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Die
Erfindung betrifft pharmazeutische Zusammensetzungen auf der Basis
polyaromatischer Verbindungen, die insbesondere als tumorbekämpfende
Arzneimittel nützlich
sind.
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Seit
1999 werden in cytotoxischen Behandlungen (Chemotherapien), die
zur Verringerung der Größe von bösartigen
Tumoren angewendet werden, wobei die Entwicklung des den Tumor bildenden
Vorgangs und sogar in sehr wenigen Fällen die Unterdrückung der
Krebszellhaufen und der Gefahr von Metastasen enthalten ist, moderne
chemische Substanzen zur Verabreichung mit anderen, die bereits
seit einigen Jahrzehnten verwendet werden, kombiniert. So kann beispielsweise
5-Fluoruracil (5-FU), das seit fast 40 Jahren als eines der wirksamsten
Mittel zur Bekämpfung
des Enddarmkrebses bekannt ist, durch einen der spezifischen Inhibitoren der
Topoisomerase (Irinotecan oder Topotecan) ersetzt werden, wenn der
Tumor gegenüber
5-FU nicht mehr empfindlich ist. Ganz allgemein wird das therapeutische
Arsenal, das zur Behandlung von Enddarmtumoren zur Verfügung steht,
auch damit umfangreicher, dass Oxaliplatin, neue "in-situ-Donore" für 5-FU oder
selektive Inhibitoren der Thymidylatsynthetase zur Verfügung stehen.
Dabei ist diese Koexistenz nicht auf die Behandlung des Enddarmkrebses
beschränkt,
da auch bei der Chemotherapie von Brust-, Eierstock- und Lungenkrebs
jetzt in großem
Umfang auf die Familie der Taxan-Derivate (Paclitaxel, Docetaxel)
zurückgegriffen
wird. Die Forderung nach Behandlungen, die effizienter und besser
tolerierbar sind, wodurch somit Überlebenschance
und Lebensqualität
der Patienten verbessert werden, ist zwingend, da, indem wieder
Enddarmtumoren als Beispiel genommen werden, geschätzt worden
ist (S.L. Parker, T.Tong, S.Bolden et al., CA Cancer, J. C1in. (1997)),
dass allein in den USA 1997 mehr als 131 000 neue Fälle diagnostiziert
wurden, wovon 54 000 für
den Tod der Patienten verantwortlich waren. Ausgehend von dieser
Situation ist bei den Erfindern das Interesse an einer Familie polyaromatischer
Verbindungen geweckt worden, die noch wenig untersucht sind und bei
den Ascidien in warmen Meeren identifiziert worden sind, um eine
neue medizinische Chemie zu entwickeln, die vorgesehen ist, synthetische
Verbindungen auszuwählen,
die aus der chemischen Konzeption/Modifizierung stammen und eine
signifikante therapeutische cytotoxische Wirkung besitzen.
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Meere
und Ozeane, die mehr als 70% der Erdoberfläche bedecken, beherbergen marine
Pflanzen und Schwämme,
deren fortschreitende systematische pharmakognostische Untersuchung
zeigt, dass diese lebenden Spezies komplexe Alkaloide enthalten
können,
die interessante pharmakologische Eigenschaften besitzen. So sind
beispielsweise die Schwämme
Cryptotheca crypta und Halichondria okadai Gegenstand gründlicher
Untersuchungen, seit in ihren Zellen Cytarabin oder Halichondrin
B entdeckt worden ist. Dasselbe trifft auf die Familie der Manteltiere
zu, seit der Isolierung von Aplidin aus dem Manteltier Apluidium
albicans, das bei den Balearen (Spanien) vorkommt. Alkaloide mit
Tetrahydroisochinolon-Struktur sind aus der Seescheide Ecteinascidia
turbinata isoliert worden. Davon ist Ecteinascidin-743 Gegenstand
gründlicher
vorklinischer Arbeiten (E. Igbicka et al., NCI-EORTC Symposium,
Abst. 130, 34 (1998)) sowie klinischer Versuche, die dazu bestimmt
sind, sein therapeutisches Potential als krebsbekämpfendes
Arzneimitteln zu ermitteln (A. Bowman et al., NCI-EORTC Symposium,
1998; Abst. 452, 118; M. Villanova-Calero et al., NCI-EORTC Symposium, 1998; Abst.
453, 118; M.J.X. Hillebrand et al., NCI-EORTC Symposium, 1998; Abst.
455, 119; E. Citkovic et al., NCI-EORTC Symposium, 1998; Abst. 456, 119).
Neue pentacyclische Acridinderivate sind ebenfalls Gegenstand pharmakochemischer
Arbeiten (D.J. Hagan et al., J. Chem. Soc., Perkin Trans., 1, 2739–2746 (1997)).
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Ein
weiteres natürliches
Alkaloid marinen Ursprungs, das Ascididemin, ist aus dem Manteltier
Didemnum sp.
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(J.
Kobayashi et al., Tetrahedron. lett., 29, 1177–80 (1988)) und der Seescheide
Cystodytes dellechiajei (I. Bonnard et al., Anti-cancer Drug design,
10, 333–46
(1995)) isoliert worden. Ascididemin besitzt vermehrungshemmende
Eigenschaften, die im Mausleukämieversuch
(Linien P388 oder L1210) nachgewiesen und von F. Schmitz et al.
(J. Org. Chem., 56, 804–8
(1991)), B. Lindsay et al. (Bioorg. Med. Chem. Lett., 5, 739–42 (1995))
und J. Kobayashi et al. (Tetrahedron lett., 29, 1177–80 (1988))
beschrieben und im humanen Leukämieversuch
von I. Bonnard et al. (Anti-cancer Drug design, 10, 333–46 (1995))
nachgewiesen und beschrieben worden sind. Für Ascididemin sind mehrere
Synthesewege von verschiedenen Autoren mitgeteilt worden: F. Bracher
et al. (Heterocycles, 29, 2093–95
(1989)), C. J. Moody et al. (Tetrahedron Lett., 48, 3589–602 (1992))
und G. Gellerman et al. (Synthesis, 239–41 (1994)).
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Weiterhin
ist 2-Bromleptoclinidon (gemäß der Bezeichnung
von S.J. Bloor et al., 1987) zu nennen, das aus der Seescheide Leptoclinides
sp. von S.J. Bloor et al. (J. Ann. Chem.-Soc., 109, 6134–6 (1987))
isoliert und von F. Bracher et al. (Heterocycles, 29, 2093–95 (1989))
und anschließend
von M.E. Jung et al. (Heterocycles, 39, 2, 767–778 (1994)) synthetisiert
worden ist. 2-Bromleptoclinidon ist cytotoxisch im Leukämiezellversuch
mit einer LD50 von 0,4 μg/ml. Die cytotoxischen Eigenschaften
sind von F. Bracher (Pharmazie, 52, 57–60 (1997)) sowohl in vitro – an 60
kultivierten Tumorzelllinien – als
auch in vivo an Fremdtransplantatversuchen mit humanen Tumorzelllinien
(Dickdarmtumore SW-620 und HTC116, Nierentumor A498 und Melanom LOX
IM VI), die Mäusen
implantiert wurden, bestätigt
worden.
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Weitere
von Ascididemin abgeleitete Verbindungen wie 11-Hydroxyascididemin,
11-Methoxyascididemin, 11-Phenyl- und
1.1-Nitrophenylascididemin, 1-Nitro- und 3-Nitroascididemin und
Neocalliactin sind chemisch (gemäß der Numerierung
von S.J. Bloor et al., 1987) von verschiedenen Arbeitsgruppen wie
F.J. Schmitz (J. Org. Chem., 56, 804–8 (1991)) und Y. Kitahara
et al. (Heterocycles, 36, 943–46
(1993), Tetrahedron Lett., 53, 17029–38 (1997)), G. Gellerman et
al. (Tetrahedron Lett., 34, 1827–30 (1993)), S. Nakahara et
al. (Heterocycles, 36, 1139–44
(1993)) und I. Spector et al. (US-Patent 5 432 172, 11. Juli 1995)
beschrieben worden.
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Ascididemin,
2-Bromleptoclinidon und Ascididemin, das gemäß der vom Autor benutzten Nomenklatur in
11-Position mit einer Hydroxygruppe substituiert ist, sind von Schmitz
et al. (Pure and Applied Chem., 7 (62), 1393–1396 (1990)) als solche beschrieben
worden, die in vitro eine cytotoxische Wirkung auf Mausleukämiezellen
(P388) besitzen.
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Die
Erfindung hat eine pharmazeutische Zubereitung zum Gegenstand, die
eine wirksame Menge einer Verbindung enthält, die ausgewählt ist
aus den Verbindungen mit den allgemeinen Formeln I und Ia
worin:
– X ausgewählt ist
aus Sauerstoff, der Gruppe =NH, der Gruppe =N-OH,
– R
1 ausgewählt
ist aus Wasserstoff, den Halogenen, der Nitrogruppe und den Gruppen
-NR
8R
9, in denen
R
8 und R
9 unabhängig voneinander
ausgewählt
sind aus Wasserstoff und C
1–C
4-Alkylgruppen,
– R
2 ausgewählt ist
aus Wasserstoff, den Halogenen,
– R
3 ausgewählt ist
aus den Halogenen, den C
1–C
4-Alkylgruppen
den C
1–C
6-Alkoxygruppen einer Guanidin-Gruppe, den Gruppen
NR
10R
11, in denen
R
10 und R
11 unabhängig voneinander
ausgewählt
sind aus Wasserstoff, den C
1–C
4-Alkylgruppen, C
1–C
4-Phenylalkyl, und den Gruppen -(CH
2)Π-Y,
wobei Y ausgewählt
ist aus den Halogenen und den Gruppen CN, -CH(O-Et)
2,
C
1–C
6-Alkoxy,
-O- (CH
2)
2-N(CH
3)
2, -N(CH
3)
a worin n 1 bis
3 beträgt,
– R
4 ausgewählt
ist aus Wasserstoff, den Halogenen, den Nitrogruppen und den Gruppen
NR
12R
13, in denen R
12 und R
13 unabhängig voneinander
ausgewählt
sind aus Wasserstoff und den C
1–C
4-Alkylgruppen,
– R
5,
R
6 und R
7 ausgewählt sind
aus Wasserstoff, einem Halogenatom, den C
1–C
6-Alkylgruppen, Hydroxyl, C
1–C
6-Alkoxy,
C
1–C
6-Alkoxyalkyl (C
1–C
6) , C
1–C
4-Alkylcarbonyloxyalkyl
(C
1–C
4), -CHO, -COOH, -CN, -CO
2R
14, -CONHR
14, -CONR
14R
15, den Gruppen
– NHCOR
14 und -NR
14R
15, in denen R
14 und
R
15 unabhängig voneinander ausgewählt sind
aus Wasserstoff, den C
1–C
6-Alkylgruppen,
-Phenyl-CO-CH
3 und -CH
2-CH
2-N(CH
3)
2,
– den Gruppen
Phenyl-CO-CH
3 oder -Phenyl-CO-CH=CH-N(CH
3)
2, Morpholino, Nitro, SO
3H,
– den Gruppen
R
16 und
R
17 ausgewählt sind aus den C
1–C
6 Alkylgruppen und Ar eine Arylgruppe mit
6 bis 14 Kohlenstoffatomen ist,
und die Additionssalze dieser
Verbindungen mit pharmazeutisch verträglichen Säuren.
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Die
Erfindung hat insbesondere eine pharmazeutische Zubereitung zum
Gegenstand, die eine wirksame Menge einer Verbindung enthält, die
aus den Verbindungen mit der Formel I ausgewählt ist, worin
– X ausgewählt ist
aus Sauerstoff, der Gruppe =NH, der Gruppe =N-OH,
– R
1 ausgewählt
ist aus Wasserstoff, den Halogenen, der Nitrogruppe und den Gruppen
-NR
8R
9, in denen
R
8 und R
9 unabhängig voneinander
ausgewählt
sind aus Wasserstoff und C
1–C
4-Alkylgruppen,
– R
2 ausgewählt ist
aus Wasserstoff, den Halogenen,
– R
3 ausgewählt ist
aus den Halogenen, den C
1–C
4-Alkylgruppen,den
C
1–C
6-Alkoxygruppen, einer Guanidingruppe, den
Gruppen NR
10R
11,
in denen R
10 und R
11 unabhängig voneinander
ausgewählt
sind aus Wasserstoff, den C
1–C
4-Alkylgruppen, C
1–C
4-Phenylalkyl, –(CH
2)
2-N(CH
3)
2 und –(CH
2)
2-O(CH
2)
2-N(CH
3)
2,
– R
4 ausgewählt
ist aus Wasserstoff, den Halogenen, den Nitrogruppen und den Gruppen
NR
12R
13, in denen R
12 und R
13 unabhängig voneinander
ausgewählt
sind aus Wasserstoff und den C
1–C
4-Alkylgruppen.
