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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein pharmazeutische Formulierungen
und Verfahren zu deren Verwendung. Insbesondere betrifft die Erfindung
pharmazeutische Formulierungen von Resveratrol (3,5,4'-Trihydroxystilben),
die beispielsweise bei der Prävention
und Behandlung von Hautzuständen,
die mit Entzündungen,
Sonnenschäden
und Alterung in Beziehung stehen, nützlich sind. Die Erfindung
findet Anwendung auf den Gebieten der Arzneimittelauslieferung,
der Medizin und der Pharmakologie.
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STAND DER TECHNIK
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Es
wurde herausgefunden, daß in
Wein, insbesondere Rotwein, eine Anzahl biologisch aktiver phenolischer
Verbindungen vorliegt. Solche Verbindungen beinhalten beispielsweise
Catechin, Epicatechin, Quercetin, Rutin, trans-Resveratrol, cis-Resveratrol,
cis-Resveratrolglucosid und trans-Resveratrolglucosid. Siehe z.B. Goldberg
et al. (1996) Anal. Chem. 68: 1688–1694. Es wurde gezeigt, daß diese
Verbindungen Low-Density-Lipoproteine vor Oxidation schützen. Insbesondere
zu den Resveratrolisomeren wurde herausgefunden, daß sie durch
die Erzeugung von Stickstoffoxid durch das Endothel die Gefäßrelaxation
fördern
und daß sie die
Synthese von Eicosanoid in einer Weise modulieren, die eine Verwendung
bei der Prävention
von koronarer Herzkrankheit nahelegt. (Ebd. auf S. 1688–89). Diese
Entdeckung scheint die Studien zu erklären, die zeigen, daß ein moderater
Verzehr von Rotwein tendenziell eine Schutzwirkung gegen Herzkrankheit
hat. Bertelli et al. (1995) Inst. J. Tiss. Reac. XVII (1): 1–3.
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Resveratrol
(3,5,4'-Trihydroxystilben)
wurde nicht nur als Bestandteil der Haut von Weintrauben (Soleas
et al. (1995) Am. J. Enol. Vitic. 46(3): 346–352) identifiziert, sondern
es wurde auch herausgefunden, daß es in Erdnüssen, Eukalyptus
und anderen Pflanzenspezies vorliegt. Goldberg et al. (1995) Am.
J. Enol. Vitic. 46(2): 159–165.
Ein großer
Teil des Interesses konzentrierte sich auf die Aktivität der Verbindung
gegen Pilze und ihre Korrelation mit einer Resistenz gegen Pilzinfektion.
Ebd., S. 159. Resveratrol ist kommerziell erhältlich (typischerweise in Form
des trans-Isomers, z.B. von der Sigma Chemical Company, St. Louis,
MO), oder es kann aus Wein oder der Haut von Weintrauben isoliert
werden oder es kann chemisch synthetisiert werden. Die Synthese
erfolgt typischerweise durch eine Wittig-Reaktion, bei der zwei
substituierte Phenole durch eine Styren-Doppelbindung verknüpft werden, wie es von Moreno-Manas
et al. (1985) Anal. Quim. 81: 157–61 beschrieben und später durch
andere (Jeandet et al. (1991) Am. J. Enol. Vitic. 42: 41–46, Goldberg
et al. (1994) Anal. Chem. 66: 3959–63) modifiziert wurde.
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Es
gibt mehr Studien bezüglich
trans-Resveratrol als bezüglich
des cis-Isomers. Das cis-Isomer scheint
jedoch von einem biologischen Standpunkt aus ebenso wichtig zu sein.
Für die
Resveratrolisomere wurden zahlreiche Verwendungen vorgeschlagen
und beurteilt. Jang et al. (1997) Science 275: 218–220, zeigen,
daß Resveratrol
in Assays, die drei Hauptstadien der Karzinogenese repräsentieren,
eine chemopräventive
Wirkung gegen Krebs besitzt. Das heißt, die Autoren haben herausgefunden,
daß die
Verbindung (1) als ein Antioxidans und Antimutagen wirkte und Arzneimittel
abbauende Enzyme der Phase II induzierte, (2) antientzündliche
Wirkungen vermittelte und Cyclooxygenase und Hydroperoxidase hemmte
und (3) die Differenzierung humaner promyelozytischer Leukämiezellen
induzierte. Zusätzlich
wurde Resveratrol, wie oben erwähnt,
aufgrund seiner Korrelation mit der kardiovaskulären Nützlichkeit von Rotwein ausgiebig
studiert. Siehe z.B. Bertelli et al., a.a.O., Pace-Asciak et al.
(1995), Clinica Chimica Acta 235: 207–219I, und Frankel et al. (24. April
1993), The Lancet 341: 1104. Es wurden auch neurologische Verwendungen
vorgeschlagen (Lee et al. (1994), Society for Neuroscience Abstracts
20(1–2):
1648).
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Bis
heute ist die topische Verabreichung von Resveratrol jedoch unbekannt.
Die vorliegende Erfindung basiert auf der überraschenden Entdeckung, daß die topische
Verabreichung von Resve ratrol bei der Prävention oder Behandlung bestimmter
Hautzustände,
-störungen
und -krankheiten, wie z.B. Hautzuständen, die mit Entzündungen
einhergehen, einer Hautschädigung
im Zusammenhang mit einer Aussetzung an die Sonne und den Auswirkungen
des natürlichen
Alterungsprozesses, überaus
effektiv ist. Darüber
hinaus wurde herausgefunden, daß die
Verabreichung von Resveratrol in Form einer Mikroemulsion ein besonders
wirksamer Weg der Verabreichung des aktiven Mittels ist.
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Zusätzlich wurde
herausgefunden, daß Resveratrol
als chemopräventives
Mittel gegen Krebs nützlich ist.
Bekannte chemopräventive
Mittel gegen Krebs umfassen nicht-steroide antientzündliche
Arzneimittel (NSAIDs), wie Indomethacin, Aspirin, Piroxicam und
Sulindac, die alle Cyclooxygenase, im folgenden abgekürzt mit
COX, hemmen. Eine COX hemmende Aktivität ist bei der Chemoprävention
von Krebs wichtig, da COX die Umwandlung von Arachidonsäure in proentzündliche
Substanzen, wie Prostaglandine, die das Wachstum von Tumorzellen
stimulieren und die Immunüberwachung
unterdrücken
können,
katalysiert. Plescia et al. (1975) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 72:
1848; Goodwin (1984) Am J. Med. 77: 7. Zusätzlich kann COX Karzinogene
zu Formen aktivieren, die genetisches Material schädigen. Zenser
et al. (1983), J. Pharmacol. Exp. Ther. 227: 545; Wild et al. (1987)
Carcinogenesis 8: 541. Die Forscher haben nach neuen chemopräventiven
Mitteln gegen Krebs gesucht, indem sie Hunderte von Pflanzenextrakten
auf ihr Potential, COX zu hemmen, hin untersuchten. Ein von Cassia
quinquangulata Rich. (Leguminosae) abgeleiteter Extrakt wurde als wirksamer
COX-Inhibitor identifiziert, und auf Basis von durch Bioassays geleiteter
Fraktionierung wurde trans-Resveratrol als die aktive Verbindung
identifiziert. Siehe Mannila et al. (19983) Phytochemistry 33: 813, und
Jayatilake et al. (1993), J. Nat. Prod. 56: 1805.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Dementsprechend
ist es ein Hauptziel der Erfindung, die oben erwähnten Bedürfnisse im Stand der Technik
anzugehen, indem ein Verfahren zur Prävention oder Behandlung bestimmter
Hautzustände,
-störungen
und -krankheiten bereitgestellt wird.
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Es
ist ein weiteres Ziel der Erfindung, ein solches Verfahren durch
Verabreichen einer Formulierung, die ein aktives Mittel, ausgewählt unter
Resveratrol, pharmakologisch verträglichen Salzen, Estern und
Amiden davon und Kombinationen irgendwelcher der Vorgenannten, umfaßt, an einen
Patienten bereitzustellen.
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Es
ist ein weiteres Ziel der Erfindung, ein solches Verfahren bereitzustellen,
wobei die Formulierung topisch verabreicht wird.
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Es
ist noch ein weiteres Ziel der Erfindung, ein solches Verfahren
bereitzustellen, wobei der Hautzustand, die -störung oder die -krankheit mit
Entzündung
einhergeht.
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Es
ist noch ein weiteres Ziel der Erfindung, ein solches Verfahren
im Zusammenhang mit der Prävention
oder Behandlung von die Haut betreffenden Sonnenschäden und/oder
Auswirkungen des natürlichen
Alterungsprozesses auf die Haut bereitzustellen.
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Es
ist ein zusätzliches
Ziel der Erfindung, ein solches Verfahren im Zusammenhang mit der
Verhinderung von Hautkrebs bereitzustellen.
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Es
ist ein weiteres Ziel der Erfindung, solche Verfahren durch Verabreichen
von Resveratrol in stereoisomerisch reiner Form, d.h. entweder in
der cis- oder in der trans-Form, bereitzustellen.
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Es
ist noch ein weiteres Ziel der Erfindung, neue pharmazeutische Formulierungen
bereitzustellen, die ein aktives Mittel, ausgewählt unter Resveratrol, pharmakologisch
verträglichen
Salzen, Estern und Amiden davon und Kombinationen irgendwelcher
der Vorgenannten in Kombination mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger,
umfassen.
