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Hintergrund der Erfindung
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1. Gebiet der Erfindung
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Das
Gebiet dieser Erfindung betrifft die Abgabe von Mitteln an Brustmilchgänge.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Die
Arzneistoffabgabe an Brustkrebspatienten und Patienten, die andere
mit der Brust verbundene Zustände
aufweisen, die einen therapeutischen Eingriff erfordern, war auf
die systemische Verabreichung der verordneten Arzneistoffe beschränkt, wobei
hier der klare Nachteil ist, dass der ganze Körper wegen eines Zustandes
behandelt wird, der in der Brust lokalisiert ist. Obwohl systemische
Antibiotika für
Mastitis (Infektion im Brustgang) vernünftige Behandlungen sind, und
obwohl in den Fällen,
in denen Brustkrebs metastasiert, eine systemische Verabreichung
ebenfalls vernünftig
ist, existieren jedoch Zustände,
die auf das Brustgewebe beschränkt
sind und die am wirksamsten durch lokale Verabreichung behandelt
werden könnten.
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Ein
lokaler chirurgischer Eingriff ist bei der Behandlung von lokalisiertem
Brustkrebs üblich,
wie es durch die weitverbreitete Praxis der Feinnadelbiopsien (Fine
Needle Biopsies = FNAs), der Lumpektomie (Brustgeschwulstentfernung)
und einer Teilmastektomie bewiesen wird. Oftmals wird im Anschluss
an eine Lumpektomie oder an eine Teilmastektomie das Brustgewebe
unterstützend
bestrahlt. Solche Verfahren zerreißen im Allgemeinen das Brustgewebe
und bieten in jedem Falle keine Möglichkeit für eine lokale Abgabe eines
therapeutischen Mittels an die Brust.
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Diagnostische
Verfahren wurden entwickelt, die das Sammeln von Duktus- bzw. Milchgangflüssigkeit
einschließen,
in einigen Fällen
durch Kanülieren oder
Katheterisieren eines Brustganges bzw. Brustmilchganges, um eine
solche Flüssigkeit
für eine
zytologische oder Marker-Analyse
zu sammeln. Ursprünglich
wurde die Gewinnung von Duktus-Flüssigkeit durch Sammeln der
Flüssigkeit
aus einem spontanen Ausfluss aus der Brustwarze erleichtert und
später
durch eine Brustwarzenabsaugung. Papanicolaou et al., (1958), Cancer,
11: 377–409
beschreibt eine exfoliative Zytologie aus einem spontanen Ausfluss
aus der Brustwarze der humanen Brustdrüse und beschreiben ihren Wert
in der Diagnose von Brustkrebs. Goodson WH & King EB, Kapitel 4: Discharches
and Secretions of the Nipple, The Breast: Comprehensive Management
of Benign and Malignant Diseases (1998), 2. Ausg. Bd. 2, Bland & Kirby, Hgs. W.
B. Saunders Co, Philadelphial, PA, Seiten 51–74, beschreibt einen Ausfluss
aus der Brustwarze und die Art und Weise, in der dieser verwendet
wurde, um die Zustände
bzw. Erkrankungen der Brust zu charakterisieren. Ein Brustwarzenabsaugungs-Zytologie
für die
Studie von Brustkrebsvorläufern
ist in King et al., (1983) Journal of the National Cancer Institute
71(6): 1115–1121
beschreiben. Eine zytologische epitheliale Hyperplasie und atypische
Hyperplasie, die in Brustwarzenabsaugflüssigkeit diagnostiziert wurden,
sind in einer Studie mit 2.701 Frauen mit dem erhöhten Risiko
von Brustkrebs assoziiert, wie in Wrensch et al., (1992) Am. J.
Epidemiology, v. 135(2): 130–141,
beschrieben ist. Die Brustwarzenabsaugflüssigkeit wird als ein viel
versprechendes, nicht-invasives Verfahren zum Identifizieren zellulärer Marker
des Brustkrebsrisikos in Sauter et al., (1997) British Journal of
Cancer 76(4): 494–501
identifiziert.
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Eine
Diagnose unter Verwendung von Milchgangflüssigkeit, die durch Zugriff
auf den Milchgang mit einer Lumen-basierten Vorrichtung wiedergewonnen
wurden, wie beispielsweise einem Katheter oder einer Kanüle, ist
von Sartorius et al., (1977) beschrieben worden, der eine zytologische
Auswertung der Brustflüssigkeit
vorgeschlagen hat, die unter Verwendung von Haar-artigen Einfach-Lumenkathetern
zum Nachweis von Brustkrebs gewonnen wurde, wie im Journal of the
National Cancer Institute 59(4): 1073–1080, beschrieben ist. Love
und Barsky, (1996) Lancet 348(9033): 997–999, demonstrierten die Gewinnung
von Ductus-Flüssigkeit
bzw. Milchgangflüssigkeit
durch Brustmilchgangendoskopie unter Verwendung einer Einfach-Lumenvorrichtung
zur Untersuchung der Stadien kanzeröser Brusterkrankungen.
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Eine
Firma mit dem Namen Diagnostics Inc., gegründet 1968, erzeugte Vorrichtungen
zur Gewinnung von Brustmilchgangsflüssigkeit zur zytologischen
Auswertung. Die Vorrichtungen schließen eine Brustwarzenabsaugungsvorrichtung,
um NAF aus Patienten zu sammeln und Einfach-Lumenkatheter ein, um
Ductus-Flüssigkeit
zu gewinnen. Die Vorrichtungen wurden vor dem 28. Mai 1976 zum Zwecke der
Sammlung von Brustmilchgangsflüssigkeit
zur zytologischen Auswertung verkauft.
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WO
99/55384 beschreibt Verfahren zur Ductus-Spülung unter Verwendung von dualen
Lumenkathetern zum Infundieren einer Waschflüssigkeit durch das Infusionslumen
und die Gewinnung von Ductus-Flüssigkeit,
die sich mit der Waschflüssigkeit vermischt
und die durch das Sammelvolumen eines dualen Lumenkatheters gesammelt
wird. WO 00/39557 beschreibt einen dualen Lumenkatheter zur Abgabe
und Gewinnung von Ductus-Flüssigkeit zur
Diagnose. WO 00/51666 beschreibt eine Mehrfachvorrichtung zur Lumen-basierten
Abgabe eines therapeutischen Mittels an mehrere Brustgänge an einer
einzigen Brust zum selben Zeitpunkt.
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Während eine
Kanülierung
und Katheterisierung geeignete Mittel zur diagnostischen Gewinnung von
Brustmilchgangsflüssigkeit
sind und ebenfalls vernünftige
Ansätze
zur intraductalen Abgabe therapeutischer Mittel, wäre es ein
großer
Vorteil, die intraductalen Abgabevorrichtungen und Modalitäten zu verbessern,
die für
Patienten verfügbar
sind, die lokalisierte Brusterkrankungen aufweisen, für die die
sicherste, am wenigsten toxische und effektivste therapeutische
Verabreichung intraductal ist.
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Die
vorliegende Erfindung verbessert die bestehende und sich weiterentwickelnde
intraductale Therapie durch Bereitstellung alternativer intraductaler
Abgabevorrichtungen und Modalitäten
und durch Ausweitung der Nützlichkeit
und der Ausübung
der gegenwärtig
bekannten und beschriebenen intraductalen Abgabemodalitäten unter
Verwendung einer ductalen Katheterisierung und einer ductalen Kanülierung.
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Relevante
Literatur
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US-Patent
Nr. 5763415 von Sukumar offenbart prophylaktische und therapeutische
Verfahren zur Behandlung des Milchgangepithels eines Brustmilchganges
durch Behandlung des Milchganges mit einem das Epithel zerstörenden Mittel
und beansprucht ein Verfahren zur Behandlung des Ductus-Epithels
einer Brustdrüse
prophylaktisch oder therapeutisch für Krebs durch Ductus-Kanülierung
eines Milchganges und Verabreichung eines Vektors, der Thymidinkinase
umfasst, an den Milchgang und sein Prodrug Ganciclovir.
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US-Patent
Nr. 4981692 auf den Namen Popescu et al. offenbart und beansprucht
ein Verfahren zur Behandlung von Infektionen in einem Tier (insbesondere
Rinder) durch Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge
eines Aminoglycosids in Liposom-Form durch intramammäre Infusion.
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Die
US-Patente Nr. 4202329 und 4365632 auf den Namen Kortum offenbaren
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Stimulierung der Immunresistenz
durch Einführung
zumindest eines relativ kleinen festen untoxischen, im Wesentlichen
nicht biologisch abbaubaren Körpers,
der eine unspezifische Antigen-Wirkung aufweist, in jede Drüsenzisterne des
Euters. Das kontinuierliche Vorhandensein des unspezifischen Antigenkörpers induziert
eine Immunresistenz, die eine Zunahme der Anzahl und Aktivität phagozytischer
Zellen im Euter einschließt,
was wiederum einen Schutz gegen eine Bakterieninvasion ohne Verschlechterung
der Milchqualität
bereitstellt. US-Patent Nr. 4202329 beansprucht ein Verfahren zur
Hemmung einer bakteriellen Infektion durch Verwendung dieses Verfahrens
und dieser Vorrichtung.
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US 4340054 offenbart einen
Verteiler, der eine solche Größe, Form
und Anpassung aufweist, dass Arzneistoffe in Körperhöhlen und Körperöffnungen verteilt werden, für Anwendungen,
die eine orale Verabreichung, intramuskuläre Implantate, intrauterine,
vaginale, zervikale, rektale, nasale, Ohr- und dermale Anwendungen
einschließen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Vorrichtung und einen Kit wie
in den beigefügten
Ansprüchen
definiert bereit. Die Offenbarung betrifft ebenfalls Verfahren zur
Behandlung eines Zustandes der Brust durch Etablieren einer temporären Zugangsbahn
zu einem Brustmilchgang und die Abgabe eines Mittels durch die Spur
bzw. den Gang an den Milchgang über
die Zeit hinweg, wobei über
eine definierte Zeitspanne hinweg eine spezifische Menge eines Mittels
in einer relativ konstanten Rate bzw. Geschwindigkeit abgegeben
wird. Das Etablieren einer Spur bzw. Bahn kann das Anordnen einer
innenliegenden Einheit, die ein Reservoir im Milchsäckchen des
Brustmilchganges umfasst, mit einer Leitung oder Röhre (oder
Leine oder Leitung) an die Brustwarzenoberfläche zur Gewinnung oder Wiederaufladung
der Einheit umfassen. Die Offenbarung betrifft ebenfalls ein Verfahren
zur Behandlung eines Zustandes der Brust, umfassend das Anordnen
eines Implantates in einer Brust während eines chirurgischen Eingriffs
an der Brust (das Implantat umfasst ein Reservoir) und die Abgabe eines
Mittels aus dem Reservoir an den Milchgang über eine Zeitspanne hinweg,
wobei über
eine definierte Zeitspanne eine spezifische Menge Mittel in einer
relativ konstanten Rate abgegeben wird. Die Offenbarung betrifft
ebenfalls ein Verfahren zur Behandlung eines Zustandes der Brust,
das den Zugang zu einem Brustmilchgang und die Abgabe eines Mittels,
das eine Zeit-Verzögerungsformulierung
umfasst, an den Milchgang zur Abgabe des Mittels über eine
Zeitspanne hinweg in den Milchgang umfasst, wobei über eine
definierte Zeitspanne eine spezifische Menge Mittel in einer relativ
konstanten Rate abgegeben wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Vorrichtungen zur Abgabe eines Mittels
an einen Brustmilchkanal über
die Zeit hinweg bereit, das das Anordnen einer innenliegenden Einheit,
die ein Reservoir in einem Milchgang umfasst oder das Anordnen einer Einheit
an der Brustwarzenoberfläche
umfasst, die einen Zugang zu dem Milchgang aufweist (beispielsweise
eine Reißnagelkopfkonfiguration).
