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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen, die als Schutzgase
zum Schützen
von geschmolzenem Magnesium/geschmolzenen Magnesiumlegierungen nützlich sind.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Schützen von
geschmolzenem Magnesium/geschmolzenen Magnesiumlegierungen und ein
Verfahren zum Löschen
von Magnesiumfeuern/Magnesiumlegierungsfeuern.
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STAND DER
TECHNIK
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Magnesium
ist ein sehr reaktives und thermodynamisch instabiles Element. Geschmolzenes
Magnesium wird in Umgebungsluft leicht und heftig oxidiert, wobei
es mit einer Flammentemperatur von etwa 2820°C brennt. Drei Ansätze wurden
verwendet, um den heftigen Oxidationsprozess zu hemmen. Salzschutzschmelzen
können über das
geschmolzene Metall gesprüht
werden; Sauerstoff kann vom Kontakt mit dem geschmolzenen Metall
ausgeschlossen werden, indem das geschmolzene Metall mit einem inerten
Gas wie z.B. Helium, Stickstoff oder Argon abgeschirmt wird; oder
es kann eine abwehrende Schutzgaszusammensetzung verwendet werden,
um das geschmolzene Metall abzuschirmen. Abwehrende Schutzgaszusammensetzungen
umfassen typischerweise Luft und/oder Kohlendioxid und eine kleine
Menge eines Hemmstoffes, der mit dem geschmolzenes Metall reagiert/interagiert,
um einen Film/eine Schicht auf der geschmolzenen Metalloberfläche zu bilden,
der bzw. die sie vor Oxidation schützt. Bis heute versteht man
den Mechanismus, durch den Hemmstoffe geschmolzene reaktive Metalle
schützen,
nicht gut.
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Das
US-Patent Nr. 5115868 beschreibt Feuerlöschzusammensetzungen aus Trifluormethan,
wahlweise in Verbindung mit anderen halogenierten Kohlenwasserstoffen,
die ein niedriges GWP ohne Auswirkung auf das Ozon in der Stratosphäre haben.
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US-Patent
Nr. 1,972,317 betrifft Verfahren zum Hemmen der Oxidation von leicht
oxidierbaren Metallen, einschließlich Magnesium und seiner
Legierungen. Das Patent merkt an, dass zur Zeit seiner Anmeldung 1932
zahlreiche Lösungen
für das
Oxidationsproblem vorgeschlagen worden waren, einschließlich Verdrängen der
Atmosphäre
in Kontakt mit dem Metall durch ein Gas wie z.B. Stickstoff, Kohlendioxid
oder Schwefeldioxid.
US 1,972,317 lehrt
die Hemmung der Oxidation, indem in der Atmosphäre, die in Kontakt mit geschmolzenem
Metall steht, ein hemmendes Gas enthaltend Fluor gehalten wird,
entweder in elementarer oder kombinierter Form. Es wird auf viele
Fluor enthaltende Verbindungen Bezug genommen, wobei als bevorzugt
die Feststoffe Ammoniumborfluorid, Ammoniumsilicofluorid, Ammoniumbifluorid
und Ammoniumfluorphosphat oder die daraus nach dem Erhitzen entstandenen
Gase genannt werden. Ungeachtet der Erteilung von
US 1,972,317 im Jahre 1934 dauerte
es bis etwa zur Mitte der 1970er Jahre, bis eine Fluor enthaltende
Verbindung kommerzielle Akzeptanz als Hemmstoff in einem Schutzgas
fand.
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Bis
etwa der Mitte der 1970er Jahre wurde Schwefeldioxid (SO2) weit verbreitet als Hemmstoff in einer Magnesium-Schutzgaszusammensetzung
verwendet, wurde aber durch Schwefelhexafluorid (SF6)
verdrängt, das
zum Industriestandard geworden ist. Typischerweise enthalten Schutzgaszusammensetzungen
auf Basis von SF6 0,2–1 Vol.-% SF6 und
ein Trägergas
wie z.B. Luft, Kohlendioxid, Argon oder Stickstoff. SF6 hat
den Vorteil, dass es ein farbloses, geruchloses, ungiftiges Gas
ist, das zum Schützen
von geschmolzenem Magnesium einer geschmolzener Magnesiumlegierung
und bei der Produktion von blanken und glänzenden Rohblöcken mit
relativ niedriger Schlackenbildung verwendet werden kann. SF6 leidet jedoch unter mehreren Nachteilen.
