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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine wäßrige Emulsion eines polymodalen
mehrstufigen polymeren Materials, das von der Emulsion abgeleitete
polymodale mehrstufige polymere Material, insbesondere in Form einer
Beschichtung, und ein Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Emulsion
eines polymodalen mehrstufigen polymeren Materials.
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Unter
polymodal in bezug auf ein polymodales mehrstufiges polymeres Material
ist zu verstehen, daß das
polymere Material Teilchen mit mindestens zwei verschiedenen und
voneinander getrennten Maxima in seiner Teilchengrößenverteilungskurve
(oder um mindestens zwei verschiedene und voneinander getrennte Maxima
in seiner Teilchengrößenverteilungskurve
gruppierte Teilchen) (Gew.-% oder Intensität = Ordinate oder y-Achse,
Größe = Abszisse
oder x-Achse) enthält,
wohingegen monomodal in bezug auf eine polymeres Material bedeutet,
daß das
polymere Material Teilchen mit einem einzigen Maximum in seiner
Teilchengrößenverteilungskurve
(oder um ein einziges Maximum in seiner Teilchengrößenverteilungskurve
gruppierte Teilchen) enthält.
Unter Teilchengröße (Dw)
ist der Durchmesser des Teilchens zu verstehen, da die Teilchen
eines polymeren Materials in der Regel im wesentlichen kugelförmig sind
und für
praktische Zwecke als vorzugsweise kugelförmig erachtet werden.
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Unter
mehrstufig in bezug auf ein polymodales mehrstufiges polymeres Material
ist ein nach einem mehrstufigen Polymerisationsverfahren hergestelltes
polymeres Material zu verstehen. Unter einem mehrstufigen Polymerisationsverfahren
ist die sequenzielle Polymerisation von zwei oder mehr voneinander
getrennten und verschiedenen Monomerenmischungen in zwei oder mehr
Stufen zu verstehen. Demgemäß vermittelt der
Begriff „polymeres
Material" hier die
Idee, daß zwei
oder mehr Polymere, die sich von den voneinander getrennten und
separaten Monomerenmischungen in den zwei oder mehr Polymerisationsstufen
ableiten, vorhanden sind.
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Die
Verwendung von wäßrigen Emulsionen
von Polymeren ist in der Technik für zahlreiche Anwendungen bekannt,
beispielsweise zur Bereitstellung des Bindemittelmaterials in Beschichtungsformulierungen
und Formulierungen für
wäßrige Druckfarben
und Überdrucklacke,
sowie zur Verwendung in Klebstofformulierungen.
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In
der WO 96/19536 wird eine wäßrige Polymeremulsion
beschrieben, die einen hydrophoben Polymerteil mit einer polymodalen
Teilchengrößenverteilung
(TGV) und einem Säuregruppen
tragenden Oligomerteil, der dem Polymer der Emulsion als ganzen
Reversibilität
verleihen kann, enthält.
Die Herstellung des hydrophoben Polymerteils und des Oligomerteils
kann durch Mischen jeder Komponente oder durch ein in-situ-Polymerisationsverfahren
erfolgen. Bei Herstellung des hydrophoben Polymerteils nach einem
mehrstufigen Verfahren stellt man zuerst die großen Teilchen her und gibt dann
eine zweite Monomerenmischung zu, die auch Tensid enthält, um die
Teilchengröße gleichzeitig
mit der Polymerisation der zweiten Monomerenmischung zu verändern, wobei
die zweite Monomerenmischung die gleiche oder eine andere Zusammensetzung wie
die erste Monomerenmischung aufweisen kann.
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In
der
EP 0376096 werden
wäßrige Polymerdispersionen
beschrieben, die sequenziell gebildete Polymere enthalten, die in
einer ersten Stufe und einer zweiten Stufe mit einer mittleren Teilchengröße (Dw)
von weniger als 140 nm und mit 5 bis 45% eines harten Erststufenpolymers
mit einer Glasübergangstemperatur (Tg) > 60°C und 95 bis 55% eines weichen
Zweitstufenpolymers mit einer Tg < 80°C hergestellt
worden sind, wobei die Tg der zweiten Stufe 20°C unter der Tg der ersten Stufe
liegt. (Die Tg eines Polymers ist die Temperatur, bei der es aus
einem glasartigen, spröden
Zustand in einen plastischen, kautschukartigen Zustand übergeht).
Die Polymerteilchen haben jedoch eine monomodale Verteilung.
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In
der US 5,308,890 wird eine Mischung von mindestens zwei Emulsionspolymeren
beschrieben, nämlich
mindestens einem mehrstufigen Polymer und mindestens einem Polymer,
das bei Umgebungstemperatur keinen Film bildet. Das Mehrstufenpolymer
weist ein erstes Weichstufenpolymer und ein hartes Zweitstufenpolymer
auf und hat eine größere oder
die gleiche Teilchengröße wie das
nichtfilmbildende Polymer. Bei der Verwendung von Mischungen ist
jedoch u.a. problematisch, daß zwei
separate Dispersionen hergestellt und aufbewahrt werden müssen und
die Herstellung von feststoffreichen Mischungen von Emulsionspolymeren
mit kleinen Teilchen schwierig ist, da kleine Teilchen in der Regel
nur bei kleinem Feststoffgehalt hergestellt werden können. Des
weiteren ist zur Herstellung von kleinen Teilchen in der Regel eine
große
Tensidmenge erforderlich, was die Beschichtungseigenschaften beeinträchtigt,
wie z.B. eine Zunahme der Wasserempfindlichkeit, der Wasserdampfdurchlässigkeitsraten
und des Schäumens.
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Bei
vielen Beschichtungsanwendungen und Formulierungen für wäßrige Druckfarben
und Überdrucklacke
ist es wünschenswert,
daß die
wäßrige Polymeremulsion
eine Kombination verschiedener Merkmale und Eigenschaften aufweist
oder in der resultierenden Beschichtung bereitstellt, wie z.B.:
- 1) Die Fähigkeit,
gewünschtenfalls
einen sehr hohen Polymerfeststoffgehalt in der Emulsion zuzulassen, da
dies zu schneller Trocknung zu einem polymeren Filmüberzug führt und
zu einer Erhöhung
des Glanzes der resultierenden Beschichtung führen kann.
- 2) Gute Filmbildung (niedrige Mindestfilmbildungstemperatur – MFBT).
- 3) Gute Blockfestigkeit (bestimmt durch das Ausmaß, in dem
zwei beschichtete Oberflächen
zum Zusammenkleben neigen).
- 4) Die Emulsion sollte eine annehmbar niedrige Viskosität zur einfachen
Auftragung bei Verwendung von Standardbeschichtungstechniken aufweisen.
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Das
zu lösende
Problem besteht daher darin, derartige Eigenschaften oder Merkmale
in einer wäßrigen Polymeremulsion
und dem resultierenden Überzug
gleichzeitig zu erreichen.
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Es
wurden nun wäßrige Polymeremulsionen
gefunden, die gewünschtenfalls
sehr hohe Feststoffgehalte liefern können, eine annehmbar niedrige
Viskosität
haben, verbesserte Trocknungsraten und verbesserte Filmbildung aufweisen
und verbesserte Blockfestigkeitseigenschaften zeigen.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist eine wäßrige Emulsion eines polymodalen
mehrstufigen polymeren Materials, bei der:
- (i)
mindestens 50 Gew.-% des polymodalen mehrstufigen polymeren Materials
die Polymere aus mindestens zwei Polymerisationsstufen mit einem
Tg-Unterschied von ≥ 20°C, besonders
bevorzugt ≥ 40°C und ganz
besonders bevorzugt ≥ 60°C enthalten;
- (ii) mindestens 50 Gew.-% des polymodalen mehrstufigen polymeren
Materials die Polymere aus mindestens zwei Polymerisationsstufen
mit einem Dw-Unterschied von ≥ 50
nm, vorzugsweise ≥ 80
nm und besonders bevorzugt ≥ 100
nm enthalten; und
- (iii) die Möglichkeiten
zur Bildung mindestens eines der unterschiedlichen Tg-Werte in (i)
und mindestens eines der unterschiedlichen Dw-Werte in (ii) in verschiedenen
Stufen der mehrstufigen Polymerisation zur Bildung des polymeren
Materials durchgeführt
werden.
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Es
versteht sich, daß die
der sequenziellen Polymerisation eines Mehrstufenverfahrens entsprechenden
Polymerisationsstufen vorzugsweise in Gegenwart der vorher gebildeten
Polymerisationsstufen durchgeführt
werden, d.h. bei dem Verfahren handelt es sich um ein in-situ-Verfahren.
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Die
Tg eines Polymers kann anhand der Fox-Gleichung berechnet werden.
So ist die Tg eines Polymers mit „n" polymerisierten Arten von Monomeren
(Comonomeren) in Grad Kelvin durch die Gewichtsanteile W jedes Monomers
und die Tg-Werte des von jedem Comonomer abgeleiteten Homopolymers
(in Grad Kelvin) gemäß der folgenden
Gleichung gegeben:
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Die
in Grad Kelvin berechnete Tg kann leicht in °C umgerechnet werden. Die Möglichkeit
zur Bildung von Polymeren mit unterschiedlichen Tg-Werten wird daher
durch Variation der Comonomere und/oder Gewichtsanteile der Comonomere,
aus denen die Monomerenmischung für jede Polymerisationsstufe
besteht, durchgeführt.
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Die
Möglichkeiten
zur Bildung von Polymeren mit unterschiedlichen Dw-Werten sind in
der Technik bekannt und schließen
Verfahren wie die Zugabe von Tensid, Änderungen des pH-Werts, die
Zugabe von kleinteiligen Saatlatices und Änderungen der Zufuhrrate gemäß nachstehender
Beschreibung ein.
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Vorzugsweise
enthalten mindestens 10 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 15
Gew.-% und ganz besonders bevorzugt mindestens 20 Gew.-% des polymodalen
mehrstufigen polymeren Materials Polymere mit einer Tg ≥ 50°C.
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Vorzugsweise
enthalten mindestens 40 Gew.-% und besonders bevorzugt mindestens
50 Gew.-% des polymodalen mehrstufigen polymeren Materials ein oder
mehrere Polymere mit einer Tg ≤ 30°C.