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Weitere
Ziele, Vorteile und neue Merkmale der Erfindung werden zum Teil
in der nachfolgenden Beschreibung ausgeführt und werden für Fachleute
auf dem Gebiet zum Teil beim Studium des Nachstehenden offensichtlich,
oder sie können
durch Ausführen
der Erfindung in Erfahrung gebracht werden.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung eines aktiven
Mittels bereitgestellt, ausgewählt
unter Resveratrol, pharmakologisch verträglichen Salzen, Estern und
Amiden davon und Kombinationen irgendwelcher der Vorgenannten, zur
Herstellung einer topischen pharmazeutischen Formulierung zum Verhindern
oder Behandeln eines Hautzustands, einer -störung oder einer -krankheit,
ausgewählt unter
Psoriasis, Kontakt-Dermatitis, atopischer Dermatitis, der Krankheit
Epidermolysis bullosa, Pityriasis rubra, Dermatitis seborrhoeica,
Erythema multiforme, Erythema nodosum, Lupus erythematodes discoides
und Dermatomyositis.
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Im
allgemeinen ist das aktive Mittel cis-Resveratrol, trans-Resveratrol
oder ein Komplex, in dem eine oder mehrere der Hydroxylgruppen der
Verbindungen an ein Mono- oder Disaccharid, z.B. cis-Resveratrolglucosid,
trans-Resveratrolglucosid usw., konjugiert sind. Es versteht sich
jedoch für
Fachleute auf dem Gebiet und wird hierin an anderer Stelle ausführlich diskutiert,
daß auch
andere Formen des aktiven Mittels verwendet werden können. Der
Hautzustand, die -störung
oder die -krankheit können
Psoriasis, Kontakt-Dermatitis (einschließlich irritativer Kontakt-Dermatitis
und allergischer Kontakt-Dermatitis), atopische Dermatitis (auch
bekannt als allergisches Ekzem), die Krankheit Epidermolysis bullosa
(einschließlich
Penfigus), Pityriasis rubra, Dermatitis seborrhoeica, Erythema (einschließlich Erythema
multiforme und Erythema nodosum), durch die Sonne oder andere Lichtquellen
verursachte Schäden,
Lupus erythematodes discoides, Dermatomyositis, die Auswirkungen
des natürlichen
Alterungsprozesses und dergleichen sein.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine topische pharmazeutische
Formulierung für
die Verwendung bei der Prävention
oder Behandlung von Hautzuständen,
-störungen
und -krankheiten, ausgewählt
unter Psoriasis, Kontakt-Dermatitis, atopischer Dermatitis, der
Krankheit Epidermolysis bullosa, Pityriasis rubra, Dermatitis seborrhoeica,
Erythema multiforme, Erythema nodosum, Lupus erythematodes discoides
und Dermatomyositis, bereitgestellt, die einen topischen Träger und
eine therapeutisch wirksame antientzündliche Konzentration eines
aktiven Mittels, ausgewählt
unter cis-Resveratrol, pharmakologisch verträglichen Salzen, Estern oder
Amiden davon und Kombinationen von irgendwelchen der Vorgenannten,
umfaßt.
Konjugate von cis-Resveratrol
mit Mono- oder Disacchariden sind bevorzugt.
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Die
Formulierung ist vorzugsweise für
die topische Verabreichung gedacht und umfaßt somit auch einen pharmazeutisch
verträglichen
topischen Träger,
der so ausgewählt
ist, daß er
dem be stimmten Formulierungstyp, z.B. Salbe, Lotion, Creme, Mikroemulsion,
Gel, Öl
oder dergleichen, entspricht. Die Formulierung kann auch ein oder
mehrere zusätzliche
aktive Mittel und/oder Zusatzstoffe, wie Lösungsvermittler, Hautpermeationsverbesserer,
Trübungsmittel,
Konservierungsmittel (z.B. Antioxidantien), Geliermittel, Puffermittel, oberflächenaktive
Stoffe, Emulgatoren, Erweichungsmittel, Verdickungsmittel, Stabilisatoren,
Benetzungsmittel, Farbstoffe, Duftstoffe und dergleichen, enthalten.
Die Aufnahme von Lösungsvermittlern
und/oder Hautpermeationsverbesserern ist besonders bevorzugt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 enthält Diagramme
von COX-1- und COX-2-Aktivität
vs. Konzentration von Indomethacin und Resveratrol,
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2 enthält Diagramme
von COX-1- und COX-2-Hydroperoxidaseaktivität vs. Konzentration von Indomethacin
und Resveratrol,
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3 ist
ein Diagramm des Prozentsatzes des Auftretens von Brustläsionen in
der Maus vs. Resveratrolkonzentration,
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4 enthält Diagramme
des Prozentsatzes der Reduktion des Pfotenvolumens vs. die Zeit
(Stunden) für
Carrageenan-induzierte Entzündung
in Ratten für
verschiedene Arzneimittel vs. eine Kontrollgruppe und
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5 enthält Diagramme
des Auftretens von Tumoren in % (a) und der Anzahl von Tumoren (b)
vs. Zeit nach Behandlung mit Resveratrol.
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ARTEN DER
AUSFÜHRUNG
DER ERFINDUNG
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ÜBERSICHT UND DEFINITIONEN:
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Es
sei angemerkt, daß die
Singularformen "ein", "eine" und "der, die, das", wie sie hierin
und in den Ansprüchen
verwendet werden, auch Pluralformen beinhalten, wenn es durch den
Kontext nicht anders vorgegeben wird. Somit schließt beispielsweise
die Bezugnahme auf "ein
aktives Mittel" in
einer Formulierung zwei oder mehrere aktive Mittel ein, die Bezugnahme
auf "einen Träger" schließt zwei
oder mehrere Träger
ein usw.
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In
dieser Beschreibung und in den nachfolgenden Ansprüchen wird
auf eine Reihe von Begriffen Bezug genommen, die so definiert werden
sollen, daß sie
die folgenden Bedeutungen haben:
- Der Begriff "topische Verabreichung" wird in seinem herkömmlichen
Sinne verwendet und bedeutet die Verabreichung eines topischen Arzneimittels
oder eines pharmakologisch aktiven Mittels an die Haut oder die Schleimhaut,
wie beispielsweise bei der Behandlung verschiedener Hautstörungen.
Im allgemeinen soll der Begriff "Haut", wenn er hierin
verwendet wird, wie beispielsweise bei der Verabreichung einer topischen
Formulierung an "die
Haut", so verstanden
werden, daß auch
die Verabreichung an Schleimhautgewebe als Möglichkeit vorgesehen sein soll.
- Die Begriffe "aktives
Mittel", "Arzneimittel" und "pharmakologisch aktives
Mittel" werden hierin
austauschbar verwendet und beziehen sich auf ein chemisches Material
oder eine chemische Verbindung, das bzw. die für eine topische Verabreichung
geeignet ist und die gewünschte
physiologische Wirkung auslöst.
Die Begriffe beinhalten Derivate, Analoge und Arzneimittelvorläufer solcher
Verbindungen sowie pharmazeutisch verträgliche Salze, Ester, Amide
und dergleichen.
- Der Begriff "Resveratrol" soll entweder das
cis-Isomer von Resveratrol, das trans-Isomer von Resveratrol oder ein
Gemisch der beiden Isomere bedeuten. Der Begriff soll auch sowohl
das natürlich
vorkommende aktive Mittel als auch die Verbindung, die im Labor
chemisch synthetisiert werden kann, beinhalten. Darüber hinaus soll
der Begriff "Resveratrol", wenn er hierin
verwendet wird, pharmakologisch verträgliche Salze, Ester und Amide
von Resveratrol umfassen.
- Mit dem Begriff "wirksame" oder "therapeutisch wirksame" Menge eines Arzneimittels
ist eine Menge einer Verbindung gemeint, die nicht toxisch, jedoch
ausreichend ist, um die gewünschte
Wirkung bei einem angemessenen Nutzen/Risiko-Verhältnis, das
mit irgendeiner medizinischen Behandlung einhergeht, bereitzustellen. Die
gewünschte
Wirkung kann eine Milderung der Anzeichen, Symptome oder Ursachen
einer Erkrankung oder irgendeine andere gewünschte Veränderung eines biologischen
Systems sein.
- Der Begriff "behandeln", wie in "Behandeln eines Hautzustands" soll (1) die Prävention
des Zustands, d.h. das Vermeiden jeglicher klinischer Symptome des
Zustands, (2) die Hemmung des Zustands, d.h. das Stoppen der Entwicklung
oder des Fortschreitens klinischer Symptome, und/oder (3) die Linderung
des Zustands, d.h. das Bewirken eines Zurückgehens der klinischen Symptome,
einschließen.
- Die Begriffe "Zustand", "Störung" und "Krankheit" werden hierin austauschbar
verwendet, um auf einen physiologischen Zustand Bezug zu nehmen,
der durch Verabreichung eines aktiven Mittels, wie hierin beschrieben, verhindert
oder behandelt werden kann.
- Der Begriff "Individuum", wie bei der Behandlung "eines Individuums", soll sich auf ein
Säugerindividuum
beziehen, das unter einem Zustand, einer Störung oder einer Krankheit,
wie sie hierin spezifiziert sind, leidet oder dafür anfällig ist,
und umfaßt
sowohl Menschen als auch Tiere.
- Mit "pharmakologisch
verträglich" ist ein Material
gemeint, das biologisch oder in anderer Weise nicht unerwünscht ist,
d.h. das Material kann einem Individuum zusammen mit dem ausgewählten aktiven
Mittel verabreicht werden, ohne irgendwelche unerwünschten
biologischen Auswirkungen hervorzurufen oder in schädlicher
Weise mit irgendeiner der anderen Komponenten der pharmazeutischen
Zusammensetzung, in der es enthalten ist, zu wechselwirken. In ähnlicher
Weise ist ein "pharmakologisch
verträgliches" Salz oder ein "pharmakologisch verträglicher" Ester eines aktiven
Mittels, wie sie hierin bereitgestellt werden, ein Salz oder ein Ester,
das bzw. der nicht biologisch oder in anderer Weise unerwünscht ist.