Eine Leitung, Leine oder Röhre
kann mit dem Reservoir verbunden sein, um das Mittel an den Brustmilchgang (beispielsweise
mit dem Reißnagelkopf)
abzugeben, oder eine Leitung, Leine oder Röhre kann an eine innenliegende
Einheit angeschlossen sein, die ein Reservoir umfasst, für den Zweck
der Wiederbefüllung oder
Gewinnung einer gebrauchten innenliegenden Einheit. In jedem Falle
setzt das Reservoir in der Einheit (entweder innenliegend oder an
der Brustwarzenoberfläche
befindlich) das Mittel an den Milchgang über die Zeit hinweg frei.
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Das
abgegebene Mittel kann ein therapeutisch wirksames Mittel sein,
einschließlich
beispielsweise irgendeines Mittels, das zur Behandlung des identifizierten
Zustands der Brust geeignet ist, einschließlich beispielsweise irgendeines
Anti-Krebsmittels, irgendwelcher prophylaktischer Mittel oder irgendeines
Mittels zur Behandlung irgendeines anderen Zustandes der Brust oder
zur Prophylaxe gegen einen Zustand der Brust. Somit kann beispielsweise das
Mittel, wenn es ein Anti-Krebsmittel ist, beispielsweise einen Modulator
der Östrogenaktivität, ein zytostatisches
Mittel oder ein zytotoxisches Mittel einschließen. Das Mittel kann ebenfalls
beispielsweise einen Antikörper,
ein Peptid, ein Polypeptid, eine Nucleinsäure, ein Polynucleotid, ein
kleines organisches Molekül,
ein Makromolekül,
ein Polymer, ein Kohlenhydrat oder ein Lipid einschließen. Das
Mittel kann so formuliert werden, dass es über die Zeit hinweg in einem
Brustmilchgang freigesetzt wird. Das Mittel kann an das Milchsäckchen des
Brustmilchganges für
eine Freisetzung in den Rest des Ductus-Systems von dort aus abgegeben
werden, oder das Mittel kann an irgendeinen Teil des Brustmilchganges
abgegeben wer den, beispielsweise einschließlich des Ductus-Lumens des
Ductus-Systems und ebenfalls an die terminale lobuläre Ductus-Einheit.
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Die
Erfindung schließt
ebenfalls Kits ein, die eine hierin beschriebene Vorrichtung aufweisen,
zur Abgabe eines Mittels an einen Brustmilchgang. Die Kits können weiterhin
ein Mittel oder Mittel einschließen, das hierin zur Abgabe
an einen Brustmilchgang beschrieben wurde.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
einen Querschnitt zweier Brustmilchgänge in einer Brust.
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2 zeigt
die externe Abgabevorrichtung, die Zugang zu zwei Brustmilchgängen aufweist.
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3 zeigt
eine innenliegende Einheit mit einer Leine, die in einem Milchgang
verbleibt.
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4 zeigt
eine innenliegende Einheit, die eine osmotische Pumpe ist, die eine
atraumatische Einführform
aufweist und die eine Leine zur Brustwarzenoberfläche aufweist,
und im Milchgang verbleibt.
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5 zeigt
die durch Katheter geleitete intraductale Abgabe einer innenliegenden
Einheit mit einer Leine.
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6 zeigt
die Integration einer Katheterspitze mit einer atraumatischen innenliegenden
Einheit.
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7 zeigt
den Schaltkreis für
einen Mikrochip zur Herstellung einer kokonartigen innenliegenden
Einheit zur intraductalen Abgabe eines Mittels.
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8 zeigt
einen Mikrochip in einem atraumatisch geformten Kokon, der zur Abgabe
an einen Milchgang vorgesehen ist, und der zur Wiedergewinnung und
zur Wiederbefüllung
eine Leine aufweist.
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9 zeigt
einen biologisch abbaubaren Stopfen in den Milchgängen.
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10 zeigt
Röhren
in den Milchgängen zum
häufigen
Zugang zu den Milchgängen
mit einem Katheter-artigen Instrument.
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Beschreibung
der speziellen Ausführungsformen
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Die
folgenden bevorzugten Ausführungsformen
und Beispiele sind zu Veranschaulichungszwecken dargestellt und
sollen keinesfalls als einschränkend
aufgefasst werden.
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Das
offenbarte Verfahren zur Behandlung eines Zustands der Brust umfasst
das Etablieren eines temporären
Zugangs zu einem Brustmilchgang; und die Abgabe eines Mittels auf
diesem Wege an den Milchgang über
eine Zeitspanne hinweg, wobei über eine
definierte Zeitspanne eine spezifische Menge an Mittel in einer
relativ konstanten Geschwindigkeit abgegeben wird. Der Brustzustand
kann irgendein Brustzustand sein, beispielsweise Brust-Präkrebs oder
Krebs. Brustkrebs schreitet durch voneinander getrennt prämaligne
und maligne Zellstadien voran: normales Milchgangepithel, atypische
Ductus-Hyperplasie, Ductus-Karzinom in situ (DCIS) (einschließlich niedriggradigem
DCIS und hochgradigem DCIS) und letztendlich ein invasives Ductus-Karzinom.
Die Trennlinie zwischen Krebs und Präkrebs wird auf dem Gebiet unterschiedlich
definiert, jedoch kann Präkrebs
solche Zustände
bis zu einer niedergradigen DCIS einschließen und Krebs kann hochgradige DCIS
und invasives Karzinom einschließen. Der Zustand der Brust
(insbesondere Brust-Präkrebs
oder Krebs) kann durch Mammogramm, physikalische Überprüfung der
Brust, MRI (Magnetresonanzbildgebung), Analyse einer Brustwarzenabsaugflüssigkeit für abnormale
Zellen, Ductus-Spülung
der Brust oder andere Mittel zum Identifizieren des Zustands identifiziert
werden. Vorzugsweise kann das Verfahren zum Identifizieren des Zustandes
Informationen bereitstellen, die zu einer Erkenntnis führen, in
welchem Brustmilchgang oder -milchgängen der Zustand lokalisiert
ist. Der Zustand kann in der Brust im Milchgang-Lumen oder in der
lobulären
terminalen Ductaleinheit (TDLU) entstehen.
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Die
Etablierung eines zeitweiligen Zugangsweges zum Brustgang kann auf
mehreren Wegen erreicht werden. Temporär bedeutet eine Zeitspanne einer
Behandlungsvorschrift und kann Stunden, Tage, Wochen, Monate oder
Jahre bedeuten oder irgendeine Zeitspanne, die nicht als permanenter
Zugang zum Milchgang angesehen werden kann. In einer einfachen Ausfüh rungsform
kann der Zugangsweg eine Röhre
oder ein Lumen sein, das im Milchgang an der Milchgangöffnung angeordnet
ist und sich in den Ductus-Lumen für eine kleine Distanz hinein
erstreckt (beispielsweise von ungefähr 5 mm bis ungefähr 12 mm),
wodurch dem praktizierenden Arzt eine Passage für Katheter- oder Kanülen-basierte Abgabe
eines Mittels auf regulärer
Basis bereitgestellt wird. Der Zugang kann beispielsweise täglich, wöchentlich
oder monatlich oder irgendein Zeitintervall sein, das für die Dosierungsvorschrift
und das Ziel der Erleichterung einer effektiven Behandlung geeignet
ist (beispielsweise um die abnormalen Zellen im Brustmilchgang festzuhalten
oder zu eliminieren). Alternativ kann eine Vorrichtung im Milchgang
in irgendeiner Position im Milchgang angeordnet werden, beispielsweise
vom Beginn des Milchgangs ab nahe der Milchgangöffnung bis hinab und einschließlich der
lobulären
Enden des Ductus-Systems und irgendeines Ortes dazwischen. Eine
bevorzugte Anordnung der Vorrichtung wird in einigen Situationen die
Anordnung der Vorrichtung in dem Milchsäckchen sein. Wenn eine Verletzung
innerhalb des Milchgangs lokalisiert ist, kann die bevorzugte Anordnung
der Vorrichtung an einem Ort der Läsion oder Läsionen sein. Wenn die Vorrichtung
ebenfalls eine Leitung oder Leine umfasst, die von der Vorrichtung am
Ort im Milchgang zur Brustwarzenoberfläche verläuft, wird ein temporärer Zugangsweg
für die
Zeitdauer, für
die die Vorrichtung im Milchgang verbleibt, etabliert. Die Leine
(Leitung, Röhre
oder Draht), die an der Vorrichtung befestigt ist, kann weiterhin
ablösbar
und/oder entfernbar sein und kann ebenfalls dazu in der Lage sein,
an die Vorrichtung wieder befestigt zu werden, wenn es erwünscht ist,
die Vorrichtung wiederzubefüllen
oder diese zu entfernen.
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Die
Etablierung eines Zugangswegs kann die Anordnung einer innenliegenden
Einheit, die ein Reservoir im Brustmilchgang umfasst (beispielsweise
im Milchsäckchen
des Brustmilchgangs) mit einer Leitung, Leine, Schnur oder Röhre an der
Brustwarzenoberfläche
umfassen, um die Einheit wiederzugewinnen oder wiederzubefüllen. Somit
kann ein Zugangsweg eine Leine, Leitung, Führung, Röhre oder Lumen umfassen, die
an der innenliegenden Einheit angeschlossen sind, die an den Milchgang
abgegeben wird. Die Etablierung eines Zugangswegs kann einen einmaligen
Zugang zum Milchgang bedeuten, um eine darin enthaltene Einheit
abzugeben (beispielsweise eine Pumpe oder Mikrochip), die später durch
Verwendung der Leine oder einer Leitung, die an der Vorrichtung
befestigt ist, wiedergewonnen und/oder wiederbefüllt wird. Die darin liegende
Einheit kann, wenn sie einmal an den Milchgang abgegeben wurde,
eine Zugangsleitung oder Lumen aufweisen, das sich bis zum Äußeren der
Brust durch die Ductus-Öffnung
erstreckt und die die Fähigkeit aufweist,
einen Zugang zur Führung
aufzuweisen um die darin liegende Einheit wiederzugewinnen oder diese
wiederzu befüllen.
Wie erwähnt,
kann die Leine oder Leitung ablösbar
sein und dann später
wieder befestigt werden, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, die Vorrichtung
wieder aufzuladen oder zu entfernen.
