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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Testvorrichtung, die dehydratisierte derivatisierte markerbeladene
Liposomen umfasst, eine durch ein derartiges Verfahren hergestellte
Testvorrichtung und Verfahren zur Verwendung der Testvorrichtung.
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Hintergrund
der Erfindung
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Immunoassays,
hauptsächlich
in der Form enzymgekoppelter Immunsorptionstests (ELISAs), wurden in
breitem Umfang auf dem Gebiet der klinischen diagnostischen Analyse
verwendet (Gosling, Clin. Chem., 36: 1408–1427 (1990)). Diese Verfahren
bieten hohe Spezifität,
Empfindlichkeit und problemlose Durchführung gegenüber sonstigen Standardlaborverfahren.
Jedoch umfassen einige der Nachteile des ELISA-Formats, die eine
weitere Verbesserung der Methodik notwendig machen, die lange Zeitdauer,
die für
die Antigen-Antikörper-Reaktion,
Reagenszugaben, enzymatische Umwandlung des Substrats und mehrere
Waschstufen zwischen den verschiedenen Arbeitsvorgängen erforderlich
ist.
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Als
Alternative zur Verwendung von Enzymen sind Liposomen als detektierbare
Markierungen in Immunoassays wegen ihres Potentials zur unmittelbaren
Signalverstärkung
von Interesse. Liposomen sind kugelförmige Vesikel, in denen ein
Wasservolumen durch eine aus Phospholipidmolekülen bestehende zweilagige Membran
eingeschlossen ist (New, Liposomes: A Practical Approach, IRL Press,
Oxford (1990)). Frühere Untersuchungen
(Plant et al., Anal. Biochem., 176: 420–426 (1989); Durst et al.,
in: GBF Monograph Serien, Schmid, Hrsg., VCH, Weinheim, BRD, Band
14, S. 181–190
(1990) belegen die Vorteile eines liposomverkapselten Farbstoffs gegenüber enzymatisch
produzierter Farbe bei der Verstärkung
von Signalen bei kompetitiven Immunoassays. Der Kapillarmigrations-
oder Lateralflussassay vermeidet Trennungs- und Waschstufen und lange Inkubationszeiten
und er erreicht dennoch mit ELISAs vergleichbare Empfindlichkeit
und Spezifität. Dennoch
umfassen die Methoden (Siebert et al.; Anal. Chim. Acta, 282: 297–305 (1993);
Roberts et al., Anal. Chem., 67: 482–491 (1995); Siebert et al.,
Anal. Chim. Acta, 311: 309–318
(1995); Reeves et al., Trends Anal. Chem., 14: 351–355 (1995);
Rule et al., Clin. Chem., 42: 1206–1209 (1996)) Arbeitsvorgänge und
Lösungen, die
die Handhabung der Probe und von Reagentien für Fehler anfällig und
für ungeübtes Personal
schwieriger verwendbar machen.
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Die
treibende Kraft hinter der Bildung von Liposomen ist die Hydratation,
so dass, wenn Wasser von Lipidmembranen entfernt wird, eine Verschiebung
des Phasenübergangs
erfolgt und eine Phasentrennung von Lipiden stattfinden kann, die
zur Aggregation und Fusion der Liposomen führt, wodurch die Sperrfunktion
der Membran verlorengeht (Lasiv, Biochim. Biophys. Acta, 692: 501–502 (1982);
Mobley et al., J. Control Release, 31: 73–87 (1994); Crowe et al., Cryobiology,
19: 317–328
(1982); Lin et al., Stud. Biophys., 127: 99–104 (1988); Crowe et al.,
J. Bioenerg. Biomembr., 21: 77–92
(1989) ).
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Die
vorliegende Erfindung ist auf die Überwindung der im vorhergehenden
genannten Mängel
im Stand der Technik gerichtet.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Testvorrichtung zum Nachweisen oder quantitativen Bestimmen eines
Analyts in einer Probe. Dieses Ver fahren umfasst das Kontaktieren
einer Membran mit einem Gemisch, das derivatisierte, markerbeladene
Liposomen umfasst, und substantielles Dehydratisieren des Gemischs
auf der Membran unter Vakuumdruck bei einer Temperatur von etwa
4 °C bis
etwa 80 °C,
wobei das Gemisch ferner einen oder mehrere Zucker in einer zur
Förderung
der Stabilität
der Liposomen während
der Dehydratation und Rehydratation ausreichenden Menge umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch eine Testvorrichtung und ihre
Verwendung in einem Verfahren zum Nachweisen oder quantitativen
Bestimmen eines Analyts in einer Probe. Die Testvorrichtung umfasst
eine Membran, die eine Zone immobilisierter Liposomen umfasst, wobei
die Zone immobilisierter Liposomen daran gebundene dehydratisierte,
derivatisierte, markerbeladene Liposomen aufweist, die unter Vakuumdruck
bei einer Temperatur von etwa 4 °C
bis etwa 80 °C
ausgehend von einem Gemisch, das einen oder mehrere Zucker in einer
zur Förderung
der Stabilität
der Liposomen während
der Dehydratation und Rehydratation ausreichenden Menge umfasst,
dehydratisiert wurden. Die Testvorrichtung umfasst vorzugsweise
eine Einfangzone mit einem daran gebundenen, für den Analyten spezifischen
ersten Bindungsmaterial.
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Das
Verfahren zum Nachweisen oder quantitativen Bestimmen eines Analyts
in einer Testprobe umfasst: Bereitstellen einer Testvorrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung, wobei die dehydratisierten, derivatisierten, markerbeladenen
Liposomen mit einem Analytanalogon derivatisiert sind; Kontaktieren
der Testvorrichtung mit einer Lösung
der Probe; Ermöglichen
der Wanderung der Lösung
durch die Zone immobilisierter Liposomen und in die Einfangzone
durch Kapillarwirkung, wobei die Lösung die dehydratisierten,
derivatisierten, markerbeladenen Liposomen rehydratisiert, die mit
der Lösung
in die Einfangzone durch Kapillarwirkung wandern; Zulassen des Auftretens
einer Konkurrenz zwischen einem beliebigen in der Probe vorhandenen
Analyten und den derivatisierten, markerbeladenen Liposomen um das
erste Bindungsmaterial; nach dem Zulassen Nachweisen oder quantitatives
Bestimmen der derivatisierten, markerbeladenen Liposomen in der Einfangzone;
und Korrelieren des Vorhandenseins oder der Menge der derivatisierten,
markerbeladenen Liposomen in der Einfangzone mit dem Vorhandensein
oder der Menge des Analyts in der Probe.
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Das
Verfahren zum Nachweisen oder quantitativen Bestimmen eines Analyts
in einer Probe umfasst ferner das Bereitstellen einer Testvorrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung, wobei die dehydratisierten, derivatisierten, markerbeladenen
Liposomen mit einem für
den Analyten spezifischen zweiten Bindungsmaterial derivatisiert
sind, und wobei das erste Bindungsmaterial mit einem Teil des Analyten
eine Bindung eingeht, der von dem Teil des Analyten, für den das
zweite Bindungsmaterial gewählt
wurde, verschieden ist; Kontaktieren der Testvorrichtung mit einer
Lösung
der Probe; Ermöglichen
der Wanderung der Lösung
durch die Zone immobilisierter Liposomen und in die Einfangzone
durch Kapillarwirkung, wobei die Lösung die dehydratisierten,
derivatisierten, markerbeladenen Liposomen rehydratisiert, die mit
der Lösung
in die Einfangzone durch Kapillarwirkung wandern; Nachweisen oder
quantitatives Bestimmen der derivatisierten, markerbeladenen Liposomen
in der Einfangzone; und Korrelieren des Vorhandenseins oder der
Menge der derivatisierten, markerbeladenen Liposomen in der Einfangzone
mit dem Vorhandensein oder der Menge des Analyts in der Probe.
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Bei
dem Verfahren zur Herstellung der Testvorrichtung der vorliegenden
Erfindung ermöglicht
eine einfache Dehydrata tion in einem Vakuumofen eine schnellere
Rehydratisierung der Liposomen, da die Liposomen partiell hydratisiert
bleiben. Außerdem
ist eine einfache Dehydratisierung weniger kostenaufwändig, schneller und
sie ergibt stabilere Liposomen als Gefriertrocknungsverfahren.
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Außerdem kann
die Vorrichtung in der Praxis direkt im Gelände verwendet werden. Die Vorrichtung wird
nur einmal verwendet und sie ist daher frei von verbliebenen Umgebungsverunreinigungen
außer
denen, die in der zu messenden Probe vorhanden sein können. Proben
können
innerhalb von Minuten nach dem Sammeln getestet werden, wobei die
Ergebnisse unmittelbar an Ort und Stelle verfügbar sind. Außerdem sind
die Vorrichtung und das Verfahren gemäß der Erfindung weniger komplex
als viele der früheren
Materialien und Verfahren. Beispielsweise kann ein sichtbarer Farbstoff
als nachweisbarer Marker verwendet werden, was die Notwendigkeit
von Nachweis- oder Messinstrumenten beseitigt, und eine getrennte
Marker- oder Indikatorstufe ist bei keiner Ausführungsform der Erfindung erforderlich.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Darstellung einer Testvorrichtung der vorliegenden
Erfindung.
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2 ist
ein Diagramm, das die Rückgewinnung
von dehydratisierten Liposomen auf Nitrocellulosestreifen mit variierenden
Mengen von von außen
zugeführter
Saccharose in der Form einer Saccharoseglasur
und
als zugesetztes Streckmittel im Verdünnungsmittel
zeigt.
Nitrocellulosestreifen, in die eine 4,5-μg-Antibiotinbande eingebaut
war, wurden mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung als mobiler Phase verwendet.
Jeder Punkt ist ein Mittelwert von mindestens drei Streifen, und
eine Standardabweichung ist als Fehlerbalken angegeben.
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3 ist
ein Diagramm, das die Rückgewinnung
von dehydratisierten Liposomen mit variierenden internen Trehalosekonzentrationen
zeigt. Nitrocellulosestreifen, in die eine 4,5-μg-Antibiotinbande eingebaut war,
wurden mit etwa 5,3 × 108 Liposomen mit Biotin-Tag und normalem humanem
Serum als mobiler Phase verwendet. Für die Kontrollen ist jeder
Punkt ein Mittelwert von drei Streifen und für die dehydratisierten Liposomen
ist er ein Mittelwert von vier Streifen, und eine Standardabweichung
ist als Fehlerbalken angegeben. Interne Trehalosekonzentrationen:
0 mM (I), 10 mM (II), 50 mM (III) , 100 mM (IV) und 200 mM (V).
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4 ist
ein Diagramm, das die Rückgewinnung
nach dem Dehydratations/Rehydratationsverfahren für Liposomen
variierender Größen zeigt.
Nitrocellulosestreifen, in die eine 4,5-μg-Antibiotinbande eingebaut war,
wurden mit etwa 5,3 × 108 Liposomen mit Biotin-Tag und normalem humanem
Serum als mobiler Phase verwendet. Jeder Punkt ist ein Mittelwert
von vier Streifen und eine Standardabweichung ist als Fehlerbalken angegeben.
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5 ist
ein Diagramm, das die Beziehung zwischen der Zahl der dehydratisierten
Liposomen auf den Nitrocellulosestreifen und der Grauwertskala-Intensität der Antikörperzone
zeigt. Nitrocellulosestreifen, in die eine 4,5-μg-Antibiotinbande eingebaut
war, wurden mit normalem humanem Serum als mobiler Phase verwendet.
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6 ist
ein Diagramm, das die Wirkung der Konzentrationen von Gelatine und
Polyvinylpyrrolidon (PVP) in Blockierungsreagens auf die Rückgewinnung
dehydratisierter Liposomen auf den Nitrocellulosestreifen, ausgedrückt als
Signalintensitäten
der Antibiotinbande, die durch intakte Liposomen hervorgerufen wurden,
zeigt. Nitrocellulosestreifen, in die eine 4,5-μg-Antibiotinbande eingebaut
war, wurden mit etwa 5,3 × 10
8 Liposomen mit Biotin-Tag und normalem humanem
Serum als mobiler Phase verwendet. PVP-Konzentrationen: 0 %
,
0,05 %
,
0,2 % (♦),
0,5 %
und
1 %
.
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7 ist
eine Dosis-Wirkung-Kurve für
Biotin. Nitrocellulosestreifen, in die eine 4,5-μg-Antibiotinbande und dehydratisierte
Liposomen (etwa 5,3 × 108 Liposomen mit Biotin-Tag/Streifen) an einem
Punkt 6 mm unter der Antibiotinbande eingebaut waren, wurden mit
Biotin in normalem humanem Serum als Testprobe verwendet. Jeder
Punkt ist ein Mittelwert von mindestens drei Streifen, und eine
Standardabweichung ist als Fehlerbalken angegeben.
