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Diese
Erfindung betrifft die Behandlung oder Verhinderung von Schmerz
oder Nozizeption.
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Dazugehöriges Fachgebiet
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Schmerz
ist eine sensorische Wahrnehmung, die sich von Empfindungen, wie
Berührung,
Druck, Wärme
und Kälte
unterscheidet. Er wird von den leidenden Personen oft mit Begriffen
beschrieben, wie hell, dumpf, schmerzend, stechend, schneidend oder
brennend und beinhaltet gewöhnlich
sowohl die ursprüngliche Empfindung
als auch die Reaktion auf diese Empfindung. Dieser Bereich der Empfindungen,
sowie die Veränderung
der Wahrnehmung von Schmerz bei verschiedenen Individuen, erschwert
eine genaue Definition von Schmerz, jedoch leiden viele Individuen
an schwerem und dauerhaftem Schmerz.
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Schmerz,
der von einer Beschädigung
der Neuralstrukturen verursacht wird, manifestiert sich häufig als
eine neurale Überempfindlichkeit
oder Hyperalgesie und wird als "neuropathischer" Schmerz bezeichnet. Schmerz
kann ebenfalls durch die Stimulation von nozizeptiven Rezeptoren "verursacht" werden und über intakte
Nervenbahnen übertragen
werden. Dieser Schmerz wird als "nozizeptiver" Schmerz bezeichnet.
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Das
Ausmaß der
Stimulation, bei der der Schmerz bemerkt wird, wird als "Schmerzschwelle" bezeichnet. Analgetika
sind Arzneimittel, die den Schmerz lindern, indem sie die Schmerzschwelle
ohne Bewusstseinsverlust steigern. Nach der Verabreichung eines
Analgetikums ist ein Stimulus mit größerer Intensität oder längerer Dauer
erforderlich, bevor der Schmerz wahrgenommen wird. Bei einem Individuum,
das an Hyperalgesie leidet, kann ein Analgetikum eine antihyperalgetische
Wirkung haben. Im Gegensatz zu den Analgetika blockieren Mittel,
wie Lokalanästhetika,
die Übertragung
in peripheren Nervenfasern, wodurch die Wahrnehmung von Schmerz
blockiert wird. Allgemeine Anästhetika
reduzieren dagegen die Wahrnehmung von Schmerz, indem ein Bewusstseinsverlust
hervorgerufen wird.
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Tachykinin-Antagonisten
induzieren Berichten zufolge die Antinozizeption bei Tieren, was
wahrscheinlich analog zur Analgesie beim Menschen ist (Maggi et
al., J. Auton. Pharmacol. (1993) 13, 23–93). Es wurde gezeigt, dass
insbesondere Nicht-Peptid-NK-1-Rezeptorantagonisten
eine solche Analgesie erzeugen. Der NK-1-Rezeptorantagonist RP 67,580
erzeugt beispielsweise Analgesie mit einer Stärke, die mit der von Morphin
vergleichbar ist (Garret et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1993)
88, 10208–10212).
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WO
95/11244 offenbart Pyridazindion-Verbindungen, die sich zur Behandlung
von Schlaganfällen
und neurologischen Störungen
eignen. WO 95/11244 beschreibt die Tests A bis D. Der Test A, der
als Glycin-Bindungstest
bekannt ist, ist ein In-vitro-Bindungsmodell,
wobei die Tests B, C und D jeweils Invivo-Tests für Schlaganfall
sind.
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Die
Opioidanalgetika sind eine gut eingeführte Klasse von Analgetika
mit morphinartigen Wirkungen. Synthetische und semisynthetische
Opioid-Analgetika sind Derivate von fünf chemischen Verbindungsklassen:
Phenanthrenen, Phenylheptylaminen, Phenylpiperidinen, Morphinanen
und Benzomorphanen. Pharmakologisch haben diese Verbindungen verschiedene
Wirkungen, somit sind einige Verbindungen starke Agonisten an den
Opioidrezeptoren (beispielsweise Morphin); andere sind mäßige bis
schwache Agonisten (beispielsweise Codein); noch andere weisen eine
gemischte Agonisten-Antagonisten-Aktivität auf (beispielsweise
Nalbuphin); und noch weitere sind partielle Agonisten (beispielsweise
Nalorphin). Ein partieller Opioid- Agonist, wie Nalorphin (das N-Alkyl-Analogon
von Morphin) antagonisiert zwar die analgetischen Wirkungen von Morphin,
jedoch kann es selbst ein starkes Analgetikum sein, wenn es allein
gegeben wird.
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Von
sämtlichen
Opioid-Analgetika bleibt Morphin das am häufigsten verwendete, jedoch
hat es zusätzlich
zu den therapeutischen Eigenschaften eine Reihe von Nachteilen,
wie u.a. respiratorische Depression, gesenkte Magendarmtätigkeit
(die zu Verstopfung führt), Übelkeit
und Erbrechen. Toleranz und physische Abhängigkeit schränken ebenfalls
die klinischen Verwendungen von Opioid-Verbindungen ein.
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Aspirin
und andere Salicylat-Verbindungen werden häufig bei der Behandlung zur
Unterbrechung der Amplifikation des Entzündungsprozesses bei Rheumaerkrankungen
und Arthritis verwendet, und sie lindern den Schmerz vorübergehend.
Andere Medikamentenverbindungen, die für diese Zwecke verwendet werden, umfassen
Phenylpropionsäure-Derivate,
wie Ibuprofen und Naproxen, Sulindac, Phenylbutazon, Kortikosteroide,
Antimalariamittel, wie Chloroquin und Hydroxychloroquin-Sulfat und
Fenemate (J. Hosp. Pharm. 36:622 (Mai 1979)). Diese Verbindungen
sind jedoch für
neuropathischen Schmerz unwirksam.
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Verfügbare Therapien
für Schmerz
können
ebenfalls Nachteile besitzen. Einige Therapeutika erfordern einen
längeren
Gebrauch, bevor der Patient eine Wirkung spürt. Andere gängige Medikamente
haben bei bestimmten Patienten schwere Nebenwirkungen, und die Personen
müssen
aufmerksam überwacht
werden, damit sichergestellt ist, dass die Nebenwirkungen nicht übermäßig bedrohlich
sind. Die meisten gängigen
Medikamente stellen nur eine vorübergehende
Linderung des Schmerzes bereit, und müssen auf einer täglichen oder
wöchentlichen
Basis durchgehend eingenommen werden. Mit fortschreitender Erkrankung
steigt oft die Menge der Medikation, die zur Linderung des Schmerzes
benötigt
wird, so dass auch das Potential für nachteilige Nebenwirkungen
steigt.