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Das
Mittel wird durch den Weg zum Milchgang über die Zeit hinweg abgegeben,
beispielsweise über
eine Zeitspanne nach der Installation der innenliegenden Einheit
oder über
die Zeit hinweg nach Installation einer Röhre im Milchgang für einen
häufigen
Zugang. Somit gibt beispielsweise eine innenliegende Einheit (beispielsweise
eine, die sich in dem Milchsäckchen
des Milchganges oder anderswo im Ductus-System befindet und beispielsweise
eine, die eine Leine oder Leitung an der Außenseite des Milchganges durch
die Ductus-Öffnung
zum Wiederbefüllen
oder zur Wiedergewinnung einer gebrauchten inliegenden Einheit aufweist)
das Mittel in das Ductus-Lumen über
die Zeit hinweg ab. Über
die Zeit hinweg bedeutet eine Zeitspanne, beispielsweise Tage, Wochen,
Monate oder Jahre, so dass die Therapie mehr als eine Dosis zu einem
Zeitpunkt abgibt, sondern eher der Körper und die Ductus-Cavität eine Reihe
von Dosen empfängt,
um den Zustand zu behandelt. Das Mittel wird an den Ductus über die
Zeit hinweg abgegeben, was bedeutet, das an einem oder mehreren
Zeitpunkten das Mittel im Ductus dispergiert wird. Wenn beispielsweise
die Abgabe durch einen Katheter durch eine Röhre erfolgt, die sich im Ductus
befindet, und die eine Öffnung
mit der Brustwarzenoberfläche
aufweist wird über
die Zeit hinweg einschließlich
mehr als eines Zeitpunkts der Abgabe ein Mittel dem Gang zugeführt. Ebenfalls
kann weiterhin als Beispiel, wo das Mittel eine Zeit-Verzögerungsformulierung
umfasst, eine einzige Abgabe eine Abgabe über die Zeit hinweg bewirken,
wobei das Mittel, das ursprünglich
an den Milchgang abgegeben wird, seinen Inhalt in den Milchgang
in kleinen Teilmengen freisetzt, um eine Behandlung des Milchganges über die
Zeit hinweg bereitzustellen.
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Das
Mittel, das an den Brustmilchgang abgegeben wird, kann eine Depotformulierung
umfassen. Das Mittel selbst kann zur Freisetzung selbst über die Zeit
hinweg (als Depot) formuliert sein, und nicht zur Freisetzung an
einem einzigen Zeitpunkt. Somit kann beispielsweise ein Depotgel,
das durch den Katheter durch eine Röhre abgegeben wird, die sich
an der Ductus-Öffnung befindet,
an den Milchgang in einer Verabreichung abgegeben werden, für eine Depotverteilung
des Mittels durch den Milchgang. In ähnlicher Weise können andere
Mittel in solchen Formulierungen oder Konfigurationen wie beispielsweise Kügelchen,
Kapseln, Schwämme,
Polymere oder andere Formulierungen, die dazu in der Lage sind,
eine Depot wirkung des Mittels bereitzustellen, durch eine Röhre in den
Milchgang abgegeben werden, der an der Ductus-Öffnung zugänglich ist, beispielsweise durch
Katheter oder Kanüle.
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Somit
wird über
eine definierte Zeitspanne eine spezielle Menge eines Mittels bzw.
Wirkstoffes in einer relativ konstanten Rate an den Milchgang abgegeben.
Beispielsweise wird eine Zeitverzögerungsformulierung, die an
den Milchgang durch einen Zugangsweg abgegeben wurde, der beispielsweise durch
eine Röhre
im Milchgang erzeugt wurde, eine spezifische Menge eines Mittels
(beispielsweise 1/10, 1/100 oder 1/1000 des abgegebenen Mittels)
in einer relativ konstanten Geschwindigkeit (beispielsweise 1 bis
12 Stunden, jeweils 1 bis 4 Tage, jeweils 1 bis 2 Wochen, monatlich,
zweimonatlich) während des
Zeitraumes freisetzen, in dem sich die Formulierung im Milchgang
befindet. Deswegen kann die Konzentration des Mittels, die Freisetzungsgeschwindigkeit
in der Formulierung manipuliert werden, um eine Dosierung und Freisetzungsgeschwindigkeit
bereitzustellen, die für
eine wirksame und sichere Abgabe des Mittels an den Patienten wünschenswert
ist. Ebenfalls kann beispielsweise das Mittel in einer Vorrichtung
enthalten sein, die das Mittel in einer konstanten Rate freisetzt,
beispielsweise eine Pumpe oder ein Mikrochip, der so programmiert
oder technisch verändert
wurde, dass er das Mittel in einer relativ konstanten Geschwindigkeit
freisetzt. Die Pumpe oder der Chip können im Ductus vollständig angeordnet
sein und können
eine Leine an der Außenseite der
Brust zur Wiedergewinnung oder Wiederbefüllung der Pumpe oder des Mikrochips
aufweisen oder können
an der Brustwarzenoberfläche
vorliegen (oder anderswo an der Brust) mit einer Leitung oder Röhre, die
in den Milchgang eingebracht wurde (ein Zugangsweg), der den Weg
zur Abgabe an den Milchgang bereitstellt. Die Abgabegeschwindigkeit des
Mittels durch die Pumpe oder den Mikrochip wird am wahrscheinlichsten
durch die Freisetzungsgeschwindigkeit des Mittels aus der Pumpe
oder des Mikrochips bestimmt, und kann ebenfalls durch die Konzentration
und/oder die Menge eines Mittels bewirkt werden, das in der Pumpe
oder dem Mikrochip angeordnet ist oder durch eine andere Vorrichtung zum
Zwecke der Mittelabgabe. Die Geschwindigkeit ist relativ konstant
insofern als ungefähr
die Menge X an Mittel über
die Menge Y an Zeit abgegeben wird.
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Wie
erwähnt,
kann die Etablierung eines Zugangswegs das Anordnen einer innenliegenden
Einheit umfassen, die ein Reservoir im Brustmilchgang aufweist (beispielsweise
im Milchsäckchen
oder anderswo innerhalb des Brustganges oder TDLU) mit einer Führung oder
Röhre (oder
Leine oder Leitung), die aus der Vorrichtung an die Brustwarzenoberfläche führt, um
die Einheit wiederzugewinnen oder wiederzubefüllen. Die Leine kann permanent
an der Ein heit befestigt sein oder kann entfernbar und/oder wiederanbringbar
sein, beispielsweise in dem Fall, in dem die Einheit später wiederbefüllt oder
wiedergewonnen wird. Die Pumpe kann einen Reißnagel mit einem Kopf umfassen,
wobei der Kopf außerhalb
des Milchganges verbleibt und ein angeschlossener Schaft den Milchgang
zur Abgabe des Mittels intraductual durchdringt. Der Reißnagelkopf
kann eine osmotische oder eine andere Art einer Pumpe enthalten.
Die Pumpe, sei es osmotisch oder eine andere Art, kann in dem Milchsäckchen oder
anderswo im Milchgang angeordnet werden, beispielsweise ebenfalls
mit einer Leitung oder einer Leine, die zur Wiederbefüllung oder
Wiedergewinnung einer verbrauchten Pumpe befestigt ist.
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Der
Pumpenmechanismus kann beispielsweise eine osmotische DurosTM-Pumpe, hergestellt von Alza Corporation,
Palo Alto, CA umfassen. Der Pumpenmechanismus für die intraductale Verabreichung
kann im Reißnagelkopf-Anteil
der Pumpe sitzen, der sich auf der Brustwarzenoberfläche befindet,
oder kann eine darin liegende Einheit umfassen, die im Milchgang
angeordnet ist. Unter dem Reißnagelkopf
der Pumpe kann eine Spitze, ein Lumen, eine Röhre der ein Schaftanteil sein,
der in einem Milchgang so angeordnet ist, dass die Pumpe das Mittel
zu dem Schaft und somit in den Milchgang abgibt. Eine innenliegende
Einheit, die im Milchgang angeordnet ist, kann eine Pumpe sei, beispielsweise
eine osmotische Pumpe, und die Pumpe kann im Milchgang in jeder
Position innerhalb des Milchgangs angeordnet sein. Die osmotische
Pumpe kann im Wesentlichen wie die im US-Patent Nr. 5531736, 5279608, 5562654,
5827538, 5798119, 5795591, 4552561 oder 5492534 beschriebenen Pumpen
zusammengebaut oder konfiguriert sein, mit geeigneten Modifikationen
bezüglich
der Größe und des
Volumens zur Verabreichung an den Milchgang einer Brust, beispielsweise
zur Anordnung im Milchgang (beispielsweise dem Milchsäckchen oder
anderswo im Ductus-System)
oder zur Anordnung an der Nippeloberfläche. Die Spitze oder der Schaft
einer Reißnagelkopfpumpe,
die auf der Brustwarzenoberfläche
befindlich ist (die Spitze oder der Schaft, die Zugang zum Milchgang
haben), können
dazu in der Lage sein, sich zu drehen, um Milchgänge verschiedener Positionen
an der Brustwarzenoberfläche
aufzunehmen. Eine Einzelne Reißnagelkopfpumpe
kann ein oder mehrere Spitzen oder Schafte aufweisen, die unterhalb
des Reißnagelkopfes
angeordnet sind, um einen Zugang zu einem speziellen Milchgang oder Milchgängen zu
haben, beispielsweise, wenn man zu zwei oder mehreren Milchgängen in
einer Brust Zugang haben muss.
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Die
Pumpe kann, wenn sie einmal designt und konfiguriert wurde, mit
einem in geeigneter Weise formulierten Mittel zur intraductalen
Verabreichung befüllt
werden. Wenn sie einmal in dem Milchgang oder auf der Brustwarzenoberfläche (mit
Zugang zum Milchgang) angeordnet ist, kann die Pumpe die Verabreichung
eines Arzneistoffes oder eines therapeutischen Mittels an den Milchgang
erleichtern. Begreiflicherweise kann eine Reißnagelkopfpumpe so konfiguriert
sein, dass sie alle Milchgänge, die
sich in der Brust eines gegebenen Individuums befinden, versorgt.
Eine vorgegebene Brust kann mit mehreren innenliegenden Einheiten
ausgestattet sein, eine jeweils für jeden Milchgang, der eine
Behandlung erfordert. Weitere Pumpen können dazu verwendet werden
oder können
an eine intraductuale Verabreichung angepasst werden, und können beispielsweise
Solches einschließen,
was in Dash et al., J. Pharmacol. Toxicol. Methods 40(1): 1–12 (1989), Kim
et al., IEEE Trans Biomed. Eng. 46(6): 663–669 (1999), Bean CA, Critical
Care Nurs. Clin. North. Am. 10(3): 287–303 (1998), beschrieben ist.
Die Pumpe kann aus biologisch abbaubarem Material hergestellt sein
und kann sich somit im Körper
nach Verwendung abbauen, eher als sie aus dem Milchgang wiedergewonnen
wird. Die innenliegenden Einheiten können eine Leitung oder einen
Faden bzw. eine Leine aufweisen, der zur Wiedergewinnung oder Wiederbefüllung der
Einheit an dieser befestigt oder entfernbar und wiederbefestigbar
ist.
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Die
innenliegende Einheit oder Einheit, die auf der Brustwarzenoberfläche verweilt,
kann einen Mikrochip umfassen. Der Mikrochip kann so geformt sein,
dass seine Anordnung in oder an den Milchgang angepasst ist oder
an andere Aspekte seiner Funktion, beispielsweise in einer quadratischen, rechtwinkligen
Wafer-, semiovalen, Kügelchen-
oder anderen nützlichen
Form. Der Mikrochip kann aus einem biegsamen dehnbaren Material
hergestellt sein, beispielsweise einem Kunststoff oder Polymer oder Silikon-basiertem
Material, das gerollt und gekrümmt werden
kann, um sich an die Innenarchitektur des Lumens eines Brustganges
anzupassen. Beispielsweise kann der Mikrochip in einer semiovalen
Form ausgeformt sein, wenn er flach ist, und kann alternierende
Kathoden- und Anoden-Anschlüsse
aufweisen, die mit Anschlüssen
beabstandet sind, die ein chemisches Mittel aufweisen, das nach
Aktivierung der Kathode und des Anoden-Kreislaufes freigesetzt wird (siehe 7).
