
Basis eines von den Bilddaten erzeugten Signals.
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13 zeigt
ein Beispiel der Anordnung der Steuerschaltung für den Fall, dass der Durchmesser des
ausgestoßenen
Tintentröpfchens
in mehreren Stufen geschaltet wird, d. h. eine Tintendurchmesseranpassung
wird durchgeführt.
Die Steuerschaltung von 13 umfasst
drei Arten von Wellenformerzeugungsschaltungen 131, 131A bzw. 131B zum
Anpassen des Tröpfchen durchmessers
in drei Stufen (groß, mittel
bzw. klein) und die individuellen Wellenformen werden von den Verstärkerschaltungen 132, 132A bzw. 132B verstärkt. Während des
Aufzeichnens wird die auf den piezoelektrischen Aktor 134 angewendete
Steuerwellenform durch die Schaltschaltung 133 geschaltet,
so dass ein Tintentröpfchen
des gewünschten
Durchmessers ausgestoßen
werden kann.
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Es
sollte angemerkt werden, dass die Anordnung der Steuerschaltung
zum Ansteuern des piezoelektrischen Aktors nicht auf die von 12 oder 13 oder
anderen möglicherweise
benutzte Anordnung beschränkt
ist.
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14 zeigt
ein Beispiel einer durch die Steuerschaltung von 19 erzeugten
Steuerwellenform zur Bildung eines Tintentröpfchens mit einem Durchmesser
von ca. 20 μm
durch Verwenden der Tintenstrahlaufzeichnungsvorrichtung gemäß der Ausführung der
Erfindung. Die Steuerwellenform umfasst eine Anstiegszeit t1 (0,5 μs) die kürzer ist
als die inhärente
Periode Ta (1,6 μs)
und einen ersten Anstiegsbereich 11, der von einer Startspannung
Vb (6 Volt) auf V2 (20 Volt) zum Kontrahieren der Druckkammer zunimmt.
Die Wellenform weist des weiteren einen ersten Abfallbereich 12 auf,
der eine t3 Zeit nach der Startzeit des ersten Anstiegsbereiches
beginnt, der eine Abfallzeit t2 (0,5 μs) umfasst, die kürzer ist
als die inhärente
Periode Ta und von V2 bis Null Volt abfällt. Der Abfallbereich 12 expandiert
die Druckkammer. Darüber
hinaus umfasst die Wellenform einen zweiten Anstiegsbereich 13,
der eine t4 (14 μs)
nach dem Ende des Abfallbereiches 12 beginnt und eine Anstiegszeit
t5 (30 μs)
zum Zurückkehren
von Null Volt zur Startspannung Vb hat. Durch diese Anordnung erfüllt t3 Ta ≤ t3 ≤ Ta.
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15 zeigt
das Ergebnis der Beobachtung der Bewegung des Tintenmeniskus durch
eine Laser-Doppler-Messgerät,
wenn die Steuerwellenform von 14 angewendet
wurde. Um die Bewegung des Tintenmeniskus exakt zu messen, wurde
während
der Beobachtung die Anwendungsspannung auf 1/15 reduziert und die
Ergebnisse von 15 zeigen Werte, die durch Multiplizieren
der gemessenen Teilchengeschwindigkeit mit dem Faktor 15 angesichts
des Umstandes, dass die Teilchengeschwindigkeit v3 proportional
zur angewendeten Spannung ist erreicht wurden.
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In 15 schwingt
der Tintenmeniskus, wo sich die Schwingung der inhärenten Periode
Ta und die Schwingung der inhärenten
Periode Tc überlagern.
Da der piezoelektrische Aktor bei der Einstellung von t3 = 1 μs kontrahiert
wird, kehrt der maximale Startpunkt zum Zeitpunkt zurück, wo v3
= 0 bei einem sehr frühen
Zeitpunkt von t = 2 μs.
Somit ist die Fläche
des schattierten Bereiches des Starthalbzyklus sehr klein, was vorteilhaft
ist für
das Ausstoßen
eines kleinen Tröpfchens.
