DE60010347T2 - Karbonisierung von cellulosefasermaterialien in gegenwart einer organosiliciumverbindung - Google Patents

Karbonisierung von cellulosefasermaterialien in gegenwart einer organosiliciumverbindung Download PDF

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Description

  • Die vorliegende Erfindung hat ein Verfahren zur Karbonisierung von Zellulosefasermaterialien in Gegenwart von zumindest einer organischen Siliziumverbindung zum Herstellen von Karbonfasermaterialien zum Gegenstand. Die Karbonisierung kann sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich durchgeführt werden. Die erhaltenen Karbonfasermaterialien können ihrerseits thermisch behandelt werden (insbesondere graphitiert), um Fasern zu erzeugen, welche die erstrebten Eigenschaften aufweisen.
  • Die weltweit erstmals hergestellten Karbonfasern waren die Karbonfasern mit Zellulosevorläufer. Ausgehend von solchen Zellulosevorläufern hat EDISON am Ende des 19. Jahrhunderts Fäden für seine Glühlampen erhalten ( US-A-223 898 ).
  • Indessen hat sich Polyacrylnitril lange Zeit für die Gewinnung von Karbonfasern mit hoher Festigkeit und großem Modul, die insbesondere für Verstärkungen von Kompositmaterialien bestimmt sind, als ein besser geeigneter Vorläufer erwiesen.
  • Seit 1955 werden jedoch Ex-Viskose-Karbonfasern bei der Herstellung von Karbon-/Phenolharz-Kompositen verwendet, die als Thermoschutz für Antriebe zum Einsatz kommen. Diese Fasern mit kleinem Modul weisen eine eingeschränkte Wärmeleitfähigkeit auf. Die Herstellung dieser Fasern setzt einen Vorläufer aus einem besonderen Rayon-Typ voraus: ein Rayon mit verworrener Kristalltextur (R. BACON, Carbon Fibres from Rayon Precursors, in Chemistry and Physics of Carbon, 1973, Vol. 2, Marcel Dekker, New York und P. OLRY, 14th Biennal Conference on Carbon, 1979).
  • Es hat sich dank des Einsatzes eines organischen Siliziumderivats während des Karbonisierens jüngst als möglich erwiesen, Rayone anderen Typs, insbesondere sehr gerichtete Rayone, mit interessanten Ergebnissen zu karbonisieren.
  • So hat sich die kontinuierliche Karbonisierung von Zellulosefasergeweben oder -unidirektionalgelegen, unter der Voraussetzung, dass das Gewebe oder das Gelege zuvor mit einigen Prozent eines organischen Siliziumproduktes imprägniert wird, als möglich erwiesen und hat zu Karbongeweben oder zu Karbonfäden mit merklich verbesserter Festigkeit im Vergleich zu derjenigen von mittels des herkömmlichen Verfahrens (umfassend die diskontinuierliche Vorkarbonisierung und die kontinuierliche Karbonisierung) hergestellten Geweben oder Fäden geführt. Dies wurde in insbesondere in den russischen Patenten RU 2045472 und 2047674 beschrieben.
  • Das organische Siliziumprodukt wurde darin beschrieben als ein aus den Polydimethylphenylallylsilanen, den Polysiloxanen, den Polymethylsiloxanen, den Polysilazanen, und den Polyaluminoorganosiloxanen ausgewähltes Oligomer. Tatsächlich ist dessen genaue Zusammensetzung nicht wirklich präzisiert.
  • In dem Patent RU 2047674 wird auch das Interesse beschrieben, auf die zu karbonisierenden Zellulosesubstrate außer dem organischen Siliziumprodukt ein als "ignifugante Verbindung" bezeichnetes. Mineraladditiv wie NH4Cl einwirken zu lassen.
