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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Zusammensetzungen, umfassend
Verbindungen, die von Haileberöl
abgeleitet sind, und Kohlenhydrate, die zur Bildung von Chelat-
und/oder Einschlusskomplexen mit den ersteren befähigt sind,
auf die Herstellung solcher Zusammensetzungen, sowohl auf die Verwendung
dieser Zusammensetzungen zur Herstellung eines Pharmazeutikums zur
Behandlung von Säugern
menschlicher oder tierischer Herkunft als auch auf die Verwendung
solcher Zusammensetzungen zur Herstellung eines Kosmetikums. Die
Erfindung bezieht sich ferner auf ein kosmetisches Verfahren, welches
die Verwendung dieser Zusammensetzungen umfasst.
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Hintergrund
der Erfindung
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In
alten Zeiten wurde Haileberöl,
extrahiert z. B. aus Grönlandhai
und von der so genannten Seemaus, Chimera monstruosa, in der traditionellen
Medizin für
eine Vielzahl von therapeutischen Zwecken verwendet, wie zur Bekämpfung von
Schwäche
und Irritation der Atmungs- und Verdauungsorgane, Drüsenkrankheiten, Bienenstichen
und Wundheilung usw.
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Rohes
Haileberöl
enthält
Squalen, Etherlipide (Alkylglycerine) und Triglyceride. Die Zusammensetzung
des Öls
variiert in weitem Umfang von einer Haiart zur anderen. In einigen
Arten enthält
das Öl
soviel wie 90% Squalen, in anderen dominieren die Etherlipide und
in noch anderen die Triglyceride.
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Aufgrund
ihrer variierenden Eigenschaften haben von Haileberöl ableitbare
Verbindungen Anwendungen in verschiedenen Verwendungsgebieten gefunden.
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Die
Alkylglycerine sind bezüglich
ihrer vorteilhaften Wirkungen auf verschiedene Krebsformen und auf das
Immunsystem untersucht worden. Vergleiche z. B. "Alkoxyglycerols and their Use in Radiation
Treatment" (Brohult
A., Acta Radiol. 1963, Suppl. 223); "Biochemical Effects of Alkoxyglycerols
and their Use in Cancer Therapy" (Brohult
A. et al., Acta Chem. Scand. 1970: 24, 730); "Occurrence, Synthesis and Biological
Effect of Me thoxysubstituted Glycerol Ethers" (Hallgren B. et al., Progress in Chemistry
of Fats and other Lipids 1978: 16, 45).
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In
SE 8804241-1 A (Brohult A. und Brohult S.) ist die perorale Verwendung
von Alkylglycerinen zum Zweck der Behandlung von rheumatischer Krankheit
beschrieben. In US-A-3,294,639
(Chalmers W. et al.) ist die orale oder perenterale Verwendung von
Alkylglycerinen, spezieller Batylalkohol, Chimylalkohol und Selachylalkohol,
bei der Behandlung von Entzündungskrankheiten
in warmblütigen
Tieren beschrieben.
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Alkylglycerine
haben auch eine desinfizierende Wirkung, und es ist angenommen worden,
dass sie eine allgemein vorteilhafte Wirkung auf die Prozesse der
Wundheilung haben.
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Squalen,
C30H50, ist ein
ungesättigter
Kohlenwasserstoff, Bestandteil von verschiedenen biologischen Systemen
und Vorläufer
einer Anzahl von Steroiden, z. B. Cholesterin. Durch die Hydrierung
von Squalen wird Squalan, C30H62,
erhalten. Sowohl Squalen als auch Squalan sind natürliche Komponenten
der Haut.
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Sowohl
Squalan als auch Squalen sind auf dem kosmetischen Gebiet als Hautgleitmittel
in kosmetischen und hygienischen Präparaten und als Fixative in
Parfümen
in Konzentrationen von bis zu 50% verwendet worden. Bei Squalen
tritt jedoch ein Stabilitätsproblem
aufgrund seiner Empfindlichkeit für Oxidation auf.
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US-A-5,079,003
(Scaffidi A.) beschreibt Cremes oder Lotionen, die Emulsionen von
Fischöl,
wie Haileberöl,
Squalan und Squalen enthalten, die als Feuchthaltemittel als Grundlage
für Kosmetika,
als Hand- und Körperlotionen
und als Schutzmittel gegen Sonnenbrand verwendet werden. Es werden
Zusammensetzungen beschrieben, die auch zahlreiche andere Bestandteile
mit therapeutischen und synergistischen Wirkungen auf die Haut enthalten.
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Auf
dem therapeutischen Gebiet sind sowohl Squalen als auch Squalan
als Eindringungsverstärker
für aktive
Wirkstoffe und in Adjuvanzien von Impfstoffen verwendet worden (vgl.
z. B. Hoffman S. L. et al., Am. J. Trop. Med. Hyg. 1994 Nov; 51(5):
603–12).
Als Komponenten von Adjuvanzien auf Basis von Ölemulsion in Injektionspräparaten werden
sie als anti-irritierende Eigenschaften aufweisend angesehen (vgl.
z. B. Stone H. D. et al., Avian Dis. 1990 Oct–Dec; 34(4): 979–83), und
als solche haben sie auch eine immunstimmulierende Wirkung gezeigt
(Allison A. C., Int. J. Technol. Assess. Health Care 1994 Winter;
10(1): 107–20).
Darüber
hinaus werden beide als eine Proliferation stimulierende Wirkung
sowohl auf Haut- als auch Muskelgeweben aufweisend angesehen, und
Squalen schützt
die Hautlipide vor der Oxidation aufgrund von Sonnenstrahlung und dem
Angriff durch freie Radikale der Luft (Kohno Y. et al., Biochim.
Biophys. Acta 1995, Apr 28; 1256(1): 52–6).
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Das
Problem, das inhärent
mit der Verwendung von geringfügig
wasserlöslichen
Komponenten in Flüssigkeit
oder pulvrigen kosmetischen Zusammensetzungen verbunden ist, ist
die quantitative Beschränkung,
wenn diese Komponenten in großen
Mengen und in einem gleichmäßigen Zustand
formuliert werden. Eine ungleiche Auflösung ruft eine Trübung hervor,
die den Handelswert des Produkts verringert, während die Verwendung von großen Mengen
von löslich
machendem Lösemittel,
wie Ethanol oder Polyol, Hautreizung hervorruft. Die geringfügig wasserlösliche Komponente
ist auch für
die Reaktion mit den anderen Komponenten der Mischung empfindlich,
wodurch ihre Verschlechterung und Zersetzung hervorgerufen wird.
