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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Fachbildung für die Herstellung
einer Kante und auf einen Webstuhl, der mit einer solchen Vorrichtung ausgerüstet ist.
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Ein
Webstuhl erlaubt die Herstellung eines Gewebes über eine Breite, die groß sein kann,
indem ein Motiv oder eine Beschnürung
mittels einer geeigneten Vorrichtung, insbesondere einer Jacquard-Maschine
oder einer Schaftmaschine gebildet wird. Die Seitenränder des
Gewebes bei der Bildung, die häufig
als Webkante bezeichnet werden, werden mit dem Gewebe gebildet und
sind anfällig
auszufransen. Es ist bekannt, ein Nockensystem zu verwenden, um
besondere Helfen für
seitliche Kettfäden
zu steuern. Es ist gleichfalls beispielsweise aus der FR-A-2 685
014 bekannt, eine besondere Jacquard-Maschine für die Herstellung einer Webkante
an dem Gewebe während
des Webens zu verwenden. Eine solche Jacquard-Maschine ist relativ
komplex und benötigt
eine mechanische Verbindung an eine Hauptantriebswelle, was die
Montage einer solchen Welle mit Abstand zur Antriebswelle des Webstuhls
erschwert. Darüber hinaus
ist eine Jacquard-Maschine ein relativ ausgeklügeltes System, das nicht notwendigerweise
an die einfachsten Fälle
angepasst ist, in denen eine Kante mit einem im Wesentlichen gleichförmigen Motiv
erzeugt werden muss.
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EP-A-0
750 061 schlägt
eine Vorrichtung für die
Herstellung einer Mittel- oder Schnittleiste mit weichem Tritt vor,
die nicht das Weben einer wirklichen Webkante gestattet, da sie
nur zwei Helfen umfasst, die einer halben Helfe zugeordnet sind,
wobei diese Helfen auskragend an einem Antriebsriemen befestigt
sind und mechanisch ständig
beansprucht werden. Es müssen
relativ massive Helfen verwendet werden, wobei ihre Trägheit und
ihre Starrheit nicht kompatibel mit dem Weben einer Webkante sind.
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Die
Erfindung sieht vor, eine Vorrichtung zur Fachbildung für wirkliche
Webkanten mit einfachem, somit zuverlässigem Aufbau vorzuschlagen,
und die nicht notwendigerweise an eine Antriebswelle eines Webstuhls
angeschlossen werden muss.
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In
diesem Sinne betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Fachbildung
für die
Herstellung einer Webkante an einem Gewebe während der Herstellung auf einer
Webmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass sie zwei Rahmen umfasst,
von denen jeder mehrere Helfen trägt und die mit Längsrändern und oberen
und unteren Rändern
versehen sind. Diese Rahmen werden entsprechend einer wechselnden, im
Wesentlichen vertikalen Bewegung mit entgegengesetzten Phasen verschoben
mittels eines flexiblen Bandes, das durch einen elektrischen Motor
betätigt wird
und das mit den oberen oder den unteren Rändern verbunden ist.
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Dank
der Erfindung erlauben die Helfenrahmen eine Steuerung der Verschiebung
der Kettfäden eines
Webstuhls in einer einfachen Beschnürungsbewegung, die an die Webkanten
angepasst ist und dies dank eines elektrischen Motors, der an eine Steuerversorgungseinheit
durch eine elektrische Verbindung angeschlossen werden muss, die
merkbar einfacher zu installieren ist, als eine Antriebswelle. Die
Verwendung der Helfenrahmen ermöglicht,
Helfen in einer Anzahl parallel zu steuern, die für ein Weben,
das der Breite einer üblichen
Webkante entspricht, ausreicht, wobei die Rahmen gestatten, eine präzise Positionierung
von Helfen zu erzielen, wobei sie wirksam den Kräften widerstehen, die ihnen
das flexible Band mitteilt. Insbesondere verleiht ihnen die Tatsache,
dass die Rahmen Längsränder oder
-stützen,
obere und untere aufweisen, eine Starrheit, die kompatibel mit den
Beschleunigungen, denen sie unterworfen sind, und ihren Wechselwirkungen
mit klassischen Helfen ist, die eine Anzahl von 50 oder 60 für jeden
Rahmen tragen können.
Dieses flexible Band kann ein Antriebsriemen, eine Kette oder dergleichen sein.
