-
Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf neue Modulatoren der Dopamin-Neurotransmission
und spezifischer auf neue substituierte 4-(Phenyl-N-alkyl)-piperidine und deren
Verwendung.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Dopamin
ist ein Neurotransmitter im Gehirn. Seit dieser in den 50er Jahren
des 20. Jahrhunderts gemachten Entdeckung wurde die Funktion von
Dopamin im Gehirn intensiv untersucht. Zur Zeit ist bekannt, dass
Dopamin essenziell bei verschiedenen Gesichtspunkten der Gehirnfunktion
einschließlich
motorischen, kognitiven, sensorischen, emotionalen und autonomen
(z.B. Appetitregulierung, Körpertemperatur,
Schlaf) Funktionen ist. Folglich kann die Modulation der dopaminergen
Funktion bei der Behandlung eines weiten Bereichs von Störungen vorteilhaft
sein, die die Gehirnfunktionen beeinträchtigen. Tatsächlich werden
sowohl neurologische als auch psychiatrische Störungen mit Medikamenten auf
der Grundlage von Interaktionen mit den Dopaminsystemen und Dopaminrezeptoren
im Gehirn behandelt.
-
Wirkstoffe,
die direkt oder indirekt an den zentralen Dopaminrezeptoren wirken,
werden allgemein bei der Behandlung von neurologischen und psychiatrischen
Störungen
verwendet, z.B. bei der Parkinson-Krankheit und bei Schizophrenie.
Zur Zeit erhältliche
dopaminerge Arzneimittel haben schwere Nebenwirkungen, wie etwa
extrapyramidale Nebenwirkungen und tardive Dyskinesie bei dopaminergen
Antagonisten, die als anti-psychotische Mittel verwendet werden,
und Dyskinesien und Psychosen bei dopaminergen Agonisten, die als
Anti-Parkinson-Mittel verwendet werden. In vielerlei Hinsichten
sind die therapeutischen Wirkungen unbefriedigend. Um die Wirksamkeit
zu verbessern und die Nebenwirkungen von dopaminergen Arzneimitteln
zu reduzieren, wird nach neuartigen Dopaminrezeptor-Liganden mit
Selektivität
für spezifische
Dopaminrezeptor-Subtypen oder mit regionaler Selektivität gesucht.
In diesem Kontext wurden ebenfalls partielle Dopaminrezeptor-Agonisten,
d.h. Dopaminrezeptor-Liganden mit etwas aber nicht vollständiger intrinsischer
Aktivität
an Dopaminrezeptoren, entwickelt, um einen optimalen Grad an Stimulation
an Dopaminrezeptoren zu erhalten, wobei die übermäßige Dopaminrezeptor-Blockade
oder die übermäßige Stimulation
vermieden wird.
-
Verbindungen,
die zu der Klasse der substituierten 4-(Phenyl-N-alkyl)-piperazine
und substituierten 4-(Phenyl-N-alkyl)-piperidine gehören, wurden
vor kurzem beschrieben. Von diesen sind einige im ZNS inaktiv, einige
weisen serotonerge oder gemischte serotonerge/dopaminerge pharmakologische
Profile auf, während einige
vollständige
oder teilweise Dopaminrezeptor-Agonisten oder Antagonisten mit hoher
Affinität
zu Dopaminrezeptoren sind.
-
Eine
Vielzahl von 4-Phenylpiperazin- und 4-Phenylpiperidinderivaten sind bekannt
und zum Beispiel beschrieben in Costall et al., European J. Pharm.
31, 94, (1975), Mewshaw et al. Bioorg. Med. Chem. Lett., 8, 295,
(1998). Die beschriebenen Verbindungen sind substituierte 4-Phenyl-piperazine,
wobei die meisten von ihnen 2-, 3- oder 4-OH-Phenyl substituiert sind
und Eigenschaften von DA-Autorezeptor-Agonisten aufweisen.
-
Fuller
R. W. et al., J. Pharmacol. Exp. Therapeut. 218, 636, (1981) offenbart
substituierte Piperazine (z.B. 1-(m-Trifluor-Methylphenyl)piperazin),
welche angeblich als Serotoninagonisten wirken und die Serotoninaufnahme
hemmen. Fuller R. W. et al., Res. Commun. Chem. Pathol. Pharmacol.
17, 551, (1977) offenbart die vergleichbaren Wirkungen von 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure und
Res. Commun. Chem. Pathol. Pharmacol. 29, 201, (1980) offenbart
die relativen Wirkungen auf die 5-Hydroxyindolessigsäurekonzentrationen im Rattenhirn
durch 1-(p-Chlorphenol)-piperazin.
-
Boissier
J. et al., Chem Abstr. 61: 10691c offenbart disubstituierte Piperazine.
Die Verbindungen werden beschrieben als andrenolytische, antihypertensive
Verstärker
von Barbituraten und Beruhigungsmittel des zentralen Nervensystems.
-
Eine
Anzahl von unterschiedlich substituierten Piperazinen wurden als
Liganden am 5-HT1A-Rezeptoren beschrieben,
z.B. in Glennon R. A. et al., J. Med. Chem, 31, 1968, (1988), van
Steen B. J., J. Med. Chem, 36, 2751, (1993), Mokrosz, J. et al.,
Arch. Pharm. (Weinheim) 328, 143–148 (1995), und Dukat M. -L.,
J. Med. Chem, 39, 4017, (1996). Glennon R. A. offenbart in den internationalen
Patentveröffentlichungen
WO 93/00313 und WO 91/09594 verschiedene Amine, unter ihnen substituierte
Piperazine, als Sigma-Rezeptorliganden. Klinische Studien, die die
Eigenschaften von Sigma-Rezeptorliganden bei schizophrenen Patienten untersuchten,
ergaben keine Hinweise auf eine antispychotische Wirkung oder eine
Wirkung bei anderen ZNS-Störungen.
Zwei der am ausführlichsten
untersuchten selektiven Sigma-Rezeptorantagonisten,
BW234U (Rimcazol) und BMY14802, haben beide in klinischen Studien
bei schizophrenen Patienten versagt (Borison et al., 1991, Psychopharmacol
Bull 27(2): 103–106;
Gewirtz et al., 1994, Neuropsychopharmacology 10; 37–40).
-
Überdies
beschreiben WO 93/04684 und
GB
2027703 ebenfalls spezifisch substituierte Piperazine, die
bei der Behandlung von ZNS-Störungen
verwendbar sind.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, neue pharmazeutisch wirksame
Verbindungen zur Verfügung
zu stellen, die insbesondere bei der Behandlung von Störungen des
zentralen Nervensystems verwendbar sind, welche nicht die Nachteile
der vorher beschriebenen Substanzen haben.
-
Bei
der zur vorliegenden Erfindung führenden
Arbeit wurde gefunden, dass es vorteilhaft ist, Substanzen mit spezifischen
pharmakologischen Eigenschaften zur Verfügung zu stellen, nämlich Substanzen
mit modulierenden Wirkungen auf die Dopamin-Neurotransmission. Diese Eigenschaften
wurden bisher nicht beschrieben und sie können nicht mit den früher bekannten
Verbindungen erhalten werden. Die erfindungsgemäßen Verbindungen haben ein
sehr überraschendes
und interessantes dualistisches, dopaminerges Wirkungsprofil mit
Antagonist-ähnlichen
Wirkungen auf die Gehirnneurochemie und milden Agonistähnlichen
Wirkungen auf das normale Verhalten, aber sie induzieren eine Hemmung
des Verhaltens bei Zuständen
von Hyperaktivität.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich folglich auf neue 3-substituierte
4-(Phenyl-N-alkyl)piperidine in der Form der freien Base oder deren
pharmazeutisch akzeptablen Salzen, und auf pharmazeutische Zusammensetzung,
die diese Verbindungen enthalten. Eine Aufgabe der Erfindung ist,
neue Verbindungen für
die therapeutische Verwendung zur Verfügung zu stellen, und genauer,
Verbindungen für
die Modulation des dopaminergen Systems im Säugetiergehirn, einschließlich dem
menschlichen Gehirn zur Verfügung
zu stellen.
-
Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist, Verbindungen mit therapeutischen
Wirkungen nach oraler Verabreichung zur Verfügung zu stellen.
-
Genauer
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf 3-substituierte 4-(Phenyl-N-alkyl)-piperidin-Verbindungen
der Formel 1:
und pharmazeutisch akzeptable
Salzen davon, wobei:
R
1 aus der Gruppe
bestehend aus OSO
2CF
3,
OSO
2CH
3, SOR
3, SO
2R
3,
COCH
3, COCH
2CH
3 und COCF
3 ausgewählt ist,
wobei R
3 wie im Folgenden definiert ist;
R
2 aus der Gruppe bestehend aus C
1-C
4-Alkyl, Allyl, CH
2CH
2OCH
3, CH
2CH
2CH
2F,
CH
2CF
3, 3,3,3-Trifluorpropyl und
4,4,4-Trifluorbutyl ausgewählt
ist; und
R
3 aus der Gruppe bestehend
aus C
1-C
3-Alkyl,
CF
3 und N(CH
3)
2 ausgewählt
ist.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
weisen Dopaminmodulierende Eigenschaften auf und sind bei der Behandlung
zahlreicher Störungen
des zentralen Nervensystems einschließlich sowohl psychiatrischer
als auch neurologischer Symptome verwendbar.
-
Krankheiten,
bei denen Verbindungen mit modulierenden Wirkungen auf dopaminerge
Systeme nützlich
sein können,
sind mit dem Altern verbundene Störungen, die Verhinderung von
Bradykinesie und Depression und die Verbesserung der mentalen Funktionen.
Sie können
ebenfalls zur Verbesserung der kognitiven Funktionen und verbundener
emotionaler Störungen,
bei neurodegenerativen Störungen
und Entwicklungsstörungen
als auch nach Gehirnschäden
nützlich
sein.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
zur Verbesserung aller Symptome von Psychosen, einschließlich Schizophrenie
und schizophrenieformen Störungen,
als auch durch Wirkstoff-induzierte psychotische Störungen verwendet
werden. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
können
ebenfalls bei Verhaltensstörungen
verwendet werden, die gewöhnlich
zunächst
im Säuglingsalter,
der Kindheit oder im Jugendalter diagnostiziert werden, als auch
bei Impulskontrollstörungen.
Ebenfalls können
Sprachstörungen,
wie etwa Stottern, verbessert werden. Sie können ebenfalls für die Behandlung
von Substanzmissbrauchstörungen
als auch bei Störungen
gekennzeichnet durch den Missbrauch von Lebensmitteln verwendet
werden.
-
Stimmungs-
und Angststörungen,
Persönlichkeitsstörungen und
Konversionshysterie können
ebenfalls mit den erfindungsgemäßen Verbindungen
behandelt werden.
-
Die
neurologischen Indikationen enthalten die Behandlung der Huntington-Krankheit
und anderer Bewegungsstörungen,
als auch durch Wirkstoffe induzierte Bewegungsstörungen. Restless legs und verwandte Störungen,
als auch Narkolepsie können
ebenfalls mit den in der Erfindung eingeschlossenen Verbindungen behandelt
werden. Sie können
ebenfalls die mentale und motorische Funktion bei der Parkinson
Krankheit und bei verwandten, Parkinson-ähnlichen Syndromen verbessern.
Sie können
ebenfalls zur Verbesserung von Tremores verschiedener Ursachen verwendet
werden. Sie können
ebenfalls für
die Behandlung von Kopfschmerzen und zur Verbesserung der Gehirnfunktion
in der Folge von vaskulären
oder traumatischen Gehirnverletzungen verwendet werden. Überdies
können
sie zur Linderung von Schmerz bei Zuständen verwendet werden, die
durch einen erhöhten
Muskeltonus gekennzeichnet sind.
-
Es
wurde überraschenderweise
gefunden, dass die erfindungsgemäßen Verbindungen
spezifisch auf die dopaminergen Systeme im Gehirn wirken. Sie haben
Wirkungen auf biochemische Indizes im Gehirn mit charakteristischen
Merkmalen von selektiven Dopamin-Antagonisten,
z.B. Produktionsanstiege der Konzentrationen von Dopamin-Metaboliten.