– R
5,
R
6 und R
7 ausgewählt sind
aus Wasserstoff , einem Halogenatom, den C
1–C
6-Alkylgruppen, Hydroxyl, C
1–C
6-Alkoxy,
-CHO, -COOH, -CN, -CO
2R
14,
-CONR
14, -CONR
14R
15, den Gruppen -NHCOR
14 und -NR
14R
15-Gruppen, in
denen R
14 und R
15 unabhängig voneinander
ausgewählt
sind aus Wasserstoff , den C
1–C
6-Alkylgruppen und -CH
2-CH
2-N(CH
3)
2,
den Gruppen -Phenyl-CO-CH
3 oder -Phenyl-CO-CH=CH-N(CH
3)
2, Morpholino,
Nitro, SO
3H,
R
16 und
R
17 sind ausgewählt aus den C
1–C
6-Alkylgruppen und Ar ist eine C
6-C
14-Arylgruppe, und die Additionssalze dieser
Verbindungen mit pharmazeutisch verträglichen Säuren.
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Die
Erfindung hat insbesondere eine pharmazeutische Zubereitung zum
Gegenstand, die eine wirksame Menge einer Verbindung enthält, die
ausgewählt
aus den Verbindungen mit der Formel I worin
– X Sauerstoff
bedeutet
– R1 ausgewählt
ist aus Wasserstoff und der Aminogruppe,
– R2 ausgewählt ist
aus Wasserstoff und den Halogenen,
– R3 ausgewählt ist
aus den Halogenen, den C1–C4-Alkylgruppen,
den C1–C6-Alkoxygruppen, einer Guanidingruppe, den
Gruppen -NR10R11,
worin R10 und R11 unabhängig voneinander
ausgewählt
sind aus Wasserstoff, den Gruppen Methyl, -Phenylalkyl (C1–C4) , –(CH2)2-N(CH3)2, -(CH2)2-O- (CH2)2-N(CH3)2,
– R4 ausgewählt
ist aus Wasserstoff, den Halogenen, der Nitrogruppe und der Aminogruppe,
– R5, R6, R7 Wasserstoff
bedeuten,
und die Additionssalze dieser Verbindungen mit pharmazeutisch
verträglichen
Säuren.
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In
ihrer bevorzugten Form hat die Erfindung speziell eine pharmazeutische
Zubereitung zum Gegenstand, die eine wirksame Menge einer Verbindung
enthält,
die ausgewählt
aus den Verbindungen mit den Formeln I und Ia worin
– X Sauerstoff
bedeutet,
– R1 ausgewählt
ist aus Wasserstoff und der Aminogruppe,
– R2 ausgewählt ist
aus Wasserstoff und den Halogenen,
– R3 ausgewählt ist
aus den Halogenen, den C1–C4-Alkylgruppen,
den C1–C6-Alkoxygruppen, einer Guanidingruppe, den – NR10R11-Gruppen, in
denen R10 und R11 unabhängig voneinander
ausgewählt
sind aus Wasserstoff, den Gruppen Methyl, Phenylalkyl (C1–C4) und den Gruppen -(CH2)n-Y, wobei Y ausgewählt ist aus den Halogenen und
den Gruppen CN, -CH (O-Et)2, C1–C6-Alkoxy, -O(CH2)2-N(CH3)2,-N(CH3)2 und n = 1 bis
3 ist.
– R4 ausgewählt
ist aus Wasserstoff, den Halogenen und der Nitro- und Aminogruppe,
– R5 ausgewählt
ist aus Wasserstoff, einem Halogen und einer Methoxygruppe,
– R6, R7 ausgewählt sind
aus Wasserstoff, den C1–C6-Alkoxygruppen und
C1–C6-Alkoxyalkyl (C1–C6) und - CH2OCOCH3 ,
und die Additionssalze dieser Verbindungen
mit pharmazeutisch verträglichen
Säuren.
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Die
Erfindung hat weiterhin die Verbindungen mit der Formel Ia wie zuvor
definiert und die Additionssalze dieser Verbindungen mit pharmazeutisch
verträglichen
Säuren
zum Gegenstand.
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Dabei
werden als "Additionssalze
mit pharmazeutisch verträglichen
Säuren" die Salze bezeichnet, welche
die biologischen Eigenschaften freier Basen ergeben, ohne unerwünschte Wirkungen
zu haben. Diese Salze können
insbesondere diejenigen sein, die mit anorganischen Säuren wie
Salz-, Bromwasserstoff-, Schwefel-, Salpeter- und Phosphorsäure, sauren Metallsalzen wie
Dinatriumorthophosphat und Monokaliumsulfat und organischen Säuren gebildet
werden.
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Ganz
allgemein werden die Verbindungen mit der Formel I gemäß dem allgemeinen
Reaktionsschema erhalten, das von F. Bracher et al. (Heterocycles,
29, 2093–95
(1989)) für
Ascididemin beschrieben worden ist. Gemäß diesem Schema werden die
Verbindungen durch oxidative Aminierung eines 5,8-Chinons, das mit
einem substituierten ortho-Aminoacetophenon
substituiert ist, mit anschließender
Cyclisierung des erhaltenen Diarylamins (Verbindungen mit der Formel
II) zu einem tetracyclischen Chinon-Zwischenprodukt (Verbindungen mit der
Formel III) hergestellt. Das Enamin, das durch Umsetzung der Verbindung
mit der Formel III mit dem Diethylacetal des Dimethylformamids gebildet
worden ist, führt
durch Cyclisierung zum End-Derivat: Reaktionschema
I
Ascididemin (bzw. 9-H-Chino[4,3,2-de][1,10]phenanthrolin-9-on) wurde gemäß dem von
F. Bracher et al. (Heterocycles, 29, 2093–95 (1989)) beschriebenen Verfahren
hergestellt und wird in diesem Dokument mit der Nummer CRL 8274
bezeichnet.
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Einige
Verbindungen können
direkt aus Ascididemin oder einer Verbindung mit der Formel I, die
als Synthesezwischenprodukt verwendet wird, hergestellt werden.
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So
können
insbesondere die Verbindungen mit der Formel I, in welchen R3 eine -NR10R11-Gruppe bedeutet, worin R10 und/oder
R11 keinen Wasserstoff bedeutet (bedeuten),
aus einer Verbindung mit der Formel I, in welcher R3 eine
-NH2-Gruppe bedeutet, erhalten werden.
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Weiterhin
können
die Verbindungen mit der Formel Ia gemäß dem allgemeinen Reaktionsschema
II erhalten werden. Gemäß diesem
Schema werden die Verbindungen durch Kondensation einer substituierten Chlorbenzoesäure mit
Dimethoxyanilin, um die Verbindungen mit der Formel IIa zu bilden,
hergestellt. Nach Umwandlung der Säurefunktion in Methylketon,
Cyclisierung und anschließend
Oxidation wird ein intermediäres
tricyclisches Chinon (Verbindung mit der Formel IIIa) erhalten.
Eine Diels-Alder-Cycloaddition
mit einem 1-Azadien führt
zur Bildung eines tetracyclischen Chinons (Verbindung mit der Formel
IVa). Die Addition von Dimethylformamiddiethylacetal an dieses Chinon
führt zu
einem intermediären
Enamin, das sich in Gegenwart von Ammoniumchlorid zu der Endverbindung
mit der Formel Ia cyclisiert.
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Einige
Verbindungen können
direkt aus dem Ascididemin-Isomeren,
das als 9-H-Chino[4,3,2-de][1,7]phenanthrolin-9-on bezeichnet wird, oder aus einer
Verbindung mit der Formel Ia, die als Synthesezwischenprodukt verwendet
wird, hergestellt werden.
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So
können
insbesondere die Verbindungen mit der Formel Ia, in welcher R3 eine -NR10R11-Gruppe bedeutet, wobei R10 und/oder
R11 keinen Wasserstoff bedeutet (bedeuten),
aus einer Verbindung mit der Formel Ia, in welcher R3 eine
-NH2-Gruppe bedeutet, erhalten werden.
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A – Herstellung von Zwischenprodukten
mit der Formel II (Schema I)
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A-1 – Synthese von 6-(2-Acetyl-4-methylphenylamino) – chinolin-5,8-dion
(Zwischenprodukt A1) (CRL 8322)
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Zu
einer Lösung
von Cerchlorid (1 g, 2,7 mmol) und 5-Methyl-2-aminoacetophenon (0,402
g, 2,7 mmol) in 5 ml Ethanol wurde langsam eine Lösung von
Chinolin-5,8-dion (0,215 g, 1,35 mmol) in 12 ml Ethanol gegeben.
Das Reaktionsmedium (rotgefärbt)
wurde eine Nacht lang bei Umgebungstemperatur gerührt. Es wurde
mit 30 ml 10%iger Essigsäure
hydrolysiert und 4 Mal mit Chloroform extrahiert. Die organischen
Phasen wurden über
MgSO4 getrocknet und anschließend eingedampft.
Das erhaltene Rohprodukt wurde durch Flash-Chromatographie über einer
Siliciumdioxidsäule
(CH2Cl2/MeOH, 95
: 5) gereinigt, wobei es 0,405 g der erwarteten tricyclischen Verbindung
in Pulverform ergab.
Ausbeute ≈ 98%,
1H-NMR
(CDCl3) : 2,42 (s, 3H), 2,77 (s, 3H), 6,86
(s, 1H), 7,38 (dd, 1H, J = 8 und 1,6 Hz), 7,52 (d, 1H, J = 8 Hz),
7,61 (dd, 1H, J = 5,2 und 7,6 Hz), 7,74 (d, 1H, J = 1,6 Hz), 8,46
(dd, 1H, J = 7,6 und 5,2 Hz), 9,02 (dd, 1H, J = 2 und 5,2 Hz), 11,18
(s, 1H).
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A-2 – Synthese von 6-(2-Acetyl-4-chlorphenylamino)chinolin-5,8-dion
(Zwischenprodukt A2)
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Die
Herstellung erfolgte nach dem im Abschnitt A-1 beschriebenen Verfahren:
Chinolin-5,8-dion (0,188 g, 1,18 mmol), Cerchlorid (0,88 g, 2,36
mmol), 5-Chlor-2-aminoacetophenon
(0,4 g, 3,14 mmol), Ethanol (10 + 4 ml), Essigsäure (25 ml). Es wurden 0,3
g eines roten Pulvers erhalten.
Ausbeute ≈ 78%,
1H-NMR
(CDCl3) : 2,65 (s, 3H), 6,84 (s, 1H), 7,52
(dd, 1H, J = 8,8 Hz), 7,57 (d, 1H, J = 8,8 Hz), 7,63 (dd, 1H, J
= 8 und 4,4 Hz), 7,89 (d, 1H, J = 2,4 Hz), 8,46 (dd, 1H, J = 0,8
und 8 Hz), 9,02 (dd, 1H, J = 2 und 5,2 Hz), 11,18 (s, 1H).
13C-NMR (CDCl3) :
28,5; 107,36; 121,86; 126,69; 126,85; 127,49; 128,39; 132,10; 134,06;
134,75; 138,36; 143,29; 148,32; 155,22; 181,28; 182,63; 200,39.
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A-3 – Synthese von 6-(2-Acetyl-4-benzylaminophenylamino) – chinolin-5,8-dion
(Zwischenprodukt A3)
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Die
Herstellung erfolgte gemäß dem im
Abschnitt A-1 beschriebenen Verfahren: Chinolin-5,8-dion (0,250
g, 1,57 mmol), Cerchlorid (0,77 g, 3,14 mmol), 5-Benzylamino-2-aminoacetophenon
(0,603 g, 3,14 mmol), Ethanol (15 + 7 ml), Essigsäure (35
ml). Es wurden 0,56 g eines roten Pulvers erhalten:
Ausbeute ≈ 91
1H-NMR
(CDCl3) : 2,54 (s, 3H), 4,38 (s, 2H), 6,70
(s, 1H), 6,83 (dd, 1H, J = 9,6 und 3,2 Hz), 7,08 (d, 1H, J = 3,2
Hz), 7,30–7,37
(m, 5H), 7,43 (d, 1H, J = 9,6 Hz), 7,58 (dd, 1H, J = 7,6 und 4,8
Hz), 8,43 (dd, 1H, J = 7,6 und 2 Hz), 9,03 (dd, 1H, J ≈ 2 und 4,8
Hz), 10,67 (s, 1H).
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A-4 – Synthese von 6-(2-Acetyl-5-bromphenylamino)chinolin-5,8-dion
(Zwischenprodukt A4) (CRL8268)
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Die
Herstellung erfolgte gemäß dem von
F. Bracher in Liebigs Ann. Chem., 205–206 (1990) beschriebenen Verfahren.
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A-5 – Synthese von 6-(2-Acetyl-4-dimethylaminophenylamino)-chinolin-5,8-dion
(Zwischenprodukt A5)
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Die
Herstellung erfolgte gemäß dem im
Abschnitt A-1 beschriebenen Verfahren: Chinolin-5,8-dion (0,36 g,
2,26 mmol), Cerchlorid (1,67 g, 4,49 mmol), 5-Dimethylamino-2-aminoacetophenon
(0,8 g, 4,49 mmol), Ethanol (20 + 10 ml), Essigsäure (50 ml). Es wurden 1,26
g eines roten Pulvers erhalten.
Ausbeute ≈ 84%,
1H-NMR
(CDCl3) : 2,85 (s, 3H), 3,12 (s, 6H), 6,72
(s, 1H) 6,90 (dd, 1H, J = 2,8 und 9,2 Hz), 7,15 (d, 1H, J = 2,8 Hz),
7,49 (d, 1H, J = 9,2 Hz), 7,58 (dd, 1H, J = 8 Hz und 4,4 Hz), 8,43
(dd, 1H, J = 1,6 und 8 Hz), 9,00 (dd, 1H, J = 1,6 und 4,4 Hz), 10,69
(s, 1H).
