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Die
vorliegende Erfindung betrifft kosmetische Zusammensetzungen zur
Behandlung von Keratinsubstanzen, beispielsweise zur Behandlung
der Haare, die mindestens einen kationischen grenzflächenaktiven Stoff,
mindestens einen flüssigen
Fettalkohol und mindestens eine Verbindung vom Ceramidtyp enthalten,
sowie ein nichttherapeutisches Behandlungsverfahren unter Verwendung
dieser Zusammensetzungen.
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Es
sind im Stand der Technik Formulierungen für die Haarbehandlung bekannt,
mit denen durch ungünstige
Witterungsbedingungen oder physikalische Haarbehandlungen (Bürsten, Kämmen ...)
oder chemische Haarbehandlungen (Färbungen, permanente Verformungen
...) strapazierte Haare behandelt werden können.
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Ein
häufig
angewendetes Mittel zur Verbesserung der Kämmbarkeit und der Weichheit
der Haare besteht darin, pflegende Zusammensetzungen zu verwenden
und die Haare dann mit Wasser zu spülen. Diese Zusammensetzungen
werden im Allgemeinen nach einer Haarwäsche benutzt, wobei gegebenenfalls
davor eine der genannten Behandlungen durchgeführt wird.
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Zu
diesem Zweck wurden bereits Ceramide oder Glykoceramide (
EP 278 505 ) verwendet, die
mit Cholesterinestern kombiniert wurden, um die Haarfasern zu schützen. Die
Anwendung dieser Zusammensetzungen oder von Ceramiden alleine auf
die Haare führt
jedoch zu ungenügenden
kosmetischen Eigenschaften, und zwar sowohl an feuchten als auch
an trockenen Haaren.
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Die
Ceramide werden im Allgemeinen in Form von dickflüssigen Zusammensetzungen
(Creme oder Gel) formuliert, die Verdickungsmittel enthalten, um
die Stabilität
zu verbessern und die Ceramide in den wässrigen Zusammensetzungen besser
zu suspendieren.
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In
der Druckschrift
FR 2 679 770 sind
Zusammensetzungen beschrieben, die einen kationischen grenzflächenaktiven
Stoff, ein Ceramid und einen festen Fettalkohol enthalten.
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In
der Druckschrift WO 99/29293 sind Cremes auf Ceramidbasis beschrieben
worden, die neben anderen Bestandteilen einen flüssigen Fettalkohol enthalten.
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Flüssige Produkte
lassen sich besser auf den Haaren auftragen und sie verteilen sich
homogen. Es ist jedoch schwierig, stabile flüssige wässrige Zusammensetzungen herzustellen,
die in Wasser unlösliche
Verbindungen, wie beispielsweise die Verbindungen vom Typ der Ceramide,
enthalten.
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Die
Anmelderin hat nun überraschend
festgestellt, dass stabile flüssige
Zusammensetzungen hergestellt werden können, die sowohl auf den feuchten
als auch auf den trockenen Haaren zu besseren kosmetischen Eigenschaften
führen,
indem Zusammensetzungen verwendet werden, die mindestens einen kationischen
grenzflächenaktiven
Stoff und mindestens einen flüssigen
Fettalkohol in Kombination mit Verbindungen vom Ceramidtyp enthalten.
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Insbesondere
sind die kosmetischen Eigenschaften, wie die Eigenschaften hinsichtlich
der Geschmeidigkeit und der Glätte
der Fasern, ohne dass sie schwer oder fettig werden, der Weichheit
und des Glanzes, den mit einer Zusammensetzung erzielten Eigenschaften überlegen,
die einen festen Fettalkohol enthält, der im Allgemeinen zur
Verbesserung der Stabilität
der Zusammensetzungen eingearbeitet wird. Im Übrigen ist für diese
Zusammensetzung keine Einwirkzeit erforderlich.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf dieser Feststellung.