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Vorzugsweise
enthalten mindestens 60 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 70
Gew.-% und ganz besonders bevorzugt mindestens 80 Gew.-% des polymodalen
mehrstufigen polymeren Materials die Polymere aus mindestens zwei
Polymerisationsstufen mit einem Dw-Unterschied von ≥ 50 nm.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung
einer wäßrigen Emulsion
eines polymodalen mehrstufigen polymeren Materials, bei dem man:
- (i) in einer ersten Stufe einer wäßrigen Emulsionspolymerisation
eine Monomerenmischung herstellt und die Mischung zu einem Erststufenpolymer
mit Teilchen mit einem ersten Dw und einer ersten Tg polymerisiert
und dann, wenn die erste Stufe vorzugsweise weitgehend abgeschlossen
ist, ein Teilchengrößenänderungsmittel
zur Bewirkung einer Dw-Änderung
bei einer nachfolgenden Polymerisation zusetzt;
- (ii) in einer zweiten Stufe einer wäßrigen Emulsionspolymerisation
eine Monomerenmischung herstellt und die Mischung in Gegenwart des
Erststufenpolymers zu einem Zweitstufenpolymer mit einem zweiten,
kleineren Dw und einer ersten oder zweiten Tg, die derjenigen des
Erststufenpolymers entspricht oder sich davon unterscheidet, polymerisiert
und
- (iii) in einer dritten Stufe einer wäßrigen Emulsionspolymerisation
eine Monomerenmischung herstellt und die Mischung in Gegenwart des
Erststufenpolymers und des Zweitstufenpolymers in einer wäßrigen Emulsion
zu einem Drittstufenpolymer polymerisiert, wobei das Zweitstufenpolymer
und das Drittstufenpolymer einen Tg-Unterschied von ≥ 20°C, besonders
bevorzugt ≥ 40°C und ganz
besonders bevorzugt ≥ 60°C aufweisen.
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Alternativ
dazu wird ein Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Emulsion eines polymodalen
mehrstufigen polymeren Materials hergestellt, bei dem man:
- (i) in einer ersten Stufe einer wäßrigen Emulsionspolymerisation
eine Monomerenmischung herstellt und die Mischung zu einem Erststufenpolymer
mit einem ersten Dw und einer ersten Tg polymerisiert;
- (ii) in einer zweiten Stufe einer wäßrigen Emulsionspolymerisation
eine Monomerenmischung herstellt und die Mischung in Gegenwart des
Erststufenpolymers zu einem Zweitstufenpolymer mit dem gleichen
ersten Dw und einer zweiten Tg polymerisiert und dann, wenn die
zweite Stufe vorzugsweise weitgehend abgeschlossen ist, ein Teilchengrößenänderungsmittel
zur Bewirkung einer Dw-Änderung
bei der nachfolgenden Polymerisation zusetzt und
- (iii) in einer dritten Stufe einer wäßrigen Emulsionspolymerisation
eine Monomerenmischung herstellt und die Mischung in Gegenwart des
Erststufenpolymers und des Zweitstufenpolymers in einer wäßrigen Emulsion
zu einem Drittstufenpolymer mit einem zweiten, kleineren Dw polymerisiert,
wobei das Erststufenpolymer und das Zweitstufenpolymer einen Tg-Unterschied
von ≥ 20°C, besonders
bevorzugt ≥ 40°C und ganz besonders
bevorzugt ≥ 60°C aufweisen.
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Es
versteht sich, daß die
Dw-Werte und die Tg-Werte für
in separaten Stufen gebildete Polymere dann, wenn sie als gleich
bezeichnet werden, nicht genau gleich sein müssen, sondern etwas variieren
können,
beispielsweise im Fall von Dw um ± 45 nm, vorzugsweise um ± 40 nm,
besonders bevorzugt um ± 30
nm und insbesondere um ± 20
nm, und im Fall von Tg können
die Werte um ± 10°C und vorzugsweise
um ± 5°C variieren.
Der Dw kann selbst dann variieren, wenn zwischen zwei Stufen kein
Teilchengrößenänderungsmittel eingetragen
wird, wenn beispielsweise Monomere aus einer nachfolgenden Stufe
mit beispielsweise einer anderen Tg in während einer vorhergehenden
Stufe gebildeten Teilchen enden (statt nur getrennte neue Teilchen zu
bilden) oder wenn sequenzielle Polymere gebildet werden, wodurch
die Größe der Teilchen
zunimmt.
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Aus
den obigen Ausführungen
geht hervor, daß das
mehrstufige Polymerisationsverfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen polymodalen
mehrstufigen polymeren Materials drei oder mehr Polymerisationsstufen
aufweisen muß.
Unter einer weitgehend abgeschlossenen Polymerisationsstufe ist
zu versehen, daß mindestens
70%, vorzugsweise 85% und besonders bevorzugt 95% der Monomerenmischung
polymerisiert worden sind.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ferner die Verwendung einer wäßrigen Emulsion
eines polymodalen mehrstufigen polymeren Materials bei Beschichtungsanwendungen,
Grafikanwendungen, wie Druckfarben und Überdrucklacken, Anstrichmittelanwendungen
und Klebstoffanwendungen. Die wäßrige Emulsion
kann auch als Beschichtung für
Holz, Kunststoff, Metall, Leder oder Beton verwendet werden.
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Noch
einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein von einer wäßrigen Emulsion
gemäß obiger Definition
abgeleitetes polymodales mehrstufiges polymeres Material in Form
des Bindemittelpolymers einer aufgebrachten Beschichtung, einer
Tinten- oder Druckfarbenbeschichtung oder einer Überdrucklackbeschichtung, einer
Anstrichmittelbeschichtung oder einer Klebstoffbeschichtung.
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Herkömmliche
Polymeremulsionen mit monomodaler Teilchengrößenverteilung haben im allgemeinen einen
Feststoffgehalt von ≤ 45
Gew.-%. Darüber
steigt die Viskosität
im allgemeinen schnell auf einen unannehmbar hohen Wert an. Bekanntlich
kann man einen hohen Feststoffgehalt in einer Polymeremulsion bei gleichzeitiger
annehmbar niedriger Viskosität
erreichen, indem man dafür
sorgt, daß das
Polymer eine polymodale Teilchengrößenverteilung (TGV) aufweist,
d.h. eine Verteilung, in der die Teilchen eine variierende Größe mit zwei
oder mehr voneinander getrennten Maxima in der TGV-Kurve (oder eine
um zwei oder mehr voneinander getrennte Maxima in der TGV-Kurve
gruppierte variierende Größe) (Gew.-%
oder Intensität
= Ordinate oder y-Achse; Größe = Abszisse
oder x-Achse) aufweisen. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung hat auch eine Dispersion mit
einer sehr breiten TGV ohne erkennbare Maxima (breite Gaußsche Verteilungskurve)
eine polymodale TGV. Derartige polymodale Polymere können nach
bekannten Techniken hergestellt werden, entweder durch Mischen vorgeformter monomodaler
Latices verschiedener Teilchengröße oder
durch verschiedene Arten der in-situ-Herstellung mit Hilfe von integrierten
synthetischen Verfahrensweisen, bei denen die polymodale TGV sich
entweder von im wesentlichen verschiedenen Polymeren verschiedener
Größe oder
im wesentlichen dem gleichen Polymer, wobei die Polymerisation so
konzipiert worden ist, daß sie
zu einer polymodalen TGV führt,
ableiten kann. Beispiele für
die in-situ-Herstellung polymodaler Polymeremulsionen werden in
EP 81083 ,
EP 567811 ,
US 4254004 ,
US 4539361 , DD 274229,
US 4780503 und DE 19642762 beschrieben.
So werden beispielsweise in der
EP
81083 zwei Saatlatices mit unterschiedlicher Teilchengröße verwendet,
die mit Monomer weiter umgesetzt werden. In der
US 4254004 wird ein Verfahren beschrieben, das
auf einer Änderung
der Zufuhrrate beruht. In der
US
4539361 und der
EP 567811 wird
während
einer herkömmlichen
Emulsionspolymerisation ein kleinteiliger Saatlatex zugesetzt, in
der DD 274229 wird ein nichtionisches Tensid verwendet, und in der
US 4780503 wird bei einer
herkömmlichen
Emulsionspolymerisation eine zusätzliche
Portion anionisches Tensid zugegeben. In der DE 19642762 wird eine
bimodale TGV durch eine Änderung
des pH-Werts bei der Umsetzung gebildet. Es beschäftigt sich
jedoch keine dieser Offenbarungen mit dem Problem, auch eine gute
Blockfestigkeit und eine niedrige MFBT des Polymers der wäßrigen Emulsion zu
erreichen.
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Wie
oben erwähnt,
beschäftigt
sich auch das Verfahren gemäß WO 96/19536
mit diesem Problem und löst
es u.a. durch Verwendung eines mehrstufigen Polymerisationsverfahrens
zur Bildung eines polymodalen Polymers, wobei ein Erststufenpolymer
eine größere Teilchengröße aufweist
und danach ein Tensid enthaltender Zweitpolymer-Monomereinsatz zugegeben
wird, so daß die
Teilchengröße des Zweitstufenpolymers gleichzeitig
mit seiner Bildung (bei der Polymerisation des zweiten Einsatzes)
verändert
wird und das Zweitstufenpolymer die gleiche oder eine andere Tg
wie das Erststufenpolymer aufweisen kann.