  • In diesem Zusammenhang liegt die Originalität der vorliegenden Erfindung in der Auswahl bestimmter, außerordentlich leistungsfähiger organischer Siliziumverbindungen – Additive zur Karbonisierung von Zellulosefasermaterialien. Die Verbindungen haben sich als sehr wirksam zur Verbesserung der Eigenschaften der aus der Karbonisierung gewonnenen Zellulosefasermaterialien erwiesen, und das bei jedem Typ von karbonisierten Zellulosefasermaterialien (Rayone, Fibrane, insbesondere gewerbliche); und dies bei kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführter Karbonisierung. Wenn der Einsatz der genannten Verbindungen für die Ausführung von diskontinuierlichen und kontinuierlichen Karbonisierungen auf jeden Fall einen Vorteil darstellt, der nicht geleugnet werden kann, so erweist er sich als unverzichtbar für die kontinuierliche Karbonisierung bestimmter Substrate (er ermöglicht die kontinuierliche Karbonisierung der Substrate). Die vorliegende Erfindung betrifft folglich die Verwendung einer besonderen Familie organischer Siliziumverbindungen in dem genannten Zusammenhang.
  • Die vorliegende Erfindung hat in der Tat ein Verfahren zum Herstellen von Karbonfasermaterialien mittels kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Karbonisierens in Gegenwart von zumindest einer organischen Siliziumverbindung zum Gegenstand. Charakteristischerweise ist die organische Siliziumverbindung aus der Familie der cyclischen, linearen oder verzweigten, mit Methyl- und/oder Phenylgruppen substituierten Polyhydrosiloxane ausgewählt, bei denen der Zahlenmittelwert der Molekularmasse zwischen 250 und 10 000, vorteilhaft zwischen 2 500 und 5 000 beträgt.
  • Man nimmt an, dass die Erhöhung der Festigkeit der Filamente während der Karbonisierung in Gegenwart derartiger Additive im Vergleich zu derjenigen der ohne Additive karbonisierten Filamente auf die Verbrückung der Kohlenstoffketten durch die Additive und/oder deren Umwandlungsprodukte während der Aromatisierung zurückzuführen ist. Diese Verstärkung des Kohlenstoffgerüstes findet nur an der Oberfläche der Fasern statt, aber die daraus resultierende Verminderung der Oberflächendefekte zieht eine erhebliche Erhöhung der Festigkeit der Filamente nach sich.
  • Diese Verstärkung mit den Additiven nach der Erfindung ist von einem bemerkenswerten Ausmaß. Sie gestattet es, der Schrumpfung während der Karbonisierung entgegenzuwirken, und sogar, die Fasern (bis zu 50 %) zu dehnen, ohne sie zu zerreißen, was eine Ausrichtung der Textur der Fasern und eine Verminderung oder eine Neuorientierung der internen Poren gewährleistet. Sie hat es ermöglicht, mit jedem Zellulosetyp (Solvenszellulosen, insbesondere Rayone für Reifen) Filamente zu erhalten, die Festigkeiten in der Größenordnung von 1 500 bis 2 000 MPa und Module in der Größenordnung von 70 bis 110 GPa aufweisen.
  • Die Familie der gemäß der Erfindung verwendeten Additive ist die der Polyhydrosiloxan-Oligomere (Oligomere, deren Zahlenmittelwert der Molekularmasse zwischen 250 und 10 000, im allgemeinen zwischen 250 und 7 000, vorteilhaft zwischen 2 500 und 5 000 beträgt). Solche Oligomere:
    • – weisen durch den Bias ihrer Molekularmasse und die Anwesenheit von Methyl- und/oder Phenylgruppen in ihrer chemischen Struktur eine angemessene Wärmestabilität (die in Bezug auf diejenige von Zellulose optimiert ist, d.h., dass sie bis zur Zersetzungstemperatur der Zellulose stabil sind und geeignet sind, mit den Zersetzungsprodukten Zellulose bei deren Zersetzungstemperatur zu reagieren) sowie eine mit ihrer Verwendung vereinbare Viskosität auf;
    • – sind durch den Bias der Anwesenheit reaktiver – SiH-Gruppen in ihrem chemischen Aufbau in der Lage, via Hydrosilylierungsreaktionen mit den Zersetzungsprodukten der Zellulose, worin sich Doppelbindungen ausgebildet haben, zu reagieren.