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In
JP-A-61-227517 wird eine Lösung
dieses Problems vorgeschlagen, indem die geringfügig wasserlösliche kosmetische Komponente
mit einem Cyclodextrinpolymer in Form einer Einschlussverbindung
damit mit dem Cyclodextrinpolymer vermischt wird. Es wird angegeben,
dass ein Hautkosmetikum mit verbessertem Gefühl bei der Verwendung frei
von Hautreizung erhalten wird. Eine Anzahl von Beispielen von geringfügig wasserlöslichen
kosmetischen Komponenten, zusammen mit Squalen, werden vorgelegt.
Der Polymerisationsgrad des Cyclodextrinpolymers beträgt 3 bis
4; das Gewichtsverhältnis
der beiden Komponenten beträgt 0,001
bis 0,5 Teile der geringfügig
wasserlöslichen
kosmetischen Komponente, bezogen auf 1 Teil des Cyclodextrinpolymers.
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In
EP 0 366 154 A2 wird
eine andere Lösung
des gleichen Problems in einer kosmetischen Zusammensetzung vorgelegt,
umfassend eine Einschlussverbindung mit einer geringfügig wasserlöslichen
Komponente, z. B. Squalan oder Squalen, mit einem darin formulierten
Hydroxy-alkylierten Cyclodextrin, wobei das Produkt verbesserte
Produktcharakteristiken hat, wie Verwendungsfähigkeit und Stabilität aufgrund
der Formulierung eines Einschlussproduktes mit dem Hydroxy-alkylierten
Cyclodextrin.
EP 0
366 154 A2 bezieht sich auf die vorstehend genannte JP-A-61-227517,
welche vorschlug, die vorstehend dargelegten Probleme durch die
Einschlusswirkung eines Cyclodextrinpolymers zu lösen, und
führt aus,
dass zufriedenstellende Ergebnisse aufgrund der Schwierigkeit des
Erhalts eines Cyclodextrinpolymers per se mit einer konstanten Qualität und auch
aufgrund der Viskosität
und der beträchtlich
niedrigen Wasserlöslichkeit
des Polymers nicht erhalten werden konnten. Gemäß
EP 0 366 154 A2 haben die
Hydroxy-alkylierten Cyclodextrine im Vergleich zu den Stammcyclodextrinen
eine signifikant erhöhte
Löslichkeit
in hydrophilen Lösemitteln,
wie Wasser, was die Verwendung der löslichmachenden, aber hautreizenden
Lösemittel überflüssig macht,
während
die Nachteile der Polydextrine vermieden werden.
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Einschlusskomplexe
sind sowohl bei der Verabreichung von pharmazeutischen Substanzen
als auch für
toxikologische Studien verwendet worden. Moleküle, die zur Bildung von Einschlusskomplexen
befähigt sind,
sind cyclische Kohlenhydrate, wie z. B. Cyclodextrine und ihre Derivate.
In diesem Komplextyp spielt das Kohlenhydrat die Rolle eines "Wirtsmoleküls", welches einen Hohlraum
bildet, indem ein oder mehrere "Gastmoleküle" untergebracht werden.
In einer Arbeit mit dem Titel "Cyclodextrin
Chemistry" (Hrsg.
Springer Verlag) wird in der Tat ausgeführt, dass der Hohlraum des
Cyclodextrinmoleküls
einen berechneten Durchmesser von 7 Å und eine Tiefe von 7 Å hat. Dies
kann zu dem Durchmesser und der Länge des "Gastmoleküls" korreliert werden, die im Falle von
z. B. dem Squalanmolekül
grob auf 5 Å bzw.
30 bis 35 Å abgeschätzt werden
können.
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Diese
einen Einschlusskomplex bildenden Kohlenhydratmoleküle sind
im Wesentlichen wasserlöslich. Durch
ihre Verwendung sind ziemlich hydrophobe Moleküle, wie Lipide und Paraffine,
in Form von wasserlöslichen
Komplexen eingekapselt worden. Es ist gezeigt worden, dass bei Verwendung
dieser molekularen Komplexe lipophile Substanzen an Zellen abgegeben
werden können,
für die
sie aufgrund ihres hydrophoben Charakters sonst weniger erhältlich oder
ausgeschlossen sein würden.
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Darüber hinaus
ist dieser Typ von molekularem Komplex befähigt, sowohl hydrophobe als
auch hydrophile Substanzen mit irgendwelchen irritierenden Wirkungen
neben ihrer erwünschten
therapeutischen Wirkung mit beträchtlich
weniger Irritation abzugeben, als bei der direkten Verabreichung
der Substanz hervorgerufen würde.
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US-A-5,070,081
(Majid A. et al.) beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Einschlusskomplexen von
Gastmolekülen
und Cyclodextrinen in Agglomeratform. Als Beispiele von Gastmolekülen werden
Aromastoffe, Parfüms,
landwirtschaftliche Chemikalien und Arzneistoffe, sowohl in flüssiger als
auch in fester Form, wie Citral, Citronellal, Limonen, Pfefferminzöl, Lemonenöl, Benzaldehyd,
Allethrine, Pyrethroide, Salicylsäure, Cinnarizin, Chlorpikrin,
Phenacetin und Tetrahydrocannabinol genannt. Von den Aggregaten,
die im Größenbereich
von weniger als 0,1 mm bis mehr als 1 cm liegen können, wird
gesagt, dass sie den Vorteil haben, stark und stabil zu sein und
vorteilhafte Wirkungen, wie kontrollierte Freisetzung, Maskieren
von schlechtem Geschmack und Geruch, Erhöhung der Bioverfügbarkeit
von schlecht löslichen
Arzneistoffen usw., haben.
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In
WO 9421225 wird die Verwendung von beta-Cyclodextrin als ein Konjugat
mit einem Derivat von Vitamin A in einer Hautpflegezusammensetzung
für die
therapeutische und prophylaktische Behandlung von Alterungssymptomen
in der Haut beschrieben. Das beta-Cyclodextrin ist in stöchiometrischen
Anteilen zu dem Derivat des Vitamins A vorhanden, d. h. in einem
Verhältnis
von 1 : 2 des Derivats von Vitamin A zu beta-Cyclodextrin, und es
wird ausgeführt,
dass es das Eindringen dieses Derivats in die Haut verbessert.
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EP 0 442 420 A1 bezieht
sich auf eine kosmetische Zusammensetzung umfassend einen Glutathion/alpha-Cyclodextrin
und/oder beta-Cyclodextrin-Einschlusskomplex, worin die Komplexbildung
die Wirkung der Maskierung des unangenehmen Geruchs des Glutathions
hat, während
die Zusammensetzung die vorteilhaften Wirkungen des Glutathions,
wie eine Bleichungswirkung und eine Hautverbesserungswirkung, beibehält.