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Wir
haben nun jedoch entdeckt, daß durch
die Verwendung einer polymodalen TGV in einer Mehrstufenpolymeremulsion,
wobei die Änderungen
der Teilchengröße und der
Tg in separaten Polymerisationsstufen durchgeführt werden, eine bessere Filmbildung
(bessere Balance zwischen MFBT und Blockfestigkeit) erhältlich ist,
und zwar nicht nur im Vergleich zu einer entsprechenden Polymeremulsion
mit monomodaler TGV, sondern überraschenderweise
auch im Vergleich mit einer Mehrstufenpolymeremulsion einer polymodalen
TGV, wobei die Änderungen
der Teilchengröße und der
Tg gleichzeitig durchgeführt
werden (beispielsweise wie in der oben besprochenen WO 96/19536),
was sowohl bei geringem Feststoffgehalt der Emulsion als auch bei hohem
Feststoffgehalt der Emulsion gilt, was die Filmbildung angeht – was überraschend
ist. Von besonderer Bedeutung ist die sehr viel höhere Trocknungsrate
einer wäßrigen polymodalen
Emulsion, insbesondere bei Druckfarbenanwendungen, bei denen die
niedrige Trocknungsrate herkömmlicher
Systeme auf Wasserbasis einen ernsten Nachteil im Vergleich zu Systemen
auf Lösungsmittelbasis
darstellt, insbesondere auf nichtporösen Substraten, wie von Polyolefinen
abgeleiteten Substraten. Bei gegenwärtigen wäßrigen Systemen sind die Trocknungszeiten
häufig
zu lang, was natürlich
die Produktionsgeschwindigkeit bei der jeweils eingesetzten Beschichtungsanwendung
verringert. Schnelle Trocknungszeiten sind auch bei Beschichtungsanwendungen
vorteilhaft, beispielsweise beim Spritzbeschichten von Rahmen, die
nach dem Spritzen gestapelt werden und daher schnell trocknen und
gute Blockeigenschaften aufweisen müssen. Desweiteren können einige
wärmeempfindliche
Substrate nicht mit herkömmlichen
wäßrigen Systemen
beschichtet werden, da sie den zur Erzielung der erforderlichen
kurzen Trocknungszeiten notwendigen hohen Trocknungstemperaturen
nicht widerstehen können.
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Alle
diese Nachteile oben besprochener wäßriger Emulsionen werden durch
die wäßrige Emulsion
des polymodalen mehrstufigen polymeren Materials gemäß der vorliegenden
Erfindung überwunden.
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Unter
einer wäßrigen Emulsion
versteht man (wie in konventionellem Sinne) eine Dispersion von
Polymerteilchen in einem wäßrigen Trägermedium,
wobei die dispergierten Teilchen in dem Trägermedium in emulgierter Form
vorliegen, in der Regel in kolloidaler Größe, wobei eine derartige Emulsion
auch als wäßriger Polymerlatex
bekannt ist. Bei dem wäßrigen Trägermedium
handelt es sich zumindest im größten Teil
um Wasser, und es sollte sich bei mindestens 60 Gew.-% des Trägermediums
um Wasser handeln (vorzugsweise bei mindestens 80 Gew.-%, besonders
bevorzugt bei mindestens 95 Gew.-%). Es können jedoch kleine Mengen organischer
Flüssigkeiten
vorhanden sein; z.B. kann es sich bei bis zu 40 Gew.-% des Trägermediums
um eine organische Flüssigkeit,
wie n-Propanol, Isopropanol oder Glykole, handeln, die beispielsweise
nach Vereinigung aller anderen Komponenten der Formulierung zugegeben
werden könnten.
Vorzugsweise enthält
die wäßrige Emulsion
kein Cosolvens.
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Durch
die Polymodalität
des polymodalen mehrstufigen polymeren Materials kann man somit
den Vorteil eines hohen Feststoffgehalts mit annehmbarer Viskosität behalten.
Natürlich
können
gewünschtenfalls auch
niedrigere Feststoffgehalte eingesetzt werden, und der Feststoffgehalt
an polymerem Material liegt im allgemeinen im Bereich von 20 bis
70 Gew.-%, besonders bevorzugt von 40 bis 70 Gew.-% und insbesondere von
50 bis 65 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der wäßrigen Emulsion.
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Wie
oben erwähnt,
ist die Viskosität
der erfindungsgemäßen wäßrigen Emulsion
bei Umgebungstemperatur auch bei hohem Feststoffgehalt annehmbar.
Als annehmbaren Viskositätswert
erachtet man vorzugsweise ≤ 1000
mPas und besonders bevorzugt ≤ 500
mPas.
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Im
einzelnen werden die möglichen
Herstellungsrouten für
die erfindungsgemäßen wäßrigen Emulsionen
nachfolgend kurz erläutert,
wobei es sich jedoch versteht, daß eine Kombination der Routen
sowie weitere zusätzliche
Stufen möglich
sind.
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Route (i)
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- Stufe 1:
- Herstellung eines
weichen Polymers mit großen
Teilchen;
- Stufe 2:
- Verringerung der Teilchengröße zwecks
Erhalt eines weichen Polymers mit kleinen Teilchen;
- Stufe 3:
- Erhöhung der
Tg und Herstellung eines weichen/harten Verbundpolymers mit kleinen
Teilchen.
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Route (ii)
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- Stufe 1:
- Herstellung eines
harten Polymers mit großen
Teilchen;
- Stufe 2:
- Verringerung der Teilchengröße zwecks
Erhalt eines harten Polymers mit kleinen Teilchen;
- Stufe 3:
- Erhöhung der
Tg und Herstellung eines harten/weichen Verbundpolymers mit kleinen
Teilchen.
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Route (iii)
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- Stufe 1:
- Herstellung eines
weichen Polymers mit großen
Teilchen;
- Stufe 2:
- Erhöhung der
Tg und Herstellung eines weichen/harten Verbundpolymers mit großen Teilchen;
- Stufe 3:
- Verringerung der Teilchengröße zwecks
Erhalt eines harten Polymers mit kleinen Teilchen.
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Route (iv)
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- Stufe 1:
- Herstellung eines
harten Polymers mit großen
Teilchen;
- Stufe 2:
- Erhöhung der
Tg und Herstellung eines harten/weichen Verbundpolymers mit großen Teilchen;
- Stufe 3:
- Verringerung der Teilchengröße zwecks
Erhalt eines weichen Polymers mit kleinen Teilchen.
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Route (v)
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- Stufe 1:
- Herstellung eines
weichen Polymers mit großen
Teilchen;
- Stufe 2:
- Erhöhung der
Tg zwecks Herstellung eines weichen/harten Verbundpolymers mit großen Teilchen;
- Stufe 3:
- Verringerung der Teilchengröße und Wiedererniedrigung
der Tg zwecks Herstellung eines weichen Polymers mit kleinen Teilchen.
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Route (vi)
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- Stufe 1:
- Herstellung eines
harten Polymers mit großen
Teilchen;
- Stufe 2:
- Erhöhung der
Tg zwecks Herstellung eines harten/weichen Verbundpolymers mit großen Teilchen;
- Stufe 3:
- Verringerung der Teilchengröße und Wiedererniedrigung
der Tg zwecks Herstellung eines harten Polymers mit kleinen Teilchen.
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Route (vii)
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- Stufe 1:
- Herstellung eines
weichen Polymers mit großen
Teilchen;
- Stufe 2:
- Verringerung der Teilchengröße und Erhöhung der
Tg zwecks Herstellung eines harten Polymers mit kleinen Teilchen;
- Stufe 3:
- Verringerung der Tg
zwecks Herstellung eines harten/weichen Verbundpolymers mit kleinen
Teilchen.
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Route (viii)
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- Stufe 1:
- Herstellung eines
harten Polymers mit großen
Teilchen;
- Stufe 2:
- Erniedrigung der Tg
und Verringerung der Teilchengröße und Herstellung
eines weichen Polymers mit kleinen Teilchen;
- Stufe 3:
- Erhöhung der
Tg und Herstellung eines weichen/harten Verbundpolymers mit kleinen
Teilchen.
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Zu
geeigneten zusätzlichen
Stufen gehört
beispielsweise eine Stufe 4. So könnten beispielsweise die Routen
(iii) und (vi) eine zusätzliche
Stufe 4 aufweisen, in der die Tg zwecks Erhalt eines harten/weichen
Verbundpolymers mit kleinen Teilchen herabgesetzt wird, oder die
Routen (iv) und (v) könnten
eine zusätzliche
4 aufweisen, in der die Tg zwecks Erhalt eines weichen/harten Verbundpolymers
mit kleinen Teilchen erhöht wird.
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Wie
man sieht, handelt es sich bei den oben beschriebenen Syntheserouten
(i) bis (viii) um Emulsionspolymerisationsreaktionen, die in mehreren
Stufen durchgeführt
werden (sequenzielle Polymerisation). Die Stufen einer sequenziellen
Polymerisation werden hier in der Regel im selben Reaktionsgefäß durchgeführt. Der
Gew.-%-Anteil der Stufe 1, bezogen auf das Gewicht des polymodalen
mehrstufigen polymeren Materials, liegt vorzugsweise im Bereich
von 10% bis 80%. Ganz analog liegt der Gew.-%-Anteil der Stufe 2 vorzugsweise bei
15% bis 70%, der Gew.-%-Anteil der Stufe 3 und jeglicher zusätzlicher
Stufen vorzugsweise bei 10% bis 80% mit der Maßgabe, daß sich die Gew.-%-Anteile aller
Stufen zu 100% addieren.
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Es
versteht sich, daß die
Begriffe hart und weich oben in bezug auf Tg nur in relativem Sinne
aufzufassen sind; der Tg-Unterschied zwischen mindestens zwei der
Stufen muß ≥ 20°C, besonders
bevorzugt ≥ 40°C und ganz
besonders bevorzugt ≥ 60°C sein, wobei
die niedrigere Tg weich ist und die höhere Tg hart ist. Des weiteren
hat eine weiche Stufe eine Tg < 30°C und eine
harte Stufe eine Tg > 20°C. Wenn zwei
Stufen als hart beschrieben werden, kann zwischen den beiden harten
Stufen ein Tg-Unterschied bestehen, jedoch sind beide bezüglich einer
dritten weichen Stufe hart (d.h. haben eine hohe Tg). Wenn zwei
Stufen als weich beschrieben werden, kann zwischen den beiden weichen
Stufen ein Tg-Unterschied bestehen, aber beide sind in bezug auf
eine dritte harte Stufe weich (d.h. haben eine niedrige Tg).
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Es
versteht sich, daß die
Begriffe groß und
klein oben in bezug auf die Teilchengröße nur in relativem Sinne aufzufassen
sind (beide sind in dem Sinne klein, daß sie Polymeremulsionen liefern).
Des weiteren versteht es sich, daß bei einer Polymerisationsstufe
erhaltene Teilchengrößen bei
nachfolgenden Polymerisationsstufen zunehmen können, wie oben diskutiert.