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NMDA-Rezeptoren
werden durch die Bindung von N-Methyl-D-aspartat
(NMDA) definiert und umfassen einen Rezeptor/Innenkanal-Komplex
mit mehreren verschiedenen identifizierten Bindungsdomänen. NMDA
selbst ist ein Molekül,
das Glutamat (Glu) strukturell ähnelt,
welches an der Glutamat-Bindungsstelle bindet, und sehr selektiv
und leistungsfähig
bei der Aktivierung des NMDA-Rezeptors ist (Watkins (1987); Olney
(1989)).
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Es
sind viele Verbindungen bekannt, die an der NMDA/Glu-Bindungsstelle
binden (beispielsweise CPP, DCPP-en, CGP 40116, CGP 37849, CGS 19755,
NPC 12626, NPC 17742, D-AP5, D-AP7, CGP-39551, CGP-43487, MDL-100,452, LY-274614,
LY-233536 und LY233053). Andere Verbindungen, die als nicht-kompetitive
NMDA-Antagonisten
bezeichnet werden, binden an anderen Stellen in dem NMDA-Rezeptor-Komplex (Beispiele
sind Phencyclidin, Dizocilpin, Ketamin, Tiletamin, CNS 1102, Dextromethorphan,
Memantin, Kynurensäure,
CNQX, DNQX, 6,7-DCQX, 6,7-DCHQC, R(+)-HA-966, 7-Chlorkynurensäure, 5,7-DCKA, 5-Iod-7-chlorkynurensäure, MDL-28,469,
MDL-100,748, MDL-29,951,
L-689,560, L-687,414, ACPC, ACPCM, ACPCE, Arkain, Diethylentriamin,
1,10-Diaminodekan, 1,12-Diaminododekan, Ifenprodil und SL-82,0715). Diese
Verbindungen wurden ausgiebig von Rogawski (1992) und Massieu et
al. (1993) und den darin zitierten Literaturstellen beschrieben.
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Neben
seiner physiologischen Funktion kann Glutamat (Glu) neurotoxisch
sein. Die Glu-Neurotoxizität wird als "Exzitotoxizität bezeichnet,
weil die neurotoxische Wirkung von Glu, wie seine vorteilhaften
Wirkungen, durch einen exzitatorischen Prozess vermittelt wird (Olney
(1990); Choi (1992)). Wenn Glu an einem synaptischen Rezeptor freigesetzt
wird, bindet es gewöhnlich
nur transient und wird dann rasch aus dem Rezeptor durch ein Verfahren
entfernt, das es zurück
in die Zelle transportiert. Unter bestimmten anomalen Bedingungen,
wie u.a. Schlaganfall, Epilepsie und ZNS-Trauma, versagt die Glu-Aufnahme
und Glu reichert sich am Rezeptor an, was zu einer beständigen Anregung
der elektrochemischen Aktivität
führt,
die den Tod von Nervenzellen bewirkt, welche Glu-Rezeptoren aufweisen.
Viele Nervenzellen im ZNS haben Glu-Rezeptoren, so dass eine Exzitotoxizität einen
enormen ZNS-Schaden verursachen kann.
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Akute
Exzitotoxizitätsverletzung
kann als Folge von ischämischen
Ereignissen, hypoxischen Ereignissen, Trauma des Gehirns oder Rückenmarks,
bestimmten Arten von Nahrungsmittelvergiftung, an denen ein exzitotoxisches
Gift wie Domoinsäure,
beteiligt ist, und anfallsvermittelter neuronaler Degeneration,
die von einer beständigen
epileptischen Anfallsaktivität
herrühren
kann (Status epilepticus), auftreten. Ein große Menge an Beweisen hat den
NMDA-Rezeptor als einen Rezeptor-Subtyp erfasst, durch den Glu ein
erhebliches Ausmaß an
ZNS-Verletzung vermittelt, und es hat sich gut eingeführt, dass
NMDA-Antagonisten ZNS-Neurone wirksam gegen exzitotoxische Degeneration
in diesen akuten ZNS-Verletzungssyndromen schützen (Choi (1988); Olney (1990)).
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Neben
der neuronalen Schädigung,
die durch akute Anfälle
verursacht wird, kann eine übermäßige Aktivierung
der Glu-Rezeptoren ebenfalls zu allmählicheren Neurodegenerationsprozessen
beisteuern, was bei verschiedenen chronischen neurodegenerativen
Erkrankungen zum Zelltod führt,
wie u.a. Alzheimer-Erkrankung,
amyotropher Lateralsklerose, AIDS-Demenz, Parkinson-Erkrankung und
Chorea Huntington (Olney (1990)). Es wird gewöhnlich angenommen, dass sich
NMDA-Antagonisten
bei der therapeutischen Behandlung solcher chronischen Erkrankungen
als nützlich
erweisen.
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In
den 80er Jahren wurde entdeckt, dass PCP (ebenfalls bekannt als "Angel Dust") an einer "PCP-Erkennungsstelle" in dem Ionenkanal
des NMDA-Glu-Rezeptors
wirkt. PCP wirkt als nicht-kompetitiver Antagonist, der den Ionenstrom
durch den NMDA-Ionenkanal
blockiert. Vor kurzem hat sich herausgestellt, dass Medikamente,
die an der PCP-Stelle als nicht-kompetitive NMDA-Antagonisten wirken, wahrscheinlich
psychotomimetische Nebenwirkungen haben. Es wurde zudem jetzt erkannt,
dass bestimmte kompetitive und nicht-kompetitive NMDA-Antagonisten ähnliche
pathomorphologische Wirkungen in Rattengehirn verursachen können (Olney
et al., (1991); Hargreaves et al., (1993)). Diese Verbindungen können ebenfalls
psychotomimetische Wirkungen beim Menschen haben (Kristensen et
al., (1992); Herrling (1994); Grotta (1994)).
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Die
Glycin-Bindungsstelle des NMDA-Rezeptorkomplexes
lässt sich
von den Glu- und PCP-Bindungsstellen
unterscheiden. Es hat sich zudem vor kurzem herausgestellt, dass
NMDA-Rezeptoren als verschiedene Subtypen auftreten, die durch unterschiedliche
Eigenschaften der Glycin-Bindungsstelle
des Rezeptors charakterisiert sind. Viele Verbindungen, die an die
NMDA-Rezeptor-Glycinstelle
binden, und die sich zur Behandlung von Schlaganfall und neurodegenerativen
Zuständen
eignen, wurden in den US-Patenten Nr. 5 604 227, 5 733 910, 5 599
814, 5 593 133, 5 744 471, 5 837 705 und 6 103 721 beschrieben.