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Von
Puglisi et al, (J. Pharm. Pharmacol. 1995 Feb; 47(2): 120–3 ist auch
die Magenverträglichkeit,
die Absorption und die pharmakologische Aktivität von 4-Biphenylessigsäure, einem
nicht-steroidalen antiinflammatorischen Wirkstoff als Einschlusskomplex
mit beta-Cyclodextrin oder bestimmten chemisch modifizierten Derivaten
davon beschrieben worden und eine Erhöhung der Bioverfügbarkeit
durch die Verwendung dieser Art von Komplex gezeigt worden.
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Arima
H. et al., (J. Pharm. Sci. 1992 Nov; 81(11): 1119–25) beschreiben
auch die Verwendung von beta-Cyclodextrinderivaten zur Erhöhung der
rektalen Verabreichung und zur Verringerung der lokalen Irritation von
Ethyl-4-biphenylylacetat, dem Prodrug von 4-Biphenylessigsäure, in
einem öligen
Vehikel, und führen
aus, dass die Erhöhung
auf der Tatsache beruht, dass beta-Cyclodextrin die Freisetzungsrate
des Prodrugs aus dem Vehikel erhöht
und dieses im Rektallumen stabilisiert, und dass das Prodrug teilweise
in Form eines Komplexes mit dem beta-Cyclodextrin absorbiert wurde.
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Trucco
M. et al. (Headache, 1992 Jan; 32(1): 39–40) beschreiben einen Fall
der medizinischen Verwendung eines Komplexes des Arzneistoffes Piroxicam
und beta-Cyclodextrin durch orale Verabreichung, worin eine gute
Magenverträglichkeit
erhalten wird. Diese Feststellung wird später von Cadel S. et al. (Acta
Physiol. Hung. 1990; 75 Suppl.: 45–6) bestätigt.
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Die
Schutzwirkung von beta-Cyclodextrin gegen die lokale Gewebetoxizität eines
Neuroleptikums, Chlorpromazin, durch intramuskuläre Injektion in Mäuse wurde
von Irie T. et al., (J. Pharmacobiodyn. 1983 Oct; 6(10): 790–2) untersucht.
Diese Wirkung wurde dem Einschlusskomplex zugeschrieben, der zwischen
den beiden Verbindungen gebildet wurde, und die Autoren schlagen
eine Komplexbildung mit beta-Cyclodextrin als besonders gut verwendbar
zur Verringerung der lokalen Toxizität von Phenothiazin-Neuroleptika vor,
ohne die pharmakologische Wirksamkeit zu ändern.
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Szejtli
J. et al. (Pharmazie 1981 Apr; 36(4): 283–6) studierten den Einfluss
der Komplexbildung von Salicylsäure
mit beta-Cyclodextrin auf die Resorption und die Nebenwirkungen
von Salicylsäure
in Ratten und zogen den Schluss, dass die Komplexbildung die magenreizende
Wirkung von Salicylsäure
verringert.
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US-A-5,321,014
beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines Komplexes von Cyclodextrin
und einem Alkan, einem Alken, einem Alkin, einer aromatischen Verbindung
usw. Die Abgabe dieser Komplexe an prokaryotische und eukaryotische
Zellen, Gewebe und Organe, in vitro und in vivo, ergibt ein Verfahren
zur Bestimmung der toxischen, genotoxischen und mitogenen Wirkungen
dieser Verbindungen.
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Der
andere Komplextyp, der gemäß der Erfindung
verwendbar ist, d. h. der Chelatkomplex, kann durch die Verwendung
anderer Kohlenhydrate, wie Saccharide und Oligosaccharide, erhalten
werden. In diesen Typen von Komplexen kann ein "Gastmolekül" von einem oder mehreren "Wirtsmolekülen" umgeben sein, den so
genannten Maskierern, welche aufgrund ihrer räumlichen Konfiguration in Kombination
mit ihren funktionellen Gruppen die ersteren zurückhalten.
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Wir
beziehen uns daher hierin auf zwei Typen von Komplexen, d. h. den
Chelatkomplex gegenüber dem
Einschlusskomplex, es sollte jedoch klar sein, dass auch Zwischenspezies
zwischen diesen zwei Extremen bestehen.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben nun festgestellt, dass
durch Kombinieren einer Komponente, die Verbindungen umfasst, die
aus Haileberöl
extrahierbar sind, mit einer einen Einschluss- oder Chelatkomplex
bildenden Komponente ein Pharmazeutikum oder Kosmetikum mit einer überraschend
verbesserten Wirkung im Vergleich mit der Verwendung von jeder der
Komponenten allein erhalten werden kann. Dies ist der Fall für ein Präparat zum
Schutz der Haut vor schädlichen
Strahlen, entweder von der Sonne oder von künstlichen Strahlungsquellen,
wie durch Strahlentherapie einer Krebserkrankung, d. h. Radiotherapie. Eine
therapeutische Zusammensetzung, die tatsächlich für diesen letzteren Zweck angewendet
wird, ist in
EP 0 640
346 A1 beschrieben, eine Salbe auf Basis von sulfatierten
Zuckern unter der Handelsbezeichnung BM-Salbe. Es ist gezeigt worden,
dass die sulfatierten Zucker der vorstehend genannten Anwendung
neben einer Wirkung auf z. B. peptische Ulzera durch orale Verabreichung
eine vorteilhafte prophylaktische und heilende Wirkung auf verschiedene
Zustände
der Entzündung
von z. B. der Haut durch topische Verabreichung haben. Diese vorteilhafte
Wirkung ist in der Radiotherapie verwendet worden, wo die Elektronen
und Photonen beim Durchgang durch die Haut des Patienten Verbrennungssymptome,
wie Rötung
und Reizung der Haut, in einer dosisabhängigen Weise hervorrufen, wobei
die Strahlungsnebenwirkungen einige Wochen andauern können, und
in einigen Fällen
sogar schlimmer als ein Sonnenbrand sein können. Obwohl die derzeit verwendeten
Linearbeschleuniger den Vorteil haben, geringere Dosen an die Haut
abzugeben, blieb das Problem noch ungelöst, bis die im Handel befindliche
BM-Salbe auf der Grundlage der vorstehenden Patentveröffentlichung
erhältlich
wurde. Diese im Handel befindliche Salbe ist sehr wirksam und ergibt
eine wesentliche Verringerung der Rötung und der Reizung.