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8 ist
ein Diagramm, das die Stabilität
von dehydratisierten Liposomen auf Nitrocellulosestreifen auf der
Basis der Signalintensitäten,
die über
die Zeit für
zwei Biotinkonzentrationen: 10 ng/l
und
100 ng/ml
erhalten
wurden, zeigt. Nitrocellulosestreifen, in die eine 4,5-μg-Antibiotinbande und
dehydratisierte Liposomen (etwa 5,3 × 10
8 Liposomen
mit Biotin-Tag/Streifen) an einem Punkt 6 mm unter der Antibiotinbande
eingebaut waren, wurden mit Biotin in normalem humanem Serum als
Testprobe verwendet. Jeder Punkt ist ein Mittelwert von mindestens
zwei Streifen, und eine Standardabweichung ist als Fehlerbalken
angegeben.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Wie
im vorhergehenden beschrieben, betrifft die vorliegende Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung einer Testvorrichtung zum Nachweisen
oder quantitativen Bestimmen eines Analyts in einer Probe. Dieses Verfahren
umfasst das Kontak tieren einer Membran mit einem Gemisch, das derivatisierte,
markerbeladene Liposomen umfasst, und substantielles Dehydratisieren
des Gemischs auf der Membran unter Vakuumdruck bei einer Temperatur
von etwa 4 °C
bis etwa 80 °C,
wobei das Gemisch ferner einen oder mehrere Zucker in einer zur
Förderung
der Stabilität
der Liposomen während
der Dehydratation und Rehydratation ausreichenden Menge umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Testvorrichtung zum Nachweisen
oder quantitativen Bestimmen eines Analyts in einer Probe, die eine
Membran umfasst, die eine Zone immobilisierter Liposomen umfasst,
wobei die Zone immobilisierter Liposomen daran gebundene dehydratisierte,
derivatisierte, markerbeladene Liposomen aufweist, die unter Vakuumdruck
bei einer Temperatur von etwa 4 °C
bis etwa 80 °C
ausgehend von einem Gemisch, das einen oder mehrere Zucker in einer
zur Förderung
der Stabilität
der Liposomen während
der Dehydratation und Rehydratation ausreichenden Menge umfasst,
dehydratisiert wurden. Die Testvorrichtung umfasst vorzugsweise
auch eine Einfangzone mit einem daran gebundenen, für den Analyten spezifischen
ersten Bindungsmaterial.
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Durch
die vorliegende Erfindung erfolgt ferner die Bereitstellung eines
Verfahrens zum Nachweisen oder quantitativen Bestimmen eines Analyts
in einer Testprobe durch Bereitstellung einer Testvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung, wobei die dehydratisierten, derivatisierten, markerbeladenen
Liposomen mit einem Analytanalogon derivatisiert sind; Kontaktieren
der Testvorrichtung mit einer Lösung
der Probe; Ermöglichen
der Wanderung der Lösung
durch die Zone immobilisierter Liposomen und in die Einfangzone
durch Kapillarwirkung, wobei die Lösung die dehydratisierten,
derivatisierten, markerbeladenen Liposomen rehydratisiert, die mit
der Lösung
in die Einfangzone durch Kapillarwirkung wandern; Zulassen des Auftretens
einer Konkurrenz zwischen einem beliebigen in der Probe vorhandenen
Analyten und den derivatisierten, markerbeladenen Liposomen um das
erste Bindungsmaterial; nach dem Zulassen Nachweisen oder quantitatives
Bestimmen der derivatisierten, markerbeladenen Liposomen in der
Einfangzone; und Korrelieren des Vorhandenseins oder der Menge der
derivatisierten, markerbeladenen Liposomen in der Einfangzone mit
dem Vorhandensein oder der Menge des Analyts in der Probe.
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Das
Verfahren zum Nachweisen oder quantitativen Bestimmen eines Analyts
in einer Probe umfasst ferner das Bereitstellen einer Testvorrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung, wobei die dehydratisierten, derivatisierten, markerbeladenen
Liposomen mit einem für
den Analyten spezifischen zweiten Bindungsmaterial derivatisiert
sind, und wobei das erste Bindungsmaterial mit einem Teil des Analyten
eine Bindung eingeht, der von dem Teil des Analyten, für den das
zweite Bindungsmaterial gewählt
wurde, verschieden ist; Kontaktieren der Testvorrichtung mit einer
Lösung
der Probe; Ermöglichen
der Wanderung der Lösung
durch die Zone immobilisierter Liposomen und in die Einfangzone
durch Kapillarwirkung, wobei die Lösung die dehydratisierten,
derivatisierten, markerbeladenen Liposomen rehydratisiert, die mit
der Lösung
in die Einfangzone durch Kapillarwirkung wandern; Nachweisen oder
quantitative Bestimmen der derivatisierten, markerbeladenen Liposomen
in der Einfangzone; und Korrelieren des Vorhandenseins oder der
Menge der derivatisierten, markerbeladenen Liposomen in der Einfangzone
mit dem Vorhandensein oder der Menge des Analyts in der Probe.
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"Analyt" bedeutet die zu
messende oder zu erfassende Verbindung oder Zusammensetzung. Ein
bevorzugter Analyt ist ein Nucleinsäuremolekül.
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"Gemisch" bedeutet eine Lösung, Suspension,
Dispersion oder ein anderes Gemisch.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren zur Herstellung der Testvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung ferner das Immobilisieren eines für den Analyten spezifischen
ersten Bindungsmaterials in einer Einfangzone auf der Membran.
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"Bindungsmaterial" bedeutet ein Biorezeptormolekül, beispielsweise
ein Immunglobulin oder Derivat oder Fragment desselben, mit einem
Bereich auf der Oberfläche
oder in einer Höhlung,
der spezifisch an eine spezielle räumliche und polare Organisation
eines anderen Moleküls – in diesem
Fall des Analyts – bindet
und dadurch als zu diesem komplementär definiert wird. Alternativ
ist, wenn der Zielanalyt ein Nucleinsäuremolekül ist, das erste Bindungsmaterial
ein Nucleinsäuremolekül, das so
gewählt
wurde, dass es mit einem Teil des Zielnucleinsäuremoleküls hybridisiert.
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Antikörper-Bindungsmaterialien
können
monoklonal oder polyklonal sein und durch einschlägig bekannte
Techniken, wie Immunisierung eines Wirts und Gewinnung von Seren
oder Hybridzelllinientechnologie, hergestellt werden. Das Bindungsmaterial
kann auch eine beliebige natürlich
vorkommende oder synthetische Verbindung sein, die spezifisch an
den interessierenden Analyten bindet.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die derivatisierten markerbeladenen
Liposomen mit einem Analytanalogon derivatisiert. Diese Ausführungsform
ist besonders zur Verwendung der Testvorrichtung in einem kompetitiven
Bindungstest geeignet. Bestimmte interessierende Analyte können so widerspenstig
sein, dass eine direkte Konjugation mit dem Liposom umständlich,
schwierig oder sogar unmöglich
wird. In derartigen Fällen
ist es nötig,
ein reaktives Analogon des interessierenden Analyts zur Herstellung der
deriviatisierten Liposomen zu verwenden. Daher bedeutet "Analytanalogon" den Analyten oder
ein Analogon desselben, der bzw. das mit den Liposomen reagiert
oder bindet. Wenn ein Analogon verwendet wird, ist es jedoch notwendig,
dass die speziellen Eigenschaften des Analyts, die zur Erkennung
durch das erste Bindungsmaterial in der Konkurrenzreaktion notwendig
sind, in dem mit den Liposomen konjugierten Analytanalogon vorhanden
sind.
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In
einer weiteren Ausführungsform
sind die derivatisierten markerbeladenen Liposomen mit einem zweiten
Bindungsmaterial derivatisiert. Diese Ausführungsform ist besonders zur
Verwendung der Testvorrichtung in einem "Sandwich"-Test geeignet. Das zweite Bindungsmaterial
kann an die Liposomoberfläche
konjugiert sein. Das zweite Bindungsmaterial muss an die Liposomen
derart gebunden sein, dass ein Teil des zweiten Bindungsmaterials,
der durch den Analyt erkannt werden kann, präsentiert wird.
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Geeignete
Konjugationsverfahren werden in den US-Patenten Nr. 5 789 154, 5
756 362 und 5 753 519, die hierdurch als Bezug aufgenommen sind,
diskutiert. Beispielsweise kann die Liposomoberfläche mit
Thiolgruppen aktiviert und an eine Maleimidgruppe auf dem zweiten
Bindungsmaterial gekoppelt werden. Oder umgekehrt können Maleimid-aktivierte
Liposomen und ein Thiolgruppen-aktiviertes zweites Bindungsmaterial verwendet
werden.
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Wenn
erste und zweite Bindungsmaterialien vorhanden sind, werden sie
so gewählt,
dass sie spezifisch an getrennte Teile des Analyts binden. Beispielsweise
ist es, wenn der Analyt eine Nucleinsäuresequenz ist, notwendig,
Sonden für getrennte
Teile der Zielnucleinsäuresequenz
zu wählen.
Techniken zur Gestaltung derartiger Sonden sind bekannt. Zur praktischen
Durchführung
der vorliegenden Erfindung geeignete Sonden müssen zur Zielanalytsequenz
komplementär
sein, d.h. mit dem Target hybridisieren können, und sie sollten für den Zielanalyt
hochspezifisch sein. Die Sonden sind vorzugsweise zwischen 17 und
25 Nucleotide lang, um die erforderliche Spezifität bereitzustellen,
während
ungünstig
lange Hybridisierungszeiten vermieden und die Möglichkeit zur Bildung von Sekundärstrukturen
unter den Testbedingungen minimiert werden. Außerdem sollten die ersten und
zweiten Bindungsmaterialien (Einfang- und Reportersonden) nicht
miteinander hybridisieren können.
Techniken zur Identifizierung von Sonden, die zur praktischen Durchführung der
Erfindung geeignet sind, sind bei Sambrook et al., Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press (1989),
das hierdurch als Bezug aufgenommen ist, beschrieben. Ein Softwareprogramm,
das als "Lasergene" bekannt ist, das
bei DNASTAR erhältlich
ist, kann optional verwendet werden.
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Im
allgemeinen wird zur Gestaltung eines Tests die Zielnucleinsäure aus
einer Probe extrahiert und dann durch eine einer Vielzahl von bekannten
Amplifikationstechniken amplifiziert. Derartige Amplifikationstechniken
umfassen die Polymerasekettenreaktion, Ligasekettenreaktion und
Nucleic Acid Sequence Based Amplification (NASBA). Siehe Kievits
et al., "NASBA isothermal
enzymatic in vitro nucleic acid amplification optimized for the
diagnosis of HIV-1 infection",
J. of Virological Methods, 35: 273–286 (1991), das hierdurch
als Bezug aufgenommen ist. NASBA, das von Organon-Teknika vertrieben
wird, ist eine bevorzugte Amplifikationstechnik für Informationen
im Hinblick auf das Vorhandensein oder die Konzentration von lebenden Organismen
in einer Probe.
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Wie
hier im vorhergehenden angegeben, umfassen die Verfahren und die
Testvorrichtung der vorliegenden Erfindung einen Marken im inneren
der Liposomen. Geeignete Marker umfassen fluoreszierende Farbstoffe,
sichtbare Farbstoffe, Bio- und Chemilumineszenzmaterialien, Enzymsubstrate,
radioaktive Materialien und elektrochemische Marker. Sichtbare Farbstoffe
und radioaktive Materialien können
ohne Lyse der Liposomen ermittelt werden. Eine Lyse der Liposomen
in der Einfangzone kann durch Applikation eines Liposomlysemittels
auf die Einfangzone erreicht werden. Geeignete Liposomlysematerialien
umfassen grenzflächenaktive
Mittel, wie Octylglucopyranosid, Natriumdioxycholat, Natriumdodecylsulfat,
Polyoxyethylensorbitanmonolaurat, das von Sigma unter der Marke
Tween-20 vertrieben wird, und ein nichtionisches grenzflächenaktives Mittel,
das von Sigma unter der Marke Triton X-100 vertrieben wird, das
tert-Octylphenoxypolyethoxyethanol ist.
Octylglucopyranosid ist für
viele Tests ein bevorzugtes Lysemittel, da es Liposomen rasch lysiert
und die Signalmessung nicht zu stören scheint. Alternativ kann
eine vollständige
Lyse der Liposomen durchgeführt werden
oder die Liposomen können
mit elektrischen, optischen, thermischen oder anderen physikalischen
Mitteln aufgebrochen werden.