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ZUSSMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Man
hat jetzt entdeckt, dass sich bestimmte Verbindungen, die die Eigenschaft
der Bindung an die NMDA-Rezeptor-Glycinstelle aufweisen, zur Linderung
von Schmerz und insbesondere zur Linderung von neuropathischem Schmerz
eignen.
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In
einem Aspekt der Erfindung stellt die Erfindung daher eine Verbindung,
nämlich
7-Chlor-4-hydroxy-2-(2-chlor-4-methylphenyl)-1,2,5,10-tetrahydropyridazino[4,5-b]chinolin-1,10-dion,
gemäß dem Strukturdiagramm
I bereit:
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Die
Erfindung betrifft in einem weiteren Aspekt ein Verfahren zur Behandlung
von Schmerz mit einer Verbindung nach Strukturdiagramm I, wobei
das Verfahren das Verabreichen einer schmerzlindernd wirkenden Menge
der Verbindung umfasst.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
umfasst das Verfahren die Verabreichung einer schmerzlindernd wirkenden
Menge der Verbindung nach Strukturdiagramm I in der Form einer pharmazeutischen
Zusammensetzung, umfassend eine Verbindung nach Strukturdiagramm
I als Wirkstoff zusammen mit einem oder mehreren pharmazeutisch
annehmbaren Additiven.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
umfasst das Verfahren das Binden der erfindungsgemäßen Verbindung
an die Glycinstelle des NMDA-Rezeptors eines warmblütigen Tiers,
wie eines Menschen, damit die Aktivität des NMDA-Rezeptors vorteilhaft
gehemmt wird.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
der Verbindung nach Strukturdiagramm I.
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Weitere
Aspekte der Erfindung sind pharmazeutische Zusammensetzungen, die
die Verbindung gemäß Strukturdiagramm
I enthalten, und die Verwendung der Verbindung nach Strukturdiagramm
I zur Herstellung von Medikamenten und pharmazeutischen Zusammensetzungen.
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Eingehende
Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung stellt eine Verbindung, 7-Chlor-4-hydroxy-2-(2-chlor-4-methylphenyl)-1,2,5,10-tetrahydropyridazino[4,5-b]chinolin-1,10-dion,
pharmazeutisch annehmbare Salze davon, Verfahren zur Herstellung der
Verbindung und deren Salzen, pharmazeutische Zusammensetzungen,
die die Verbindungen oder deren Salze enthalten und Verfahren zur
Verwendung der Verbindung, der Salze und der pharmazeutischen Zusammensetzungen,
bereit.
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Geeignete
pharmazeutisch annehmbare Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen
umfassen Säureadditionssalze,
wie Methansulfonat, Fumarat, Hydrochlorid, Hydrobromid, Citrat,
Tris(hydroxymethyl)aminomethan, Maleat und Salze, die mit Phosphorsäure und
Schwefelsäure
gebildet werden. Bei anderen Ausführungsformen sind geeignete
Salze basische Salze, wie Alkalimetallsalze, beispielsweise Natrium,
Erdalkalimetallsalze, beispielsweise Calcium oder Magnesium, organische
Aminsalze, beispielsweise Triethylamin, Morpholin, N-Methylpiperidin,
N-Ethylpiperidin,
Procain, Dibenzylamin, Cholin, N,N-Dibenzylethylamin oder Aminosäuren wie
Lysin.
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Zur
Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes davon zur therapeutischen
Behandlung, welche eine prophylaktische Behandlung von Schmerz bei
Säugetieren,
beispielsweise Menschen, umfassen kann, kann die Verbindung gemäß der pharmazeutischen
Standard-Praxis als pharmazeutische Zusammensetzung formuliert werden.
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Geeignete
pharmazeutische Zusammensetzungen, die eine erfindungsgemäße Verbindung
enthalten, können
auf herkömmliche
Wege verabreicht werden, beispielsweise durch orale, topische, parenterale,
buccale, nasale, vaginale oder rektale Verabreichung oder durch
Inhalation. Für
diese Zwecke kann eine erfindungsgemäße Verbindung mit Hilfe von
Maßnahmen
des Standes der Technik in die Form von beispielsweise Tabletten,
Kapseln, wässrigen
oder öligen
Lösungen,
Cremes, Salben, Gelen, Nasensprays, Zäpfchen, feinteiligen Pulvern
oder Aerosolen zur Inhalation und zur parenteralen Verwendung (sowie
auch zur intravenösen, intramuskulären Verwendung
oder Infusion), sterilen wässrigen
oder öligen
Lösungen
oder Suspensionen oder sterilen Emulsionen formuliert werden. Ein
bevorzugter Verabreichungsweg erfolgt oral durch Tablette oder Kapsel.
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Zusätzlich zu
einer erfindungsgemäßen Verbindung
kann eine erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung
auch ein oder mehrere pharmakologisch wirksame Mittel enthalten,
oder eine solche pharmazeutische Zusammensetzung kann gleichzeitig
oder nacheinander mit einem oder mehreren pharmakologisch wirksamen
Mitteln gemeinsam verabreicht werden.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
werden gewöhnlich
so verabreicht, dass das Individuum eine schmerzlindernde effiziente
tägliche
Dosis erhält.
Die tägliche
Dosis kann nötigenfalls
in geteilten Dosen gegeben werden, wobei die genaue Menge der erhaltenen
Verbindung und der Verabreichungsweg vom Gewicht, dem Alter und
dem Geschlecht des behandelten Patienten und von der jeweiligen
Krankheitsbedingung abhängen,
die gemäß den Prinzipien
des Standes der Technik behandelt werden. Ein bevorzugtes Dosierungsschema
ist einmal täglich.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
stellt eine pharmazeutische Zusammensetzung bereit, die eine erfindungsgemäße Verbindung
wie hier definiert oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon
enthält,
zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Additiv, wie einem
Exzipienten oder einem Träger.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung stellt die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindung
oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes davon, bei der Herstellung
eines Medikamentes zur Behandlung von Schmerz bereit.
