-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Fahrzeugtürgriffbaugruppe.
-
Es
sind Griffbaugruppen bekannt, die einen benutzeraktivierten Betätigungshebel
umfassen, der zwischen einer durch eine vorgespannte Rückstellfeder
aufrechterhaltenen Ruhestellung und einer Arbeitsstellung bewegbar
ist, um ein Schloss an der Tür mit
Hilfe eines Kraftübertragungshebels
zu öffnen, der
zwischen dem Betätigungshebel
und dem Schloss angeordnet ist. Bei einigen Anwendungen sind die
Griffe mit Sicherheitsvorrichtungen versehen, um die Betätigung des
Schlosses zu verhindern und um damit zu verhindern, dass sich die
Tür bei
einem Seitenaufprall spontan öffnet.
-
Insbesondere
werden träge
Sicherheitsvorrichtungen verwendet, die eine Masse bzw. ein Gegengewicht
umfassen, das einstückig
mit dem Kraftübertragungshebel
verbunden und exzentrisch zu dessen Drehachse angeordnet ist, um
die Trägheitskräfte auszugleichen,
die zumindest durch den Betätigungshebel
erzeugt werden und dazu neigen, den Kraftübertragungshebel in Drehung
zu versetzen.
-
Bekannte
Griffbaugruppen des obigen Typs sind alles andere als zufrieden
stellend, was auf die träge
Masse zurückzuführen ist,
die in einem Stück mit
dem Kraftübertragungshebel
bewegbar ist und – bei
Aktivierung des Betätigungshebels – ein auf
den Hebel wirkendes Trägheitsmoment
erzeugt, das noch zu dem durch die Feder ausgeübten Moment hinzukommt, womit
die erforderliche Öffnungskraft erhöht wird
und auch – beim
Lösen des
Betätigungshebels – eine Kraft,
die am Ende der Bewegung des Betätigungshebels
einen Rückstoß und einen
Aufprall erzeugt, der zu einem unerwünschten Geräusch führt.
-
Wenngleich
die an dem Zusammenstoß beteiligte
Tür geschlossen
gehalten wird, gelingt es bekannten Trägheitsvorrichtungen darüber hinaus
nicht immer, die gegenüberliegende
Tür geschlossen
zu halten.
-
Träge Sicherheitsvorrichtungen
des beschriebenen Typs arbeiten außerdem relativ langsam, da
sie eine zwangsläufig
große
Masse aufweisen, um die Trägheitskräfte auszugleichen,
die dazu neigen, die Tür
zu öffnen,
und nur bis zu einer vorgegebenen maximalen Aufprallstärke wirksam
sind, über
die hinaus der Wirkungsgrad allmählich
geringer wird. Um den Wirkungsgrad zu erhöhen, ist es notwendig, auf
die Masse einzuwirken, die gemäß einer
vorhergesagten Aufprallstärke
dimensioniert ist. Jenseits einer vorgegebenen Grenze wäre die Masse
jedoch übermäßig groß und nicht
kompatibel mit dem zur Verfügung
stehenden Platz.
-
Beispiele
für Sicherheitsvorrichtungen
mit einer auf einem Griff oder auf einem mit dem Griff verbundenen
Hebel angebrachten blockierenden trägen Masse sind in den Dokumenten
DE-A-197 38 492, DE-U-296 22 837 und EP-A-0 795 667 dargestellt.
-
Eine
weitere Möglichkeit,
bei der ein blockierender träger
Körper
in dem Türschlossrahmen
verschieblich gelagert ist, ist in DE-A-198 25 708 offenbart. Unter
den von einem Seitenaufprall herrührenden Trägheitskräften schiebt sich der blockierende Körper in
eine hervorstehende Position, um an einer Anschlagfläche auf
einem Schlossbetätigungshebel anzugreifen,
wodurch verhindert wird, dass sich das Schloss öffnet.
-
Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Fahrzeugtürgriffbaugruppe
bereitzustellen, die dazu ausgelegt ist, eine unkomplizierte und kostengünstige Lösung für die obigen
Probleme bereitzustellen.
-
Die
erfindungsgemäße Griffbaugruppe
ist in Anspruch 1 definiert, und spezielle Ausführungsformen sind aus den Unteransprüchen 2 bis
12 ersichtlich.