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Allgemeine
Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung basiert auf der Kombination einer Komponente, wie in den
beigefügten
Patentansprüchen
definiert, abgeleitet von einem Extrakt von rohem Haileberöl oder einem
synthetischen Äquivalent
einer solchen Komponente, und eines Kohlenhydrats, ebenfalls wie
in den Patentansprüchen
definiert, das zur Bildung eines Einschluss- und/oder Chelatkomplexes mit der ersteren
Komponente befähigt
ist.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung sind demgemäß dadurch gekennzeichnet, dass
sie als aktive Bestandteile umfassen
- (i) eine
oder mehrere Komponenten, abgeleitet aus einem Extrakt von rohem
Haileberöl,
ausgewählt
aus der Gruppe umfassend raffiniertes Haileberöl oder eine Fraktion davon,
Squalan, Squalen und Alkylglycerine und/oder die synthetischen Äquivalente
von diesen;
- (ii) ein oder mehrere Kohlenhydrate, die einen Einschluss- und/oder
Chelatkomplex mit der Komponente (i) bilden, ausgewählt aus
der Gruppe umfassend beta-Cyclodextrin, alpha-Cyclodextrin, gamma-Cyclodextrin und
delta-Cyclodextrin; und gegebenenfalls
- (iii) ein oder mehrere nicht von Haileberöl herrührende therapeutisch oder kosmetisch
wirksame Mittel.
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Es
wird auch ein Verfahren zur Herstellung der Zusammensetzungen der
Erfindung bereitgestellt, gekennzeichnet durch Vermischen von (ii),
das in einem hydrophilen Medium enthalten ist, mit (i), das in einem hydrophoben
Medium enthalten ist, Rühren
und gegebenenfalls Erwärmen,
bis eine homogene Emulsion gebildet ist, und gegebenenfalls Zumischen
von (iii) in diese homogene Emulsion.
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Die
neuen Zusammensetzungen der Erfindung haben sowohl eine prophylaktische
und heilende Wirkung auf verschiedene Zustände der Entzündung und
Störung
der Haut als auch eine allgemein vorteilhafte Wirkung auf den Zustand
der Haut. Die Zusammenset zungen können auch für die Behandlung von Wunden verschiedenen
Ursprungs formuliert werden.
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Durch
ihre vorteilhafte Wirkung auf die Haut in Verbindung mit der die
Eindringung erhöhenden
Wirkung erlauben die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung,
wenn zusätzlich
andere, nicht von Haileberöl
herrührende
aktive Bestandteile, d. h. aktive Mittel, die nicht von Haileberöl herrühren, eingearbeitet
werden, die topische Verabreichung dieser anderen aktiven Bestandteile,
wobei lokale Irritation durch diese Bestandteile auf die Haut verhindert
werden.
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Darüber hinaus
stellt die Verwendung der Zusammensetzungen der Erfindung, die solche
nicht von Haileberöl
abgeleitete aktive Bestandteile umfassen, in einigen Fällen eine
Alternative zu der systemischen Verabreichung durch Ersatz z. B.
der oralen Verabreichung durch topische Verabreichung dar.
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Die
Verwendung einer Zusammensetzung gemäß der Erfindung zur Herstellung
eines Pharmazeutikums für
topische Verabreichung an einen Säuger menschlicher oder tierischer
Herkunft wird ebenfalls bereitgestellt.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung können ferner auf dem kosmetischen
Gebiet Verwendung finden, u. a. zum Verhindern der Alterung der
Haut durch Bekämpfung
der Bildung von Falten.
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Schließlich stellt
die Erfindung die Verwendung einer kosmetischen Zusammensetzung
gemäß der Erfindung
in einem kosmetischen Verfahren bereit.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
erste aktive Komponente der Erfindung rührt von einem Extrakt von rohem
Haileberöl
her, ausgewählt
aus der Gruppe umfassend raffiniertes Haileberöl oder eine Fraktion davon,
Squalan, Squalen und Alkylglycerine und/oder die synthetischen Äquivalente
von diesen.
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Geeignete
Beispiele von Alkylglycerinen sind sowohl Chimylalkohol, Batylalkohol
und Selachylalkohol als auch ihre Fettsäureester.
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Die
Auswahl der Verbindung oder Verbindungen, die als erste Komponente
einzuführen
ist, hängt
von der beabsichtigen Verwendung der Zusammensetzung ab. In einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst eine Zusammensetzung, die in der Radiotherapie
zum Schutz der Haut vor den schädlichen
Wirkungen der Strahlung anzuwenden ist, z. B. Squalan als die aktive
erste Komponente.
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In
einer anderen Ausführungsform
umfasst eine Zusammensetzung, die vorbeugend auf die Haut zu ihrem
Schutz vor den schädlichen
Wirkungen der Sonnenstrahlung anzuwenden ist, ebenfalls Squalen.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
Alkylglycerine als desinfizierende Komponenten mit einer allgemein
vorteilhaften Wirkung auf einen Wundheilungsprozess enthalten sein.
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Die
zweite Komponente der Zusammensetzung der Erfindung besteht aus
einem oder mehreren Kohlenhydraten, die einen Einschluss- und/oder
Chelatkomplex mit der ersten Komponente bilden.
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Die
Zusammensetzung der Erfindung enthält die zwei wesentlichen Komponenten,
d. h. die von rohem Haileberöl
herrührende
Komponente oder ihr synthetisches Äquivalent und das den Einschlusskomplex
bildende Kohlenhydrat in einer Gesamtmenge im Bereich irgendwo zwischen
einem sehr niedrigen Wert, wie 1% bis zu einem sehr hohen Wert,
wie 100%.
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Idealerweise
sind die relativen Mengen der zwei Komponenten derart, dass sie
eine Zusammensetzung ergeben, worin im Wesentlichen die gesamte
erste Komponente mit im Wesentlichen der gesamten zweiten Komponente
komplexiert ist. Da die Bildung des Einschluss- und/oder Chelatkomplexes
höchstwahrscheinlich
eine Gleichgewichtsreaktion ist, kann es jedoch vorteilhaft sein,
die erste Komponente, d. h. die von Haileberöl herrührende Komponente, in einem
gewissen Überschuss
zu der zweiten Komponente, d. h. die komplexbildende Komponente,
oder im Gegensatz dazu die zweite Komponente im Überschuss zu der ersten Komponente
zuzusetzen.