Im Hinblick auf das polymodale polymere Material ist es unabhängig von
der Art der Polymodalität
der TGV (bimodal, polymodal, breiter TGV – eine breite TGV erhält man durch
graduellen Übergang
von Stufe 1 auf Stufe 2 oder von Stufe 2 auf Stufe 3) bevorzugt,
daß der
Beitrag von Teilchen (unabhängig
von der Zahl der Maxima) mit einer Größe zwischen 20 und 300 nm im
Bereich von 2 bis 85 Gew.-% und besonders bevorzugt von 15 bis 60
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht an polymerem Material, liegt.
Außerdem
liegt der Beitrag von Teilchen mit einer Größe zwischen 150 und 700 nm vorzugsweise
im Bereich von 15 bis 98 Gew.-% und besonders bevorzugt von 40 bis
85 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht an polymerem Material,
auch wenn die kleinen Teilchen numerisch dominieren mögen. Daher
liegt das Gewichtsverhältnis
zwischen den großen
Teilchen und den kleinen Teilchen vorzugsweise im Bereich von 15:85
bis 98:2, vorzugsweise 30:70 bis 98:2 und besonders bevorzugt 40:60
bis 85:15.
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Nach
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
verwendet man eine polymodale TGV, in der zwei Maxima vorherrschen
(d.h. bimodal). Bei einer derartigen Ausführungsform liegt der durchschnittliche Teilchendurchmesser
(d.h. die Größe) Dw der
kleine Teilchen vorzugsweise bei 20 bis 300 nm und besonders bevorzugt
bei 30 bis 180 nm. Der durchschnittliche Teilchendurchmesser Dw
der großen
Teilchen liegt vorzugsweise bei 150 bis 700 nm und besonders bevorzugt
bei 180 bis 500 nm. Der Unterschied zwischen dem durchschnittlichen
Durchmesser Dw der kleinen und der großen Teilchen beträgt vorzugsweise
mindestens 50 nm, vorzugsweise mindestens 80 nm und besonders bevorzugt
100 nm.
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Das
polymodale mehrstufige polymere Material stammt vorzugsweise aus
der mehrstufigen Polymerisation olefinisch ungesättigter Monomere, wobei jede
Polymerisation entweder zu einem Homopolymer, aber häufiger zu
einem Copolymer führt.
Derartige Polymere werden hier der Einfachheit halber als „olefinische
Polymere" bezeichnet.
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Bei
dem zur Herstellung von olefinischen Polymeren verwendeten Monomersystem
kann es sich um ein beliebiges geeignetes olefinisch ungesättigtes
Monomer oder eine beliebige geeignete Kombination olefinisch ungesättigter
Monomere handeln, das bzw. die (co)polymerisierbar ist.
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Typische
olefinisch ungesättigte
Monomere mit Säuregruppen
sind u.a. olefinisch ungesättigte
carboxylfunktionelle Monomere, wie monocarboxylfunktionelle Acrylmonomere,
olefinisch ungesättigte
Dicarboxylmonomere und deren Halbester und Anhydride davon; Beispiele
sind u.a. Acrylsäure,
Methacrylsäure, β-Carboxyethylacrylat,
Fumarsäure
(und deren Halbester), Itaconsäure
(und deren Halbester), Maleinsäure
(und deren Halbester), Itaconsäureanhydrid
(und deren Halbester), Maleinsäureanhydrid,
Acrylsäureanhydrid
und Methacrylsäureanhydrid.
Ebenfalls in Betracht kommen Monomere mit Sulfonsäuregruppen,
wie Vinylsulfonsäure
und Styrol-p-sulfonsäure
(oder entsprechend Styrol-p-sulfonylchlorid). Ein Monomer mit Säuregruppen kann
als freie Säure
oder als Salz polymerisiert werden, z.B. die NH4-
oder Alkalimetallsalze von Ethylmethacrylat-2-sulfonsäure oder
2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, oder die entsprechende
freie Säure.
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Zu
den hydrophoben olefinisch ungesättigten
Monomeren ohne Säuregruppen,
die homo- oder copolymerisiert werden können, gehören Alkylmethacrylate, Alkylacrylate
und Styrole sowie Diene, wie 1,3-Butadien und Isopren, und Vinylester,
wie Vinylacetat und Vinylalkanoate. Zu den Methacrylaten gehören geradkettige
oder verzweigte Alkylester von C1- bis C12-Alkoholen, insbesondere
C1- bis C10-Alkoholen, und Methacrylsäure (d.h. C1- bis C12- und
insbesondere C1-C10-Alkylmethacrylate), wie Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat,
n-Butylmethacrylat, 2-Ethylhexylmethacrylat, n-Decylmethacrylat
und Laurylmethacrylat. Zu den Acrylaten gehören geradkettige und verzweigte
Alkylester von C1- bis C12-Alkoholen, insbesondere C1- bis C10-Alkoholen,
und Acrylsäure
(d.h. C1-C12- und insbesondere C1-C10-Alkylacrylate) wie Methylacrylat, Ethylacrylat,
n-Butylacrylat, n-Decylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat. Man kann
auch Cycloalkylacrylate und Methacrylate (wobei die Cycloalkylgruppe
6–12 Ringkohlenstoffatome
aufweist) verwenden, wie Cyclohexylacrylat, Cyclohexylmethacrylat,
Isobornylacrylat und Isobornylmethacrylat. Zu den Styrolen gehören Styrol selbst
und die verschiedenen substituierten Styrole, wie Methylstyrol, α-Methylstyrol,
t-Butylstyrol, o-, m- und p-Methylstyrol und die entsprechenden
Ethyl-, Chlor- und Bromstyrole. Es können auch olefinisch ungesättigte Nitrile,
wie Acrylonitril und Methacrylnitril, sowie olefinisch ungesättigte Halogenide,
wie Vinylchlorid, Vinylidenchlorid und Vinylfluorid, polymerisiert
werden.
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Das
Monomer könnte
gegebenenfalls ein oder mehrere hydrophile olefinisch ungesättigte Monomere ohne
Säuregruppen
mit einer nichtionischen dispergierend wirkenden Gruppe, wie einer
Polyethylenoxidkette oder einer Hydroxyalkylgruppe (die in der Regel
in einem Anteil von höchstens
15 Gew.-% vorliegt) einschließen.
Beispiele hierfür
sind u.a. Hydroxyethylmethacrylat, Hydroxypropylmethacrylat, Polyethylenglycolacrylat oder
-methacrylat, gegebenenfalls mit einer Maskierungsgruppe, wie Niederalkyl,
z.B. Methyl.
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Ein
Hartstufenpolymer wird in einigen Fällen nutzbringend aus einem
System olefinisch ungesättigter Monomere
hergestellt, das Styrol, C1–12- und insbesondere
C1–10-Alkylmethacrylat(e)
(wie Methylmethacrylat und Ethylmethacrylat) und/oder C1–12-
und insbesondere C1–10-Alkylacrylat(e) (wie
Ethylacrylat, n-Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat) enthält. Das
Monomersystem kann nur ein Monomer enthalten, d.h. bei der resultierenden
harten Stufe handelt es sich dann im, wesentlichen um ein Homopolymer;
zur Bereitstellung der harten Stufe kann man beispielsweise Styrol
oder Methylmethacrylat (alleine) verwenden. Bei der harten Stufe
handelt es sich jedoch in aller Regel um ein Copolymer. Als Teil
des Monomersystems für
die harte Stufe kann man gegebenenfalls auch di- oder polyolefinisch
ungesättigte
Monomere, wie Divinylbenzol, oder Diacrylate oder Dimethacrylate
wie 1,3-Butylenglycoldiacrylat, verwenden; hierdurch ergibt sich
ein bestimmtes Ausmaß an
Vernetzung in dem Polymer, während
es sich in der wäßrigen Emulsion
befindet (Vorvernetzung).
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Das
Hartstufenpolymer enthält
vorzugsweise 0 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 10 Gew.-% und
ganz besonders bevorzugt 1,5 bis 7 Gew.-% eines oder mehrerer säurefunktioneller
olefinisch ungesättigter
Monomere als Comonomer bzw: Comonomere (z.B. Acryl- oder Methacrylsäure).
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Ein
Weichstufenpolymer wird in einigen Fällen nutzbringend aus einem
System olefinisch ungesättigter
Monomere hergestellt, das C1–12- und insbesondere
C1–10-Alkylacrylat(e) (wie
Ethylacrylat, n-Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat), Isobutylacrylat
und -methacrylat und/oder Ester davon, wie das von Shell erhältliche VeoVa
10, enthält.
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Das
Weichstufenpolymer enthält
vorzugsweise 0 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 10 Gew.-%
und ganz besonders bevorzugt 1,5 bis 7 Gew.-% eines oder mehrerer
säurefunktioneller
olefinisch ungesättigter
Monomere als Comonomer bzw. Comonomere (z.B. Acryl- oder Methacrylsäure).
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Es
versteht sich, daß das
erfindungsgemäße polymodale
mehrstufige polymere Material gegebenenfalls funktionelle Gruppen
aufweist, durch die die wäßrige Emulsion
latent vernetzbar gemacht wird (beispielsweise derart, daß die Vernetzung
nach der Bildung einer Beschichtung daraus erfolgt), sofern dies
gewünscht ist.
Ein anderer besteht in der Bereitstellung verbesserter Naßhaftung
in der Beschichtung, sofern gewünscht (wodurch
die polymere Filmbeschichtung ihre Haftverbindung mit einem Substrat
unter feuchten oder nassen Bedingungen behält). Beispielsweise können zwei
oder mehr Polymere coreaktive Gruppen tragen, z.B. Aminogruppen
an einem der Polymere und Epoxidgruppen (z.B. Glycidylgruppen) an
einem anderen, oder Acetoacetoxy- oder Keto- oder Aldehydcarbonylgruppen
an einem der Polymere und Aminogruppen an einem anderen, so daß ein selbstvernetzendes
(einkomponentiges) System vorgesehen werden könnte. Alternativ dazu könnten ein
oder mehrere Polymere funktionelle Gruppen, wie Hydroxylgruppen
(z.B. Hydroxyethyl- und Hydroxypropylgruppen) tragen, und die Emulsion
kann danach mit einem Vernetzer, wie einem Polyisocyanat, Melamin
oder Glycouril, formuliert werden; oder zu den funktionellen Gruppen
an einem oder mehreren Polymeren könnten Keto- oder Aldehydcarbonylgruppen gehören, und
der danach formulierte Vernetzer könnte ein Polyamin oder Polyhydrazid,
wie Adipinsäuredihydrazid,
sein; alternativ dazu könnte
man normalerweise in dem polymeren Material vorliegende Carboxylgruppen
mit Zink, Aziridin, Epoxid oder Polycarbodiimid vernetzen.