-
Bisher
unterdrücken
Dopaminrezeptor-Antagonisten charakteristischerweise die Verhaltensaktivität und induzieren
Katalepsie, während
die Verbindungen dieser Erfindung keine oder nur eine begrenzte
hemmende Wirkung auf die spontane Bewegung zeigen. Im Gegensatz
dazu, können
sie eine leichte Verhaltenaktivierung induzieren, mit damit verbundenen
Anstiegen in Bewegungen kleinen Umfangs, z.B. Pausen im Zentrum
der Verhaltensaufzeichnungsarena, ähnlich zu der induziert durch
dopaminerger Agonisten. Die Verhaltensaktivierung ist nicht begrenzt,
wobei die schweren Anstiege in der Aktivität induziert durch direkte oder indirekte
dopaminerge Agonisten nicht erreicht werden. Auf der anderen Seite
induzieren die bevorzugten Substanzen den Anstieg in der Aktivität induziert
durch direkte oder indirekte dopaminerge Agonisten, d.h. d-Amphetamin
und Kongenere.
-
Daher
zeigen die erfindungsgemäßen Verbindungen
ein interessantes dualistisches, dopaminerges Wirkstoffprofil mit
antagonistähnlichen
Wirkungen auf die Gehirnneurochemie und milden agonistähnlichen Wirkungen
auf das normale Verhalten, aber die Hemmung von Verhalten in Zuständen von
Hyperaktivität.
Das Wirkungsprofil legt modulatorische Wirkungen auf dopaminerge
Funktionen nahe, klar unterschiedlich von bekannten Verbindungen,
die zu diesen chemischen Klassen gehören oder Wirkungen, die durch
typische Dopaminrezeptor-Antagonisten oder -Agonisten von dieser
oder anderer chemischen Klassen vorweggenommen wurde.
-
Aufgrund
der Beteiligung von Dopamin bei einer großen Anzahl von ZNS-Funktionen
und den klinischen Nachteilen der zur Zeit erhältlichen Arzneimittel, die
auf dopamine Systeme wirken, kann die neue Klasse von dopaminergen
Modulatoren, die in dieser Erfindung gezeigt wird, als hervorragend
gegenüber
den bekannten dopaminergen Verbindungen bei der Behandlung von verschiedenen
Störungen
verbunden mit Fehlfunktionen des ZNS im Bezug auf Wirksamkeit als
auch Nebenwirkungen angesehen werden.
-
Es
wurde gefunden, dass einige erfindungsgemäße Verbindungen überraschenderweise
gute pharmakokinetische Eigenschaften einschließlich einer hohen oralen Bioverfügbarkeit
haben. Sie sind daher für
die Herstellung von oral verabreichten Arzneimittel geeignet. Es
gibt keine Anleitung in dem Stand der Technik, wie Verbindungen
mit dieser Wirkung auf Dopaminsysteme im Gehirn zu erhalten sind.
-
Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
-
Pharmakologie
-
Es
gibt Beweise dafür,
dass die Neurotransmission im ZNS durch psychiatrische und neurologische Erkrankungen
gestört
wird. In vielen Fällen,
z.B. bei Schizophrenie oder Parkinson-Krankheit, sind Pharmakotherapien
auf der Grundlage von Antagonismus oder Agonismus an Dopaminrezeptoren
verwendbar, aber nicht optimal. In den vergangenen Jahren wurden
viele Anstrengungen für
das Auffinden neuartiger und selektiver Liganden für Dopaminrezeptor-Subtypen
(D1, D2, D3, D4, D5)
mit der Absicht unternommen, die Wirksamkeit zu verbessern und Nebenwirkungen
zu reduzieren.
-
Die
vorliegende Erfindung bietet ein weiteres Wirkungsprinzip für neuartige
Therapeutika auf der Grundlage von Interaktionen mit Dopaminsystemen
an. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
haben Wirkungen auf die Gehirnneurochemie ähnlich zu denen von Antagonisten
bei Dopamin-D2-Rezeptoren. Im Gegensatz
zu den zur Zeit verwendeten Dopaminrezeptor-Antagonisten, zeigen
die erfindungsgemäßen Verbindungen
keine oder nur begrenzt hemmende Wirkungen auf die spontanen Bewegungen.
Sie können
eine Verhaltensaktivierung mit verbundenen Anstiegen in kleinformatigen
Bewegungen induzieren, z.B. Pausen im Zentrum der Verhaltensaufzeichnungsarena, ähnlich zu
denen, die durch dopaminerge Agonisten induziert werden. Die Verhaltensaktivierung
ist begrenzt, wobei nicht die starken Anstiege in der Aktivität induziert
durch direkte oder indirekte Dopaminrezeptor-Agonisten erreicht werden. Überraschenderweise
können
die bevorzugten Substanzen tatsächlich
den Anstieg in der Aktivität
induziert durch direkte oder indirekte dopaminerge Agonisten, d.h.
d-Amphetamin und Kongenere, reduzieren.
-
Die
bevorzugten Strukturen sind in der Meta-Position des aromatischen
Rings substituiert. Ein Beispiel einer derartigen Verbindung ist
Methansulfonsäure
3-(1-Propyl-piperidin-4-yl)-phenylester,
welche im folgenden Beispiel 14 gezeigt wird. In der Ratte erhöht diese
Verbindung 3, 4-Dihydroxyphenylessigsäure im Striatum von 1265 ± 74 (Kontrollen)
auf 3208 ± 236
ng/g Gewebe bei 50 μmol/kg
s.c. in Kombination mit einem leichten Anstieg in der Verhaltensaktivität; 1485 ± 328 cm/30
min. (Kontrollen) auf 2126 ± 240
cm/30 min bei 50 μmol/kg s.c.,
n = 4. Ein weiteres bevorzugtes Beispiel einer erfindungsgemäßen Verbindung
ist 4-(3-Methansulfonyl-phenyl)-1-propyl-piperidin, weiterhin veranschaulicht
in Beispiel 6. In der Ratte erhöht
diese Verbindung die 3,4-Dihydroxy phenylessigsäure im Striatum von 914 ± 19 (Kontrollen)
auf 1703 ± 19
ng/g Gewebe bei 50 μmol/kg
s.c. Diesem Anstieg im Dopaminumsatz folgt ein Trend in Richtung
einer erhöhten
motorischen Aktivität
von 2030 ± 299
cm/60 min auf 2879 ± 398
cm/60 min p = 0,14. Bei an die Motilitätsmesskästen habituierten Tieren erhöht die in
Beispiel 6 beschriebene Verbindung 4-(3-Methansulfonyl-phenyl)-1-propyl-piperidin
die Verhaltensaktivität
von 476 ± 279
cm/60 min (Kontrollen) auf 1243 ± 72 cm/60 min, p < 0,05, n = 4, und
4-Dihydroxyphenylessigsäure
im Striatum von 975 ± 23
(Kontrollen) auf 2074 ± 144
ng/g Gewebe bei 50 μmol/kg s.c.,
p < 0,05, n = 4.
-
Zusätzlich hat
die in Beispiel 6 beschriebene Verbindung 4-(3-Methansulfonyl-phenyl)-1-propyl-piperidin
die bevorzugte Fähigkeit,
die sowohl durch d-Amphetamin (1,5 mg/kg s.c.) als auch Dizolcipin
(Mk-801, 0,7 mg/kg i.p.) induzierte Verhaltensaktivierung zu reduzieren.
Die d-Amphetaminhyperaktivität
wird von 10694 ± 2165
cm/60 min auf 1839 ± 344
cm/60 min, p < 0,05
n = 4, bei 50 μmol/kg
s.c. der in Beispiel 6 beschriebenen Verbindung reduziert und die
durch Dizolcipin (Mk-801) induzierte Verhaltensaktivierung wird
von 32580 ± 4303
cm/60 min auf 18197 ± 1389
cm/60 min p < 0,05,
bei 50 μmol/kg
s.c. reduziert. Überraschenderweise
hat die in Beispiel 6 beschriebene Verbindung eine orale Verfügbarkeit
(F) von 85% in der Ratte.
-
Ungleich
der in WO91/095994 beschriebenen ähnlichen Verbindungen hat die
Verbindung des Beispiels 6, 4-(3-Methansulfonyl-phenyl)-1-propyl-piperidin
keine Affinität
zum Sigmarezeptor, < 50%
Hemmung von [3H]-DTG-Bindung (gemäß dem Verfahren
zur Messung der Sigmabindung beschrieben von Shirayama Y. et al.,
1993, Eur. J. Pharmacol. 237, S. 117) bei 10 μmol/L bei Rattengehirnmembranen.
-
Um
die überraschenden
Wirkungen der erfindungsgemäßen Verbindungen
zu demonstrieren, wurden einige der Verbindungen mit ähnlichen
Verbindungen gemäß dem Stand
der Technik verglichen. Die für
diesen Vergleich mit den erfindungsgemäßen Verbindungen in den Vergleichsbeispielen
verwendeten Verbindungen sind daher nicht erfindungsgemäße Verbindungen,
da sie nicht die erwünschten
Eigenschaften aufweisen.
-
Vergleichsbeispiel
1: 4-(4-Methansulphonyl-phenyl)-1-propyl-piperidin
veranschaulicht, dass die Substitution in der Para-Position inaktive
Verbindungen ergibt. 4-(4-Methansulphonyl-phenyl)-1-propyl-piperidin hat
keine Wirkung auf die 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure im Striatum wie in dem
neurochemischen Experiment veranschaulicht; 988 ± 70 (Kontrollen) ng/g Gewebe
und 928 ± 51
ng/g Gewebe bei 50 μmol/kg
s.c. 4-(4-Methansulphonyl-phenyl)-1-propyl-piperidin hat nicht die erfindungsgemäß erwünschten
Eigenschaften.
-
Vergleichsbeispiel
2: Um weiterhin die Wichtigkeit der Substitution am aromatischen
Ring für
die gewünschten
Eigenschaften zu veranschaulichen, wird gezeigt, dass 4-Phenyl-1-propyl-piperidin
keine Aktivität bei
der Verhaltensuntersuchung in der nicht vorbehandelten Ratte hat,
3661 ± 494
cm/60 min, Kontrollen, auf 2553 ± 471 cm/60 min, p > 0,05, n = 4, bei 33 μmol/kg, und
keine Wirkungen auf die 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure im Striatum
zeigt, wie die in dem neurochemischen Experiment bewiesen; 1027 ± 31 (Kontrollen)
ng/g Gewebe und 1190 ± 70
ng/g Gewebe bei 33 μmol/kg.
s.c., p > 0,05. 4-Phenyl-1-propyl-piperidin hat ebenfalls keine
erwünschte
Hemmung der Verhaltensaktivität
bei der d-Amphetamin-stimulierten Ratte (17295 ± 4738 cm/60 min, d-Ampethamin,
auf 13764 ± 2919
cm/60 min, n = 4, p >> 0,05 bei 33 μmol/kg.
-
Vergleichsbeispiel
3: Ferner wurde gefunden, dass 1-Phenyl-4-propyl-piperazin,
in WO 91/09594 als an den Sigmarezeptor bindende Verbindung beschrieben,
die Verhaltensaktivität
in dem nicht vorbehandelten Tier reduziert, von 3370 ± 227,
Kontrollen, auf 1923 ± 204
cm/60 min, n = 4, p < 0,05
bei 33 μmol/kg
s.c., folglich nicht die gewünschten
Eigenschaften hat.
-
Vergleichsbeispiel
4: Die Substitution in der Ortho-Position,
beispielsweise bei 1-(2-Methoxy-phenyl)-4-propyl-piperazin, ergibt eine Verbindung,
welche die 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure im Striatum
von 1028 ± 9
(Kontrollen) ng/g Gewebe auf 3836 ± 65 ng/g Gewebe bei 50 μmol/kg s.c.,
p < 0,05, n = 4
erhöht. Dem
folgt die Verhaltenshemmung, die in der vorliegenden Erfindung nicht
angestrebt wird; 1651 ± 300
cm/60 min (Kontrollen) auf 67 ± 34
cm/60 min bei 50 μmol/kg
s.c., p < 0,05,
n = 4.
-
Vergleichsbeispiel
5: Die Eigenschaften des Substituenten in der Meta-Position sind
wichtig. 1-Propyl-4-(3-trifluor-methyl-phenyl)-piperazin erhöht die 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure im Striatum
von 1066 ± 46 (Kontrollen)
ng/g Gewebe auf 3358 ± 162
ng/g Gewebe bei 50 μmol/kg
s.c., p < 0,05,
n = 4, jedoch gefolgt durch Verhaltenshemmung von 1244 ± 341 cm/60
min (Kontrollen) auf 271 ± 137
bei 50 μmol/kg
s.c., p < 0,05, n
= 4, und hat daher nicht die in der vorliegenden Erfindung angestrebten
Eigenschaften.