Die semiovale oder andere Form kann beispielsweise wie ein Kokon
gerollt werden, um im Milchgang angeordnet zu werden, und kann dort
zur Freisetzung des Mittels über
die Zeit hinweg verweilen (siehe 8). Der
Kokon oder eine andere Konfiguration des Mikrochips kann ebenfalls
eben auch eine Leine, Leitung oder Röhre entweder zur Wiedergewinnung
des gebrauchten Mikrochips oder zur Wiederbefüllung mit einem chemischen
Mittel umfassen. Die Leine oder Lei tung kann entfernbar sein und kann
ebenfalls zu einem späteren
Zeitpunkt zur Wiederbefüllung
und/oder Wiedergewinnung der Einheit erneut daran befestigt werden.
Der Mikrochip kann aus einem biodegradierbaren bzw. biologisch abbaubaren
Material hergestellt sein und kann sich somit im Körper nach
Verwendung abbauen, eher als er wiedergewonnen wird. Der Mikrochip
kann das Mittel über
die Zeit hinweg nach Aktivierung des Mikrochip-Mechanismus freisetzen. Ein Mikrochip
kann in den Milchsäckchen
oder einem anderen Teil des Ductus angeordnet werden, einschließlich beispielsweise
des Ductus-Lumens und/oder der TDLU einer oder mehrerer Brustgänge. Ein
Mikrochip mit kontrollierter Freisetzung ist in Santini et al. Nature 397(6717):
335–8
(1999) beschrieben.
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Die
Erfindung stellt eine Vorrichtung zur Abgabe eines Mittels an einen
Brustmilchgang bereit, die eine Röhre oder einen Schaft umfasst,
der in de Ductus-Öffnung
angeordnet ist und der sich für
eine definierte Strecke in das Ductus-Lumen hinein erstreckt. Die
Röhre kann
in der Öffnung
sitzen und sich in den Milchgang hinein erstrecken und kann einen
Zugang zum Milchgang durch eine Lumen-basierte Abgabevorrichtung
bereitstellen, um periodische Abgaben eines Mittels an den Brustmilchgang unter
Verwendung der Lumen-basierten Abgabevorrichtung bereitzustellen,
die einen Zugang zum Milchgang durch den Zugangsweg in den Milchgang ergibt.
Die Lumen-basierte Abgabevorrichtung kann einen Katheter oder eine
Kanüle
umfassen. Weitere alternative intraductale Verabreichungen können in die
Anordnung von kleinen Hohlröhren
in den Öffnungen
des Milchganges und die Verwendung dieser semipermanenten Röhren (die
jeweils eine Anschluss-Öffnung
aufweisen) als Zugangseinheiten zum Zugang des Milchganges auf einer
Routinebasis (beispielsweise mit einer Lumen-basierten Ductus-Abgabevorrichtung,
beispielsweise einer Nadel, Kanüle
oder Katheter) zur Verabreichung einer flüssigen oder halbflüssigen (beispielsweise
einer Gel-) Formulierung (die beispielsweise ein therapeutisch aktives
Mittel oder ein diagnostisches Mittel enthält) an den Milchgang umfassen.
Das Mittel kann an den Milchgang im Allgemeinen in einer Einheit
verabreicht werden, die sich im Laufe der Zeit über den Rest des Milchgangs
oder den größten Teil
des Rests des Milchganges verteilt oder in den Milchgang durch einen
Chaser gewaschen werden kann, gefolgt von einer Verabreichung eines
Bolus eines Mittels. Die Abgabe kann das Milchsäckchen als Ziel definieren, vorausgesetzt,
dass das Mittel über
den Teil des Milchganges verteilt werden kann, wo seine Wirkung erforderlich
ist, beispielsweise durch Diffusion durch den Milchgang über die
Zeit hinweg. Optimalerweise kann das Mittel tief in den Milchgang
abgegeben werden, beispielsweise an die terminale lobuläre ductale Einheit
des Ductus-Systems. Als Minimum wird das Mittel jeden Bereich des
Ductus berühren,
an dem abnormale Zellen, eine Läsion
oder Tumor, vorliegen. Röhrenartige
Elemente können
in ihren jeweiligen Milchgängen
zur Erleichterung der regulären
Katheter- oder Kanülen-basierten Abgabe
eines Mittels an den Milchgang angeordnet werden Die Röhren, die eine Öffnung aufweisen,
stellen einen leichten Zugang zum Milchgang auf regulärer Basis
bereit, beispielsweise täglich,
wöchentlich
oder monatlich, abhängig
von den Bedürfnissen
der Therapie.
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Die
Offenbarung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Behandlung eines
Brustmilchgangs, das das Anordnen eines Implantates in einer Brust
während eines
chirurgischen Eingriffs an der Brust umfasst; wobei das Implantat
ein Reservoir mit einem Mittel bzw. Wirkstoff umfasst. Das Mittel
im Reservoir wird aus dem Reservoir an den Milchgang über die
Zeit hinweg abgegeben, wobei über
eine definierte Zeitspanne eine spezifische Menge eines Wirkstoffes
in einer relativ konstanten Rate abgegeben wird. Das Reservoir kann
eine Formulierung zur Zeitverzögerung
oder ein biodegradierbares Material umfassen. Das Material kann
eine Vorrichtung umfassen, beispielsweise eine Pumpe oder einen
Mikrochip, oder kann eine Einheit eines biodegradierbaren Materials umfassen,
das ein Mittel umfasst, beispielsweise einen Schwamm, ein Polymer,
ein Kügelchen
oder eine Reihe von Kügelchen
oder eine andere Konfiguration eines Implantats, das sich während oder
nach der Freisetzung über
die Zeit eines Mittels biologisch abbauen kann. Eine Vorrichtung
wie beispielsweise eine Pumpe oder ein Mikrochip können an
eine Leitung oder eine Leine befestigt werden, die an die Brustwarzenoberfläche durch
die Öffnung
des Ductus gefädelt
wurde, so dass die Vorrichtung zu einem späteren Zeitpunkt wiederbefüllt oder
wiedergewonnen werden kann. Die Leine oder Leitung kann ablösbar sein
und kann dazu in der Lage sein, wieder befestigt zu werden. Das
Implantat kann beispielsweise wie im US-Patent Nr. 4711251 offenbart
sein, das eine Körperimplantierbare
Führung
beschreibt. Das Implantat kann beispielsweise wie in US-Patent Nr. 5840059
offenbart sein, das einen länglichen,
flexiblen Laser-Transmissionskatheter beschreibt. Dieselben Vorrichtungen
können
als Implantate angeordnet im Milchgang nach einem chirurgischen
Eingriff verwendet werden oder um einen Zugangsweg zum Milchgang
durch Anordnen der Vorrichtung im Milchgang und Zurückhalten
der Führung
an der Brustwarzenoberfläche
zu etablieren.
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Ein
Brustkrebspatient kann durch Ausschneiden eines Anteils eines abnormalen
Gewebes behandelt werden, das eine Läsion umfasst (beispielsweise
eine Läsion
mit präkanzerösen oder
kanzerösen
Zellen) und durch Anordnen eines Implantats in oder nahe der Region
des ausgeschnittenen Gewebes. Das Implantat kann eine Abgabevorrichtung
oder eine innenliegende Einheit umfassen, die dazu in der Lage ist,
ein Mittel an die Brust nach dem chirurgischen Eingriff für eine Zeitspanne
abzugeben. Die Vorrichtung oder Einheit kann beispielsweise eine
Pumpe, ein Biopolymerimplantat, ein Gel, eine Depotkapsel, einen
Mikrochip, ein Kügelchen, das
ein Mittel enthält,
oder einen Schwamm umfassen. Das Mittel kann ein therapeutisches
Mittel umfassen. Das Ausschneiden eines Teils des Brustgewebes kann
die Durchführung
eines Verfahrens umfassen wie beispielsweise eine Lumpektomie, eine Ductektomie,
eine Teil-Ductektomie, das Ausschneiden einer präkanzerösen Läsion, das Ausschneiden einer
kanzerösen
Läsion,
ein „J"-Ausschneiden oder ein „Y"-Ausschneiden. Das
Implantat kann in der Brust nach der Anordnung für eine Zeitspanne im Bereich
von ungefähr
1 Monat bis 24 Monaten zurückgehalten
werden. Das Implantat kann eine Schnur, Leitung, Führung oder
Röhre aufweisen,
die dem Milchgang zur Milchgang- bzw. Ductus-Öffnung an der Brustwarzenoberfläche folgt,
um eine gebrauchte inliegende Einheit wiederzugewinnen oder diese
wiederzubefüllen.
Die Schnur oder Leitung kann ablösbar
sein und/oder wieder befestigbar sind.
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Die
Offenbarung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Behandlung eines
Zustandes der Brust, das den Zugang zu einem Brustmilchgang und
die Abgabe eines Mittels umfasst, das eine Depotformulierung umfasst,
an den Ductus, zur Abgabe des Mittels über eine Zeitspanne in den
Milchgang. Über
eine definierte Zeitspanne wird eine spezifische Menge eines Mittels
in einer relativ konstanten Rate abgegeben. Das Depotmittel kann
ein biodegradierbares Material umfassen. Das Mittel kann in solchen
Formen wie beispielsweise Kugel, Schwamm, Kapsel oder Stöpsel ausgeführt sein
und solche Materialien, wie beispielsweise ein Polymer, ein organisches
Material, eine Creme oder ein Gel können verwendet werden. Ein
biodegradierbares Element, das ein Mittel festgebunden oder aus
der Zusammensetzung des Elementes freisetzbar aufweist, kann in
den Milchgang eingefügt
sein, um sich darin abzubauen und das Mittel, das in dem Element
gebunden ist, zu verteilen. Ein solches Element kann beispielsweise
einen Stopfen einschließen,
der in das Lumen eingeführt
wurde und sich im Milchgang abbaut, Kügelchen, die sich im Milchgang
abbauen (beispielsweise durch Katheter oder Kanüle einfügbar), einen Schwamm, der das Mittel
trägt,
beispielsweise einen Schwamm, der sich ausdehnt und Mittel nach
Kontakt mit Ductus-Flüssigkeit
freisetzt, eine Kapsel, die ein Mittel zur Freisetzung im Milchgang
aufweist, ein Polymerstopfen oder -implantat oder ein Gel, das durch
den Katheter oder die Kanüle
an den Milchgang beispielsweise zur Freisetzung über die Zeit darin abgegeben
werden (das Gel expandiert vorzugsweise und bewegt sich im Milchgang,
so dass es die maximale Oberfläche des
ductalen Lumens, die möglich
ist, bedeckt).
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Das
Mittel kann in Form eines festen Schaftes bzw. Stabes formuliert
sein und der Stab kann ein biologisch abbaubares Polymer umfassen,
das sich langsam im Milchgang nach Anordnung im Milchgang auflöst und den
aktiven Wirkstoff über
die Zeit hinweg dispergiert bzw. verteilt. Diese festen Stäbe können aus
einem sich langsam auflösenden
oder verteilenden Material formuliert bzw. zubereitet sein, beispielsweise
einem biokompatiblen, biologisch abbaubaren Träger, der ein therapeutisches
Mittel zur Verteilung im Milchgang in sich birgt. Über die
Zeit hinweg wird der Stab deswegen schrumpfen und eventuell ganz
verschwinden und muss durch einen anderen therapeutischen Stab ersetzt
werden. Über die
Zeit hinweg wird deswegen der Stab schrumpfen, wenn das Mittel aus
dem Stab freigesetzt und in den Gang dispergiert wird, einschließlich möglicher
Regionen des Ganges, beispielsweise des Sinus bzw. Milchsäckchens,
des Ductus-Lumens und/oder der terminalen Ductus lobulären Einheit.