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Weitere
Beispiele für
derartige funktionelle Monomere sind Divinylbenzol, ketofunktionelle
Monomere, wie Vinylpyrrolidon, die Acetoacetoxyester von Hydroxyalkylacrylaten
und -methacrylaten, wie Acetoacetoxyethylmethacrylat, sowie ketogruppenhaltige
Amide, wie Diacetonacrylamid, und aldehydfunktionelle Monomere,
wie Methacrolein. Es kommen auch Amide in Betracht, wie z.B. Acroleinacrylamid,
Methacrylamid, methyloliertes Acrylamid und methyloliertes Methacrylamid.
Tertiäre
Aminmonomere, wie Dimethylaminoethylacrylat, und die Naßhaftung
fördernde
Monomere, wie ureidofunktionelle Monomere, beispielsweise Norsocryl 104
von Elf Atochem, eignen sich zur Bereitstellung von Naßhaftung.
Es wäre
auch möglich,
in einem Polymer primäre
Amine zu bilden, indem man Carboxylgruppen davon mit Aziridinen,
wie Ethylenimin und Propylenimin, iminiert. Bevorzugte funktionelle
Monomere werden unter Acetoacetoxyethylmethacrylat, Glycidylmethacrylat,
Diacetonacrylamid, Dimethylaminoethylmethacrylat, Hydroxyethylmethacrylat
und/oder Hydroxyethylacrylat ausgewählt.
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Das
Weichstufenpolymer kann gegebenenfalls 0 bis 20 Gew.-% und vorzugsweise
0 bis 8 Gew.-% eines oder mehrerer olefinisch ungesättigter
Monomere ohne Säuregruppen
gemäß obiger
Beschreibung zur Verleihung latenter Vernetzbarkeit und/oder Naßhaftung
enthalten. Das Hartstufenpolymer kann auch gegebenenfalls 0 bis
20 Gew.-% und vorzugsweise 0 bis 8 Gew.-% eines oder mehrerer olefinisch
ungesättigter
Monomere ohne Säuregruppen
gemäß obiger
Beschreibung zur Verleihung latenter Vernetzbarkeit und/oder Naßhaftung
enthalten.
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Das
polymodale mehrstufige polymere Material kann durch ein wäßriges Emulsionspolymerisationsverfahren
hergestellt werden, wobei man wäßrige Emulsionen
(Latices) davon erhält.
In der Regel ist ein derartiges wäßriges Emulsionspolymerisationsverfahren
an sich (abgesehen von sequentiellen in-situ-Techniken gemäß obiger
Beschreibung zwecks Erhalt polymodaler Teilchengrößenverteilungen)
recht konventionell und gut bekannt und braucht nicht ausführlich beschrieben
zu werden. Es sei lediglich gesagt, daß man bei einem derartigen
Verfahren das Monomer bzw. die Monomere in einem wäßrigen Trägermedium
dispergiert und unter Verwendung eines Emulgiermittels (Tensid)
(wenngleich zuweilen ein konventionelles Emulgiermittel nicht erforderlich
ist) eine Polymerisation durchführt,
wobei man einen Radikalinitiator (normalerweise wasserlöslich) verwendet
und (in der Regel) entsprechend erhitzt (z.B. 30 bis 120°C) und bewegt
(rührt).
Man kann auch als Teil des Stabilisierungsmittels ein alkalisch
solubilisiertes Oligomer einsetzen, Beispiele hierfür sind Joncryl-Oligomer von Johnson
und Morez-Oligomer von Rohm & Haas/Morton
sowie alkalisch lösliche
Oligomere gemäß der Patentanmeldung
WO 96/19536, die oben für
polymodale Polymere besprochen wurde.
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Die
wäßrige Emulsionspolymerisation
kann mit einem oder mehreren konventionellen Emulgiermitteln (Tensiden)
durchgeführt
werden (z.B. anionischen, kationischen und/oder nichtionischen Tensiden,
wie Na-, K- und NH4-Salzen von Dialkylsulfosuccinaten, Na-,
K- und NH4-Salzen sulfatierter Öle, Na-, K- und NH4-Salzen von
Alkylsulfonsäuren,
Na-, K- und NH4-Alkylsulfaten, Alkalimetallsalzen
von Sulfonsäuren;
Fettalkoholen, ethoxylierten Fettsäuren und/oder Fettamiden und
Na-, K- und NH4-Salzen von Fettsäuren, wie
Na-Stearat und Na-Oleat. Die Alkylgruppen in den Tensiden (sofern
vorhanden) sind langkettig mit beispielsweise 8 bis 22 Kohlenstoffatomen.
Arylgruppenhaltige Analoge der alkylgruppenhaltigen Tenside sind
ebenfalls brauchbar, insbesondere jene mit alkylsubstituierten Arylgruppen,
wie Nonylphenol oder Triisobutylphenol. Weitere Tenside sind u.a.
Phosphorsäureanaloge
und Phosphate. Zu den nichtionischen Tensiden gehören Polyglycoletherverbindungen
aus 3 bis 100 Ethylenoxidgruppen und/oder Propylenoxidgruppen, die
an langkettige Alkyl- oder Arylgruppen (insbesondere alkylsubstituierte
Arylgruppen) des oben beschriebenen Typs gebunden sind. Weitere
anionische Tenside sind u.a. derartige Alkyl- oder (Alk)Arylgruppen,
die an Sulfonsäuregruppen,
Schwefelsäurehalbestergruppen
(die wiederum an Polyglycolethergruppen gebunden sind), Phosphonsäuregruppen oder
Carbonsäuregruppen
gebunden sind. Zu den kationischen Tensiden gehören derartige Alkyl- oder (Alk)Arylgruppen,
die an tert.-Ammoniumsalzgruppen gebunden sind. Typische Beispiele
für diese
Arten von Emulgatoren sind die Additionsprodukte von 3 bis 100 mol
Ethylenoxid an Nonylphenol oder Triisobutylphenol, deren Schwefelsäurehalbester
oder deren Phosphorsäurepartialester.
Die Einsatzmenge beträgt
vorzugsweise 0 bis 7 Gew.-% (sofern verwendet, vorzugsweise 0,01
bis 7 Gew.-% und in aller Regel 0,3 bis 3 Gew.-%), bezogen auf das
Gewicht des insgesamt eingetragenen Monomers bzw. der insgesamt
eingetragenen Monomere. Bei der Polymerisation kann man konventionelle
Radikalinitiatoren einsetzen, z.B. wasserlösliche Peroxyverbindungen,
wie Wasserstoffperoxid, t-Butylhydroperoxid, Cumolhydroperoxid;
wasserlösliche
Persulfate, wie NH4-Persulfat, K-Persulfat und Na-Persulfat;
wasserlösliche
Azoverbindungen, wie Azobiscyanovaleriansäure oder Salze davon. Man kann
Redoxsysteme aus einer oxidierenden Komponente, wie Alkalimetall
oder Ammoniumpersulfat oder Wasserstoffperoxid und einem geeigneten
Reduktionsmittel, z.B. Isoascorbinsäure oder Na-Bisulfit, verwenden.
Die Menge des gesamten Initiatorsystems (d.h. einschließlich eines
Reduktionsmittels, sofern verwendet) liegt im allgemeinen im Bereich
von 0,01 bis 4%, bezogen auf das Gewicht des insgesamt eingetragenen
Monomers bzw. der insgesamt eingetragenen Monomere.
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Das
Emulsionspolymerisationsverfahren kann für jede Polymerisationsstufe
kontinuierlich (d.h. nach einem Verfahren, bei dem alle in einer
Polymerisationsstufe einzusetzenden Komponenten zu Beginn der Polymerisation
im Trägermedium
vorliegen) oder diskontinuierlich, wobei eine oder mehrere der eingesetzten Komponenten
(in der Regel mindestens eines der Monomere bzw. das Monomer, wenn
nur ein Monomer polymerisiert wird) dem Trägermedium während der Polymerisationsstufe
ganz oder teilweise zugeführt
wird, durchgeführt
werden. Vollkontinuierliche Verfahren sind zwar nicht bevorzugt,
könnten
aber ebenfalls für
jede Polymerisationsstufe angewandt werden.
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Die
erfindungsgemäße wäßrige Emulsion
enthält
mindestens 50%, vorzugsweise 60%, besonders bevorzugt 75% und ganz
besonders bevorzugt 90% des polymodalen mehrstufigen polymeren Materials.
Die wäßrige Emulsion
kann bis zu 20 Gew.-%, besonders bevorzugt bis zu 25 Gew.-% und
ganz besonders bevorzugt bis zu 30 Gew.-% andere, nicht erfindungsgemäß hergestellte
Polymere enthalten, beispielsweise Polyester, Polyolefine, Polyurethane
und fettsäuremodifizierte
Polymere.
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Die
erfindungsgemäße wäßrige Emulsion
sollte vorzugsweise eine verhältnismäßig niedrige
Mindestfilmbildungstemperatur (MFBT) besitzen, die vorzugsweise
590°C ist
und besonders bevorzugt im Bereich von 0 bis 40°C und ganz besonders bevorzugt
im Bereich von 0 bis 20°C
liegt. Die Mindestfilmbildungstemperatur der erfindungsgemäßen wäßrigen Emulsion
ist diejenige Tempera tur, bei der die Zusammensetzung gemäß ASTM D-2354
und bei Auftragung mit einem Sheen-MFBT-Stab SS3000 einen glatten
und rißfreien Überzug oder
Film bildet. Im Fall von polymodalem mehrstufigem polymerem Material,
das bei beispielsweise niedrigen Temperaturen nicht leicht Filme
bildet, kann man zur Herabsetzung der MFBT und zur Verbesserung
der Filmbildung ein oder mehrere koaleszierende Lösungsmittel
einarbeiten, was jedoch vorzugsweise nicht der Fall ist.