-
Vergleichsbeispiel
6: Ferner erhöht
die Verbindung 3-(4-Propyl-piperazin-1-yl)-benzonitril die 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure im Striatum
von 1432 ± 57
(Kontrollen) ng/g Gewebe auf 4498 ± 243 ng/g Gewebe bei 100 μmol/kg s.c.,
p < 0,05, n = 4
und reduziert die 5-Hydroxyindolessigsäure von
630 ± 16
(Kontrollen) ng/g Gewebe auf 484 ± 26 ng/g Gewebe bei 100 μmol/kg s.c.,
p < 0,05, n = 4.
Diesen Wirkungen folgt eine Verhaltenshemmung von 3959 ± 688 cm/60
min (Kontrollen) auf 634 ± 266
bei 100 μmol/kg
s.c., p < 0,05,
n = 4, und hat daher nicht die in der vorliegenden Erfindung angestrebten
Eigenschaften. 3-(4-Propyl-piperazin-1-yl)-benzonitril hat die folgenden Eigenschaften:
Schmelzpunkt 159°C
(Fumarat) MS m/z (relative Intensität 70 eV) 229 (M+, 28), 200
(bp), 157 (27), 129 (22), 70 (25).
-
Vergleichsbeispiel
7: Ein weiteres Beispiel für
die Wichtigkeit des Substituenten ist die Präparation 14, welche keine Wirkung
auf 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure
im Striatum hat; 1121 ± 36
(Kontrollen) ng/g Gewebe auf 1169 ± 42 ng/g Gewebe bei 50 μmol/kg s.c.
-
Vergleichsbeispiel
8: Die physiko-chemischen Eigenschaften des Substituenten des basischen
Stickstoffs sind ebenfalls wichtig für das erwünschte Profil. Es ist nicht
möglich,
jeden Substituenten zu verwenden, was durch 1-Phenethyl-4-(3-trifluormethyl-phenyl)-piperazin,
in WO 91/09594 und WO 93/00313 als Sigmarezeptor-Ligand beschrieben,
beispielhaft dargestellt wird, welches etwas Wirkungen auf die 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure im Striatum
hat; 852 ± 33
(Kontrollen) auf 1406 ± 77
ng/g Gewebe bei 50 μmol/kg
s.c., p < 0,05, n
= 4, aber ebenfalls sowohl 5-Hydroxyindolessigsäure im Striatum von 358 ± 20 (Kontrollen)
auf 289 ± 16
ng/g Gewebe bei 50 μmol/kg
s.c., p < 0,05,
n = 4 als auch Serotonin (5-HT) von 379 ± 10(Kontrollen) auf 282 ± 6 ng/g
Gewebe bei 50 μmol/kg
s.c., p < 0,05,
n = 4 reduziert, was eine unerwünschte
Eigenschaft gemäß dieser Erfindung
ist, aber in Übereinstimmung
mit der berichteten IC50 von 20,3 nM des 5-HT1a-Rezeptors
ist (WO 93/00313).
-
Vergleichsbeispiel
9: Zusätzlich
haben sowohl 1-Benzyl-4-(3-methansulfonyl-phenyl)-piperidin
als auch 3-(1-Benzyl-piperidin-4-yl)-phenol,
Verbindungen mit benzylischer Substitution am basischem Stickstoff, die
unerwünschte
Eigenschaft mit den Serotoninsystemen im Gehirn zu interagieren.
1-Benzyl-4-(3-methansulfonyl-phenyl)-piperidin
erhöht
die 5-Hydroxyindolessigsäure
im Striatum von 428 ± 20
(Kontrollen) auf 487 ± 7
ng/g Gewebe bei 50 μmol/kg
s.c., p < 0,05,
n = 4 und reduziert Serotonin (5-HT) von 442 ± 15 (Kontrollen) auf 345 ± 18 ng/g
Gewebe bei 50 μmol/kg
s.c., p < 0,05,
n = 4 und induziert das Serotoninverhaltenssyndrom (das Serotoninverhaltenssyndrom
wird z.B. in Tricklebank et al., 1985, Eur. J. Pharmacol, 106, p
271–282
beschrieben). 3-(1-Benzyl-piperidin-4-yl)-phenol hat die unerwünschte Eigenschaft,
die 5-Hydroxyindolessigsäure
im Striatum von 404 ± 10
(Kontrollen) auf 492 ± 26
ng/g Gewebe bei 50 μmol/kg
s.c., p < 0,05,
n = 4 zu erhöhen,
und Serotonin im limbischen Bereich (5-HT) von 734 ± 8 (Kontrollen)
auf 677 ± 20
ng/g Gewebe bei 50 μmol/kg
s.c., p < 0,05,
n = 4 zu reduzieren.
-
Vergleichsbeispiel
10: Substitution des basischen Stickstoffs gemäß 2-[4-(3-Methansulfonyl-phenyl)-piperazin-1-yl]-ethanol]
(beschrieben in GB 2027703) ergibt Verbindungen, welche inaktiv
in dem Verhaltensaktivitätstest
sind; 3238 ± 1089
cm/60 min (Kontrollen) auf 3782 ± 962 cm/60 min bei 33 μmol/kg s.c.,
n = 4, p > 0,05 als
auch im neurochemischen Test; Wirkungen auf 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure im Striatum; 1158 ± 126 (Kontrollen)
auf 1239 ± 162
ng/g Gewebe bei 33 μmol/kg
s.c., n = 4, p > 0,05.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind speziell für
die Behandlung von Störungen
im zentralen Nervensystem und insbesondere für die Behandlung von Dopamin
vermittelten Störungen
geeignet. Sie können
z.B. verwendet werden zur Linderung von Stimmungsstörungen,
bei Obesitas und anderen Essstörungen als
ein anorektisches Mittel, um die kognitiven Funktionen und verbundene
emotionale Störungen
zu verbessern, um kognitive und motorische Disfunktionen verbunden
mit Entwicklungsstörungen
zu verbessern, um alle Symptome der Schizophrenie und schizophrenieformen
Störungen,
als auch anderer Psychosen zu verbessern, um anhaltende Symptome
zu verbessern als auch um das Auftreten von neuen psychotischen
Episoden zu vermeiden, um pathologische Störungen aufgrund der Aufnahme
von Lebensmitteln, Kaffee, Tee, Tabak, Alkohol und Sucht-erzeugenden
Wirkstoffen usw. zu regulieren. Die erfindungsgemäßen Verbindungen können daher
verwendet werden, um Symptome zu behandeln von z.B.:
- – Schizophrenie
und anderen psychotischen Störungen,
wie etwa eine katatonische, disorganisierte, paranoide, residuale
oder differenzierte Schizophrenie; eine schizophrenieforme Störung, eine
schizoaffektive Störungen,
eine wahnhafte (delusionale) Störung,
eine kurze psychotische Störung;
eine geteilte psychotische Störungen;
eine psychotische Störung
aufgrund eines allgemeinen medizinischen Zustandes mit Wahnvorstellungen
und/oder Halluzinationen;
- – Stimmungsstörungen,
wie etwa depressive Störungen,
z.B. dysthymische Störungen
oder eine Major Depressions-Störung, biopolare
Störungen,
z.B. die bipolare Störung
I, die biopolare Störung
II und eine zyklothymische Störung;
eine Stimmungsstörung
aufgrund eines allgemeinen medizinischen Zustandes mit depressiven
und/oder manischen Merkmalen; und eine substanzinduzierte Stimmungsstörung;
- – Angststörungen,
wie etwa eine akute Stressstörung,
eine Agoraphobie ohne panische Störungsgeschichte, eine Angststörung aufgrund
eines allgemeinen medizinischen Zustandes, eine generalisierte Angststörung, eine
Zwangsneurose, eine panische Störung
mit Agoraphobie, eine panische Störung ohne Agoraphobie, eine
posttraumatische Stressstörung,
eine spezifische Phobie, eine soziale Phobie und eine substanzinduzierte
Angststörung;
- – Essstörungen,
wie etwa Anorexia nervosa (Magersucht), Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht)
und Obesitas;
- – Schlafstörungen,
wie etwa Dyssomnien, z.B. eine atmungsbezogene Schlafstörung, Schlafstörungen des circadianen
Rhythmus, Hypersomnie, Insomnie, Narkolepsie, und „Jet Lag";
- – Impulskontrollstörungen,
die nicht andersartig klassifiziert werden, wie etwa eine intermittierende
explosive Störung,
Kleptomanie, Spielsucht, Pyromanie und Trichotillomanie;
- – Persönlichkeitsstörungen,
wie etwa paranoide, schizoide oder schizotypische Störungen,
antisoziale, borderline, histrionische, und narzisstische Störungen;
und Vermeidungs-, Abhängigkeits-
und Zwangsneurotische Störungen;
- – Medikament-induzierte
Bewegungsstörungen,
wie etwa neuroleptisch induzierter Parkinsonismus, neuroleptisches
malignes Syndrom, neuroleptisch induzierte akute und tardive Dystonie,
neuroleptisch induzierte Akathisie, neuroleptisch induzierte tardive
Dyskinesie, Medikamentinduzierter Tremor und Medikament-induzierte
Dyskinesien;
- – substanzverbundene
Störungen,
wie etwa Missbrauchs-, Abhängigkeits-,
Angststörungen,
Intoxikation, Intoxikationsdelirium, psychotische Störungen,
psychotische Störungen
mit Wahnvorstellungen, Stimmungsstörungen, persistierende amnestische
Störungen,
persistierende Demenz, persistierende Vorstellungsstörungen,
eine sexuelle Fehlfunktion, eine Schlafstörung, Entzug und Entzugsdelirium
aufgrund des Gebrauchs oder des Missbrauchs von Alkohol, Amphetamin
(oder Amphetamin-ähnlichen
Substanzen), Koffein, Cannabis, Kokain, Halluzinogene, Inhalanzien,
Nikotin, Opioide, Phencyclidine (oder Phencyclidin-ähnliche
Substanzen), sedative Substanzen, hypnotische Substanzen und/oder
angstlösende
Substanzen;
- – Störungen,
die gewöhnlich
zuerst im Säuglingsalter,
der Kindheit, oder im jugendlichen Alter diagnostiziert werden,
wie etwa mentale Retardierung; Lernstörungen; Störungen der motorischen Fähigkeit
z.B. Entwicklungs-Koordinationsstörungen;
Kommunikationsstörungen,
z.B. eine sprachliche Ausdrucksstörung, eine phonologische Störung, eine
rezeptiv-expressive Sprachstörungen
und Stottern; pervasive Entwicklungsstörungen z.B. die Asperger-Störung, eine
autistische Störung,
eine disintegrative Störungen
der Kindheit und die Rett-Störung; Aufmerksamkeitsdefizit-
und disruptive Verhaltensstörungen,
z.B. eine Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung, eine Benimmstörung und
Aufsässigkeitsstörung; Fütterungs- und
Essstörungen
des Säuglingsalters
oder der frühen
Kindheit, z.B. eine Fütterungsstörung des
Säuglingsalters
oder der frühen
Kindheit, Pica, eine Verdauungsstörung, Tic-Störungen,
z.B. eine chronische motorische oder vokale Tic-Störung und
die Tourette-Störung;
andere Störungen
des Säuglingsalters
der Kindheit oder des jugendlichen Alters, z.B. selektiver Mutismus
und eine stereotype Bewegungsstörung;
- – Delirium,
Demenz, amnestische und andere kognitive Störungen, wie etwa Alzheimer,
die Kreutzfeld-Jakob-Krankheit,
Todestrauma, die Huntington-Krankheit, die HIV-Krankheit, die Pick-Krankheit
und die diffuse Lewys-Körperdemenz;
- – Konversionshysterie;
- – Zustände verbunden
mit der normalen Alterung, wie etwa Störungen in den motorischen Funktionen
und mentalen Funktionen;
- – die
Parkinson-Krankheit und verwandte Störungen, wie etwa multiple Systemathrophien
z.B. die striatonigrale Degeneration, die olivopontozerebellare
Atrophie und das Shydrager-Syndrom; die progressive supranukleare
Lähmung; die
corticobasale Degeneration und vaskulärer Parkinsonismus;
- – Tremores,
wie etwa essentieller, orthostatischer, ruhender, cerebellarer und
sekundärer
Tremor;
- – Kopfschmerzen,
wie etwa Migräne,
Cluster-Kopfschmerz, Spannungskopfschmerz und paroxysmaler Kopfschmerz;
- – Bewegungsstörungen,
wie etwa Dyskinesien, z.B. bei einem allgemein medizinisch Zustand,
sekundär bei
Trauma oder vaskulären
Verletzungen, Hemiballismus, Athetose, die Sydenham Chorea und Paroyxysmal;
Dystonie; das Ekbom-Syndrom
(restless legs); die Wilson-Krankheit; die Hallerworden-Spatz-Krankheit;
- – in
der Rehabilitations-Medizin, z.B. zur Verbesserung der Rehabilitation
nach vaskulärer
oder traumatischer Gehirnverletzung;
- – Schmerzen
bei Zuständen
gekennzeichnet durch erhöhten
Muskeltonus, wie etwa Fibromyalogie, myofasciales Syndrom, Dystonie
und Parkinsonismus; als auch
- – Zustände verbunden
mit den Vorhergehenden, die in größere Kategorien fallen aber
nicht die Kriterien einer spezifischen Störung innerhalb dieser Kategorie
erfüllen.