Seine auf Schwefel basierenden Zersetzungsprodukte bei hoher Temperatur
sind sehr giftig. Es ist teuer, hat begrenzte Bezugsquellen und
ist eines der schlimmsten bekannten Treibhausgase mit einem Erderwärmungspotential
(GWP) von 23.900 bezogen auf 1 für
Kohlendioxid bei einem Zeithorizont von 100 Jahren.
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Es
wird auch beobachtet, dass das resultierende Feuer, wenn Magnesium
einmal entzündet
ist, selbst mit hohen Konzentrationen an SF6 nicht
gelöscht
werden kann. SO2 ist in dieser Hinsicht
noch schlechter, weil es ein Magnesiumfeuer beschleunigen kann.
Das einzig bekannte Schutzgas zum Löschen eines Magnesiumfeuers
ist Bortrifluorid (BF3), das sehr teuer
und sehr giftig ist.
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Alternative
Schutzgaszusammensetzungen sind wünschenswert.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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In
einem ersten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Schutzgaszusammensetzung
zum Schützen
von geschmolzenem Magnesium/einer geschmolzenen Magnesiumlegierung
bereit, wobei die Zusammensetzung einen Fluor enthaltenden Hemmstoff
wie in Anspruch 1 definiert und ein Trägergas umfasst, wobei jede
Komponente der Zusammensetzung ein Erderwärmungspotential (GWP) (bezogen
auf das absolute GWP für
Kohlendioxid bei einem Zeithorizont von 100 Jahren) von weniger
als 5000 hat.
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Vorzugsweise
hat der Hemmstoff ein minimales Ozonabbaupotential, bevorzugter
hat der Hemmstoff kein Ozonabbaupotential.
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Vorzugsweise
ist der Hemmstoff ungiftig. In dieser Hinsicht werden Verbindungen
mit einem Schwellengrenzwert-zeitgewichtetem Mittelwert (TLV-TWA)
(die zeitgewichtete Durchschnittskonzentration für einen normalen achtstündigen Arbeitstag
und einer 40-Stunden-Arbeitswoche,
der nahezu alle Arbeiter ohne nachteilige Wirkung wiederholt Tag
für Tag
ausgesetzt werden können),
wie von der American Conference of Governmental Industrial Hygienists
ausgegeben, von weniger als 100 ppm als giftig betrachtet. Beispielsweise sind
die in
US 1972317 offenbarten
BF
3, Siliziumtetrafluorid (SiF
4),
Stickstofftrifluorid (NF
3) und Sulfurylfluorid (SO
2F
2) giftig.
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Die
Zusammensetzung kann eine Mischung von Hemmstoffen umfassen (jeweils
mit einem GWP von weniger als 5000) und umfasst vorzugsweise eine
geringe Menge Hemmstoff und eine große Menge eines Trägergases.
Die Zusammensetzung besteht aus weniger als 1 Vol.-% Hemmstoff, und
der Rest ist Trägergas. Bevorzugter
enthält
die Zusammensetzung weniger als 0,5 Vol.-% (am meisten bevorzugt
weniger als 0,1 Vol.-%) Hemmstoff.
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Vorzugsweise
hat jede Komponente der Zusammensetzung ein GWP von weniger als
3000, noch bevorzugter von weniger als 1500.
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Geeignete
Trägergase
umfassen Luft, Kohlendioxid, Argon, Stickstoff und deren Mischungen.