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Eine
qualitative oder halbquantitative Ermittlung des Vorhandenseins
oder der Menge eines interessierenden Analyts kann mit dem bloßen Auge
durchgeführt
werden, wenn sichtbare Farbstoffe als Marker verwendet werden. Alternativ
kann, wenn eine größere Genauigkeit
gewünscht
wird oder wenn der verwendete Marker eine instrumentelle Analyse
notwendig macht, die Intensität
des Markers direkt auf der Membran unter Verwendung eines quantitativen
Instruments, wie eines Reflektometers, Fluorimeters, Spektrometers
und dgl., ermittelt werden.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird ein Marker, der unter den Testbedingungen sichtbar
ist, so verwendet, dass das Vorhandensein und/oder die Menge eines
Analyts ohne eine weitere Behandlung und ohne die Verwendung von
Instrumenten, beispielsweise durch die Verwendung von Liposomen,
die einen Farbstoff als Marker enthalten, bestimmt werden kann.
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Alternativ
können
die Verfahren und die Testvorrichtung der vorliegenden Erfindung
derart modifiziert werden, dass ein elektrochemischer Marker verwendet
wird. Geeignete elektrochemische Marker sowie Verfahren zur Wahl
derselben und Verwendung derselben sind im US-Patent Nr. 5 958 791
von Roberts et al. und der gleichzeitig anhängigen US-Patentanmeldung Nr.
09/315576, eingereicht am 20. Mai 1999, die hierdurch als Bezug
aufgenommen sind, offenbart.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Membran ein absorbierendes Material.
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"Absorbierendes Material" bedeutet ein porenhaltiges
Material mit einer Porengröße von 0,05 μm bis 50 μm, vorzugsweise
0,45 μm
bis 5 μm,
das als Reaktion auf eine Kapillarkraft von einem wässrigen
Medium durchquert werden kann. Derartige Materialien können natürliche Polymermaterialien,
insbesondere Cellulosematerialien, wie faserhaltige Papiere, beispielsweise
Filterpapier, Chromatographiepapier und dgl.; synthetische oder
modifizierte natürlich
vorkommende Polymere, wie Nitrocellulose, Celluloseacetat, Poly(vinylchlorid),
Polyacrylamid, vernetztes Dextran, Agarose, Polyacrylat, Nylon,
aktiviertes Nylon, eine modifizierte Polysulfonbase und dgl.; Glasfaser,
wie Borosilicatglasfaser und Glasfaser mit einem Polyvinylalkoholbindemittel (erhältlich von
Ahlstrom); ein gewirktes Gewebe; nicht- gewirktes Gewebe; nicht-gewirkte Schleierstoffe; nicht-gewirkte Materialien;
Polyestergewebe und Polyestermischgewebe (erhältlich von DuPont, Sontara Technologies);
Polyester-Spinnvlies (erhältlich
von Ahlstrom und DuPont); Polypropylen-Screeninggewebe (erhältlich von
Sefar); Reyon; Cellulose/Reyon; ein Cellulose/Glas-Fasergemisch;
Polyethersulfon (erhältlich von
Pall Gelman Sciences); sein, die entweder als solche oder in Verbindung
mit einem Träger
wie im folgenden beschrieben verwendet werden.
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Bevorzugte
adsorbierende Materialien umfassen Nitrocellulose, Glasfaser, ein
Gewebe, Nylon, nicht-gewirktes Material bzw. Vliesmaterial, Polyestergewebe,
Reyon, ein Cellulose-Reyon-Gemisch, Cellulose/Glas-Fasergemische
oder Polyethersulfon.
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Es
ist klar, dass der Ausdruck "Nitrocellulose" Salpetersäureester
von Cellulose bezeichnet, was Nitrocellulose allein oder ein Estergemisch
von Salpetersäure
und anderen Säuren
und insbesondere aliphatischen Carbonsäuren mit einem bis sieben Kohlenstoffatomen,
wobei Essigsäure
bevorzugt ist, sein kann. Derartige Materialien, die aus Cellulose,
die mit Salpetersäure
allein oder einem Gemisch aus Salpetersäure und einer anderen Säure, wie
Essigsäure,
verestert wurde, gebildet sind, werden häufig als Nitrocellulosepapier bezeichnet.
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Die
adsorbierenden Materialien können
polyfunktional sein oder die Fähigkeit
besitzen, polyfunktionalisiert zu werden, um eine Immobilisierung
des zweiten Bindungsmaterials zu gestatten.
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Materialien
mit einer Oberfläche,
die als Träger
des Bindungsmaterials und beliebiger anderer Mittel, die darauf,
wie hier beschrieben, immobilisiert werden sollen, ausrei chend ist,
können
zur Herstellung von Testvorrichtungen gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden.
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Die
Testvorrichtung der vorliegenden Erfindung kann ein oder mehrere
absorbierende Materialien (d.h. Membranen) gemäß der Beschreibung in der gleichzeitig
anhängigen
US-Patentanmeldung
des Aktenzeichens 09/315 576, eingereicht am 20. Mai 1999, die hierdurch
als Bezug aufgenommen ist, umfassen. Ungeachtet der verwendeten
Zahl der adsorbierenden Kissen oder Materialien ist es wichtig,
dass mindestens der Teil des Teststreifens, der die Zone immobilisierter
Liposomen und die Einfangzone und den dazwischenliegenden Teil umfasst,
aus einem Liposomen nicht lysierenden Material hergestellt wird.
Das Material, auf dem das erste Bindungsmaterial immobilisiert wird,
muss die Fähigkeit
besitzen, die Immobilisierung zu unterstützen und das Material bzw.
die Materialien müssen
eine Flüssigkeitswanderung
(Lateralfluss) ermöglichen.
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Absorbierende
Materialien mit großen
Oberflächen
(wie Nitrocellulose) sind für
einige Anwendungen insofern besonders bevorzugt, als das erste Bindungsmaterial
und die derivatisierten markerbeladenen Liposomen auf derartigen
Materialien in hohen Konzentrationen getragen werden können. Es
ist jedoch klar, dass die Konzentration des Bindungsmaterials, die
tatsächlich
verwendet wird, teilweise von der Bindungsaffinität des ersten
Bindungsmaterials abhängt.
Daher ist der Umfang der Erfindung nicht auf eine spezielle Konzentration
des ersten Bindungsmaterials auf dem absorbierenden Material beschränkt.
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Die
Applikation des ersten Bindungsmaterials auf die Membran kann durch
bekannte Techniken, beispielsweise durch Sprühen oder Auftüpfeln von
Lösungen
dieser Komponente auf die Membran, durchgeführt werden.
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Das
erste Bindungsmaterial kann durch kovalente Bindung an die Membran
gebunden werden. Beispielsweise kann das Material, das gebunden
werden soll, direkt auf die Membran appliziert werden und dann durch
Ultraviolettbestrahlung gebunden werden. Alternativ können Materialien
auf die Membran adsorbiert werden, sofern die Bindung des ersten
Bindungsmaterials an die Membran nicht diffundierend erfolgt. Dies
umfasst das Kontaktieren der Membran mit einer Lösung, die das an die Membran
zu bindende Material enhält, und
das Trocknen der Membran. Im allgemeinen ist dieses Verfahre nur
verwendbar, wenn die Membran relativ hydrophob ist oder eine hohe
Oberflächenladung
aufweist, und eine anschließende
Behandlung mit Proteinen, Tensiden, Polysacchariden oder anderen
Materialien mit der Fähigkeit
zur Blockierung nichtspezifischer Bindungsstellen erforderlich ist.
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Das
erste Bindungsmaterial wird vorzugsweise indirekt an die Membran
in der Einfangzone der Vorrichtung gebunden. Beispielsweise ist
das erste Bindungsmaterial vorzugsweise mit einem Tag, beispielsweise Biotin,
markiert und ein Ligand, der spezifisch an das Tag bindet, beispielsweise
Streptavidin oder Anti-Biotin-Antikörper, wird mit dem mit dem
Tag markierten ersten Bindungsmaterial zuvor gemischt und dann in
der Einfangzone auf die Membran appliziert. Andere Mittel, die zur
Immobilisierung des ersten Bindungsmaterials in der Einfangzone
geeignet sind, umfassen alle Verbindungen oder Antikörper, die
spezifisch ein gewähltes Tag,
das als Markierung für
das erste Bindungsmaterial verwendet wird, beispielsweise Avidin,
Anti-Fluorescin, Anti-Digoxin
und Anti-Dinitrophenyl (DNP), binden.
-
Vor
oder nach der Applikation des ersten Bindungsmaterials auf den entsprechenden
Teil auf der Membran kann die verbliebene Kapazität der Membran
für nichtspezifische
Bindung mit Blockierungsmitteln, die typischerweise eine Kombination
von drei Verbindungen: Proteine, synthetische Polymere und grenzflächenaktive
Mittel, umfassen und nicht spezifisch die in dem Test zu verwendenden
Materialien binden, gesättigt
oder blockiert werden und sie wird vorzugsweise gesättigt oder
blockiert. Die Blockierung wird allgemein nach der Applikation des
ersten Bindungsmaterials auf die Membran durchgeführt, doch
kann es in Abhängigkeit
von dem Applikationsverfahren, dem speziellen Blockierungsmittel
und der verwendeten Membran möglich
sein, die Membran vor der Applikation dieser Komponente zu blockieren.
Daher kann beispielsweise die verbliebene Bindungskapazität des Substrats
so blockiert werden, dass eine nichtspezifische Bindung durch Verwendung
von Rinderserumalbumin gemäß der Beschreibung
bei Towbin et al., Proc. Nat'1.
Acad. Sci., 76: 4350 (1979), das hierdurch als Bezug aufgenommen
ist, verhindert wird. Die Techniken zur Verhinderung einer nichtspezifischen
Bindung sind allgemein einschlägig
bekannt, und derartige Techniken sind auch zur Verhinderung einer
nichtspezifischen Bindung in dem Test der vorliegenden Erfindung
allgemein anwendbar. Beispiele für
besonders geeignete Techniken zur Blockierung mit Polyvinylpyrrolidon
und Polyvinylalkohol sind beispielsweise bei Bartles et al., Anal.
Biochem., 140: 784 (1984) und in der britischen Patentbeschreibung
GB 2204398 A, die hierdurch als Bezug aufgenommen sind, jeweils
beschrieben. Alternativ können
ein oder mehrere Blockierungsmittel in die Pufferlösung, die
zum Waschen oder zum Tragen von Testkomponenten längs der
Membran bzw. der Membranen verwendet werden, eingearbeitet werden.
-
Die
Blockierungsmittel blockieren Stellen einer nichtspezifischen Bindung
auf der Membran. Daher binden bevorzugte Blockierungsmittel vorzugsweise
an die Membran. Die Blockierungsmittel sind aus der Gruppe ausgewählt, die
aus proteinartigen Blockierungsmitteln mit der Fähigkeit zur Hemmung der Bindung von
Molekülen
mit einem Molekulargewicht von größer als etwa 1000 an die Membran
und Polymerblockierungsmitteln mit der Fähigkeit zur Hemmung der Bindung
von Molekülen
mit einem Molekulargewicht von weniger als etwa 1000 an die Membran
besteht. Das proteinartige Blockierungsreagens kann aus der aus
Gelatine, fettarmer Trockenmilch, Rinderserumalbumin, Albumine aus
anderen Quellen, Schlüssellochnapfschnecke-Hämocyanin,
Casein, Gummiarabicum, Fischgelatine, Ovalbumin und Pferdeserum
bestehenden Gruppe ausgewählt
sein. Das Polymerblockierungsreagens kann aus der aus Polyvinylpyrrolidon,
Polyvinylalkohol und Hydroxypropylmethylcellulose bestehenden Gruppe
ausgewählt
sein. Das Blockierungsreagens ist vorzugsweise ein Gemisch der im
vorhergehenden angegebenen Blockierungsreagentien.
-
Vorzugsweise
umfassen die Blockierungsmittel eine Kombination aus Polyvinylpyrrolidon
und einem Bestandteil oder einem Gemisch von Proteinen, wie Gelatine,
fettarme Trockenmilch, Rinderserumalbumin und Casein. Für Liposomen,
die mit kleinen Analytanaloga derivatisiert sind, umfassen bevorzugte
Konzentrationen von Blockierungsmitteln, die in beispielsweise Tris(hydroxymethyl)aminomethan-gepufferter
Kochsalzlösung
gelöst
sind, etwa 0,01 Gew/V-% bis etwa 1 Gew/V-% Polyvinylpyrrolidon und
einen Bestandteil oder ein Gemisch von: etwa 0,01 Gew/V-% bis etwa
1 Gew/V-% Gelatine, etwa 0,01 Gew/V-% bis etwa 1 Gew/V-% fettarme
Trockenmilch und etwa 0,01 Gew/V-% bis etwa 0,05 Gew/V-% Rinderserumalbumin.