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Die
erfindungsgemäßen wäßrigen Emulsionen
können
mit anderen Additiven oder Komponenten kombiniert oder formuliert
werden, wie z.B. Entschäumern,
rheologiesteuernden Mitteln, Verdickern, Dispergier- und Stabilisiermitteln
(in der Regel Tensiden), Netzmitteln, Füllstoffen, Streckmitteln, Fungiziden,
Bakteriziden, koaleszierenden Lösungsmitteln,
Netzlösungsmitteln,
Weichmachern, Frostschutzmitteln, Wachsen und Pigmenten.
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Die
erfindungsgemäßen wäßrigen Emulsionen
können
beispielsweise, gegebenenfalls nach entsprechender Formulierung,
zur Bereitstellung von Schutzüberzügen, Polituren,
Klarlacken, lufttrocknenden Lacken (wie z.B. wäßrigen Überdrucklackformulierungen
für den
Grafikmarkt), Anstrichmitteln, Dichtstoffen und Klebstoffen (beispielsweise
Haftklebstoffen) oder Druckfarben, wobei sie mit Pigmenten (TiO2 oder Ruß) formuliert werden müssen, verwendet
werden.
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Bei
Verwendung zur Bereitstellung von Beschichtungen kann man die erfindungsgemäßen wäßrigen Emulsionen
oder darauf basierende Formulierungen auf verschiedene Substrate
nach herkömmlichen
Techniken, wie Spritzen, Streichen, Fluten und Tauchen, und nach
den beim Auftragen von Tinten und Druckfarben oder Überdrucklacken
auf ein Substrat bei Druckanwendungen angewandten verschiedenen
Auftragsmethoden, wie beispielsweise Flexo- und Tiefdruck, Walzenbeschichtung,
Luftmesserbeschichtung und Offsetdrucktechniken, aufbringen.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand der folgenden Beispiele näher erläutert, aber
in keiner Weise eingeschränkt.
Sofern nicht anders vermerkt, beziehen sich alle Teile, Prozente
und Verhältnisse
auf das Gewicht. Das Präfix
V vor einer Beispielszahl gibt an, daß es sich um ein Vergleichsbeispiel
handelt.
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In
den Beispielen werden die folgenden Abkürzungen verwendet.
- RPS
- Ammoniumpersulfat
- MMA
- Methylmethacrylat
- MAA
- Methacrylsäure
- IAZ
- Isoascorbinsäure
- AKYP NLS
- Akyposal# NLS
= Natriumlaurylsulfat (Akyposal# ist ein
Warenzeichen von Chemy Ltd.)
- TBHPO
- tert.-Butylhydroperoxid
- S
- Styrol
- αMeSt
- α-Methylstyrol
- 2-EHA
- 2-Ethylhexylacrylat
- TGV
- Teilchengrößenverteilung
- MFBT
- Mindestfilmbildungstemperatur
- Dw
- gewichtsmitterer Teilchendurchmesser
- Mw
- gewichtsmitteres Molekulargewicht
- NaHCO3
- Natriumhydrogencarbonat
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In
den Beispielen wurden die MFBT, die Viskosität, die König-Härte, die Blockfestigkeit und
die Teilchengröße nach
den folgenden Verfahrensweisen bestimmt.
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MFBT-Messungen
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Die
Messungen wurden auf einem MFBT-Stab SS-3000 von Sheen Instruments
Ltd. durchgeführt.
Das Instrument ist für
MFBT-Messungen gemäß ASTM D-2354
ausgelegt, wobei die erfindungsgemäße wäßrige Emulsion auf den Stab
bzw. die Platte mit einem voreingestellten und äquilibrierten Temperaturgradienten
und Trockenluftstrom gegossen wird. Die Bestimmung der MFBT erfolgte
durch visuelle Beobachtung des Übergangspunkts
(Temperatur), an dem der Film von einem trübweißen und/oder gerissenen Film
in einen klaren und zusammenhängenden
Film übergeht.
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Nach
thermischer Äquilibrierung
des Stabs wurde eine 60 μm
dicke Naßschicht
der erfindungsgemäßen wäßrigen Emulsion
auf den Stab gegossen. Nach 30–60
Minuten und Feststellung der vollständigen Trocknung des Films
wurde der Übergangspunkt
(MFBT) bestimmt. Der Fehlerbereich der visuellen MFBT-Bestimmung
betrug ±0,5°C.
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Teilchengröße
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Die
hier angegebenen Informationen zur Teilchengröße wurden mittels Raster-/Transmissionselektronenmikroskop
und Photonenkorrelationsspektroskopie ermittelt.
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Viskosität
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Die
Viskositätsbestimmung
erfolgte hier mit einem Brookfield-Viskosimeter unter Verwendung
von LV-Spindeln
bei 25°C – ASTM D-2196.
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Bestimmung der König-Härte
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Ein
80 Mikron dicker Naßfilm
der mit 10% Butyldiglycol versetzten erfindungsgemäßen wäßrigen Emulsion
wird auf ein Glassubstrat gegossen und 16 Stunden bei 52°C getrocknet.
Danach werden die Glasplatten aus dem Ofen genommen und auf Raumtemperatur
(22 ± 2°C) abkühlen gelassen.
Dann wird die König-Härte (in
Sekunden) mit einer König-Härte-Meßvorrichtung
von Erichsen gemäß DIN 53157
bestimmt.
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Bestimmung der Blockfestigkeit
[einschließlich
Blocken und frühem
Blocken]
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Schritt 1: Blocken
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Ein
100 Mikron dicker nasser Film der mit 10% Butyldiglycol versetzten
erfindungsgemäßen wäßrigen Emulsion
wird auf ein Papiersubstrat gegossen und 16 Stunden bei 52°C getrocknet.
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Schritt 1: Frühes Blocken
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Ein
250 Mikron dicker Naßfilm
der mit 10% Butyldiglycol versetzten erfindungsgemäßen wäßrigen Emulsion
wird auf ein Papiersubstrat gegossen und 24 Stunden bei Raumtemperatur
getrocknet.
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Schritt 2: Blocken und
frühes
Blocken
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Nach
Abkühlen
auf RT werden zwei Stücke
des aufgebrachten Films mit der beschichteten Seite aufeinander
4 Stunden bei 52°C
mit einer Last von 1 kg/cm2 belastet. Danach
werden die Proben von der Last befreit und auf Raumtemperatur (22 ± 2°C) abkühlen gelassen.
Wenn die beiden Beschichtungen sich ohne Beschädigung des Films voneinander
entfernen lassen (nicht aneinander kleben), ist die Blockfestigkeit
sehr gut und wird mit der Note 5 bewertet. Wenn sie jedoch vollständig zusammenkleben,
ist die Blockfestigkeit sehr schlecht und wird mit der Note 0 bewertet.
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Beispiele 1 bis 5
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In
diesen Beispielen wurde eine wäßrige Emulsion
eines bimodalen mehrstufigen polymeren Materials nach den nachstehend
beschriebenen Verfahrensweisen hergestellt.
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Dabei
wurden die folgenden, in Tabelle 1 aufgeführten Rezepturen verwendet.
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Verfahrensweise für Beispiel
1
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Man
beschickt den Reaktor mit 1 und 2 und erhitzt auf 90°C. Dann beschickt
man einen ersten Zulauftank mit 5–10 und mischt, bis man eine
erste stabile Voremulsion erhält.
Man beginnt mit dem ersten Zulauf; dieser sollte bei 90°C 50 min
dauern.
-
Nach
Beendigung des ersten Zulaufs beschickt man den Reaktor mit einer
Lösung
von 3 und 4 und überprüft den pH-Wert.
Nach Einstellung des pH-Werts der Reaktorphase auf 7,5 mit Ammoniak
(25%ig in Wasser) beschickt man einen zweiten Zulauftank mit 11–17 und
mischt, bis man eine zweite stabile Voremulsion erhält, und
stellt den zweiten Zulauf mit Ammoniak (25%ig in Wasser) auf pH
5,0 ein.
-
45
Minuten nach Ende des ersten Zulaufs beginnt man mit dem zweiten
Zulauf; dieser sollte bei 90°C 140
min dauern. Man beschickt einen dritten Zulauftank mit 18–24 und
mischt, bis man eine dritte stabile Voremulsion erhält, und
stellt den dritten Zulauf mit Ammoniak (25%ig in Wasser) auf pH
5,0 ein.
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45
Minuten nach dem Ende des zweiten Zulaufs, beginnt man mit dem dritten
Zulauf; dieser sollte bei 90°C
50 min dauern. Nach Beendigung des dritten Zulaufs wäscht man
mit 25, hält
den Ansatz 30 min bei 90°C und
kühlt ihn
dann auf 50°C
ab. Danach gibt man 26–30
in den Reaktor und läßt 45 min
bei 50°C
nachreagieren. Dann kühlt
man den Ansatz auf Raumtemperatur ab und stellt mit 31 einen Feststoffgehalt
von 60% ein.
-
Somit
werden für
Beispiel 1 bei der Polymerisation des ersten Monomerzulaufs (Stufe
1) große
Teilchen mit niedriger Tg gebildet, wonach der pH-Wert verändert wird,
was zu einer Änderung
der Teilchengröße bei der
Polymerisation des zweiten Monomerzulaufs (gleiche Monomerenzusammensetzung – Stufe
2) führt, was
kleine Teilchen mit niedriger Tg ergibt, und danach wird ein dritter
Monomerzulauf (andere Monomerenzusammensetzung - Stufe 3) zugegeben
und polymerisiert, was zu kleinen Verbundteilchen (niedrige/hohe
Tg) führt.
Das Endprodukt besteht sowohl aus großen als auch aus kleinen Verbundteilchen.
Material aus Stufe 2 wird zum Teil in oder auf den großen Teilchen
aus Stufe 1 enden, und Material aus Stufe 3 wird zum Teil in den großen Teilchen
aus Stufe 1 und den kleinen Teilchen aus Stufe 2 enden.
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Verfahrensweise für Beispiel
2
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Man
beschickt den Reaktor mit 1 und 2 und erhitzt auf 90°C. Dann beschickt
man einen ersten Zulauftank mit 5–10 und mischt, bis man eine
erste stabile Voremulsion erhält.