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Die
Erfindung betrifft daher eine flüssige
kosmetische Zusammensetzung, die für die Behandlung von Keratinsubstanzen
und insbesondere zur Behandlung der Haare vorgesehen ist und die
dadurch gekennzeichnet ist, dass sie in einem kosmetisch akzeptablen
wässrigen
Medium mindestens einen kationischen grenzflächenaktiven Stoff, mindestens
einen flüssigen
Fettalkohol und mindestens eine Verbindung vom Ceramidtyp enthält.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung der oben definierten
Zusammensetzung zum Schutz der Keratinsubstanzen, insbesondere der
Haare gegen physikalische oder chemische Angriffe.
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Mit
den Zusammensetzungen können
die kosmetischen Eigenschaften und insbesondere die Weichheit und
Glätte
der Haare verbessert werden.
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Unter
einer flüssigen
Zusammensetzung sind Zusammensetzungen zu verstehen, die eine Viskosität von 1000
cP (1 Pa · s)
oder darunter und vorzugsweise im Bereich von 10 bis 500 cP (0,01
bis 0,5 Pa · s)
und ganz besonders 10 bis 100 cP (0,01 bis 0,1 Pa · s) aufweisen.
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Die
Viskosität
wird bei 25 °C
mit einem Viskosimeter Rheomat mit einer Nadel Nr. 1 bei einer Rotationsgeschwindigkeit
von 200 U/min ermittelt, wobei die Messung nach 30sekündiger Rotation
durchgeführt wird
(nach dieser Zeitspanne wird eine Stabilisierung der Viskosität und der
Rotationsgeschwindigkeit des beweglichen Teils beobachtet).
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden unter einer Verbindung vom Ceramidtyp die Ceramide und/oder
Glykoceramide und/oder Pseudoceramide und/oder Neoceramide; die
natürlicher
Herkunft oder synthetisch sind, verstanden.
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Die
Verbindungen vom Ceramidtyp sind beispielsweise in den Patentanmeldungen
DE 4 424 530 ,
DE 4 424 533 ,
DE 4 402 929 ,
DE 4 420 736 , WO 95/23807, WO 94/07844,
EP-A-0 646 572, WO 95/16665, FR-2 673 179, EP-A-0 227 994, WO 94/07844,
WO 94/24097 und WO 94/10131 beschrieben worden.
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Die
Verbindungen vom Ceramidtyp, die gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendbar sind, entsprechen vorzugsweise der folgenden allgemeinen
Formel (I):
-
-
- worin
- bedeuten:
- – R1
- – entweder
eine geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Kohlenwasserstoffgruppe
mit 1 bis 50 und vorzugsweise 5 bis 50 Kohlenstoffatomen, wobei
diese Gruppe mit einer oder mehreren Hydroxygruppen substituiert
sein kann, die gegebenenfalls mit einer Säure R7COOH
verestert sind, wobei R7 eine gesättigte oder
ungesättigte,
geradkettige oder verzweigte, gegebenenfalls ein- oder mehrfach
hydroxylierte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 35 Kohlenstoffatomen
ist, wobei die Hydroxygruppe(n) der Gruppe R7 mit
einer gesättigten
oder ungesättigten,
geradkettigen oder verzweigten, gegebe nenfalls ein- oder mehrfach
hydroxylierten C1-35-Fettsäure verestert
sein können;
- – oder
eine Gruppe R"-(NR-CO)-R', wobei R ein Wasserstoffatom
oder eine ein- oder mehrfach hydroxylierte C1-20-Kohlenwasserstoffgruppe