-
Synthese
-
Die
Synthese der erfindungsgemäßen Verbindungen
wird durch Verfahren durchgeführt,
die herkömmlich
bei der Synthese verwandter bekannter Verbindungen sind. Die Synthesen
der Verbindungen der Formel 1 umfassen im Allgemeinen die Reaktion
eines Intermediats, das eine Alkylgruppe zuführt mit einem Piperidin-Intermediat
(X = CH), das die Amingruppe der Formel 2 zuführt:
-
-
Ein
zweckmäßiges Verfahren
für die
Synthese der vorliegenden Verbindungen ist durch Verwendung eines
Alkyliodids (z.B. 1-Propyliodid). Alternativ können natürlich andere austretende Gruppen
neben Iodid an der Alkylgruppe verwendet werden, wie etwa Sulfonate,
insbesondere mit Methansulfonat oder Toluolsulfonat, Brom und ähnliche.
Das Alkyl-Intermediat reagiert mit dem entsprechenden Amin in der
Anwesenheit eines geeigneten Säureempfängers. Die üblichen
Basen, wie etwa Alkalimetall- oder Erdalkalimetallkarbonate, -bikarbonate
und -hydroxyde sind geeignete Säurefänger, wie
auch einige organische Basen, wie etwa Trialkylamine und Trialkanolamine.
Das Reaktionsmedium für
derartige Reaktionen kann jedes geeignete organische Lösungsmittel
sein, welches gegenüber
den basischen Bedingungen inert ist; Acetonitril, Ester, wie etwa
Ethylacetat und ähnliche,
und halogenierte Alkanlösungsmittel
sind verwendbar. Gewöhnlicherweise
werden die Reaktionen bei erhöhten
Temperaturen durchgeführt,
wie etwa von Umgebungstemperatur bis zur Refluxtemperatur der Reaktionsmischung,
insbesondere von 50°C
bis etwa 100°C.
-
Ein
weiteres zweckmäßiges Verfahren
für die
Synthese der vorliegenden Verbindungen enthält die reduktive Aminierung
mit einem Amin der Formel 2:
mit einem Aldehyd oder Keton
entweder in der Anwesenheit eines Reduktionsmittels, wie etwa Natriumcyanborhydrid
oder Natriumtriacetoxyborhydrid oder gefolgt durch Reduktion, z.B.
unter Verwendung katalytischer Hydrogenierung, um eine entsprechende
Verbindung der Formel 1 zu ergeben.
-
Verbindungen
der Formel 1, wobei X = CH ist, werden ebenfalls durch Übergangsmetall-katalysierte Vernetzungs-Kopplungsreaktionen
erhalten, wie sie z.B. als Suzuki- und Stille-Reaktionen den Fachleuten
bekannt sind.
-
Die
Reaktion kann zwischen Verbindungen der Formel 8 durchgeführt werden:
wobei Y z.B. ein Dialkylboran,
Dialkenylboran oder Borsäure
ist (z.B. BEt
2, B(OH)
2 (gepunktete
Linien können Doppelbindungen
sein)) oder ein Trialkylzinn (z.B. SnMe
3,
SnBu
3), und einem Arylsubstituierten mit
einer austretenden Gruppe der Formel 7:
(für die Definition von Z, siehe
oben) in der Anwesenheit einer Base oder eines nullwertigen Übergangsmetallkatalysators,
wie etwa Pd oder Ni gemäß bekannter
Verfahren (Chem. Pharm. Bull., Bd. 33, 1985, 4755–4763, J.
Am. Chem. Soc., Bd. 109, 1987, 5478–5486., Tetrahedron Lett.,
Bd. 33, 1992, 2199–2202).
Zusätzlich
kann Y ebenfalls eine Zink- oder Magnesiumhalidgruppe sein (z.B.
ZnCl
2, ZnBr
2, ZnI
2, MgBr
2, MgI
2) gemäß den bekannten
Verfahren (Tetrahedron Lett., vol. 33, 1992, 5373–5374, Tetrahedron
Lett., Bd. 37, 1996, 5491–5494) sein.
-
Der
Katalysator, bevorzugt Pd, hat die Fähigkeit einen Ligandenkomplex
zu bilden und einer oxidativen Addition unterzogen zu werden. Die
Definition von Liganden, Basen und Lösungsmittel wird oben erwähnt.
-
Alternativ
kann die Übergangsmetall-katalysierte
Vernetzungskopplungsreaktion mit dem gegensätzlichen Substitutionsmuster
durchgeführt
werden:
mit einem Heteroakyl/Alkenyl,
substituiert mit einer austretenden Gruppe der Formel 10:
in der Anwesenheit einer
Base und eines nullwertigen Übergangsmetallkatalysators,
wie etwa Pd oder Ni, gemäß bekannten
Verfahren, die in dem vorhergehenden Abschnitt diskutiert werden.
-
Verbindungen
der Formel 11:
können durch katalytische Hydrogenierung
des Tetrahydropyridins oder Pyridins des vorhergehenden Abschnitts
erzeugt werden unter Verwendung von im Stand der Technik bekannten
Standardverfahren, im Allgemeinen mit Palladium auf Kohlenstoff,
PtO2, oder Raney-Nickel als Katalysator. Die Reaktion wird in einem inerten
Lösungsmittel,
wie etwa Ethanol oder Ethylacetat, entweder mit oder ohne eine protische
Säure,
wie etwa Essigsäure
oder HCl, durchgeführt.
Wenn der Pyridinring mit einer Alkylgruppe quaternisiert wird, kann der
Ring teilweise durch NaBH
4 oder NaCNBH
4 reduziert werden, wobei sich das Tetrahydropyridinanalog
ergibt, welches weiter mit katalytischer Hydrierung reduziert werden
kann.
-
Ein
weiteres zweckmäßiges Verfahren
für die
Synthese der Verbindungen der Formel 1, wobei C = CH ist, wird ebenfalls
durch Behandlung der Arylhalide der Formel 7 durchgeführt:
wobei Z Cl, Br oder I ist
mit Alkyllithiumreagenzien, z.B. Butyllithium, sec-Butyllithium
oder tert-Butyl-Lithium, bevorzugt
Butyllithium oder Mg (Grignardreaktion) in einem inerten Lösungsmittel.
Geeignete Lösungsmittel enthalten
z.B. Ether oder Tetrahydrofuran, bevorzugt Tetrahydrofuran. Die
Reaktionstemperaturen reichen von etwa –110°C bis etwa 60°C. Die derartig
gebildeten, intermediären
Lithiumanionen oder Magnesiumanionen können dann weiterhin mit einem
geeigneten Elektrophil der Formel 12 reagieren:
wobei A als eine Schutzgruppe
wie t-Boc (tert-Butoxycarbonyl),
Fmoc (Fluorenylmethoxycarbonyl), Cbz (Benzyloxycarbonyl) oder einer
Alkylgruppe wie Benzyl definiert ist. Die Intermediate der Formel
13:
welche gebildet werden, erfordern,
dass die Hydroxylgruppe entfernt wird, um in der Verbindungen der
Formel 1 (X = CH) zu resultieren.
-
Dieser
Schritt kann durch eines im Stand der Technik bekanntes Standardverfahren
durchgeführt
werden. Zum Beispiel kann ein Thiocarbonylderivat (z.B. ein Xanthat)
hergestellt und durch einen freien radikalen Prozess entfernt werden,
welcher den Fachleuten bekannt sind. Alternativ kann die Hydroxylgruppe
durch Reduktion mit einer Hydridquelle, wie etwa Triethylsilan,
unter sauren Bedingungen entfernt werden, unter Verwendung von z.B.
Trifluoressigsäure
oder Bortrifluorid. Die Reduktionsreaktion kann unverdünnt oder
in einem Lösungsmittel,
wie etwa Methylenchlorid, durchgeführt werden. Eine weitere Alternative
ist, zunächst
die Hydroxylgruppe in einer geeignete austretende Gruppe, wie etwa
Tosylat oder Chlorid, unter Verwendung von Standardverfahren umzuwandeln.
Die austretende Gruppe wird dann mit einem nukleophilen Hydrid,
wie etwa z.B. Lithiumaluminiumhydrid, entfernt. Diese letzte Reaktion
wird typischerweise in einem inerten Lösungsmittel, wie etwa Ether
oder Tetrahydrofuran, durchgeführt.
-
Ein
weiteres alternatives Verfahren für die Entfernung der Hydroxylgruppe
ist zunächst
den Alkohol zu einem Olefin mit einem Reagens wie etwa Burgess-Salz
zu dehydrieren (J. Org. Chem., vol 38, 1973, 26), gefolgt durch
katalytische Hydrierung der Doppelbindung unter Standardbedingungen
mit einem Katalysator, wie etwa Palladium auf Kohlstoff. Der Alkohol
kann ebenfalls zu dem Olefin durch Behandlung mit einer Säure, wie etwa
p-Toluolsulfonsäure oder
Trifluoressigsäure,
dehydriert werden.
-
Die
Schutzgruppe A wird unter den Fachleuten bekannten Standardbedingungen
entfernt. Zum Beispiel können
t-Boc-Faltungen zweckmäßig mit
Trifluoressigsäure entweder
gut verdünnt
oder in Kombination mit Methylenchlorid durchgeführt werden. F-moc wird zweckmäßig mit
einfachen Basen, wie etwa Ammoniak, Piperidin oder Morpholin, gewöhnlich in
polaren Lösungsmitteln,
wie etwa DMF und Acetonitril, abgespalten. Wenn A Cbz oder Benzyl
ist, werden diese zweckmäßig unter
katalytisch hydrogenierenden Bedingungen abgespalten. Die Benzylgruppe
kann ebenfalls unter N-dealkylierenden
Bedingungen, wie etwa Behandlung mit α-Chlorethyl Chlorformiat abgespalten
werden (J. Org. Chem., Bd. 49, 1984, 2081–2082).
-
Es
ist ferner möglich,
ein Radikal R1 in einer Verbindung in der
Formel 1 in ein anderes Radikal R1 umzuwandeln,
z.B. durch Oxidation von Methylsulfit zu Methylsulfon (z.B. mit
m-Chlorperoxybenzoesäure),
Substitution einer Triflat- oder Halidgruppe mit einer Cyanogruppe
(z.B. Palladium-katalysierte Cyanierung), Substitution einer Triflat-
oder Halidgruppe mit einem Keton (zum Beispiel Palladium-katalysierte
Heck-Reaktion mit Butylvinylether), Substitution einer Triflat-
oder Halidgruppe mit einem Carboxamid (zum Beispiel Palladium katalysierte
Carbonylierung) oder Abspaltung eines Ethers durch, z.B., Umwandlung
einer Methoxygruppe in das entsprechende Hydroxylderivat, welches
weiterhin in das entsprechende Mesylat oder Triflat umgewandelt werden
kann. Die Begriffe Mesylat und Triflat beziehen sich auf OSO2Ch3, CH3SO3 bzw. OSO2CF3, CF3SO3.