- "Penetrationsverbesserer" oder "Permeationsverbesserer", wie sie hierin
verwendet werden, beziehen sich auf eine Zunahme der Permeabilität der Haut
oder von Schleimhautgewebe für
das ausgewählte
pharmakologisch aktive Mittel, d.h. so daß die Geschwindigkeit, mit
der das Arzneimittel die Haut oder die Schleimhaut durchdringt,
gesteigert wird.
- "Optional" oder "wahlweise" bedeutet, daß der nachfolgend
beschriebene Umstand eintreten kann oder nicht, so daß die Beschreibung
Fälle umfaßt, bei
denen der Umstand eintritt, und Fälle, bei denen er nicht eintritt. Beispielsweise
umfaßt
die Beschreibung eines Zusatzstoffs als in einer Formulierung "optional vorhanden" hierin sowohl die
den Zusatzstoff enthaltende Formulierung als auch die den Zusatzstoff
nicht enthaltende Formulierung.
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AKTIVE MITTEL FÜR DIE BEHANDLUNG:
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Die
Erfindung umfaßt,
wie es oben erwähnt
wurde, die Verabreichung von Resveratrol an ein Individuum, um mit
Entzündung
einhergehende Hautzustände
zu verhindern oder zu behandeln.
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Resveratrol
kann in natürlicher
Form, d.h. isoliert aus der Haut von Trauben, aus Wein oder anderen von
Pflanzen abgeleiteten Zusammensetzungen, verabreicht werden, oder
es kann in im Labor chemisch synthetisierter Form verabreicht werden
(z.B. unter Verwendung der Verfahren von Moreno-Manas et al., Jeandet et
al. oder Goldberg et al. (1994), wie hierin zuvor zitiert) oder
wie es kommerziell erhältlich
ist, z.B. von der Sigma Chemical Company (St. Louis, MO). Bevorzugte
Verfahren zum Erhalten von Resveratrol aus einer natürlichen
Quelle bestehen darin, die Verbindung aus P. capsudatum oder aus
den getrockneten Wurzeln von C. quinquangulata, die in Peru geerntet
werden kann, zu extrahieren. Das getrocknete, gemahlene Pflanzenmaterial
kann mit einem geeigneten Lösungsmittel,
z.B. Methanol, extrahiert werden, vorzugsweise gefolgt von Konzentrieren
und Verdünnen
mit Wasser. Nach Waschen mit Hexan oder einem gleichermaßen geeigneten unpolaren
organischen Lösungsmittel
kann die wäßrige Schicht
beispielsweise mit Ethylacetat abgetrennt werden. Der Ethylacetatextrakt
wird dann unter Verwendung beispielsweise von Chloroform-Methanol
(0 bis 30% Methanol) als Elutionsmittel über einer Silicagel-Chromatographiesäule in Fraktionen
aufgeteilt. Fraktionen mit höheren
Konzentrationen von Resveratrol können vereinigt und weiterer
Säulenchromatographie
unterzogen werden, bis das Produkt in ausreichend hoher Ausbeute
erhalten wird.
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Das
aktive Mittel kann in Form eines pharmakologisch verträglichen
Salzes, Esters oder Amids oder als eine Kombination davon verabreicht
werden. Salze, Ester und Amide von Resveratrol können unter Verwendung von Standardverfahren,
die Fachleuten auf dem Gebiet der synthetischen organischen Chemie
und der pharmazeutischen Formulierung bekannt sind und wie sie beispielsweise
von J. March, "Advanced
Organic Chemistry: Reactions, Mechanisms and Structure", 4. Aufl. (New York:
Wiley-Interscience, 1992), und in Remington's Pharmaceutical Sciences, 19. Aufl.
(Easton, PA: Mack Publishing Company, 1995) beschrieben werden,
hergestellt werden. Beispielsweise werden Basenadditionssalze unter
Verwendung herkömmlicher Mittel,
einschließlich
Umsetzen einer oder mehrerer der freien Hydroxylgruppen des aktiven
Mittels mit einer geeigneten Base, aus dem neutralen Arzneimittel
hergestellt. Im allgemeinen wird die neutrale Form des Arzneimittels
in einem polaren organischen Lösungsmittel,
wie Methanol oder Ethanol, gelöst,
und die Base wird zugegeben. Das resultierende Salz präzipitiert
entweder oder es kann durch Zugabe eines weniger polaren Lösungsmittels
außer
Lösung
gebracht werden. Geeignete Basen für die Bildung von Basenadditionssalzen umfassen
anorganische Basen, wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Ammoniumhydroxid,
Calciumhydroxid oder Trimethylamin, sind jedoch nicht hierauf beschränkt. Die
Herstellung von Estern umfaßt
die Funktionalisierung von Hydroxylgruppen, die innerhalb der Molekülstruk tur
des Arzneimittels vorliegen können.
Die Ester sind typischerweise Acyl-substituierte Derivate von freien
Alkoholgruppen, d.h. Reste, die von Carbonsäuren der Formel RCOOH abgeleitet
sind, wobei R Alkyl und vorzugsweise niederes Alkyl ist. Ester können, falls
dies gewünscht
ist, unter Verwendung herkömmlicher
Hydrogenolyse- oder Hydrolyseverfahren wieder in die freien Säuren umgewandelt
werden. Die Herstellung von Amiden kann in analoger Weise durchgeführt werden.
Weitere Derivate der aktiven Mittel können unter Verwendung von Standardtechniken,
die Fachleuten auf dem Gebiet der synthetischen organischen Chemie
bekannt sind, hergestellt werden, oder sie können unter Bezugnahme auf die
einschlägige
Literatur hergeleitet werden.
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Bevorzugte
Derivate von cis- und trans-Resveratrol sind diejenigen, bei denen
eine oder mehrere der Hydroxylgruppen der Verbindung, typischerweise
die 3-Hydroxylgruppe, an ein Mono- oder Disaccharid, im allgemeinen an
die 1-Position eines Monosaccharids, konjugiert ist. Beispiele von
Sacchariden, die an das Resveratrolmolekül konjugiert sein können, beinhalten
Glucose, Galactose, Maltose, Lactose und Saccharose, sind jedoch
nicht hierauf beschränkt.
Cis-Resveratrolglucosid
und trans-Resveratrolglucosid sind besonders bevorzugt.
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PHARMAZEUTISCHE FORMULIERUNGEN:
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das aktive Mittel in eine topische Formulierung aufgenommen,
die einen topischen Träger
enthält,
der im allgemeinen für
die topische Verabreichung von Arzneimitteln geeignet ist und irgendein
solches im Stand der Technik bekanntes Material umfaßt. Der
topische Träger
ist so ausgewählt,
daß er
die Zusammensetzung in der gewünschten
Form, z.B. als Salbe, Lotion, Creme, Mikroemulsion, Gel, Öl oder Lösung, liefert,
und kann aus irgendeinem Material entweder natürlichen oder synthetischen
Ursprungs bestehen. Es ist natürlich
notwendig, daß der
ausgewählte
Träger
das aktive Mittel oder andere Komponenten der topischen Formulierung
nicht in nachteiliger Weise beeinflußt. Beispiele geeigneter topischer
Träger
für die
Verwendung hierin beinhalten Wasser, Alkohole und andere nicht-toxische
organische Lösungsmittel,
Glycerin, Mineralöl,
Silicon, Rohvaseline, Lanolin, Fettsäuren, pflanzliche Öle, Parabene
oder Wachse.
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Hierin
besonders bevorzugte Formulierungen sind farblose, geruchlose Salben,
Lotionen, Cremes, Mikroemulsionen und Gele.
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Salben
sind halbfeste Präparate,
die typischerweise auf Petrolat oder anderen Erdölderivaten basieren. Die spezifische
zu verwendende Salbenbasis ist, wie es sich für Fachleute auf dem Gebiet
versteht, eine solche, die eine optimale Verabreichung des Arzneimittels
bewirkt und vorzugsweise auch andere gewünschte Charakteristika liefert,
wie z.B. eine weichmachende Wirkung oder dergleichen. Wie es auch
bei anderen Trägern
oder Vehikeln der Fall ist, sollte eine Salbenbasis inert, stabil,
nicht irritativ und nicht sensibilisierend sein. Wie es in Remington's, zitiert im vorhergehenden
Abschnitt, erläutert
ist, können
Salbenbasen in vier Klassen gruppiert werden: ölhaltige Basen, emulgierbare
Basen, Emulsionsbasen und wasserlösliche Basen. Ölhaltige Salbenbasen
beinhalten beispielsweise pflanzliche Öle, aus Tieren erhaltene Fette
und halbfeste, aus Erdöl erhaltene
Kohlenwasserstoffe. Emulgierbare Salbenbasen, auch bekannt als absorbierende
Salbenba sen, enthalten wenig oder kein Wasser und beinhalten beispielsweise
Hydroxystearinsulfat, wasserfreies Lanolin und hydrophiles Petrolat.
Salbenbasen in Form von Emulsionen sind entweder Wasser-in-Öl- (W/O-)
Emulsionen oder Öl-in-Wasser-
(O/W-) Emulsionen und beinhalten beispielsweise Cetylalkohol, Glycerylmonostearat,
Lanolin und Stearinsäure.
Bevorzugte wasserlösliche
Salbenbasen werden aus Polyethylenglycolen (PEGs) von variierendem
Molekulargewicht hergestellt; hierzu sei für weitere Informationen wiederum
auf Remington's,
a.a.O., verwiesen.