Der elektrische Motor kann leicht gesteuert werden, derart, dass
die Bewegung der Helfenrahmen außer Phase in Bezug auf die
der Hauptvorrichtung zur Fachbildung der Webmaschine ist, ob es
sich um Rahmen einer Schaftmaschine oder um einen Jacquard-Harnisch
handelt.
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Nach
vorteilhaften Aspekten der Erfindung umfasst die Vorrichtung eines
oder mehrere der folgenden Merkmale:
- – Das flexible
Band wird durch ein oberes Teilstück, das die oberen Ränder der
Helfenrahmen verbindet, und ein unteres Teilstück, das die unteren Ränder dieser
Rahmen verbindet, gebildet. Die Teilung des flexiblen Randes in
zwei Teilstücke
gestattet, die Steifheit der Rahmen über einen Teil der von dem
flexiblen Band gebildeten Schleife zu verwenden, was der Vorrichtung
der Erfindung eine gute mechanische Gesamtstabilität verleiht.
In diesem Fall sind die Rahmen vorteilhafterweise mit dem oberen
und unteren Teilstück im
Wesentlichen an der Mitte der jeweiligen oberen und unteren Ränder verbunden.
Dieser Aspekt der Erfindung vermeidet, dass ein Überstand an der Verbindung
zwischen den Rahmen und dem flexiblen Band erzeugt wird, d.h. eine
dynamische Stabilität
der Vorrichtung, einschließlich der
bei hoher Geschwindigkeit.
- – Ein
Kasten bildet einen Träger
für Umlenkrollen des
flexiblen Bandes und für
den Motor. Dieser Kasten gestattet die Herstellung einer bezüglich der
Mechanik autonomen Vorrichtung, was ihre Montage an einer klassischen
Webmaschine erleichtert. In diesem Fall umfasst der Kasten vorteilhafter
Weise mindestens eine Gleitschiene zur Führung der Rahmen in ihrer Wechselbeziehung, wobei
diese Rahmen vorgesehen sind, um teilweise in diese Schiene einzugreifen.
Darüber
hinaus können
Mittel zum Einstellen der Position mindestens einer Umlenkrolle
an dem Kasten vorgesehen sein, wobei die Einstellung dieser Position
die Einstellung der Spannung des flexiblen Bandes gestattet.
- – Die
Position der Vorrichtung ist entsprechend einer Richtung parallel
zu den Schussfäden
der Webmaschine einstellbar, was gestattet, einfach die Position
der Helfenrahmen der Vorrichtung an die wirksame Breite des Gewebes
während
der Herstellung anzupassen. Vorteilhafterweise ist die Vorrichtung
gleitend auf einem Balken der Webmaschine befestigt, der parallel
zu den Schussfäden
angeordnet ist, wobei mindestens eine fest mit der Vorrichtung verbundene
Zugstange in eine Längsnut
des Balkens in Eingriff ist, was die Festlegung des Kastens der
Vorrichtung der Erfindung in seiner Bewegung parallel zu den Schussfäden gestattet.
- – Das
flexible Band umfasst mindestens einen Zahnriemen, der geeignet
ist, um positiv von einer von dem Motor betätigten Zahnrolle angetrieben zu
werden. Dieser positive Antrieb des Riemens stellt eine präzise Positionierung
der Helfenrahmen sicher.
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Die
Erfindung betrifft schließlich
eine Webmaschine, die mit mindestens einer Vorrichtung, wie sie
zuvor beschrieben wurde, ausgerüstet
ist. Vorteilhafterweise umfasst eine Webmaschine eine Vorrichtung,
wie zuvor beschrieben, an jeder Webkante während der Herstellung.
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Die
Erfindung wird besser verstanden und andere Vorteile derselben werden
klarer im Lichte der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels einer
Vorrichtung zur Fachbildung entsprechend ihrem Prinzip erscheinen,
die lediglich beispielhaft angegeben ist und Bezug nimmt auf die
beigefügten Zeichnungen,
in denen:
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die 1 eine
schematische perspektivische Darstellung einer Webmaschine ist, die
mit zwei Vorrichtungen entsprechend der Erfindung ausgerüstet ist;
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die 2 eine
Vorderansicht in größerem Maßstab der
Vorrichtung ist, die in der 1 mit dem Detail
II bezeichnet ist, und
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die 3 ein
Schnitt entsprechend der Linie III-III in der 2 ist.