-
In
Zusammenfassung hat das allgemeine Verfahren zur Herstellung der
vorliegenden Verbindungen sechs Hauptvariationen, welche kurz wie
folgt beschrieben werden können:
gemäß Schema
1:
oder gemäß Schema
2:
oder gemäß Schema
3:
oder gemäß Schema
4:
-
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff C1-C4 Alkyl auf ein Alkyl mit 1–4 Kohlenstoffatomen
in jeder isomeren Form. Die verschiedenen Kohlenstoffreste sind
wie folgt definiert: Alkyl bezieht sich auf ein aliphatisches Kohlenwasserstoffradikal
und enthält
verzweigte oder unverzweigte Formen, wie etwa Methyl, Ethyl, n-Propyl,
i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, s-Butyl, t-Butyl. Der Begriff Cycloalkyl bezieht
sich auf ein Radikal eines gesättigten
zyklischen Kohlenwasserstoffs, wie etwa Cyclopropyl, Cyclobutyl,
Cyclopentyl, Cyclohexyl.
-
Der
hierin verwendete Begriff „Patient" bezieht sich auf
ein Individuum mit Bedarf für
die erfindungsgemäße Behandlung.
-
Der
hierin verwendete Begriff „Behandlung" bezieht sich sowohl
auf eine Behandlung zur Heilung oder zur Linderung einer Krankheit
oder eines Zustands, als auch auf eine Behandlung um die Entwicklung
einer Krankheit oder eines Zustands zu verhindern. Die Behandlung
kann entweder in einer akuten oder in einer chronischen Art und
Weise erfolgen.
-
Sowohl
organische, als auch anorganische Säuren können eingesetzt werden, um
nicht-toxische, pharmazeutisch akzeptable Säureadditionssalze der erfindungsgemäßen Verbindungen
zu erzeugen. Beispielhafte Säuren
sind Schwefelsäure,
Salpetersäure,
Phosphorsäure,
Chlorwasserstoffsäure,
Citronensäure, Essigsäure, Milchsäure, Weinsäure, Pamoasäure, Ethandisulfonsäure, Sulamsäure, Bernsteinsäure, Cyclohexylsulfaminsäure, Fumarsäure, Maleinsäure und
Benzoesäure.
Diese Salze werden einfach durch bekannte Verfahren hergestellt.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die eine erfindungsgemäße Verbindung enthalten, können ebenfalls
Substanzen enthalten, die zur Erleichterung der Herstellung der
pharmazeutischen Zubereitung oder der Verabreichung der Zubereitungen
verwendet werden. Derartige Substanzen sind den Fachleuten gut bekannt
und können
z.B, pharmazeutisch akzeptable Zusatzstoffe, Trägerstoffe und Konservierungsstoffe
sein.
-
In
der klinischen Praxis werden die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen
normalerweise oral, rektal oder durch Injektion in der Form von
pharmazeutischen Zubereitungen mit dem Wirkstoff, entweder als freie
Base oder als ein pharmazeutisch akzeptables, nicht-toxisches Säureadditionssalz,
wie etwa das Hydrochlorid-, Lactat-, Acetat-, Sulfamatsalz, in Verbindung
mit einem pharmazeutisch akzeptablen Träger verabreicht. Der Träger kann
eine feste, halbfeste oder flüssige
Zubereitung sein. Gewöhnlicherweise
wird der Wirkstoff zwischen 0,1 und 99 Gew.-% der Zubereitung bilden,
spezifischer zwischen 0,5 bis 20 Gew.-% bei für die Injektion gedachten Präpärationen,
und zwischen 0,2 und 50 Gew.-% bei für die orale Verabreichung geeigneten
Zubereitungen.
-
Um
die pharmazeutischen Zubereitungen, die die erfindungsgemäßen Verbindungen
enthalten, in der Form von Dosierungseinheiten für die orale Verabreichung zu
erzeugen, kann die ausgewählte
Verbindung mit einem festen Arzneistoffträger, z.B. Laktose, Saccharose,
Sorbitol, Mannitol, Stärken,
wie etwa Kartoffelstärke, Maisstärke oder
Amylopektin, Cellulosederivaten, einem Bindemittel, wie etwa Gelatine
oder Polyvinylpyrrolidon, und einem Schmiermittel, wie etwa Magnesiumstearat,
Calciumstearat, Polyethylenglycol, Wachsen, Paraffin und ähnlichen,
gemischt werden und dann in Tabletten gepresst werden. Falls beschichtete
Tabletten erforderlich sind, können
die wie vorher dargestellt hergestellten Kerne mit einer konzentrierten
Zuckerlösung beschichtet
werden, welche z.B. Gummi arabicum, Gelatine, Talk, Titandioxid
und ähnliches
enthält.
Alternativ kann die Tablette mit einem dem Fachmann bekannten Polymer
beschichtet werden, gelöst
in einem leicht flüchtigem
organischen Lösungsmittel
oder einer Mischung von organischen Lösungsmitteln. Farbstoffe können zu
diesen Beschichtungen zugegeben werden, um einfach zwischen Tabletten
mit verschiedenen Wirkstoffen oder verschiedenen Wirkstoffmengen
unterscheiden zu können.
-
Für die Herstellung
von weichen Gelatinekapseln kann der Wirkstoff z.B. mit einem pflanzlichen Öl oder Polyethylenglycol
gemischt werden. Harte Gelatinekapseln können Körner des Wirkstoffs der Verwendung
entweder der erwähnten
Arzneimittelträgerstoffe
für Tabletten,
z.B. Laktose, Saccharose, Sorbitol, Mannitol, Stärken (z.B. wie Kartoffelstärke, Maisstärke, oder
Amylopektin), Zellulosederivaten oder Gelatine verwendet werden.
Ebenfalls können
Flüssigkeiten
oder halbfeste Stoffe des Wirkstoffs in harte Gelatinekapseln gefüllt werden.
-
Dosierungseinheiten
für die
rektale Verabreichung können
Lösungen
oder Suspensionen sein oder können
in der Form von Zäpfchen
mit der aktiven Substanz in einer Mischung mit neutraler Fettgrundlage
oder rektalen Gelatinekapseln mit dem Wirkstoff in Mischung mit
Pflanzenöl
oder Paraffinöl
hergestellt werden. Flüssige
Zubereitungen für
die orale Verabreichung können
in der Form von Sirupen oder Suspensionen sein, z.B. Lösungen,
die etwa 0,2 bis etwa 20 Gew.-% des hierin beschriebenen Wirkstoffs
enthalten, wobei der Rest Zucker und eine Mischung aus Ethanol,
Wasser, Glycerol und Propylenglycol ist. Wahlweise können flüssige Zubereitungen
färbende
Mittel, Aromastoffe, Saccharine und Carboxymethylcellulose, als
ein Verdickungsmittel, oder andere dem Fachmann bekannte Arzneistoffträger enthalten.
-
Lösungen für die parentarale
Verabreichung durch Injektion können
in einer wässrigen
Lösung
eines wasserlöslichen
pharmazeutisch akzeptablen Salzes des Wirkstoffs, bevorzugt in einer
Konzentration von 0,5% bis etwa 10 Gew.-%, hergestellt werden. Diese
Lösungen
können
ebenfalls Stabilisierungsmittel und/oder Puffermittel enthalten
und können
zweckmäßigerweise
in verschiedenen Dosierungseinheitsampullen vorgesehen werden. Die
Verwendung und Verabreichung an einen zu behandelnden Patienten
in der Klinik ist den Fachleuten klar offensichtlich.
-
Bei
der therapeutischen Behandlung ist eine wirksame Menge oder eine
therapeutische Menge der erfindungsgemäßen Verbindungen von etwa 0,01
bis etwa 500 mg/kg Körpergewicht
täglich,
bevorzugt 0,1–10 mg/kg
Körpergewicht
täglich.
Die Verbindungen können
auf jede geeignete Weise verabreicht werden, etwa oral oder parenteral.
Die tägliche
Dosis wird bevorzugt in Einzeldosen 1- bis 4-mal täglich verabreicht.
-
Es
ist Fachleuten bekannt, dass das Ersetzen eines Wasserstoffs in
einer nicht-substituierten Position am aromatischen Ring mit einem
Fluoratom die Möglichkeit
der enzymatischen Hydroxylierung blockieren kann, was der Verbindung
eine geringe orale Bioverfügbarkeit
verleiht. Dieser Typ des Austausches (H zu F) ändert selten das pharmakologische
Profil. Daher kann es in einigen Fällen wichtig sein, ein Fluoratom
in einer nicht-substituierten Position in dem aromatischen Ring
der Verbindung der Formel 1 einzubringen, um die orale Bioverfügbarkeit
zu verbessern.
-
Die
Erfindung wird weiterhin durch die folgenden Beispiele veranschaulicht,
welche auf keiner Weise den Umfang der Erfindung zu begrenzen beabsichtigen.
-
Beispiel 1, nicht in der
Erfindung eingeschlossen: 1-(3-Methansulfonyl-phenyl)-4-propyl-piperazin
-
Eine
Suspension von 1-(3-Methansulfonyl-phenyl)-piperazin (350 mg) und gemahlenes K2CO3 (403 mg) wurde
in CH3CN (25 mL) bei Raumtemperatur gerührt. 1-Iodpropan (712 μL) wurde
zugegeben. Die Mischung wurde über
Nacht refluxiert. Die Reaktionsmischung wurde filtriert und die
flüchtigen
Stoffe wurden im Vakuum verdampft. Der ölige Rückstand wurde auf einer Silicasäule mit
MeOH:Ch2Cl2 (1:30
(v/v)) als Eluent chromatographiert. Die Sammlung der Fraktionen,
die reine Produkten enthalten und das Verdampfen des Lösungsmittels
ergab reines 1-(3-Methansulfonyl-phenyl)-4-propyl-piperazin
(220 mg). Das Amin wurde in das HCl-Salz umgewandelt und aus Ethanol/Diethylether
umkristallisiert: Schmelzpunkt 233°C MS m/z (relative Intensität, 70 eV)
282 (M+, 30), 254 (15), 253 (bp), 210 (17), 70 (21).
-
Die
folgenden Verbindungen gemäß der Beispiele
2–11 wurden
in einer ähnlichen,
wie in Beispiel 1 beschriebenen, Art und Weise hergestellt.
-
Beispiel 2, nicht in der
Erfindung eingeschlossen: 1-Propyl-4-(3-trifluormethansulfonyl-phenyl)-piperazin
-
- MS m/z (relative Intensität, 70 eV) 336 (M+, 16), 307
(bp), 77 (18), 70 (38), 56 (23).
-
Beispiel 3, nicht in der
Erfindung eingeschlossen: 1-[3-(Propyl-piperazin-1-yl)-phenyl]-ethanon
-
- Beginnend mit 1-(3-Piperazin-1-yl-phenyl)-ethanon und n-Pr-I:
Schmelzpunkt 119°C
(Oxalat), MS m/z (rel. Intensität
70 eV) 246 (M+, 10), 217 (33), 132 (18), 70 (bp) 56 (41), Rf 0,23
(EtOAc).
-
Beispiel 4, nicht in der
Erfindung eingeschlossen: 1-Propyl-4-(3-trifluormethyl-phenyl)-piperidin
-
- Beginnend mit 4-(3-Trifluormethyl-phenyl)-piperidin und
n-Pr-I: Schmelzpunkt 195° (HCl),
MS m/z (rel. Intensität,
70 eV) 271 (M+, 4), 243 (16), 242 (bp), 159 (13), 70 (49).
-
Beispiel 5, nicht in der
Erfindung eingeschlossen: 1-Butyl-4-(3-trifluormethyl-phenyl)-piperidin
-
- Beginnend mit 4-(3-Trifluormethyl-phenyl)-piperidin und
n-Bu-Br: Schmelzpunkt 222°C
(HCl), MS m/z (rel. Intensität,
70 eV) 285 (M+, 3), 243 (12), 242 (bp), 70 (51), 56 (17).
-
Beispiel 6: 4-(3-Methansulfonyl-phenyl)-1-propyl-piperidin
-
- Schmelzpunkt 200°C
(HCl) MS m/z (relative Intensität,
70 eV) 281 (M+, 5) 252 (bp), 129 (20), 115 (20), 70 (25).
-
Beispiel 7, nicht in der
Erfindung eingeschlossen: 4-(3-Methansulfonyl-phenyl)-1-propy1-1,2,3,6-tetrahydro-pyridin.
-
- Beginnend mit 4-(3-Methansulfonyl-phenyl)-1,2,3,6-tetrahydro-pyridin
und Iodpropan: MS m/z (relative Intensität, 70 eV) 279 (M+, 26), 250
(bp), 171 (6), 128 (12), 115 (8).