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A-6 – Synthese von -6- (2-Acetyl-4-methoxyphenylamino) – chinolin-5,8-dion
(Zwischenprodukt A6)
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Die
Herstellung erfolgte gemäß dem im
Abschnitt A-1 beschriebenen Verfahren: Chinolin-5,8-dion (3,51 g,
22,08 mmol), Cerchlorid (16,4 g, 44,03 mmol), 5-Methoxy-2-aminoacetophenon
(7,29 g, 44,18 mmol), Ethanol (200 + 90 ml), Essigsäure (500
ml). Es wurden 4,25 g eines roten Pulvers erhalten.
Ausbeute ≈ 60%,
1H-NMR (CDCl3): 2,65
(s, 3H), 3,87 (s, 3H), 6,76 (s, 1H) 7,12 (dd, 1H, J = 2,8 und 8,8
Hz), 7,42 (d, 1H, J = 2,8 Hz), 7,55 (d, 1H, J = 8,8 Hz), 7,61 (dd,
1H, J = 7,6 und 4,4 Hz), 8,45 (dd, 1H, J = 1,6 und 7,6 Hz), 9,01
(dd, 1H, J = 1,6 und 4,4 Hz), 10,80 (s, 1H).
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A-7 – Synthese von 4,6-Bis(2-acetylanilino)-chinolin-5,8-dion (Zwischenprodukt
A7)
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Die
Herstellung erfolgte gemäß dem im
Abschnitt A-1 beschriebenen Verfahren: 4-Chlorchinolin-5,8-dion
(3,5 g, 18 mmol), Cerchlorid (13,5 g, 36,24 mmol), 2-Aminoacetophenon
(4,4 ml, 36 mmol), Ethanol (160 + 70 ml), Essigsäure (400 ml). Es wurden 2,32
g eines roten Pulvers erhalten. Ausbeute ≈ 30%,
1H-NMR
(CDCl3) : 2,69 (s, 3H), 2,72 (s, 3H), 6,85
(s, 1H), 7,18 (ddd, 1H, J = 7,6 und 7,6 und 0,8 Hz), 7,28 (m, 1H),
7,30 (d, 1H, J = 6,4 Hz), 7,54–7,59
(m, 3H), 7,63 (d, 1H, J = 7,6 Hz), 7,91 (dd, 1H, J = 1,6 und 8,4
Hz), 7,94 (dd, 1H, J = 1,2 und 8,4 Hz), 8,47 (d, 1H, J = 6,4 Hz),
11,35 (s, 1H), 12,35 (s, 1H).
-
A8 – Synthese von 6-(2-Acetyl-4-bromphenylamino)-4-methoxychinolin-5,8-dion
(Zwischenprodukt A8)
-
Die
Herstellung erfolgte gemäß dem im
Abschnitt A-1 beschriebenen Verfahren: 4-Methoxychinolin-5,8-dion
(1,57 g, 9,1 mmol), Cerchlorid (3,1 g, 8,3 mmol), 5-Brom-2-aminoacetophenon
(Leonard, Boyd, J. Org. Chem., 11, 419–423 (1946)) (1,95 g, 9,1 mmol),
Ethanol (200 ml), Essigsäure
(180 ml). Es wurden nach Reinigung durch Flash-Chromatographie über einer
Siliciumdioxidsäule
(CH2Cl2/MeOH, 95
: 5) 1,22 g eines orange Pulvers erhalten.
Ausbeute = 37%,
1H-NMR (CDCl3): 3,15
(s, 3H), 4,58 (s, 3H), 7,61 (d, 1H, J = 6 Hz), 7,74 (s, 1H), 7,99
(d, 1H, J = 8,8 Hz), 8,14 (dd, 1H, J = 8,8 und 2,4 Hz), 8,51 (d,
1H, J = 2,8 Hz), 9,32 (d, 1H, J = 6 Hz), 11,68 (s, 1H).
-
A-9 – Synthese von 2-Methoxy-6-(2-acetylphenylamino)chinolin-5,8-dion
(Zwischenprodukt A9)
-
Eine
Lösung
von o-Aminoacetophenon (0,41 g, 3,1 mmol) in Ethanol (6 ml) wurde
zu einer Suspension von 2-Methoxychinolin-5,8-dion (0,54 g, 2,8
mmol) und Cerchlorid (1,16 g, 4,7 mmol) in Ethanol (100 ml) gegeben.
Das Reaktionsmedium wurde 40 h lang bei Umgebungstemperatur gerührt. Nach
Aufkonzentrierung in einem Rotationsverdampfer wurde das erhaltene
Rohprodukt durch Filtration über
Siliciumdioxid (CHCl3/Heptan, 98 : 2) gereinigt,
um das erwartete Kondensationsprodukt in Form eines roten Pulvers
(0,35 g) zu ergeben.
Ausbeute ≈ 38%,
Schmelzpunkt ≈ 258°C,
1H-NMR (CDCl3) :
2,67 (s, 3H); 4,15 (s, 3H); 6,79 (s, 1H); 6,98 (d, 1H, J = 8,8 Hz);
7,18 (ddd, 1H, J = 8,1, 8,4 und 1,5 Hz); 7,56 (dd, 1H, J = 8,4 und
1,5 Hz) 7,61 (ddd, 1 H, J = 8,1 und 8,4 und 1,1 Hz); 7,94 (dd, 1H,
J = 8,1 und 1,5 Hz); 8,31 (d, 1H, J = 8,8 Hz).
13C-NMR
(CDCl3): 28,51; 54,73; 106,02; 115,22; 120,78;
122,50; 123,11; 125,70; 132,34; 134,24; 137,18; 140,05; 143,30;
148,21; 167,75; 180,88; 183,05; 201,41.
IR (CHCl3)
: 1 668; 1 644 cm–1.
-
A-10 – Synthese von 3-Hydroxymethyl-6-(2-acetylphenylamino)-chinolin-5,8-dion
(Zwischenprodukt A10)
-
a) – 3-Hydroxymethyl-5,8-dimethoxychinolin
-
Eine
Lösung
von LiAlH4 1M/Et2O
(5 ml, 5 mmol) wurde zu einer Lösung
von Ethyl-5,8-dimethoxychinolin-3-carboxylat (180 mg, 0,689 mmol)
in 60 ml THF unter Stickstoff tropfenweise zugegeben: Das Gemisch wurde
15 Stunden lang bei Umgebungstemperatur gerührt und anschließend in
15 ml NaOH 1 N und 40 ml Wasser gegossen. Nach Extraktion mit CH2Cl2 (3 × 100 ml)
und anschließender
Trocknung der organischen Phase über
MgSO4 wurde der Extrakt im Rotationsverdampfer
auf konzentriert. Das Rohprodukt wurde durch Flash-Chromatographie
(CH2Cl2 : MeOH,
95 : 5) gereinigt, um das erwartete Produkt in Form eines kastanienbraunen
Pulvers (72 mg) zu ergeben.
Ausbeute = 48%,
Schmelzpunkt ≈ 150°C,
1H-NMR (CDCl3) :
3,92 (s, 3H); 4,00 (s, 3H); 4,88 (s, 2H); 6,72 (d, 1H, J = 8,4 Hz);
6,88 (d, 1H, J = 8,4 Hz); 8,47 (d, 1H, J = 2,2 Hz); 8,87 (d, 1H,
J = 2,2 Hz).
13C-NMR (CDCl3)
: 55,76; 56,00; 63,09; 103,95; 106,70; 121,25; 128,62; 133,35; 139,80;
148,61; 149,21; 149,41.
IR (CDCl3)
: 3 607, 3 417, 1 622, 1 605 cm–1.
-
b) – 3-Hydroxymethylchinolin-5,8-dion
-
Eine
Lösung
von 3-Hydroxymethyl-5,8-dimethoxychinolin (55 mg, 0,25 mmol) und
Ammoniumcernitrat (550 mg, 1 mmol) in einem Gemisch aus CH3CN/H2O (3 ml/1 ml)
wurde 40 min lang bei Umgebungstemperatur gerührt. Nach Zugabe von 5 ml H2O und 10 ml einer gesättigten NaHCO3-Lösung wurde
das Medium mit CH2Cl2 (6 × 30 ml)
extrahiert und wurden die organischen Phasen über MgSO3 getrocknet.
Nach Verdampfung des Lösungsmittels
im Rotationsverdampfer wurde das erwartete Chinon in Form eines
kastanienbraunen Pulvers (11 mg) erhalten.
Ausbeute ≈ 22%,
Schmelzpunkt ≈ 150°C,
1H-NMR (CDCl3) :
4,95 (s, 2H) 7,06 (d, 1H, J = 10,2 Hz); 7,15 (d, 1H, J = 10,2 Hz);
8,43 (s, 1H); 9,03 (s, 1H).
13C-NMR
(CDCl3) : 62,03; 128,86; 132,26; 138,00;
139,11; 141,33; 146,58; 153,10; 183,12; 184,54.
IR (CHCl3) : 3 413; 1 680; 1596 cm–1.
-
c) – Synthese von 3-Hydroxymethyl-6-(2-acetylphenylamino)-chinolin-5,8-dion
(Zwischenprodukt A10)
-
Eine
Lösung
von 2-Aminoacetophenon (0,18 g, 1,33 mmol) wurde zu einer Suspension
von 3-Hydroxymethylchinolin-5;8-dion
(0,22 g, 1,16 mmol) und Cerchlorid (0,6 g, 2,43 mmol) in Ethanol
(40 ml) gegeben. Das Reaktionsmedium wurde 3 h lang in der Dunkelheit
bei Umgebungstemperatur gerührt.
Nach Aufkonzentrierung im Rotationsverdampfer wurde das Rohprodukt
durch Filtration über
Siliciumdioxid (CH2Cl2/MeOH,
98 : 2) gereinigt, um das erwartete Kondensationsprodukt in Form
eine s violetten Pulvers (0,16 g) zu ergeben.
Ausbeute ≈ 42%,
Schmelzpunkt ≈ 258°C,
1H-NMR (DMSO-d6)
: 2,67 (s, 3H); 4,73 (d, 2H, J = 5,5 Hz) ; 5,67 (t, 1H, J = 5,5
Hz) ; 6,64 (s, 1H); 7,0 (m, 1H); 7,71 (m, 2H); 8,12 (d, 1H, J =
8,0 Hz); 8,35 (d, 1H, J = 2,0 Hz); 8,93 (d, 1H, J = 2,0 Hz); 1.1,02
(s, 1H).
13C-NMR (CDCl3):
28,81; 60,06; 106,52; 120,96; 123,44; 126,14; 127,23; 131,52; 132,69;
134,43; 138,91; 141,75; 143,55; 146,62; 152,81; 181,62; 181,84;
202,02.
IR (CHCl3) : 3 440, 1 690,
1 661, 1 640 cm–1.
-
B – Herstellung von Zwischenprodukten
mit der Formel SIS (Schema II)
-
B-'1 – Synthese
von 9,11-Dimethyl-l,6-diazanaphthacen-5,12-dion (Zwischenprodukt B1) (CRL 8324
-
1,9
ml Schwefelsäure,
gelöst
in 9,6 ml Essigsäure,
wurden langsam zu einer Lösung
des tricyclischen Zwischenproduktes A1 (0,4
g, 1,3 mmol) in 12 ml Essigsäure
zugegeben. Das Reaktionsmedium wurde 30 Minuten lang unter Rückfluss
gekocht und anschließend,
nach Abkühlung,
in ein Eiswürfel
enthaltendes Becherglas gegossen. Es wurde mit NH4OH
neutralisiert und anschließend
4 Ma1 mit Dichlormethan extrahiert. Die organischen Phasen wurden über MgSO4 getrocknet und anschließend verdampft. Das erhaltene
Rohprodukt wurde durch Flash-Chromatographie über einer Siliciumdioxidsäule (CH2Cl2/MeOH, 95 : 5) gereinigt,
um 0,325 g der erwarteten tetracyclischen Verbindung zu ergeben.
Ausbeute ≈ 86%,
1H-NMR (CDCl3) :
2,64 (s, 3H), 3,29 (s, 3H), 7,74 (dd, 1H, J = 7,6 und 4,8 Hz), 7,75
(dd, 1H, J = 8,4 und 1,6 Hz), 8,12 (dd, J = 1,6 Hz), 8,33 (d, 1H,
J = 8,4), 8,71 (dd, 1H, J = 2 und 7,6 Hz), 9,13 (dd, 1H, J = 2 und
4,8 Hz).
-
B-2 – Synthese "von 9-Chlor-11-methyl-1,6-diazanaphthacen-5,12-dion (Zwischenprodukt
B2)
-
Die
Herstellung erfolgte gemäß dem im
Abschnitt B-1 beschriebenen Verfahren. Tricyclisches Zwischenprodukt
A2 (0,289 g, 0,88 mmol), Schwefelsäure (1,3
ml), Essigsäure
(8 + 6,5 ml). Nach Reinigung durch Flash-Chromatographie (CH2Cl2/MeOH, 95 : 5)
wurden 0,26 g Tetracyclus erhalten.