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Im
Allgemeinen ist ein molares Verhältnis
im Bereich von 15 : 1 bis 1 : 15, bevorzugt 15 : 1 bis 3 : 5, ebenfalls
bevorzugt 5 : 3 bis 3 : 5, und am bevorzugtesten 3 : 1 der ersten
Komponente zu der zweiten Komponente geeignet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann eine Zusammensetzung wie zur Anwendung auf der
Haut, die bei einer Krebsradiotherapie zu bestrahlen ist, 6 Squalen
und 6% beta-Cyclodextrin, bezogen auf das Gewicht der Gesamtzusammensetzung,
d. h. in einem Gewichtsverhältnis
von 1 : 1 zueinander, umfassen. Wenn der Wassergehalt des beta-Cyclodextrins
in Betracht gezogen wird, der sich auf 8 mol Wasser in jedem mol
beta-Cyclodextrin beläuft,
beträgt
das Molgewicht dieser Komponente 1279 g, während dasjenige von Squalan
422 g beträgt.
Das molare Verhältnis
der zwei Komponenten in der vorstehenden Salbe ist somit 3 : 1 von
Squalan zu beta-Cyclodextrin.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung können gegebenenfalls sowohl
Kombinationen der hierin definierten aktiven Komponenten, die von
Haileberöl
herrühren,
als auch andere, nicht von Haileberöl herrührende therapeutisch oder kosmetisch
aktive Mittel enthalten, die von dem Fachmann im Hinblick auf den
beabsichtigten Zweck der Formulierung ausgewählt werden können. Als
Beispiel kann ein Analgetikum in eine therapeutische Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung eingearbeitet sein, da häufig sowohl
Hautstörungen
als auch Hautwunden von verschiedener Herkunft von einer Schmerzempfindung
begleitet sind.
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Gemäß der Erfindung
sind sowohl alkohollösliche
als auch wasserlösliche
Analgetika geeignet. Im Falle von alkohollöslichen Analgetika kann eine
kleine Menge eines Alkohols, wie Ethanol, verwendet werden, um das
Analgetikum löslich
zu machen, bevor es in die Zusammensetzung der Erfindung eingearbeitet
wird.
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Beispiele
von geeigneten Analgetika sind sowohl Derivate von Salicylsäure, wie
Methylsalicylsäure, Acetylsalicylsäure, Diethylaminosalicylsäure als
auch die pharmazeutisch annehmbaren Salze davon, Paracetamol, Indomethacin,
Sulindac, Diclofenac, Ketoro lac, Piroxicam, Tenoxicam, Ibuprofen,
Naxoprofen, Ketoprofen, Nabumeton, Azapropazon, Auranofin, Lidocain,
Prilocain, Codein und andere Opiate usw.
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Andere
Beispiele von geeigneten aktiven Mitteln, die nicht von Haileberöl herrühren, die
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthalten sein können,
sind antifungische, antibiotische und antivirale Komponenten. In
diesem Fall ergibt die Zusammensetzung der Erfindung eine erhöhte Eindringung
der aktiven Komponenten nicht nur in die angegriffenen Zellen des
behandelten Subjekts, sondern auch eine erhöhte Eindringung der antimikrobiellen
Komponente in das infektiöse
Agens.
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Beispiele
von geeigneten antifungischen Komponenten sind Nystatin, Clotrimazol,
Miconazol, Econazol, Ketoconazol und Bifonazol.
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Beispiele
von geeigneten Antibiotika sind Terbinafin, Amorolfin, Fusidinsäure, Neomycin,
Gentamicin und Mupirocin.
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Beispiele
von geeigneten antiviralen Komponenten sind Podophyllotoxin und
Metronidazol.
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Wie
bereits hierin vorstehend erwähnt,
kann die vorteilhafte Wirkung auf die Haut in Verbindung mit der
die Eindringung erhöhenden
Wirkung auch in Zusammensetzungen verwendet werden, die weiterhin
ein anderes wirksames Mittel umfassen, das in den Körper einer
Person abzugeben ist, die an einem Zustand leidet, der durch diese
letztere aktive Komponente erleichtert wird. Das bekannte Problem
der Formulierung von Zusammensetzungen, die geringfügig wasserlösliche Komponenten
enthalten, die zusätzlich
selbst hautreizend sein können,
findet hier seine Lösung.
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Als
Beispiel wird durch eine Zusammensetzung, die zusätzlich zu
dem abzugebenden aktiven Mittel Squalan und ein Cyclodextrin umfasst,
eine topische Verabreichung in Fällen
möglich,
wo früher
eine systemische Verabreichung verwendet wurde oder wo die aktive
Komponente eine reizende Wirkung auf die Haut hatte. Die vorteilhafte
Wirkung des Squalans auf die Haut wirkt hier zur Verringerung der
Reizung, während
das Cyclodextrinmolekül
die Eindringung der aktiven Komponenten erhöht.
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Diese
topische Verabreichung ist von großem Wert z. B. bei der Behandlung
von Zuständen,
die auf die Behandlung mit Analgetika ansprechen, da es bekannt
ist, dass oral verabreichte Analgetika eine Vielzahl von negativen
Nebenwirkungen hervorrufen können,
wie gastrointestinale Störungen,
Abdominalschmerzen und Krämpfe,
Dyspepsie, Nausea, Erbrechen, Diarrhö usw.
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Durch
die topische Verabreichung dieses Analgetikums als lokale Behandlung
wird der Durchgang des Analgetikums durch den Gastrointestinaltrakt
vermieden, und folglich treten die vorstehend genannten spezifischen
Nebenwirkungen in Verbindung mit diesem Durchgang nicht auf. Darüber hinaus
ist die notwendige Dosierung des Analgetikums zum Erhalt der erwünschten
therapeutischen Wirkung niedriger, was das Risiko von negativen
Wirkungen weiter verringert.
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Beispiele
von Schmerzzuständen,
die auf diese Weise behandelt werden können, sind Muskelschäden und
-schmerzen, Tennisellbogen, Migräne
und Spannungsschmerz.
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Einige
Fälle von
schwerer Migräne
können
mit einer Funktionsstörung
der gastrointestinalen Absorption begleitet sein, was die orale
Verwendung von herkömmlichen
Analgetika impraktikabel macht. In solchen Fällen der Funktionsstörung wird
dann ein zusätzlicher
Vorteil durch die topische Verabreichung ohne die Notwendigkeit
von gastrointestinaler Absorption erreicht.
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Die
Konzentration des Analgetikums in der Zusammensetzung der Erfindung,
z. B. in Form einer Salbe, ist bevorzugt derart, dass 15 g der Salbe
der empfohlenen täglichen
Dosierung des Analgetikums entsprechen. In Fällen, wo eine Verstärkung der
analgetischen Wirkung erforderlich ist, kann jedoch so wenig wie
5 g der Salbe der empfohlenen täglichen
Dosierung des Analgetikums entsprechen. Wenn eine niedrigere analgetische
Wirkung erforderlich ist, kann andererseits bis zu 50 g der Salbe
der empfohlenen täglichen
Dosierung des Analgetikums entsprechen.