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Definitionen
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Bei
den hier beschriebenen Methoden, Verfahren und Beispielen gilt gewöhnlich:
Einengungen
erfolgten durch Rotationsverdampfen im Vakuum;
die Arbeitsschritte
wurden bei Umgebungstemperatur, d.h. im Bereich von 18 bis 26°C, und unter
einer Stickstoffatmosphäre
durchgeführt;
die
Säulenchromatographie
(durch das Flash-Verfahren)
wurde wenn nicht anders angegeben auf Merck-Kieselgel-Silica (Art. 9385) durchgeführt;
die
angegebenen Ausbeuten dienen lediglich der Veranschaulichung und
sind nicht nötigerweise
das erzielbare Maximum;
die Struktur der Endprodukte der Formel
I wurden gewöhnlich
durch NMR- und Massenspektrometrie-Techniken bestätigt, die
Protonenmagnetresonanzspektren wurden wenn nicht anders erwähnt in DMSO-d6 mit einem Varian Gemini 2000 Spektrometer
bestimmt, das bei einer Feldstärke
von 300 MHz arbeitete; die chemischen Verschiebungen sind in Teilen
pro Million stromabwärts
von Tetramethylsilan als interner Standard (δ-Maßstab) angegeben, und die Peak-Multiplizitäten sind
so angegeben: s, Singulett; bs breites Singulett; d, Dublett, AB
oder dd, doppelte Dubletts; t, Triplett, dt, doppelte Tripletts,
m, Multiplett, bm, breites Multiplett; die Massenspektrometrie-Daten
unter schnellem Atombeschuss (FAB) wurden mit einem Platform-Spektrometer (geliefert
von Micromass) erhalten, das in Elektrospray arebeitete, und bei
Bedarf wurden entweder Positiv-Ionendaten oder Negativ-Ionendaten
in dieser Anmeldung gesammelt, (M+H)+ ist
angegeben.
die Zwischenprodukte wurden gewöhnlich nicht vollständig charakterisiert,
und die Reinheit wurde im allgemeinen durch Massenspektrometrie
(MS) oder NMR-Analyse
bestimmt.
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Die
folgenden Abkürzungen
und Definitionen, sofern verwendet, haben die folgenden Bedeutungen.
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So
ist:
- CDCl3
- deuteriertes Chloroform;
- CMC
- 1-Cyclohexyl-3-(2-morpholinoethyl)
carbodiimidmetho-p-toluolsulfonat;
- DCM
- Dichlormethan;
- DCU
- Dicyclohexylharnstoff;
- DHC
- 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid;
- DMAP
- 4-(Dimethylamino)pyridin;
- DMF
- N,N-Dimethylformamid;
- DMSO
- Dimethylsulfoxid;
- m/s
- Massenspektroskopie;
- NMP
- N-Methylpyrrolidinon;
- NMR
- magnetische Kernresonanz;
- p.o.
- per os;
- THF
- Tetrahydrofuran, und
- t.i.d.
- dreimal täglich
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Die
hier beschriebenen Beispiele und Tests sollen die Erfindung veranschaulichen,
aber nicht einschränken.
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Beispiele:
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Beispiel 1:
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Die
erfindungsgemäße Verbindung,
7-Chlor-4-hydroxy-2-(2-chlor-4-methylphenyl)-1,2,5,10-tetrahydropyrazino[4,5-b]-chinolin-1,10-dion
kann durch das folgende Verfahren hergestellt werden:
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2-Chlor-4-methylphenylhydrazinhydrochlorid.
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Eine
Suspension von 2-Chlor-4-methylanilin (10,1 ml, 11,63 g, 82,1 mmol)
in 64 ml Wasser und 60 ml 12 N HCl wurde auf –5°C (innere Temperatur) gekühlt, und
mit einem mechanischen Rührer
gerührt.
Eine Lösung
von Natriumnitrit (8,26 g, 119,7 mmol) in 56 ml Wasser wurde über 30 min
dazu gegeben. Die Lösung wurde
klarer, jedoch blieb etwas Feststoff zurück. Das Gemisch wurde 20 min
bei –5°C gerührt, und
dann auf –10°C gekühlt. Eine
Lösung
von Zinn(II)chloriddihydrat (53,60 g, 237,6 mmol) in 36 ml 12 N
HCl wurde tropfenweise über
30 min dazu gegeben, während
eine innere Temperatur von –5
bis –10°C aufrecht
erhalten wurde. Das resultierende rosabraune Gemisch wurde für 2 Std.
bei –5
bis –10°C gerührt und
dann kalt durch einen vorgekühlten
Glasfrittentrichter filtriert. Die gesammelten Feststoffe wurden
mit kaltem 1% Ethanol in Ether (100 ml), gefolgt von kaltem Ether
(500 ml), gewaschen und 30 min an der Luft getrocknet. Nach dem
Trocknen in Vakuum wurde das gewünschte
Produkt als sehr blassgelber kristalliner Feststoff (7,76 g, 49%)
erhalten. 1H-NMR δ (300 MHz, CDCl3) δ 10,09 (bs,
2H), 7,89 (s, 1H), 7,25 (d, 1H, Jm = 1,2
Hz), 7,13 (dd, 1H, Jo = 8,4 Hz, Jm = 1,2 Hz), 7,02 (d, 1H, Jo =
8,4 Hz), 2,24 (s, 3H); MS (Cl) m/z 157/159.
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(tert-Butoxy)-N-[(2-chlor-4-methylphenyl)amino]carboxamid
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Eine
Suspension von 2-Chlor-4-methylphenylhydrazinhydrochlorid
(7,74 g, 40,09 mmol) in 95 ml gesättigtem wässrigem NaHCO3 wurde
10 min gerührt
und mit festem K2CO3 (9,45
g, 68,37 mmol) behandelt. Die resultierende feine hellgelbe Suspension
wurde 10 min. gerührt.
Eine Lösung
von Di-tert.-butyldicarbonat (12,97
g, 46,12 mmol) in 195 ml THF wurde über 5 min dazu gegeben, und
das resultierende biphasische Gemisch wurde 3 Std. stark gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde ausgeschüttelt,
und die wässrige
Schicht wurde mit Ether (5 × 25
ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Schichten wurden mit
destilliertem Wasser (2 × 75
ml) gewaschen, über
MgSO4 getrocknet und unter reduziertem Druck
eingeengt. Das Trocknen im Vakuum ergab ein helloranges Öl (14,07
g). Das Material wurde durch Flash-Chromatographie auf Silicagel
gereinigt, wobei 10:90 Ether:Hexane als Elutionsmittel verwendet
wurde. Das Produkt wurde als hellgelbes Öl erhalten, das beim Stehenlassen
fest wurde (9,92 g, 96%). 1H-NMR (300 MHz,
CDCl3) δ 8,88
(s, 1H), 7,15 (s, 1H), 7,09 (d, 1H, Jm =
1,2 Hz), 6,97 (d, 1H, Jo = 8,1 Hz), 6,64
(d, 1H, Jo = 8,1 Hz), 2,18 (s, 3H), 1,41
(s, 9H); MS (Cl) m/z 279/281.