Alternativ wird das röhrenartige
Element in einem Ductus auf der Brustwarze der Brust angeordnet.
Eine Katheter-basierte Abgabevorrichtung mit einem Infusionsmechanismus
kann einen Zugang zum Duct bzw. Milchgang durch ein röhrenartiges
Element durch Einfügen
einer distalen Spitze finden, aus dem das Mittel in den Milchgang
dispergiert wird.
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Ein
fester Stab oder Stopfen kann ebenfalls in der Ductus-Öffnung angeordnet
werden, beispielsweise ein Biopolymerimplantat für das langsame Lösen und
Verteilen eines therapeutischen Mittels, das sich in der Biopolymermatrix
befindet. Siehe beispielsweise Yapp et al., Anticancer Drugs 9(9):
791–6 (1998).
Das Biopolymerimplantat kann ebenfalls weiter unten im Milchgang
angeordnet werden, beispielsweise im Milchsäckchen, dem Ductus-Lumen und/oder
weiterhin im Milchgang (beispielsweise der terminalen lobulären Ductus-Einheit
des Milchgangs). Der Vorteil der Anordnung an der Öffnung an einem
sichtbaren Ort besteht darin, dass es klar ist, wann das Implantat
vollständig
gelöst
wird, was das Timing einer Ersetzung des Implantats im Milchgang anzeigen
kann, oder eine Gelegenheit, die Behandlung des Zustandes zu überwachen,
um den optimalen nächsten
Zeitpunkt zur Verabreichung zu bestimmen und/oder wie die Dosierung
gestaltet sein sollte oder beides.
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Die
Erfindung stellt eine Vorrichtung zu Abgabe eines Mittels an einen
Brustmilchgang über
die Zeit hinweg bereit, umfassend ein Reservoir bzw. Behälter, der
dazu in der Lage ist, im Milchgang oder auf der Brustwarzenoberfläche zu liegen
und eine Leitung oder eine Röhre, die
mit dem Reservoir verbunden ist, um Mittel an den Milchgang abzugeben,
um ein innenliegendes Reservoir wiederzubefüllen, wenn es leer ist, oder
eine Wiedergewinnung eines innenliegenden Reservoirs aus dem Milchgang
bereitzustellen, wenn das Reservoir das Mittel an den Milchgang über die
Zeit hinweg freigesetzt hat. Das leere innenliegende Reservoir kann
durch die Leitung oder Röhre
wiederbefüllt
werden. Das Reservoir kann eine Pumpe umfassen, die beispielsweise
osmotisch sein kann. Das Reservoir kann einen Mikrochip umfassen.
Das Reservoir kann ein Volumen des Mittels in sich bergen, beispielsweise
im Bereich von ungefähr
0,001 ml bis 10 ml. Das Reservoir kann ein Volumen des Mittels in
einer Rate in einem Bereich von ungefähr 0,0001 ml/Tag bis ungefähr 0,001 ml/Stunde
abgeben. Vorzugsweise wird das Mittel konzentriert und/oder in winzigen
Mengen verwendet.
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Unter
Bezugnahme auf die Figuren zeigt 1 eine Brust 10 mit
einer Brustwarzenoberfläche 11,
einem Milchgang 12, einer Öffnung 13, einem Lumen 14,
einem Sphinkter des Milchsäckchens 15,
einem Milchsäckchen 16 und
einer Verzweigung der Milchgänge 16.
Eine Vorrichtung wird eingebracht oder ein Zugangsweg durch die Öffnung 13 und
das Lumen 14 bereitgestellt und die Vorrichtung kann sich
in einem Milchsäckchen 15 befinden. 2 zeigt eine
Vorrichtung, bei der der Abgabemechanismus 20 sich außerhalb
des Milchganges befindet und die Vorrichtung Zugangselemente 21 bereitstellt,
die an dem Abgabemechanismus befestigt sind und die im Milchgang
zur Abgabe des Mittels an den Milchgang vorhanden sind. Die Zugangselemente 21 können so designt
sein, dass sie an das Milchsäckchen 16 angepasst
sind und einen Knopf 22 aufweisen, der durch den Milchsäckchen-Sphinkter 15 zurückgehalten
wird, und Röhren 23,
die sich in den Milchgang zur Abgabe des Mittels in die Milchgänge 12 erstrecken.
Die Außenvorrichtung 20 kann
eine Pumpe sein, beispielsweise eine osmotische Pumpe. Die Pumpe
kann eine geschlossene Vorrichtung sein und das Verschluss- bzw.
Verkapselungselement kann aus einer Membrane oder aus einem elastischen
Material hergestellt sein. Alternativ kann das Verkapselungselement
ein starreres Material sein. Die Vorrichtung kann an der Brustwarze
durch irgendwelche Mittel befestigt werden, beispielsweise durch
Ansaugen, durch ein Mittel zur Befestigung an der Brustwarzenoberfläche, ein
Tape oder dergleichen oder die Befestigung, die durch die Knöpfe 22 bereitgestellt wird,
die sich im Milchsäckchen-Sphinkter 15 befinden.
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3 zeigt
eine innenliegende Einheit 30, die sich im Milchsäckchen 16 befindet
und eine Schnur 31 aufweist, die sich durch die Öffnung 13 erstreckt,
zum Wiederbefüllen
und/oder Wiedergewinnen der innenliegenden Einheit 30.
Die innenliegende Einheit 30 ist im Milch säckchen 16 angeordnet. Die
inliegende Einheit kann an irgendeinem Ort im Milchgang angeordnet
sein und muss sich nicht notwendigerweise genau im Milchsäckchen befinden. Die
innenliegende Einheit kann irgendeine geeignete Abgabevorrichtung
sein, die ein Reservoir, das Mittel zurückhält und ein Mittel zur Abgabe
eines Mittels an den Milchgang über
die Zeit hinweg aufweist, beispielsweise kann eine innenliegende
Einheit als Pumpe oder Mikrochip ausgestaltet sein. Die Pumpe kann
eine osmotische Pumpe sein. Der Mikrochip kann aktivierbar sein,
wenn er einmal im Körper
angeordnet ist oder gerade vor der Anordnung. Die Schnur 31 kann
eine Leitung sein oder eine Röhre, die
ein Lumen zur Abgabe des Mittels in die Röhre oder das Lumen aufweist,
um die innenliegende Einheit wiederzubefüllen oder aufzufrischen. Die
Schnur oder Leitung kann ablösbar
sein und kann ebenfalls möglicherweise
für eine
spätere
Anwendung oder einen Zugang zu der Einheit wiederbefestigbar sein. Vorzugsweise
passt die innenliegende Einheit 30 bequem in das Milchsäckchen 16 (oder
eine andere Position im Ductus-System), wobei genügend Raum vorhanden
ist, um das Mittel zu verteilen und ist elastisch oder zusammenlegbar,
wenn es verbraucht ist, so dass es aus dem Milchgang 12 einfacher
durch das Lumen 14 und die Öffnung 13 entfernt
werden kann.
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4 zeigt
eine innenliegende Einheit als osmotische Pumpe 40 vor
der Anordnung in dem Milchgang. Die Pumpe 40 weist ein
atraumatisches Frontende 41 und eine Schnur zur Entfernung
oder Wiederbefüllung
der Pumpe auf. Das Mittel 43 ist in der Pumpe dargestellt,
kann jedoch in irgendeiner Weise in der Pumpe vorliegen, die zum
Pumpendesign passt und die die Mittelabgabe zum Milchgang erleichtert.
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5 zeigt
eine Katheter-geführte
intraductale Abgabe einer mit einer Schur versehenen innenliegenden
Einheit. Die innenliegende Einheit 50 ist mit einer Leitung 51 versehen,
die ein Lumen aufweist, die sie an eine Quelle zur Wiederbefüllung anschließt, wenn
die Einheit wiederbefüllt
werden muss. Der Katheter 52 stellt einen Zugang zum Milchgang
bereit und gibt die Einheit in das Milchsäckchen für die Dauer der Behandlung
ab.
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6 stellt
eine innenliegende Einheit 60 (beispielsweise eine Pumpe
oder ein Mikrochip) mit Befestigungsmitteln 61 bereit,
um die Katheterspitze 63 zu befestigen. Die Einheit 60 kann,
wenn sie an der Katheterspitze 63 befestigt ist, einen
Zugang zum Milchgang finden, und die Katheterspitze kann die Einheit 60 in
den Gang und in das Milchsäckchen
hineindrücken.
Danach kann, wenn die Einheit 60 im Gang und/oder Milchsäckchen angeordnet
ist, die Katheterspitze 63 aus der Einheit 60 freigesetzt
werden und durch die Schnur 62 zurückgezo gen werden, was eine
mit einer Schnur versehene Einheit am Ort zur Abgabe eines Mittels
an den Milchgang zurücklässt und
ein Wiederbefüllen
oder eine Entfernung der Einheit wie erwünscht, nachdem das Mittel verteilt
wurde.
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7 zeigt
einen Schaltkreis für
einen Mikrochip 70. Der Schaltkreis enthält eine
Kathode 71 und eine Anode 72 und Wells bzw. Ausnehmungen 73,
die ein chemisches Mittel aufweisen, das nach Aktivierung des Schaltkreises 70 des
Mikrochips dispergierbar ist. Das Material des Mikrochips auf der Ebene 74 kann
Silizium oder ein anderes Material sein, das für den Schaltkreis geeignet
ist, und ist vorzugsweise ein elastisches Material, das sich an
die Architektur des Milchganges oder Milchsäckchens, in das es angeordnet
wird, anpassen kann. Vorzugsweise kann das Material ebenfalls geformt
werden, nachdem der Schaltkreis befüllt wird, beispielsweise in
einem Kokon oder in einer anderen atraumatischen Form zur Abgabe
des Milchganges und während
es sich im Milchgang befindet.
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8 zeigt
einen Mikrochip 80 (beispielsweise den in 7 dargestellten
Chip) in einem atraumatisch geformten Kokon, der zur Abgabe an einen
Milchgang geeignet ist, und der eine Schnur 81 zur Wiedergewinnung
oder Wiederbefüllung
aufweist. Die Schnur bzw. Leine 81 kann eine Leitung zur
Wiedergewinnung des Mikrochips 80 sein oder kann ein Lumen
zur Wiederauffüllung
enthalten, und die Leine 81 würde in diesem Falle einen Zugang
zu den Kammern des Mikrochips aufweisen, der zur Aufnahme des Mittels
entwickelt wurde (siehe Kammern 73 in 7).
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9 zeigt
einen biologisch abbaubaren Stopfen (oder Stäbe) 90 in den Milchgängen. Die Stopfen 90 können gerade
Stäbe sein
oder können wie
hier dargestellt eine Krümmung 91 aufweisen, um
ein Haltemittel bereitzustellen, das die Stopfen 90 am
Ort hält,
beispielsweise durch Arretieren im Milchsäckchen und/oder dem Sinus-Sphinkter.