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Ein
Beispiel eines Analgetikums, das in die Zusammensetzung der Erfindung
eingearbeitet werden kann, ist Ketoprofen. Die empfohlene maximale
tägliche
Dosierung dieses Analgetikums beträgt 0,375 g. Dies würde einer
Konzentration von 2,5 Gew.-% in 15 g Salbe entsprechen, während eine
Salbe mit einer verstärkten
analgetischen Wirkung, wie vorstehend beispielhaft ausgeführt, einer
Konzentration von 7,5 Gew.-% und die niedrigere Wirkung einer Konzentration
von 0,75 Gew.-% entsprechen würde.
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Eine
Lotion, wie eine Lotion zur Verwendung nach Sonnenbestrahlung oder
eine Sonnenbrandlotion, kann auch eine geringe Menge eines Analgetikums
enthalten.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung können auch andere optionale
Komponenten, die auf dem Gebiet der Technik üblich sind, wie Formulierungshilfsmittel,
z. B. Konservierungsmittel, enthalten.
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Die
Zusammensetzung der Erfindung liegt in einer Form vor, die für topische
Anwendung geeignet ist, wie u. a. eine Salbe, eine Creme, ein Gel,
eine Milch, eine Lotion, ein Pulver und eine flüssige Emulsion.
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Das
pharmazeutische Präparat
kann z. B. eine Salbe sein, die sowohl auf die Haut als auch in
die Mundhöhle,
vaginal, rektal oder nasal verabreicht werden kann.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung können für eine Vielzahl von Zuständen prophylaktisch
oder heilend verwendet werden. Beispiele der Verwendungsgebiete
der Zusammensetzungen der Erfindung umfassen die vorbeugende Anwendung
auf die in einer Strahlungstherapie einer Krebserkrankung zu bestrahlende Haut,
die heilende Anwendung auf Haut, die durch übermäßige Sonneneinstrahlung verbrannt
ist, die vorbeugende Anwendung auf die Haut im Hinblick auf die
Sonneneinstrahlung, die Anwendung bei der Wundheilung, die Heilung
von Verbrennungen oder von Abschürfungen.
Andere Beispiele der Verwendung der Zusammensetzungen der Erfindung
sind zur Behandlung von Hautstörungen,
wie verschiedene Formen der Allergie, Psoriasis, Ekzeme und atopische
Dermatitis.
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Auf
dem kosmetischen Gebiet können
die Zusammensetzungen der Erfindung verwendet werden, um die Bildung
von Falten zu verringern oder zu verhindern und bei der Bekämpfung der
Alterung der Haut. Sie können
als eine Salbe, eine Creme, ein Gel, eine Milch, eine Lotion, ein
Pulver und eine Milch formuliert werden.
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Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung der Zusammensetzungen
der Erfindung bereit. Dieses Verfahren umfasst das Vermischen einer
Lösung
oder Dispersion der Kohlenhydratkomponente in einem hydrophilen
Medium mit einer Lösung
oder Dispersion der Haileberölkomponente
in einem lipophilen Medium, das Rühren, und falls notwenig, das
Erwärmen,
bis eine homogene Emulsion der zwei Komponenten gebildet ist, und
gegebenenfalls die Zugabe einer nicht von Haileberöl herrührenden
aktiven Komponente zusätzlich
zu der homogenen Lösung.
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Die
Erwärmungstemperatur
ist eine Temperatur, die in Kombination mit dem Rühren eine
homogene Emulsion der Komponenten der Zusammensetzung ergibt. Sie
kann z. B. im Bereich von gerade über Raumtemperatur, wie 30°C bis zu
einer Obergrenze, z. B. 90°C,
liegen. Es ist offensichtlich, dass die obere Grenze des Erwärmungstemperaturbereichs
durch den Siedepunkt der Mischung gesetzt ist, wobei jedoch Vorsicht angewandt
werden sollte, die Komponenten der Mischung durch übermäßige Erwärmung nicht übermäßig zu zersetzen.
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Das
zur Auflösung
des Kohlenhydrats verwendete hydrophile Medium kann sowohl Wasser
als auch einen pharmazeutisch und/oder kosmetisch annehmbaren Alkohol,
wie Ethanol, Propylenglycol und verschiedene ein-, zwei- und dreiwertige
Alkohole, die im Stand der Technik üblich sind, als auch eine Mischung
von jedem von diesen umfassen.
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Das
zur Auflösung
der lipophilen, d. h. hydrophoben, Komponente verwendete lipophile
Medium kann ein pharmazeutisch und/oder kosmetisch annehmbares pflanzliches Öl oder wie
jede Lipidcremegrundlage umfassen, wie sie herkömmlicherweise im Stand der
Technik verwendet werden.
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Abhängig von
den relativen Mengen der wässrigen
und der öligen
Basen kann eine Salbe, eine Creme, ein Gel, eine Milch oder eine
Lotion erhalten werden, wie dem Fachmann bekannt ist.
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Die
Erfindung wird nun durch die hierin nachstehenden nicht beschränkenden
Beispiele weiter erläutert.
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Beispiel 1
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Eine
Salbe wird aus den folgenden Bestandteilen hergestellt:
Bestandteile | Gew.-% |
Squalan | 6,0 |
Cyclodextrin | 6,0 |
Cremegrundlage
(lipophiles Medium): | |
Cremeol® FR
36 | 5,2 |
Cremeol® FR
57 | 5,2 |
Cremeol® SH | 3,7 |
Glucamate® SSE-20 | 1,8 |
Glucate® SS | 1,2 |
Wässrige Phase
(hydrophilies Medium): | |
Wasser | 65,75 |
Sorbinsäure | 0,15 |
Mais
P04 PH "B"® | 5,0 |
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Squalan
wird mit dem lipophilen Medium, d. h. der Cremegrundlage, vermischt,
und getrennt wird Cyclodextrin mit dem hydrophilen Medium, d. h.
der wässrigen
Phase, vermischt. Teile oder die Gesamtmenge des Squalans können zu
der wässrigen
Phase zusammen mit dem Cyclodextrin zugesetzt werden, um den Einschlusskomplex
zu entwickeln. Beide Phasen werden getrennt auf 45°C unter Rühren erwärmt, bis
sie homogen sind. Die wässrige
Phase wird langsam in die ölige
Phase unter Rühren
gegossen. Die Mischung, die auf etwa 40°C abgekühlt ist, wird mit Mais in P04
PH "B"® versetzt.