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Dimethyl-7-chlor-4-hydroxychinolin-2,3-dicarboxylat:
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Ein
gerührtes
Gemisch von Methyl-2-amino-4-chlorbenzoat
(2,50 g, 13,5 mmol) und Dimethylacetylendicarboxylat (2,05 g, 14,4
mmol) in tert.-Butanol (22 ml) wurde 7 Std. unter einer Stickstoffatmosphäre und unter
Rückfluss
gehalten. Nach Zugabe von weiterem Dimethylacetylendicaboxylat (1,16
g, 8,13 mmol) und weiterem Halten unter Rückfluss für 2,5 Std. ließ man das
Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur abkühlen, und Kalium-tert.-butoxid
(1,56 g, 13,9 mmol) wurde auf einmal hinzu gegeben. Es bildete sich
ein Niederschlag, und das resultierende Gemisch wurde 1,5 Std. unter
Rückfluss
gehalten. Das Gemisch wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und
filtriert, um die Feststoffe abzutrennen, die mit tert.-Butanol
und Ether gewaschen wurden. Die Feststoffe wurden in Wasser gelöst und mit
1 N Schwefelsäure
angesäuert,
so dass sich ein Niederschlag bildete. Das resultierende Gemisch
wurde mit Methylenchlorid extrahiert, und die vereinigten Extrakte
wurden mit Salzlösung
gewaschen, über
MgSO4 getrocknet, filtriert, und eingeengt,
so dass ein grüner
Feststoff erhalten wurde. Die Umkristallisation dieses Materials
aus Methanol ergab die Titelverbindung (1,15 g, 47%) als schmutzigweißen Feststoff,
Schmp. 232–233°C MS (Cl):
296 (M+H). Analyse für C13H10ClNO5: Berechn. C, 52,81: H, 3,41; N, 4,74; Gefunden:
C, 52,75; H, 3,47; N, 4,69.
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3-Carbomethoxy-7-chlor-4-hydroxychinolin-2-carbonsäure:
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Zu
einer gerührten
Suspension von Dimethyl-7-chlor-4-hydroxychinolin-2,3-dicarboxylat
(1,0 g, 3,38 mmol) in Wasser (20 ml) wurde eine wässrige Natriumhydroxid-Lösung (0,27
g, 6,75 mmol) gegeben. Bei der Zugabe wurde die Suspension gelöst. Das
Reaktionsgemisch wurde für
1 Std. bei 60°C
erwärmt.
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Danach
wurde die Reaktion auf Raumtemperatur gekühlt und mit konzentrierter
Salzsäure
angesäuert.
Das Produkt wurde dann in Diethylether und Ethylacetat extrahiert.
Die organischen Extrakte wurden über MgSO4 getrocknet, filtriert und im Vakuum eingeengt,
so dass die Titelverbindung als Feststoff (900 mg) erhalten wurde.
Dieses Material wurde durch Umkristallisation gereinigt, wobei ein
Ethylacetat/Hexan-Co-Lösungsmittelsystem
eingesetzt wurde. Es wurde die Titelverbindung (571 mg, 60%) als
weißer
Feststoff erhalten, Schmp. 296°C
(Zers.); MS (Cl) = 238 (M+H). Analyse für C12H8NO5Cl·0,45 CH3CO2CH2CH3·0,10
H2O Berechn. C, 51,30; H, 3,68; N, 4,34,
Gefunden; C, 51,28; H, 3,62; N, 3,97. 1H-NMR
8,22 (d, J = 8,7 Hz, 1H), 7,92 (d, J = 1,8 Hz, 1H), 7,28 (dd, J
= 8,7, 1,8 Hz, 1H), 3,90 (s, 3H).
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3-Carbomethoxy-2-pyrrolidinocarbamid-7-chlor-4-hydroxychinolin:
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Zu
einer Suspension von 3-Carbomethoxy-7-chlor-4-hydroxychinolin-2-carbonsäure (2,25
g, 8,0 mmol) in THF (20 ml) bei Umgebungstemperatur unter einer
N2-Atmosphäre wurde
Dicyclohexylcarbodiimid (1,65 g, 8,0 mmol) und Pyrrolidin (0,596
g, 8,4 mmol) gegeben. Die Reaktion wurde 15 Std. bei Raumtemperatur
gerührt,
wonach das Nebenprodukt Harnstoff durch Filtration entfernt wurde.
Das gewünschte
Produkt wurde durch Flash-Chromatographie gereinigt, wobei 5% Methanol
in Chloroform eingesetzt wurde, so dass die Titelverbindung (2,52
g, 94,3%) als gelbbrauner Feststoff erhalten wurde, Schmp. = 215°C; MS (Cl):
335 (M+H). 300 MHz 1H-NMR (DMSO-d6). 8,12 (d, J = 8,7 Hz, 1H), 7,60 (d, 1H,
J = 1,8 Hz), 7,47 (dd, 1H, J = 8,8, 2,0 Hz), 3,69 (s, 3H), 3,40–3,49 (m,
2H), 3,27–3,33
(m, 2H), 1,80–1,96)
(m, 4H).
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7-Chlor-4-oxo-2-(pyrrolidinylcarbonyl)hydrochinolin-3-carbonsäure:
-
Zu
einer Suspension von 3-Carbomethoxy-2-pyrrolidincarbamid-7-chlor-4-hydroxychinolin
(2,52 g, 7,5 mmol) in deionisiertem Wasser (40 ml) wurde tropfenweise
eine Lösung
(20 ml) von wässrigem
Kaliumhydroxid (882 mg, 15,75 mmol) gegeben. Nach vollständiger Zugabe
wurde die Reaktion auf 60°C
erwärmt.