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Der
Hemmstoff wird aus der Gruppe bestehend aus Fluorkohlenwasserstoffen
(HFCs), Hydrofluorethern (HFEs) und Mischungen daraus ausgewählt. Vorzugsweise
weist der Hemmstoff einen Siedepunkt von weniger als 100°C auf, mehr
bevorzugt weniger als 80°C.
Wenn der Hemmstoff bei Umgebungstemperatur gasförmig ist, kann er mit der gewünschten
Konzentration in dem Trägergas
verteilt werden. Wenn der Hemmstoff bei Umgebungstemperatur flüssig ist,
kann er mit einer gewünschten
Konzentration in dem Trägergas
mitgerissen werden, indem ein Strom des Trägergases über den Hemmstoff geleitet
wird. Geeignete Fluorkohlenwaserstoffe und Hydrofluorether sind
in Tabelle 1 unten aufgelistet, die ihre Siedepunkte (Sdp.) und
ihre GWPs (bezogen auf das absolute GWP für Kohlendioxid bei einem Zeithorizont
von 100 Jahren) umfasst, die aus IPCC 1996 entnommen wurden.
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Eine
bevorzugte Schutzgaszusammensetzung besteht aus 1,1,1,2-Tetrafluorethan
und trockener Luft. Experimentelle Arbeiten haben gezeigt, dass
eine solche Schutzgaszusammensetzung einen Schutz bereitstellt,
der dem von auf SF6 basierenden Zusammensetzungen
mindestens gleich ist, und bei niedrigeren Konzentrationen an Hemmstoff
verwendet werden kann. SF6 hat ein über 18 Mal
höheres
GWP als 1,1,1,2-Tetrafluorethan und kostet derzeit mehr als 2½ Mal so
viel wie 1,1,1,2-Tetrafluorethan.
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In
einem zweiten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Schützen
von geschmolzenem Magnesium einer geschmolzenen Magnesiumlegierung
bereit, wobei das Verfahren das Abschirmen des geschmolzenen Magnesiums/der
geschmolzenen Magnesiumlegierung mit einer Schutzgaszusammensetzung
gemäß dem ersten
Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst.
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Das
Verfahren gemäß dem zweiten
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist auf das Schützen von
geschmolzenem Magnesium/einer geschmolzenen Magnesiumlegierung in
einem Gießbehälter wie
z.B. einem Ofen und während
des Gießens
anwendbar.
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In
einem dritten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung
eines Hemmstoffes bereit, wie er mit Bezug auf den ersten Aspekt
der vorliegenden Erfindung definiert wurde, um die Oxidation von
geschmolzenem Magnesium/einer geschmolzenen Magnesiumlegierung zu
verhindern oder zu minimieren. Beispielhaft kann ein Hemmstoff der
vorliegenden Erfindung verwendet werden, um die Oxidation von geschmolzenem
Magnesium einer geschmolzenen Magnesiumlegierung während des
Sandgusses zu verhindern oder zu minimieren. Wenn der Hemmstoff
bei Umgebungstemperatur gasförmig
ist, kann die Sandform vor dem Gießen des geschmolzenen Metalls
mit Hemmstoff gespült
werden. Wenn der Hemmstoff bei Umgebungstemperatur flüssig ist,
kann die Sandform vor dem Eingießen des geschmolzenen Metalls
mit Hemmstoff aus einer Sprühflasche
oder dergleichen ausgesprüht
werden. Andere geeignete Verfahren der Verwendung von Hemmstoffen
der vorliegenden Erfindung, um die Oxidation von geschmolzenem Magnesiums/einer
geschmolzenen Magnesiumlegierung zu verhindern oder zu minimieren,
werden Fachleuten im Bereich der Gießpraxis bekannt sein.
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In
einem vierten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Löschen
eines Magnesium-/Magnesiumlegierungsfeuers bereit, wobei das Verfahren
umfasst, dass das Feuer mit einer Atmosphäre aus Hemmstoff in Kontakt
gebracht wird, wie er mit Bezug auf den ersten Aspekt der vorliegenden
Erfindung definiert wurde. Das Feuer kann so in Kontakt gebracht
werden, indem es zum Beispiel einem Strom des Hemmstoffes ausgesetzt
wird oder in ein Reservoir enthaltend den Hemmstoff eingetaucht
wird.