Die Stopfen 90 können
aus einem biologisch abbaubaren Material hergestellt sein, beispielsweise
einem Polymer oder anderem biologisch abbaubaren Material zum Dispergieren
des Mittels in den Milchgang in einer relativ konstanten Rate, wenn
sich der Stopfen auflöst.
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10 zeigt
Röhren 100 in
den Milchgängen für einen
häufigen
Zugang zu den Milchgängen
mit einem Katheter-artigen Instrument 101. Die Röhren 100 können in
den Milchgängen
für eine
Zeitspanne verbleiben, die einen Zugangsweg für eine Katheter-basierte Abgabe
eines Mittels an den Milchgang bereitstellt. Das Mittel kann beispielsweise
ein Mittel sein, das in einer Depotformulierung formuliert ist,
so dass das Mittel einmal an den Milchgang abgegeben sich im Milchgang über die
Zeit hinweg dispergiert. Alternativ kann das Mittel ein Mittel sein,
das relativ unmittelbar nach Berührung
mit dem Milchgang wirkt. Unter Verwendung der Zugangswege, die durch
die Röhren 100 etabliert
sind, kann das Mittel in einer erwünschten Frequenz an den Milchgang
abgegeben werden, beispielsweise täglich, wöchentlich oder monatlich.
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Die
Erfindung umfasst weiterhin einen Kit, der eine Vorrichtung umfasst,
die ein Reservoir aufweist und die dazu in der Lage ist, im Milchgang
oder auf der Brustwarzenoberfläche
zu verweilen, und eine Leitung, Röhre oder Schnur bzw. Leine,
die mit dem Reservoir verbunden ist, um das Mittel an den Milchgang
abzugeben, das innenliegende Reservoir, wenn es leer ist wiederzubefüllen oder
eine Wiedergewinnung eines innenliegenden Reservoirs aus dem Milchgang
bereitzustellen, wobei das Reservoir Mittel an den Milchgang über die
Zeit hinweg freisetzt. Die Leitung kann aus der Einheit ablösbar sein und
möglicherweise
ebenfalls zur Wiederbefüllung oder
Wiedergewinnung der Einheit wiederbefestigbar sein. Der Kit kann
weiterhin ein Mittel zur Abgabe unter Verwendung der Vorrichtung
umfassen, beispielsweise kann das Reservoir mit dem Mittel vor Anordnung
im Milchgang befüllt
sein. Der Kit kann ebenfalls Instruktionen bzw. Anweisungen zur
Verwendung des Kit-Inhalts einschließen, beispielsweise Zusammenbau
oder Befüllung
einer innenliegenden Einheit oder einer Einheit, die auf der Brustwarzenoberfläche vorliegt,
ungefähre
Abgabegeschwindigkeiten unter Verwendung der Vorrichtungen oder
mögliche
Wege, die Abgabegeschwindigkeiten zu modifizieren, Anweisungen zur
Positionierung der Einheit oder des Implantats in oder an den Milchgang
und wie es zu bestimmen ist, wo der Ort der Einheit ist und dergleichen.
Die Instruktionen können
im Allgemeinen nach der Information angeordnet werden, die hierin
in Diskussionen über
die Verfahren unter Verwendung der Vorrichtung der Erfindung offenbart
sind, wo dies angezeigt ist.
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Ein
Mittel zur Behandlung eines Zustandes der Brust durch Abgabe des
Mittels an einen Brustmilchgang kann eine Formulierung umfassen,
die aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus einer Flüssigkeit,
einem Gel, einem Schaum, einem Aerosol, einem Pulver, einer Kapsel,
einem Schwamm, einem biologisch abbaubaren Polymer, einem biologisch abbaubaren
Material, einem Kügelchen
und einem Liposom besteht. Das Mittel kann an das Milchsäckchen oder
einen anderen Teil des Milchganges, beispielsweise das ductale Lumen
oder die Verzweigungen der terminalen lobulären Ductus-Einheit (TDLU) abgegeben
werden. Das Mittel kann durch eine Vorrichtung abgegeben werden,
ausgewählt
aus der Gruppe, die aus einer Pistole, einer Spritze, einer Lumen-basierten
Abgabevorrichtung, einer Aerosol-basierten Abgabevorrichtung und
einer externen Pumpe besteht. Wenn das Mittel einmal an den Brustgang in
der Formulierung abgegeben wurde, kann es in den Milchgang über die
Zeit hinweg freigesetzt werden. Das Mittel kann ein Molekül ausgewählt aus
der Gruppe, die aus einem Antikörper,
einem Peptid, einem Polypeptid, einer Nucleinsäure, einem Polynucleotid, einem
kleinen organischen Molekül,
einem Makromolekül,
einem Polymer, einem Kohlenhydrat und einem Lipid besteht, ausgewählt werden.
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Verschiedene
Formulierungsmodalitäten sind
zur Abgabe eines Mittels an das Milchsäckchen verfügbar; zu den dargestellten
Modalitäten,
die an irgendeinen Teil des Ductus-Systems geliefert werden können, gehören beispielsweise
ein intraductaler Schwamm, Kügelchen,
die das Mittel enthalten, ein Polymerimplantat, ein Gel und eine
Kapsel. Collagen, Liposomen oder andere Arten von Abgabekügelchen,
Ductus-Lumen, Verzweigungen oder TDLU zur Verteilung des therapeutischen
Mittels in den Kügelchen
angeordnet werden. Ein Milchgang kann ein Polymerimplantat aufweisen,
das darin zur Auflösung über die
Zeit hinweg zur Freisetzung des im Polymer beherbergten Mittels über die
Zeit hinweg in das Brustmilchgangsystem in der Lage ist. Ein Milchgang kann
ein biokompatibles, biologisch abbaubares Polymergel aufweisen,
das zumindest in einem Anteil des Milchganges verteilt ist.
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Die
Depotkapsel kann an einem Ort innerhalb eines Anteils eines Brustmilchganges
angeordnet sein. Die Kapsel kann biologisch abbaubar sein und/oder
eine Depotkapsel sein. Die Depotkapsel kann beispielsweise unter
Verwendung eines Östrogen-Aktivitätsmodulators
als aktiven Inhaltsstoff formuliert werden, wie es im Wesentlichen
in US-Patent NR. 5676972 oder 5613059 beschrieben ist. Die Depotkapsel,
die so formuliert und intraductal verabreicht wird, kann ebenfalls
beispielsweise ein Gemisch aus zwei oder mehr Mitteln für einen
geeigneten therapeutischen Zweck zur Behandlung von Präkrebs oder
Krebs in einem Milchgang enthalten, und kann irgendwelche Mittel
aufweisen, die durch irgendeine hierin beschriebene Modalität abgegeben werden.
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Irgendeines
der Mittel für
irgendeine der hier beschriebenen lokalen Abgaben kann beispielsweise in
einer flüssigen
Form, einem Gel, einer Creme, einer Liposomenzubereitung, einem
Polymer, einer Depotformulierung, einem Feststoff und irgendeiner anderen
Formulierung formuliert werden, die für die spezielle lokale Abgabe
geeignet ist. Die Liposomenformulie rung kann Liposomen umfassen,
wie sie beispielsweise in WO 96/14864, WO 97/38731,
US 5512294 ,
US 5527528 ,
EP 36277 , WO 83/02069 und
US 5077057 beschrieben sind. Das Mittel
kann ein diagnostisches Mittel oder ein therapeutisches Mittel sein.
Die Formulierung kann beispielsweise eine Flüssigkeit, ein Gel, einen Schaum,
ein Aerosol, ein Pulver, eine Kapsel, einen Schwamm, ein biodegradierbares
Polymer, ein biodegradierbares Material, ein Kügelchen oder ein Liposom einschließen. Das Mittel
kann an irgendeinen Ort im Brustmilchgang abgegeben werden. Das
Mittel kann durch eine Vorrichtung abgegeben werden, ausgewählt aus
der Gruppe, die aus einer Pistole, einer Spritze, einer Lumen-basierten
Abgabevorrichtung, einer Aerosol-basierten Abgabevorrichtung und
einer externen Pumpe besteht. Das Mittel kann an den Brustmilchgang
in der Formulierung, die in den Milchgang über die Zeit hinweg freizusetzen
ist, abgegeben werden. Das Mittel kann ein Molekül umfassen, ausgewählt aus
der Gruppe, die aus einem Antikörper,
einem Peptid, einem Polypeptid, einer Nucleinsäure, einem Polynucleotid, einem
kleinen organischen Molekül,
einem Makromolekül,
einer Chemikalie, einem Polymer, einem Kohlenhydrat und einem Lipid
besteht.
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Die
therapeutische Behandlung kann spezifisch auf die kranken Zellen
oder Moleküle
durch Verwendung eines Targeting-Moleküls gerichtet bzw. geleitet
werden, das mit einem therapeutischen Mittel konjugiert ist. Targeting-Mittel
schließen
Verbindungen oder Substanzen ein (wie beispielsweise Antikörper, Arzneistoffe,
Chemikalien, etc.), die spezifisch eingebaut werden oder in einer
gewissen Weise als Trägerstoff
zur Identifizierung der Zelltypen von Interesse dienen. Targeting-Mittel
für das
offenbarte Verfahren können
beispielsweise intraductale zelluläre Targets, die Her2 (EGF-Rezeptor)
oder irgendeinen Liganden oder Rezeptor der ErbB-Familie, irgendein
Hitzeschockprotein (HSP), wie beispielsweise Hitzeschockprotein
27 und dergleichen; Cytokeratine (insbesondere Keratin 14); Östrogen-
und Progesteronrezeptoren (oder irgendein Androgen oder ein anderer
Steroidrezeptor); Cathepsine, einschließlich Cathepsin-D; Wachstumsfaktoren/Cytokine,
einschließlich
FGF1-18, VEGF, IGF-I,
IGF-II, PDGF, KGF, EGF, PLGF, HGF, TNF, TGF alpha, TGF beta und
dergleichen; Wachstumfaktorrezeptoren für FGF1-18, VEGF, IGF-I, IGF-II,
PDGF, KGF, EGF, PLGF, HGF, TNF, TGF alpha und beta und dergleichen;
Urokinase, Urokinase-artiger Plasminogenaktivator (UPA), Plasmin,
Antiplasmin, UPA-Rezeptor (UPAR), Fibrinogen, PAI-1 und 2, Chemokine
(beispielsweise C-C und C-X-C); Integrine, Selectine, Cadherine,
einschließlich
alpha v beta 3; CEA, PSA, Maspin, fas, fas-Ligand; Collagenasen,
Metalloproteinasen, TIMPs, zerstörte
Basalmembranepitope, Stromolysin-3, -Ki-67, Ki-S1, p53, nm23, bcl-2,
p21 ras, Cycline, pS2 einschließen.
Ebenfalls eingeschlossen sind Antikörper, die aus irgendeinem der aktiven
hierin aufgelisteten Mittel erzeugt wurden. Andere Targeting-Mittel
schließen
beispielsweise kleine Moleküle
bzw. Small Molecules, Proteine/Peptide, Lipide oder Nucleinsäuren ein.
Bestimmte Antikörper,
die ausgewählt
werden, können
selbst therapeutische ebenso wie Targeting-Fähigkeiten aufweisen. Ein derartiges
Beispiel würde
den monoklonalen Antikörper
an den Her-2-Rezeptor einschließen,
weil dies gegenwärtig
eine zugelassene Therapie für Brustkrebs
ist.