-
Ein
nicht einschränkendes
Beispiel der Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft
beschrieben; darin zeigen:
-
1 und 2 Schnittansichten
einer bevorzugten Ausführungsform
der Griffbaugruppe gemäß der vorliegenden
Erfindung in zwei verschiedenen Betriebszuständen;
-
3 eine
auseinander gezogene perspektivische Ansicht des Griffes von 1 und 2,
wobei der Klarheit halber Teile weggelassen wurden.
-
In
den beigefügten
Zeichnungen bezeichnet das Bezugszeichen 1 einen Griff
zum Betätigen
eines Fahrzeugtürschlosses
(nicht dargestellt). Der Griff 1 umfasst eine Struktur 2,
die auf eine nicht näher
beschriebene, bekannte Weise mit einer Seitentür (nicht dargestellt) des Fahrzeugs
einstückig
verbunden ist.
-
Mit
Bezug auf 3 erstreckt sich die Struktur 2,
wenn sie an der jeweiligen Tür
angebracht ist, in einer Längsrichtung
und umfasst eine lang gestreckte Seitenwand 3, auf der
ein gabelförmiger äußerer Rahmen 4 einstückig gelagert
ist, der zwei Arme 5 und 6 umfasst, die zwischen
sich eine Aufnahme 7 definieren.
-
Der
Arm 6 hat die Form einer Platte, erstreckt sich von einem
Endabschnitt der Wand 3 senkrecht zu der Wand 3 und
quer zu der Längsrichtung
und umfasst an einem Ende eine durchgehende Nut 8 und in
der Mitte einen einstückigen,
als Anschlag dienenden Fortsatz 9, der in die Aufnahme 7 ragt
und der Wand 3 gegenüberliegt.
-
Der
Arm 5 umfasst eine lang gestreckte Wand 11 zur
Verbindung mit der Wand 3; und eine Abschlussplatte 13,
die dem Arm 6 gegenüberliegt und
eine Durchgangsbohrung 14 aufweist, die sich entlang einer
Längsachse 15 koaxial
zu der Nut 8 erstreckt.
-
Mit
Bezug auf 1 und 2 umfasst
der Griff 1 außerdem
einen äußeren Betätigungshebel 16,
der vom Benutzer ergriffen wird, um das jeweilige Schloss zu öffnen, in
bekannter Weise (nicht dargestellt) an der Struktur 2 angelenkt
ist und einen Abschlussarm 18 trägt. Der Arm 18 greift
an der Struktur 2 an und trägt an einem Ende einen lang
gestreckten Zahn 19, der verschieblich mit einem im Wesentlichen
C-förmigen
Kraftübertragungshebel 20 zusammenwirkt,
der mit dem Schloss verbunden werden kann.
-
Der
Kraftübertragungshebel 20 ist
auf eine nicht dargestellte bekannte Weise an der Struktur 2 angelenkt
und befindet sich auf der dem Arm 6 gegenüberliegenden
Seite des Arms 5, um sich um eine Längsachse 22 zwischen
einer winkeligen Ruhestellung (in 1 dargestellt)
und einer winkeligen Arbeitsstellung zu drehen, um das jeweilige
Schloss zu öffnen,
wenn der Hebel 16 aktiviert wird.
-
Der
Hebel 20 ist zum Teil in der Struktur 2 untergebracht
und trägt
in einem Stück
einen als Anschlag dienenden äußeren Fortsatz 27,
der in Richtung zu dem in der Aufnahme 7 befindlichen Arm 6 ragt
und in Längsrichtung
von dem Fortsatz 9 beabstandet ist.
-
Wie
in den beigefügten
Zeichnungen gezeigt, umfasst der Griff 1 außerdem eine
träge Sicherheitsverriegelungsvorrichtung 30,
um den Kraftübertragungshebel 20 in
der winkeligen Ruhestellung zu halten und damit zu verhindern, dass
das Schloss aktiviert wird und die Tür sich bei einem Unfall mit
einem Seitenaufprall auf das Fahrzeug spontan öffnet.