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BEISPIELE
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Die
nachfolgenden nicht-Vergleichsbeispiele veranschaulichen bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung und sollten nicht als den Umfang der
vorliegenden Erfindung auf irgendeine Weise beschränkend aufgefasst
werden.
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Beispiel 1
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Ein
Tiegelofen enthaltend 100 Gramm geschmolzenes reines Magnesium bei
680°C wurde
mit einer gasförmigen
Zusammensetzung bestehend aus 0,02 Vol.-% 1,1,1,2-Tetrafluorethan
abgeschirmt, wobei der Rest trockene Luft war. Es wurde ein guter
Schutz des geschmolzenen Magnesiums mit Bildung eines dünnen Oberflächenschutzfilms
beobachtet. Ein absichtliches Aufbrechen des Oberflächenfilms
führte
nicht zu einem Brand der geschmolzenen Magnesiumprobe.
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Vergleichsbeispiel 1
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Vergleichsbeispiel
1 war mit Beispiel 1 identisch, außer dass 1,1,1,2-Tetrafluorethan
durch SF6 ersetzt wurde. Es wurde kein guter
Schutz des geschmolzenen Magnesiums beobachtet, und die Magnesiumprobe brannte
schnell. Ein ausreichender Schutz der geschmolzenen Magnesiumprobe
wurde nur erreicht, wenn die gasförmige Zusammensetzung aus 0,05
Vol.-% SF6 bestand und der Rest trockene
Luft war. Bei dieser Konzentration von SF6 führte ein
absichtliches Aufbrechen des Oberflächenfilms zu einem lokalen
Brand der geschmolzenen Magnesiumprobe.
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Beispiel
1 und Vergleichsbeispiel 1 zeigen, dass die erfindungsgemäße Schutzgaszusammensetzung bei
einer niedrigeren Konzentration als eine Zusammensetzung basierend
auf SF6 einen guten Schutz von geschmolzenem
Magnesium zur Verfügung
stellt.
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Beispiel 2
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Eine
Reihe von einzelnen Rohblöcken
sowohl aus reinem Magnesium als auch aus der Magnesium-Aluminiumlegierung
AZ91 wurde in einer 8 kg-Rohblockform mit einer steuerbaren Atmosphärenkammer gegossen.
Das geschmolzene Metall wurde unter Vakuum in die Kammer gesaugt,
um die Rohblockform zu füllen.
Als die Rohblockform voll war, wurde das Vakuum ausgeschaltet, die
Kammer wurde mit einer Schutzgaszusammensetzung gefüllt, und
dem geschmolzenen Metall wurde Gelegenheit gegeben, sich zu verfestigen.
Im Fall der AZ91-Legierung bestand die Schutzgaszusammensetzung
aus 0,04 Vol.-% 1,1,1,2-Tetrafluorethan,
und der Rest war trockene Luft. Die Schutzgaszusammensetzung für den Guss
des reinen Magnesiums bestand aus 0,1 Vol.-% 1,1,1,2-Tetrafluorethan,
und der Rest war trockene Luft.
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Einzelne
Rohblöcke
sowohl aus reinem Magnesium als auch aus AZ91-Legierung wurden ohne
Brennen mit blankem glänzenden
Oberflächenzustand
mit sehr wenig Schlacke und ohne Reaktion mit Formbeschichtungen
aus Bornitrid hergestellt.
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Vergleichsbeispiel 2
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Vergleichsbeispiel
2 war mit Beispiel 2 identisch, außer dass 1,1,1,2-Tetrafluorethan
durch SF6 ersetzt wurde, das mit den gleichen
Konzentrationen verwendet wurde, d.h. 0,04 Vol.-% in trockener Luft
für die AZ91-Legierung
und 0,1 Vol.-% in trockener Luft für reines Magnesium.