Ausbeute : 95% ,
1H-NMR (CDCl3) :
3,25 (s, 3H), 7,76 (dd, 1H, J = 8 und 4,8 Hz), 7,85 (dd, 1H, J =
8,8 und 2 Hz), 8,33 (dd, 1H, J = 2 Hz), 8,38 (d, 1H, J = 8,8), 8,71
(dd, 1H, J = 1,6 und 8 Hz), 9,15 (dd, 1H, J = 1,6 und 4,8 Hz).
-
B-3 – Synthese von 9-Benzylamino-11-methyl-l,6-diazanaphthacen-5,12-dion
(Zwischenprodukt B3)
-
Die
Herstellung erfolgte gemäß dem im
Abschnitt B-1 beschriebenen Verfahren. Zwischenprodukt A3 (4 g, 10 mmol), Schwefelsäure (15,1
ml), Essigsäure
(92 + 75 ml). Nach Behandlung wurden 3,58 g Tetracyclus erhalten.
Ausbeute ≈ 98%,
1H-NMR (CDCl3): 3,09
(s, 3H), 4,52 (d, 2H), 4,86 (t, 1H), 7,06 (d, 1H, J = 2,8 Hz), 7,29
(dd, 1H, J = 9,2 und 2, 8 Hz), 7,3–7,43 (m, 5H), 7,71 (dd, 1H,
J = 4,8 und 8 Hz), 8,20 (d, 1H, J = 9,8 Hz), 8,69 (dd, 1H, J = 1,6
und 8 Hz), 9,09 (dd, 1H, J = 1,6 und 4,8 Hz).
-
B-4 – Synthese von 8-Brom-11-methyl-l,6-diazanaphthacen-5,12-dion (Zwischenprodukt
B4)
-
Herstellung
gemäß dem von
F. Bracher in Liebigs Ann. Chem., 205–206 (1990) beschriebenen Verfahren.
-
B-5 – Synthese von 9-Dimethylamino-11-methyl-1,6-diazanaphthacen-5,12-dion
(Zwischenprodukt B5)
-
Die
Herstellung erfolgte gemäß dem im
Abschnitt B-1 beschriebenen Verfahren. Tricyclisches Zwischenprodukt
A5 (0,76 g, 2,27 mmol), Schwefelsäure (3,5
ml), Essigsäure
(20 + 18 ml). Nach Behandlung wurden 0,67 g Tetracyclus erhalten.
Ausbeute ≈ 93%,
1H-NMR (CDCl3) :
3,17 (s, 3H), 3,21 (s, 6H), 7,04 (d, 1H, J = 3,2 Hz), 7,51 (dd,
1H, J = 3,2 und 9,2 Hz), 7,71 (dd, 1H, J = 8 und 4,4 Hz), 8,26 (d,
1H, J = 9,2 Hz), 8,7 (dd, 1H, J = 1,6 und 8 Hz), 9,09 (dd, 1H, J
= 1,6 und 4,4 Hz).
-
B-6 – Synthese von 9-Methoxy-11-methyl-1,6-diazanaphthacen-5,12-dion
(Zwischenprodukt B6)
-
Die
Herstellung erfolgt gemäß dem im
Abschnitt B-1 beschriebenen Verfahren. Tricyclisches Zwischenprodukt
A6 (4,25 g, 13,18 mmol), Schwefelsäure (20
ml), Essigsäure
(110 + 100 ml). Das durch Flash-Chromatographie (CH2Cl2/MeOH, 100 : 3) erhaltene Produkt wurde
mit Ethylether gewaschen, um 2,9 g Tetracyclus zu ergeben.
Ausbeute ≈ 72%,
1H-NMR (CDCl3) :
3,25 (s, 3H), 4,02 (s, 3H), 7,49 (d, 1H, J = 3,3 Hz), 7,56 (dd,
1H, J = 3,3 und 9,3 Hz), 7,74 (dd, 1H, J = 8,3 und 4,3 Hz), 8,34
(d, 1H, J = 9,3 Hz), 8,71 (dd, 1H, J = 2,5 und 8,3 Hz) 9,12 (dd,
1H, J = 2,5 und 4,3 Hz).
-
B-7 – Synthese von 4-(2-Acetylanilino)-11-methyl-1,6-diazanaphthacen-5,12-dion
(Zwischenprodukt B7) (CRL 8332)
-
Die
Herstellung erfolgte gemäß dem im
Abschnitt B-1 beschriebenen Verfahren. Tricyclisches Zwischenprodukt
A7 (1 g, 2,35 mmol), Schwefelsäure (3,5
ml), Essigsäure
(18 ml). Das durch Flash-Chromatographie (CH2Cl2/MeOH, 100 : 3) erhaltene Produkt wurde
mit Ethylether gewaschen, um 0,6 g Tetracyclus in Form eines orange
Pulvers zu ergeben.
Ausbeute ≈ 63%,
1H-NMR (CDCl3) :
2,59 (s, 3H), 3,25 (s, 3H), 7,29 (ddd, 1H, J = 7,2 und 7,2 und 1,2
Hz), 7,37 (d, 1H, J = 6 Hz), 7,54 (ddd, 1H, J = 6,8 und 6,8 und
1,6 Hz), 7,59 (d, 1H, J = 6,8 Hz), 7,74 (dd, 1H, J = 7,2 und 1,2
Hz), 7,76 (dd, 1H, J = 6,8 und 1,6 Hz), 7,87–7,918 (m, 2H), 8,34 (d, 1H,
J = 8,4 Hz), 8,43 (d, 1H, J = 8,4 Hz), 8,54 (d, 1H, 6 Hz), 12,5
(s, 1H).
-
B-8 – Synthese von 4-Methoxy-9-brom-11-methyl-1,6-diazanaphthacen-5,12-dion
(Zwischenprodukt B8)
-
Die
Herstellung erfolgte gemäß dem im
Abschnitt B-1 beschriebenen Verfahren. Tricyclisches Zwischenprodukt
A8 (1,22 g, 3,04 mmol), Schwefelsäure (4,5
ml), Essigsäure
(27 + 23 ml). Das durch Flash-Chromatographie (CH2Cl2/MeOH, 100 : 3) erhaltene Produkt wurde
mit Ethylether gewaschen, um 0,76 g Tetracyclus in Form eines gelben
Pulvers zu ergeben.
Ausbeute ≈ 63%,
1H-NMR (CDCl3) :
3,21 (s, 3H), 4,10 (s, 3H), 7,18 (d, 1H, J = 6 Hz), 7,96 (dd, 1H,
J = 8,8 und 2 Hz), 8,27 (d, 1H, J = 8,8 Hz), 8,47 (d, 1H, J = 2
Hz), 8,89 (d, 1H, J = 6 Hz).
-
B-9 – Synthese von 2-Methoxy-11-methyl-1,6-
diazanaphthacen-5,12-dion (Zwischenprodukt B9)
-
Eine
Lösung
von 2-Methoxy-6-(2-acetylphenylamino)chinolin-5,8-dion (0,34 g,
1,1 mmol) in einem Essigsäure/Schwefelsäure-Gemisch
(25 mol/2,7 ml) wurde 45 min lang bei 90°C erhitzt. Nach Abkühlung wurde das
Reaktionsmedium in ein Wasser/Eis-Gemisch (200 ml) gegossen, anschließend durch
K2CO3 auf pH 8 alkalisch
gemacht und mit CHCl3 (3 × 200 ml)
extrahiert. Die organischen Phasen wurden über MgSO4 getrocknet
und anschließend
im Rotationsverdampfer aufkonzentriert. Das erhaltene Rohprodukt
wurde durch Filtration über
Siliciumdioxid (CHCl3) gereinigt, um den
erwarteten Tetracyclus in Form eines beigen Pulvers (0,23 g) zu
ergeben.
Ausbeute ≈ 71%,
Schmelzpunkt ≈ 260°C,
1H-NMR (CDCl3) :
3,32 (s, 3H); 4,23 (s, 3H); 7,14 (d, 1H, J = 8,8 Hz); 7,79 (ddd,
1H, J = 8,6, 8,4 und 1,2 Hz); 7,91 (ddd, 1H, J = 8,4, 8,6 und 1,2
Hz); 8,38 (dd, 1H, J = 8,6 und 1,2 Hz); 8,46 (dd, 1H, J = 8,4 und
1,2 Hz); 8, 58 (d, 1H, J = 8, 8 Hz).
13C-NMR
(CDCl3): 16,63; 54,76; 117,29; 125,29; 125,50;
125,64; 129,62; 129,75; 132,37; 132,57; 138,12: 147,73; 148,63;
149,69; 152,28; 167,77; 181,10; 183,55.
IR (CHCl3)
: 1 683, 1 599 cm–1.
-
B-10 – Synthese von 3-Acetoxymethyl-11-methyl-1,6-diazanaphthacen-5,12-dion
(Zwischenprodukt B10)
-
Eine
Lösung
von 3-Hydroxymethyl-6-(2-acetylphenylamino)chinolin-5,8-dion (Zwischenprodukt
A10) (0,248 g, 0,77 mmol) in einem Essigsäure/Schwefelsäure-Gemisch
(16 m1/1,3 ml) wurde 2 h 30 min lang bei 90°C erhitzt, Nach Abkühlung wurde
das Reaktionsmedium in ein Wasser/Eis-Gemisch (15 ml) gegossen und mit
Na2CO3 auf pH 9
alkalisch gemacht. Das Medium wurde anschließend mit CH2Cl2 (3 × 150
ml) extrahiert. Die organischen Phasen wurden über MgSO4 getrocknet
und anschließend
im Rotationsverdampfer auf konzentriert. Das erhaltene Rohprodukt
wurde durch Filtration über
Siliciumdioxid (CH2Cl2/MeOH,
98 : 2) gereinigt, um die erwartete Verbindung in Form eines kastanienbraunen
Pulvers (0,21 g) zu ergeben.
Ausbeute ≈ 85%,
Schmelzpunkt ≈ 210°C,
1H-NMR (CDCl3) :
2,18 (s, 3H); 3,30 (s, 3H); 5,31 (s, 2H); 7,78 (ddd, 1H, J = 1,1,
6,8 und 8,1 Hz); 7,92 (ddd, 1H, J = 1,1, 6,8 und 8,1 Hz) ; 8,37
(dd, 1H, J = 8,1 und 1,1 Hz); 8,43 (dd, 1H, J = 8,1 und 1,1 Hz);
8,66 (d, 1H, J = 2,2 Hz) ; 9,09 (d, 1H, J = 2, 2 Hz).
13C-NMR (CDCl3):
16,06; 20,11; 62,06; 124,81; 124,91; 129,06; 129,18; 129,29; 131,70;
132,18; 134,06; 136,09; 146,86; 147,97; 149,01; 152,19; 154,30;
169,72; 180,96; 182,34.
IR (CHCl3)
: 3 420, 1 746, 1 692 cm–1.
-
C – Herstellung von Zwischenprodukten
mit der Formel IIIa (Reaktionsschema II)
-
1) Synthese von N-(2,5-Dimethoxyphenyl)anthranilsäure (Verbindung
4)
-
Ein
Gemisch aus 2-Chlorbenzoesäure
(9,2 g, 60 mmol), Dimethoxyanilin (10 g, 65 mmol), Kupfer (0, 96
g), Cu2O (0,96 g) und K2CO3 (10,4 g) in 120 ml Diglym wurde eine Nacht
lang unter Rückfluss
gekocht. Nach Verdampfung des Lösungsmittels
wurde das Reaktionsmedium mit 1 N Natronlauge alkalisch gemacht.
Es wurde Ether zugegeben, anschließend das Medium über Siliciumdioxid
filtriert und die Etherphase entfernt. Die wässrige Phase wurde mit konzentrierter
HCl angesäuert
und anschließend
mit Ethylacetat extrahiert. Nach Trocknung über MgSO4 und
Verdampfung des Lösungsmittels
im Rotationsverdampfer wurde das erhaltene Rohprodukt durch Filtration über Siliciumdioxid
(CH2Cl2) gereinigt,
um das erwartete Kondensationsprodukt in Form eines gelben Pulvers
(14,5 g) zu ergeben.
Ausbeute ≈ 89%,
Schmelzpunkt ≈ 138°C,
1H-NMR (CDCl3) :
3,77 (s, 3H); 3,85 (s, 3H); 6,57 (dd, 1H, J = 8,8 und 2,9 Hz); 6,77
(ddd, 1H, J = 1,9 und 7,5 Hz); 6,87 (d, 1H, J = 9,2 Hz); 7,04 (d,
1H, J = 2,9 Hz); 7,3 bis 7,4 (m, 2H), 9,35 (s breit, 1H).
13C-NMR (CDCl3):
55,76; 56,45; 107,30; 107,71; 112,00; 112,26; 114,70; 117,53; 130,78;
132,60; 134,09; 145,98; 147,71; 153,75; 172,95.
IR (CHCl3) : 3 327; 1 685 cm–1.
-
2) Synthese von 2-(2,5-Dimethoxyphenylamino)acetophenon
(Verbindung 5)
-
16
ml McLi (1,4 M/Et2O) wurden bei 0°C unter N2 zu einem Gemisch aus N-(2,5-Dimethoxyphenyl)anthranilsäure (2 g,
73 mmol) in 14 ml THF gegeben. Nach Temperaturanstieg wurde das
Medium 2 h lang unter Rückfluss
gekocht, anschließend
wurden 100 ml Wasser zugegeben und wurde das Gemisch mit Ether (3 × 100 ml)
extrahiert. Nach Trocknung über
MgSO4 wurde das Lösungsmittel im Rotationsverdampfer verdampft, um
das erwartete Derivat in Form eines gelben Feststoffs (1,49 g) zu
ergeben.