-
Beispiel 8: 4-(3-Methansulfonyl-phenyl)-1-ethyl-piperidin
-
- Beginnend mit 4-(3-Methansulfonyl-phenyl)-piperidin und
Iodethan: Schmelzpunkt 158°C
(HCl). MS m/z (rel. Intensität,
70 eV) 267 (M+, 20), 252 (bp), 130 (10), 115 (12), 84 (20);
-
Beispiel 9: 1-Isopropyl-4-(3-methansulfonyl-phenyl)-piperidin
-
- Beginnend mit 4-(3-Methansulfonyl-phenyl)-piperidin und
i-Propylbromid. Schmelzpunkt 220°C
(HCl); MS m/z (relative Intensität,
70 eV) 281 (M+, 4) 266 (bp), 187 (5), 129 (5), 115 (5)
-
Beispiel 10: 4-(3-Methansulfonyl-phenyl)-1-butyl-piperidin
-
- Beginnend mit 4-(3-Methansulfonyl-phenyl)-piperidin und
n-BuCl. MS m/z (rel. Intensität,
70 eV) 295 (M+, 3), 252 (bp), 130 (5), 115 (3), 70 (8).
-
Beispiel 11: 1-Isobutyl-4-(3-methansulfonyl-phenyl)-piperidin
-
- Beginnend mit 4-(3-Methansulfonyl-phenyl)-piperidin und
i-Butylbromid; Schmelzpunkt 212°C
(HCl); MS m/z (rel. Intensität,
70 eV) 295 (M+, 1), 252 (80), 129 (40), 115 (50), 70 (bp).
-
Beispiel 12, nicht in
der Erfindung eingeschlossen: 3-(1-Propyl-piperidin-4-yl)-benzonitril
-
Eine
Lösung
von 3-(1-Propyl-piperidin-4-yl)-benzamid (350 mg) und POCl3 (326 μL)
in trockenem DMF (6 ml) wurden bei 80°C für 3 h unter einer Argonatmosphäre erwärmt. Das
Verdampfen des Lösungsmittels ergab
einen dunklen, öligen
Rückstand,
welcher in Wasser gelöst
wurde. Die Lösung
wurde basifiziert und mit CH2Cl2 extrahiert.
Die kombinierten organischen Phasen wurden getrocknet (MgSO4), filtriert und verdampft. Der ölige Rückstand
wurde auf einer Silicasäule
mit MeOH:CH2Cl2 (1:19
(v/v)) als Elutionsmittel chromatographiert. Die Sammlung der Fraktionen
mit reinen Produkt und das Verdampfen des Lösungsmittels ergab reines 3-(1-Propyl-piperidin-4-yl)-benzonitril
(127 mg). Das Amin wurde in das Fumaratsalz umgewandelt, und aus Ethanol/Diethylether
umkristallisiert: Schmelzpunkt 122°C; MS m/z (relative Intensität, 70 eV)
228 (M+, 2), 199 (42), 129 (26), 70 (bp) 56 (53).
-
Beispiel 13: 1-sec-Butyl-4-(3-methansulfonyl-phenyl)-piperidin
-
4-(3-Methansulfonyl-phenyl)-piperidinhydrochlorid
(20 mg), Eisessig (4,4 mg) und 2-Butanon (5,1 mg) wurden in 1,2-Dichlorethan
(5 mL) gemischt. Natriumtriacetoxyborhydrid (23,5 mg) wurde zu der
Lösung
gegeben und die Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur unter
einer Stickstoffatmosphäre
für 5h
gerührt (die
G.L.C.-Analyse zeigte eine vollständige Reaktion an). Die Reaktion
wurde mit gesättigtem
wässrigem NaHCO3 gequencht und das Produkt mit CH2Cl2 extrahiert.
Die kombinierten organischen Phasen wurden getrocknet (MgSO4), filtriert und das Lösungsmittel verdampft, um 1-sec-Butyl-4-(3-methansulfonyl-phenyl)-piperidin als einen öligen Rückstand
zu erhalten. Das Produkt wurde auf einer Silicasäule mit CH2Cl2:MeOH (9:1 (v/v)) als Elutionsmittel chromatographiert.
Die Sammlung der Fraktionen mit reinem Produkt und das Verdampfen
des Lösungsmittels
ergaben reines Amin (15 mg, 71%); MS m/z (relative Intensität, 70 eV)
295 (M+, 1), 280 (7), 266 (bp), 187 (4), 129 (4).
-
Beispiel 14: Methansulfonsäure 3-(1-Propyl-piperidin-4-yl)-phenylester
-
Eine
Lösung
von 3-(1-Propyl-piperidin-4-yl)-phenol (340 mg) und Triethylamin
(187 mg) in 20 ml CH2Cl2 wurde
auf 0°C
gekühlt.
Dann wurde Methansulfonylchlorid (194 mg) gelöst in 10 ml CH2Cl2 tropfenweise zugegeben. Der Reaktionsmischung
wurde ermöglicht
Raumtemperatur zu erreichen, und wurde dann für 2,5 Stunden bei 25°C gerührt. Die
Reaktion wurde schließlich
mit Wasser gequencht. Die organische Schicht wurde abgetrennt und
mit 10% HCl und dann 10% Na2CO3 gewaschen.
-
Nach
Trocknen (MgSO4) wurde das Lösungsmittel
unter reduziertem Druck entfernt. Der Rückstand wurde auf einer Silicasäule unter
Verwendung von MeOH:CH2Cl2 (1:9
(v/v)) als Elutionsmittel chromatographiert. Die Fraktionen, die reine
Methansulfonsäure
3-(1-Propyl-piperidin-4-yl)-phenylester
enthalten, wurden gesammelt und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt,
was 206 mg der Titelverbindung ergab. (MS m/z (rel. Intensität, 70 eV)
297 (M+, 3), 268 (bp, 189 (24), 131 (13), 79 (16);
-
Die
folgenden Verbindungen in Beispielen 15–16 wurden in einer ähnlichen
Art und Weise wie in dem beschriebenen Beispiel 14 hergestellt.
-
Beispiel 15: Methansulfonsäure 3-(1-Ethyl-piperidin-4-yl)-phenylester
-
- Beginnend mit 3-(1-Ethyl-piperidin-4-yl)-phenol und Methansulfonylchlorid.
MS m/z (rel. Intensität,
70 eV) 283 (M+, 6), 268 (bp), 189 (54), 131 (20), 79 (70);
-
Beispiel 16: Methansulfonsäure 3-(1-Butyl-piperidin-4-yl)-phenylester
-
- Beginnend mit 3-(1-Butyl-piperidin-4-yl)-phenol und Methansulfonylchlorid.
MS m/z (rel. Intensität,
70 eV) 311 (M+, 3), 268 (bp), 189 (20), 131 (18), 79 (12);
-
Beispiel 17, nicht in
der Erfindung eingeschlossen: Methansulfonsäure 3-(4-Propyl-piperazin-1-yl)-phenylester
-
- Beginnend mit 3-(4-Propyl-piperazin-1-yl)-phenol und Methansulfonylchlorid:
Schmelzpunkt 143–144°C (Fumarat);
MS m/z (rel. Intensität,
70 eV) 298 (M+, 35), 269 (95), 121 (25), 84 (30), 70 (bp);
-
Beispiel 18: Trifluor-methansulfonsäure 3-(1-propyl-piperidin-4-yl)-phenylester
-
- Beginnend mit 3-(1-Propyl-piperidin-4-yl)-phenol und Trifluormethansäureanhydrid
MS m/z (rel. Intensität,
70 eV) 351 (M+, 4), 322 (65), 189 (30), 131 (20), 69 (bp).
-
Beispiel 19: Trifluor-methansulfonsäure 3-(1-Ethyl-piperidin-4-yl)-phenylester
-
- Beginnend mit 3-(1-Ethyl-piperidin-4-yl)-phenol und Trifluormethansäureanhydrid:
MS m/z (rel. Intensität,
70 eV) 337 (M+, 4), 322 (65), 189 (30), 131 (20), 69 (bp).
-
Beispiel 20: 1-[3-(1-Propyl-piperidin-4-yl)-phenylethanon
-
Zu
einer gerührten
Lösung
von Trifluormethansulfonsäure
3-(1-Propyl-piperidin-4-yl)-phenylester
(300 mg) in DMF (4 ml) unter Argonatmosphäre bei Raumtemperatur wurden
nacheinander NEt3 (356 μL), Butylvinylether (823 μL), 1,3-Bis(diphenylphosphino)propan
(50 mg) und Pd(OAc)2 (19 mg) zugegeben.
Die Reaktionsmischung wurde dann auf 80°C erwärmt und nach 2 Stunden wurde
die Reaktion gestoppt. 5%ige Chlorwasserstoffsäurelösung (6 ml) wurde zugegeben
und die kombinierte Mischung für
45 min gerührt.
Dann wurde CH2Cl2 zugeben
und die Phasen wurden getrennt. Die wässrige Schicht wurde dann mit
CH2Cl2 extrahiert. Die
kombinierten organischen Phasen wurden dann getrocknet (MgSO4), filtriert und zur Trockenheit verdampft.
Das rohe Produkt wurde durch Flashchromatographie (MeOH:CH2Cl2 (1:9 (v/v))
gereinigt. Die Sammlung der Fraktionen, die das reine Produkt enthalten,
und das Verdampfen des Lösungsmittels
ergab reines 1-[3-(1-Propyl-piperidin-4-yl)-phenyl]-ethanon
(35 mg). MS m/z (rel. Intensität,
70 eV) 245 (M+, 4), 216 (bp), 100 (19), 70 (36), 57 (13).
-
Beispiel 21, nicht in
der Erfindung eingeschlossen: 1-Propyl-4-(3-trifluormethylsulfonylphenyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin
-
4-(3-Trifluormethylsulfonylphenyl)-pyridin
(0,3 g) wurde in 1-Iodpropan (2 ml) gelöst und auf 100°C für 2 Stunden
erwärmt.
Dann wurden die flüchtigen
Stoffe verdampft und der Rückstand
in reinem EtOH (20 ml) gelöst
und NaBH4 (340 mg) wurde portionsweise bei –20°C zugegeben.
Der Mischung wurde dann ermöglicht, Raumtemperatur
zu erreichen und über
Nacht gerührt.
Zu der Mischung wurden 10%ige Na2Co-Lösung (20 ml)
zugegeben. Die wässrige
Schicht wurde mit CH2Cl2 extrahiert
und die kombinierten organischen Phasen wurden getrocknet (MgSO4), filtriert und zur Trockenheit eingedampft.
Das rohe Produkt wurde durch Flashchromatographie (MeOH:CH2Cl2 (1:9 (v/v))
gereinigt. Die Sammlung der Fraktionen, die das reine Produkt enthalten
und das Verdampfen des Lösungsmittels
ergab reines 1-Propyl-4-(3-trifluormethylsulfonylphenyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin
(150 mg). MS m/z (rel. Intensität,
70 eV) 333 (M+, 21), 305 (16), 304 (bp), 171 (14), 128 (14). Rf
0,55 (MeOH)
-
Beispiel 22: 1-Propyl-4-(3-trifluormethylsulfonylphenyl)-piperidin
-
Beginnend
mit 1-Propyl-4-(3-trifluormethyl-sulfonylphenyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin
wurde 1-Propyl-4-(3-trifluor-methylsulfonylphenyl)-piperidin
durch das in Präparation
9 beschriebene Vorgehen gewonnen. MS m/z (relative Intensität, 70 eV)
335 (M+, 3), 307 (17), 306 (bp), 173 (26), 70 (10).
-
Beispiel 23: 1-Allyl-4-(3-methansulfonyl-phenyl)-piperidin
-
Beginnend
mit 4-(3-Methansulfonyl-phenyl)-piperidin und Allylbromid wurde
die Titelverbindung durch das in Beispiel 1 beschriebene Vorgehen
gewonnen. MS m/z (relative Intensität, 70 eV) 279 (M+, 74), 96
(bp), 82 (98), 68 (74), 55 (93). Rf = 0,42 (MeOH, = 0,08 (EtOAc).