Man beginnt mit dem ersten Zulauf; dieser sollte bei 90°C 70 min
dauern.
-
Nach
Beendigung des ersten Zulaufs beschickt man den Reaktor mit einer
Lösung
von 3 und 4 und überprüft den pH-Wert.
Nach Einstellung des pH-Werts der Reaktorphase auf 7,5 mit Ammoniak
(25%ig in Wasser) beschickt man einen zweiten Zulauftank mit 11–17 und
mischt, bis man eine zweite stabile Voremulsion erhält.
-
45
Minuten nach Ende des ersten Zulaufs beginnt man mit dem zweiten
Zulauf; dieser sollte bei 90°C 120
min dauern. Nach Beendigung des zweiten Zulaufs beschickt man den
Reaktor mit einer Lösung
von 3 und 4 und überprüft den pH-Wert.
Nach Einstellung des pH-Werts der Reaktorphase auf 7,5 mit Ammoniak (25%ig
in Wasser) beschickt man einen dritten Zulauftank mit 18–24 und
mischt, bis man eine dritte stabile Voremulsion erhält, und
stellt den dritten Zulauf mit Ammoniak (25%ig in Wasser) auf pH
5,0 ein.
-
45
Minuten nach dem Ende des zweiten Zulaufs beginnt man mit dem dritten
Zulauf; dieser sollte bei 90°C
50 min dauern. Nach Beendigung des dritten Zulaufs wäscht man
mit 25 und hält
den Ansatz 30 min bei 90°C
und kühlt
ihn dann auf 50°C
ab. Danach gibt man 26–30
in den Reaktor und läßt 45 min
bei 50°C
nachreagieren.
-
Dann
kühlt man
den Ansatz auf Raumtemperatur ab und stellt mit 31 einen Feststoffgehalt
von 60% ein.
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Für Beispiel
2 werden bei der Polymerisation des ersten Monomerzulaufs (Stufe
1) große
Teilchen mit hoher Tg gebildet, wonach ein zweiter Monomerzulauf
(andere Monomerenzusammensetzung – Stufe 2) zugegeben und polymerisiert
wird, was zu großen
Verbundteilchen (hohe/niedrige Tg) führt, wonach der pH-Wert verändert wird,
was zu einer Änderung
der Teilchengröße bei der
Polymerisation eines dritten Monomerzulaufs (andere Monomerenzusammensetzung – Stufe
3) führt,
was kleine Teilchen mit hoher Tg ergibt. Material aus Stufe 3 wird
zum Teil in den großen
Verbundteilchen aus Stufe 1 und Stufe 2 enden, und bei den kleinen
Teilchen handelt es sich nicht um Verbunde.
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Verfahrensweise für Beispiel
3
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Man
beschickt den Reaktor mit 1 und 2 und erhitzt auf 90°C. Dann beschickt
man einen ersten Zulauftank mit 5–10 und mischt, bis man eine
erste stabile Voremulsion erhält.
Man beginnt mit dem ersten Zulauf; dieser sollte bei 90°C 50 min
dauern.
-
Nach
Beendigung des ersten Zulaufs beschickt man den Reaktor mit einer
Lösung
von 3 in 4 und überprüft den pH-Wert.
Nach Einstellung des pH-Werts der Reaktorphase auf 7,5 mit Ammoniak
(25%ig in Wasser) beschickt man einen zweiten Zulauftank mit 11–17 und
mischt, bis man eine zweite stabile Voremulsion erhält, und
stellt den zweiten Zulauf mit Ammoniak (25%ig in Wasser) auf pH
6,0 ein.
-
45
Minuten nach dem Ende des ersten Zulaufs beginnt man mit dem zweiten
Zulauf; dieser sollte bei 90°C
70 min dauern. Nach Beendigung des zweiten Zulaufs hält man den
Ansatz 45 Minuten bei 90°C.
Man beschickt einen dritten Zulauftank mit 18–24 und mischt, bis man eine
dritte stabile Voremulsion erhält,
und stellt den dritten Zulauf mit Ammoniak (25%ig in Wasser) auf
pH 6,0 ein.
-
45
Minuten nach dem Ende des zweiten Zulaufs beginnt man mit dem dritten
Zulauf; dieser sollte bei 90°C
120 min dauern. Nach Beendigung des dritten Zulaufs wäscht man
mit 25, hält
den Ansatz 30 min bei 90°C
und kühlt
ihn dann auf 50°C
ab. Danach gibt man 26–29
in den Reaktor und läßt 45 min
bei 50°C
nachreagieren. Dann kühlt
man den Ansatz auf Raumtemperatur ab und stellt mit 30 einen Feststoffgehalt
von 60% ein.
-
Für Beispiel
3 werden bei der Polymerisation des ersten Monomerzulaufs (Stufe
1) große
Teilchen mit niedriger Tg gebildet, wonach der pH-Wert verändert wird,
was zu einer Änderung
der Teilchengröße während Zusammensetzung,
hohe Tg) führt,
was kleine Teilchen mit hoher Tg ergibt. Danach wird ein dritter
Monomerzulauf (andere Zusammensetzung, niedrige Tg) zugegeben und
polymerisiert, was zu kleinen Verbundteilchen (hohe/niedrige Tg)
führt.
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Material
aus Stufe 2 wird zum Teil in den großen Teilchen aus Stufe 1 enden,
und Material aus Stufe 3 wird zum Teil in den Teilchen aus Stufe
1 und Stufe 2 enden, was große
und kleine Verbundteilchen ergibt.
-
Verfahrensweise für Beispiel
4
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Man
beschickt den Reaktor mit 1 und 2 und erhitzt auf 90°C. Dann beschickt
man einen ersten Zulauftank mit 5–10 und mischt, bis man eine
erste stabile Voremulsion erhält.
Man beginnt mit dem ersten Zulauf; dieser sollte bei 90°C 50 min
dauern.
-
Nach
Beendigung des ersten Zulaufs beschickt man den Reaktor mit einer
Lösung
von 3 in 4 und überprüft den pH-Wert.
Nach Einstellung des pH-Werts der Reaktorphase auf 7,5 mit Ammoniak
(25%ig in Wasser) beschickt man einen zweiten Zulauftank mit 11–17 und
mischt, bis man eine zweite stabile Voremulsion erhält, und
stellt den zweiten Zulauf mit Ammoniak (25%ig in Wasser) auf pH
6,0 ein.
-
45
Minuten nach dem Ende des ersten Zulaufs beginnt man mit dem zweiten
Zulauf; dieser sollte bei 90°C
140 min dauern. Nach Beendigung des zweiten Zulaufs für Beispiel
2 hält
man den Ansatz 45 Minuten bei 90°C.
Man beschickt einen dritten Zulauftank mit 18–24 und mischt, bis man eine
dritte stabile Voremulsion erhält,
und stellt den dritten Zulauf mit Ammoniak (25%ig in Wasser) auf
pH 6,0 ein.
-
45
Minuten nach dem Ende des zweiten Zulaufs beginnt man mit dem dritten
Zulauf; dieser sollte bei 90°C
50 min dauern. Nach Beendigung des dritten Zulaufs wäscht man
mit 25, hält
den Ansatz 30 min bei 90°C und
kühlt ihn
dann auf 50°C
ab. Danach gibt man 26–29
in den Reaktor und läßt 45 min
bei 50°C
nachreagieren. Dann kühlt
man den Ansatz auf Raumtemperatur ab und stellt mit 30 einen Feststoffgehalt
von 60% ein.
-
Für Beispiel
4 werden bei der Polymerisation des ersten Monomerzulaufs große Teilchen
mit hoher Tg gebildet, wonach der pH-Wert verändert wird, was zu einer Änderung
der Teilchengröße bei der
Polymerisation des zweiten Monomerzulaufs (andere Zusammensetzung,
niedrige Tg) führt,
was kleine Teilchen mit niedriger Tg ergibt. Danach wird ein dritter
Monomerzulauf (andere Zusammensetzung, hohe Tg) zugegeben und polymerisiert,
was zu kleinen Verbundteilchen (hohe/niedrige Tg) führt.
-
Material
aus Stufe 2 wird zum Teil in den großen Teilchen aus Stufe 1 enden,
und Material aus Stufe 3 wird zum Teil in den Teilchen aus Stufe
1 und Stufe 2 enden, was große
und kleine Verbundteilchen ergibt.
-
Verfahrensweise für Beispiel
5
-
Man
beschickt den Reaktor mit 1 und 2 und erhitzt auf 90°C. Dann beschickt
man einen ersten Zulauftank mit 5–10 und mischt, bis man eine
erste stabile Voremulsion erhält.
Man beginnt mit dem ersten Zulauf; dieser sollte bei 90°C 120 min
dauern.
-
Nach
Beendigung des ersten Zulaufs beschickt man den Reaktor mit einer
Lösung
von 3 in 4 und überprüft den pH-Wert.
Nach Einstellung des pH-Werts der Reaktorphase auf 7,5 mit. Ammoniak
(25%ig in Wasser) beschickt man einen zweiten Zulauftank mit 11–17 und
mischt, bis man eine zweite stabile Voremulsion erhält, und
stellt den zweiten Zulauf mit Ammoniak (25%ig in Wasser) auf pH
6,0 ein.
-
45
Minuten nach dem Ende des ersten Zulaufs beginnt man mit dem zweiten
Zulauf; dieser sollte bei 90°C
50 min dauern. Nach Beendigung des zweiten Zulaufs für Beispiel
2 hält
man den Ansatz 45 Minuten bei 90°C.
-
Nach
Einstellung des pH-Werts der Reaktorphase auf 7,5 mit Ammoniak (25%ig
in Wasser) beschickt man einen dritten Zulauftank mit 18–24 und
mischt, bis man eine dritte stabile Voremulsion erhält, und
stellt den dritten Zulauf mit Ammoniak (25%ig in Wasser) auf pH
6,0 ein.
-
45
Minuten nach dem Ende des zweiten Zulaufs beginnt man mit dem dritten
Zulauf; dieser sollte bei 90°C
70 min dauern. Nach Beendigung des dritten Zulaufs wäscht man
mit 25, hält
den Ansatz 30 min bei 90°C und
kühlt ihn
dann auf 50°C
ab. Danach gibt man 26–29
in den Reaktor und läßt 45 min
bei 50°C
nachreagieren. Dann kühlt
man den Ansatz auf Raumtemperatur ab und stellt mit 30 einen Feststoffgehalt
von 60% ein.