Für Liposome,
die mit größeren Analytanaloga,
beispielsweise Antikörpern
und Nucleotiden, derivatisiert sind, umfassen bevorzugte Konzentrationen
von Blockierungsmitteln, die in beispielsweise Tris(hydroxymethyl)aminomethan-gepufferter
Kochsalzlösung
gelöst
sind, etwa 0,001 Gew/V-% bis etwa 2 Gew/V-% Polyvinylpyrrolidon
und einen Bestandteil oder ein Gemisch von: etwa 0,02 Gew/V-% bis
etwa 1 Gew/V-% Gelatine, etwa 0,02 Gew/V-% bis etwa 1 Gew/V-% fettarme
Trockenmilch, etwa 0,02 Gew/V-% bis etwa 1 Gew/V-% Rinderserumalbumin
und etwa 0,01 Gew/V-% bis etwa 0,3 Gew/V-% Casein.
-
In
Verbindung mit einem Blockierungsreagens oder -reagentien kann ein
grenzflächenaktives
Mittel auf die Membran in einer Konzentration, die zur Förderung
eines homogenen Flusses der Testlösung durch die Testvorrichtung
ausreichend ist, zur Erleichterung der Migration der derivatisierten
markerbeladenen Liposomen ohne Lysis der Liposomen appliziert werden.
Geeignete grenzflächenaktive
Mittel umfassen BrijTM (Polyoxyethylenether),
Tween 20TM (Polyoxyethylensorbitanmonolaurat),
Triton X-100TM (tert-Octylphenoxypolyethoxyethanol),
Natriumdodecylsulfat, n-Octyl-D-glucopyranosid,
Span 20TM, Nonindet P-40, ChapsoTM, TurgitolTM und
Natriumdioxycholat. Die Konzentration des verwendeten bzw. der verwendeten
grenzflächenaktiven Mittel
in einer Blockierungslösung
hängt teilweise
von der Liposomzusammensetzung ab. Im allgemeinen können grenzflächenaktive
Mittel in einer Konzentration von etwa 0 bis etwa 0,01 Volumenprozent
der Blockierungslösung,
vorzugsweise etwa 0,001 bis etwa 0,005 Volumenprozent der Blockierungslösung eingearbeitet werden.
Es ist wichtig, dass die Konzentration des auf das absorbierende
Material applizierten grenzflächenaktiven
Mittels gesteuert wird, da eine vorzeitige Lyse der Liposomen erfolgen
kann, wenn die Konzentration des grenzflächenaktiven Mittels zu hoch
ist. Bevorzugte grenzflächenaktive
Mittel umfassen Polyoxyethylenether, Polyoxyethylensorbitanmonolaurat,
tert-Octylphenoxypolyethoxyethanol, Natriumdodecylsulfat, Octylglucopyranosid
und Natriumdioxycholat.
-
Blockierungsmittel
werden in einer Pufferlösung
auf die Membran appliziert. Geeignete Pufferlösungen umfassen Tris(hydroxymethyl)aminomethan/HCl
(Tris/HCl), Tris/Citrat, Tris/Maleat, Tris/Glycin, Phosphatpuffer,
HEPES und andere biologische Puffer in dem korrekten pH-Bereich.
-
Die
Membran kann eine Einzelstruktur, wie eine in Streifen geschnittene
Lage, sein. Die Membran kann auf einem Trägermaterial, wie im folgenden
vollständiger
beschrieben ist, montiert sein. Andererseits kann die Membran ihren
eigenen Träger
ergeben. In einer Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Testvorrichtung einen Streifen eines speziellen
Materials, das an einen Träger
oder eine feste Oberfläche,
die beispielsweise in der Dünnschichtchromatographie
gefunden wird, gebunden ist. Die Membran kann eine Lage mit darauf
befindlichen Spuren sein oder eine gleichförmige Lage mit der Fähigkeit
der Aufteilung in getrennte Spuren durch physikalische Entfernung
des absorbierenden Materials von dem Träger zur Induktion einer Spurenbildung
sein, wobei ein getrennter Test in jeder Spur durchgeführt werden
kann, wie dies in US-Patent Nr. 5 958 791 von Roberts et al., das
hierdurch als Bezug aufgenommen ist, angegeben ist. Die Membranen
können
eine Vielzahl von Formen, die rechteckig, kreisförmig, oval, dreieckig oder
dgl. umfassen, aufweisen, vorausgesetzt, es besteht mindestens eine
Richtung der Durchquerung eines Testgemischs durch Kapillarmigration.
Andere Durchquerungsrichtungen können
auftreten, beispielsweise bei einem ovalen oder kreisförmigen Teil,
das in der Mitte mit dem Testgemisch kontaktiert wird. Jedoch besteht
die Hauptüberlegung
darin, dass eine Flussrichtung von der Zone immobilisierter Liposomen
durch die Einfangzone vorhanden ist. Bei dieser Diskussion werden
Streifen eines Membranträgers
zur Erläuterung
und nicht zur Beschränkung
beschrieben.
-
Die
derivatisierten markerbeladenen Liposomen werden auf die Testvorrichtung
durch einfache Dehydratation unter Vakuumdruck eingeführt. Insbesondere
wird ein Gemisch, das derivatisierte markerbeladene Liposomen und
einen oder mehrere Zucker in einer zur Förderung nder Stabilität der Liposomen
während
der Dehydratation und Rehydratation ausreichenden Menge aufweist,
auf einen passenden Teil der Membran appliziert. Die Membran wird
dann in einem Vakuumofen bei Temperaturen einer Höhe, der
die Membran und die Liposomen widerstehen können, typischerweise bei etwa
4 °C bis
etwa 80 °C,
zweckmäßigerweise
etwa 4 °C bis
etwa 50 °C
und vorzugsweise etwa 10 °C
bis etwa 50 °C,
unter entsprechender Einstellung der Trocknungsdauer getrocknet.
-
Wie
im vorhergehenden beschrieben, umfasst das Verfahren zur Herstellung
der Testvorrichtung der vorliegenden Erfindung das Bereitstellen
eines Gemischs, das derivatisierte markerbeladene Liposomen und einen
oder mehrere Zucker in einer zur Förderung der Stabilität der Liposomen
während
der Dehydratation und Rehydratation ausreichenden Menge umfasst.
Geeignete Zucker umfassen, ohne hierauf beschränkt zu sein, Saccharose, Trehalose,
Maltose, Glucose, Lactose und Gemische derselben.
-
Vorzugsweise
umfasst das Gemisch etwa 0,1 M bis etwa 2 M Zucker, stärker bevorzugt
etwa 0,7 M bis etwa 1 M.
-
In
einer Ausführungsform
umfassen die derivatisierten markerbeladenen Liposomen auch einen
oder mehrere Zucker, die in den Liposomen eingefangen sind, d.h.
Zucker, der sowohl im Inneren als auch außerhalb der Vesikel vorhanden
ist. Geeignete Zucker sind im vorhergehenden beschrieben. Verfahren
zur Bereitstellung von Liposomen mit eingefangenen Zuckern, die
auch einschlägig
bekannt sind, sind beispielsweise in Beispiel II der vorliegenden
Anmeldung, bei Madden et al., Biochimica et Biophysica Acta, 817:
67- 74 (1985) und
Harrigan et al., Chemistry and Physics of Lipids, 52: 139–149 (1990),
die hier als Bezug aufgenommen sind, beschrieben.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind der eine oder die mehreren Zucker nur in dem Gemisch, d.h.
nur außerhalb
der Vesikel, vorhanden.
-
Wie
im vorhergehenden beschrieben umfasst das Verfahren zur Herstellung
einer Testvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung das im wesentlichen Dehydratisieren des Gemischs, das
derivatisierte markerbeladene Liposomen umfasst, auf der Membran
unter Vakuumdruck. Geeignete Vakuumdrücke umfassen etwa 5 bis etwa
25 psi, vorzugsweise etwa 10 bis etwa 15 psi, wobei die Dehydratationsdauer
mit dem Vakuumdruck variiert.
-
Die
Wanderung bzw. Migration der Testprobe wird vorzugsweise durch Einführen eines
Reagens mit Saugwirkung, vorzugsweise einer Pufferlösung, auf
der Membran zum Tragen der Testkomponenten längs des Trägers unterstützt. Alternativ
ist es, wenn das Probenvolumen ausreichend groß ist, nicht notwendig, eine
getrennte Pufferlösung
zu verwenden.
-
Der
Träger
für die
Membran ist, wenn ein Träger
gewünscht
wird und notwendig ist, normalerweise hydrophob, wasserunlöslich, nicht-porenhaltig
und steif und er besitzt üblicherweise
die gleiche Länge
und Breite wie der absorbierende Streifen, kann jedoch größer oder
kleiner sein. Eine breite Vielzahl organischer und anorganischer
Materialien, sowohl natürliche
als auch synthetische, und Kombinationen derselben können verwendet
werden, wobei nur vorausgesetzt wird, dass der Träger die
Bildung des Signals von dem Marker nicht stört. Polymere zur Erläuterung
umfassen Polyethylen, Polypropylen, Poly(4-methylbuten), Polystyrol, Polymethacrylat,
Poly(ethylenterephthalat), Nylon, Poly(vinylchlorid), Poly(vinylbutyrat),
Glas, Keramiken, Metalle und dgl.
-
Die
Größen der
Membranteile hängen
von mehreren Überlegungen
ab. Die folgende Diskussion konzentriert sich primär auf Membranstreifen
zum Zwecke der Erläuterung
und nicht der Beschränkung.
Wie im vorhergehenden genannt wurde, fallen andere Formen, wie kreisförmig, oval,
trigonal und dgl., in gleicher Weise in den Schutzumfang dieser
Erfindung. Die Abmessungen derselben und sonstige Parameter können vom Fachmann
unter Bezug auf die hier gegebene Offenbarung bestimmt werden.
-
Wenn
der Kapillarfluss vorwiegend nach oben erfolgt, steuern die Porengröße, Länge und
Dicke des Streifens die Gemischmenge, die die Einfangzone passieren
kann. Wenn der Transport eines großen Volumen des Testgemischs
gewünscht
wird, muss die Flüssigkeitskapazität des Streifens
unter der Einfangzone so ausreichend sein, dass das gewünschte Volumen
untergebracht wird. Alternativ kann ein zusätzliches absorbierendes Material,
absorbierendes Kissen oder ein Schwamm, die hier als Kissen mit
Saugwirkung bezeichnet werden, zum Kontaktieren des Endes der Membran über die
Einfangzone hinaus verwendet werden. Ein Kissen mit Saugwirkung
kann auf diese Weise in Situationen verwendet werden, in denen es
gewünscht
wird, ein größeres Volumen
des Testgemischs über
die Testvorrichtung zu ziehen.
-
Um
Reagentien zu konservieren und Proben beschränkter Größe bereitzustellen, ist die
Breite des Streifens allgemein relativ schmal, üblicherweise weniger als 20
mm, vorzugsweise weniger als 10 mm. Allgemein beträgt die Breite
des Streifens nicht weniger als etwa 2 mm und sie liegt üblicherweise
im Bereich von etwa 2 mm bis 10 mm, vorzugsweise etwa 3 mm bis 6
mm.
-
Wie
detailliert im folgenden beschrieben, kann die Testvorrichtung gemäß der Erfindung
zur gleichzeitigen Mehrfachanalyterfassung oder -bestimmung modifiziert
werden. Die Länge
des Streifens hängt
von der Konzentration des Analyts und praktischen Überlegungen,
wie einfache Handhabung und Zahl der Messbereiche auf dem Streifen,
ab, und sie beträgt
etwa 4 cm bis 20 cm, üblicherweise
etwa 5 cm bis 15 cm, vorzugsweise etwa 6 bis 13 cm, sie kann jedoch
von jeder praktikablen Länge
sein. Die Struktur des Streifens kann in weitem Umfang variiert
werden und sie umfasst fein, mittelfein, mittel, mittelgrob und
grob. Die Wahl der Porosität
des Materials kann auf der Bindungsrate der Komponenten für einen
gegebenen Test beruhen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Testvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung durch Auftragen eines ersten Bindungsmaterials auf die
Membran in einem passenden Bereich und anschließendes Trocknen der Membran,
vorzugsweise unter Vakuumdruck, hergestellt. Anschließend wird
die Membran blockiert und während
eines geeigneten Zeitraums, der durch die Membran und Blockierungsmittel,
die verwendet wurden, bestimmt wird, vorzugsweise unter Vakuumdruck
getrocknet. Die derivatisierten markerbeladenen Liposomen werden
dann auf einen passenden Bereich auf der Membran appliziert und
die Membran wird erneut unter Vakuumdruck getrocknet.