-
Beispiel 24, nicht in
der Erfindung eingeschlossen: 4-(3-Methansulfanyl-Phenyl)-1-(Tetrahydrofuran-2-ylmethyl)-Piperidin
-
Beginnend
mit 4-(3-Methansulfanyl-Phenyl)-Piperidin und Tetrahydrofurfurylchlorid
oder die Titelverbindung durch das in Beispiel 1 beschriebene Vorgehen
gewonnen. MS m/z (relative Intensität, 70 EV) 323 (M+, 1), 252
(bp), 129 (9), 115 (6), 70 (17). Rf = 0,3 (MeOH, 0,03 (EtOAc).
-
Die
Synthese von in den vorhergehenden Beispielen verwendeten Intermediaten
wird in den folgenden Präparationen
beschrieben.
-
Präparation 1: 4-Hydroxy-4-(3-methylsulfanyl-phenyl)-piperidin-1-carbonsäure-tert-butylester
-
1-Brom-3-methylsulfanyl-benzol
(5,0 g, 24,6 mmol) wurde in trockenem THF (40 ml) gelöst und auf –78°C unter einem
Strom von Argon (g) gekühlt.
n-BuLi (12,8 ml, 2,5 M in Hexan, 31,9 mmol) wurde tropfenweise mit
einer Spritze zugegeben und die Reaktionsmischung wurde für zusätzliche
30 min bei –78°C gerührt, dann
wurde die Temperatur auf 0°C
für 5 min
erhöht
und dann auf –78°C abgesenkt.
1-tert-Butoxycarbonyl-4-piperidon (5,4 g, 27,06 mmol), gelöst in trockenem
THF (30 ml), wurde mit einer Spritze zugegeben. Der Reaktionsmischung
wurde ermöglicht,
Raumtemperatur zu erreichen und diese wurde dann für eine Stunde gerührt und
schließlich
mit gesättigter
Ammoniumchloridlösung
(30 ml) gequencht. Die Mischung wurde mehrmals mit EtOAc extrahiert
und die kombinierten organischen Phasen wurden getrocknet (MgSO4), filtriert und zur Trockenheit eingedampft.
Der ölige
Rückstand
wurde auf einer Silicasäule
unter Verwendung von CH2Cl2: MeOH
(19:1 (v/v)) als Elutionsmittel chromatographiert, was 4-Hydroxy-4-(3-methylsulfanyl-phenyl)-piperidin-1- carbonsäure-butylester
ergab (6 g, 76%). MS m/z (relative Intensität, 70 eV) 323,1 (M+, 6), 223,0
(11), 178, 0 (7), 152 (3), 57,0 (bp), 56 (30).
-
Präparation 2: 1-Benzyl-4-(3-methoxy-phenyl)-piperidin-4-ol
-
Beginnend
mit 3-Bromanisol (5 g) und 1-Benzyl-4-piperidon (5,5 g) wurden 4,58 g 1-Benzyl-4-(3-methoxy-phenyl)-piperidin-4-ol
durch das in Präparation
1 beschriebene Vorgehen gewonnen. MS m/z (relative Intensität, 70 eV)
297 (M+, 8), 279 (13), 206 (28), 146 (17), 91 (bp).
-
Präparation 3: 1-Benzyl-4-(3-trifluormethyl-phenyl)-piperidin-4-ol
-
Beginnend
mit 3-Trifluormethyl-iodbenzol (3 g) und 1-Benzyl-4-piperidon (2,1
g), wurden 1,75 g der Titelverbindung durch das in Präparation
1 beschriebene Vorgehen gewonnen. MS m/z (rel. Intensität, 70 eV) 335
(M+, 29), 244 (22), 146 (19), 91 (bp), 56 (19).
-
Präparation 4: 4-(3-Methylsulfanyl-phenyl)-1,2,3,6-tetrahydro-pyridin
-
4-Hydroxy-4-(3-methylsulfanyl-phenyl)-piperidin-1-carbonsäure-tert-butylester
(3,97 g) wurde in CH2Cl2 (500
ml) gelöst
und Trifluoressigsäure
(80 ml) wurde in einer Portion zugegeben. Die Mischung wurde für eine Stunde
refluxiert und dann mit zwei Portionen 10%ige Na2CO3 gewaschen, getrocknet (MgSO4),
filtriert und zur Trockenheit eingedampft. Ausbeute 2,07 g. MS m/z
(relative Intensität,
70 eV) 205 (M+, 73), 158 (44), 129 (95), 128 (80), 82 (bp).
-
Präparation 5: 1-Benzyl-4-(3-methoxy-phenyl)-1,2,3,6-tetrahydro-pyridin
-
Beginnend
mit 1-Benzyl-4-(3-methoxy-phenyl)-piperidin-4-ol (4,5 g) und Trifluoressigsäure (80
ml), wurden 3,5 g 1-Benzyl-4-(3-Methoxy-Phenyl)-1,2,3,6-Tetrahydro-Pyridin
durch das in Präparation
4 beschriebene Vorgehen gewonnen. MS m/z (relative Intensität, 70 eV)
279 (M+, 35), 145 (13), 115 (15), 91 (bp), 65 (22).
-
Präparation 6: 1-Benzyl-4-(3-trifluormethyl-phenyl)-1,2,3,6-tetrahydro-pyridin
-
Beginnend
mit 1-Benzyl-4-(3-trifluormethyl-phenyl)-piperidin-4-ol (1,74 g), wurden 1,44
g der Titelverbindung durch das in Präparation 4 beschriebene Vorgehen
(CF3COOH unverdünnt) gewonnen. MS m/z (rel. Intensität, 70 eV)
317 (M+, 71), 226 (13), 172 (15), 91 (bp), 65 (17).
-
Präparation 7: 4-(3-Methylsulfanyl-phenyl)-3,6-dihydro-2H-pyridin-1-carbonsäuremethylester
-
4-(3-Methylsulfanyl-phenyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin
(2 g) und NEt3 (1 g) wurden in CH2Cl2 (75 ml) gelöst und auf 0°C gekühlt. Methylchlorformiat
(0,96 g) gelöst
in der CH2Cl2 (20
ml) wurde tropfenweise hinzugegeben, und der Reaktionsmischung wurde
dann ermöglicht,
Raumtemperatur zu erreichen. Nach zusätzlichen zwei Stunden bei Raumtemperatur
wurde die Reaktionsmischung mit 10%iger Na2CO3-Lösung
gewaschen, getrocknet (MgSO4), filtriert
und durch Verdampfen konzentriert. Der ölige Rückstand wurde auf einer Silicasäule unter
Verwendung von CH2Cl2:MeOH
(19:1 (v/v)) als ein Elutionsmittel chromatographiert, 4-(3-Methylsulfanyl-Phenyl)-3,6-Dihydro-2H-Pyridin-1-Carboxylsäuremethylester
(1,4 g). MS m/z (relative Intensität, 70 eV) 263 (M+ 45), 248
(89), 129 (83), 128 (bp), 59 (96).
-
Präparation 8: 4-(3-Methansulfonyl-phenyl)-3,6-dihydro-2H-pyridin-1-carbonsäuremethylester
-
4-(3-Methylsulfanyl-phenyl)-3,6-dihydro-2H-pyridin-1-carbonsäuremethylester
(1,4 g) wurde in CH2Cl2 (150
ml) gelöst
und auf 0°C
gekühlt.
m-Chlorperoxybenzoesäure
(2,48 g) wurde portionsweise zugegeben und die Mischung wurde bei
Raumtemperatur für
drei Stunden gerührt.
Die resultierende klare Lösung
wurde mit 10%iger Na2CO3-Lösung gewaschen, getrocknet
(MgSO4), filtriert und durch Verdampfen
konzentriert und ergab einen öligen
Rückstand
(1,3 g). MS m/z (relative Intensität, 70 eV) 295 (M+, 19), 280
(56), 129 (70), 128 (89), 59 (bp).
-
Präparation 9: 4-(3-Methansulfonyl-phenyl)-piperidin-1-carbonsäuremethylester
-
4-(3-Methansulfonyl-phenyl)-3,6-dihydro-2H-pyridin-1-carbonsäuremethylester
(2,0 g) wurde in Methanol (40 ml) gelöst. Konzentrierte Chlorwasserstoffsäure (2 ml)
und Pd/C (500 mg) wurden zugegeben. Die resultierende Mischung wurde
unter Wasserstoffgasdruck (50 psi) für 8 Stunden hydriert und dann
durch ein Celitkissen filtriert. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum
verdampft und der Rückstand
wurde durch Flashchromatographie (CH2Cl2: MeOH, 3:1 (v/v)) gereinigt. Ausbeute 0,92
g. MS m/z (relative Intensität,
70 eV) 297 (M+, 54), 282 (62), 238 (bp), 115 (92), 56 (93).
-
Präparation 10: 4-(3-Methoxy-phenyl)-piperidin
-
Beginnend
mit 1-Benzyl-4-(3-methoxy-phenyl-)1,2,3,6-tetrahydro-pyridin (5,1 g) und 900 mg
Pd/C, wurden 1,7 g 4-(3-Methoxy-phenyl)-piperidin durch das in Präparation
9 beschriebene Vorgehen gewonnen. Der ölige Rückstand wurde durch Flashchromatographie
(SiO2, CH2Cl2:MeOH, 3:1 (v/v) mit 1% NEt3)
gereinigt, um die reine Titelverbindung zu ergeben. MS m/z (relative
Intensität,
70 eV) 191 (M+, 75), 160 (60), 83 (55), 57 (80), 56 (bp).
-
Präparation 11: 4-(3-Trifluormethyl-phenyl)-piperidin
-
Beginnend
mit 1-Benzyl-4-(3-trifluormethyl-phenyl)-1,2,3,6-tetrahydro-pyridin (1,44 g),
wurden 1 g der Titelverbindung als HCl-Salz durch das Vorgehen beschrieben
in Präparation
9 gewonnen. Schmelzpunkt 202°C
(HCl); MS m/z (relative Intensität,
70 eV) 229 (M+, 44), 228 (33), 83 (12), 57 (54), 56 (bp).
-
Präparation 12: 4-(3-Methansulfonyl-phenyl-piperidin)
-
4-(3-Methansulfonyl-phenyl)-piperidin-1-carbonsäuremethylester
(0,92 g), gelöst
in Ethanol (15 ml) und 8 M HCl (40 ml), wurde für 12 Stunden refluxiert. Die
Mischung wurde dann im Vakuum zur Trockenheit eingedampft. Ausbeute
0,85 g MS m/z (relative Intensität,
70 eV) 239 (M+, 59), 238 (50), 69 (20), 57 (79), 56 (bp).
-
Präparation 13: 3-Piperidin-4-yl-phenol
-
4-(3-Methoxy-phenyl)-piperidin
(1,7 g) wurde in 48% HBr (60 ml) gelöst und bei 120°C unter Argonatmosphäre für 3 Stunden
gerührt.
Der Überschuss
an HBr wurde dann verdampft und absolutes Ethanol hinzugegeben und
verdampft. Dieses Verfahren wurde mehrmals wiederholt, um trockene
Kristalle von 3-Piperidin-4-yl-phenol × HBr (2,3 g) zu erhalten.
MS m/z (relative Intensität,
70 eV) 177 (M+, bp), 176 (23), 91 (14), 57 (44), 56 (60).
-
Präparation 14: 3-(1-Propyl-piperidin-4-yl)-phenol × HBr
-
Beginnend
mit 3-Piperidin-4-yl-phenol × HBr
(300 mg) und n-Propyliodid (200 mg), wurden 340 mg 3-(1-Propyl-piperidin-4-yl)-phenol
durch das in Beispiel 1 beschriebene Vorgehen gewonnen. Das HBr-Salz wurde
hergestellt, um die Titelverbindung zu ergeben. MS m/z (relative
Intensität,
70 eV) 219 (M+, 21), 190 (bp), 119 (22), 91 (30), 70 (63); Schmelzpunkt
181–184°C (HBr).
-
Präparation 15: 3-(1-Ethyl-piperidin-4-yl)-phenol
-
Beginnend
mit 3-Piperidin-4-yl-phenol × HBr
(200 mg) und Ethyliodid (121 mg), wurden 120 mg 3-(1-Ethyl-piperidin-4-yl)-phenol
durch das in Beispiel 1 beschriebene Vorgehen gewonnen. MS m/z (rel.
Intensität,
70 eV) 205 (M+, 12), 190 (bp), 119 (36), 91 (22), 70 (87).