-
Die
Vorrichtung 30 umfasst Fortsätze 9 und 27 und
einen trägen
Pendelkörper 31,
der die Form eines umgekehrten T hat, in einem Stück ausgebildet ist
und an der Aufnahme 7 angreift.
-
Insbesondere
mit Bezug auf 3 umfasst der Körper 31 einen
Stirnzahn 33, der durch eine Drahtfeder 35 an
dem Rahmen 4 angelenkt ist; und einen Arm, der sich quer
zu der Wand 3 erstreckt und an einem Ende einen Endabschnitt 37 einstückig trägt, der
zwei Abschnitte 38 und 39 umfasst, die sich von
entgegengesetzten Seiten des Arms 36 in Längsrichtung
erstrecken. Insbesondere erstreckt sich der Abschnitt 39 in
Richtung zu dem Arm 6, zwischen dem Fortsatz 9 und
der Wand 3, und der Abschnitt 38 erstreckt sich
zu dem Hebel 20.
-
Die
Feder 35 ist Bestandteil der Vorrichtung 30 und
umfasst einen Scharnierabschnitt 40 mit einem omegaförmigen mittleren
Abschnitt 41, der auf den Zahn 33 gedrückt ist,
und zwei entgegengesetzte gerade Abschnitte 42 und 43,
die in das Loch 14 bzw. in die Nut 8 eingreifen.
Die Feder 35 umfasst außerdem einen Verbindungsabschnitt 45,
der mit dem Abschnitt 43 verbunden ist, sich auf der dem
Arm 5 entgegengesetzten Seite des Arms 6 erstreckt
und auf bekannte Weise (nicht dargestellt) mit dem Arm 6 verbunden
ist.
-
Die
Feder 35 lässt
den Körper 31 in
der Aufnahme 7 um die Achse 15 und in Bezug auf
den Kraftübertragungshebel 20 und
die Struktur 2 zwischen einer Bereitsschaftsstellung (1),
in der der Körper 31 von
den Hebeln 20 und 16 gelöst ist, wobei der Endabschnitt 37 angrenzend
an die Wand 11 positioniert ist, und einer Verriegelungsstellung
(2), in der der Kraftübertragungshebel 20 verriegelt
wird und in der der Endabschnitt 37 eine zwischen den Fortsätzen 9 und 27 angeordnete
Zunge definiert, hin und her schwingen.
-
Im
tatsächlichen
Gebrauch, ohne Aufprall auf die Seite des Fahrzeugs, übt die Feder 35 eine elastische
Torsionswirkung aus, um den Pendelkörper 31 in der Bereitschaftsstellung
zu halten und zu verhindern, dass sich der Kraftübertragungshebel 20 und
der Körper 31 stören.
-
Wenn
dagegen das Fahrzeug von der Seite getroffen wird, übt der Betätigungshebel 16 des
Griffs 1 an der getroffenen Tür eine trägheitsbedingte Öffnungskraft
auf den Kraftübertragungshebel 20 aus, um
den Hebel 20 in 2 gegen den Uhrzeigersinn zu
drehen, während
die durch den Arm 36 und durch den Endabschnitt 37 definierte
träge Masse
eine Trägheitskraft
erzeugt, um den Körper 31 in
die Verriegelungsstellung zu bewegen.
-
Insbesondere
sind die Konstruktion des Pendelkörpers 31 und der Torsionselastizitätskoeffizient der
Feder 35 dergestalt, dass bei einem Aufprall die Reaktionszeit
des Körpers 31 kürzer ist
als die des Kraftübertragungshebels 20,
so dass sich der Körper 31 vor
den Hebel 20 dreht und der Endabschnitt 37 zwischen
den Fortsätzen 9 und 27 angeordnet
ist, um die Fortsätze 9 und 27 einstückig miteinander
auszubilden.
-
Insbesondere
kommt der Abschnitt 39 des Endabschnitts 37 in
Anlage mit einem lang gestreckten Anschlagzahn 50, der
mit dem Arm 6 einstückig ausgebildet
ist, und der Abschnitt 38 wird dem Fortsatz 27 gegenüberliegend
positioniert. An dieser Stelle kommt dann, sobald sich der Hebel 20 um
die Achse 22 drehen will, der Fortsatz 27 in Anlage
mit dem Abschnitt 38 und übt so einen radialen Druck
auf den Körper 31 aus,
so dass die Feder 35 verformt wird und der Abschnitt 39 auf
dem Fortsatz 9 aufliegt (2), womit
die Drehung des Hebels 20 verhindert wird, der daher im
Wesentlichen in der Ruhestellung bleibt.