bedeutet, wobei R vorzugsweise monohydroxyliert ist, und die Gruppen
R' und R" Kohlenwasserstoffgruppen
sind, deren Summe der Kohlenstoffatome im Bereich von 9 bis 30 liegt,
wobei R' eine zweiwertige
Gruppe ist;
- – oder
eine Gruppe R8-O-CO-(CH2)p, wobei R8 eine
C1-20-Kohlenwasserstoffgruppe ist und p
eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 12 bedeutet;
- – R2 ist unter einem Wasserstoffatom, einer
Gruppe vom Saccharidtyp und insbesondere (Glykosyl)n,
(Galactosyl)m oder Sulfogalactosyl, Sulfat
oder Phosphat, Phosphorylethylamin und Phosphorylethylammonium ausgewählt, wobei
n eine ganze Zahl von 1 bis 4 und m eine ganze Zahl von 1 bis 8
bedeutet;
- – R3 ein Wasserstoffatom oder eine gesättigte oder
ungesättigte,
hydroxylierte oder nicht hydroxylierte C1-33-Kohlenwasserstoffgruppe,
wobei die Hydroxygruppe(n) mit einer anorganischen Säure oder
einer Säure R7COOH verestert sein können, wobei R7 die
oben angegebenen Bedeutungen aufweist, wobei die Hydroxygruppe(n)
mit einer Gruppe (Glykosyl)n, (Galactosyl)m, Sulfogalactosyl, Phosphorylethylamin oder
Phosphorylethylammonium verethert sein können und wobei R3 auch
mit einer oder mehreren C1-14-Alkylgruppen
substituiert sein kann;
die Gruppe R3 bedeutet
vorzugsweise eine α-Hydroxyalkylgruppe
mit 15 bis 26 Kohlenstoffatomen, wobei die Hydroxygruppe gegebenenfalls
mit einer α-Hydroxysäure mit
16 bis 30 Kohlenstoffatomen verestert ist;
- – R4 ein Wasserstoffatom, Methyl, Ethyl, eine
gesättigte
oder ungesättigte,
geradkettige oder verzweigte, gegebenenfalls hydroxylierte C3-50-Kohlenwasserstoffgruppe oder eine Gruppe
-CH2-CHOH-CH2-O-R6, wobei R6 eine
C10-26-Kohlenwasserstoffgruppe oder eine
Gruppe R8-O-CO-(CH2)p ist, wobei R8 eine
C1-20-Kohlenwasserstoffgruppe bedeutet und
p eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 12 ist;
- – R5 ein Wasserstoffatom oder eine gesättigte oder
ungesättigte,
geradkettige oder verzweigte, gegebenenfalls ein- oder mehrfach
hydroxylierte C1-30-Kohlenwasserstoffgruppe,
wobei die Hydroxygruppe(n) mit einer Gruppe (Glykosyl)n,
(Galactosyl)m, Sulfogalactosyl, Phosphorylethylamin
oder Phosphorylethylammonium verethert sein können,
mit der Maßgabe, dass
R4 nicht Wasserstoff, Methyl oder Ethyl
bedeutet, wenn R3 und R5 Wasserstoff
bedeuten oder wenn R3 Wasserstoff und R5 Methyl bedeutet.
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Von
den Verbindungen der Formel (I) werden die Ceramide und/oder Glykoceramide,
deren Struktur von DOWNING in Journal of Lipid Research Band 35,
2060–2068,
1994 beschrieben wurde, oder die Ceramide und/oder Glykoceramide
bevorzugt, die in dem französischen
Patent FR-2 673 179 beschrieben sind, auf deren Lehren hier als
Referenz Bezug genommen wird.
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Erfindungsgemäß besonders
bevorzugte Verbindungen vom Ceramidtyp sind die Verbindungen der Formel
(I), worin R1 eine gesättigte oder ungesättigte Alkylgruppe
bedeutet, die von C14-22-Fettsäuren abgeleitet und
gegebenenfalls hydroxyliert ist; R2 ein
Wasserstoffatom bedeutet; und R3 eine geradkettige,
gegebenenfalls hydroxylierte C11-17-Gruppe
und vorzugsweise C13-15-Gruppe bedeutet.