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Therapeutisch
aktive Mittel können
irgendwelche biologisch aktiven Mittel sein, die dazu in der Lage
sind, eine erwünschte
therapeutische Wirkung zu erreichen, wie beispielsweise die Abtötung oder Hemmung
der Proliferation einer neoplastischen Zelle. Beispielhafte bioaktive
therapeutisch aktive Mittel schließen beispielsweise Proteine,
Kohlenhydrate, Nucleinsäuren,
speziell einschließend
Enzyme, Antibiotika, anti-neoplastische Mittel, bakteriostatische Mittel,
bakterizide Mittel, antivirale Mittel, hämostatische Mittel, antiinflammatorische
Mittel, Hormone, antiangiogenetische Mittel, Antikörper und
dergleichen ein. Bevorzugte therapeutisch aktive Mittel zur Verwendung
in dem offenbarten Verfahren schließen chemotherapeutische Small
Molecules (d. h. Cyclophosphamid, Adriamycin, Tamoxifen, Raloxifen,
Taxol, etc.), therapeutische Protein (d. h. Herceptin, Maspin, Andiostatin,
Endostatin, etc.), -gene/Nucleinsäuren (p53, Maspin, Ribozyme
gegen bedeutende Zelltargets) ein. Diese therapeutischen Mittel
können optional
an eine breite Vielzahl aktiver Mittel oder alternativ ein Träger wie
Liposomen oder Immunliposomen oder biologisch abbaubaren Polymerformulierungen
gekoppelt sein, beispielsweise zur Depotabgabe.
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Mittel,
die an einen Brustmilchgang oder an viele Brustmilchgänge abgegeben
werden können, schließen irgendein
Mittel ein, das zur Behandlung des in der Brust identifizierten
Zustandes wirksam angesehen wird. Somit kann, wenn ein Patient mit Brustkrebs
oder Präkrebs
identifiziert wurde, ein in US-Patent Nr. 5763415 auf den Namen
Sukumar oder seiner entsprechenden PCT-Anmeldung WO 97/05898 offenbartes
Mittel der Brust eines Patienten intraductal in einer ausgewählten Formulierung
oder Abgabevehikel bzw. Trägerstoff
abgegeben werden, unter Verwendung einer geeigneten Abgabevorrichtung
für diese
Formulierung oder eines Abgabevehikels an den Milchgang oder die
Milchgänge
abgegeben werden.
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Grundlegende
Forschungsarbeiten in der Molekularbiologie von Brustkrebs scheinen
darauf hinzuweisen, dass Brustkrebs auf die Verabreichung mit einer
gewissen Form eines Östrogen-Aktivitätsmodulators
ansprechbar ist. Siehe Howell et al., (1998) Recent Results Cancer
Res. 152: 227–244 („The Primary
use of Endocrine Therapies").
Um den Krebs zu reduzieren, wird dem Patienten ein Mittel verabreicht,
das die Östrogen-Aktivität blockiert,
entweder durch Modulieren von Östrogen,
seinem Rezeptor oder durch Blockieren der Östrogen-Synthese. Ein Östrogen-Aktivitätsmodulator
kann eine Klasse von Mitteln umfassen, ausgewählt aus der Gruppe, die aus
einem selektiven Östrogen-Rezeptormodulator
(SERM), einem Östrogen-Antagonisten
und einem Modulator der Östrogen-Synthese
besteht. Der Östrogen-Aktivitätsmodulator
kann Tamoxifen, Raloxifen, EM 800, Droloxifen, Ioxdroxifen, RU 39411,
RU 58668, ICI 164384, Faslodex, Soja, einem Soja-Isoflavon, ein
Gonadotropin-Freisetzungshormonagonist
oder ein Aromatase-Inhibitor sein. Das Soja-Isoflavon kann Genistein
oder Daidzein sein. Der Aromatase-Inhibitor kann Torimifen oder
Anastrozol sein.
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Einige
mögliche
Kandidaten-Östrogen-Aktivitätsmodulatoren
sind in el Khissiin und Leclercq (1998) Steroids 63(11): 565–74; O'Regan et al. (1998),
J. Nat'l. Cancer
Inst. 90(20): 1552–8;
Favoni und Cupis (1998) Tends Pharmacol. Sci. 19(10): 406–15; Williams,
GM (1998) J. Nat'l.
Cancer Inst. 90: 1671; Huynh et al. (1996) Clin. Cancer Res. 2: 2037–2042; England
und Jordan (1997) Oncol. Res. 9: 397–402; Ashby et al. (1997) Regul.
Toxicol. Pharmacol. 25: 226–31;
Long et al. (1998) J. Steroid Biochem. Mol. Biol. 67: 293–304 beschrieben.
Zusätzlich
können Östrogen-Aktivitätsmodulatoren,
die aus Pflanzen oder Nahrungsmitteln gewonnen wurden, verwendet
werden, einschließlich
Soja und Soja-Isoflavonen, einschließlich Genistein und Daidzein,
wie in Xu et al. (1998) Cancer Epidemiol. Biomarkers Prev. 7: 1101–8, Charland
et al. (1998) Int. J. Mol. Med. 2: 225–228, Franke et al. (1998)
Am. J. Clin. Nutr. 68: 1466S–1473S,
Kim et al., (1998) Am. J. Clin. Nutr. 68: 1418S–1425S, Shao et al. (1998)
Cancer Res. 58: 4851–7,
Shao et al., Journal of Cellular Biochemistry 69(1): 44–54, 1998;
Liggins et al. (1998) Anal. Biochem. 264: 1–7, Kinoshita et al. (1998)
Adv. Exp. Med. Biol. 439: 1178–29,
und Dees und Kennedy (1998) Curr. Opin. Oncol. 10(6): 517–522 beschrieben
ist. Die Östrogen-Aktivitätsmodulatoren, die
Aromatase-Inhibitoren sind, sind in Mor et al. (1998) J. Steroid
Biochem. Mol. Biol. 67(5–6): 403–411; Goss
et al. (1999) Oncology 56(2): 114–121; Coombes (1998) Recent
Results Cancer Res. 152: 288–84;
Costa et al. (1999) Cancer 85: 100–3; Long et al. (1998) J. Steroid
Biochem. Mol. Biol. 67(4): 293–304;
und Lamb und Adkins (1998) Drugs 56(6): 1125–40 beschrieben. Gonadotropin-Hormonfreisetzungsagonisten
(GnRHA) sind auf der Website www. amaassn.org/special/womh/newsline/reuters/03315440.htm
(Datum 4-5-99) und in anderen Publikationen beschrieben, einschließlich Jonat
(1998) Br. J. Cancer 78 Suppl. 4: 5–8; Szamel et al. (1998) Cancer
Chemother. Pharmacol. 42(3): 241–6; Ciardo et al. (1998) Minerva
Gine col. 50(1–2): 25–29; Nagy
et al. (1996) Proc. Natl. Acad. Sci USA 93(14): 7269–73; Burger
et al. (1996) Eur. J. Obstet. Gynecol. Reprod. Biol. 67(1): 27–33. Der Östrogen-Aktivitätsmodulator
kann einen Östrogen-Antagonisten,
einen Aromatase-Inhibitor oder ein Gemisch von Östrogen-Aktivitätsmodulatoren
umfassen. Der Östrogen-Aktivitätsmodulator
kann ein Aromatase-Inhibitor sein, beispielsweise Torimefen, Anastrozol
(ZN 1033), Letrozol (CGS 20, 269), ICI 182, Fadrozolhydrochlorid
(CGS 16949A), Rivizor (ebenfalls als Vorozol bezeichnet) oder 4-Hydroxyandrostendion
(4-OHA, Lentaron oder Formestan).
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Weitere
Mittel können
ebenfalls dem Milchgang zusammen mit dem therapeutischen Mittel
zugeführt
werden, das den primären
therapeutischen Vorteil bereitstellt, beispielsweise ein Vorteil
der Vorbeugung oder Behandlung von Brust-Präkrebs oder Krebs. Somit kann
beispielsweise ein Wundheilungsmittel, Antibiotika oder adjuvante
therapeutische Mittel durch die Verfahren und Vorrichtungen, die
hierin beschrieben sind, abgegeben werden.
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Das
Mittel muss an den Milchgang oder die Milchgänge in einer geeigneten Dosierung
abgegeben werden, indem die Größe und der
relative Gesamtgesundheitszustand des Patienten, der diagnostizierte
Zustand und das Stadium des Zustandes, die Anzahl der Milchgänge, die
behandelt werden sollen und, ob beide Brüste behandelt werden müssen, die
Freisetzungsgeschwindigkeit des zuzuführenden Arzneistoffes in der
speziellen Depotformulierung oder Depotabgabevehikel, die erwünschte Freisetzungsgeschwindigkeit,
die angenommene Wirksamkeit des Arzneistoffes pro Einheit des Arzneistoffes,
die erwünschte
tägliche
Dosis, die Häufigkeit oder
Erwünschtheit
der verfügbaren
wiederholten Verabreichung und andere relevante Faktoren in Erwägung gezogen
werden, die eine solche Behandlungsentscheidung als Dosierung für einen
Arzneistoff, der intraductal abgegeben werden soll, bestimmen können.
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Beispielsweise
kann die kommerziell erhältliche
Formulierung, die von Zeneca Pharmaceuticals unter dem Markennamen
Novaldex (Tamoxifen) erhältlich
ist, in einer vom Hersteller und dem behandelnden Arzt empfohlenen
Dosis verwendet werden, beispielsweise ein Bereich von 10 mg bis
40 mg Tamoxifen täglich,
optimal ungefähr
20 mg pro Tag. Eine geeignete lokale Dosierung für denselben Arzneistoff, beispielsweise
intraductal abgegeben, einschließlich beispielsweise als Flüssigkeits-,
Kapsel-, Gel-, Depot- oder andere Formulierung, könnte eine geeignete
Fraktion der systemischen Verabreichung sein, beispielsweise ein
Bereich von 1/2 bis 1/50 der systemischen täglichen Tamoxifen-Dosis. Somit könnte ein
vernünftiger
Bereich in der lokalen Dosierung von 0,2 bis 20 mg Tamoxifen am
oberen Ende und von 0,5 bis 2 mg Tamoxifen am mittleren Niveau der
Dosierung sein und bei einem Bereich von 0,01 mg bis 1 mg Tamoxifen
an einem möglichen
unteren Ende der extrapolierten Skala. Wenn die lokale Verabreichung
nicht täglich
erfolgt, sondern beispielsweise eine Depotkapsel ist oder eine wöchentliche Katheterisierung,
kann die tägliche
systemische Dosierung als Bezugspunkt zum Extrapolieren einer täglichen
Fraktion, mit 7 (für
7 Wochentage) zu multiplizieren sein oder irgendeinem anderen Multiplikator,
abhängig
von der Depotperiode oder der Periodizität der lokalen Verabreichung.
Somit kann beispielsweise eine Depotkapsel mit einer Abgaberate von
ungefähr
0,2 mg pro Tag an einem Milchgang oder einer Dauer von 10 Tagen
verwendet werden. Eine wöchentliche
Katheterisierungsvorschrift kann 20 mg in einem Depotgel verabreichen,
was dann in den Milchgang in einer Geschwindigkeit von ungefähr 3 mg
pro Tag verteilt wird. Es wird allgemein bei der Berechnung einer
lokalen Dosierung aus einer bekannten angeratenen systemischen Dosierung
angenommen, dass die lokale Dosierung weniger als die systemische
Dosierung sein kann und nach wie vor dieselbe, wenn nicht sogar
eine bessere Wirkung in einem Brustmilchgang aufweisen wird. Es
wird angenommen, dass diese lokalen Berechnungen für eine Pro-Läsionsbasis
bereitgestellt werden und auf jeden Milchgang, der eine Läsion aufweist
und der Behandlung bedarf, angewendet werden kann. Somit wird beispielsweise
die lokale Dosierung verdoppelt, wenn Läsionen sich in zwei Milchgängen befinden, und
beispielsweise wird eine Depotkapsel jedem Milchgang, der eine Läsion aufweist,
verabreicht.