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Lotionen
sind Präparate,
die ohne Reibung auf die Hautoberfläche aufzubringen sind, und
es sind typischerweise flüssige
oder halbflüssige
Präparate,
in denen feste Teilchen, einschließlich des aktiven Mittels, in
einer Wasser- oder Alkoholbasis vorliegen. Lotionen sind für gewöhnlich Suspensionen
von Feststoffen und umfassen für
den vorliegenden Zweck vorzugsweise eine flüssige ölige Emulsion nach Art einer Öl-in-Wasser-Emulsion.
Lotionen sind aufgrund der Einfachheit der Aufbringung einer flüssigeren
Zusammensetzung hierin bevorzugte Formulierungen zur Behandlung
großer
Körperregionen.
Es ist im allgemeinen erforderlich, daß das unlösliche Material in einer Lotion
fein verteilt ist. Lotionen enthalten typischerweise Suspendiermittel, um
bessere Dispersionen zu erzielen, sowie Verbindungen, wie z.B. Methylzellulose
oder Natriumcarboxymethylzellulose, die geeignet sind, um das aktive
Mittel lokal auf die Haut aufzubringen und dort zu halten. Eine besonders
bevorzugte Lotionsformulierung für
die Verwendung in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung enthält Propylenglycol,
gemischt mit einem hydrophilen Petrolat, wie demjenigen, das unter
dem Markennamen Aquaphor® von Beiersdorf, Inc.
(Norwalk, CT) erhältlich
ist.
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Cremes,
die das aktive Mittel enthalten, sind, wie im Stand der Technik
bekannt ist, viskose flüssige oder
halbflüssige Öl-in-Wasser-
oder Wasser-in-Öl-Emulsionen.
Cremebasen sind mit Wasser abwaschbar und enthalten eine Ölphase,
einen Emulgator und eine wäßrige Phase.
Die Ölphase
setzt sich im allgemeinen aus Petrolat und einem Fettalkohol, wie
Cetyl- oder Stearylalkohol, zusammen, die wäßrige Phase ist für gewöhnlich,
wenngleich nicht notwendigerweise, vom Volumen her größer als
die Ölphase
und enthält
im allgemeinen ein Benetzungsmittel. Der Emulgator in einer Cremeformulierung
ist, wie es in Remington's,
a.a.O., erläutert
ist, im allgemeinen ein nicht-ionischer,
anionischer, kationischer oder amphoterer oberflächenaktiver Stoff.
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Mikroemulsionen
sind thermodynamisch stabile, isotropisch klare Dispersionen zweier
miteinander nicht mischbarer Flüssigkeiten,
wie Öl
und Wasser, die an der Grenzfläche
durch einen Film von Molekülen eines
oberflächenaktiven
Stoffs stabilisiert werden (Encyclopedia of Pharmaceutical Technology
(New York: Marcel Dekker, 1992), Band 9). Für die Herstellung von Mikroemulsionen
sind ein oberflächenaktiver
Stoff (Emulgator), ein mitwirkender oberflächenaktiver Stoff (Co-Emulgator), eine Ölphase und
eine Wasserphase notwendig. Geeignete oberflächenaktive Stoffe beinhalten
jegliche oberflächenaktive
Stoffe, die bei der Herstellung von Emulsionen nützlich sind, z.B. Emulgatoren,
die typischerweise bei der Herstellung von Cremes verwendet werden.
Der mitwirkende oberflächenaktive
Stoff (oder "Co-Emulgator") wird im allgemeinen
aus der Gruppe von Polyglycerolderivaten, Glycerolderivaten und
Fettalkoholen ausgewählt.
Bevorzugte Emulgator/Co-Emulgator-Kombinationen
werden im allgemeinen, jedoch nicht notwendigerweise aus der Gruppe
ausgewählt,
bestehend aus: Glycerylmonostearat und Polyoxyethylenstearat, Polyethylenglycol
und Ethylenglycolpalmitostearat und Caprylsäure- und Caprinsäuretriglyceriden
und Oleoylmacrogolglyceriden. Die Wasserphase beinhaltet nicht nur
Wasser, sondern typischerweise auch Puffer, Glucose, Propylenglycol,
Polyethylenglycole, vorzugsweise Polyethylenglycole mit niederem
Molekulargewicht (z.B. PEG 300 und PEG 400), und/oder Glycerol und
dergleichen, wohingegen die Ölphase
im allgemeinen beispielsweise Fettsäureester, modifizierte pflanzliche Öle, Silikonöle, Gemische
aus Mono-, Di- und Triglyceriden, Mono- und Diestern von PEG (z.B.
Oleoylmacrogolglyceriden) usw. umfaßt.
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Gelformulierungen
sind halbfeste Systeme, die entweder aus Suspensionen aus kleinen
anorganischen Teilchen (Zwei-Phasen-Systeme) oder aus großen organischen
Molekülen,
die im wesentlichen einheitlich in einer Trägerflüssigkeit verteilt sind (Ein-Phasen-Gele),
bestehen. Ein-Phasen-Gele
können
beispielsweise durch Vereinigen des aktiven Mittels, einer Trägerflüssigkeit
und eines geeigneten Geliermittels, wie Tragant (in einer Menge
von 2 bis 5%), Natriumalginat (in einer Menge von 2–10%), Gelatine
(in einer Menge von 2–15%),
Methylzellulose (in einer Menge von 3–5%), Natriumcarboxymethylzellulose
(in einer Menge von 2–5%),
Carbomer (in einer Menge von 0,3–5%) oder Polyvinylalkohol
(in einer Menge von 10–20%),
und Mischen, bis ein charakteristisches halbfestes Produkt erzeugt
wurde, hergestellt werden. Weitere geeignete Geliermittel beinhalten
Methylhydroxyzellulose, Polyoxyethylen-Polyoxypropylen, Hydroxyethylzellulose
und Gelatine. Obwohl Gele herkömmlicherweise
wäßrige Trägerflüssigkeiten
verwenden, können
auch Alkohole und Öle
als Trägerflüssigkeit
verwendet werden.
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Verschiedene
Zusatzstoffe, die Fachleuten auf dem Gebiet bekannt sind, können in
die topischen Formulierungen der Erfindung aufgenommen werden. Beispiele
von Zusatzstoffen beinhalten Lösungsvermittler, Hautpermeationsverbesserer,
Trübungsmittel,
Konservierungsmittel (z.B. Antioxidantien), Geliermittel, Puffermittel,
oberflächenaktive
Stoffe (insbesondere nicht-ionische und amphotere oberflächenaktive
Stoffe), Emulgatoren, Erweichungsmittel, Verdickungsmittel, Stabilisatoren,
Benetzungsmittel, Farbstoffe, Duftstoffe und dergleichen. Die Aufnahme
von Lösungsvermittlern
und/oder Hautpermeationsverbesserern ist besonders bevorzugt, ebenso
wie auch Emulgatoren, Erweichungsmittel und Konservierungsmittel.
Eine optimale topische Formulierung umfaßt in etwa: 2 Gew.-% bis 60
Gew.-%, vorzugsweise 2 Gew.-% bis 50 Gew.-% Lösungsvermittler und/oder Hautpermeationsverbesserer,
2 Gew.-% bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 2 Gew.-% bis 20 Gew.-% Emulgatoren,
2 Gew.-% bis 20 Gew.-% Erweichungsmittel und 0,01 Gew.-% bis 0,2
Gew.-% Konservierungsmittel, wobei das aktive Mittel und der Träger (z.B.
Wasser) den Rest der Formulierung ausmachen.
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Ein
Hautpermeationsverbesserer dient dazu, das Hindurchtreten therapeutischer
Mengen an aktivem Mittel durch einen geeignet bemessenen Bereich
unversehrter Haut zu erleichtern. Geeignete Verbesserer sind im
Stand der Technik bekannt und umfassen beispielsweise niedere Alkanole,
wie Methanol, Ethanol und 2-Propanol, Alkylmethylsulfoxide, wie
Dimethylsulfoxid (DMSO), Decylmethylsulfoxid (C10MSO)
und Tetradecylmethylsulfoxid, Pyrrolidone, wie 2-Pyrrolidon, N-Methyl-2-pyrrolidon und
N-(Hydroxyethyl)-pyrrolidon, Harnstoff, N,N-Diethyl-m-toluamid,
C2-C6-Alkandiole,
verschiedene Lösungsmittel,
wie Dimethylformamid (DMF), N,N-Dimethylacetamid (DMA) und Te trahydrofurfurylalkohol,
und die 1-substituierten Azacycloheptan-2-one, insbesondere 1-n-Dodecylcyclazacycloheptan-2-on
(Laurocapram, erhältlich
unter dem Markennamen Azone® von Whitby Research Incorporated,
Richmond, VA).
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Beispiele
von Lösungsvermittlern
beinhalten die folgenden: hydrophile Ether, wie Diethylenglycolmonoethylether
(Ethoxydiglycol, kommerziell erhältlich
als Transcutol®)
und Diethylenglycolmonoethyletheroleat (kommerziell erhältlich als
Softcutol®),
Polyethylencastorölderivate,
wie Castoröl
Polyoxy 35, hydriertes Castoröl
Polyoxy 40, Polyethylenglycol, insbesondere Polyethylenglycole mit
niederem Molekulargewicht, wie PEG 300 und PEG 400, und Polyethylenglycolderivate,
wie PEG-8-caprylsäure-/-caprinsäureglyceride
(kommerziell erhältlich
als Labrasol®),
Alkylmethylsulfoxide, wie DMSO, Pyrrolidone, wie 2-Pyrrolidon und
N-Methyl-2-pyrrolidon, und DMA, sind jedoch nicht hierauf beschränkt. Viele
Lösungsvermittler
können
auch als Absorptionsverbesserer wirken. Es kann ein einziger Lösungsvermittler
in die Formulierung aufgenommen werden, oder es kann ein Gemisch
von Lösungsvermittlern
darin aufgenommen werden.