-
Präparation 16: 3-(1-Butyl-piperidin-4-yl)-phenol
-
Beginnend
mit 3-Piperidin-4-yl-phenol × HBr
(200 mg) und n-Butylchlorid (73 mg), wurden 118 mg 3-(1-Butyl-Piperidin-4-yl)-Phenol
durch das in Beispiel 1 beschriebene Vorgehen gewonnen. MS m/z (rel.
Intensität,
70 eV) 233 (M+, 6), 190 (bp), 119 (42), 91 (26), 70 (45).
-
Präparation 17: 1-(3-Methansulfonyl-phenyl)-pipeerazin
-
Eine
Mischung von 1-Brom-3-methansulfonylbenzol (0,8 g), Piperazin (1
g), Natrium-tert-butoxid (0,5 g) BINAP (42 mg) und [Pd2(dba)3 (38 mg) in Toluol (7 ml) wurde unter Argon
bei 80°C
für 24
Stunden erwärmt. Nach
Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde das Lösungsmittel
zur Trockenheit eingedampft. Das Rohmaterial wurde durch Flaschchromatographie
auf Silicagel unter Verwendung von EtOAc gereinigt. Ausbeute 0,48
g: MS m/z (rel. Intensität,
70 eV) 240 (M+, 17), 199 (12), 198 (bp), 119 (9), 56 (7).
-
Präparation 18: 1-(3-Trifluormethansulfonyl-phenyl)-piperazin
-
Beginnend
mit 3-Brom-trifluormethansulfonylbenzol und Piperazin wurde die
Titelverbindung durch das in Präparation
17 beschriebene Vorgehen gewonnen MS m/z (rel. Intensität, 70 eV)
294 (M+, 22), 252 (bp), 119 (32), 104 (10), 56 (15). (45).
-
Präparation 19: 1-(3-Piperazin-1-yl-Phenyl)-ethanon
-
Beginnend
mit 3-Bromacetophenon und Piperazin wurde die Titelverbindung durch
das in Präparation 17
beschriebene Vorgehen beschrieben gewonnen. MS m/z (rel. Intensität, 70 eV)
204 (M+, 5), 162 (35), 77 (30), 57 (35), 56 (bp).
-
Präparation 20: 3-(1-Propyl-piperidin-4-yl)-benzoesäuremethylester
-
Eine
Mischung von Trifluor-methansulfonsäure 3-(1-Propyl-piperidin-4-yl)-phenylester (1,2
g), Triethylamin (0,9 g), MeOH (5,4 ml), Pd(OAc)2 (25
mg) und 1,3-bis(Diphenyl-phosphino)propan (45 mg) in 15 ml DMSO
wurde bei Raumtemperatur 15 min. gerührt. Ein Strom CO (g) wurde
für 4–5 min.
durch die Lösung geführt und
dann das Reaktionsgefäß unter
leicht positiven Druck von CO (g) gebracht. Die Temperatur wurde auf
70°C angehoben.
Nach 6 h wurde der Reaktion ermöglicht,
auf Raumtemperatur abzukühlen,
dann wurde Wasser zugegeben und die wässrige Lösung wurde mit fünf Portionen
Ethylacetat extrahiert und die kombinierten organischen Phasen wurden
getrocknet (MgSO4) und eingedampft. Der
Rückstand
wurde auf einer Silicasäule
unter Verwendung von MeOH: CH2Cl2 (1.9 (v/v)) als Elutionsmittel chromatographiert.
Die Fraktionen, die die reine Titelverbindung enthielten, wurden
gesammelt und das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt, was 650 mg der Titelverbindung ergab. (MS m/z
(rel. Intensität,
70 eV) 261 (M+, 5) 233 (16), 232 (bp), 161 (5), 70 (20)
-
Präparation 21: 3-(1-Propyl-piperidin-4-yl)-benzamid
-
Eine
Lösung
aus 3-(1-Propyl-piperidin-4-yl)-benzoesäuremethylester
(0,6 g) und Formamid (320 μL) in DMF
(9 ml) wurde auf 100°C
unter einer Argondecke erwärmt.
Natriummethoxid in Methanol (30%, 770 μL) wurde tropfenweise zugegeben
und nach 1h ergab die GC-Analyse die vollständige Abwesenheit des Ausgangsmaterials
und zeigte die Titelverbindung als das einzige Produkt an. Nach
Kühlen
wurde CH2Cl2 zugegeben
und die resultierende Lösung
wurde durch ein Celitkissen filtriert und zur Trockenheit eingedampft.
Der Rückstand
wurde auf einer Silicasäule
unter Verwendung von MeOH: CH2Cl2 (1:3 (v/v)) als Elutionsmittel chromatographiert.
Die Fraktionen, die die reine Titelverbindung enthielten, wurden
gesammelt und das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt, was 400 mg der Titelverbindung ergab.
Schmelzpunkt 182°C
(Oxalat) (MS m/z (rel. Intensität,
70 eV) 246 (M+, 4), 217 (bp), 131 (19), 100 (22), 70 (63).
-
Präparation 22: 4-(3-Trifluormethylsulfonyl-phenyl)-pyridin
-
1-Brom-3-trifluormethylsulfonylbenzol
(580 mg) und 4-Pyridin-boronsäure
(275 mg) wurden in Toluol (5 ml) und reinem EtOH (5 ml) gelöst. Zu der
Mischung wurde dann Na2CO3 (424
mg) und Pd(PPh3)4 (119
mg) unter einer Argonatmosphäre
gegeben. Die resultierende Mischung wurde auf 90°C für 18 h erwärmt. Dann wurde CH2Cl2 zugegeben und die organischen Phase mit
Wasser gewaschen und getrocknet (MgSO4),
filtriert und zur Trockenheit eingedampft. Der Rückstand wurde dann ohne weitere
Reinigung verwendet. (MS m/z (rel. Intensität, 70 eV) 287 (M+, 33), 218
(22), 154 (bp), 127 (56), 69 (27).
-
Die
folgenden Untersuchungen wurden für die Evaluierung der erfindungsgemäßen Verbindungen
verwendet.
-
In vivo-Untersuchung:
Verhalten
-
Für die Verhaltensuntersuchung
wurden die Tiere in separate Motilitätsmesskästen, 50 × 50 × 50 cm, ausgestattet mit einer
Anordnung von 16 × 16
Fotozellen (Digiscan activity monitor, RXYZM (16) TAO, Omnitech
Electronics, USA) verbunden mit einem Omitech Digiscan Analyzer
und einem Apple Macintosh Computer ausgestattet mit einem digitalen
Interfaceboard (NB DIO-24, National Instruments, USA). Die Verhaltensdaten
aus jeder Motilitätsmesskiste,
die die Position (Zentrum der Schwerkraft) des Tieres zu jedem Zeitpunkt darstellen,
wurden mit einer Probenahmefrequenz von 25 Hz aufgenommen, und unter
Verwendung einer speziell geschriebenen LABViewTM-Anwendung
gesammelt. Die Daten aus jeder aufgezeichneten Sitzung wurden bezüglich der
zurückgelegten
Distanz und kleinformatiger Bewegungen, z.B. Pausen in der Mitte
der Verhaltensaufzeichnungsarena während der Aufzeichnungssitzung
analysiert. Um die Pausen in der Mitte zu bestimmen, wird die Geschwindigkeit
zu jedem Zeitpunkt als der Abstand zurückgelegt seit der vorhergehenden
Probe geteilt durch die Zeit, die seit der vorhergehenden Probe
vergangen ist, berechnet. Die Anzahl der Pausen wird dann als die
Anzahl der Zeiten berechnet, in denen sich die Geschwindigkeit von
einem Nichtnullwert auf Null ändert.
Die Anzahl der Pausen in dem Zentrum der Verhaltensaufzeichnungsarena
wird als die Anzahl der Pausen, die bei einer Position wenigstens
10 cm von den Kanten der Aufzeichnungsarena stattfindet, berechnet.
Für die
Verhaltensuntersuchungen der habituierten Ratten wurden die Tiere
30 Minuten vor der Verabreichungen der Testverbindungen in die Motilitätsmesskästen gegeben.
Jede Verhaltensaufzeichnungssitzung dauerte 60 oder 30 Minuten,
unmittelbar nach Injektion der Testverbindung beginnend. Ähnliche
Vorgehensweisen für
die Verhaltensaufzeichnung wurden auf nicht-habituierte Ratten,
habituierte Ratten und mit Wirkstoff vorbehandelte Ratten angewendet.
Ratten, die mit d-Amphetamin
vorbehandelt waren, wurde eine Dosis von 1,5 mg/kg s.c. 5 min. vor
der Verhaltenssitzung in dem Motilitätsmesser gegeben. Ratten, die
mit Dizolcipin (Mk-801)
vorbehandelt waren, wurde eine Dosis von 0,7 mg/kg i.p. 90 min.
vor der Verhaltenssitzung in dem Motilitätsmesser gegeben.
-
In vivo-Untersuchung:
Neurochemie
-
Nach
den Verhaltensaktivitätssitzungen
wurden die Ratten enthauptet und die Gehirne schnell entnommen und
auf eiskalte Petrischalen gegeben. Das limbische Vorhirn, das Striatum,
der frontale Kortex und die verbleibenden hemisphären Teile
jeder Ratte wurden seziert und eingefroren. Jeder Gehirnteil wurde
nachfolgend in Bezug auf seinen Gehalt an Monoaminen und ihren Metaboliten
analysiert. Die analysierten monoaminergen Indizes waren Dopamin
(DA), 3-4-Dihydroxyphenylessigsäure
(DOPAC), Homovanillinsäure
(HVA), 3-Methoxytyramin (3-MT), Serotonin (5-HT), 5-Hydroxyindolessigsäure (5-HIAA)
und Noradrenalin (NA). Alle monoaminergen Indizes in dem sezierten
Gewebe wurden mittels HPLC mit elektrochemischer Detektion analysiert,
wie bei Svensson K, et al., 1986, Naunyn-Schmiedeberg's Arch Pharmacol
334: 234–245
und den darin zitierten Literaturstellen beschrieben.
-
In vivo-Untersuchung:
Pharmakokinetiken in der Ratte
-
Um
die orale Verfügbarkeit
(F) und Plasmahalbwertszeit (t1/2) der untersuchten, erfindungsgemäßen Verbindungen
zu bestimmen, wurden Experimente in der Ratte unternommen. An Tag
eins erhielten die Ratten einen Katheter in die Jugularvene und
einen Katheter in die Karotisarterie unter Ketamin-Anästhesie
implantiert. An Tag drei wurde die Testverbindung entweder oral
oder in den Jugolarvenenkatheter injiziert. Blutproben wurden über 8 Stunden
aus dem arteriellen Katheter entnommen. Die Blutproben wurden heparinisiert
und zentrifugiert. Das Plasma wurde aus den zentrifugierten Proben
entnommen und eingefroren. Die Spiegel der Testverbindungen wurden
nachfolgend in jeder Probe mittels Gaschromatographie, Massenspektrometrie (Hewlett-Packard
5972MSD) bestimmt. Die Plasmaproben, die von den Ratten des Spraque-Dawley-Stammes genommen
wurden (0,5 ml) wurden mit Wasser verdünnt (0,5 ml) und 30 pmol (50 μl) ((–)-S-3-(3-Ethylsulfonylphenyl)-N-n-propyl-piperidin
wurde als interner Standard zugegeben. Der pH wurde auf 11,0 durch
Zugabe von 25 μl
gesättigter
Na2CO3 eingestellt.
Nach dem Mischen wurden die Proben mit 4 ml Chlormethan durch Schütteln für 20 Minuten
extrahiert. Die organische Schicht wird nach Zentrifugation in ein
kleineres Röhrchen übergeführt und
zur Trockenheit unter einem Stickstoffstrom eingedampft und nachfolgend
in 40 μl
Toluol für die
GC-MS-Analyse wieder aufgelöst.
Standardkurve über
den Bereich von 1 bis 500 pmol wurde durch Zugabe geeigneter Mengen
der Testverbindung zu blanken Plasmaproben hergestellt. Die GC wurde
mit einer HP-Ultra 2 Kapillarsäule
(12 m × 0,2
mm ID) durchgeführt
und 2 μl
wurden im splitfreien Modus injiziert. Die GC-Temperatur wurde bei 90°C für 1 Minute
in Folge der Injektion gehalten und wurde dann in 30°C/min zur Endtemperatur
von 290°C
erhöht.
Jede Probe wurde zweimal laufen gelassen. Als die geringste nachweisbare Konzentration
der Testverbindung wurde allgemein 1 pmol/ml gefunden.