Ausbeute ≈ 75%,
Schmelzpunkt ≈ 79°C,
1H-NMR (CDCl3) :
2,64 (s, 3H) ; 3,76 (s, 3H); 3,84 (s, 3H); 6,55 (dd, 1H, J = 8,8
und 2,9 Hz); 6,73 (dd, 1H, J = 1,4 und 7,5 Hz); 6,85 (d, 1H, J =
8,8 Hz); 7,04 (d, 1H, J = 2,9 Hz); 7,3 bis 7,4 (m, 2H); 7,81 (dd,
1H, J = 1,5 und 8,0 Hz); 10,5 (s breit, 1H).
13C-NMR
(CDCl3): 48,15; 55,73; 56,36; 107,10; 107,72;
112,05; 114,80; 116,84; 120,09; 130,68; 132,42; 134,35; 145,98;
146,67; 153,62; 201,00.
IR (CHCl3)
: 3 350; 1 642 cm–1.
-
3) Synthese von 1,4-Dimethoxy-9-methylacridin
(Verbindung 6 )
-
Ein
Gemisch aus 2-(2,5-Dimethoxyphenylamino)acetophenon (1,3 g, 48 mmol)
und Polyphosphorsäure
(13 g, 133 mmol) wurde 1 h lang bei 100°C erhitzt. Nach Zugabe von 50
ml Wasser wurde das Gemisch mit 4 M Natronlauge neutralisiert und
anschließend
mit CHCl3 (3 × 100 ml) extrahiert. Nach
Trocknung über
MgSO4 und Verdampfung des Lösungsmittels
wurde das erhaltene Rohprodukt durch Filtration über Siliciumdioxid (CH2Cl2) gereinigt,
um das erwartete tricyclische Derivat quantitativ in Form eines
orangekastanienbraunen Feststoffs zu ergeben.
Schmelzpunkt ≈ 136°C,
1H-NMR (CDCl3) :
3,36 (s, 3H); 3,96 (s, 3H); 4,09 (s, 3H); 6,68 (d, 1H, J = 8,0 Hz);
6,89 (d, 1H, J = 8,4 Hz); 7,54 (m, 1H); 7,73 (m, 1H); 8,32 (d, 1H,
J = 8,4); 8, 3,6 (d, 1H, J = 8,8 Hz),
13C-NMR
(CDCl3): 17,78; 55,66; 56,13; 102,43; 105,18;
120,25; 124,28; 125,62; 126,59; 129,44; 130,81; 142,45; 144,23;
147,21; 149,46; 151,45.
IR (CHCl3)
: 1 685; 1 661 cm–1.
-
3) Synthese von 9-Methylacridin-l,4-dion
(Verbindung 7)
-
Eine
Lösung
von 1,4-Dimethoxy-9-methylacridin (20 mg, 0,079 mmol) und Ammoniumcernitrat
(196 mg, 0,357 mmol) in einem CH2C12/H2O-Gemisch (0,5
ml/0,25 ml) wurde 20 min lang bei 0°C gerührt. Nach Zugabe von 1,4 ml
H2O und 0,4 ml einer gesättigten NaHCO3-Lösung wurde
das Gemisch weiter gerührt
und anschließend
mit CH2Cl2 (3 × 3 ml)
extrahiert. Die organischen Phasen wurden über MgSO4 getrocknet.
Nach Verdampfung des Lösungsmittels
im Rotationsverdampfer wurde das erwartete Chinon in Form eines
kastanienbraunen Pulvers (15 mg erhalten).
Ausbeute ≈ 90%,
Schmelzpunkt > 260°C,
1H-NMR (CDCl3): 3,22
(s, 3H) 7,09 (d, 1H, J = 10,3 Hz); 7,1.8 (d, 1H, J = 10,3 Hz); 7,78
(dd, 1H, J = 8,5 und 8,5 Hz); 7,91 (dd, 1H, 8,5 und 8,5 Hz); 8,32
(d, 1H, J = 8,5); 8,43 (d, 1H, J = 8,5 Hz).
13C-NMR
(CDCl3): 15,87; 124,40; 125,41; 126,30;
129,61; 132,32; 132,52; 137,88; 141,61; 147,05; 148,23; 151,23;
183,43; 186,69.
IR (CHCl3) : 1 701;
1 661 cm–1.
-
D -Herstellung von Zwischenprodukten
mit der Formel IVa (Reaktionsschema II)
-
D-1 – Synthese von 6-Methyl-1,11-diazanaphthacen-5,12-dion (Zwischenprodukt
D1)
-
Eine
Lösung
von 9-Methylacridin-1,4-dion (200 mg, 0,896 mmol), Acrolein-N,N-dimethylhydrazon
(96 mg, 0,984 mmol) und Essigsäureanhydrid
(1 ml) in 20 ml CH2Cl2 wurde
30 min lang unter N2 bei Umgebungstemperatur
gerührt.
Nach Aufkonzentrierung des Lösungsmittels
wurde das Medium durch Filtration über Siliciumdioxid (CH2Cl2) gereinigt,
um das nicht vollständig
aromatische Additionsprodukt zu gewinnen. Eine Suspension aus dieser
Verbindung und Pd/C 10% (20 mg) in 4 ml Toluol wurde 30 min lang
unter Rückfluss
gekocht. Nach Aufkonzentrierung wurde das erhaltene Rohprodukt durch
Flash-Chromatographie über
Siliciumdioxid (CH2Cl2/MeOH,
98 : 2) gereinigt, um den erwarteten Tetracyclus in Form eines beigen
Pulvers (23 mg) zu ergeben.
Ausbeute ≈ 13%,
1H-NMR
(CDCl3): 3,32 (s, 3H) 7,78–7,83 (m,
2H); 7,95 (ddd, 1H, J = 8,4, 7,7 und 1,5 Hz); 8,39 (dd, 1H, J =
8,8 und 1,5 Hz); 8,51 (dd, 1H, J = 7,7 und 1,5 Hz); 8,68 (dd, 1H,
J = 8,1 und 1,9 Hz); 9,16 (dd, 1H, J = 4, 8 und 1,9 Hz).
13C-NMR (CDCl3):
16,67; 124,59; 125,44; 128,39; 129,76; 129,89; 132,25; 132,54; 132,88;
135,93; 148,00; 148,59; 148,73; 152,48; 155,31; 180,81; 184,37.
IR
(CHCl3) : 1 703; 1 663 cm–1.
-
D-2 – Synthese von 3-Methoxy-6-methyl-1,11-diazanaphthacen-5,12-dion
(Zwischenprodukt D2)
-
3-Methoxy-6-methyl-1,11-diazanaphthacen-5,12-dion
wurde gemäß dem in
D-1 beschriebenen Verfahren aus einer Lösung von 9-Methylacridin-1,4-dion
(Verbindung 7) (200 mg, 0,896 mmol), 2-Methoxy-2-propenaldimethylhydrazon
(126 mg, 0,984 mmol) und Essigsäureanhydrid
(1 ml) in 20 ml CH2Cl2 hergestellt.
-
Beispiel 1
-
5-Methyl-9H-chino[4,3,2-de][1,10]phenanthrolin-9-on
(CRL 8323)
-
Eine
Lösung
von dem intermediären
Tetracyclus B1 (1 g, 3,47 mmol) und Dimethylformamiddiethylacetal
(2 ml, 10,41 mmol) in 7 ml DMF wurde 1 Stunde lang unter Rückfluss
gekocht. Nach Eindampfen bis zur Trockne wurden Ammoniumchlorid
(2,77 g, 52 mmol) und 50 ml Ethanol hinzugegeben. Das Reaktionsmedium wurde
erneut 30 Minuten lang unter Rückfluss
gekocht. Nach Verdampfung des Lösungsmittels
wurde das Rohprodukt in Wasser aufgenommen und 4 Mal mit Dichlormethan
extrahiert. Die organischen Phasen wurden über MgSO4 getrocknet
und anschließend
verdampft. Nach Umkristallisation aus 125 ml Methanol wurden 0,7 g
der erwarteten Verbindung CRL 8323 in Form eines senfgelben Feststoffs
erhalten.
Ausbeute ≈ 67%,
Schmelzpunkt ≈ 200°C, 1H-NMR (CDCl3) :2,69
(s, 3H) , 7, 65 (dd, 1H, J = 8 und 4,8 Hz), 7,81 (dd, 1H, J = 8 und
1,2 Hz), 8,44 (d, 1H, J = 1,2 Hz), 8,49 (d, 1H, J = 8 Hz), 8,50
(d, 1H, J = 5,6 Hz), 8,78 (dd, 1H, J = 2 und 8 Hz), 9,15 (dd, 1H,
J = 4,8 und 2 Hz), 9,24 (d, 1H, J = 5,6 Hz).
13C-NMR
(CDCl3): 22,06; 116,54; 117,87; 122,15;
123,12; 125,24; 128,74; 132,58; 133,47; 136, 25; 137,19; 141,63;
143,88; 144,79; 149,16; 149,31; 152,09; 155,15; 181,53.
MS
(m/z) : 297 (17,6); 296 (34,3); 268 (25,4); 149 (50,3).
-
Beispiel 2
-
5-Chlor-9H-chino [4,3,2-de][1,10]phenanthrolin-9-on
(CRL 8301)
-
Die
Herstellung erfolgte gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren aus dem intermediären Tetracyclus
B2 (0,25 g, 0,81 mmol) und Dimethylformamiddiethylacetal
(1,5 ml, 8,75 mmol) in DMF (4,5 ml). Ammoniumchlorid (2,95 g, 55
mmol) und Ethanol (50 ml). Nach Reinigung durch Flash-Chromatographie (CH2Cl2/MeOH, 98 : 2)
wurden 60 mg der erwarteten Verbindung CRL 8301 in Form eines gelben
Feststoffs erhalten.
Ausbeute ≈ 23
Schmelzpunkt ≈ 200°C,
1H-NMR (CDCl3) :
7,68 (dd, 1H, J = 8,4 und 4,8 Hz), 7,94 (dd, 1H, J = 8,8 und 2 Hz),
8,46 (d, 1H, J = 5,6 Hz), 8,55 (d, 1H, J = 8,8 Hz), 8,63 (d, 1H,
J = 2 Hz), 8,79 (dd, 1H, J = 2 und 8,4 Hz), 9,18 (dd, 1H, J = 4,8
und 2 Hz), 9,30 (d, 1H, J = 5,6 Hz).
13C-NMR
(CDCl3) : 117,07; 118,46; 122,98; 124,82;
126,12; 129,34; 133,02; 134,81; 137,00; 137,42; 137,79; 144,45;
146,35; 150,24; 150,45; 152,55; 156,02; 181,9.
MS (m/z) :
319 (43); 317 (100); 291 (14,5); 290 (18); 289 (100).
-
Beispiel 3
-
5-(Benzylamino)-9H-chino
[4,3,2-de][1,10]phenanthrolin-9-on
(CAL 8241)
-
Die
Herstellung erfolgte gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren aus dem intermediären Tetracyclus
B3 (3,58 g, 9,45 mmol) und Dimethylformamiddiethylacetal
(5,7 ml, 33,26 mmol) in DMF (19 ml). Ammoniumchlorid (2,95 g, 55
mmol) und Ethanol (50 ml). Nach Reinigung der Flash-Chromatographie (CH2Cl2/MeOH, 96 : 4)
wurden 2 g der erwarteten Verbindung CRL 8241 in Form eines weinroten
Pulvers erhalten.
Ausbeute ≈ 55%,
Schmelzpunkt ≈ 219°C,
1H-NMR (CDCl3) :
4,61 (d, 2H), 5,10 (t, 1H), 7,31 (dd, 1H, J = 8,8 Hz, J = 2,4 Hz),
7,452–7,327
(m, 5H), 7,55 (d, 1H, J = 2,4 Hz), 7,63 (dd, 1H, J = 4,4 Hz, J =
8,4 Hz), 8,29 (d, 1H, J = 5,2 Hz), 8,36 (d, 1H, J = 8,8 Hz), 8,79 (dd,
1H, J = 1,2 Hz, J = 8,4 Hz), 9,13 (dd, 1H, J = 4,4 und 1,2 Hz),
9,14 (d, 1H, J = 5,2 Hz).
MS (m/z) : 388 (7); 387 (100); 386
(85); 385 (25); 369 (99); 368 (44).
-
Beispiel 4
-
5-(Dimethylamino)-9H-chino[4,3,2-de][1,10]phenanthrolin-9-on (CRL 8325)
-
Die
Herstellung erfolgte gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren aus dem intermediären Tetracyclus
B5 (0,25 g, 0,79 mmol) und Dimethyhformamiddiethylacetal
(0,5 ml, 2,98-mmol) in DMF (5 ml). Ammoniumchlorid (1 g, 18,7 mmol),
Ethanol (16 ml). Nach Reinigung durch Flash-Chromatographie (CH2Cl2/MeOH, 100 :
5) wurden 170 mg der erwarteten Verbindung CRL 8325 in Form eines
violetten Pulvers erhalten.