  • Die in dem vorangehenden Absatz entwickelten Vorstellungen, welche die sehr guten, mit den Additiven dieser Familie erhaltenen Resultate auf sehr logische Weise zu erklären scheinen, wurden selbstverständlich a posteriori entwickelt.
  • Polyhydrosiloxane der genannten Familie sind heutzutage auf dem Markt erhältlich. Einige werden insbesondere von der Firma Rhodia Silicones gewerblich vertrieben.
  • Die Polyhydrosiloxane werden vorteilhaft vor der Karbonisierung eingesetzt, wobei die Zellulosefasermaterialien zuvor mit ihnen imprägniert werden. Zur Durchführung einer solchen Imprägnierung werden die Polyhydrosiloxane im allgemeinen in Lösung in einem Lösungsmittel, wie dem Perchlorethylen, eingesetzt. Ein solches Lösungsmittel kann vor der Karbonisierung leicht entfernt werden.
  • Es kann an dieser Stelle ganz allgemein darauf hingewiesen werden, dass die erfindungsgemäß ausgewählten Polyhydrosiloxane selbstverständlich in einer wirksamen Menge, im allgemeinen von etwa 1 bis etwa 10 Gew.-% in Bezug auf das Gewicht der Zellulosematerialien eingesetzt werden. Es ist angemessen, genügend hinzuzufügen, um den erwarteten Effekt zu beobachten, jedoch nicht zu viel, weil man dann einen ungelegenen Klebeffekt beobachten kann. Der Fachmann ist in der Lage, die zu verwendende Menge der organischen Siliziumverbindungen zu optimieren, deren Verwendung im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens empfohlen wird.
  • Die Erfinder haben auch bemerkt, dass die günstige Auswirkung der organischen Siliziumverbindungen durch gemeinsame Verwendung mit einem mineralischen Additiv noch verstärkt werden kann.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Zellulosefasermaterialien daher vor ihrer Karbonisierung auch mit zumindest einem Mineralzusatz imprägniert, der eine Lewis-Base oder -Säure ist.
  • Der Mineralzusatz kann insbesondere aus den Ammonium-, Natrium-, Harnstoffhalogeniden, -sulfaten und -phosphaten und deren Gemischen ausgewählt werden.
  • Er besteht vorteilhaft aus Ammoniumchlorid (NH4Cl) oder Diammoniumphosphat [(NH4)2HPO4].
  • So können zwei aufeinander folgende Imprägnierungen des zu karbonisierenden Zellulosefasermaterials durchgeführt werden (die eine mit einer organischen Siliziumverbindung, die andere mit einem Mineralzusatz, in beliebiger Reihenfolge).
  • Mit dem Einsatz eines solchen Mineralzusatzes ist es möglich, sehr interessante Ergebnisse zu erzielen, insbesondere erhöhte Festigkeiten der Karbonfasern, und dies bei einer Karbonausbeute (von 25 bis 30 %), die in Bezug auf die ohne das Additiv erzielte (von 15 bis 20 %), verbessert ist.
  • Wie bereits angezeigt, werden die erfindungsgemäßen Additive vorteilhaft sowohl in diskontinuierlich durchgeführten Karbonisierungsverfahren, als auch in kontinuierlich durchgeführten Karbonisierungsverfahren verwendet. Man hat gesehen, dass sie die Durchführung bestimmter kontinuierlicher Karbonisierungen ermöglichen (Karbonisierungen, die nach dem Stand der Technik nur diskontinuierlich durchgeführt werden konnten).
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsart wird das erfindungsgemäße Verfahren daher kontinuierlich durchgeführt.
  • Es wird schließlich daran erinnert, dass das erfindungsgemäße Verfahren Karbonisierung von Zellulosefasermaterialien in Anwesenheit von bestimmten organischen Siliziumverbindungen – besonders interessant ist, weil es ermöglicht, jeden verschiedenförmig konditionierten Zellulosetyp effektiv diskontinuierlich oder kontinuierlich zu karbonisieren.