-
1 zeigt
eine Testvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung, die unmittelbar nach der Einführung in die Testprobe 208,
die in der Schale 210 gehalten wird, gezeichnet wurde.
Wie in 1 angegeben, ist die Membran 212 auf
einem Träger 214 montiert.
Die in 1 gezeigte Testvorrichtung umfasst eine Zone 216 immobilisierter
Liposomen, die wie im vorhergehenden beschrieben daran gebundene
dehydratisierte derivatisierte markerbeladene Liposomen aufweist,
und eine Einfangzone 206, die wie im vorhergehenden beschrieben
ein daran gebundenes erstes Bindungsmaterial für die passenden derivatisierten
markerbeladenen Liposomen aufweist.
-
Bei
der Verwendung in einem Konkurrenzformat der vorliegenden Erfindung
wird die Membran 212 in die Testprobe 208 eingeführt. Das
Benetzen der Membran 212 durch Kapillarwirkung wird fortgesetzt,
bis mindestens die Einfangzone 206 mit der Testprobe 208 befeuchtet
ist (und vorzugsweise bis die Lösemittelfront das
Ende der Membran erreicht). Die Testprobe 208 durchquert
die Testvorrichtung in die und durch die Zone immobilisierter Liposomen 216,
wo dehydratisierte, mit einem Analytanalog-Tag versehene, markerbeladene Liposomen
rehydratisiert werden. Die Testprobe 208 durchquert weiter
die Testvorrichtung in die und durch die Einfangzone 206,
wo eine Konkurrenz zwischen den rehydratisierten, mit einem Analytanalog-Tag
versehenen, markerbeladenen Liposomen und dem Analyt in der Testprobe
um Bindungsstellen mit dem in der Einfangzone 206 gebundenen
ersten Bindungsmaterial erfolgt. Wenn in der Probe weniger Analyt
vorhanden ist, binden mehr Liposomen an die Einfangzone, weshalb
die Intensität
des Markers in der Einfangzone umgekehrt zur Konzentration des Analyts
in der Testprobe variiert.
-
Die
Testprobe kann aus einer breiten Vielzahl von Quellen, beispielsweise
physiologische Flüssigkeiten,
beispielsweise Speichel, Schweiß,
Serum, Plasma, Urin, Tränenflüssigkeit,
Cerebrospinalflüssigkeit
und dgl., chemische Behandlungsströme, Nahrungsmittel, Abwasser,
natürliche
Wässer,
Erdextrakte und dgl., stammen. Verschiedene Zusatzstoffe können zur
Einstellung der Eigenschaften des Testgemischs oder einer Trägerlösung, die
als Reagens mit Saugwirkung verwendet wird, in Abhängigkeit
von den Eigenschaften der anderen Komponenten der Vorrichtung sowie
von denjenigen der Liposomen oder des Analytanalogon-Liposom-Konjugats
oder des Analyts selbst zugesetzt werden. Beispiele für Lösungszusatzstoffe,
die in Test-, Kontroll- oder Trägerlösungen oder
-gemische gemäß der Erfindung
eingearbeitet werden können,
umfassen Puffer, beispielsweise pH-Puffer und Ionenstärkepuffer,
die Probe oder den Analyt solubilisierende Mittel, beispielsweise
unpolare Lösemittel,
und Polymere mit hohem Molekulargewicht, wie Ficoll®, ein
nichtionisches synthetisches Polymer von Saccharose, das von Pharmacia
erhältlich
ist, und Dextran.
-
Bei
dem Verfahren zum Nachweisen oder quantitativen Bestimmen eines
Analyts in einer Probe gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Membran mit Testgemisch, beispielsweise durch
Eintauchen eines Kontaktbereichs des absorbierenden Materials in
das Testgemisch, kontaktiert. Alternativ kann das Testgemisch mit
der Membran durch Auftüpfeln
des Testgemischs auf das absorbierende Material in einem Kontaktbereich,
beispielsweise für
Lateralflusstests, kontaktiert werden.
-
Die
Bewegung der Testkomponenten längs
der Membran bzw. Membranen beruht auf Kapillarwirkung. Diese Kapillarbewegung
längs der
Membran verursacht den Transport des Testgemischs zu der und durch
die Einfangzone, wo die Messung des Markers von den Liposomen stattfindet.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
verwenden die Testvorrichtung und die Verfahren der vorliegenden
Erfindung eine Lateralfluss statt einer Aufwärtsströmung zur Wanderung der Testprobe
und der rehydratisierten derivatisierten markerbeladenen Liposomen
durch die Testvorrichtung.
-
Wenn
quantitative Ergebnisse gewünscht
werden, wird das Befeuchten der Membran und von etwaigen anderen
absorbierenden Materialien, falls diese vorhanden sind, durch Kapillarwirkung
fortgesetzt, bis ein ausreichendes Volumen von Testgemisch und/oder
Pufferlösung
durch die Einfangzone gelaufen ist, um sicherzustellen, dass etwaiger
in dem Testgemisch vorhandener Analyt die Einfangzone erreicht hat.
Wenn nur das Nachweisen gewünscht
wird, muss weniger darauf geachtet werden, sicherzustellen, dass
der gesamte Analyt die Einfangzone erreicht hat. Es ist möglich, Laufzeiten
und Puffervolumina unter Verwendung von Vorversuchen unter Verwendung
eines kolorimetrischen Nachweises, der hier und bei Rule et al.,
Clin. Chem., 42: 1206–1209
(1996), das hierdurch als Bezug aufgenommen ist, beschrieben ist,
oder eines elektrochemischen Nachweises gemäß der Beschreibung in US-Patent
Nr. 5 958 791 und der US-Patentanmeldung des Aktenzeichens 09/315
576, eingereicht am 20. Mai 1999, das hierdurch als Bezug aufgenommen
ist, zu "eichen".
-
Größtenteils
sind relativ kurze Zeiten zur Durchquerung des Streifens durch das
Testgemisch erforderlich. Üblicherweise
dauert der Transport des Testgemischs über den Streifen mindestens
30 Sekunden und nicht mehr als 45 Minuten bis 1 Stunde, üblicherweise
etwa 1 Minute bis 10 Minuten. Gemäß dem Verfahren der Erfindung
ist das Signal rasch, sogar unmittelbar nachweisbar.
-
Das
Konjugat des zweiten Bindungsmaterials oder des Analytanalogons
und der markereinkapselnden Liposomen kann durch allgemein einschlägig bekannte
Verfahren hergestellt werden, wobei das in einem gegebenen Fall
verwendete spezielle Verfahren von den Liposomkomponenten und dem
Bindungsmaterial, die verwendet werden, abhängt. Derartige Techniken umfassen
kovalente Kopplung, Derivatisierung oder Aktivierung und dgl. Die
Liposomen können
aus einer Komponente, die mit dem zweiten Bindungsmaterial oder Analytanalogon
derivatisiert wurde, hergestellt werden, wodurch die Liposomen,
wenn sie hergestellt werden, mit dem zweiten Bindungsmaterial oder
Analytanalogon konjugiert werden. In einem anderen Verfahren können die
Liposomen einschließlich
des Markers zunächst
gebildet werden und anschließend
die Liposomen mit dem zweiten Bindungsmaterial oder Analytanalogon
durch einschlägig
bekannte Verfahren konjugiert werden.
-
Liposomen
können
aus einer breiten Vielzahl von Lipiden, die Phospholipide, Glykolipide,
Steroide, relativ langkettige Alkylester; beispielsweise Alkylphosphate,
Fettsäureester;
beispielsweise Lecithin, Fettsäureamine
und dgl., hergestellt werden. Ein Gemisch von Fettmaterialien, beispielsweise
eine Kombination aus einem neutralen Steroid, einem Ladungsamphiphil
und einem Phospholipid, kann verwendet werden. Beispiele zur Erläuterung
von Phospholipiden umfassen Lecithin, Sphingomyelin und Dipalmitoylphosphatidylcholin
und dgl. Repräsentative
Steroide umfassen Cholesterin, Cholestanol, Lanosterol und dgl.
Repräsentative
ladungsamphiphile Verbindungen enthalten allgemein 12 bis 30 Kohlenstoffatome.
Mono- oder Dialkylphosphatester oder Alkylamine; beispielsweise
Dicetylphosphat, Stearylamin, Hexadecylamin, Dilaurylphosphat und
dgl., sind repräsentativ.
-
Die
Liposomtaschen werden in wässriger
Lösung,
die den Marker enthält,
hergestellt, wodurch die Taschen den Marker in ihrem Inneren aufnehmen.
Die Liposomtaschen können
durch kräftiges
Rühren
in der Lösung
und anschließendes
Entfernen des nicht-eingekapselten Markers hergestellt werden. Weitere
Einzelheiten in Bezug auf die Herstellung von Liposo men sind in
US-Patent Nr. 4 342 826 und der PCT International Publication Nr.
WO 80/01515, die beide als Bezug aufgenommen sind, angegeben.
-
Mit
der Testvorrichtung und dem Verfahren gemäß der Erfindung kann auch eine
Testprobe auf eine Mehrzahl von Analyten, wie toxische Chemikalien
oder Pathogene, getestet oder auf eine oder mehrere einer Mehrzahl
von Analyten, die einschlägig
bekannt ist, durchmustert werden.
-
Zur
bequemeren Handhabung kann die vorliegende Vorrichtung in einem
Kit in einer abgepackten Kombination mit vorgegebenen Mengen von
Reagentien zur Verwendung bei Tests auf einen Analyten oder eine
Mehrzahl von Analyten bereitgestellt werden. Neben der Testvorrichtung
mit dehydratisierten derivatisierten markerbeladenen Liposomen können andere
Zusatzstoffe, wie Hilfsreagentien, beispielsweise Stabilisierungsmittel,
Puffermittel und dgl., enthalten sein. Die relativen Mengen der
verschiedenen Reagentien können in
weitem Umfang zur Bereitstellung einer Konzentration der Reagentien
in Lösung,
die die Empfindlichkeit des Tests wesentlich optimiert, variiert
werden. Die Reagentien können
als Trockenpulver, üblicherweise
lyophilisiert, einschließlich
von Streckmitteln, die bei Auflösen
eine Reagenzlösung
mit den passenden Konzentrationen zur Durchführung des Tests ergeben, bereitgestellt
werden. Das Kit oder die Packung kann andere Komponenten, wie Standards
des Analyts oder der Analyte (Analytproben mit bekannten Konzentrationen
des Analyts), umfassen.
-
Die
vorliegende Erfindung ist für
Verfahren und Produkte zur Bestimmung einer breiten Vielzahl von Analyten
verwendbar. Als repräsentative
Beispiele für
Analytarten können
genannt werden: Umgebungs- und Nahrungsmittelkontaminationsstoffe,
die Pestizide und toxische Industriechemika lien umfassen; Arzneimittel, die
therapeutische Arzneimittel und Drogen des Missbrauchs umfassen;
Hormone, Vitamine, Proteine, die Enzyme, Rezeptoren und Antikörper aller
Klassen umfassen; Prionen; Peptide; Steroide; Bakterien; Pilze;
Viren; Parasiten; Komponenten oder Produkte von Bakterien, Pilzen,
Viren oder Parasiten; Aptamere; Allergene aller Arten; Produkte
oder Komponenten normaler oder bösartiger
Zellen; und dgl. Als spezielle Beispiele können T4;
T3; Digoxin; hCG; Insulin; Theophyllin;
Luteinisierungshormone und Organismen, die verschiedene Krankheitszustände verursachen
oder mit diesen in Verbindung stehen, wie Streptococcus pyrogenes
(Gruppe A), Herpes Simplex I und II, Cytomegalovirus, Chlamydien
und dgl., genannt werden. Die Erfindung kann auch zur Bestimmung
relativer Antikörperaffinitäten und
für relative
Nucleinsäurehybridisierungsexperimente,
einen Restriktionsenzymtest mit Nucleinsäuren und die Bindung von Proteinen
oder anderem Material an Nucleinsäuren verwendet werden.
-
Eine
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellte Vorrichtung kann in einer Vielzahl von Tests,
wie Tests der kompetitiven Bindung und Sandwich-Tests gemäß der Beschreibung
in US-Patent Nr. 5 789 154 von Durst et al., US-Patent Nr. 5 756
362 von Durst et al., US-Patent Nr. 5 753 519 von Durst et al.,
US-Patent 5 958 791 von Roberts et al., der gleichzeitig anhängigen US-Patentanmeldung
des Aktenzeichens 09/027 324, eingereicht am 20. Februar 1998, der
gleichzeitig anhängigen
US-Patentanmeldung des Aktenzeichens 09/034 086, eingereicht am
3. März
1998, der gleichzeitig anhängigen
US-Patentanmeldung des Aktenzeichens 09/354 471, eingereicht am
15. Juli 1999 und der gleichzeitig anhängigen US-Patentanmeldung des
Aktenzeichens 09/315 576, eingereicht am 20. Mai 1999, die hierdurch
als Bezug aufgenommen sind, verwendet werden.