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Diese
Verbindungen sind beispielsweise
- – 2-N-Linoleoylamin-octadecan-1,3-diol,
- – 2-N-Oleoylamin-octadecan-1,3-diol,
- – 2-N-Palmitoylamino-octadecan-1,3-diol,
- – 2-N-Stearoylamino-octadecan-1,3-diol,
- – 2-N-Behenoylamino-octadecan-1,3-diol,
- – 2-N-[2-Hydroxy-palmitoyl]-amino-octadecan-1,3-diol,
- – 2-N-Stearoylamino-octadecan-1,3,4-triol
und insbesondere N-Stearoyl-phytosphingosin,
- – 2-N-Palmitoylamino-hexadecan-1,3-diol
oder
die Gemische dieser Verbindungen.
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Es
können
auch spezielle Gemische verwendet werden, beispielsweise die Gemische
Ceramid(e) 2 und Ceramid(e) 5 nach der DOWNING Klassifizierung.
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Es
können
ferner Verbindungen der Formel (I) verwendet werden, worin R1 eine gesättigte oder ungesättigte,
von C12-22-Fettsäuren abgeleitete Alkylgruppe,
R2 eine Galactosylgruppe oder Sulfogalactosylgruppe; und
R3 eine gesättigte oder ungesättigte C12-22-Kohlenwasserstoffgruppe und vorzugsweise
die Gruppe -CH=CH-(CH2)12-CH3 bedeutet.
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Es
ist beispielsweise das Produkt zu nennen, das aus einem Gemisch
von Glykoceramiden besteht und unter der Handelbezeichnung GLYCOCER
von der Firma WAITAKI INTERNATIONAL BIOSCIENCES im Handel angeboten
wird.
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Es
können
auch die Verbindungen der Formel (I) verwendet werden, die in den
Patentanmeldungen EP-A-0 227 994, EP-A-0 647 617, EP-A-0 736 522
und WO 94/07844 beschrieben wurden.
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Solche
Verbindungen sind beispielsweise das QUESTAMIDE H (Bis(N-hydroxyethyl-N-cetyl)malonamid),
das von der Firma QUEST verkauft wird, und das N-(2-Hydroxyethyl)-N-(3-cetyloxy-2-hydroxypropyl)-amid
von Cetylsäure.
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Es
kann ferner das N-Docosanoyl-N-methyl-D-glucamin verwendet werden,
das in der Patentanmeldung WO 94/24097 beschrieben ist.
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Die
Konzentration der Verbindungen vom Ceramidtyp kann im Bereich von
etwa 0,0001 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
vorzugsweise im Bereich von etwa 0,001 bis 1 % und noch bevorzugter
0,005 bis 3 Gew.-% liegen.
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Die
bei einer Temperatur unter 30 °C
flüssigen
Fettalkohole sind insbesondere unter den geradkettigen oder verzweigten,
gesättigten
oder ungesättigten
C10-30-Fettalkoholen ausgewählt.
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Die
flüssigen
Fettalkohole sind insbesondere unter Laurylalkohol, Myristylalkohol,
Isomyristylalkohol, Isostearylalkohol, Isocetylalkohol, Isoarachidylalkohol,
2-Octyldodecanol, 2-Butyloctanol und Oleylalkohol und deren Gemischen
ausgewählt.
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Vorzugsweise
ist der Fettalkohol unter Isostearylalkohol und Isocetylalkohol
ausgewählt.
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Die
Konzentration der erfindungsgemäßen flüssigen Fettalkohole
kann im Bereich von etwa 0,5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, vorzugsweise etwa 1 bis 10 % und noch bevorzugter
1,5 bis 3 Gew.-% liegen.