  • Das Zellulosefasermaterial kann sich insbesondere in Form von Fäden oder textilen Flächengebilden (Geweben, Gestricken bzw. Gewirken, Filzen, Ungewebten, Unidirektionalgelegen, Unidirektionalbändern ...) darbieten.
  • Das Zellulosefasermaterial kann insbesondere aus jeder Art Rayon oder Fibran bestehen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist diesbezüglich besonders interessant: durchgeführt mit auf dem Markt erhältlichen, weit verbreiteten Produkten führt es zu Karbonfasermaterialien von hoher Qualität. Nach dem Stand der Technik konnten solche Materialien von großer Qualität nur ausgehend von sehr bestimmten Zellulosefasermaterialtypen erhalten werden.
  • Es wird demzufolge die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens – die Verwendung der oben beschriebenen organischen Siliziumverbindungen – bei der Karbonisierung derartiger, auf dem Markt erhältlicher, weit verbreiteter Zellulosesubstrate, wie der Rayone, die heutzutage zum Verstärken von pneumatischen Reifen bestimmt sind, empfohlen.
  • Selbstverständlich ist der Anwendungsbereich des Verfahrens nicht auf die Karbonisierung dieser Substrate beschränkt....
  • Man erbietet sich nun an, die Erfindung anhand der nachfolgenden Beispiele zu erläutern.
  • Beispiel 1
  • Ein Zellulosefaden hoher Zähfestigkeit, 3680 dtex (Typ Super 3), mit einer Festigkeit von 50 cN/tex (Durchmesser der Filamente 12,7 μm), wird mit Perchlorethylen gewaschen und anschließend mit 2,5 Gew.-% eines Polyhydrophenylmethylsiloxans mit einer Viskosität von 10 Pa·s, welches 90 % -Si(CH3)2-Gruppen, 5 % – Si(CH3)(C6H5)-Gruppen und 5 %-Si(CH3)H-Gruppen zusätzlich zu den -Si(CH3)2H-Gruppen an den Kettenenden aufweist, mit einem Zahlenmittelwert der Molekularmasse von 3850 mittels Hindurchführen durch eine 3 Gew.-%-ige Lösung dieses Polyhydrosiloxans in Perchlorethylen imprägniert. Nach Entfernen des Perchlorethylens erfährt der Zellulosefaden eine statische Pyrolyse bis zu 1 200°C bei freier Schrumpfung gemäß dem folgenden thermischen Profil:
    • – bei 170°C 90 Minuten unter Luft;
    • – sukzessive 5 Minuten bei jeder dieser Temperaturen: 230°C, 285°C, 315°C, 330°C, 400°C, 485°, 555°C und 655°C, unter Stickstoff;
    • – 2,5 Minuten bei 1 200°C unter Stickstoff.
  • Diese im Rahmen des Ausführungsbeispiels diskontinuierlich durchgeführte Pyrolyse kann selbstverständlich kontinuierlich durchgeführt werden.
  • Die aus dem karbonisierten Faden entnommenen Karbonfilamente haben eine Bruchfestigkeit von 1 125 MPa und ein Modul von 40 GPa bei einem Durchmesser von 5,8 μm. Die Karbonisierungsschrumpfung beträgt 40 % in Abhängigkeit von der Achse der Fasern.
  • Der Karbonisierungsgrad beträgt 15,6 %.
  • Beispiel 2
  • Ein Zellulosefaden, der zu demjenigen des Beispiels 1 identisch ist, wird mit Perchlorethylen gewaschen, und anschließend mit 2,5 Gew.-% eines Polyhydromethylsiloxanharzes, das von der Firma Rhodia Silicones (unter der Bezeichnung: RHODORSIL RTV 141 B) vertrieben wird, mittels Eintauchen in eine 3 Gew.-%-ige Lösung des Produktes in Perchlorethylen imprägniert. Die Pyrolyse läuft bei freier Schrumpfung gemäß dem thermischen Profil des Beispiels 1 ab.