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Die
in Beispiel 2 hergestellten Rohblöcke wiesen weniger Schlacke
auf und hatten einen attraktiveren Oberflächenzustand als die in Vergleichsbeispiel
2 hergestellten.
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Beispiel 3
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Ein
geringer Fluss an 1,1,1,2-Tetrafluorethan wurde kontinuierlich in
einen Behälter
dosiert, der verwendet wird, um geschmolzene Magnesiumschlacke zu
sammeln. Während
des Transports der Schlacke aus dem Ofen zu dem Behälter kam
die Schlacke mit der Luft in Kontakt und entzündete sich. Beim Einbringen
der Schlacke in den Behälter
hörte der
Brand schnell auf.
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Vergleichsbeispiel 3
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Vergleichsbeispiel
3 war mit Beispiel 3 identisch, außer dass 1,1,1,2-Tetrafluorethan
durch SF6 ersetzt wurde. In diesem Fall
brannte die Schlacke weiterhin, nachdem sie in den Behälter eingebracht
worden war.
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Beispiel
3 und Vergleichsbeispiel 3 zeigen, dass ein Hemmstoff der vorliegenden
Erfindung in der Lage ist, das Brennen von Magnesiummetall/Schlacke
zu unterdrücken.
Dies ermöglicht
die Minimierung von Magnesiumrauch in einer Arbeitsumgebung und
die Verhinderung von Oxidation des Magnesiummetallgehalts in der
Schlacke. Dies würde
Schlackeverarbeitungsvorgänge
ermöglichen,
um den wertvollen Magnesiummetallgehalt wiederzugewinnen.
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Beispiel 4
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Rohblöcke aus
reinem Magnesium wurden in 8 kg-Rohblockformen oder einer industriell
dimensionierten Rohblockgussmaschine mit einer steuerbaren Atmosphärenkammer
gegossen. Die Gussmaschine wurde mit einer Gussrate von 3 Tonnen
Gussmetall pro Stunde mit 330 Litern trockener Luft pro Minute und
3,3 Litern 1,1,1,2-Tetrafluorethan pro Minute in die Kammer eingebracht.
Rohblöcke
wurden ohne Brennen mit blankem glänzenden Oberflächenzustand
mit sehr wenig Schlacke und ohne Reaktion mit Formbeschichtungen
aus Bornitrid hergestellt.
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Vergleichsbeispiel 4
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Vergleichsbeispiel
4 war mit Beispiel 4 identisch, außer dass 1,1,1,2-Tetrafluorethan
durch SF6 ersetzt wurde, das mit der gleichen
Fließgeschwindigkeit
und der gleichen Konzentration in trockener Luft verwendet wurde.
In Vergleichsbeispiel 4 hergestellte Rohblöcke zeigten ähnliche
Eigenschaften wie die in Beispiel 4 hergestellten.
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Beispiel
4 und Vergleichsbeispiel 4 zeigen, dass das erfindungsgemäße Gas SF6 zur kontinuierlichen Herstellung von Magnesiumrohblöcken in
industriellem Maßstab
erfolgreich ersetzen kann.
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Beispiel 5
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Eine
Reihe von einzelnen Rohblöcken
aus reinem Magnesium wurde in einer 8 kg-Rohblockform mit einer
steuerbaren Atmosphärenkammer
gegossen. Das geschmolzene Metall wurde unter Vakuum in die Kammer
gesaugt, um die Rohblockform zu füllen. Als die Rohblockform
voll war, wurde das Vakuum ausgeschaltet, die Kammer wurde mit Schutzgaszusammensetzung
gefüllt,
und dem geschmolzenen Metall wurde Gelegenheit gegeben, sich zu
verfestigen. Die Schutzgaszusammensetzung wurde durch Leiten von
0,5 Litern trockener Luft pro Minute über 50 ml des flüssigen HFE
Methoxy-Nonafluorbutan hergestellt. Die resultierende Gasphasenmischung
floss in die Einzelrohblockgussvorrichtung. Einzelne Rohblöcke wurden
ohne Brennen mit blankem glänzenden
Oberflächenzustand
mit sehr wenig Schlacke und ohne Reaktion mit Formbeschichtungen
aus Bornitrid hergestellt.