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Geeignete
Emulgatoren und Co-Emulgatoren umfassen ohne Beschränkung diejenigen
Emulgatoren und Co-Emulgatoren, die in Bezug auf Mikroemulsionsformulierungen
beschrieben wurden. Erweichungsmittel umfassen beispielsweise Propylenglycol,
Glycerol, Isopropylmyristat und Polypropylenglycol-2- (PPG-2-) myristyletherpropionat.
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Weitere
aktive Mittel können
ebenfalls in die Formulierung aufgenommen werden, z.B. weitere antientzündliche
Mittel, Analgetika, antimikrobielle Mittel, Anti-Pilz-Mittel, Antibiotika,
Vitamine, Antioxidantien und Sonnenblockermittel, die üblicherweise
in Sonnenschutzformulierungen zu finden sind, einschließlich, aber nicht
beschränkt
auf Anthranilate, Benzophenone (insbesondere Benzophenon-3), Kampferderivate,
Cinnamate (z.B. Octylmethoxycinnamat), Dibenzoylmethane (z.B. Butylmethoxydibenzoylmethan),
p-Aminobenzoesäure
(PABA) und Derivate davon und Salicylate (z.B. Octylsalicylat),
zu finden sind.
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In
den bevorzugten topischen Formulierungen der Erfindung liegt das
aktive Mittel in einer Menge im Bereich von etwa 0,25 Gew.-% bis
75 Gew.-% der Formulierung, bevorzugt im Bereich von etwa 0,25 Gew.-% bis
30 Gew.-% der Formulierung, bevorzugter im Bereich von etwa 0,5
Gew.% bis 15 Gew.-% der Formulierung und besonders bevorzugt im
Bereich von etwa 1,0 Gew.-% bis 10 Gew.-% der Formulierung vor.
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In
einer alternativen Ausführungsform
wird eine pharmazeutische Formulierung für die orale oder parenterale
Verabreichung bereitgestellt, wobei die Formulierung in diesem Fall
eine Resveratrol enthaltende Mikroemulsion, wie oben beschrieben,
umfaßt,
jedoch auch alternative pharmazeutisch verträgliche Träger, Vehikel, Zusatzstoffe
usw., die für
die orale oder parenterale Verabreichung von Arzneimitteln besonders
geeignet sind, enthalten kann. Alternativ kann eine Resveratrol
enthaltende Mikroemulsion im wesentlichen wie oben beschrieben und
ohne Modifikation oral oder parenteral verabreicht werden.
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NUTZEN:
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Die
pharmazeutischen Formulierungen der Erfindung sind geeignet für die Behandlung
von Menschen und Tieren, die an Hautzuständen, -störungen oder -krankheiten, die
mit Entzündungen,
Sonnenschäden
oder dem natürlichen
Alterungsprozeß einhergehen
oder dadurch verursacht werden, leiden oder dafür anfällig sind. Beispielsweise finden
die Zusammensetzungen Anwendung bei der Prävention oder Behandlung von Psoriasis,
Kontakt-Dermatitis (einschließlich
irritativer Kontakt-Dermatitis
und allergischer Kontakt-Dermatitis), atopischer Dermatitis (auch
bekannt als allergisches Ekzem), der Krankheit Epidermolysis Bullosa
(einschließlich
Penfigus), Pityriasis rubra, Dermatitis seborrhoeica, Erythemen
(einschließlich
Erythema multiforme und Erythema nodosum), durch Sonne oder andere
Lichtquellen verursachte Schäden,
Lupus erythematodes discoides, Dermatomyositis, Hautkrebs und den
Auswirkungen des natürlichen
Alterungsprozesses. Die Formulierungen werden im Kontext einer Dosierungskur,
die wirksam ist, um das gewünschte
Ergebnis zu erzielen, topisch, d.h. in der Form von Salbe, Lotion,
Creme, Mikroemulsion, Gel, Lösung
oder dergleichen, an die Haut oder an Schleimhautgewebe verabreicht,
wie es im vorangehenden Abschnitt beschrieben wurde. Die bevorzugte
Dosis des aktiven Mittels liegt im Bereich von etwa 0,005 bis etwa
1 Mikromol pro kg pro Tag, vorzugsweise etwa 0,05 bis etwa 0,75
Mikromol pro kg pro Tag, typischer etwa 0,075 bis etwa 0,5 Mikromol
pro kg pro Tag. Für
Fachleute auf dem Gebiet versteht es sich, daß die optimale Menge einzelner
Dosen und der optimale Abstand dazwischen durch die Art und das
Ausmaß des
behandelten Zustands, die Verabreichungsstelle und das bestimmte
behandelte Individuum bestimmt werden und daß solche Optima anhand konventioneller
Techniken bestimmt werden können.
Das heißt,
eine optimale Dosierungskur für
irgendeinen bestimmten Patienten, d.h. die Anzahl und Häufigkeit
der Dosen, kann unter Anwendung des herkömmlichen Verlaufs von Tests zur
Bestimmung der Behandlung festgelegt werden. Im allgemeinen umfaßt eine
Dosierungskur hierin die Verabreichung der topischen Formulierung
wenigstens einmal täglich
und bevorzugt ein- bis viermal täglich,
bis die Symptome abgeklungen sind.
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Die
topischen Formulierungen der Erfindung können auch als chemopräventive
Zusammensetzungen verwendet werden. Bei Verwendung in einem chemopräventiven
Verfahren wird empfindliche bzw. anfällige Haut vor dem Auftreten
irgendeines sichtbaren Zustands in einem bestimmten Individuum behandelt.
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EXPERIMENTELLES
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Die
folgenden Beispiele werden angegeben, um Fachleuten auf dem Gebiet
eine vollständige
Offenbarung und Beschreibung dahingehend zu geben, wie die Formulierungen
der Erfindung herzustellen und zu verwenden sind, und sollen den
Schutzumfang dessen, was die Erfinder als ihre Erfindung betrachten,
nicht beschränken.
Es wurden Anstrengungen unternommen, um in Bezug auf Zahlenangaben
(z.B. Mengen, Temperatur usw.) Genauigkeit sicherzustellen, doch
sollte berücksichtigt
werden, daß einige
Fehler und Abweichungen auftreten können. Wenn es nicht anders
angegeben ist, sind Teile Gewichtsteile, Temperaturangaben sind
in °C und
der Druck ist Atmosphä rendruck
oder nahezu Atmosphärendruck.
Alle Lösungsmittel,
Reagenzien und Formulierungskomponenten waren von pharmazeutischer
Güte.
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BEISPIEL 1
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HERSTELLUNG EINER RESVERATROL-CREME
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Eine
topische pharmazeutische Zusammensetzung, die trans-Resveratrol
enthielt, wurde in Form einer Creme wie folgt hergestellt:
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Die
Zusammensetzung wurde wie folgt hergestellt. Der Xanthangummi wurde
in Wasser dispergiert und stehen gelassen. Phase 1 (die Ölphase)
wurde auf 75°C
erhitzt. Dann wurde Phase 2 auf 75°C erhitzt. Unter Rühren bei
hoher Geschwindigkeit wurde Phase 1 in Phase 2 eingemischt. Die
Temperatur wurde auf 75°C
gehalten, und das schnelle Rühren
wurde für
10 Min. fortgesetzt. Das Gemisch wurde langsam abgekühlt, während das
Rühren
bei geringer Geschwindigkeit fortgesetzt wurde. Bei 40°C wurde Phase
3 zugegeben. Das trans-Resveratrol wurde dann in Diethylenglycolmonoethylether
dispergiert, auf 40°C
erhitzt und dann unter langsamem Rühren auf 30°C abgekühlt (Phase 4). Bei 30°C wurde Phase
4 zu der Creme zugegeben, gut vermischt und unter langsamem Mischen
auf Raumtemperatur abgekühlt.
Eine cremefarbene stabile Creme wurde erhalten.
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BEISPIEL 2
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MIKROEMULSION VON RESVERATROL
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Eine
Mikroemulsion von Resveratrol mit den folgenden Komponenten wurde
hergestellt:
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Trans-Resveratrol
wurde in Diethylenglycolmonoethylether dispergiert. PEG-8-caprylsäure-/-caprinsäureglyceride
und Oleoylmacrogolglyceride wurden unter Schütteln zugegeben. Dann wurde
wiederum unter Schütteln
PEG 400 langsam zugegeben, gefolgt von der Zugabe von Wasser. Eine
stabile, gelbliche Mikroemulsion wurde erhalten.
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BEISPIEL 3
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TEST DER INHIBITION VON
TPA-INDUZIERTER ENTZÜNDUNG
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Die
Hemmung einer durch wiederholte Anwendung von 12-O-Tetradecanoylphorbol-13-acetat (TPA) induzierten
Entzündung
kann verwendet werden, um die Wirksamkeit verschiedener Formulierungen,
die zur Behandlung von Entzündung
verwendet werden, aufzuzeigen. Das Testverfahren ist gegenüber dem
von Marks et al. (1976) Cancer Res. 36: 2636 beschriebenen Verfahren
modifiziert. Es ist bekannt, daß TPA
Veränderungen
in der Haut von Mäusen
hervorruft, die vielen der entzündlichen
und epithelialen Veränderungen, die
bei menschlichen Hauterkrankungen, wie Psoriasis, auftreten, entsprechen.
Daher wird angenommen, daß dieses
auf Mäusen
basierende Modell auch ein guter Indikator für die menschliche Reaktion
ist.