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Als
ein Ausstoßexperiment
durch Verwenden eines Musterkopfs mit der Steuerwellenform von 14 tatsächlich durchgeführt wurde,
wurde beobachtet, dass ein Tintentröpfchen mit einem Durchmesser
von 21 μm
bei einer Tropfengeschwindigkeit von 5,5 m/s ausgestoßen wurde.
Als das Experiment durch Verwenden einer Steuerwellenform bei der
t1 = t2 = t3 = 2 μs > Ta wie bei den herkömmlichen
Steuerverfahren durchgeführt
wurde, war der minimale Durchmesser des kleinsten Tröpfchens,
das ausgestoßen
werden konnte, 28 μm.
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16 zeigt
die Ergebnisse der Überwachung
der Änderungen
im Tröpfchendurchmesser, während die
Anstiegszeit t1 variiert wurde, wobei die Abfallzeit t2 so gesetzt
war, dass t2 = t1 und die Zeit t3 so gesetzt war, dass t3 = 1 μs, wenn t1 ≤ 1 μs und t3
= t1 wenn t1 > 1 μs. Die angewendeten
Spannungen V1 und V2 wurden unter Berücksichtigung der jeweiligen
t1 eingestellt, so dass die Tropfengeschwindigkeit 6 m/s betrug.
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In 16 ist
eine starke Änderung
des Tröpfchendurchmessers
bei ungefähr
t1 = Ta ersichtlich, wo es offensichtlich eine Änderung des Ausstoßmechanismus
gibt. In anderen Worten während
im Bereich, wo t1 > Ta
das Ausstoßen
aufgrund der Schwingung des Tintenmeniskus mit der inhärenten Periode
Tc auftritt, tritt das Ausstoßen
aufgrund der Schwingung des Tintenmeniskus mit der inhärenten Periode
Ta im Bereich auf, wo t1 ≤ Ta.
Wie aus 16 ersichtlich wird, kann der
Tröpfchendurchmesser
durch das Steuerverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung deutlicher reduziert werden als mit dem herkömmlichen.
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17 zeigt
ein Beispiel der Ansteuerwellenform, die zum Ausstoßen eines
kleinen Tröpfchens
mit einem Tröpfchendurchmesser
von 15 μm oder
weniger in obig erwähntem
Tintenstrahlaufzeichnungskopf verwendet wird. Die Steuerwellenform
von 17 umfasst einen Spannungsabfall 33 zur
Menis kus-Steuerung vor einem Spannungsanstieg 31. Somit
verwendet die Steuerwellenform von 17 ein
Steuerverfahren, das den Ausstoßmechanismus
basierend auf der inhärenten
Schwingung des piezoelektrischen Aktors an sich mit der Meniskus-Steuersystem
verbindet. Dementsprechend ist es möglich, ein Tintentröpfchen mit
einem noch schmaleren Tröpfchendurchmesser
auszustoßen
als im Fall der Verwendung der Steuerwellenform von 14.
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Die
Steuerwellenform von 17 umfasst einen ersten Abfallbereich 33 mit
einer Abfallzeit (t6 = 3 μs),
der größer ist
als die inhärente
Periode Ta und kleiner als die inhärente Periode Tc zum Abfallen von
einer Startspannung Vb (40 Volt) auf V3 (18 Volt). Der erste Abfallbereich 33 tritt
eine Zeit t7 (4 μs)
früher
auf als ein erster Spannungsanstieg 31, welcher die Spannung
um V1 anhebt. Eine derartige Steuerwellenform ermöglicht die
Kombination des Steuerverfahrens basierend auf der inhärenten Schwingung des
piezoelektrischen Aktors an sich mit dem Meniskus-Steuerverfahren.