Nach 3 Std. wurde die Reaktion filtriert, so dass eine kleine Menge
unlösliches
Material entfernt wurde. Das Filtrat wurde dann auf pH-Wert 1 angesäuert, was
einen weißen
Niederschlag ergab. Der Feststoff wurde durch Vakuumfiltration isoliert,
mit Wasser gewaschen, und bei 30°C
im Vakuum für
16 Std. getrocknet. Dies ergab die Titelverbindung (1,5 g, 64%)
als weißen
Feststoff, Schmp. = 225–8°C; MS (Cl);
321 (M+H). 300 MHz 1H-NMR (DMSO-d6): 8,28 (d, J = 8,8 Hz, 1H), 7,77 (s, 1H),
7,64 (d, 1H, J = 8,7), 3,52–3,57
(m, 2H), 3,17–3,19
(m, 2H), 1,83–1,98
(m, 4H).
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N-[(tert.-Butoxy)carbonylamino)[7-chlor-4-oxo-2-(pyrrolidinylcarbonyl)(3-hydrochinolinyl)]-N-(2-chlor-4-methylphenyl)carboxamid.
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Zu
einer gerührten
Suspension von 7-Chlor-4-oxo-2-(pyrrolidinylcarbonyl)hydrochinolin-3-carbonsäure (14,57
g, 45,43 mmol) in wasserfreiem THF (300 ml) unter Stickstoff wurde
1-Cyclohexyl-3-(2-morpholinoethyl)carbodiimidmetho-p-toluolsulfonat
(CMC, 34,89 g, 82,37 mmol) gegeben. Die weiße Suspension wurde sofort
hellgelb. Das (tert.-Butoxy)-N-[(2-chlor-4-methylphenyl)aminocarboxamid (13,89
g, 54,10 mmol) wurde als Feststoff dazugegeben, gefolgt von 50 ml
wasserfreiem THF. Das hellgelbe Reaktionsgemisch wurde 22 Std. bei
Raumtemperatur gerührt.
Eine zweite Portion CMC (16,77 g, 39,59 mmol) wurde zu dem Reaktionsgemisch
gegeben. Nach 2,5 Std. bei Raumtemperatur wurde die Reaktion 5,5
Std. bei 60°C
erwärmt.
Nach dem Kühlen
auf Raumtemperatur wurde das Reaktionsgemisch filtriert, und die
gesammelten Feststoffe wurden mit THF gewaschen. Das Filtrat und
die Waschlösungen
wurden eingeengt und im Vakuum getrocknet, so dass ein hellgelber
Schaum erhalten wurde. Das Material wurde in Methylenchlorid (400
ml) gelöst,
mit destilliertem Wasser (2 × 150
ml) gewaschen, und mit 10% NaHCO3 (2 × 500 ml)
extrahiert. Die organische Schicht wurde über Na2SO4 getrocknet, eingeengt und im Vakuum getrocknet,
so dass ein hellgelbbrauner Schaum erhalten wurde. Das Material
wurde durch Flashchromatographie auf Silicagel gereinigt, wobei
ein Gradient von 95:5 bis 85:15 Chloroform:Methanol als Elutionsmittel
verwendet wurde, so dass 15,42 g (61%) des gewünschten Produktes als weißer Feststoff
erhalten wurde. 1H-NMR (300 MHz, DMSO-d6) δ 13,03 (bs,
1H), 9,19 (bs, 1H), 8,25 (d, 1H, Jo = 8,7
Hz), 7,68 (d, 1H, Jm= 1,8 Hz), 7,54 (dd,
1H, Jo = 8,7 Hz, Jm =
1,8 Hz), 7,50 (d, 1H, Jm = 1,8 Hz), 7,45
(d, 1H, Jo = 7,8 Hz), 6,81 (d, 1H, Jo = 7,8 Hz), 3,47 (m, 4H), 2,34 (s, 3H),
1,90 (m, 4H), 1,40 (s, 9H); MS (–Cl) m/z 559/561.
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7-Chlor-4-hydroxy-2-(2-chlor-4-methylphenyl)-1,2,5,10)tetrahydropyridazino[4,5-b]chinolin-1,10-dion.
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Zu
einer gerührten
Suspension von N-[(tert.-butoxy)carbonylamino][7-chlor-4-oxo-2-(pyrrolidinylcarbonyl)(3-hydrochinolinyl)]-N-(2-chlor-4-methylphenyl)carboxamid
(21,16 g, 37,82 mmol) in 900 ml wasserfreiem THF unter Stickstoff
wurde langsam Methansulfonsäure
(120,0 ml, 184,9 mmol) gegeben. Die resultierende dunkelgelbe Lösung wurde
18 Std. bei Raumtemperatur gerührt.
Die Lösung
wurde in 7 l Wasser gegossen, 3 Std. gerührt und filtriert, so dass
ein hellgelber Feststoff erhalten wurde. Der Feststoff wurde in
Methanol mit Ultraschall behandelt, durch Filtration isoliert und
im Vakuum (30 mm) bei 40°C
getrocknet, so dass das Produkt als weißer Feststoff erhalten wurde
(12, 93 g, 88%). 1H-NMR (300 MHz, DMSO-d6) δ 12,90
(bs, 1H), 12,10 (bs, 1H), 8,16 (d, 1H, Jo =
8,7 Hz), 8,07 (d, 1H, Jm = 1,8 Hz), 7,47
(dd, 1H, Jo = 8,7 Hz, Jm =
1,8 Hz), 7,47 (d, 1H, Jm = 1,2 Hz), 7,42
(d, 1H, Jm = 8,1 Hz), 7,29 (dd, 1H, Jo = 8,1 Hz, Jm =
1,2 Hz), 2,38 (s, 3H); MS (Cl) m/z 388/390/392. Berechn. für C18H11Cl2N3O3: C, 55,69; H,
2,86; N, 10,82. Gefunden C, 55,78; H, 2,89; N, 10,79.
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Beispiel 2:
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7-Chlor-4-hydroxy-2-(2-chlor-4-methylphenyl)-1,2,5,10-tetrahydropyridazino[4,5-b]chinolin-1,10-dioncholin-Salz.
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Eine
Suspension von 7-Chlor-4-hydroxy-2-(2-chlor-4-methylphenyl)-1,2,5,10-tetrahydropyridazin[4,5-b]chinolin-1,10-dion
(753 mg, 1,94 mmol) in Methanol (50 ml wurde mit Cholinhydroxid
(550 ml einer 45% Lösung
in Methanol, 1,94 mmol) behandelt. Ein Großteil der Feststoffe löste sich
sofort, und das Gemisch wurde für
10 min mit Ultraschall behandelt, so dass der Rest gelöst wurde.