Ausbeute ≈ 66%,
Schmelzpunkt > 260°C,
1H-NMR (CDCl3) :
3,25 (s, 6H), 7,45 (dd, 1H, J = 9,2 Hz, J = 3 Hz), 7,57 (d, 1H,
J = 3 Hz), 7,63 (dd, 1H, J = 4,4 und 8 Hz), 8,41 (d, 1H, J = 9,2
Hz), 8,43 (d, 1H, J = 5,6 Hz), 8,81 (dd, 1H, J = 2 und 7,6 Hz),
9,13 (dd, 1H, J = 4,4 und 2 Hz), 9,17 (d, 1H, J = 5,6 Hz).
13C-NMR (CDCl3):
40,45; 100,84; 116,81; 118,69; 118,99; 125,19; 126,10; 129,46; 134,62;
136,03; 136,30; 139,00; 140,69; 148,16; 149,15; 151,53; 152,47;
154,83; 181,65. MS (m/z) : 326 (34,5); 325 (100); 324 (100); 254
(15,5); 253 (13,4 ).
-
Beispiel 5
-
5-Methoxy-9H-chino[4,3,2-de][1,10]phenanthrolin-9-on
(CRL 8297)
-
Die
Herstellung erfolgte gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren aus dem intermediären Tetracyclus
B6 (2 g, 6,57 mmol) und Dimethylformamiddiethylacetal
(4 ml, 23,34 mmol) in DMF (14 ml). Ammoniumchlorid (8 g, 149,5 mmol),
Ethanol (130 ml). Nach Reinigung durch Flash-Chromatographie (CH2Cl2/MeOH, 100 :
5) wurden 170 mg der erwarteten Verbindung CRL 8297 in Form eines
grünlichen
Feststoffs erhalten.
Ausbeute ≈ 66%
Schmelzpunkt > 260°C,
1H-NMR (CDCl3) :
4,10 (s, 3H), 7, 62 (dd, 1H, J = 9,2 Hz, J = 2,4 Hz), 7,66 (dd,
1H, J = 4,4 und 8 Hz), 7,96 (d, 1H, J = 2,4 Hz), 8,48 (d, 1H, J
= 2,4 Hz), 8,54 (d, 1H, J = 9,2 Hz), 8,80 (dd, 1H, J = 2,4 und 8
Hz), 9,16 (dd; 1H, J = 4,4 und 2,4 Hz), 9,25 (d, 1H, J = 5,2 Hz).
13C-NMR (CDCl3):
30,93; 116,86; 118,41; 122,44; 125,56; 129,25; 134,96; 136,55; 137,13;
141,52; 143,67; 149,11; 149,77; 152,37; 155,38; 161,71; 181,93;
207,00.
MS (m/z) : 313 (26); 312 (100); 285 (2); 284 (15);
269 15); 242 (32,5).
-
Beispiel 8
-
5-Brom-9H-chino[4,3,2-de][1,10]phenanthrolin-9-on
(CRL 8248)
-
Eine
Lösung
von Brom (0,2 ml, 3,88 mmol) in 5 ml Essigsäure wurde tropfenweise zu einer
Lösung von
Ascididemin (0,5 g, 1,77 mmol) in 20 ml Essigsäure gegeben. Das Reaktionsmedium
wurde .24 Stunden lang unter Rückfluss
(geschlossener Rückflusskühler) gekocht.
Nach Abkühlung
wurde mit einer gesättigten NaHCO3-Lösung
neutralisiert und 4 Mal mit CH2Cl2 extrahiert. Die organischen Phasen wurden über MgSO4 getrocknet und anschließend eingedampft. Das erhaltene
Rohprodukt wurde durch Flash-Chromatographie über einer Siliciumdioxidsäule (CH2Cl2/MeOH, 96 : 4)
gereinigt, um 0,548 g der erwarteten Verbindung CRL 8248 in Form
eines gelben Feststoffs zu ergeben.
Ausbeute ≈ 86%, Schmelzpunkt ≈ 208°C,
1H-NMR (CDCl3): 7,68
(dd, 1H, J = 4,4 und 8 Hz), 8,09 (dd, 1H, J = 8,8 Hz, J = 2 Hz),
8,48 (d, 1H, J = 8,8 Hz), 8,49 (d, 1H, J = 6 Hz), 8,79 (dd, 1H,
J = 2 und 8 Hz), 8,82 (d, 1H, J = 2 Hz), 9,18 (dd, 1H, J = 2 Hz,
J = 4,4 Hz), 9,30 (d, 1H; J = 6 Hz).
13C-NMR
(CDCl3): 116,76; 117,04; 118,26; 124,76;
125,81; 125,93; 129,05; 134,52; 135,43; 136,72; 137,01; 144,41;
146,24; 149,93; 150,12; 152,27; 155,67; 181,69.
MS (m/z) :
363 (99); 362 (83); 361 (100); 360 (27); 255 (9); 254 (51).
-
Beispiel 9
-
5-Amino-9H-chino[4,3,2-de][1,10]phenanthrolin-9-on
(CRL 8347)
-
Natriumazid
(2,34 g, 36,1 mmol) wurde in eine Lösung von bromiertem Ascididemin
CRL 8248 (2,3 g, 6,33 mmol) in 460 ml DMF gegeben. Das Reaktionsmedium
wurde 4 Stunden lang unter Rückfluss
gekocht. Nach Abkühlung
wurde bis zur Trockne eingedampft und der erhaltene Feststoff in
Wasser auf genommen. Es wurde 4 Mal mit CH2Cl2 extrahiert. Nach Trocknung über MgSO4 und Verdampfung des Lösungsmittels wurde das Rohprodukt
durch Flash-Chromatographie über einer
Siliciumdioxidsäule
(HCCl3/MeOH, 90 : 10) gereinigt, um 115
mg der erwarteten Verbindung CRL 8347 in Form eines schwarzen Pulvers
zu ergeben.
Ausbeute ≈ 6%,
Schmelzpunkt > 260°C,
1H-NMR (CDCl3) :
7,43 (dd, 1H, J = 8,8 und 2,4 Hz), 7,74 (dd, 1H, J = 4,8 und 8 Hz),
7,81 (d, 1H, J = 2,4 Hz), 8,48 (d, 1H, J = 6 Hz), 8,50 (d, 1H, J
= 8, 8 Hz); 8,90 (dd, 1H, J = 2 und 8 Hz), 9,25 (dd, 1H, J = 2 und
4,8 Hz), 9,29 (d, 1H, J = 6 Hz).
13C-NMR
(DMSO): 102,26; 117,13; 118,54; 121,62; 123,20; 125,34; 126,11;
129,18; 133,80; 134,83; 135,47; 138,42; 147,65; 148,29; 151,63;
152,39; 154,32; 180,35.
SM (m/z) : 298 (32); 297 (100); 269
(4); 268 (0,5).
-
Beispiel 17
-
5-Brom-10-methoxy-9H-chino[4,3,2-de][1,10]phenanthrolin-9-on(CRL 8389)
-
Die
Herstellung erfolgte gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren aus dem intermediären Tetracyclus
B8 (0,74 g, 1,93 mmol) und Dimethylformamiddiethylacetal
(1,3 ml, 7,24 mmol) in 15 ml DMF. Ammoniumchlorid (1,96 g, 36,4
mmol) und Ethanol (200 ml). Nach Reinigung durch Flash-Chromatographie (CH2Cl2/MeOH, 95 : 5)
wurden 210 mg der erwarteten Verbindung CRL 8389 in Form eines orange
Pulvers erhalten.
Ausbeute ≈ 42%,
Schmelzpunkt > 260°C,
1H-NMR (CDCl3) :
4,14 (s, 3H), 7,14 (d, 1H, J = 5,6 Hz), 8,05 (dd, 1H, J = 2 und
8,8 Hz), 8,43 (d, 1H, J = 6 Hz), 8,44 (d, 1H, J = 8,8 Hz), 8,76
(d, 1H, J = 2 Hz), 8,95 (d, 1H, J = 6 Hz), 9,27 (d, 1H, J = 5,6
Hz).
13C-NMR (CDCl3)
: 57,12; 109,52; 117,00; 117,76; 119,46; 121,58; 124,81; 125,52;
134,72; 135,49; 137,00, 144,85; 146,51; 147,24; 147,92; 150,43;
156,21; 167,98; 180,57.
MS (m/z) : 393 (100); 392 (61,7); 391
(99,2); 390 (17,4); 362 (9,2); 333 (9,8); 254 (34,5).
-
Beispiel 18
-
5-Amino-10-methoxy-9H-chino
[4,3,2-de][1,10] phenanthrolin-9-on
-
Eine
Lösung
von Verbindung CRL 8389 (0,5 g, 1,3 mmol) und NaN3 (0,5
g, 7,7 mmol) in 20 ml DMF wurde 10 h lang bei 90°C erhitzt. Nach Aufkonzentrierung
wurde der Rückstand
in 1 N KOH (35 ml) aufgenommen und anschließend mit CH2Cl2/MeOH, 95 : 5 (4 × 200 ml) extrahiert. Nach
Trocknung über
MgSO4 und Aufkonzentrierung im Rotationsverdampfer
wurde das erhaltene Rohprodukt durch Flash-Chromatographie über Siliciumdioxid
(CH2Cl2/MeOH, 80
: 20) gereinigt, um die erwartete Verbindung in Form eines violetten
Pulvers (65 mg) zu ergeben.
Ausbeute ≈ 15%,
Schmelzpunkt > 260°C,
1H-NMR (DMSO-d6)
: 4,07 (s, 3H); 6,62 (s, 2H); 7,36 (d, 1H, J = 8, 8 Hz); 7,41 (d,
1H, J = 5,9 Hz); 7,74 (s, 1H); 8,08 (d, 1H, J = 8,8 Hz); 8,48 (d,
1H, J = 5,2 Hz); 8,86 (d, 1H, J = 5,9 Hz); 9,08 (d, 1H, J = 5,2
Hz).
IR (KBr) : 3 420, 3 196, 1 636, 1616 cm–1.
-
Beispiel 19
-
5-Amino-9H-chino[4,3,2-de][1,10]phenanthrolin-9-onhydrochlorid
(CRL 8406)
-
Eine
Lösung
von 5-Amino-9H-chino[4,3,2-de][1,10]phenanthrolin-9-on
(1 g, 3,35 mmol) und konzentrierter HCl (0,56 ml) in 200 ml Methanol
wurde 1 h lang bei Umgebungstemperatur gerührt. Es wurden 200 ml Ether
zugegeben, und nachdem ein Salz ausfällen gelassen wurde, wurde
das Gemisch filtriert, um die erwartete Verbindung CRL 8406 in Form
eines schwarzen Pulvers (1 g) zu gewinnen.
Ausbeute ≈ 90%,
1H-NMR (DMSO-d6 )
: 7,44 ( dd, 1H, J = 8,8 und 2,2 Hz); 7,81 (d, 1H, J = 2,2 Hz);
7,93 (dd, 1H, J = 5,6 und 5,9 Hz); 8,12 (d, 1H, J = 8,8 Hz); 8,66
(d, 1H, J = 5,6 Hz); 8,75 (d, 1H, J = 5,9 Hz); 9,07 (d, 1H, J =
5,9 Hz); 9,14 (d, 1H, J = 5,9 Hz).
IR (KBr): 3 404, 3 287,
3 170, 1 691, 1 676, 1 649 cm–1.
-
Beispiel 20
-
5-(Dimethylamino)-9H-chino[4,3,2-de][1,10]-phenanthrolin-9-on-hydrochlorid
(CRL 8407)
-
Eine
Lösung
von 5-(Dimethylamino)-9H-chino[4,3,2-de][1,10]phenanthrolin-9-on (1 g, 3,06
mmol) und konzentrierter HCl (0,3 ml) in 120 ml CHCl3 wurde
45 min lang bei Umgebungstemperatur gerührt. Nach Zugabe von 350 ml
Ether und anschließender
Ausfällung
des Salzes wurde das Medium filtriert, um das erwartete Produkt
in Form eines marineblauen Pulvers (0,97 g) zu gewinnen.
Ausbeute ≈ 87%
Schmelzpunkt > 260°C.
-
Beispiel 21
-
5-(Benzylamino)-9H-chino[4,3,2-de][1,10]phenanthrolin-9-on-hydrochlorid (CRL
8416)
-
Eine
Lösung
von 5-(Benzylamino)-9H-chino[4,3,2-de][1,10]phenanthrolin-9-on ASC20 (0,94
g, 2,42 mmol) und konzentrierter HCl (0,2 ml) in 40 ml CHCl3 wurde 30 min lang bei Umgebungstemperatur
gerührt. Es
wurde das Lösungsmittel
verdampft und nach Zugabe von 150 ml Ether und Ausfällen des
Salzes filtriert, um die erwartete Verbindung CRL 8416 in Form eines
schwarzen Pulvers (0,98 g) zu gewinnen.
Ausbeute ≈ 95%,
Schmelzpunkt > 260°C.
-
Beispiel 22
-
5-(Dimethylamino-2-ethyl)amino-9H-chino[4,3,2-de][1,10] phenanthrolin-9-on
(CRL 8419)
-
25
ml (166 mmol) Trifluoressigsäure
wurden bei 0°C
zu einem Gemisch aus der Verbindung CRL 8347 (2,56 g, 8,59-mmol)
und Dimethylformamiddiethylacetal (7,9-ml, 43,3 mmol) zugegeben.