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Zunächst wird
die Zusammensetzung von Beispiel 1 (1 g, jeglicher Überschuß wird entfernt)
bei zehn Mäusen
auf beide Ohren aufgebracht. Dann wird auf das rechte Ohr jeder
Maus der Entzündungsstimulus
(d.h. TPA) aufgebracht. Vier Stunden später werden die Ödeme durch
Wiegen von unter Verwendung einer Biopsiestanze aus dem Ohr entnommenen
Scheiben gemessen. Eine Kontrollgruppe erhält TPA auf das rechte Ohr und
die Zusammensetzung ohne das Resveratrol auf das linke Ohr. Das
Gewichtsverhältnis
von Scheiben, die die Zusammensetzung und TPA und TPA alleine erhalten
haben, wird unter Erhalt des Prozentsatzes an Inhibition von Schwellung
gegenüber
der Kontrolle berechnet. Das gleiche Verfahren wird für die Mikroemulsion von
Beispiel 2 durchgeführt.
Die Zusammensetzung von Beispiel 1 liefert eine 72%-ige Inhibition
der Schwellung, während
die Mikroemulsion von Beispiel 2 eine 74%-ige Inhibition der Schwellung
liefert, jeweils im Vergleich zur Kontrolle. Dadurch wird gezeigt,
daß beide
Formulierungen eine wirksame Inhibition von Entzündung bereitstellen.
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BEISPIEL 4
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INHIBITION DER BILDUNG
VON SONNENBRANDZELLEN
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Die
Zusammensetzung von Beispiel 1 (1 g wird auf eine Fläche von
1 cm2 aufgebracht, jeglicher Überschuß wird entfernt)
wird auf die Haut von Mäusen
aufgebracht. Die Haut wird mit UV-B (100 mJ/cm2)
bestrahlt (Gesundheitslampe SE20/SLE, Toshiba). Vierundzwanzig Stunden
später
wird die Haut im behandelten Bereich und in einem nicht-behandelten
Bereich, der als Kontrolle dient, biopsiert. Die biopsierten Proben
werden unter Verwendung von Hämatoxylin
und Eosin eingefärbt,
woraufhin die Anzahl an Sonnenbrandzellen unter einem Mikroskop
gezählt
wird. Das Verhältnis
von Sonnenbrandzellen in Bereichen, die behandelt wurden, zu Bereichen,
die nicht behandelt wurden, wird unter Erhalt des Prozentsatzes
der Inhibition der Bildung von Sonnenbrandzellen berechnet. Das
gleiche Verfahren wird unter Verwendung der Mikroemulsion von Beispiel
2 wiederholt. Es zeigt sich, daß die
Zusammensetzung von Beispiel 1 76% weniger Sonnenbrandzellen liefert und
daß die
Mikroemulsion 79% weniger Sonnenbrandzellen liefert. Es wird somit
gezeigt, daß beide
Formulierungen eine wirksame Inhibition der Bildung von Sonnenbrandzellen
bereitstellen.
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BEISPIEL 5
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INHIBITION VON FALTENBILDUNG
IN NACKTMÄUSEN
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Jeder
Nacktmaus (HR/ICR, 6 Wochen alt) wird die Zusammensetzung von Beispiel
1 (1 g wird auf eine Fläche
von 1 cm2 aufgebracht, jeglicher Überschuß wird entfernt)
verabreicht. Etwa 10 Minuten später
werden die Mäuse
unter Verwendung von 6 Birnen von Gesundheitslampen (SL20-SLE, Toshiba) so
mit UV-B bestrahlt, daß die
Strahlungsdosis pro Bestrahlung nicht mehr als 1 MED (minimale Erythemdosis)
beträgt.
Das Aufbringen der Formulierung, gefolgt von der Bestrahlung wird
fünfmal
pro Woche über
sechzehn Wochen wiederholt. Während
die Bestrahlungsenergie unter Verwendung eines UV-Radiometers (UVR-305/S65D,
Tokyo Optical K.K) so bemessen wird, daß die Strahlungsdosis pro Bestrahlung
nicht mehr als 1 MED beträgt,
wird Energie mit einer Intensität
von 0,28 mW/cm2 mit der Gesamtdosis von
100 mJ/cm2 aufgestrahlt. Als Kontrolle wird
eine Zusammensetzung, die in jeglicher Hinsicht die gleiche ist
wie die Zusammensetzung von Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß Resveratrol
fehlt, aufgebracht, und die Maus wird gemäß dem oben angegebenen Protokoll
in ähnlicher
Weise bestrahlt. Das gleiche Verfahren wird für die Mikroemulsion von Beispiel
2 durchgeführt.
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Das
Ausmaß an
Faltenbildung wird dann unter Verwendung der folgenden Standards
(Faltenindizes) visuell bestimmt: (1) es haben sich keine Falten
gebildet, (2) es haben sich kleine Mengen an Falten gebildet, (3)
es haben sich mäßige Mengen
an Falten gebildet und (4) es haben sich beträchtliche Mengen an Falten gebildet.
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Um
die Falten zu analysieren, werden Abbildungen verschiedener Hautbereiche
(3 Abbildungen pro Maus), die jeweils rund sind und einen Durchmesser
von 1 cm haben, unter Verwen dung eines Abbildungsmittels aus hydrophilem
Exaflex und hydrophilem Vinylsilikon erhalten. Jede Abbildung wird
horizontal angeordnet und unter einem Winkel von 30° beleuchtet.
Der Bereich der durch die Falten erzeugten Schatten wird unter Verwendung
einer Bildanalysevorrichtung als das Flächenverhältnis analysiert.
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Die
Ergebnisse sind unten angegeben:
-
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Somit
wird gezeigt, daß beide
Formulierungen die Faltenbildung hemmen.
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BEISPIEL 6
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PRÄVENTION VON SONNENSCHÄDEN IN MENSCHEN
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Sobald
für jeden
von 10 Patienten eine MED (minimale Erythemdosis) festgelegt wurde,
wird die Zusammensetzung von Beispiel 1 2 Stunden vor der Bestrahlung
mit UVB auf jeden Patienten aufgebracht (unter Verdeckung). Zwei
Hautbereiche pro Patient werden der UVB-Bestrahlung ausgesetzt:
ein Bereich, der die Zusammensetzung von Beispiel 1 erhält, und
ein Bereich, der die gleiche Zusammensetzung, jedoch ohne Resveratrol
erhält.
Eine Stunde nach der UVB-Bestrahlung wird dieselbe Zusammensetzung
erneut auf den entsprechenden Hautbereich jedes Patienten aufgebracht.
Während
der nächsten
drei Tage wird jeder Patient beurteilt und die bestrahlten Stellen
werden fotografiert. Die Ergebnisse der 10 Patienten werden zusammengefaßt und ausgewertet.
Das gleiche Verfahren wird für
die Mikroemulsion von Beispiel 2 durchgeführt. Es zeigt sich, daß Resveratrol
Sonnenschäden
in Menschen verhindert.
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BEISPIEL 7
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TOPISCH VERABREICHTES
RESVERATROL BEI DER CHEMOPRÄVENTION
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Es
wurde herausgefunden, daß Resveratrol
zelluläre
Vorgänge
im Zusammenhang mit der Aktivierung, der Förderung und der Entwicklung
von Tumoren hemmt. Wie nachstehend diskutiert wird, wurde die Aktivität von Resveratrol
auf Basis der Fähigkeit
von Resveratrol, die Cyclooxygenaseaktivität von COX-1 (d.h. mittlere
wirksame Dosis ED50 von 15 μM) zu hemmen,
gezeigt. Diese Aktivität
korreliert mit einer Antitumor-Aktivität. Obwohl die inhibitorische
Aktivität
von Resveratrol geringer war als die einiger NSAIDs, wie Indomethacin
(ED50 = 2,3 μM), war die Aktivität von Resveratrol
viel größer als
die Aktivität
von Verbindungen wie Aspirin (ED50 = 880 μM). Anders
als Indomethacin und die meisten anderen NSAIDs hemmte Resveratrol
auch die Hydroperoxidaseaktivität
von COX-1 (ED50 = 3,7 μM).
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Die
durch Resveratrol vermittelte Hemmung war spezifisch für die Cyclooxygenaseaktivität von COX-1,
da es keine erkennbare Aktivität
gab, als die Sauerstoffaufnahme mit COX-2, einer induzierbaren Form des
Enzyms, die mit Reaktionen wie Entzündung in Beziehung steht, bestimmt wurde,
und die Hemmung der Hydroperoxidaseaktivität von COX-2 (ED50 =
85 μM) wurde
im Vergleich zu der bei COX-1 beobachteten Aktivität stark
reduziert.
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Diese
Ergebnisse sind in den Diagrammen der 1–3 veranschaulicht. 1 zeigt
die inhibitorischen Wirkungen von Indomethacin auf COX-1 und von
Resveratrol auf COX-1 und COX-2. 1 enthält Diagramme
der Aktivität
in Prozent vs. Konzentration von Indomethacin oder Resveratrol (in μM). Die Aktivität von COX
wurde durch Messen des Sauerstoffverbrauchs bei 37°C gemessen.
Das Verfahren ist beschrieben in F.J.G. Van der Ouderaa et al.,
Methods Enzymol., 86 (60 (1982), und R.J. Kulmacz et al, in Prostaglandins and
Related Substances. A Practical Approach, C. Benedetto et al., Hrsg.
(IRL Press, Oxford, 1987), S. 209–227, die jeweils durch Bezugnahme
hierin aufgenommen sind. Die Reaktionen wurden ausgelöst durch Zugabe
von 0,6 mM Arachidonsäure
zu einem Gemisch, das 0,1 M (Molar) Natriumphosphat (pH 7,4), 1,0
mM (Millimolar) Phenol und 0,01 mM Hemin, Mikrosome (0,2 mg Protein),
die von Samenblasen von Schafen abgeleitet waren und als Rohquelle
von COX-1 oder rekombinantem humanem COX-2 (0,1 mg Protein) verwendet
wurden, und die Testverbindung enthielt. 1 zeigt
die drastische inhibitorische Wirkung von Resveratrol auf COX-1.