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Vergleichswirkungen
und Assays zum Testen einer relativen Wirkstärke und Effektivität verschiedener Östrogen-Aktivitätsmodulatoren
insbesondere bezüglich
einer Östrogen-Rezeptoraktivität und anderer
molekularer Ereignisse sind in Lu et al. (1998) Breast Cancer Res.
Treat 50. 63–71,
Jeng et al. (1998) Endocrinology 139: 4164–74, Kurebayashi et al. (1998)
Oncology S1: 23–34,
Celius et al. (1999) Environ Health Perspect. 107: 63–68 beschrieben
für Zwecke,
die die Bestimmung von relativen Dosierungen sowohl für verschiedene Östrogen-Aktivitätsmodulatoren
als auch zur Verabreichung eines speziellen Östrogen-Aktivitätsmodulator einschließen, extrapoliert
aus systemischen zu lokalen Dosierungen. Dosierungen anderer Mittel
können
in ähnlicher
Weise bestimmt werden.
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Beispiele
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1. Therapeutische Behandlung
präkanzeröser Läsionen in
zwei Brustmilchgängen
eines ansonsten asymptomatischen Patienten unter Verwendung einer
intraductalen osmotischen Pumpe, angeordnet im Milchsäckchen jedes
Ganges
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Bei
einem Patienten wurden präkanzeröse Läsionen in
zwei Brustmilchgängen
(ein Gang in der rechten Brust, ein Gang in der linken Brust) durch Gewinnung
von Ductus-Flüssigkeit
von vielen Milchgängen
an jeder Brust und durch separates Analysieren der Flüssigkeit
jedes Ganges durch Zytologie diagnostiziert. Die Analyse zeigte
einen hyperplastischen Zustand des Ductus in den beiden verdächtigten
Milchgängen.
Jeder verdächtigte
Milchgang wurde mit einer kleinen osmotischen Pumpe ausgestattet,
die unter Lokalanästhetika
in die jeweiligen Milchgänge
angeordnet wurde, durch die Ductus-Öffnung und das Ductus-Lumen
in das Milchsäckchen
des Ductus, das jeden osmotischen Pumpenmechanismus komfortabel
beherbergte. Ein kleiner Draht oder Faden steht durch den Milchgang
hervor, um die Pumpe zu identifizieren, ein Mittel zur Wiederauffüllung ohne
Entfernung der Pumpe bereitzustellen und ein Mittel zur Wiedergewinnung
der Pumpe zu einem späteren
Zeitpunkt bereitzustellen. Die Pumpen wurden mit Taxol in einer
hohen Konzentration befüllt,
die in kleinsten Mengen über
die Zeit durch Pumpenwirkung verteilt wird. Der Pumpenmechanismus
wird durch Absaugen eines kleinen Anteils der Ductus-Flüssigkeit
nach der Pumpeninstallation getestet, um die erwartete Menge an
Taxol in der Ductus-Flüssigkeit
zu identifizieren. Die Ductus-Zellen werden durch Zytologie periodisch
reanalysiert (d. h. einmal pro Monat) durch Waschen des Milchganges
und Wiedergewinnung der Spülung
und der Ductus-Flüssigkeit,
um zu identifizieren, ob das Taxol seinen Zweck erfüllt oder
ob die Dosierung oder Freisetzungsgeschwindigkeit erhöht oder
gesenkt werden muss.
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2. Therapeutische Behandlung
einer mammographisch negativen, zytologisch positiven kanzerösen Läsion in
einem Brustmilchkanal durch ein biologisch abbaubares Polymerimplantat,
das Tamoxifen enthält
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Bei
einer postmenopausalen Frau, die mammographisch negativ war, wurden
Ductus-Flüssigkeit und
Brustmilchgänge
getestet und eine hochgradige Ductus-Karzinom in situ-Läsion wird durch zytologische
Analyse in einem ihrer Milchgänge
identifiziert. Die Milchganggröße wird
durch Verwendung von progressiv größeren Galaktographie-Nadeln
ge schätzt, um
die Lumengröße der Öffnung und
gerade unterhalb der Öffnung
zu schätzen.
Ein Stopfen, der aus biodegradierbarem Polymermaterial hergestellt
wurde, versehen mit einer hohen Konzentration an Tamoxifen, wird
so hergestellt, dass er speziell in das Ductus-Lumen und die Öffnung passt.
Der Stopfen wird in den Milchgang eingeführt, während die Brust unter Lokalanästhesie
ist, und in den Milchgang so tief wie möglich hineingestoßen, möglicherweise
bis in das Milchsäckchen,
wenn das Milchsäckchen
nah genug und ausreichend zugänglich
für die
Ductus-Öffnung
und den frühen
Lumenanteil des Ductus ist. Das biologisch abbaubare Polymerimplantat weist
eine erwartete Auflösungsgeschwindigkeit
auf, nach der ein anderes Implantat im Milchgang angeordnet wird
usw. Zwischen den Polymer-Austauschungen
wird die Ductus-Flüssigkeit
bezüglich
des Fortschreitens in der Verringerung des ernsthaften Zustandes
getestet. Die Dosierung des lokalen Tamoxifens wird bis hin zur
Erkenntnis erhöht,
dass keine Veränderung
oder Verschlechterung auftrat. Nach aufeinanderfolgenden Erkenntnissen
keiner Verbesserung wird der in das Polymerimplantat eingebrachte
Arzneistoff ausgetauscht, beispielsweise gegen ein zytotoxisches
Mittel und ein weiteres Testen bezüglich eines Fortschritte folgt
nach.
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3. Therapeutische Behandlung
eines präkanzerösen Zustandes
in drei Brustmilchgängen
durch intraductuale Verabreichung von Kügelchen-Mikrochips an die drei
befallenen Milchgänge
für eine
Depotverabreichung eines Arzneistoffes für zumindest 6 Monate
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Bei
einer 30 jährigen
Patientin mit drei Brustmilchkanälen
wird eine atypische Ductus-Hyperplasie
nach Ductus-Spülung
der Milchgänge
diagnostiziert, die Flüssigkeit
nach einer Brustwarzenabsaugung ergab. Zwei Milchgänge befinden
sich auf der rechten Brust und ein Milchgang an der linken Brust. Mehrere
Kügelchen-Mikrochips
werden für
jeden zu behandelnden Brustmilchgang hergestellt. Die Mikrochips
setzen eine hoch konzentrierte Formulierung eines zytotoxischen
Mittels in den Brustmilchgang frei. Die Kügelchen werden den Brustmilchgängen unter
Lokalanästhesie
unter Verwendung einer Einzellumen-Kanüle verabreicht, die ein Lumen
aufweist, das groß genug
ist, um ein Kügelchen
pro Zeitpunkt hindurchzuführen.
Der Milchgang wird unter Verwendung progressiv größerer Galaktographie-Nadeln dilatiert,
um den Milchgang so zu dehnen, dass er die Kanüle aufnehmen kann. Die Kanüle wird
in dem Milchgang in einer Position angeordnet, die ungefähr die Position
des Milchsäckchens
ist. Die Kügelchen
werden in den Milchgang unter Verwendung von winzig kleinen Luftstößen eingefügt, die
die Kügelchen
in das Lumen der Kanüle
freisetzen und diese in das Milchsäckchen ausstoßen. Jeder
Milchgang wird drei Kügelchen
aufnehmen. Die Milchgänge
werden in situ unter Verwendung von Fluorezenzfarbstoff-markierten
Antikörpern überwacht,
um eine grobe Quantifizierung abnormaler Zellen nachzuweisen, die
unter fluoreszierendem Licht identifiziert wurden. Nicht-verbesserte
oder sich nur langsam verbessernde Milchgänge werden ein oder zwei mehr
der Kügelchen
verabreicht. Der Körper
wird überwacht,
um sicherzustellen, dass das zytotoxische Mittel nicht systemisch
nachweisbar ist. Jedes Kügelchen
bleibt ungefähr
für vier
Monate vorhanden und wird danach in einer Dosierung ersetzt, die
der geschätzten
Menge identifizierter abnormaler Zellen, die im Milchgang zurückbleiben,
entspricht.
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4. Therapeutische Behandlung
einer kanzerösen
Läsion
in einem Brustmilchgang eines Patienten durch intraductale Gel-Verabreichung
monatlich an den Brustmilchgang unter Verwendung eines fixierten Verabreichungsrohres,
das an der Öffnung
des Zielmilch ganges angeordnet ist
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Ein
Brustmilchgang an der rechten Brust eines Patienten weist eine niedergradige
Ductus-Karzinom
in situ-Läsion
auf. Unter Lokalanästhesie
wird der Milchgang des Patienten mit einem Hohlrohr ausgestattet,
das in die Ductus-Öffnung
eingebracht wird, nachdem die Öffnung
unter Verwendung von Galaktographie-Nadeln dilatiert wurde, und
das Röhrchen
wird in das Ductus-Lumen eingedrückt,
bis das Ende des Röhrchens
mit der Brustwarzenoberfläche
bündig
ist. Der Patient empfängt
eine erste Verabreichung eines biologisch abbaubaren Gel-Polymers,
gefüllt
mit einem Gemisch eines Östrogen-Aktivitätsmodulators
und eines zytotoxischen Mittels (beispielsweise Faslodex und Taxol).
Die verabreichte Gel-Menge hängt
von der Kapazität
des Milchsäckchens
und des Ductus-Lumens ab und der Milchgang wird zum bestmöglichen
Umfang mit dem Gel gefüllt.
Die Verteilungszeit des Gels wird auf Grundlage der Konzentration
der therapeutisch wirksamen Mittel im Gel und des Gel-Volumens, das an den
Milchgang abgegeben wird, geschätzt.
Der Patient wird zur Wiederverabreichung von mehr Gel am Ende dieser
Zeitspanne erneut terminiert. Die Röhre verbleibt am Ort, um die
Wiederverabreichung zu erleichtern (die ungefähr zum Zeitpunkt 3 bis 6 Wochen auftritt).
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5. Adjuvante therapeutische
Behandlung von Brustkrebs mit einer Brustimplantations-Abgabevorrichtung,
angeordnet in der Brust einer Frau postchirurgisch nach einer Lumpektomie
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Eine
Lumpektomie wird an der linken Brust einer Frau nach Nachweis eines
fühlbaren
Tumors durchgeführt.
Das Brustkrebsgewebe und das gesunde Gewebe, das dieses umgibt,
wird während
des Verfahrens entfernt. Eine Brustrekonstruktion stellt ein Implantat
unter dem Muskel bereit. Das Implantat enthält ebenfalls eine kleine osmotische
Pumpenvorrichtung zur Abgabe eines Antikrebsmittels an die Brust
im Bereich des chirurgischen Eingriffs benachbart dem Implantatort.
Ein Führungsdraht
aus der Pumpe wird in den nahegelegenen Brustmilchgang, der zur Öffnung reicht,
eingefädelt,
und ergibt die Möglichkeit,
die Pumpe, wenn sie in ungefähr
3 Monaten leer ist, wieder aufzufüllen.