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Insbesondere
umfasst der erste Abfallbereich 33 eine Abfallzeit t6 (3 μs), die größer ist
als die inhärente
Periode Ta und kleiner als die inhärente Periode Tc und die Druckkammer
expandiert. Der erste Anstiegsbereich 31 umfasst einen
Spannungsanstieg V1 zum Kontrahieren der Druckkammer und eine kürzere Anstiegszeit
t1 (0,5 μs)
als die inhärente Periode
Ta. Der zweite Abfallbereich 32 beginnt eine Zeit t3 (1 μs) nach dem
Beginn des ersten Anstiegsbereichs 31, umfasst eine Abfallzeit
t2 (0,5 μs)
und expandiert die Druckkammer mit einer Spannungsänderungsgröße von V2
(36 Volt) um die Spannung auf Null zu bringen. Der zweite Anstiegsbereich 34 stellt
die Spannung von Null zurück
auf die Startspannung Vb her und umfasst eine Anstiegszeit (30 μs).
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18 zeigt
die Ergebnisse der Beobachtung des Tintenmeniskus mit einem Laser-Doppler-Messgerät, wenn
die Steuerwellenform von 17 angewendet
wurde. Während
der Beobachtung wurde die angewendete Spannung auf 1/15 verringert
und die Ergebnisse von 18 zeigen die Werte an, die
durch Multiplizieren der tatsächlich
gemessenen Teilchengeschwindigkeit mit einem Faktor von 15 erreicht
wurden.
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Wie
in 18 gezeigt, wird, wenn die Steuerwellenform von 17 auf
den piezoelektrischen Aktor angewendet wird, zunächst eine negative Teil chengeschwindigkeit
durch den Spannungsabfall 33 erzeugt, wobei der Tintenmeniskus
in die Druckkammer gesogen wird, was in einer konkav gewölbten Tinte
resultiert. Wenn ein erster Spannungsänderungsprozess 31 angewendet
wird, wird v3 > 0
und der Tintenmeniskus zur Außenseite
der Düse
verschoben. Da der Tintenmeniskus vorher konkav war, bildet sich
eine dünne
Flüssigkeitssäule in der
Mitte der Düse.
Entsprechend den Ergebnissen der Beobachtung des Zustandes des Tröpfchenausstoßens (Abtastüberwachung)
hatte die so gebildete Flüssigkeitssäule eine
Dicke von ca. 15 μm
(etwa ein halber Düsendurchmesser).
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Nach
der Bildung der Flüssigkeitssäule wird der
zweite Anstiegsbereich 32 bei einer Zeitvorgabe von Ta/2 ≤ t3 ≤ Ta angewendet,
wodurch die Druckkammer schnell kontrahiert wird und frühzeitig
zu v3 = 0 zurückkehrt.
Demzufolge wird die Fläche
des schattierten Bereichs von 18 sehr
klein und resultiert in einer Wellenform, die vorteilhaft für das Ausstoßen eines
kleinen Tröpfchens
ist.
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Als
ein Ausstoßexperiment
mit der Steuerwellenform von 17 durchgeführt wurde,
wurde beobachtet, dass ein Tintentröpfchen mit einem Tröpfchendurchmesser
von 14 μm
bei einer Tröpfchengeschwindigkeit
von 6 m/s ausgestoßen
wurde. Der Grund, dass sich der Tröpfchendurchmesser weiter verkleinert
als mit der Steuerwellenform von 14 erzielt,
ist, dass das Meniskus-Steuerverfahren in Kombination benutzt wurde.
Das heißt,
es kann angenommen werden, dass der Einsatz der Meniskus-Steuerung
in einem Effekt resultiert, der äquivalent
zur Reduktion des Düsendurchmessers
ist. Als das Experiment zum Vergleich mit einer Steuerwellenform
durchgeführt
wurde, bei der t1 = t2 = t3 = 2 μs > Ta wie bei der herkömmlichen
Steuerwellenform war, war der minimale Durchmesser des kleinsten Tröpfchen,
das ausgestoßen
werden konnte, 21 μm.