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Die
kationischen grenzflächenaktiven
Stoffe können
ausgewählt
werden unter:
-
A)
den quartären
Ammoniumsalzen der folgenden allgemeinen Formel (IV)
worin X ein Anion bedeutet,
das unter den Halogeniden (Chlorid, Bromid oder Iodid) oder C
2-6-Alkylsulfaten und insbesondere Methylsulfat,
Phosphaten, Alkyl- oder Alkylarylsulfonaten und von organischen
Säuren
abgeleiteten Anionen, wie Acetat oder Lactat, ausgewählt ist;
und
- i) die Gruppen R1 bis
R3, die gleich oder verschieden sein können, bedeuten
eine geradkettige oder verzweigte aliphatische Gruppe mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen oder eine aromatische Gruppe, wie Aryl oder Alkylaryl.
Die aliphatischen Gruppen können
Heteroatome enthalten, wie beispielsweise insbesondere Sauerstoff,
Stickstoff, Schwefel und Halogene. Die aliphatischen Gruppen sind
beispielsweise unter den Gruppen Alkyl, Alkoxy und Alkylamid ausgewählt, R4 bedeutet eine geradkettige oder verzweigte
Alkylgruppe mit 20 bis 30 Kohlenstoffatomen.
Der kationische
oder grenzflächenaktive
Stoff ist vorzugsweise ein Behenyltrimethylammoniumsalz (beispielsweise
das Chlorid);
- ii) die Gruppen R1 und R2,
die gleich oder verschieden sein können, bedeuten eine geradkettige
oder verzweigte aliphatische Gruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
oder eine aromatische Gruppe, wie Aryl oder Alkylaryl. Die aliphatischen Gruppen
können
Heteroatome enthalten, wie insbesondere Sauerstoff, Stickstoff,
Schwefel und Halogene. Die aliphatischen Gruppen sind beispielsweise
unter den Gruppen Alkyl, Alkoxy, Alkylamid und Hydroxyalkyl ausgewählt, die
etwa 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthalten;
die Gruppen R3 und R4, die gleich
oder verschieden sind, bedeuten eine geradkettige oder verzweigte
Alkylgruppe mit 12 bis 30 Kohlenstoffatomen, wobei die Gruppe mindestens
eine Ester- oder Amidfunktion enthält.
Die Gruppen R3 und R4 sind insbesondere
unter den Gruppen C12-22-Alkylamido-C2-6-alkyl oder C12-22-Alkylacetat
ausgewählt.
Der
kationische grenzflächenaktive
Stoff ist vorzugsweise ein Stearamidopropyldimethyl(myristylacetat)ammoniumsalz,
beispielsweise das Chlorid.
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B)
den quartären
Imidazoliniumsalzen, beispielsweise den Salzen der folgenden Formel
(V)
worin
R
5 eine Alkenyl- oder Alkylgruppe mit 8
bis 30 Kohlenstoffatomen bedeutet, die beispielsweise von Talgfettsäuren abgeleitet
sind, R
6 ein Wasserstoffatom, eine C
1-4-Alkylgruppe oder eine Alkenyl- oder Alkylgruppe mit
8 bis 30 Kohlenstoffatomen bedeutet, R
7 eine
C
1-4-Alkylgruppe bedeutet, R
8 ein
Wasserstoffatom oder eine C
1-4-Alkylgruppe
bedeutet und X ein Anion ist, das unter den Halogeniden, Phosphaten,
Acetaten, Lactaten, Alkylsulfaten und Alkyl- oder Alkylarylsulfonaten
ausgewählt
ist.