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Beispiel 6
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Eine
Reihe von einzelnen Rohblöcken
aus reinem Magnesium wurde in einer 8 kg-Rohblockform mit einer steuerbaren Atmosphärenkammer
gegossen. Das geschmolzene Metall wurde unter Vakuum in die Kammer
gesaugt, um die Rohblockform zu füllen. Als die Rohblockform
voll war, wurde das Vakuum ausgeschaltet, die Kammer wurde mit einer
Schutzgaszusammensetzung gefüllt,
und dem geschmolzenen Metall wurde Gelegenheit gegeben, sich zu
verfestigen. Die Schutzgaszusammensetzung wurde durch Leiten von 0,5
Litern trockener Luft pro Minute über 50 ml des flüssigen HFC
Dihydrodekafluorpentan hergestellt. Die resultierende Gasphasenmischung
floss in die Einzelrohblock-Gussvorrichtung.
Einzelne Rohblöcke
wurden ohne Brennen mit blankem glänzenden Oberflächenzustand
mit sehr wenig Schlacke und ohne Reaktion mit Formbeschichtungen
aus Bornitrid hergestellt.
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Beispiel 7
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Ein
Ofen enthaltend 20 kg geschmolzenes Magnesium bei 700°C wurde mit
einer Schutzgaszusammensetzung abgeschirmt. Die Schutzgaszusammensetzung
wurde durch Leiten von 0,6 Litern trockener Luft pro Minute über 50 ml
des flüssigen
HFE Methoxy-Nonafluorbutan hergestellt. Die resultierende Gasphasenmischung
floss in den Ofen. Es wurde ein guter Schutz des geschmolzenen Magnesiums
mit Bildung eines dünnen
Oberflächenschutzfilms
beobachtet. Ein absichtliches Aufbrechen des Oberflächenfilms
führte
nicht zu einem Brand der geschmolzenen Magnesiumprobe.
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Beispiel 8
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Ein
Ofen enthaltend 20 kg geschmolzenes Magnesium bei 700°C wurde mit
einer Schutzgaszusammensetzung abgeschirmt. Die Schutzgaszusammensetzung
wurde durch Leiten von 0,9 Litern trockener Luft pro Minute über 50 ml
des flüssigen
HFE Ethoxy-Nonafluorbutan hergestellt. Die resultierende Gasphasenmischung
floss in den Ofen. Es wurde ein guter Schutz des geschmolzenen Magnesiums
mit Bildung eines dünnen
Oberflächenschutzfilms
beobachtet. Ein absichtliches Aufbrechen des Oberflächenfilms
führte
nicht zu einem Brand der geschmolzenen Magnesiumprobe.
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Beispiel 9
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Ein
Ofen enthaltend 20 kg geschmolzenes Magnesium bei 700°C wurde mit
einer Schutzgaszusammensetzung abgeschirmt. Die Schutzgaszusammensetzung
wurde durch Leiten von 0,9 Litern trockener Luft pro Minute über 50 ml
des flüssigen
HFC Dihydrodekafluorpentan hergestellt. Die resultierende Gasphasenmischung
floss in den Ofen. Es wurde ein guter Schutz des geschmolzenen Magnesiums
mit Bildung eines dünnen
Oberflächenschutzfilms
beobachtet. Ein absichtliches Aufbrechen des Oberflächenfilms
führte
nicht zu einem Brand der geschmolzenen Magnesiumprobe.