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Der
Zweck des Einstellens der Steuerwellenform von 17 auf
Ta < t6 ≤ Tc ist dazu
gedacht, eine stabile Steuerung der Tintenmeniskusform zu bewirken.
Wenn die Einstellung t6 ≤ Ta
beträgt,
wird die Schwingung der inhärenten
Periode Ta selbst während
des Zeitintervalls von t ≤ t6
+ t7 auftreten die so Probleme hervorruft, wie z. B. eine Problematik
einer genauen Steuerung der Tintenmeniskusform oder ein Auftreten
unerwünschten
Ausstoßens. Wenn
die Einstellung t6 > Tc
beträgt,
wird die Änderung
der Teilchengeschwindigkeit v3 während
des Zeitintervalls t ≤ t6
+ t7 in gleicher Weise kompliziert sein. Dadurch wird es auch schwieriger,
die Tintenmeniskusform genau zu steuern. Insbesondere im Fall eines
Mehrdüsenkopfes
neigt eine große
Kenngrößenschwankung
aufzutreten.
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Dementsprechend
ist es erwünscht,
dass die Zeitspanne t6 innerhalb des Bereiches Ta < t6 ≤ Tc liegt,
bei dem keine Schwingung der inhärenten
Periode Ta des Zeitintervalls t ≤ t6
+ t7 auftritt. Somit ist es möglich,
die Tintenmeniskusform in einer stabileren Weise zu steuern. Im
Falle eines Einzeldüsenkopfes
oder Einzeldüsenköpfen, wo
eine hohe Gleichförmigkeit
zwischen den Düsen
sichergestellt werden kann, kann die Wellenform auf t6 ≤ Ta oder t6 > Tc eingestellt werden.
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19–21 zeigen
abgeleitete Wellenformen, die für
die Anpassung der ausgestoßenen Tintentröpfchen in
drei Größen von
klein, mittel und große
Tropfen im oben beschriebenen Tintenaufzeichnungskopf verwendet
werden. Die Klein-Tropfenwellenform von 19 ist
formgleich zur Steuerwellenform von 17. Die
Mittel- und Groß-Tropfenwellenformen,
die in 20 bzw. 21 gezeigt werden,
umfassen eine Anstiegszeit (t11, t12), die größer als die inhärente Periode
Ta der Schaltung und für
die Anwendung mit einem Steuerverfahren eingestellt ist, welches
nicht die Anregung der inhärenten
Schwingung des piezoelektrischen Aktors umfasst.
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Die
Mittel-Tropfensteuerungswellenform von 20 umfasst
einen ersten Abfallbereich 53A mit einer Abfallzeit t61
(3 μs) für den Abfall
von der Startspannung auf eine Spannungsabfallgröße V3A, wodurch der Tintenmeniskus
so gebildet ist, dass er kurz vor dem Ausstoßen eine konkave Form annimmt.
Nach einer ersten Haltezeit t71 (4 μs) wird die Druckkammer durch
einen Spannungsanstieg 51A, der eine Anstiegszeit t11 (3 μs) umfasst,
die größer ist als
die inhärente
Periode Ta gefolgt von einer zweiten Haltezeit 13 μs (t31 – t11),
die größer ist
als die inhärente
Periode Ta komprimiert. Danach kehrt die Wellenform zurück auf die
Startspannung Vb (40 V) durch einen zweiten Abfallbereich 52A mit
einer Abfallzeit t21 (30 μs).
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Im
Fall der Groß-Tropfen-Steuerwellenform von 21 wird
die Druckkammer durch einen Spannungsanstieg 51B mit einer
Anstiegszeit t12 (10 μs), die
der Startspannung folgt, komprimiert und anschließend kehrt
die Spannung langsam zurück
auf die Startspannung mittels eines Spannungsabfalls 52B mit
einer Abfallzeit t22 (30 μs),
wodurch das Volumen der Druckkammer expandiert wird. Die Steuerwellenform
von 21 umfasst nicht das Ansaugen des Tintenmeniskus
kurz vor dem Ausstoßen.