-
Wie
im vorhergehenden angegeben, kann der Test qualitativ (Vorhandensein
oder Nichtvorhandensein einer bestimmten Analytkonzentration) oder
quantitativ oder halbquantitativ sein. Die Herstellung von geeigneten
Standards und/oder Standardkurven wird aufgrund der hier gegebenen
Lehren als innerhalb des Kenntnisumfangs des Fachmanns liegend betrachtet.
-
Die
Verfahren gemäß der Erfindung
und die Herstellung und Verwendung der Testvorrichtung gemäß der Erfindung
werden durch die folgenden Beispiele erläutert.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1 – Materialien
-
Dipalmitoylphosphatidylcholin
(DPPC) und Dipalmitoylphosphatidylglycerin (DPPG) wurden von Avanti
Polar Lipids, Inc. (Alabaster, AL) erhalten. Sulforhodamin B (SRB),
N-((6-(Biotinoyl)amino)hexanoyl)-1,2-dihexadecanoyl-snglycero-3-phosphoethanolamin-triethylammoniumsalz
(biotinyliertes DPPE) und D-(+)-Biotin wurden von Molecular Probes
(Eugene, OR) gekauft. Polyvinylpyrrolidon (PVP, 10 000 Da), Cholesterin,
normales humanes Serum (NHS), Gelatine, Rinderserumalbumin (BSA),
Saccharose, Trehalose, Tris(hydroxymethyl)aminomethan (Tris), Tween
20 und Sephadex G-50 wurden von Sigma Chemical Co., (St. Louis,
MO) gekauft. Fettarme Trockenmilch der Sorte Carnation (NFDM) wurde
lokal erworben. Polycarbonatspritzenfilter der Porengröße 3 μm, 0,4 μm und 0,2 μm wudren
von Osmonics Laboratory Products (Livermore, CA) gekauft, und Nitrocellulosemembranen
mit Mylarträger
mit einer Porengröße von 8 μm wurden
von Sartorius Corp. (Göttingen,
Deutschland) und Millipore Corp. (Bedford, MA) erhalten. Das Tensid
n-Octyl-β-D-glucopyranosid wurde
von Pfanstiehl Laboratories, Inc. (Waukegan, IL) erhalten.
-
Beispiel 2 – Herstellung
von mit Biotin-Tag versehenen farbstoffbeladenen Liposomen
-
Fünf Chargen
von Liposomen, als I bis V markiert, wurden zur Untersuchung der
Stabilisierungswirkung von Zucker (Trehalose) im Inneren der Liposomen
hergestellt. Die Chargen wurden durch ein modifiziertes Umkehrphasenverdampfungsverfahren
(Siebert et al., Anal. Chim. Acta, 282: 297-305 (1993); Szoka et al., Biochim. Biophys.
Acta, 601: 559-571
(1980); O'Connell
et al., Clin. Chem., 31: 1424–1426
(1985, die hierdurch als Bezug aufgenommen sind) aus einem Gemisch
von DPPC, Cholesterin, DPPG und biotinyliertem DPPE in einem Molverhältnis von
4,7:4,8:0,5:0,01 hergestellt. Im Lumen der Liposomen waren die gleichen Konzentrationen
von Sulforhodamin B (100 μM),
zunehmende Mengen von Trehalose und abnehmende Mengen von Tris/(Hydroxymethyl)aminomethan/HCl
(Tris/HCl)-Puffer, pH-Wert 7,0, zum Aufrechterhalten eines Osmolalitätwerts von
827 mOsmol/kg für
jede Zubereitung (siehe Tabelle 1) verkapselt.
-
Tabelle
1 Eigenschaften
von mit einem Biotin-Tag versehenen Liposomen Liposomzubereitung
-
Kurz
gesagt, umfasste das Verfahren das Auflösen der Lipide in einem Lösemittelgemisch,
das Chloroform:Isopropylether:Methanol (6:6:1, V/V) enthielt. Die
Temperatur wurde während
des gesamten Verfahrens bei 45 °C
gehalten. Das Verkapselungsmittel wurde zugegeben und das Gemisch
wurde 5 min unter einem geringen Stickstoffstrom ultraschallbehandelt.
Die organische Phase wurde unter Vakuum auf einem Rotationsverdampfer
entfernt. Ein weiteres Aliquot der Verkapselungsmittellösung wurde
zugegeben, und die Liposomzubereitung wurde weitere 30 min ultraschallbehandelt.
Die Liposomen wurden dann nacheinander dreimal durch 3-, 0,4- und 0,2-μm-Polycarbonatspritzenfilter
in Tandemanordnung extrudiert. Zur Entfernung des nicht-eingekapselten
Farbstoffs wurde die Zubereitung auf einer Sephadex G-50-150-Säule (Sigma Chemical Co., (St.
Louis, MO)), die mit dem passenden Puffer, der eine ähnliche
Osmolalität
wie die Verkapselungsmittellösung
aufweist, equilibriert war, gelfiltriert und gegen 1 Liter des gleichen
Puffers dialysiert.
-
Drei
weitere Chargen von Liposomen, markiert als VI bis VIII, wurden
zur Untersuchung der Wirkung der Liposomengröße auf die Stabilität hergestellt.
Diese Chargen wurden durch das gleichen Umkehrphasenverdampungsverfahren
unter Verwendung eines Verkapselungsmittels, das 175 mM Sulforhodamin
B in 0,02 M Tris/HCl-Puffer, pH-Wert 7,5 enthielt, (Osmolalität des Verkapselungsmittels
gleich 204 mOsmol/kg) hergestellt. Die Unterschiede bei dem Verfahren
für die
drei Chargen bestanden in der Länge
der Ultraschallbehandlungszeit, der jede Charge unterzogen wurde,
und der Porengröße der verwendeten
Filter, die zu Unterschieden hinsichtlich der Liposomengrößen führte. Längere Ultraschallbehandlungszeiten
ergaben kleinere Liposomen.
-
Alle
Liposomen wurden in Puffern, die isoosmolar zu oder bis zu 100 mOsmol/kg über ihrem
jeweiligen Verkapselungsmittel waren, bei 4 °C im Dunklen aufbewahrt, bis
sie benötigt
wurden.
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Beispiel 3 – Charakterisierung
der Liposomen
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Der
mittlere Durchmesser der Liposomen wurde durch einen lichtstreuenden
Teilchengrößenanalysator
auf Laserbasis (PCS Sizing System von Malvern Instruments Ltd, Malvern,
UK) ermittelt. Fluoreszenzintensitätsmessungen wurden auf einem
McPherson Modell SF 750-Spektrofluorometer (Acton, MA), das bei
der Anregungs- und Emissionswellenlänge von 543 bzw. 596 nm betrieben
wurde, durchgeführt.
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Beispiel 4 – Herstellung
von mit Antibiotin beschichteten Teststreifen
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Antibiotin-Antikörper wurden
auf Nitrocellulosemembranlagen (45 × 160 mm) in einer 2,5 mm breiten Bande
15 mm vom unteren Ende der Lage unter Verwendung eines mikroprozessorgesteuerten
Linomat IV TLC Sample Applicator (Camag Scientific, Inc., Wrightsville
Beach, NC) immobilisiert. Die antikörperbeschichteten Membranen
wurden in einem Vakuumofen (15 psi) bei Raumtemperatur 1 h getrocknet
und dann in verschiedene Blockierungsmittel, die in Tris-gepufferter
Kochsalzlösung
(TBS; 0,02 M Tris/HCl, 0,15 M NaCl, 0,01 NaN3,
pH-Wert 7,0) gelöst
waren, 1 h getaucht. Die blockierten Membranen wurden bei Raumtemperatur
in einem Vakuumofen während
unterschiedlicher Zeiträume
getrocknet und in Streifen (5 × 45
mm) geschnitten. Jeder Teststreifen enthielt 4,5 μg Antibiotin
in der Einfangzone. Die Streifen wurden bei 4 °C in vakuumversiegelten Kunststoffbeuteln
aufbewahrt, bis sie zur Verwendung bereit waren.
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Glasierte
Streifen wurden durch Applizieren von Saccharoselösungen unterschiedlicher
Konzentrationen unter Verwendung des Linomat IV Sample Applicator
auf eine Fläche
6 mm unter der Antibiotinbande auf Nitrocellulosemembranlagen, die
zuvor mit Antibiotin-Antikörpern
beschichtet und mit 0,2 PVP und 0,01 % Gelatine in TBS blockiert
wurden, hergestellt. Die glasierten Membranen wurden 1 h luftgetrocknet,
bevor sie zu Streifen von 5 × 45
mm geschnitten und in vakuumversiegelten Kunststoffbeuteln aufbewahrt
wurden, bis sie zur Verwendung bereit waren.
-
Beispiel 5 – Dehydratation
von Liposomen auf mit Antibiotin beschichteten Streifen
-
Liposomlösungen wurden
unter Verwendung von Verdünnungsmitteln,
die unterschiedliche Streckmittel in phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS;
0,01 M KH2PO4/K2HPO4, 0,15 M NaCl
und 0,01 % NaN3, pH-Wert 7,0) enthielten,
hergestellt. Ein Mikroliter der verdünnten Liposomlösung wurde
an einem Punkt 6 mm unter der Antibiotinbande appliziert und sofort
mit Aluminiumfolie bedeckt, um eine Lyse von mit Sulforhodamin B
(SRB) beladenen Liposomen durch Licht zu verhindern (es wurde beobachtet,
dass SRB-Verkapselungsliposomen gegenüber Licht etwas empfindlich
waren). Die Streifen wurden in einem Vakuumofen (15 psi) bei Raumtemperatur
2 h getrocknet.
-
Streifen
ohne Liposomen wurden ebenfalls in dem Vakuumofen gleichzeitig mit
den Teststreifen zur Verwendung als Kontrollen getrocknet. Der Zweck
bestand darin, den gleichen Hydratationsgrad in sowohl den Teststreifen
als auch den Kontrollen zu erhalten.
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Für die Experimente,
bei denen die Wirkungen einer Zuckerglasur unter den dehydratisierten
Liposomen untersucht wurde, wurde 1 μl der Liposomlösung oben
auf die Zuckerglasur appliziert und ebenfalls in dem Vakuumofen
bei Raumtemperatur 2 h getrocknet.
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Beispiel 6 – Rückgewinnungstestprotokoll
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Der
Rückgewinnungstest
wurde durch Einführen
der Teststreifen in ein Teströhrchen
oder eine Haltevorrichtung, der bzw. die PBS (pH-Wert 7,4) oder
NHS als Träger
oder mobile Phase enthielt, durchgeführt. Wenn die Lösungsfront
das obere Ende des Streifens erreichte, wurde der Streifen entfernt
und luftgetrocknet. Die Antibiotin-Einfangzone sammelte die Liposomen
mit Biotin-Tag, die nach dem Dehydratations/Rehydratationsprozess
intakt blieben. Die Kontrolle bestand aus der Applikation von 1 μl der gleichen
Liposomlösung
auf die Kontrollstreifen an einem Punkt 6 mm unter der Antibiotinbande
und dem unmittelbaren Einführen
derselben – ohne
Trocknen – in
die die mobile Phase enthaltenden Teströhrchen.
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Beispiel 7 – Biotintestprotokoll
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Der
Test wurde durch Einführen
der Teststreifen, die die dehydratisierten SRB-beladenen Liposomen mit
Biotin-Tag in einer Zone unter der Antibiotinbande enthielten, in
Teströhrchen,
die die flüssige
Probe oder die Eichproben von Biotin in PBS, TBS oder NHS hielten,
durchgeführt.
Wenn die Lösungsfront
das obere Ende des Streifens erreichte, wurde der Streifen entfernt
und luftgetrocknet.
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Beispiel 8 – Nachweis
und quantitative Bestimmung
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Die
Farbintensität
der Antibiotin-Einfangzone wurde optisch ermittelt. Für eine genauere
quantitative Bestimmung der Rotfärbung
der Bande wurden ein Hewlett-Packard ScanJet IIc Desktop Scanner
(Palo Alto, CA) und Scan Analysis Densitometry Software (Biosoft,
Ferguson MO), die auf einem Macintosh Performer 636CD installiert
war, verwendet. Dieser Ansatz ermöglichte die Umwandlung der
Rotfärbung
in eine Grauwertskalaablesung, die quantitativ bestimmt werden konnte
(Siebert et al., Anal. Chim. Acta, 282: 297–305 (1993), das hierdurch
als Bezug aufgenommen ist). Die Ergebnisse sind in willkürlichen
Einheiten der Grauwertskalaintensität oder als Prozentsatz der
Rückgewinnung
der dehydratisierten/rehydratisierten Liposomen im Vergleich zu
der Kontrolle, d.h. unter Zuordnung eines Werts von 100 % für die Kontrolle,
dargestellt.