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2 zeigt
die inhibitorische Wirkung von Indomethacin auf die Hydroperoxidaseaktivität von COX-1 und
von Resveratrol auf die Hydroperoxidaseaktivität von COX-1 oder COX-2. Die
Hydroperoxidaseaktivität wurde
mittels Spektrophotometrie bestimmt. Die Reaktionsgemische enthielten
0,1 M Tris-NaCl (pH 8,5), 1,2 μM
(Mikromolar) Hemin, 0,24 mM N,N,N',N'-Tetramethyl-p-phenylendiamin (TMPD),
COX-1 (36 μg
Protein) oder COX-2 (45 μg
Protein) und eine Testverbindung. Wasserstoffperoxid (250 μM) wurde
verwendet, um die Reaktion auszulösen, und Veränderungen
in der Absorption bei 595 nm (Nanometer) wurden gemessen. Die inhibitorische
Aktivität
wurde durch Vergleichen der anfänglichen
Rate der Veränderung
in der Absorption in Gegenwart einer Testverbindung mit derjenigen,
die mit dem Lösungsmittel
Dimethylsulfoxid (DMSO) alleine beobachtet wurde, berechnet. Jeder
Punkt repräsentiert
den Mittelwert zweier wiederholter Bestimmungen. 2 zeigt,
daß Resveratrol
die Hydroperoxidaseaktivität
von COX-1 stark hemmt.
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3 zeigt
die Inhibition von DMBA- (7,12-Dimethylbenz(a)anthracen-) induzierten
präneoplastischen Läsionen in
Kulturen von Brustdrüsen
der Maus durch Behandlung mit Resveratrol. Die Brustdrüsen wurden für 10 Tage
mit Resveratrol und am Tag drei für 24 Stunden mit DMBA inkubiert.
Das Verfahren ist in Moon et al. in Chemistry and Biology of Retinoids,
Hrsg. Dawson et al. (Boca Raton, FL: CRC Press, 1990) auf S. 501–518 beschrieben.
Der Prozentsatz des Auftretens von Brustläsionen wurde nach weiteren
14 Tagen Inkubation bestimmt. Die Daten von den mit Resveratrol
behandelten Gruppen wurde mit denen von Kontrollgruppen verglichen,
und die Ergebnisse wurden als Prozentwert ausgedrückt. Resveratrol
zeigte eine ausgezeichnete Fähigkeit
zur Inhibition von DMBA-induzierten präneoplastischen Läsionen in
Kulturen von Brustdrüsen der
Maus.
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Auf
Basis der in den 1–3 veranschaulichten
Ergebnisse wurde die antientzündliche
Aktivität von
Resveratrol untersucht. In einem Carrageenan-induzierten Modell
von Entzündung
in Ratten reduzierte Resveratrol die Fußödeme sowohl in der akuten Phase
(3 bis 7 Stunden) als auch in der chronischen Phase (24 bis 144
Stunden). Die Ödem-unterdrückende Aktivität von Resveratrol war
stärker
als die von Phenylbutazon und ähnlich
derjenigen von Indomethacin. Diese Daten sind in 4 gezeigt.
Insgesamt zeigen die Daten in 4 die Fähigkeit
von Resveratrol, die Tumorförderung
zu hemmen.
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Insbesondere
zeigt 4 die Wirkungen von Resveratrol (bei 3 mg/kg und
8 mg/kg Körpergewicht), Phenylbutazon
und Indomethacin auf Carrageenan-induzierte Entzündung in Ratten. Das Verfahren
ist beschrieben in Slowing et al. (1994) J. Ethnopharamcol. 43:
9 (1994), was durch Bezugnahme hierin aufgenommen ist. In diesen
Tests wurden weibliche Wistar-Ratten (150 bis 200 g Körpergewicht)
in Gruppen von jeweils sieben Tieren unterteilt. Alle Ratten erhielten
0,1 ml komplettes Freund'sches
Adjuvans, erhältlich
von Sigma Chemical Co., St. Louis, MO, durch intradermale Injektion
in den Schwanz. Die Tiere wurden 7 Tage nach Injektion des Adjuvans
verwendet. Eine Stunde nach der oralen Verabreichung von Resveratrol
(3 oder 8 mg pro Kilogramm Körpergewicht)
oder Referenzarzneimitteln, einschließlich Phenylbutazon (80 mg/kg)
und Indomethacin (5 mg/kg), wurde den Ratten 0,1 ml einer 2%-igen
(w/v) Suspension von Carrageenan in Salzlösung in die linke Hinterpfote
injiziert. Für
die Kontrollgruppe wurde ein 1:1-Gemisch von Tween 80 (d.h. Polysorbat
80, erhältlich
von ICI Americas, Inc., Wilmington, DE) und Wasser (0,2/3,3, v/v)
und 1% (w/v) Methylzellulose als Vehikel verwendet. Das Volumen
der linken Hinterpfote jeder Ratte wurde mittels Wasserplethysmographie
auf einer Letica, Modell L17500, vor der Injektion des Adjuvans
und erneut 6 Tage später,
vor der Injektion von Carrageenan, gemessen. Die Volumina der Pfoten
wurden innerhalb von 3 bis 144 Stunden nach Injektion von Carrageenan
bestimmt. Die Inhibition von Ödembildung
wurde in Bezug auf die mittlere Ödembildung
der mit Vehikel behandelten Kontrollgruppe berechnet.
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Der
Prozentsatz der Reduktion wurde durch Vergleichen des Pfotenvolumens
von Ratten in der Kontrollgruppe (behandelt mit Carrageenan alleine)
mit dem Pfotenvolumen von Ratten in der mit Arzneimittel behandelten
Gruppe bestimmt. Die Dosierung wurde über 7 Tage täglich wiederholt.
Stunden beziehen sich auf Stunden nach der Injektion von Carrageenan.
Die Daten für
die Indomethacin-Gruppe nach 120 Stunden und 140 Stunden waren aufgrund
der Auslösung
von Sekundärläsionen nicht
zuverlässig.
Die Diagramme in 4 zeigen, daß Resveratrol bei der Reduktion
von Carrageenan-induzierter Entzündung
in Ratten wirksam war.
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Es
wurde auch herausgefunden, daß Resveratrol
Vorgänge
im Zusammenhang mit der Aktivierung von Tumoren hemmt. Beispielsweise
hemmte Resveratrol die Bildung von freien Radikalen (ED50 =
27 μM) in Abhängigkeit
von der Dosis, wenn humane promyelozytische Leukämie- (HL-60-) Zellen mit TPA
behandelt wurden. Das Verfahren ist beschrieben in Sharma et al.
(1994) Cancer Res. 54: 5848. In diesen Tests wurden HL-60-Zellen
in RPMI 1640-Medium (erhältlich
von Gibco BRL, Grand Island, NY), ergänzt mit 5% hitzeinaktiviertem
Kälberserum,
Penicillin G-Natrium (100 U/ml) und Streptomycinsulfat (100 μg/ml) (Gibco
BRL) bei 37°C
in einer befeuchteten Atmosphäre
bei 5% Kohlendioxid in Luft gehalten. Die Differenzierung wurde
durch eine 7-tägige
Behandlung mit 1,3% DMSO induziert, und die Zellen wurden in 96-Well-Platten
(1 × 106 Zellen pro Well) in Hankscher ausgeglichener
Salzlösung,
die 30 mM Hepes, pH 7,6, enthielt, kultiviert. Nach der Zugabe von
TPA (8 μM),
um die Bildung von freien Radikalen auszulösen, wurden Cytochrom c (160 μM) und Resveratrol
zugegeben. Die Zellen wurden für
1 Stunde bei 37°C
inkubiert, und die Antioxidans-Aktivität wurde durch Überwachen
der Absorption bei 550 nm bestimmt. Das gleiche Reaktionsgemisch,
jedoch ohne die HL-60-Zellen, wurde als Blindprobe verwendet.
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Resveratrol
wirkte auch als ein Antimutagen, wie es durch eine dosisabhängige Inhibition
der mutagenen Antwort, die durch Behandlung des Salmonella typhimurium-Stamms
TM677 mit 7,12-Dimethylbenz(a)anthracen
(DMBA) (ED50 = 4 μM) ausgelöst wird, gezeigt wird. Dieses
Verfahren ist beschrieben in Shamon et al. (1995) Anticancer Res.
14: 1775 (1995), was durch Bezugnahme hierin aufgenommen ist. In
diesen Tests wurde ein Reaktionsgemisch hergestellt, welches Salmonella
typhimurium Stamm TM677, S9-Leberhomogenat, abgeleitet von mit Aroclor
1254 vorbehandelten Ratten, ein NADPH erzeugendes System (NADPH
ist die Kurzform von Nikotinamidadenindinukleotidphosphat) und verschiedene
Konzentrationen von Resveratrol enthielt, die eine Minute vor der
Zugabe von 80 μM
DMBA zugegeben wurden. Nach Inkubation für 2 Stunden bei 37°C wurden
die Bakterien mittels Zentrifugation gewonnen, resuspendiert und
auf minimalem Agar in Gegenwart oder Abwesenheit von 8-Azaguanin
ausplattiert (dreifach). Die Platten wurden dann für 48 Stunden
bei 37°C inkubiert,
und die Ergebnisse wurden als Mutantenanteile, d.h. die mittlere
Zahl von Kolonien, die in der Lage sind, in Gegenwart von 8-Azaguanin
zu wachsen, geteilt durch die mittlere Zahl von Kolonien, die in
der Lage sind, in Abwesenheit von 8-Azaguanin zu wachsen, nach Korrektur
um die Verdünnungsfaktoren
ausgedrückt. Der
Prozentsatz an Inhibition wurde in Bezug auf Kontrollplatten, die
mit DMSO alleine behandelt wurden, berechnet.