Die fertige Mischung wird dann auf 20°C abgekühlt und verpackt.
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Diese
Salbe kann z. B. sowohl als Schutz für die Haut bei der Bestrahlungstherapie
als auch bei der Behandlung von einigen Autoimmunkrankheiten verwendet
werden. Die Salbe hat auch eine allgemein vorteilhafte Wirkung auf
die Haut, was sie z. B. als Kosmetikum zur Verhinderung der Alterung
der Haut verwendbar macht.
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Beispiel 2
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Eine
Lotion wird aus den folgenden Bestandteilen hergestellt:
Bestandteile | Gew.-% |
Squalan | 6,0 |
Cyclodextrin | 6,0 |
Ölige Phase
(lipophiles Medium): | |
Tefose® 2561 | 10,0 |
Cremeol® HF52 | 2,5 |
Cremeol® HF62 | 2,5 |
Ascorbylpalmitat | 0,1 |
Wässrige Phase
(hydrophilies Medium): | |
Wasser | 67,64 |
Sorbinsäure | 0,15 |
Mais
P04 PH "B"® | 5,0 |
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Squalan
wird mit dem lipophilen Medium unter Rühren und Erwärmen auf
50°C vermischt.
Getrennt wird Sorbinsäure
mit dem Wasser vermischt, während
bis zu ihrer vollständigen
Auflösung
gerührt
und auf 75°C
erwärmt
wird. Wenn eine homogene wässrige
Lösung
der Sorbinsäure
erhalten ist, wird das Cyclodextrin zugemischt. Die wässrige Phase
wird langsam in die ölige
Phase unter Rühren
gegossen. Das Rühren
wird aufrechterhalten, während
die Mischung auf 50°C
abkühlen
gelassen wird, bei welchem Punkt Mais P04 PH "B"® zugesetzt
wird.
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Diese
Lösung
kann auf durch überschüssige Sonneneinstrahlung
verbrannter Haut verwendet werden.
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Beispiel 3
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Eine
Salbe wird aus den folgenden Bestandteilen hergestellt:
Bestandteile | Gew.-% |
Squalan | 3,0 |
Cyclodextrin | 6,0 |
Ölige Phase
(lipophiles Medium): | |
Cremeol® FR
36 | 5,6 |
Cremeol® SH | 2,0 |
Ascorbylpalmitat | 0,01 |
Glucamate® SS-30 | 1,8 |
Glucate® SS | 1,2 |
Wässrige Phase
(hydrophilies Medium): | |
Wasser | 70,74 |
Sorbinsäure | 0,15 |
Ethanol
96% | 2,0 |
Ketoprofen | 2,5 |
Mais
P04 PH "B"® | 5,0 |
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Squalan
wird mit dem lipophilen Medium, d. h. der öligen Phase, vermischt, die
dann unter Rühren
auf 75°C
erwärmt
wird. Getrennt wird die Sorbinsäure
zu dem Wasser zugesetzt, und die wässrige Phase wird auf 75°C unter Rühren erwärmt, bis
die gesamte Sorbinsäure
aufgelöst
ist. Dann wird das Cyclodextrin in die wässrige Phase eingemischt. Die
wässrige
Phase wird langsam in die ölige
Phase unter Rühren
gegossen. Das in Ethanol aufgelöste
Ketoprofen wird zugesetzt. Die Salbe wird auf etwa 50°C abkühlen gelassen,
wobei das Rühren
fortgesetzt wird, und bei diesem Punkt wird Mais P04 PH "B"® zugesetzt. Die fertige
Mischung wird schließlich
auf 20°C
abgekühlt
und verpackt.
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Diese
Salbe kann zur Behandlung von verschiedenen Schmerzzuständen, wie
Tennisellbogen, verwendet werden.
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Beispiel 4
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Eine
Salbe wird aus den folgenden Bestandteilen hergestellt:
Bestandteile | Gew.-% |
Squalan | 3,0 |
Cyclodextrin | 6,0 |
Cremegrundlage
(lipophiles Medium): | |
Cremeol® FR
36 | 5,6 |
Cremeol® SH | 2,0 |
Ascorbylpalmitat | 0,01 |
Glucamate® SSE-20 | 1,8 |
Glucate® SS | 1,2 |
Wässrige Phase
(hydrophilies Medium): | |
Wasser | 65,24 |
Sorbinsäure | 0,15 |
Ethanol
96% | 5,0 |
Paracetamol | 5,0 |
Mais
P04 PH "B"® | 5,0 |
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Die
Salbe dieses Beispiels wird gemäß dem Verfahren
von Beispiel 3 hergestellt, wobei Ketoprofen durch Paracetamol ersetzt
wird.
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Diese
Salbe kann zur Erleichterung von verschiedenen Schmerzzuständen verwendet
werden.
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Beispiel 5
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Eine
Sonnenbrandlotion wird aus den folgenden Bestandteilen hergestellt:
Bestandteile | Gew.-% |
Squalan | 6,0 |
Cyclodextrin | 6,0 |
Ölige Phase
(lipophiles Medium): | |
Tefose® 2561 | 10,0 |
Cremeol® FR36 | 5,0 |
Ascorbylpalmitat | 0,1 |
Wässrige Phase
(hydrophilies Medium): | |
Wasser | 65,29 |
Sorbinsäure | 0,15 |
Paracetamol | 5,0 |
Ethanol
96% | 2,5 |
Mais
P04 PH "B"® | 5,0 |
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Squalan
wird mit dem lipophilen Medium unter Rühren und Erwärmen auf
75°C vermischt.
Getrennt wird Sorbinsäure
mit dem Wasser vermischt, während
bis zu ihrer vollständigen
Auflösung
gerührt
und auf 75°C
erwärmt
wird. Wenn eine homogene wässrige
Lösung
der Sorbinsäure
erhalten ist, wird das Cyclodextrin zugemischt. Die wässrige Phase
wird langsam in die ölige
Phase unter Rühren
gegossen. Das in Ethanol aufgelöste
Paracetamol wird zugesetzt. Das Rühren wird aufrechterhalten,
während
die Mischung auf 50°C
abkühlen
gelassen wird, bei welchem Punkt Mais P04 PH "B"® zugesetzt
wird.
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Diese
Lösung
kann auf durch übermäßige Sonneneinstrahlung
verbrannter Haut verwendet werden.