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Beispiel 9 – Liposomeigenschaften
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Die
Fluoreszenz von Sulforhodamin B ist selbstlöschend, wenn es mit hoher Konzentration
eingekapselt wird, weshalb die Unversehrtheit der Liposomen durch
Ermitteln der Fluoreszenz einer Liposomlösung vor und nach einer Lysis
der Liposomen bestimmt werden kann. Die Gesamtlyse der Liposomen
wurde durch die Zugabe einer Lösung
von n-Octyl-β-D-glucopyranosid zu
einer Endkonzentration von 30 mM erhalten. Die Stabilität über die
Zeit kann durch Ermitteln des Prozentgehaltes des freien Farbstoffs
in der Zubereitung untersucht werden. Die Ermittlung von in den
Liposomen eingekapseltem Farbstoff und die Bestimmung der Liposomengröße durch
das Laserstreuungsverfahren ermöglichte
die Berechnung der Liposomeigenschaften (siehe Tabelle 1). Alle
Berechnungen wurden wie bereits beschrieben durchgeführt (Siebert
et al., Anal. Chim. Acta, 282: 297–305 (1993), das hierdurch
als Bezug aufgenommen ist), wobei berücksichtigt wurde, dass das DPPE-Biotin
0,1 Mol-% der Gesamtlipide beträgt,
und unter der Annahme, dass der verkapselte Farbstoff die gleiche
Konzentration wie die verwendete ursprüngliche Farbstofflösung aufwies,
dass die Doppel schichtdicke 4 nm beträgt und dass die durchschnittliche
Oberflächenkopfgruppenfläche von
DPPC-Molekülen
und Cholesterinmolekülen
in einer Mischdoppelschicht 0,71 bzw. 0,19 nm2 beträgt (Israelachvili
et al., Biochim. Biophys. Acta, 389: 13–19 (1975), das hierdurch als
Bezug aufgenommen ist).
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Beispiel 10 – Gewinnung
von dehydratisierten/rehydratisierten Liposomen auf Nitrocellulosestreifen
-
Grundlegend
waren zwei Hauptpunkte bei dem Dehydratations/Rehydratationsprozess
von Liposomen auf Nitrocellulosestreifen wichtig. Der erste war
die Bestimmung der passenden Blockierungsmittel und Trocknungsbedingungen
für die
Membranen und der zweite war die Untersuchung der Komponenten der
Liposomzubereitung, die das (innere) Einkapselungsmittel, das (externe)
Streckmittel in dem Verdünnungsmittel umfassten,
und der Eigenschaften der Liposomen.
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Anfangstests
umfassten die Verwendung variierender Konzentrationen unterschiedlicher
Blockierungsmittel, die in Tris-gepufferter Kochsalzlösung hergestellt
wurden. Polyvinylpyrrolidon (PVP), Gelatine, Rinderserumalbumin
(BSA) und fettarme Trockenmilch (NFDM) wurden mit 0,02, 0,1 und
0,5 % und Tween 20 mit 0,002 und 0,02 % getestet. Die Liposomcharge
VII (keine interne Trehalose) wurde mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS)
(keine Streckmittel) verdünnt
und 1 μl
wurde auf den blockierten Nitrocellulosestreifen unter der Antibiotinbande
wie im vorhergehenden beschrieben dehydratisiert. Von den getesteten
Blockierungsmitteln ergab PVP den besten Schutz der Liposomen nach
dem Dehydratations/Rehydratationszyklus, was durch das höchste Signal,
das in der Antibiotin-Einfangzone erhalten wurde, angezeigt wurde.
Die Blockierungsmittel sind in der Reihenfolge abnehmender Wirksamkeit
hinsichtlich der Kon servierung der dehydratisierten Liposomen mit
ihren individuellen optimalen Konzentrationen und dem jeweiligen
Prozentsatz der Rückgewinnung
der erhaltenen Liposomen aufgelistet: 0,5 % PVP (14,9 % Rückgewinnung) > 0,1 % Gelatine (8,7
% Rückgewinnung) > 0,02 % BSA (3,7 %
Rückgewinnung) > 0,1 % NFDM (2,5 %
Rückgewinnung).
Die Verwendung nicht-blockierter
Membranen (mit Tris-gepufferter Kochsalzlösung behandelt) und von mit
Tween 20 blockierten Membranen führte
zur vollständigen
Lyse der Liposomen, wenn die getrockneten Liposomen durch die mobile
Phase rehydratisiert wurden.
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Trocknen
der blockierten Membran über
Nacht (14 h) im Vakuumofen (15 psi) bei Raumtemperatur führte zu
sehr trockenen Membranen. Während
der Migration der mobilen Phase wurde beobachtet, dass die Migration
der Flüssigkeit
durch die Einfangzone eine sehr lange Zeit (ca. 15 min) dauerte.
Außerdem
wanderte die mobile Phase vorzugsweise längs der Streifenränder, was
die Chancen von Liposomen zur Bindung in der Einfangzone verringerte.
Durch Verringern der Trocknungszeit der blockierten Membranen auf
8 Stunden wanderte die Trägerlösung rascher
und gleichförmiger
durch die Einfangzone und das Signal auf der Antibiotinbande war
verbessert.
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Beispiel 11 – Wirkung
einer Saccharoseglasur auf die Rückgewinnung
der Liposomen
-
Die
Liposomcharge I (keine interne Trehalose) wurde zur Untersuchung
der Wirkung einer Saccharoseglasur bzw. eines Saccharosespiegels
auf die Rückgewinnung
von Liposomen verwendet. Die getestete Saccharosekonzentration lag
im Bereich von 0 bis 4,4 μmol/Streifen.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Saccharoseglasur, die vor der Applikation
der Liposomzubereitung zur Dehydratation auf den Streifen plat ziert wurde,
eine dramatische Verbesserung der Rückgewinnung der dehydratisierten/rehydratisierten
Liposomen ergab. Die Glasur verringerte die zuvor am Punkt der Applikation
der Liposomen nach dem Passieren der mobilen Phase beobachtete Aggregation
stark und sie erhöhte
die Intensität
an der Antibiotinbande beträchtlich, was
eine höhere
Rückgewinnung
intakter Liposomen anzeigte. Als optimale Menge der Saccharoseglasur wurden
ca. 1,5 μmol/Streifen
beobachtet (siehe 2), und dies führte zu
70 % Rückgewinnung.
Bei Saccharoseglasuren von größer als
ca. 2,2 μmol/Streifen
verschwand die Aggregation am Punkt der Applikation der Liposomen
vollständig,
doch verringerte sich die Signalintensität an der Antibiotinbande.
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Beispiel 12 – Komponenten
der Liposomzubereitung
-
1.
Zucker außerhalb
der Liposome. Aufgrund der Beobachtung, dass die Zuckerglasur die
Konservierung der dehydratisierten/rehydratisierten Liposomen stark
verbesserte, wurde die Wirkung von als Streckmittel in dem Verdünnungsmittel
für die
Liposomzubereitung vor deren Applikation auf die Streifen zugesetztem Zucker
bewertet und mit den Ergebnissen der Zuckerglasur verglichen. Konzentrationen
von Saccharose und Trehalose im Bereich von 0,07 bis 0,6 M wurden
in PBS, pH-Wert 7,4, hergestellt und als Verdünnungsmittel für die Liposomcharge
I (keine interne Trehalose) verwendet. Ohne externen Zucker trat
eine Aggregation am Punkt der Applikation der Liposomen nach der
Migration der mobilen Phase über
die dehydratisierten Liposomen auf, und die Antibiotinzone band
nur sehr wenige Liposomen, d.h. viele der Liposomen erfuhren bei
der Rehydratation eine Lyse. Wenn die Konzentration der Zucker erhöht wurde,
verringerte sich die Aggregation am Punkt der Applikation, bis die
Aggregation vollständig
verschwand, und gleichzeitig nahm die Rückgewinnung der dehydratisierten
Liposomen zu.
-
Es
wurde beobachtet, dass Saccharose eine leicht bessere Konservierungswirkung
als Trehalose aufwies. Ein zusätzlicher
Vorteil der Wahl von Saccharose gegenüber Trehalose sind die niedrigeren
Kosten. Eine Untersuchung mit höheren
Konzentrationen von Saccharose wurde durchgeführt, und es wurde beobachtet, dass
die optimale Konzentration von externer Saccharose, die zur Stabilisierung
der dehydratisierten Liposomen benötigt wurde, im Bereich von
0,7 bis 1,0 M oder 0,7 bis 1,0 μmol/μl/Streifen
lag (siehe 2). Mit Saccharosekonzentrationen
von höher
als 1,0 M nahm die Rückgewinnung
der dehydratisierten Liposomen ab. Außerdem wurde die Durchflussrate
der mobilen Phase mit dem hohen Saccharosegehalt nach dem Kontaktieren
der dehydratisierten Liposomen sehr langsam. Die Gleichförmigkeit
der Einfangzone war ebenfalls vermindert. Die langsamere Durchflussrate
kann durch die Zunahme der Viskosität der mobilen Phase aufgrund der
Saccharose erklärt
werden.
-
Die
in 2 angegebenen Ergebnisse zeigten, dass in dem
Verdünnungsmittel
für die
Liposomen im Vergleich zu der Saccharoseglasur (1,5 μmol/Streifen)
weniger Saccharose benötigt
wurde (0,7 bis 1,0 μmol/μl/Streifen),
um einen Schutz der dehydratisierten Liposomen zu erreichen. Außerdem wurde
mit Saccharose in dem Verdünnungsmittel
ein höherer
Rückgewinnungsgrad
erhalten. In Anbetracht dieser Ergebnisse und der Einfachheit der
Zugabe von Saccharose zu dem Verdünnungsmittel gegenüber einer
Applikation der Zuckerglasur wurde das letztere Verfahren für die anschließende Arbeit
gewählt.
-
2.
Zucker im Inneren der Liposomen. Gemäß der Literatur (Crowe et al.,
Arch. Biochem. Biophy., 242: 240–247 (1985); Madden et al.,
Biochim. Biophys. Acta, 817: 67–74
(1985); Harrigan et al., Chem. Phys. Lipids, 52: 139–149 (1990);
Crowe et al., in: Liposome Technology, Gregoriandis, Hrsg., CRC
Press, Boca Raton, FL, Band 1, S. 229–270 (1993), die hierdurch
als Bezug aufgenommen sind) muss Trehalose sowohl im Inneren als
auch außerhalb
der Vesikel vorhanden sein, um die Liposomen während Lyophilisierungs- und
Dehydratationsprozessen zu stabilisieren. Zum Zwecke des Ermittelns
der optimalen internen Konzentration von Trehalose wurden fünf Liposomchargen
hergestellt, die die folgenden Konzentrationen von Trehalose: 0,
10, 50, 100 und 200 mM enthielten (siehe Tabelle 1). Die verschiedenen
Liposomchargen wurden mit PBS, das 0,42 M Saccharose enthielt, vor
der Applikation auf die Nitrocellulosestreifen zur Dehydratation
verdünnt.
Die in 3 angegebenen Ergebnisse zeigten, dass in Gegenwart
von Saccharose außerhalb
der Liposomen in den Liposomen eingekapselte Trehalose die Stabilität der Liposomen,
die dem Dehydratations/Rehydratationsverfahren auf Nitrocellulosemembranen
unterzogen wurden, nicht verbesserte. Interne Trehalosekonzentrationen
von höher
als 100 mM können
sogar eine Destabilisierungswirkung auf die Liposomen haben. Diese Ergebnisse
der Liposomstabilität,
die auf Nitrocellulosemembranen erhalten wurden, stehen im Gegensatz
zu der positiven Wirkung von sowohl interner als auch externer Trehalose,
die für
lyophilisierte Liposomen berichtet wurde (Crowe et al., Arch. Biochem.
Biophys., 242: 240–247
(1985); Madden et al., Biochim. Biophys. Acta, 817: 67–74 (1985);
Crowe et al., in: Liposome Technology, Gregoriandis, Hrsg., CRC
Press, Boca Raton, FL, Band 1, S. 229–270 (1993), die hierdurch
als Bezug aufgenommen sind) und dehydratisierte Liposomen (Harrigan
et al., Chem. Phys. Lipids, 52: 139–149 (1990), das hierdurch
als Bezug aufgenommen ist). Eine mögliche Erklärung können Unterschiede in der Lipidzusammensetzung
der in dieser Untersuchung verwendeten Liposomen gegenüber den
berichteten sein. Eine andere könnten
die unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften dieser Liposomen,
wenn diese auf Membranen dehydratisiert sind, im Vergleich zu denjenigen
im gefrorenen oder dehy dratisierten Zustand sein.