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In
Bezug auf 13 werden die Steuerwellenformen
der Klein-, Mittel- bzw.
Groß-Tropfen
durch individuelle Wellenformerzeugungsschaltungen (131, 131A, 131B)
erzeugt. Durch Schalten der Wellenformen, die auf den piezoelektrischen
Aktor 134 basierend auf den Bilddaten anzuwenden sind,
wurde eine Graustufenaufzeichnung durchgeführt.
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Durch
die Anwendung der Steuerwellenformen von 19–21 war
es möglich,
einen Klein-Tropfen mit einem Tröpfchendurchmesser
von 14 μm
bei einer Tröpfchengeschwindigkeit
von 6 m/s, einen Mittel-Tropfen mit einem Tröpfchendurchmesser von 28 μm bei einer
Tröpfchengeschwindigkeit von
6,2 m/s und einen Groß-Tropfen
mit einem Tröpfchendurchmesser
von 41 μm
bei einer Tröpfchengeschwindigkeit
von 7 m/s in jedem Fall mit einer Steuerfrequenz von 10 kHz auszustoßen. Somit
war es möglich,
einen weiteren Tröpfchendurchmesseranpassungsbereich
von 14–41 μm als im
Stand der Technik zu realisieren, während eine hohe Steuerfrequenz
eingehalten wird.
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Es
sollte beachtet werden, dass die Steuerwellenformen der Groß- und Mittel-Tropfen
nicht auf die in den obigen Ausführungsformen
gezeigten Wellenformen beschränkt
sind und andere Wellenformen verwenden können. Zum Beispiel kann auch
im Falle der Groß-Tropfen-Steuerwellenform
die Ausstoßstabilität durch
mit Einbeziehen eines Spannungsänderungsprozesses
zum Herstellen einer leicht konkaven Form des Tintenmeniskus kurz
vor dem Ausstoßen
verbessert werden.
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Während bei
den obigen Ausführungen
die Anzahl der Tropfendurchmesseranpassungsstufen drei betrug, bestehend
aus groß,
mittel und klein, kann die Anzahl ebenso mehr oder weniger als 3
sein und die vorliegende Erfindung kann dennoch realisiert werden.
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Darüber hinaus
kann wie oben erwähnt, durch
Verwenden des Ausstoßprinzips
basierend auf der inhärenten
Schwingung des piezoelektrischen Aktors gemäß der vorliegenden Erfindung
zum Ausstoßen
eines kleinen Tröpfchens
aus einem Tintenstrahlaufzeichnungskopf, der die Tröpfchendurchmesseranpassung
durchführt
und durch Anwenden der Druckwelle unter der Steuerung ei ner akustischen
Kapazität
c1 der Druckkammer zum Ausstoßen
eines Groß-Durchmessertropfens
gemäß des herkömmlichen
Tintenstrahlaufzeichnungskopfes ein sehr weiter Tropfendurchmesseranpassungsbereich erreicht
werden, der es dadurch ermöglicht,
gleichzeitig Qualitäts-
und Hochgeschwindigkeitsaufzeichnen zu realisieren.
-
Obwohl
die Erfindung oben durch bevorzugte Ausführungsformen beschrieben wurde,
sollen diese nicht als beschränkend
für die
vorliegende Erfindung angesehen werden. Zum Beispiel während in der
obigen Ausführungsform
t1 < t3 und es
den Spannungshaltebereich (flachen Bereich) zwischen dem ersten
und zweiten Spannungsänderungsprozess gab,
kann es sein, dass t1 = t3, d. h. die Steuerwellenform kann keinen
konstanten Spannungsbereich umfassen.
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Obwohl
die Steuerwellenform der Ausführungsformen
keine obligatorische Unterdrückung
der Nachschwingungen nach dem Ausstoßen des Tintentröpfchens
aufweist, kann ein solcher Nachschwingungsunterdrückungsprozess
wie in 24 gezeigt, eingebunden werden.