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Vorzugsweise
bedeuten R5 und R6 ein
Gemisch von Alkenyl- oder Alkylgruppen mit 12 bis 21 Kohlenstoffatomen,
die beispielsweise von Talgfettsäuren
abgeleitet sind, R7 Methyl und R8 Wasserstoff. Ein solches Produkt ist beispielsweise
das Quaternium-27 (CTFA 1997) oder das Quaternium-83 (CTFA 1997),
die unter den Bezeichnungen "REWOQUAT" W75, W90, W75PG
oder W75HPG von der Firma WITCO im Handel angeboten werden;
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C)
den quartären
Diammoniumsalzen der Formel (VI):
worin
R
9 eine aliphatische Gruppe mit etwa 16
bis 30 Kohlenstoffatomen bedeutet, R
10,
R
11, R
12, R
13 und R
14, die gleich
oder verschieden sind, unter Wasserstoff oder einer Alkylgruppe
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ausgewählt sind und X ein Anion ist,
das unter den Halogeniden, Acetaten, Phosphaten, Nitraten und Methylsulfaten
ausgewählt
ist. Diese quartären
Diammoniumsalze umfassen insbesondere das Propan(talg)diammoniumdichlorid.
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D)
quartären
Ammoniumsalzen, die mindestens eine Esterfunktion enthalten, der
folgenden Formel (VII)
wobei
in der Formel:
- – R15 unter den C1-6-Alkylgruppen
und den Hydroxyalkyl- oder Dihydroxyalkylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
ausgewählt
ist;
- – R16 ausgewählt
ist unter:
- – der
Gruppe
- – den
gesättigten
oder ungesättigten,
geradkettigen oder verzweigten Gruppen R20 auf
Kohlenwasserstoffbasis mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen,
- – dem
Wasserstoffatom,
- – R18 ist ausgewählt unter:
- – der
Gruppe
- – den
gesättigten
oder ungesättigten,
geradkettigen oder verzweigten Gruppen R22 auf
Kohlenwasserstoffbasis mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
- – dem
Wasserstoffatom,
- – R17, R19 und R21, die gleich oder verschieden sind, sind
unter den geradkettigen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten
Kohlenwasserstoffgruppen mit 7 bis 21 Kohlenstoffatomen ausgewählt;
- – n,
p und r, die gleich oder verschieden sind, sind ganze Zahlen von
2 bis 6;
- – y
ist eine ganze Zahl von 1 bis 10;
- – x
und z, die gleich oder verschieden sind, bedeuten 0 oder ganze Zahlen
von 1 bis 10; und
- – X– ist
ein einfaches oder komplexes, organisches oder anorganisches Anion,
mit der Maßgabe,
dass, wenn die Summe x + y + z im Bereich von 1 bis 15 liegt, R16 R20 bedeutet,
wenn x 0 ist, und R18 R22 bedeutet,
wenn z 0 ist.
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Es
werden insbesondere Ammoniumsalze der Formel (VII) verwendet, worin
bedeuten:
- – R15 Methyl oder Ethyl,
- – x
und y 1;
- – z
0 oder 1;
- – n,
p und r 2;
- – R16 eine Gruppe, die ausgewählt ist
unter:
- – der
Gruppe
- – den
Gruppen Methyl, Ethyl oder C14-22-Kohlenwasserstoffgruppen;
- – Wasserstoff;
- – R17, R19 und R21, die gleich oder verschieden sind, geradkettige
oder verzweigte, gesättigte
oder ungesättigte
C7-21-Kohlenwasserstoffgruppen,
- – R18 eine Gruppe, die ausgewählt ist
unter:
- – der
Gruppe und
- – Wasserstoff.
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Diese
Verbindungen sind beispielsweise unter den Bezeichnungen DEHYQUART
von HENKEL, SEPANQUAT von STEPAN, NOXAMIUM von CECA und REWOQUAT
WE 18 von REWO-WITCO im Handel erhältlich.
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Von
den quartären
Ammoniumsalzen werden das Behenyltrimethylammoniumchlorid, Stearamidopropyldimethyl(myristylacetat)ammoniumchlorid,
das unter der Bezeichnung «CERAPHYL
70» von
VAN DYK erhältlich
ist, und Quaternium-27 oder Quaternium-83 von der Firma WITCO besonders
bevorzugt.