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Beispiel 13 – Wirkung
der Liposomgröße auf die
Stabilität
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Drei
Zubereitungen von Liposomen, die einen Durchmesser von 242, 300
und 384 nm aufwiesen (Chargen VI, VII und VIII in Tabelle 1), wurden
untersucht. Obwohl mehrere Berichte (Harrigan et al., Chem. Phys.
Lipids, 52: 139–149
(1990); Crowe et al., in: Liposome Technology, Gregoriandis, Hrsg.,
CRC Press, Boca Raton, FL, Band 1, S. 229–270 (1993); Crowe et al.,
Biochim. Biophys. Acta, 939: 327–334 (1988), die hierdurch
als Bezug aufgenommen sind) zeigten, dass Vesikel mit einem Durchmesser
von größer als
200 nm weniger stabil als kleinere waren, wurde die Stabilität der größeren Liposomen
wegen der früheren
Beobachtung, dass größere Signalintensitäten mit
größeren Liposomen
erhalten werden konnten, untersucht. während die Ergebnisse in 4 zeigen,
dass eine leichte Zunahme der Rückgewinnung
für die
kleineren Liposomen besteht, können
Liposomen mit Durchmessern im Bereich von 242 bis 384 nm nach einem
Dehydratations/Rehydratationsverfahren erfolgreich rückgewonnen
werden, was sie in einem einstufigen Streifentest verwendbar macht.
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Beispiel 14 – Wirkung
der Zahl von Liposomen
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Die
Ergebnisse von 5 zeigen eine positive lineare
Korrelation zwischen der Grauskalaintensität der Bindungszone und der
Zahl der auf dem Nitrocellulosestreifen dehydratisierten Liposomen.
Jedoch blieb der Prozentsatz der bei der Rehydratation zurückgewonnenen
Liposomen konstant. Das heißt,
Liposomen in einem zur Bildung eines unterscheidbaren Signals benötigten Bereich
(2,5 × 108 bis 2 × 109 Liposomen/Streifen) ergaben den gleichen
Rückgewinnungsprozentsatz
(75 %) nach dem Dehydratations/Rehydratationsverfahren. Obwohl ein
höheres
Signal erhalten wurde, wenn die Zahl der dehydratisierten Liposomen
zunahm, wurden größere Mengen
des Analyts zum Konkurrieren mit den Analyt-Tags auf den Liposomen benötigt. Daher
muss, um die Nachweisgrenze niedrig zu halten, eine Liposommenge
gewählt
werden, die ein ausreichend starkes Signal für den Nullstandard ergibt und
dennoch ein Signal einer möglichst
niedrigen Analytkonzentration, das von dem Nullstandard unterscheidbar
ist, ergeben kann. Die Zahl der Liposomen, die die beste Ansprechkurve
ergab, lag zwischen 7 × 108 und 9 × 108 Liposomen pro Streifen, der 4,5 μg Antibiotin
in der Bindungszone enthielt.
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Beispiel 15 – Wirkung
der Osmolalität
im Inneren der Liposomen
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Vergleiche
zwischen den Liposomchargen I bis V (alle mit der gleichen internen
Osmolalität
von 827 mOsmol/kg) und den Chargen VI bis VIII (alle mit einer internen
Osmolalität
von 204 mOsmol/kg) in 3 und 4 zeigten ähnliche
Rückgewinnungsraten
nach dem Dehydratations/Rehydratationsverfahren. Diese Beobachtung
ermöglicht
die Anwendung dieses Ansatzes auf einen breiten Bereich von Liposomen,
die unterschiedliche Marker einkapseln, da jede wasserlösliche Verbindung,
die als Marker eingekapselt werden soll, einen eigenen Osmolalitätswert besitzt.
Dies ist auch von potentieller Bedeutung für die Entwicklung eines Mehrfachanalyttests.
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Beispiel 16 – Optimierung
von Komponenten zur maximalen Rückgewinnung
dehydratisierter Liposomen
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Die
Beobachtung, dass externer Zucker zur Konservierung der dehydratisierten
Liposomen notwendig war, erforderte eine Neubestimmung der optimalen
Konzentrationen der Blockierungsmittel, die zur maximalen Rückgewinnung
der dehydra tisierten, an Saccharose angereicherten Liposomen benötigt wurden.
Experimente unter Verwendung von PVP und Gelatine als solchen oder
in unterschiedlichen Anteilen gemischt wurden unter Verwendung der
Liposomcharge I (keine interne Trehalose), die mit 0,44 M Saccharose
im Verdünnungsmittel
angereichert war (0,44 M wurde verwendet, bevor 0,7 bis 1,0 M als
optimaler Bereich festgestellt wurden), durchgeführt. 6 zeigt
die Wirkungen von Kombinationen von PVP und Gelatine auf die Rückgewinnung
der dehydratisierten Liposomen. Gelatine selbst kann eine große Zahl
von Liposomen konservieren, doch ist die Gleichförmigkeit über die Einfangzone schlecht.
Die Ergebnisse zeigen, dass die mit 0,2 PVP und 0,01 % Gelatine
blockierten Membranen die höchste
Rückgewinnungsrate
der dehydratisierten/rehydratisierten Liposomen ergaben. Spätere Experimente
zeigten keinen signifikanten Unterschied zwischen 0,1 und 0,2 %
PVP, wenn es mit 0,01 % Gelatine verwendet wurde. Es wurde beobachtet,
dass PVP zur Bereitstellung der besten Rückflussrate und der Homogenität über die
Antibiotinbande wesentlich war.
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Auf
der Basis der im vorhergehenden gemachten Beobachtungen wurden für beste
Ergebnisse Liposomen mit Durchmessern von kleiner als 384 nm und
ohne interne Zuckerarten in Verdünnungsmittel,
das zwischen 0,7 und 1 M Saccharose enthielt, zubereitet, bevor
sie auf eine Fläche
unter der Antikörperbande
auf den mit 0,1 oder 0,2 % PVP und 0,01 % Gelatine in TBS blockierten
Nitrocellulosestreifen appliziert wurden.
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Beispiel 17 – Testergebnisse
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Die
Tabelle 2 zeigt die Reproduzierbarkeit des Tests mit Streifen, die
dehydratisierte Liposomen enthielten, zusammen mit Kontrollstreifen
(frisch applizierte Liposomen) unter Verwendung von PBS oder normalem
humanem Serum (NHS) als Träger.
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Der
Prozentzsatz der Rückgewinnung
für Streifen
mit dehydratisierten Liposomen ist der Mittelwert der Intensitäten der
Antibiotinbande aller Teststreifen im Vergleich zur Intensität der Antibiotinbande
der Kontrollen. Unter Verwendung von NHS als Träger war die Rückgewinnung
signifikant höher
als mit PBS. Aus diesen Ergebnissen wurde ein Bereich von 70 bis
80 % Rückgewinnung
mit einem akzeptablen Variationskoeffizienten (CV) von ≤ 8 % ermittelt.
Die Analysezeit, die aus der Zeit vom Kontakt des die dehydratisierten
Liposomen enthaltenden Teststreifens mit der Probenlösung bis
zu dem Zeitpunkt, an dem die Lösung
das Ende des Streifens erreichte, betrug weniger als 6 min. Weitere
Zeit wurde für
die kolorimetrische quantitative Bestimmung mit dem Scanner, der
im Labor verwendeten Technik, benötigt. Als einfacherer und benutzerfreundlicherer
Ansatz könnte
ein Messgerät
zur Ermittlung der Farbintensität
bei einer spezifischen Wellenlänge
auf der Basis von Reflektrometrie verwendet werden. Am einfachsten
würde eine
visuelle Abschätzung
der Farbintensität unter
Verwendung von geeigneten Eichmitteln oder eines Farbintensitätsdiagramms
die Notwendigkeit jeglicher Instrumente umgehen.
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Beispiel 18 – Biotin-Streifen-Immunoassay
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Der
Test beruhte auf dem Prinzip eines kompetitiven Immunoassays. Wenn
die flüssige
Probe den Teststreifen hinaufwanderte, rehydratisierte sie die getrockneten,
mit einem Biotin-Tag versehenen SRB-beladenen Liposomen und sie
wanderte zur Zone des immobilisierten Antikörpers weiter, wo eine Konkurrenz
zwischen den mit Biotin konjugierten Liposomen und dem Analyt in
der Probe um die Bindungsstellen am Antikörper erfolgte. Wenn weniger
Biotin in der Probe vorhanden ist, binden mehr Liposomen an die
Anbiotinzone, weshalb die Intensität der Farbe in der Antikörper-Einfangzone
invers zur Konzentration des Biotins in der Probe variiert. Eine
Dosis-Wirkung-Kurve für
Biotin in normalem humanem Serum ist in 7 gezeigt.
Diese Dosis-Wirkung-Kurve
zeigt die Sigmaform kompetitiver Immunoassays. Aus dieser Kurve
wurde die Nachweisgrenze als 6 ng/ml (24,6 nM) Biotin mit mehr als
95 % Konfidenz bestimmt. Obwohl diese Konzentration größer als
der klinisch relevante Spiegel in Blut/Serum ist, wird angenommen,
dass weitere Verbesserungen die Nachweisgrenze auf die erforderliche
Höhe senken.
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Um
zu bestimmen, ob unterschiedliche Mengen von Bindungsprotein (Antikörper) auf
dem Streifen die Nachweisgrenze und den Arbeitsbereich des Assay
beeinflussen, wurden Streifen mit 1, 2,5 und 4,5 μg Antibiotin
beschichtet. Die Streifen mit nur 1 μg Antibiotin wiesen nicht genügend Antikörper auf,
um Liposomen unter Bildung einer visuell erkennbaren Bande zu binden.
Die unter Verwendung von Streifen, die 2,5 und 4,5 μg Antibiotin
enthalten, erhaltenen Ansprechkurven zeigten die gleiche Nachweisgrenze,
doch wurde eine leichte Verbesserung des Arbeitsbereichs mit der
höheren
Antibiotinkonzentration auf dem Streifen beobachtet.
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Beispiel 19 – Stabilität von dehydratisierte
Liposomen enthaltenden Teststreifen über die Zeit
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Die
Streifen mit dehydratisierten Liposomen wurden in einem vakuumverschlossenen
Kunststoffbeutel bei 4 °C
und vor Licht geschützt
aufbewahrt. Eine Eichkurve unter Verwendung von Streifen, die ein
Jahr bei 4 °C
und vor Licht geschützt
aufbewahrt worden waren, zeigten ein identisches Ansprechen gegenüber der Kurve,
die erhalten wurde, als die Streifen frisch hergestellt wurden.
Die Ergebnisse, die mit zwei Biotinstandards, 10 und 100 μg/ml Biotin
erhalten wurde, die über
einen Zeitraum von 1,2 Jahren unter Verwendung der gelagerten Teststreifen
getestet wurden, sind in 8 angegeben. Die unbedeutende Änderung
der Ansprechdaten, die für
die Standards erhalten wurden, zeigte, dass die dehydratisierten
Liposomen auf den NC-Streifen mindestens ein Jahr stabil waren.
Für die
Biotinstandards von 10 und 100 μg/l
betragen die erhaltenen prozentualen CV-Werte 5,50 (n = 8) bzw.
5,14 (n = 7).
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Auf
diese Weise wurde die Durchführbarkeit
der Entwicklung eines schnellen einstufigen Streifen-Immunoassays
unter Verwendung dehydratisierter Liposomen belegt. Diese Technik
ergibt ein einfaches und bequemes Format für Versorgungs- und Feld-Testvorrichtungen.
Die Dehydratation von farbstoffbeladenen Liposomen in Gegenwart
einer hohen Konzentration von externem Zucker auf einer Nitrocellullosemembran,
die mit PVP und Gelatine blockiert war, ergab 70-80 % Rückgewinnung der Liposomen bei
Rehydratation durch die Probenlösung.
Die optimale externe Saccharosekonzentration wurde als 0,7–1,0 M bestimmmt.
Eine relativ große
Variabilität
der Liposomgröße, internen
Osmolalität,
Einkapselungskonzentration und Liposomzahl beeinflusste die Rückgewinnung
der Liposomen nicht, was das Herstellungsverfahren für den Test
stark vereinfachte. Die hier offenbarten Blockierungsbedingungen
sind das für
Biotin als Analyt erreichte Optimum, doch können Modifikationen für andere
Analyte, insbesondere Proteine, notwendig sein.