-
In
den obigen Ausführungsformen
wurde die inhärente
Periode Ta des piezoelektrischen Aktors (Aktoreinheit) an sich auf
1,6 μs eingestellt,
sie kann jedoch auf andere Werte gesetzt werden. Es ist jedoch erwünscht, die
inhärente
Periode Ta auf 5 μm oder
weniger einzustellen, wenn ein kleines Tintentröpfchen mit einem Tröpfchendurchmesser
in der Größenordnung
von 15 μm
ausgestoßen
werden soll.
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Obwohl
die Bias-Spannung (Startspannung) Vb gesetzt wurde, so dass die
Anwendungsspannung auf den piezoelektrischen Aktor in den Ausführungsformen
zu allen Zeiten positiv war, kann die Bias-Spannung Vb darüber hinaus
auf andere Spannungen eingestellt werden zum Beispiel Null V, wird eine
negative Spannung geliefert, kann diese ohne Probleme an den piezoelektrischen
Aktor angelegt werden.
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Obwohl
der piezoelektrische Aktor bei den Ausführungen eine longitudinale
Schwingungsmode umfasst, mit einer piezoelektrische Konstante d33 können andere
Aktortypen benutzt werden, zum Beispiel ein Aktor mit einer longitudinalen
Schwingungsmode und einer piezoelektrischen Konstante d31. In den
Ausführungen
wurde der piezoelektrische Aktor vom Stapeltyp benutzt, aber die
gleichen Vorteile können
mit einem piezoelektrischen Aktor vom Einzelplattentyp erreicht
werden. Wenn die inhärente Periode
Ta klein genug gesetzt werden kann, ist es auch möglich eine
Auslenkschwingungsmode des piezoelektrischen Aktors zu verwenden.
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Obwohl
die Ausführungen
einen derartigen Kaiser-Typ Tintenstrahlaufzeichnungskopf wie in 22 gezeigt,
einsetzen, kann die vorliegende Erfindung auch in anderen Tintenstrahlaufzeichnungsköpfen mit
verschiedenen Anordnungen angewendet werden, wie zum Beispiel ein
Aufzeichnungskopf, der mit einer Nut im piezoelektrischen Aktor
als die Druckkammer ausgestattet ist. Darüber hinaus kann die Erfindung
in Tintenstrahlaufzeichnungsköpfen angewendet
werden, die andere Typen elektromechanischer Wandler als den piezoelektrischen
Aktor verwenden wie zum Beispiel Aktoren, die elektrostatische oder
magnetische Kraft nutzen.
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Somit
ist es gemäß des Verfahrens
zum Ansteuern des Tintenstrahlaufzeichnungskopfes und der Tintenstrahlaufzeichnungsvorrichtung,
die das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet, möglich,
einen Mikrotropfen mit einem Tröpfchendurchmesser
in der Größenordnung
von 15 μm auszustoßen, so
dass sich die Bildqualität
stark verbessert.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführung
der Erfindung ist das Ausstoßen
eines solchen Mikrotropfens möglich
ohne das Volumen (W1) der Druckkammer zu verkleinern, wodurch das
Ausstoßen
bei einer hohen Steuerfrequenz durchgeführt werden kann, ohne eine
Zunahme der Nachfüllzeit
hervorzurufen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführung
der Erfindung kann das Ausstoßprinzip
das sich die inhärente
Schwingung des piezoelektrischen Aktors gemäß der Erfindung zunutze macht
in Kombination mit einem herkömmlichen
Ausstoßprinzip
benutzt werden, dass sich die durch die akustische Kapazität (c1) gesteuerte
Druckwelle der Druckkammer zunutze macht, so dass ein weiter Tropfendurchmesseranpassungsbereich
erreicht werden kann, der es ermöglicht,
eine hohe Bildqualität
und gleichzeitig eine hohe Aufzeichnungsgeschwindigkeit zu liefern.