  • Die dem Faden entnommenen Karbonfilamente haben eine Bruchfestigkeit von 1 100 MPa, ein Modul von 40 GPa, einen Durchmesser von 5,7 μm. Die Karbonisierungsschrumpfung beträgt 40 % in Abhängigkeit von der Achse der Fasern.
  • Der Karbonisierungsgrad beträgt 15,2 %.
  • Beispiel 3
  • Ein Zellulosefaden, der zu demjenigen des Beispiels 1 identisch ist, wird gewaschen und wie in dem Beispiel 1 in dem organischen Siliziumadditiv imprägniert. Er wird anschließend mittels Hindurchführen durch eine 13 Gew.-%-ige wässrige NH4Cl-Lösung auch mit 8 Gew.-% NH4Cl imprägniert.
  • Der Faden wird 30 Minuten bei 100°C getrocknet und der NH4Cl-Überschuss wird durch einige Sekunden Waschen mit destilliertem Wasser entfernt.
  • Der Faden wird 1 Stunde lang bei 100°C getrocknet und erfährt die Pyrolyse bis 1200°C wie in dem Beispiel 1.
  • Die Bruchfestigkeit der aus dem karbonisierten Faden entnommenen Karbonfilamente beträgt 1 200 MPa und deren Modul beträgt 45 Gpa bei einem Durchmesser von 8,3 μm. Die Karbonisierungsschrumpfung beträgt 32,3 %.
  • Der Karbonisierungsgrad beträgt 30 %.
  • Beispiel 4 (Vergleichsbeispiel)
  • Ein Zellulosefaden, der zu demjenigen des Beispiels 1 identisch ist, wird mit Perchlorethylen gewaschen und anschließend ohne Imprägnierung durch das Polyhydrosiloxanadditiv gemäß dem thermischen Profil, das in dem Beispiel 1 angegeben ist, pyrolisiert.
  • Die Bruchfestigkeit der aus den erhaltenen Fäden entnommenen Karbonfilamente beträgt nur 660 MPa, ihr Modul beträgt 38 GPa. Der Durchmesser der Filamente beträgt 5,8 μm.

Claims (8)

  1. Verfahren zum Herstellen von Karbonfasermaterialien mittels kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Karbonisierens von Zellulosefasermaterialien in Gegenwart von zumindest einer organischen Siliziumverbindung, dadurch gekennzeichnet, dass die organische Siliziumverbindung ausgewählt ist aus der Gruppe der zyklischen, linearen oder verzweigten, mit Methyl- und/oder Phenylgruppen substituierten Polyhydrosiloxane, bei denen der Zahlenmittelwert der Molekularmasse zwischen 250 und 10 000, vorteilhaft zwischen 2 500 und 5 000 beträgt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zellulosefaserwerkstoffe vor dem Karbonisieren mit der organischen Siliziumverbindung imprägniert werden.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zellulosefaserwerkstoffe vor dem Karbonisieren mit zumindest einem Mineralzusatz imprägniert werden, der eine Lewis-Base oder -Säure ist.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Mineralzusatz ausgewählt ist aus den Ammonium-, Natrium-, Harnstoffhalogeniden, -sulfaten und -phosphaten und deren Gemischen, und vorteilhaft aus Ammoniumchlorid (NH4Cl) oder Diammoniumphosphat ((NH4)2HPO4) besteht.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Karbonisieren kontinuierlich durchgeführt wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Karbonisieren diskontinuierlich durchgeführt wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zellulosefasermaterialien aus Fäden oder aus Textil-Flächengebilden des Typs Gewebe, Gestricke bzw. Gewirke, Filze, Ungewebte, Unidirektionalgelege oder Unidirektionalbänder bestehen.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zellulosefasermaterialien zum Verstärken von pneumatischen Reifen geeignete Rayone sind.
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