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Der
kationische grenzflächenaktive
Stoff liegt in Konzentrationen von 0,2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Zusammensetzung, und vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.-%
und noch bevorzugter 1 bis 3,5 Gew.-% vor.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann außerdem
mindestens einen Zusatzstoff enthalten, der unter den Verdickungsmitteln,
Parfums, Perlglanzpigmenten, grenzflächenaktiven Stoffen, Konservierungsmitteln,
Sonnenschutzfiltern, Siliconen, anionischen, nicht-ionischen, kationischen
oder amphoteren Polymeren, Proteinen, Proteinhydrolysaten, Fettsäuren, Fettalkoholen,
Hydroxysäuren,
Vitaminen, Provitaminen, wie Panthenol, pflanzlichen, tierischen,
mineralischen oder synthetischen Ölen und beliebigen anderen,
herkömmlich
in der Kosmetik verwendeten Zusatzstoffen ausgewählt sein kann, der die Eigenschaften
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
nicht beeinträchtigt.
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Die
Zusatzstoffe liegen in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung in Mengenanteilen
vor, die von 0 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzung, betragen können.
Die genaue Menge jedes Zusatzstoffes kann vom Fachmann in Abhängigkeit
von seiner Art und Funktion leicht ermittelt werden.
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Das
kosmetisch akzeptable wässrige
Medium kann nur aus Wasser oder einem Gemisch von Wasser und mindestens
einem kosmetisch akzeptablen Lösungsmittel
bestehen, wie Monoalkoholen, Polyalkoholen, Glykolethern und deren
Gemischen. Die Monoalkohole sind ins besondere unter den niederen
C1-4-Alkoholen, wie Ethanol, Isopropanol,
t-Butanol und n-Butanol; Alkylenglykolen, wie Propylenglykol, Glykolethern
und deren Gemischen ausgewählt.
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Die
Zusammensetzung enthält
vorzugsweise 50 bis 95 Gew.-% Wasser, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung.
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Der
pH-Wert der Zusammensetzung liegt im Allgemeinen im Bereich von
2 bis 12 und vorzugsweise 4 bis 9. Der pH-Wert kann herkömmlich durch
Zusatz einer Base (organisch oder anorganisch) in die Zusammensetzung,
beispielsweise von Ammoniak oder einem primären, sekundären oder tertiären (Poly)amin,
wie Monoethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin, Isopropanolamin
oder 1,3-Diaminopropan, oder auch durch Zusatz einer anorganischen
oder organischen Säure,
vorzugsweise einer Carbonsäure,
wie Citronensäure,
auf den gewünschten
Wert eingestellt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
insbesondere für
die Behandlung von Keratinsubstanzen, beispielsweise für die Behandlung
der Haare, der Haut, der Wimpern, der Augenbrauen, der Nägel, der
Lippen, der Kopfhaut und insbesondere der Haare eingesetzt werden.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Behandlung von
Keratinsubstanzen, wie der Haut oder der Haare, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass auf die Keratinsubstanzen eine oben definierte Zusammensetzung
aufgetragen und anschließend
gegebenenfalls mit Wasser gespült
wird.
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Mit
diesem Verfahren kann die Frisur gefestigt und die Haut, die Haare
oder beliebige andere Keratinsubstanzen behandelt und gepflegt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
in Form von Haarwaschmitteln, Haarpflegemitteln, die ausgespült werden
oder im Haar verbleiben, Zusammensetzungen für permanente Verformungen, Entkräuselungen,
Färbungen
oder Entfärbungen
oder auch in Form von Zusammensetzungen vorliegen, die ausgespült werden,
vor oder nach einer Haarwäsche,
Färbung,
Entfärbung,
permanenten Verformung oder Entkräuselung oder zwischen den beiden
Schritten einer permanenten Verformung oder Entkräuselung
aufgetragen werden.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind insbesondere als Zusammensetzungen für die Haarbehandlung verwendbar,
wobei nach dem Auftragen gegebenenfalls mit Wasser gespült wird.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung einer solchen Zusammensetzung
als Zusammensetzung, die vor oder nach einer beliebigen Haarbehandlung,
wie einer Haarwäsche,
Färbung
oder Entfärbung,
permanenten Verformung oder Entkräuselung, aufgetragen werden
soll, oder zur Herstellung einer solchen Zusammensetzung.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
als Produkte, die im Haar verbleiben, insbesondere für die Festigung,
Formgebung oder Frisurengestaltung der Haare verwendet werden.