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Die
in der 1 dargestellte Webmaschine umfasst mehrere Helfenrahmen 1,
die parallel zueinander angeordnet sind und Helfen 2 tragen,
deren Ösen
oder Fadenöffnungen 3 vorgesehen
sind, um Kettfäden 4 zu
führen.
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Jeder
Rahmen 1 wird von Hebeln 5 gesteuert, die fest
mit Umlenkhebeln 6 verbunden sind, die unter sich durch
einen Querhebel 7 verbunden sind, wie dies nur für den in
der 1 sichtbaren ersten Rahmen gezeigt ist. Einer
der Hebel 6 wird durch einen Steuerhebel 8 betätigt, dessen
wechselnde Verschiebung in Richtung des Pfeils F1 durch
eine Schaftmaschine 9 gesteuert wird.
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Die
Schussfäden
werden durch einen nicht dargestellten klassischen Mechanismus senkrecht zu
den Kettfäden
verschoben, wie durch den Pfeil F2 dargestellt
ist.
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Entsprechend
der Erfindung ist ein Balken 10 über dem Fach, d.h. in der Zone
des Kreuzens der Kettfäden 4 und
der Schussfäden,
parallel zur Richtung des Pfeils F2 angeordnet.
An diesem Balken sind zwei Vorrichtungen 20 und 20' angehängt, analog
und entsprechend der Erfindung, wobei die Vorrichtung 20 besonders
in den 2 und 3 sichtbar ist.
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Die
Vorrichtung 20 umfasst einen Kasten 21, der auf
dem Balken 10 mittels vier Zugstangen 22 gleitend
befestigt ist, deren Köpfe 22a in
konkaven Nuten 10a und 10b des Balkens 10 eingreifen.
Wenn die den Zugstangen zugeordneten Schrauben 22b nicht
angezogen sind, kann die Vorrichtung 20 längs des
Balkens in Richtung des Pfeils F3, der parallel
zu dem Pfeil F2 ist, gleiten, während sie
festgelegt ist, wenn diese Schrauben 22b angezogen sind.
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Der
Kasten 21 trägt
einen elektrischen Motor 23, der von jeder bekannten Art
sein kann, der aber vorteilhafterweise ein Servomotor ist.
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An
der Ausgangswelle 24 des Motors 23 ist eine gezahnte
Umlenkrolle 25 befestigt, um die herum ein Zahnriemen 26 angeordnet
ist, dessen zwei Enden 26a und 26b jeweils fest
mit den jeweiligen oberen Rändern
von zwei Helfenrahmen 27 und 28 verbunden sind.
Genauer gesagt ist das Ende 26a des Riemens 26 mit
dem oberen Rand 27a des Rahmens 27 mittels vier
Schrauben 29 befestigt, während das Ende 26b des
Riemens 26 an dem oberen Rand des Rahmens 28 durch
vier Schrauben, analog zu den Schrauben 29 befestigt ist.
Selbstverständlich sind
andere Befestigungsmittel des Riemens 26 an dem Rahmen 27 und 28 denkbar.
Die Drehung des Motors 23 steuert positiv die Rahmen 27 und 28 durch
die Zusammenarbeit der komplementären Verzahnungen der Rolle 25 und
des Riemens 26.
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Ein
zweiter Riemen 30, der gezahnt sein kann oder nicht, verbindet
die jeweiligen unteren Ränder 27b und 28b der
Rahmen 27 und 28, indem er über eine Umlenkrolle 31 geleitet
wird, die im unteren Teil des Kastens 21 angeordnet ist.
Man bemerke jeweils mit 30a und 30b die Enden
des Riemens 30, die fest mit den Rändern 27b und 28b der
Rahmen 27 und 28 mittels Schrauben 29 befestigt
sind.
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Die
Elemente 26, 27, 28 und 30 bilden
eine geschlossene Schleife, die zwei starre Teile 27 und 28 und
zwei flexible Teile 26 und 30 aufweist.
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Somit
gestattet die alternierende Drehung der Rolle 25, alternativ
die Rahmen 27 und 28 entsprechend einer im Wesentlichen
vertikalen Richtung anzutreiben, wobei die Bewegung der Rahmen durch den
Pfeil F4 dargestellt ist.