Das Reaktionsmedium wurde 5 Minuten angerührt und anschließend Natriumcyanoborhydrid
(8,2 g, 130 mmol) portionsweise zugegeben. Danach wurde das Reaktionsmedium
auf 95°C
erhitzt und dort gehalten. Nach 18 Stunden wurde das Gemisch mit
einer gesättigten
NaHCO3-Lösung
(etwa 600 ml) auf pH 8 alkalisch gemacht und anschließend mit
CHCl3/MeOH, 95 : 3 (3 × 800 ml) extrahiert. Die organischen
Phasen wurden mit Wasser gewaschen und anschließend über MgSO4 getrocknet.
Nach Verdampfung des Lösungsmittels
im Rotationsverdampf er wurde das erhaltene Rohprodukt durch Filtration über Aluminiumoxid
(CHCl3, anschließend CHCl3/MeOH
95) gereinigt, um 1,15 g der erwarteten Verbindung CRL 8419 in Form
eines schwarzen Pulvers zu ergeben.
Ausbeute ≈ 36%,
Schmelzpunkt:
zersetzte sich vor dem Schmelzen,
1H-NMR
(CDCl3): 2,37 (s, 6H), 2,62 (t, 2H, J =
7,32 Hz), 3,70 (t, 2H, J = 7,32 Hz), 7,39 (dd, 1H, J = 9,2 und 3 Hz),
7,62 (dd, 1H, J = 8,0 und 4,5 Hz), 7,66 (d, 1H, J = 3 Hz), 8,35
(d, 1H, J = 9,2 Hz), 8,38 (d, 1H, J = 5,7 Hz), 8,79 (dd, 1H, J =
8,0 und 1,8 Hz), 9,12 (dd, 1H, J = 4,5 und 1,8 Hz), 9,15 (d, 1H,
J = 5,7 Hz).
13C-NMR (CDCl3)
: 45,97; 50,31; 56,40; 101,05; 116,81; 118,48; 118,89; 125,22; 126,30;
129,35; 134,87; 135,97; 136,32; 138,91; 140,55; 148,25; 148,98;
149,69; 152,23; 154,82; 181,37.
IR (CHCl3)
: 1 663 cm–1.
MS
(m/z) : 369 (100); 354 (15); 236 (37).
-
Beispiel 23
-
5-(Dimethylamino-2-ethyl)amino-9H-chino[4,3,2-de][1,10]phenanthrolin-9-on-hydroclilorid
(CRL 8418)
-
265 μl (3,25 mmol)
konzentrierte Salzsäure
wurden zu 1,2 g (3,25 mmol) der Verbindung CRL 8419, gelöst in 60
ml Chloroform, gegeben. Das Reaktionsmedium wurde 2 Stunden lang
bei Umgebungstemperatur gerührt.
Der gebildete Niederschlag wurde abfiltriert und anschließend mit
Ether gewaschen. Die Verbindung CRL 8418 (0,93 g) wurde in Form
eines schwarzen Pulvers erhalten.
Ausbeute ≈ 70%,
1H-NMR
(DMSO-d6) : 2,67 (s, 6H), 3,09 (m, 2H),
4,01 (m, 2H), 7,67 (dm, 1H, J = 9,2 Hz), 7,80 (dd, 1H, J = 8,0 und
4,5 Hz), 7,94 (m, 1H), 8,26 (d, 1H, J = 9,2 Hz), 8,64 (d, 1H, J
= 5,7 Hz), 9,09 (m, 1H), 9,12 (dd, 1H, J = 4,5 und 1,8 Hz), 9,14
(d, 1H, J = 5,7 Hz).
-
Beispiel 24
-
5-Bis (2-chlorethyl)amino-9H-chino[4,3,2-
de][1,10]phenanthrolin-9-on (CRL 8422)
-
10
mmol Natriumcyanoborhydrid, NaBH3CN (0,63
g) wurden zu einer Lösung
von 5-Amino-9H-chino[4,3,2-de][1,10]phenanthrolin-9-on
(1 g, 3,95 mmol) und Chloracetaldehyd (50%, wässrig, 2,6 ml, 16,8 mmol) in
Essigsäure
(30 ml) bei 0°C
in kleinen Portionen zugegeben. Das Reaktionsmedium wurde 5 Minuten lang
bei 0°C
und anschließend
bei Umgebungstemperatur weitere 30 Minuten lang gerührt. Schließlich wurde das
Medium mit einer gesättigten
Natriumhydrogencarbonatlösung,
NaHCO3, alkalisch gemacht und anschließend mit
einem CHCl3/MeOH-Gemisch, 95 : 5, extrahiert. Die organischen
Phasen wurden über
Magnesiumsulfat, MgSO4, getrocknet und im Rotationsverdampfer
auf konzentriert. Das erhaltene Rohprodukt wurde durch Filtration über Siliciumdioxid
(CHCl3, anschließend CHCl3/MeOH,
99 : 1) gereinigt, um zwei Verbindungen zu ergeben: CRL 8422 und
CRL 8423 (beschrieben in Beispiel 25).
-
5-Bis(chlorethyl)amino-9H-chino[4,3,2-de][1,10]phenanthrolin-9-on
(CRL 8422) wurde in Form eines rosa Pulvers (0,14 g erhalten).
Ausbeute ≈ 10%,
Schmelzpunkt ≈ 200°C,
IR
(KBr) : 1 666; 1 650 cm–1,
1H-NMR
(CDCl3) : 3 83 (t, 4H, J = 7, 0 Hz) ; 4,
04 (t, 4H, J = 7,0 Hz); 7,47 (dd, 1H, J = 9,5 und 2,9 Hz); 7,66 (dd,
1H, J = 8,0 und 4,4 H2); 7,70 (d, 1H, J
= 2,9 Hz); 8,42 (d, 1H, J = 5,6 Hz); 8,50 (d, 1H, J = 9,5 Hz); 8,81 (dd,
1H, J = 8,0 und 1,8 Hz); 9,16 (dd, 1H, J = 4,4 und 1,8 Hz); 9,23
(d, 1H, J = 5,6 Hz).
13C-NMR (CDCl3) : 40,16; 53,60; 101,70; 116,60; 118,37;
118,68; 125,39; 125,91; 129,25; 135,13; 136,12; 136,38; 139,42;
141,93; 148,24; 148,73; 149,34; 152,22; 155,08; 181,43.
-
Beispiel 25
-
5-(2-Chlorethyl)amino-9H-chino[4,3,2-de][1,10]phenanthrolin-9-on
(CRL 8423)
-
Gemäß dem in
Beispiel 24 beschriebenen Verfahren wurden 0,22 g der Verbindung
CRL 8423 in Form eines violetten Pulvers erhalten. Die Charakteristika
der Verbindung CRL 8423 sind folgende: Ausbeute ≈ 18%,
Schmelzpunkt ≈ 196°C,
IR
(KBr) 3 413; 3 275; 1 654; 1 617 cm–1,
1H-NMR (CDCl3) ;
3,81 (t, 2H, J = 5,5 Hz); 3,88 (t, 2H, J = 5,5 Hz); 5,01 (s breit,
1H); 7,34 (dd, 1H, J = 8,8 und 2,5 Hz); 7,60 (d, 1H, J = 2,5 Hz);
7,65 (dd, 1H, J = 7,5 und 4,4 Hz); 8,41 (d, 1H, J = 5,8 Hz); 8,43
(d, 1H, J = 8,8 Hz); 8,82 (dd, 1H, J = 7,5 und 1,5 Hz), 9,15 (dd,
1H, J = 4,4 und 1,5 Hz); 9,21 (dd, 1H, J = 5,8 Hz).
13C-NMR (CDCl3):
42,83; 45,01; 100,76; 116,81; 118,78; 120,85; 125,38; 126,35; 129,35;
135,04; 136,04; 136,43; 140,22; 141,56; 148,49 (2C); 149,41; 152,30;
155,07; 181,57.
-
Beispiel 27
-
4-Brom-5-amino-9H-chino[4,3,2-de][1,10]-phenanthrolin-9-on (CRL 8478)
-
Brom
(35 μl,
0,67 mmol) wurde zu einer Suspension der Verbindung CRL 8347 (0,2
g, 0,67 mmol) in Essigsäure
(8 ml) zugegeben. Das Reaktionsmedium wurde 6 h lang bei 50°C erhitzt.
Nach Aufkonzentrierung wurde das Medium mit 5 N Natronlauge (20
ml) alkalisch gemacht und anschließend mit einem Gemisch 5% MeOH/CHCl3 (400 ml) extrahiert. Nach Trocknung über MgSO4 und Verdampfung des Lösungsmittels wurde die Verbindung
CRL 8478 in Form eines violetten Pulvers erhalten, das aus einem
CHCl3/Pentan-Gemisch, 20 ml/15 ml (152 mg),
umkristallisiert wurde.
Ausbeute ≈ 61%,
Schmelzpunkt > 260°C,
1H-NMR (DMSO-d6)
: 7,07 (s breit, 2H) ; 7,61 (d, 1H, J = 8,8 Hz); 7,77 (dd, 1H, J
= 7,7 und 4,0 Hz); 8,18 (d, 1H, J = 8,8 Hz) ; 8,61 (d, 1H, J = 7,7
Hz) ; 9,10 (d, 1H, J = 4,0 Hz); 9,14 (d, 1H, J = 5,9 Hz); 9,91 (d,
1H, J = 5,9 Hz).
IR (CHCl3) : 3 501;
3 400; 1 673 cm–1.
MS: m/z 378
(42); 377 (100); 376 (48); 375 (27).
-
Beispiel 30
-
5-Brom-9-H-chino[-4,3,2-de][1,7]phenanthrolin-9-on
(CRL 8839)
-
Die
Verbindung CRL 8839 wurde gemäß der in
Beispiel 8 beschriebenen Vorschrift aus 8-H-Chino[4,3,2-de][1,7]phenanthrolin-9-on
(CRL 8529) (0,5 g, 1,77 mmol), 20 ml Essigsäure; Bromlösung (0,2 ml, 3,88 mmol/5 ml
Essigsäure),
24 Stunden Rückfluss,
hergestellt.
-
Beispiel 31
-
5-Amino-9-H-chino[4,3,2-de][1,7]phenanthrolin-9-on
(CRL 8836)
-
Die
Verbindung CRL 8836 wurde gemäß der in
Beispiel 9 beschriebenen Vorschrift aus 5-Brom-9-H-chino[4,3,2-de][1,7]phenanthrolin-9-on
(CRL 8839) (1,15 g, 18 mmol), 250 ml DMF, Natriumazid (1,2 g, 1,85
mmol), 4 Stunden Rückfluss,
hergestellt.
-
Beispiel 32
-
5-(Dimethylamino-2-ethyl)amino-9-H-chino(4,3,2-de][1,7]phenanthrolin-9-on
(CRL 8840)
-
Die
Verbindung CRL 8840 wurde gemäß der in
Beispiel 22 beschriebenen Vorschrift aus 5-Amino-9-H-chino[4,3,2-de][1,7]phenanthrolin-9-on
(CRL 8836) (1,28 g, 4,3 mmol), Diacetaldimethylformamid (4 ml, 21,9
mmol), Trifluoressigsäure
(12,5 ml, 83 mmol) und Natriumcyanoborhydrid (4,1 g, 65 mmol), 8
Stunden lang bei 90 °C,
hergestellt.
-
Beispiel 33
-
5-dis (chlorethylamino-2-ethyl)amino-9-H-chino[4,3,2-de][1,7]phenanthrolin-9-on
(CRL 8841)
-
Die
Verbindung CRL 8841 wurde gemäß der in
Beispiel 24 beschriebenen Vorschrift aus 5-Amino-9-H-chino[4,3,2-de][1,7]phenanthrolin-9-on
(CRL 8836) (1 g, 3,95 mmol), Chloracetaldehyd (2,6 ml, 16,8 mmol),
Essigsäure
(30 ml), Natriumcyanoborhydrid (0,63 g, 10 mmol), 30 Minuten lang
bei Umgebungstemperatur, hergestellt.
-
Beispiel 34
-
5-(Chlorethylamino-2-ethyl)amino-9-H-chino
[4,3,2-de][1,7]phenanthrolin-9-on
(CRL 8842 )
-
Die
Verbindung CRL 8842 wurde ebenfalls in dem im vorhergehenden Beispiel
beschriebenen Verfahren aus 5-Amino-9-H-chino[4,3,2-de][1,7]phenanthrolin-9-on
(CRL 8836) erhalten.
-
Beispiel 35
-
4-Brom-5-amino-9-H-chino
[4,3,2-de][1,7]phenanthrolin-9-on (CRL 8843)
-
Die
Verbindung CRL 8843 wurde gemäß der in
Beispiel 27 beschriebenen Vorschrift aus 5-Amino-9-H-chino[4,3,2-de][1,7]phenanthrolin-9-on
(CRL 8836) (0,6 g, 2,01 mmol), 24 ml Essigsäure, Brom (35 μl g 0,67
mmol), 6 Stunden lang bei 50°C,
hergestellt.