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Es
handelt sich insbesondere um Lotionen für Wasserwellen, Lotionen zum
Föhnen
oder Zusammensetzungen zur Festigung (Lacke) und Frisurengestaltung.
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Die
Zusammensetzungen können
in unterschiedlichen Formen insbesondere in Zerstäubern, Pumpflakons
oder Aerosolbehältern
konfektioniert sein, damit die Zusammensetzungen in zerstäubter Form oder
in Form von Schaum aufgetragen werden können. Diese Art der Konfektionierung
ist beispielsweise angezeigt, wenn ein Spray, ein Lack oder ein
Schaum zur Behandlung der Haare hergestellt werden soll.
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Wenn
die erfindungsgemäße Zusammensetzung
in Form eines Lacks oder Schaums als Aerosol konfektioniert werden
soll, enthält
sie mindestens ein Treibmittel, das unter den flüchtigen Kohlenwasserstoffen, wie
n-Butan, Propan, Isobutan, Pentan, chlorierten und/oder fluorierten
Kohlenwasserstoffen und deren Gemischen ausgewählt ist. Als Treibmittel können insbesondere
Kohlendioxid, Distickstoffoxid, Dimethylether, Stickstoff, Druckluft
und deren Gemische verwendet werden.
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Im
gesamten Text sind die Mengenanteile in Gewichtsprozent ausgedrückt.
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Die
Erfindung wird nun anhand der folgenden Beispiele näher erläutert, wobei
sie natürlich
nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt
ist.
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In
den Beispielen bedeutet Ws Wirkstoff.
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Die
Zusammensetzungen der folgenden Beispiele werden beispielsweise
hergestellt, indem das Gemisch aus Fettalkohol und Ceramid auf 70
bis 80 °C
erwärmt
wird, worauf das Gemisch aus Wasser und dem grenzflächenaktiven
Stoff, das auf die gleiche Temperatur erwärmt wurde, hinzugefügt wird;
man rührt
kräftig mit
einem Rührwerk
etwa 10 min. Dann lässt
man unter Rühren
bis auf Raumtemperatur abkühlen.
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BEISPIEL 1
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Es
wird ein Konditioner, der ausgespült wird, mit der folgenden
Zusammensetzung hergestellt:
Behenyltrimethylammoniumchlorid
(GENAMIN KDM-F von HOECHST CHIMIE) | 2,4
g Ws |
Isostearylalkohol | 2
g |
N-Oleoyldihydrosphingosin
(Ceramid) | 0,4
g |
Cetylstearylalkohol
(50/50 Gew.-%) aminiertes Silicon in Emulsion | 0,5
g |
(DC949
von DOW CORNING) | 0,95
Ws |
Parfum,
Konservierungsmittel | qs |
entmineralisiertes
Wasser | ad.
100 g |
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Die
Zusammensetzung besitzt eine Viskosität von 37 cP, sie ist bei 45 °C mindestens
8 Tage stabil.
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Diese
Zusammensetzung wird auf die gewaschenen und ausgewrungenen Haare
aufgebracht. Die mit der Zusammensetzung behandelten Haare haben
hervorragende kosmetische Eigenschaften hinsichtlich Geschmeidigkeit,
Weichheit, Griff und Glanz, ohne dass sie sich schwer anfühlen. Diese
Wirkungen werden ohne Einwirkzeit erreicht.