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Beispiel 6
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Eine
Salbe wird aus den folgenden Bestandteilen hergestellt:
Bestandteile | Gew.-% |
Raffiniertes
Haileberöl | 9,0 |
Cyclodextrin | 6,0 |
Cremegrundlage
(lipophiles Medium): | |
Tefose® 2561 | 12,0 |
Ascorbylpalmitat | 0,05 |
Wässrige Phase
(hydrophilies Medium): | |
Wasser | 67,80 |
Glycerin | 5,0 |
Sorbinsäure | 0,15 |
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Das
raffinierte Haileberöl
wird mit dem lipophilen Medium, d. h. der öligen Phase, vermischt, die
dann auf 75°C
unter Rühren
erwärmt
wird. Getrennt wird die Sorbinsäure
zu dem mit Wasser vermischten Glycerin zugesetzt, und die wässrige Phase
wird unter Rühren
auf 75°C
erwärmt,
bis die gesamte Sorbinsäure
aufgelöst
ist. Dann wird Cyclodextrin in die wässrige Phase eingemischt. Die
wässrige
Phase wird langsam unter Rühren
in die ölige
Phase gegossen. Die Salbe wird auf etwa 20°C abkühlen gelassen, wobei das Rühren aufrechterhalten
wird.
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Diese
Salbe kann bei verschiedenen Formen von Wunden verwendet werden. Beispiel
7
Bestandteile | Gew.-% |
Squalan | 3,0 |
Cyclodextrin | 6,0 |
Cremegrundlage
(lipophiles Medium): | |
Cremeol® FR
36 | 5,6 |
Cremeol® SH | 2,0 |
Ascorbylpalmitat | 0,01 |
Glucamate® SSE-20 | 1,8 |
Glucate® SS | 1,2 |
Wässrige Phase
(hydrophilies Medium): | |
Wasser | 68,24 |
Sorbinsäure | 0,15 |
Ethanol
96% | 5,0 |
Miconazol | 2,0 |
Mais
P04 PH "B"® | 5,0 |
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Die
Salbe dieses Beispiels wird gemäß dem Verfahren
von Beispiel 3 hergestellt, wobei das Ketoprofen durch Micronazol
ersetzt wird.
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Diese
Salbe kann bei der Behandlung von verschiedenen Pilzinfektionen
verwendet werden.
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Die
chemischen Definitionen der durch ihre Marken benannten Substanzen
sind wie folgt:
Cremeol® FR
36: | C16-C18-Mono-, Di-
und Triglyceride; |
Cremeol® FR57: | C16-C18-Mono-, Di-
und Triglyceride; |
Cremeol® SH: | Shorea
Butter CAS Nr. 91770-65-9 (Botanische Klassifikation Shorea stenoptera); |
Cremeol® SF52: | Triglyceride; |
Cremeol® HF62: | Triglyceride; |
Glucamate® SSE-20: | PEG-20-Methylglucosesesquistearat; |
Glucate® SS: | Methylglucosesesquistearat; |
Teflose® 2561: | PEG-6-Stearat,
50 bis 70,2%; Ceteth-20 10 bis 24,9%; Glycerylstearat 5 bis 9,9%;
Steareth-20 5 bis 9,9%, |
Mais
P04 PH "B"®. | vernetztes
Distärkephosphat
auf Grundlage von Maisstärke. |
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Die
Cremeol®-Reihen
sind im Handel erhältlich
von Aarhus Oljefabrik A/S, Aarhus, Dänemark.
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Das
Glucate® SS
und Glutamate® SSE-20
sind im Handel erhältlich
von Amerchol Corporation, Edison, USA.
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Tefose® 2561
ist im Handel erhältlich
von Gattefossé,
Saint-Priest, Frankreich.
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Mais
P04 PH "B"® ist
im Handel erhältlich
von Dr. HAUSER GmbH, Garmisch-Partenkirchen,
Deutschland.
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Klinische
Prüfungen
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Salbe
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Die
Salbe des Beispiels 1 ist klinisch auf der Haut von Menschen geprüft worden,
die einer Elektronenstrahlbestrahlung während einer Radiotherapie einer
Krebserkrankung, durchgeführt
bei Radiumhemmet, Stockholm, Schweden, ausgesetzt waren. In den
Prüfungen
erhielten die Patienten die Zusammensetzung der Erfindung auf der
Hälfte
der bestrahlten Fläche
und eine im Handel erhältliche
Salbe, die BM-Salbe, auf der anderen Hälfte. Die Salbe der Erfindung
zeigte vergleichbare und in zwei Fällen sogar bessere Ergebnisse
im Vergleich mit der im Handel befindlichen Salbe.
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In
einem früheren ähnlichen
Versuch wurden im Vergleich zu der BM-Salbe Zusammensetzungen verwendet,
die Squalan, aber kein Cyclodextrin enthielten. Diese Squalansalbe
ist im Handel als Jurosept® von Pronova Biocare a.
s., Norwegen, erhältlich.
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Die
in diesem Vergleichsversuch erhaltenen Ergebnisse zeigten klar,
dass die Squalansalbe eine gewisse, jedoch nicht ausreichende Hemmwirkung
auf durch die Strahlung verursachte Verletzungen hatte.
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Die
Salbe gemäß Beispiel
1 ist darüber
hinaus in anderen therapeutischen Behandlungen mit guten Ergebnissen
verwendet worden:
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In
einer Pilotstudie bezüglich
der therapeutischen Wirkung der Salbe auf Autoimmunkrankheiten ist
ein Mädchen,
das unter Lichen sklerosus litt, durch Anwendung der Salbe zweimal
täglich
für eine
Zeit von 6 Wochen behandelt worden. Es wurde eine klare Verbesserung
des Zustands beobachtet. Die Behandlung geht noch weiter.
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In
einem anderen Fall litt ein 11jähriges
Mädchen
an einem Ekzem, das gegenüber
herkömmlichen Verfahren,
d. h. Salben auf Basis von Cortison oder Harnstoff, therapieresistent
war. Das Ekzem verschlimmerte sich, wenn es Sonneneinstrahlung ausgesetzt
war. Die Behandlung mit der vorstehenden Salbe wurde auf einer begrenzten
Hautfläche
an einer Ferse begonnen. Wenn die Salbe zweimal täglich angewandt
wurde, verschwand das Ekzem innerhalb eines Monats vollständig von
der behandelten Fläche.
Die Behandlung wurde dann auf anderen Körperteilen fortgesetzt und
geht noch weiter fort.
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Lotion
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Die
Lotion des Beispiels 2 wurde auf durch übermäßige Sonneneinstrahlung verbrannte
Haut angewandt. Die Lotion wurde am Abend des Tages der übermäßigen Sonneneinstrahlung
angewandt. Es wurde eine wesentliche Erleichterung von Symptomen,
wie Rötung
und Reizung und Schmerzempfindungen, erhalten.