-
Zusätzlich induzierte
Resveratrol eine Chinonreduktaseaktivität bei kultivierten Hepatom-
(Hpa 1c1c7-) Zellen der Maus (erforderliche Konzentration, um die
Aktivität
zu verdoppeln, 21 μM).
Siehe Prochaska et al. (1988) Anal. Biochem. 169: 328. Dieses Ergebnis
ist wichtig, da Phase II-Enzyme,
wie Chinonreduktase, in der Lage sind, Karzinogene metabolisch zu
entgiften. Siehe Zhang et al. (1994), Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91:
3247. Ein identisches Antwortprofil wurde bei kultivierten BPICI-Hepatomzellen (einem Derivat von Hepa 1c1c7-Zellen,
das zur Auslösung
des Phase I-Enzyms nicht in der Lage ist) beobachtet, was darauf
hindeutet, daß Resveratrol
ein mono-funktionaler
Auslöser
ist.
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Zusätzlich wurde
die Fähigkeit
von Resveratrol, das Stadium des Fortschreitens von Karzinogenese zu
hemmen, getestet, indem kultivierte HL-60-Zellen mit Resveratrol
behandelt wurden. Siehe Suh et al. (1995) Anticancer Res. 15: 233.
Unter normalen Kulturbedingungen haben diese Zellen eine unbeschränkte Proliferationsfähigkeit.
In Abhängigkeit
von der Dosis induzierte Resveratrol die Expression von Nitroblau-Tetrazolium-Reduktionsaktivität, einem
Hinweis auf die Bildung von Granulozyten (ED50 =
11 μM),
und nicht-spezifischer Säureeesteraseaktivität, einem
Hinweis auf die Bildung von Makrophasen (Monozyten) (ED50 =
19 μM). Gleichzeitig
wurde die Aufnahme von [3H]-Thymidin gehemmt
(ED50 = 18 μM), was die terminale Differenzierung
zu einem nicht-proliferativen Phänotyp
anzeigt.
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Um
die chemopräventive
Aktivität
von Resveratrol gegen Krebs direkter zu bestimmen, wurden die Auswirkungen
von Resveratrol in einem Kulturmodell der Karzinogenese mit Brustdrüsen der
Maus untersucht. Resveratrol hemmte in Abhängigkeit von der Dosis die
Entwicklung von DMBA-induzierten präneoplastischen Läsionen (ED50 = 3,1 μM)
(siehe 3). Es wurden keine Anzeichen von Toxizität beobachtet,
beurteilt durch morphologische Untersuchung der Drüsen.
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Zusätzlich wurde
die Tumorbildung in dem zweistufigen Hautkrebsmodell der Maus, in
dem DMBA als Auslöser
und TPA als Promotor verwendet wurden, untersucht. Während einer
18-wöchigen Studie
entwickelten mit DMBA plus TPA behandelte Mäuse im Durchschnitt zwei Tumore
pro Maus mit einer 40%-igen Tumorhäufigkeit, wie es in 5(a) gezeigt ist.
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Insbesondere
zeigt 5 die Auswirkungen von Resveratrol auf die Tumorbildung
in dem zweistufigen Hautmodell der Maus. Sechs Gruppen von je 20
weiblichen CD-1-Mäusen
(4 bis 5 Wochen alt) wurden im rasierten Rückenbereich topisch mit 200 μmol DMBA
in 0,2 ml Aceton behandelt. Siehe Gerhäuser et al. (1995) Nature Med.
1: 260 (1995). Eine Woche später
wurden die Mäuse
mit 5 μmol
TPA in 0,2 ml Aceton alleine oder zusammen mit 1, 5, 10 oder 25 μmol Resveratrol
in 0,2 ml Aceton zweimal pro Woche für eine Dauer von 18 Wochen
behandelt. Die Tiere wurden wöchentlich
gewogen und einmal pro Woche auf Tumorentwicklung hin beobachtet. 5A zeigt den Prozentsatz des Auftretens
erkennbarer Hauttumore. 5B zeigt die
Gesamtzahl erkennbarer Hauttumore. Insgesamt zeigt 5,
daß Resveratrol
das Auftreten von Tumoren in dem Hautmodell der Maus stark reduzierte.
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Die
Anwendung von 1, 5, 10 oder 25 μmol
Resveratrol zusammen mit TPA zweimal wöchentlich für 18 Wochen reduzierte die
Anzahl von Hauttumoren pro Maus um 68, 81, 76 bzw. 98%, und der
Prozentanteil an Mäusen
mit Tumoren sank um 50, 63, 63 bzw. 88% ab (5(b)).
Es wurden keine sichtbaren Anzeichen einer Resveratrol-induzierten
Toxizität
beobachtet, beurteilt durch visuelle Untersuchung der Haut, eine
grobe morphologische Untersuchung großer Organsysteme oder anhand
einer Veränderung
des Körpergewichts,
jeweils im Vergleich zu Kontrollen.
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Um
die Fähigkeit
von Resveratrol, als ein chemopräventives
Mittel gegen Krebs zu wirken, weiter zu demonstrieren, wurden Tests
durchgeführt,
um zu bestimmen, ob Resveratrol Aktivität gegen chemisch induzierte
neoplastische Transformation in den C3H/10T1/2 Klon 8-Zellen besitzt.
Diese 10T1/2-Zellinie von Mausembryo-Fibroblasten wurde weithin
als ein experimentelles System zur Untersuchung neoplastischer Transformationen,
die durch eine Vielzahl von Mitteln, wie polyzyklische Kohlenwasserstoffe,
Methylierungsmittel und Röntgenstrahlen,
induziert wurde, verwendet. Zweistufige Transformationsuntersuchungen
mit 3-Methylcholanthren (MCA) oder DMBA als Auslöser und TPA als Promotor wurden
in diesen Tests durchgeführt.
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C3H10T1/2
CI 8-Zellen wurden von der American Type Culture Collection (ATCC
CCL 226, Rockville, MD) gekauft und in Eagle'schem Basalmedium mit Earle-Salzen (EBME),
welches 10% (v/v) fötales
Rinderserum (FBS, Gibco Laboratories, Chagrin Falls, OH) ohne Antibiotika
und Natriumbicarbonat (2,2 g/l) enthielt. Die Zellen wurden in einer
Menge von 5 × 104 pro 75 cm2-Flasche
ausgesät
und in einem befeuchteten Inkubator, der 5% Kohlendioxid in Luft
enthielt, bei 37°C
gezüchtet.
Die Zellen, die in all diesen Experimenten verwendet wurden, stammten
von Passage 10–13.
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Zweistufige
Transformationsuntersuchungen in C3H10T1/2-Zellen wurden gemäß einem
Verfahren durchgeführt,
das gegenüber
dem in Mondal et al. (1976) Cancer Res. 36: 2254–2260 beschriebenen modifiziert
war. Eintausend Zellen, die aus frisch konfluenten Flaschen erhalten
worden waren, wurden Well-weise in 12-Well-Platten ausgesät, die 2
ml Medium enthielten (12 Wells pro experimentellem Punkt). Nach
Inkubation bei 37°C
für drei
Tage wurde MCA oder DMBA (2 mg/ml Stammlösung in DMSO) zugegeben, was
Endkonzentrationen von 0,25 μg/ml
lieferte. Karzinogen enthaltendes Medium wurde aus den wachsenden
Kulturen nach 24 Stunden entfernt, und die Zellen wurden vor der
Zugabe von frischem EBME, ergänzt
mit 10% FBS und Gentamycin (25 μg/ml),
einmal mit PBS gespült.
Nach fünf
Tagen weiterer Inkubation ohne Karzinogen wurde das Medium mit frischem
Medium, welches TPA (0,1 μg/ml)
oder TPA und verschiedene Konzentrationen von Resveratrol enthielt,
ausgewechselt. TPA und Testverbindungen wurden jedesmal dann, wenn das
Medium gewechselt wurde, zu dem Medium zugegeben. Das Medium wurde
auf allen Platten zweimal wöchentlich
gewechselt. Nachdem Konfluenz erreicht war, wurde die Konzentration
von FBS auf 5% reduziert, und Amphotericin B (Fungizon, 1,5 μg/ml) wurde
zu dem Medium zugegeben (siehe Reznikoff et al. (1973) Cancer Res.
33: 3239–3249
und Bertram (1979) Cancer Lett. 7: 289–298). Nachfolgende Wechsel
des Mediums wurden wöchentlich
durchgeführt.
Die Kulturen wurden in der siebten Woche mit Methanol fixiert und
mit Giemsa eingefärbt.
Transformierte Foci von Typ II und Typ III wurden gemäß den Lehren
von Landolph "Transformation
Assay of Established Cell Lines: Mechanism and Application", Hrsg. Kakunaga
et al. (Toronto: Oxford University Press, 1985), S. 185–199, gezählt.
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Tabelle
1 faßt
die Auswirkungen verschiedener chemopräventiver Mittel gegen Krebs,
einschließlich Resveratrol
auf die chemisch induzierte neoplastische Transformation zusammen.
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- *Zahlenangaben in Klammern: Konzentration (μg/ml).
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Die
obigen Tests und Daten zeigen, daß Resveratrol als Prophylaxe
gegen chemisch induzierte Krebsarten an Säuger verabreicht werden kann.