-
Die
Ergebnisse der anschließend
mitgeteilten pharmakologischen Versuche zeigen die cytotoxischen Eigenschaften
der Verbindungen mit den Formeln I und Ia sowie die tolerierten
maximalen Dosen. Diese Werte erlauben es auch, den therapeutischen
Vorteil der beanspruchten Verbindungen zu beurteilen.
-
1 – Bestimmung der tolerierten
maximalen Dosis (TMD)
-
Die
Bewertung der tolerierten maximalen Dosis wurde mit vier bis sechs
Wochen alten Mäusen B6D2F1/Jico
durchgeführt.
Die Verbindungen wurden intraperitoneal mit steigenden Dosen von
2,5.bis 160 mg/kg verabreicht. Die Höhe der TMD (mg/kg) wurde aus
der Überlebensrate
der Tiere über
einen Zeitraum von 14 Tagen nach einer einzigen Verabreichung des
jeweiligen Mittels bestimmt. Die gewichtsmäßige Veränderung der Tiere über diesen
Zeitraum wurde ebenfalls verfolgt. Wenn der TMD-Wert mehr als 160
mg/kg betrug, wurde er auf 160 mg/kg umgerechnet.
-
Die
Ergebnisse der Bestimmung der tolerierten maximalen Dosis (TMD)
sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Tabelle
1
-
Die
Mehrheit der in der Familie des Ascididemins oder dessen Isomeren
beschriebenen Produkte besitzt keine direkte Toxizität (TDM > 160 mg/kg) und kann
daher in vivo in großen
Gewebekonzentrationen und daher mit hohen Dosen verwendet werden.
-
2 – Cytotoxische Wirkung auf
kultivierte Tumorzelllinien
-
Der
Einfluss der Verbindungen mit den Formeln I und Ia auf neugebildete
Zellen wurde mittels des kolorimetrischen MTT-Tests bestimmt. Das
Prinzip des MTT-Tests
basiert auf der Reduktion des gelb gefärbten MTT (3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-diphenyltetrazoliumbromid)
durch die Mitochondrien metabolisch aktiver lebender Zellen in ein
blau gefärbtes
Produkt, das Formazan. Die so erhaltene Formazan-Menge ist direkt
proportional der Menge an lebenden Zellen, die in der (den) Vertiefung(en)
für die
Kultur vorhanden ist. Die Formazan-Menge wird spektralphotometrisch
gemessen.
-
Die
Zelllinien wurden in einer einschichtigen Kultur bei 37°C in verschlossenen
Kulturschalen gehalten, die das Grundmedium MEM 25 MM HEPES (Minimum
Essential Medium) enthielten. Dieses Medium, das für die Vermehrung
eines Spektrums von diploiden oder primären variablen Säugetierzellen
geeignet ist, wurde anschließend
zugegeben mit
- – einer Menge von 5% RSA (Rinderserumalbumin),
1 Stunde lang bei 56°C
vom Komplement befreit,
- – 0,6
mg/ml L-Glutamin,
- – 200
IU/ml Penicillin,
- – 200
mg/ml Streptomycin,
- – 0,1
mg/ml Gentamicin.
-
Die
12 verwendeten humanen Krebszelllinien wurden erhalten von American
Type Culture Collection (ATCC, Rockville, MD, USA). Diese 12 Zelllinien
waren:
- – U-373MG
(ATCC-Code: HTB-17) und U-87MG (ATCC-Code: HTB-14), die zwei Glioblastome sind,
- – SW1088
(ATCC-Code: HTB-12), das ein Astrocytom ist,
- – A549
(ATCC-Code: CCL-185) und A-427 (ATCC-Code: HTB-53), die zwei Lungenkrebse ohne kleinzelliges
Karzinom sind,
- – HCT-15
(ATCC-Code: CCL-225) und LoVo (ATCC-Code: CCL-229), die zwei Enddarmkrebse sind,
- – T-47D
(ATCC-Code: HTB-133) und MCF7 (ATCC-Code: HTB-22), die zwei Brustkrebse sind,
- – J82
(ATCC-Code: HTB-1) und T24 (ATCC-Code: HTB-4), die zwei Blasenkrebse
sind,
- – PC-3
(ATCC-Code: CRL-1435), der ein Prostatakrebs ist.
-
100 μl einer Zellsuspension,
die 20 000 bis 50 000 (je nach verwendetem Zelltyp) Zellen/ml Kulturmedium
enthielt, wurden in 96-Loch-Platten mit flachem Boden gefüllt und
bei 37°C
unter einer Atmosphäre
mit 5% CO2 und 70% Luftfeuchtigkeit inkubiert.
Nach 24 Stunden Inkubation wurde das Kulturmedium durch 100 μl frisches
Medium ersetzt, das entweder die zu testenden Verbindungen mit Konzentrationen
von 10–5 bis
10–10 M
oder das Lösungsmittel,
das dazu diente, die zu testenden Mittel zu lösen (Kontrolle), enthielt.
Nach 72 Stunden Inkubation unter diesen Bedingungen wurde das Kulturmedium
durch 100 μl
einer gelblichen Lösung
von MTT, das mit 1 mg/ml in RPMI 1640 gelöst war, ersetzt. Die Mikrotiterplatten
wurden erneut 3 Stunden lang bei 37°C inkubiert und anschließend 10
Minuten lang bei 400 g zentrifugiert. Die gelbliche MTT-Lösung wurde
entfernt, und die blauen Formazankristalle, die sich in den Zellen
gebildet hatten, wurden in 100 μl
DMSO gelöst.
-
Die
Mikrotiterplatten wurden anschließend 5 Minuten lang gerührt. Die
Stärke
der Blaufärbung,
die aus der Umwandlung des gelben MTT in das blaue Formazan durch
noch lebende Zellen resultierte, wurde durch Spektralphotometrie
mit dem Gerät
DYNATECH IMMONOASSAY SYSTEM bei einer Wellenlänge von 570 nm und 630 nm,
die der Wellenlänge
des maximalen Absorptionsgrades des Formazans bzw. dem Hintergrundrauschen
entsprachen, quantifiziert. Eine im Spektralphotometer integrierte
Software berechnet die Mittelwerte der optischen Dichte sowie die
Werte der Standardabweichung (Stab.) und den Standardfehler des Mittelwertes
(SFM).
-
Die
inhibierende Wirkung der Verbindungen mit den Formeln I und Ia auf
das Zellwachstum der einzelnen Tumorzelllinien wurde mit derjenigen
des Naturproduktes Ascididemin (CRL 8274) verglichen. Alle diese
Verbindungen besitzen eine signifikante Hemmwirkung auf die Zellvermehrung
der 12 humanen Tumorzelllinien: U-87MG, U-373MG, SW 1088, T24, J82,
HCT-15, LoVo, MCF7, T-47D, A549, A-427 und PC-3 mit einer 50-%-Hemmkonzentration
(IK50), die 10–6 bis 10–10 M
je nach Verbindungen und getesteten Tumorzelllinien beträgt. Beispielhaft
sind die Grenzkonzentrationen der erhaltenen IK50 bei den verschiedenen
Zelllinien in Tabelle 2 angegeben.
-
-
In
Tabelle 3 sind die Ergebnisse der mittleren IK50 (nM) (berechnet
aus der cytotoxischen Wirkung bei den 12 untersuchten Tumorzelllinien)
und die Verhältnisse
von TMD/SK50 (diese Verhältnisse
sind berechnet, indem die Anteile von TMD und IK50 als dimensionslose
Zahlen genommen wurden) angegeben. Tabelle
3
-
Die
beschriebenen Verbindungen besitzen in den Versuchs-Tumorzelllinien IK50
(nM), die größer oder gleich
derjenigen des Ascididemins sind. Die tolerierten maximalen Dosen
der beschriebenen Verbindungen, umgerechnet auf 160 mg/kg, sind
deutlich höher
als diejenige des Ascididemins (20 mg/kg). Diese Ergebnisse legen
nahe, dass diese neue Familie von Verbindungen keine direkte Toxizität besitzt.
Demzufolge sind die Verhältnisse
von Toleranz/cytotoxische Wirkung der in dieser Beschreibung exemplifizierten
Verbindungen deutlich größer als
dasjenige des natürlichen
Ascididemins. Diese Verbindungen können daher. wegen ihren cytotoxischen
Eigenschaften bei Gewebekonzentrationen; die höher als diejenigen sind, die
vom natürlichen Ascididemin
hervorgerufen werden, als tumorbekämpfende Arzneimittel verwendet
werden. Sie sind daher durch eine bessere therapeutische Handhabbarkeit
gekennzeichnet.
-
Aufgrund
ihrer cytotoxischen Eigenschaften können die Verbindungen mit den
Formeln I und Ia wie zuvor beschrieben oder in Form von pharmazeutisch
verträglichen
Salzen oder Solvaten als Wirkstoffe in Medikamenten verwendet werden.
-
Die
Verbindungen mit den Formeln I und Ia werden im Allgemeinen in anerkannten
Dosiereinheiten, d. h. pro m2 Körperoberfläche oder
pro kg Gewicht, verabreicht. Die Dosiereinheiten werden vorzugsweise
in pharmazeutischen Zubereitungen formuliert, in welchen der Wirkstoff
mit einem oder mehreren pharmazeutischen Trägern vermischt ist.
-
Die
Verbindungen mit den Formeln I und Ia können je nach der Krebserkrankung
des zu behandelnden Lebewesens mit Dosen von 0,05 bis 350 mg/m2 Körperoberfläche, vorzugsweise
mit Dosen von 0,5 bis 50 mg/m2/Tag, bei
einer Heilbehandlung in der akuten Phase in Abhängigkeit von der Anzahl der
Behandlungszyklen einer Therapie verabreicht werden. Bei konservativer
Behandlung werden vorteilhafterweise die Verbindungen mit den Formeln
I und Ia mit Dosen von 0,05 bis 25 mg/m2/Tag
und vorzugsweise mit Dosen von 0,1 bis 1,5 mg/m2/Tag
je nach Anzahl der Behandlungszyklen der Therapie verabreicht. Sie
können
auch mit tumorbekämpfenden
Medikamenten verknüpft
werden, die in bewährten
Vorschriften für
die Intensivpolychemotherapie verwendet werden.
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Bei
den erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zubereitungen zur Verabreichung auf oralem oder intravenösem Wege
können
die Wirkstoffe in Form von Verabreichungseinheiten, gemischt mit
herkömmlichen pharmazeutischen
Trägern,
die für
eine Behandlung des Menschen geeignet sind; verabreicht werden.
Die geeigneten Verabreichungseinheiten umfassen die Formen auf oralem
Wege wie Tabletten, gegebenenfalls teilbar, oder Kapseln, Implantate
und intravenöse
Verabreichungsformen.
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Bei
parenteraler Verabreichung (intravenöse Perfusion mit konstantem
Durchfluss) werden sterile wässrige
Suspensionen, sterile isotonische Kochsalzlösungen oder sterile, injizierbare
Lösungen
verwendet, die Dispergiermittel und/oder pharmakologisch verträgliche solubilisierende
Mittel enthalten, beispielsweise Propylenglykol, Polyethylenglykol
oder ein β-Cyclodextrin.
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So
kann, um eine wässrige
Lösung
herzustellen, die intravenös
injizierbar und für
eine 1 bis 24 h lange Perfusion vorgesehen ist, ein Colösungsmittel
verwendet werden: ein Alkohol wie Ethanol, ein Glykol wie Polyethylenglykol
oder Propylenglykol oder ein hydrophiles Tensid wie Tween 80.
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Wird
eine feste Zubereitung in Form von Tabletten hergestellt, kann dem
gegebenenfalls mikronisierten Wirkstoff ein Benetzungsmittel wie
Natriumlaurylsulfat zugegeben und das Ganze mit einem pharmazeutischen
Träger
wie Siliciumdioxid, Gelatine, Stärke,
Lactose, Magnesiumstearat, Talkum, Gummi arabicum oder dergleichen
vermischt werden. Die Tabletten können mit Saccharose, verschiedenen
Polymeren oder anderen geeigneten Materialien umhüllt oder
auch derart behandelt werden, dass sie eine verlängerte oder verzögerte Wirkung
haben und kontinuierlich eine festgelegte Wirkstoffmenge freisetzen.
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Eine
Zubereitung in Kapselform wird erhalten, indem der Wirkstoff mit
einem Verdünnungsmittel
wie einem Glykol oder einem Glycerinester vermischt und das erhaltene
Gemisch in weiche oder harte Kapseln eingebaut wird.
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Der
Wirkstoff kann auch in Form von Mikrokapseln oder Mikrokugeln, gegebenenfalls
mit einem oder mehreren Trägern
oder Additiven, formuliert werden.
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Der
Wirkstoff kann weiterhin in Form eines Komplexes mit einem Cyclodextrin,
beispielsweise α-, β- oder γ-Cyclodextrin,
2-Hydroxypropyl-β-cyclodextrin
oder Methyl-β-cyclodextrin,
vorliegen.
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Die
Verbindungen mit der Formel I werden wegen ihren starken cytotoxischen
Wirkungen bei der Behandlung der meisten festen Tumoren, insbesondere
zur Behandlung von Gehirntumoren, Lungen-, Eierstock-, Brust-, Gebärmutter-,
Enddarm-, Prostata- und Hodenkrebs, verwendet.