Die Lösung
wurde durch einen 0,2 Mikron Nylon-Spritzenfilter filtriert. Die
Lösung
wurde durch Rotationsverdampfung eingeengt, so dass 1,01 g (>100%) gelber Feststoff
erhalten wurde. Der Feststoff wurde aus Ethanol (25 ml) unter Rückfluss
umkristallisiert, und die Lösung
konnte langsam und ohne Schütteln
kristallisieren. Nach etwa 2 Std. wurden die Kristalle durch Vakuumfiltration
gesammelt. Der gelbe Feststoff wurde an der Luft getrocknet, so
dass (696 mg, 73%) der Titelverbindung erhalten wurde, die aus dem
Ethanol (20 ml) unter Rückfluss
umkristallisiert wurde. Die Feststoffe konnten sich über 16 Std.
bilden und wurden vorsichtig von dem Kolben geschabt und durch Vakuumfiltration
gesammelt und mit Ethanol (2 × 3
ml) gewaschen, so dass 500 mg der Titelverbindung erhalten wurden,
die beim Trocknen bei 100 mTorr und 30°C für drei Tage 480 mg der Titelverbindung
(50%) ergaben. Schmp. 239,5–240,5°C (Zers.); 1H-NMR (300 MHz, DMSO-d6) δ 8,12–8,09 (2H,
m); 7,34–7,17
(4H, m); 3,86–3,80
(2H, m), 3,39 (2H, t, J = 5,25 Hz); 3,09 (9H, s); 2,35 (3H, s);
Berechn. für
C18H10N3O3Cl2·1,0 C5H14NO·0,6 H2O: C, 55,01; H, 5,06; N, 11,16; Gefunden,
C, 55,04, 54,75; H, 4,86, 4,86; N, 11,05, 11,07.
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Tests auf biologische
Funktion
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Test A: Hemmung der Bindung
von [3H]-MDL105,519:
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Rattenhirnmembranen:
Die in den Experimenten verwendeten Rattenhirnmembranen wurden von Analytical
Biological Services Inc. erhalten und wurden im Wesentlichen nach
dem Verfahren von B.M. Baron et al., J. Pharmacol. Exp. Ther. 250,
162 (1989) präpariert.
Kurz gesagt wurde frisches Gehirngewebe einschließlich Cerebralcortex
und Hippocampus von männlichen
Sprague-Dawley-Ratten
in 0,32 M Saccharose homogenisiert und bei niedriger Geschwindigkeit
zentrifugiert, so dass die Zellmembranen von anderen Zellkomponenten
getrennt wurden. Die Membranen wurden dann dreimal mittels deionisiertem
Wasser gewaschen, gefolgt von einer Behandlung mit 0,04% Triton-X-100.
Schließlich
wurden die Membranen sechsmal in 50 mM Tris-Citrat-Puffer, pH-Wert 7,4 gewaschen,
und bis zum Gebrauch bei –80°C aufbewahrt.
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[3H]MDL105,519 (72 Ci/mmol) wurde von Amersham
erhalten. Kaltes MDL105,519 wurde von Sigma/RBI erhalten. Die Bindungstests
wurden im Wesentlichen nach dem Protokoll von B.M. Baron et al.,
J. Pharmacol. Exp. Ther. 279, 62 (1996) wie folgt durchgeführt. Am
Tage des Experimentes wurden die Gehirnmembranen bei Raumtemperatur
aufgetaut und in 50 mM Tris-Acetat-Puffer, pH-Wert 7,4 ("TAB") suspendiert. 75 μg/ml Protein
(mittels BioRad-Farbstoff) wurden für Kompetitions-Bindung verwendet.
Die Experimente wurden mit Platten mit 96 Vertiefungen durchgeführt. Die
Membranen wurden mit 20 μl
der Verbindungen bei verschiedenen Konzentrationen und 1,2 nM [3H]MDL105,519 für 30 min bei Raumtemperatur
in einem Gesamtvolumen von 250 μl
inkubiert. Nicht-spezifische Bindung wurde durch Verwendung von
100 μM unmarkiertem
MDL105,519 bestimmt. Das unmarkierte MDL105,519 und die Verbindungen
wurden als 12,5 mM Stammlösungen
in DMSO gelöst.
Die Endkonzentration in jeder Vertiefung wurde unter 1% gehalten,
wobei es sich herausstellte, dass die Konzentration die Bindungsergebnisse
nicht veränderte.
Nach der Inkubation wurde ungebundenes [3H]MDL105,519
durch Filtration auf GF/B-Unifilter-Platten mit einem Packard-Ernter entfernt.
Die Filter wurden viermal mit eiskaltem TAB (insgesamt 1,2 ml Puffer)
gewaschen. Die Platten wurden über
Nacht bei Raumtemperatur getrocknet und gebundene Radioaktivität wurde
auf einem Packard TopCount nach der Zugabe von 45 μl pro Vertiefung
des MICROSCINT O gemessen. Die Leistungsfähigkeit einer Verbindung wird
ausgedrückt
als Ki, und die Ergebnisse wurden mit dem Microsoft Excel-Spreadsheet
und der GraphPad Prizm-Software berechnet.
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Humanhirnmembranen:
Humanhirnmembranen wurden von Analytical Biological Services Inc.
erhalten, und die Tests wurden wie für Rattenmembranen beschrieben
durchgeführt.
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Test B: Formalin-Test:
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Der
Formalin-Test bestimmt die Hemmwirkungen von oral verabreichten
Verbindungen auf Formalin-induzierte nozizeptive Verhalten in Ratten
(D. Dubuisson et al., Pain 4, 161–174 (1977); H. Wheeler Aceto et
al., Psychopharmacology 104, 35–44
(1991); T.J. Coderre, et al., Pain 54, 43–50 (1993)). Bei dem Test werden
zwei bestimmte Phasen Formalin-induzierter Verhalten erfasst. Eine
Reaktion der ersten Phase, die durch akute Nozizeption gegenüber der
schädlichen
Chemikalie (Formalin) verursacht wird, die in die Pfote injiziert wird,
tritt zwischen 0 und 5 min ein. Es folgt eine Ruheperiode von 5
bis 15 min nach der Injektion. 15 min nach der Ruheperiode erfolgt
eine Reaktion der zweiten Phase, die durch die Sensibilisierung
der Zentralneurone im Dorsalhorn verursacht wird, und die bis zu
60 min dauert. Die zentrale Sensibilisierung verstärkt einen schädlichen
afferenten Input, der einen stärkeren
Schmerzschwall an das Gehirn überträgt. Die Spinalmechanismus
der Medikamentenwirkung.