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Beispiel 10
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Ein
Ofen enthaltend 20 kg geschmolzenes Magnesium bei 700°C wurde mit
einer Schutzgaszusammensetzung bestehend aus 0,4 Vol.-% Difluorethan
abgeschirmt, wobei der Rest trockene Luft war. Es wurde ein guter
Schutz des geschmolzenen Magnesiums mit Bildung eines dünnen Oberflächenschutzfilms
beobachtet. Ein absichtliches Aufbrechen des Oberflächenfilms
führte
nicht zu einem Brand der geschmolzenen Magnesiumprobe.
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Vergleichsbeispiel 10
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Vergleichsbeispiel
10 war mit Beispiel 10 identisch, außer dass Difluorethan durch
SF6 ersetzt wurde, das mit der gleichen
Konzentration verwendet wurde. Es wurde ein guter Schutz des geschmolzenen
Magnesiums beobachtet.
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Beispiel
10 und Vergleichsbeispiel 10 zeigen, dass ein Hemmstoff der vorliegenden
Erfindung verglichen mit SF6 einen gleichwertigen
Schutz von geschmolzenem Magnesiummetall zur Verfügung stellt.
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Beispiel 11
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Durch
Handgießen
von geschmolzenem Magnesium in den Pressstutzen einer vertikalen
Injektionsdruckgussmaschine wurden Magnesium-Druckgüsse hergestellt.
Vor dem Gießen
des geschmolzenen Magnesiums in den Pressstutzen wurde eine kleine
Menge reines 1,1,1,2-Tetrafluorethan
in den Pressstutzen eingebracht. Dies schützte das geschmolzene Magnesium
in dem Pressstutzen und verhinderte, dass das geschmolzene Magnesium
während
des Füllens
der Form brannte.
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Beispiel 12
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Verschiedene
Magnesiumkomponenten wurden unter Verwendung des Investmentgussverfahrens hergestellt.
Vor dem Füllen
der Investmentgussschale mit geschmolzenem Magnesium wurde die Schale
mit reinem 1,1,1,2-Tetrafluorethan gespült. Dies verhinderte, dass
das Magnesium während
des Verfestigens in der Schale brannte. Nach dem Abkühlen wurde
die Schalenform entfernt. Der Magnesiumguss zeigte einen guten Oberflächenzustand.
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Beispiel 13
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Verschiedene
Magnesiumkomponenten wurden unter Verwendung des Sandgussverfahrens
hergestellt. Vor dem Füllen
der Sandform mit geschmolzenem Magnesium wurde die Sandform mit
reinem 1,1,1,2-Tetrafluorethan gespült. Dies verhinderte, dass
das Magnesium während
des Verfestigens in der Sandform brannte. Nach dem Abkühlen wurde
die Sandform entfernt. Der Magnesiumguss zeigte einen guten Oberflächenzustand.
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Beispiel 14
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Ein
Schmelzofen mit einem Durchmesser von 1,6 Metern enthaltend 4 Tonnen
geschmolzenes reines Magnesium wurde mit 60 Litern trockener Luft
pro Minute und 0,6 Litern 1,1,1,2-Tetrafluorethan pro Minute abgeschirmt.
Es wurde ein guter Schutz des geschmolzenen Magnesiums mit Bildung
eines dünnen
Oberflächenschutzfilms
beobachtet.
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Vergleichsbeispiel 14
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Vergleichsbeispiel
14 war mit Beispiel 14 identisch, außer dass 1,1,1,2-Tetrafluorethan
durch SF6 bei unterschiedlichen Fließgeschwindigkeiten
ersetzt wurde. Die Fließgeschwindigkeit
von trockener Luft wurde bei 60 Litern pro Minute gehalten. Ein
guter Schutz des geschmolzenen Magnesiums wurde nur bei einer SF6-Fließgeschwindigkeit
von 2 Litern pro Minute erreicht.
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Beispiel
14 und Vergleichsbeispiel 14 zeigen, dass die erfindungsgemäße Schutzgaszusammensetzung
im industriellen Maßstab
bei einer niedrigeren Konzentration als eine Zusammensetzung basierend
auf SF6 einen guten Schutz von geschmolzenem
Magnesium bereitstellt.