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Jeder
Helfenrahmen 27 oder 28 trägt mehrere Helfen 32,
die jeweils mit einer Fadenöse 33 für den Durchgang
von Kettfäden 4' versehen, die
in der 1 links angeordnet sind und zur Bildung einer Kante
vorgesehen sind. Die Montage der Helfen 32 an den Rahmen 27 und 28 kann
an bekannte Techniken für
die Montage von Helfen 2 an den Hauptrahmen 1 der
Webmaschine angepasst sein.
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Die
Enden 26a, 26b, 30a und 30b der
Riemen 26 und 30 sind jeweils fest mit den oberen 27a und 28a und
unteren Rändern 27b und 28b der
Rahmen 27 und 28 in dem mittleren Bereich dieser
Ränder
verbunden, derart, dass kein Überhang
zwischen den Rahmen 27 und 28 und dem von den
Riemen 26 und 30 gebildeten Band bestehen.
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Zwei
Umlenkrollen 34 und 35 gestatten, die vertikalen
Stränge
der Riemen 26 und 30 in relativ nahen parallelen
Ebenen anzuordnen, derart, dass die Helfenrahmen 27 und 28 sich
gleichfalls in angenäherten
paral lelen Ebenen verschieben. Dies ermöglicht den Erhalt einer großen Kompaktheit
der Vorrichtung 20.
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Die
Rolle 31 ist in einem Längsschlitz 36 des Kastens 21 befestigt,
was eine Einstellung der Spannung der Riemen 26 und 30 durch
Verschiebung der Achse der Rolle 31 in dem Schlitz 36 gestattet.
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Öffnungen 37 und 38,
die in den Seiten des Kastens 21 vorgesehen sind, bilden
zwei längs
gerichtete Gleitschienen, in die jeweils die Längsränder 27c, 28c und 27d, 28d der
Rahmen 27 und 28 eingreifen. Somit erlaubt der
Kasten 21 eine Führung der
Rahmen 27 und 28 in ihrer wechselnden vertikalen
Bewegung F4.
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Dank
der Erfindung weist die Vorrichtung 20 einen modularen
Aufbau, kompakt und starr auf, der schnell an einer Webmaschine
installiert werden kann mit einer leichten Einstellung bei einer
Verschiebung durch Gleiten längs
des Balkens 10, wie durch den Pfeil F3 dargestellt
ist. Die Vorrichtung nach der Erfindung weist den besonderen Vorteil
auf, dass sie an schon arbeitenden Webmaschinen durch einfache Hinzufügung eines
Balkens, äquivalent
zu dem Balken 10 und von zwei Mechanismen 20 und 20' installiert
werden kann.
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Darüber hinaus
wird die Steuerung des Servomotors 23 unabhängig von
der von der Webmaschine oder der Schaftmaschine 9 erzeugten
Steuerung durchgeführt,
derart, dass eine Phasenverschiebung zwischen der Bewegung der Mitte
des Fachs der Rahmen 1 und der Bewegung des Fachs der Kanten
an den Rahmen 27 und 28 in besonders einfacher
Weise erhalten werden kann. Alle Nockenantriebsvorrichtungen der
klassischen Nockensysteme oder die Wellen des Systems FR-A-2 685
014 können
vermieden werden, derart, dass die Montage und die Demontage der
Vorrichtungen 20 und 20' an der Webmaschine merkbar einfacher
ist als bei den bekannten Systemen.
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Nach
einer nicht dargestellten Variante der Erfindung kann der Kasten 21 an
jeder Seite eine Gleitschiene umfassen, wobei jede Gleitschiene
angepasst ist, einen Längsrand
eines Rahmens 27 oder 28 aufzunehmen und zu führen. Dies
ermöglicht
den Erhalt einer individualisierten Längsführung der Rahmen.
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Ein
mit Vorrichtungen entsprechend der Erfindung 20 und 20' ausgerüsteter Webstuhl
ist für
die Bedienperson einfacher zu steuern und wirtschaftlicher bei der
Investierung und bei den Betriebskosten.
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Die
Erfindung wurde mit einem Balken 10 dargestellt, der über dem
Fach angeordnet ist. Sie ist jedoch mit einem Balken anwendbar,
der quer im unteren Bereich der Maschine angeordnet ist, d.h., unter
dem Fach und der Vorrichtungen analog zu den Vorrichtungen 20 und 20' über denselben
trägt.
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Die
Erfindung wurde mit einer mit einer Schaftmaschine ausgerüsteten Webmaschine
dargestellt, sie ist jedoch gleichfalls für Jacquard-Webmaschinen anwendbar.