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Das
Verfahren für
den Formalintest ist wie folgt: Männliche Ratten werden in einer
Plexiglaskammer untergebracht und 30 bis 45 min auf ihre Grundlinien-Aktivität untersucht.
Mehrere Gruppen von Tieren werden entweder mit Vehikel oder verschiedenen
Dosen einer Testverbindung vorbehandelt. Die Tiere werden 3 Std. vor
der Injektion von Formalin in eine Hinterpfote (unter der Dorsalhaut)
mit 0,05 ml sterilem 1% Formalin dosiert. Die Anzahl der Pfotenzuckungen
(Reaktionen) während
der ersten Phase (0 bis 5 min) und der zweiten Phase (20 bis 35
min) wird bewertet und aufgezeichnet. Die Zuckreaktion wird berechnet
als prozentuale Hemmung verglichen mit dem Mittelwert einer Kochsalzkontrollgruppe.
Der ED50 ist diejenige Dosis einer Verbindung,
die 50% Hemmung der nozizeptiven Reaktion ergibt.
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Der
Student-T-Test wurde zur statistischen Analyse verwendet, um die
Bedeutung der Verbindungswirkungen zu bestimmen. Die Verbindungen
werden auf der Grundlage ihrer Fähigkeit
zur Hemmung der Zuckreaktionen als wirksam angesehen.
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Test C: Neuropathisches
Schmerzmodell (Chronische Konstriktionsverletzung):
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Der
Test auf chronische Konstriktionsverletzung ("CCI")
ist ein Modell für
neuropathischen Schmerz, der mit Nervenverletzungen einhergeht,
die direkt aus Trauma und Kompression hervorgehen können, oder indirekt
von einem breiten Bereich von Erkrankungen, wie Infektion, Krebs,
metabolischen Bedingungen, Toxinen, Ernährungsmängeln, immunologischer Dysfunktion
und Änderungen
in Muskeln bzw. Skelett. In dem Modell wird eine unilaterale periphere
Hyperalgesie in Ratten durch Nervenligation erzeugt. (G.J. Bennett,
et al., Pain 33, 87–107
(1988)).
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Bei
dem Verfahren werden Sprague-Dawley-Ratten (250–350 g) mit Natriumpentobarbital
betäubt, und
der gewöhnliche
Ischiasnerv wird auf der Höhe
des mittleren Schenkels durch stumpfe Austrennung durch den Bizeps
femoris freigelegt. Ein Schnitt des Nervs (etwa 7 mm) proximal zur
Ischias-Dreigabelung wird von Gewebe befreit und an 4 Stellen mit
chromiertem Darmnahtmaterial genäht.
Das Nahtmaterial wird mit etwa 1 mm Abstand zwischen den Nähten befestigt.
Der Schnitt wird in Schichten geschlossen, und die Tiere konnten sich
erholen. Thermische Hyperalgesie wird mit dem Pfoten-Rückziehtest
(K. Hargreaves et al., Pain 32, 77-88 (1988)) gemessen. Zur Durchführung dieses
Tests werden die Tiere an einen erhöhten Glasboden gewöhnt. Eine
strahlende Wärmequelle
wird auf die mittelplantare Hinterpfote (Ischiasnerv-Territorium)
durch den Glasboden gerichtet, wobei 20 sec abgeschaltet wurde,
was dabei hilft, Hautverletzung zu verhindern. Die Latenzen für den Rückziehreflex
in beiden Hinterpfoten werden aufgezeichnet.
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Verletzte
Pfoten mit genähten
Nerven zeigen kürzere
Pfoten-Rückzugslatenzen
im Vergleich zu den unverletzten oder vorgetäuscht operierten Pfoten. Die
Reaktionen auf die Testverbindungen werden zu verschiedenen Zeiten
nach der oralen Gabe bewertet, um den Beginn und die Dauer der Verbindungswirkung
zu bestimmen. Mit mehreren Gruppen von CCI-Ratten, die entweder
Vehikel oder die Testverbindung oral dreimal täglich für 5 Tage erhielten, wurden
Dosisreaktionsuntersuchungen durchgeführt. Die Pfotenrückzugslatenzen werden
an jedem Tag 10 min vor und 2 oder 3 Std. nach der ersten täglichen
Dosis gemessen. Die Effizienz wird berechnet als mittlere prozentuale
Abnahme der Hyperalgesie über
5 Dosiertage, verglichen mit der mit Vehikel behandelten Gruppe.
Die Verbindungsleistungen sind ausgedrückt als die minimale effiziente
Dosis (MED) in mg/kg/Tag, die eine statistisch signifikante prozentuale
Abnahme der Hyperalgesie ergibt, wobei die Anti-Hyperalgesie-Wirkung folgendermaßen bestimmt
wird:
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Die
Datenanalyse wurde mit Hilfe des Multiple-Means-Vergleichstests (Dunnetts Test)
durchgeführt.
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Die
Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse aus den Tests A, B und C für die erfindungsgemäße Verbindung.
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Bei
dem Formalin-Schmerzmodell ist die effiziente Dosis der erfindungsgemäßen Verbindung,
die eine 50%ige Abnahme der Empfindlichkeit gegen einen Schmerzstimulus
verursachte, etwa 100 mg/kg, wobei diese Dosis vergleichbar war
mit der Dosis von Gabapentin, das zur Erzielung eines ähnlichen
Ergebnisses erforderlich ist. Bei dem CCI-Modell für neuropathischen
Schmerz war jedoch die minimal wirksame Dosis der erfindungsgemäßen Verbindung
zur Erzielung von 65% Anti-Hyperalgesie kleiner als 2 mg/kg/Tag.
Verglichen damit ist etwa 90 mg/kg/Tag Gabapentin zur Erzielung
von etwa 46% Anti-Hyperalgesie
erforderlich.
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Bei
der Verabreichung durch intrathekale Injektion hemmte die erfindungsgemäße Verbindung
die Entwicklung von NMDA-induziertem Verhalten/Anfall mit einem
ED50 von 110 nmol.
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Die
erfindungsgemäße Verbindung
wurde ebenfalls auf die Bindung gegenüber einer Reihe von mehr als
80 Nicht-NMDA-Rezeptoren untersucht. Die Verbindung zeigte keine
signifikante Wechselwirkung mit einem anderen untersuchten Rezeptor
als dem NMDA-Rezeptor.