-
In
normalen Betriebszuständen
hat die Sicherheitsvorrichtung 30 daher keinen Einfluss
auf die Funktionsweise der Hebel 16 und 20, so
dass ohne Seitenaufprall auf die Tür der Geräuschpegel und die zum Betätigen des
Griffes 1 erforderliche Kraft identisch sind mit denen
bei einem Griff ohne Sicherheitsvorrichtung.
-
Bei
einem Seitenaufprall auf das Fahrzeug dagegen ermöglicht die
schnelle Reaktionszeit der Vorrichtung 30 einen extrem
hohen Wirkungsgrad. Das heißt,
einerseits unterliegt die Verbindung zwischen dem Körper 31 und
dem Rahmen 4 sehr wenig Reibung dank der Feder 35,
die sowohl als reibungsarmer Scharnierbolzen als auch als elastisches
Halteteil wirkt; und andererseits ist die Masse des Körpers 31,
da sie die auf die Hebel 16 und 20 wirkenden Trägheitskräfte nicht
direkt ausgleichen muss, kleiner als bei bekannten Lösungen und
muss aus demselben Grund, im Gegensatz zu bekannten Lösungen, nicht
entsprechend einem gegebenen vorhergesagten Aufprall auf die Tür dimensioniert
sein.
-
Darüber hinaus
ermöglicht
es die Vorrichtung 30, im Gegensatz zu bekannten Lösungen,
bei einem Aufprall die getroffene Tür geschlossen zu halten, während sie
auf das Schloss der gegenüberliegenden
Tür keine
Entriegelungswirkung hat.
-
Darüber hinaus
umfasst die Vorrichtung 30 nur eine geringe Zahl von Teilen
und ist extrem leicht zu montieren, indem einfach der Abschnitt 41 der
Feder 35 auf den Zahn 33 gedrückt wird, der Abschnitt 42 in
das Loch 14 eingeführt
wird, der Abschnitt 43 in die Nut 8 eingerastet
wird und der Abschnitt 45 mit dem Rahmen 4 verbunden
wird.
-
Bei
Verwendung einer biegsamen Drahtfeder 35 als Scharniermittel
kann der Körper 31 automatisch
nach dem Aufprall in die Bereitschaftsstellung zurückspringen.
Das heißt,
die beim Aufprall auf den Hebel 20 wirkenden Kräfte werden
auf die Struktur 2 durch den Endabschnitt 37 übertragen,
der so positioniert ist, dass er die Fortsätze 9 und 27 gleichzeitig
berührt,
und nicht über
die Feder 35, die sogar nach einem Aufprall weiterhin elastisch
wirkt, um den Körper 31 zurückzusetzen
und eine normale Betätigung
des Schlosses zu erlauben.
-
An
der hierin beschriebenen Griffbaugruppe 1 können eindeutig Änderungen
vorgenommen werden, ohne jedoch von der vorliegenden Erfindung gemäß den beigefügten Ansprüchen abzuweichen.
-
Insbesondere
kann sich die Vorrichtung 30 von der hierin beispielhaft
beschriebenen und dargestellten unterscheiden und kann anders angeordnet sein
als diese; und auf den Endabschnitt 37 kann eine von dem
Abschnitt 37 getrennte träge Masse drücken.
-
Darüber hinaus
kann der Endabschnitt 37 anders als beschrieben und dargestellt
mit dem Rahmen 4 verbunden sein, z.B. mit Hilfe einer Führungsvorrichtung,
die den Endabschnitt bei einem Seitenaufprall auf das Fahrzeug in
die Verriegelungsstellung gleiten lässt; und die Feder 35 kann
durch ein anderes elastisches Element ersetzt werden, das z.B. mit
dem Körper 31 oder
dem Rahmen 4 einstückig
ausgebildet ist.