-
Somit
werden für
Beispiel 5 bei der Polymerisation des ersten Monomerzulaufs große Teilchen
mit niedriger Tg gebildet, wonach der pH-Wert verändert wird,
was zu einer Änderung
der Teilchengröße bei der Polymerisation
des zweiten Monomerzulaufs (gleiche Zusammensetzung, gleiche niedrige
Tg) führt,
was kleine Teilchen mit niedriger Tg ergibt. Danach wird ein dritter
Monomerzulauf (andere Zusammensetzung, hohe Tg) zugegeben und polymerisiert,
was zu kleinen Verbundteilchen (niedrige/hohe Tg) führt.
-
Material
aus Stufe 2 wird zum Teil in den großen Teilchen aus Stufe 1 enden,
und Material aus Stufe 3 wird zum Teil in den Teilchen aus Stufe
1 und Stufe 2 enden, was große
und kleine Verbundteilchen ergibt.
-
Die
Eigenschaften der in den Beispielen 1 bis 5 hergestellten Emulsionen
sind nachstehend in Tabelle 3 aufgeführt.
-
Vergleichsbeispiele V1
bis V4
-
In
diesen Beispielen wurde eine wäßrige Emulsion
von bimodalem mehrstufigem polymerem Material nach einer Verfahrensweise
gemäß nachstehender
Beschreibung hergestellt, wobei die Tg und die Teilchengröße gleichzeitig
verändert
wurden.
-
Dabei
wurden die folgenden, in Tabelle 2 aufgeführten Rezepturen verwendet.
-
-
-
Verfahrensweise für Vergleichsbeispiel
1 (V1)
-
Man
beschickt den Reaktor mit 1 und 2 und erhitzt auf 90°C. Dann beschickt
man einen ersten Zulauftank mit 5–10 und mischt, bis man eine
erste stabile Voremulsion erhält.
Man beginnt mit dem ersten Zulauf; dieser sollte bei 90°C 190 min
dauern. Nach Beendigung des ersten Zulaufs beschickt man den Reaktor
mit einer Lösung
von 3 und 4 und überprüft den pH-Wert.
Nach Einstellung des pH-Werts der Reaktorphase auf 7,5 mit Ammoniak
(25%ig in Wasser) beschickt man einen zweiten Zulauftank mit 11–17 und
mischt, bis man eine zweite stabile Voremulsion erhält, und
stellt den zweiten Zulauf mit Ammoniak (25%ig in Wasser) auf pH 5,0
ein.
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45
Minuten nach dem Ende des ersten Zulaufs beginnt man mit dem zweiten
Zulauf; dieser sollte bei 90°C
50 min dauern. Nach Beendigung des Zulaufs wäscht man mit 18, hält den Ansatz
30 Minuten bei 90°C und
kühlt ihn
dann auf 50°C
ab. Danach gibt man 19–23
in den Reaktor und läßt 45 min
bei 50°C
nachreagieren. Dann kühlt
man den Ansatz auf Raumtemperatur ab und stellt mit 24 auf einen
Feststoffgehalt von 60% ein.
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Somit
werden für
V1 bei der Polymerisation des ersten Monomerzulaufs (Stufe 1) große Teilchen
mit niedriger Tg gebildet, wonach der pH-Wert gleichzeitig mit einer Änderung
des Monomerzulaufs (andere Monomerenzusammensetzung – Stufe
2) verändert
wird, was zu einer Änderung
der Teilchengröße bei der
Polymerisation des zweiten Monomerzulaufs führt, was kleine Teilchen mit
hoher Tg ergibt.
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Verfahrensweise für Vergleichsbeispiel
2 (V2)
-
Man
beschickt den Reaktor mit 1 und 2 und erhitzt auf 90°C. Dann beschickt
man einen ersten Zulauftank mit 5–10 und mischt, bis man eine
erste stabile Voremulsion erhält.
Man beginnt mit dem ersten Zulauf; dieser sollte bei 90°C 120 min
dauern. Nach Beendigung des ersten Zulaufs beschickt man den Reaktor
mit einer Lösung
von 3 und 4 und überprüft den pH-Wert.
Nach Einstellung des pH-Werts der Reaktorphase auf 7,5 mit Ammoniak
(25%ig in Wasser) beschickt man einen zweiten Zulauftank mit 11–17 und
mischt, bis man eine zweite stabile Voremulsion erhält, und
stellt den zweiten Zulauf mit Ammoniak (25%ig in Wasser) auf pH 5,0
ein. 45 Minuten nach dem Ende des ersten Zulaufs beginnt man mit
dem zweiten Zulauf; dieser sollte bei 90°C 120 min dauern. Nach Beendigung
des Zulaufs wäscht
man mit 18, hält
den Ansatz 30 Minuten bei 90°C und
kühlt ihn
dann auf 50°C
ab. Danach gibt man 19–23
in den Reaktor und läßt 45 min
bei 50°C
nachreagieren. Dann kühlt
man den Ansatz auf Raumtemperatur ab und stellt mit 24 auf einen
Feststoffgehalt von 60% ein.
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Somit
werden für
V2 bei der Polymerisation des ersten Monomerzulaufs (Stufe 1) große Teilchen
mit hoher Tg gebildet, wonach der pH-Wert gleichzeitig mit einer Änderung
des Monomerzulaufs (andere Monomerenzusammensetzung – Stufe
2) verändert
wird, was zu einer Änderung
der Teilchengröße bei der
Polymerisation des zweiten Monomerzulaufs führt, was kleine Teilchen mit
niedriger Tg ergibt. In beiden Beispielen V1 und V2 wird Material
aus dem zweiten Monomerzulauf teilweise mit den großen Teilchen
enden, was die großen
Teilchen verbunde ergibt.
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Verfahrensweise für Vergleichsbeispiel
3 (V3)
-
Man
beschickt den Reaktor mit 1 und 2 und erhitzt auf 90°C. Dann beschickt
man einen ersten Zulauftank mit 5–10 und mischt, bis man eine
erste stabile Voremulsion erhält.
Man beginnt mit dem ersten Zulauf; dieser sollte bei 90°C 170 min
dauern. Nach Beendigung des ersten Zulaufs beschickt man den Reaktor
mit einer Lösung
von 3 und 4 und überprüft den pH-Wert.
Nach Einstellung des pH-Werts der Reaktorphase auf 7,5 mit Ammoniak
(25%ig in Wasser) beschickt man einen zweiten Zulauftank mit 11–17 und
mischt, bis man eine zweite stabile Voremulsion erhält, und
stellt den zweiten Zulauf mit Ammoniak (25%ig in Wasser) auf pH 6,0
ein. 45 Minuten nach dem Ende des ersten Zulaufs beginnt man mit
dem zweiten Zulauf; dieser sollte bei 90°C 70 min dauern. Nach Beendigung
des Zulaufs wäscht
man mit 18, hält
den Ansatz 30 Minuten bei 90°C und
kühlt ihn
dann auf 50°C
ab. Danach gibt man 19–23
in den Reaktor und läßt 45 min
bei 50°C
nachreagieren. Dann kühlt
man den Ansatz auf Raumtemperatur ab und stellt mit 24 einen Feststoffgehalt
von 60% ein.
-
Somit
werden für
V3 bei der Polymerisation des ersten Monomerzulaufs große Teilchen
mit niedriger Tg gebildet, wonach der pH-Wert gleichzeitig mit einer Änderung
der Monomerenzusammensetzung (auf eine niedrige Tg) verändert wird,
was kleine Teilchen mit hoher Tg ergibt.
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Material
aus Stufe 2 wird zum Teil in den großen Teilchen aus Stufe 1 enden,
was die großen
Teilchenverbunde ergibt.
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Verfahrensweise für Vergleichsbeispiel
4 (V4)
-
Man
beschickt den Reaktor mit 1 und 2 und erhitzt auf 90°C. Dann beschickt
man einen ersten Zulauftank mit 5–10 und mischt, bis man eine
erste stabile Voremulsion erhält.
Man beginnt mit dem ersten Zulauf; dieser sollte bei 90°C 100 min
dauern. Nach Beendigung des ersten Zulaufs beschickt man den Reaktor
mit einer Lösung
von 3 und 4 und überprüft den pH-Wert.
Nach Einstellung des pH-Werts der Reaktorphase auf 7,5 mit Ammoniak
(25%ig in Wasser) beschickt man einen zweiten Zulauftank mit 11–17 und
mischt, bis man eine zweite stabile Voremulsion erhält, und
stellt den zweiten Zulauf mit Ammoniak (25%ig in Wasser) auf pH 6,0
ein. 45 Minuten nach dem Ende des ersten Zulaufs beginnt man mit
dem zweiten Zulauf; dieser sollte bei 90°C 140 min dauern. Nach Beendigung
des Zulaufs wäscht
man mit 18, hält
den Ansatz 30 Minuten bei 90°C und
kühlt ihn
dann auf 50°C
ab. Danach gibt man 19–23
in den Reaktor und läßt 45 min
bei 50°C
nachreagieren. Dann kühlt
man den Ansatz auf Raumtemperatur ab und stellt mit 24 einen Feststoffgehalt
von 60% ein.
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Somit
werden für
V4 bei der Polymerisation des ersten Zulaufs große Teilchen mit hoher Tg gebildet, wonach
Oder pH-Wert gleichzeitig mit einer Änderung der Monomerenzusammensetzung
(auf eine niedrige Tg) verändert
wird, was kleine Teilchen mit niedriger Tg ergibt.
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Material
aus Stufe 2 wird zum Teil in den großen Teilchen aus Stufe 1 enden,
was die großen
Teilchenverbunde ergibt.
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Die
Eigenschaften der in den Vergleichsbeispielen V1 bis V4 hergestellten
Emulsionen sind nachstehend in Tabelle 3 aufgeführt.
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Wie
aus den Ergebnissen in Tabelle 3 ersichtlich ist, erhält man die
beste Kombination von niedriger MFBT und gutem Blocken dann, wenn
man mindestens eine Teilchengrößenänderung
in einer von mindestens einer Tg-Änderung getrennten Stufe durchführt.
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