DE3235043C2 - Verfahren zur Herstellung eines kationischen Acryllatex - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines kationischen AcryllatexInfo
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Abstract
Beständige wärmehärtbare kationische Acryllatexzusammensetzung, die ein blockiertes Isocyanat als Härtungsmittel enthält und unter Verwendung eines oberflächenaktiven Mittels hergestellt worden ist, das ein Gegenion besitzt, das sich von Phosphorsäure, phosphoriger Säure, hypophosphoriger Säure und Alkyl- oder Arylhydrogenphosphat ableitet. Die Zusammensetzung wird zum Überziehen von Substraten verwendet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines kationischen Acryllatex und dessen Verwendung
zusammen mit einem blockierten Isocyanat als wärmehärtbare Mischung.
Kationische Latices sind bekannt. Zu ihrer Herstellung werden in wässerigem Medium ethylenische Monomere
in Gegenwart von kationischen oberflächenaktiven Mitteln radikalisch polymerisiert. Die Polymerisation
in wässeriger Emulsion durch radikalbildende Initiatoren führt im allgemeinen zu hochmolekularen polymeren
Produkten, deren Molekulargewicht zwischen 100 000 und einigen Millionen schwanken. In diesem
Molekulargewichtsbereich besitzen die aus den Latices hergestellten Erzeugnisse gute mechanische Eigenschaften.
Es wurde jedoch festgestellt, daß die Latices hinsichtlich gewisser Filmeigenschaften, wie der Dauerhaftigkeit
der Schutzwirkung, d. h. der Fähigkeit der Überzüge zur Erhaltung ihrer Integrität gegenüber
Chemikalien und Wettereinwirkung, einige Wünsche offenlassen.
Auf einigen Gebieten, wie Papier und Textilien, bei denen die dauernde Schutzwirkung nicht eine wesentliche
Eigenschaft ist, sind die kationischen Latices in ihrer thermoplastischen Form in erster Linie aufgrund ihrer
inhärenten Haftung auf anionischen Substraten angewandt worden. Auf Gebieten, bei denen dauerhafte
Schutzüberzüge erwünscht sind, haben sich kationische Latices in ihrer thermoplastischen Form weniger bewährt.
Um dauerhafte Schutzüberzüge, insbesondere für Anwendungen im Freien, zu erhalten, werden in der
Regel wärmehärtbare Zusammensetzungen verwendet.
Überzüge auf Basis von wärmehärtbaren Latices haben überdies den Vorteil, daß sie nicht mit einer Verunreinigung
der Luft und Feuergefahren verbunden sind. Die in der Technik bekannten wärmehärtbaren Latices
von kommerzieller Bedeutung sind meistens anionisch und nicht kationisch.
Bei Untersuchungen, die zu dieser Erfindung geführt haben, wurde gefunden, daß in der Vergangenheit eine
Reihe von Problemen, die Entwicklung von kationischen wärmehärtbaren Latices von kommerzieller Bedeutung
verhindert hat. Bei der Synthese von beständigen kationischen Latices, die im wesentlichen frei von
Koagulat sind, wurden starke Säuren, wie HCl und HBr verwendet, um Gegenionen für das oberflächenaktive
Mittel zu bilden. Es wird angenommen, daß bestimmte Säuren einige erwünschte Eigenschaften der erhaltenen
Latices beeinträchtigen. Ferner wurde festgestellt, daß Isocyanathärtungsmittel in Verbindung mit bekannten
kationischen Latices keine befriedigende Härtung bei gewöhnlichen Härtungstemperaturen ergeben.
Es besteht deshalb der Wunsch, kationische Latices herzustellen, die mit Härtungsmitteln, beispielsweise
Isocyanathärtungsmitteln bei gewöhnlichen Härtungstemperaturen gehärtet werden können und die als
Schutzüberzüge, insbesondere für industrielle Anwendungen geeignet sind und keine korrodierende Wirkung
auf eisenhaltige Substrate zeigen.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren zur Herstellung eines solchen kationischen Latex mit
den gewünschten Eigenschaften zu entwickeln.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines kationischen
Acryllatex durch Polymerisieren äthylenisch ungesättigter Monomerer, von denen mindestens eines eine aktive
Wasserstoffgruppe enthält, und die gegebenenfalls eine Aminogruppe aufweisen, in einem sauren Medium in
Gegenwart eines oberflächenaktiven Mittels, das dadurch gekennzeichnet ist, daß als oberflächenaktives
Mittel ein solches eingesetzt wird, das ein Gegenion enthält, das sich von Phosphorsäure, phosphoriger Säure,
hypophosphoriger Säure und Alkyl- oder Arylhydrogenphosphat ableitet.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des kationischen Acryllatex zusammen mit einem blokkierten
Isocyanat als wärmehärtbare Mischung, wobei das blockierte Isocyanat ein Bestandteil des Polymeren
oder eine von dem Polymeren getrennte Verbindung sein kann. Der erfindungsgemäß verwendete kationische
Acryllatex als wärmehärtbare Mischung zusammen mit blockiertem Isocyanat zeigt eine gute Haftung
auf Substraten und läßt sich sehr wirksam aushärten. Die ausgehärteten Filme zeigen außer guter Haftung
Glätte, Beibehaltung des Glanzes, kein Kreiden und eine gute Beständigkeit gegenüber Korrosion, Chemikalien
und Lösungsmitteln.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die wärmehärtbaren Latices Aminogruppen. Überzugsmassen,
die aminogruppenhaltige Latices enthalten, besitzen außer den bereits genannten Eigenschaften eine gute
Beständigkeit gegen Schimmel und Oxydation. Unter »aminogruppenhaltigen« Latices wird verstanden, daß
das Latexpolymere eine Aminogruppe entweder als integrierenden Bestandteil oder in anderer Weise in seiner
Matrix enthält. Ein Beispiel für das erste ist die Copolymerisation mit aminogruppenhaltigen Monomeren
und für das letztere die Verwendung von aminogruppenhaltigen Reagenzien, wie oberflächenaktiven
Mitteln, die mit dem Polymeren zusammen aushärten.
Der erfindungsgemäß hergestellte wärmehärtbare kationische Acryllatex wird durch radikalische Polymerisation
von ethylenisch ungesättigten Monomeren in wäßrigem Medium und in Gegenwart eines kationisehen
oberflächenaktiven Mittels hergestellt. Es ist erfindungswesentlich, daß zur Herstellung des Acryllatex
spezifische oberflächenaktive Mittel während der Polymerisation der Monomeren verwendet werden. Diese
oberflächenaktiven Mittel enthalten Gegenionen, die die Härtung nicht inhibieren und gegenüber Metallsubstraten,
insbesondere eisenhaltigen Substraten, nicht korrodierend sind. Wenn die erfindungsgemäß hergestellten
kationischen Latices mit blockiertem Isocvanat
als wärmehärtbare Mischung auf Substrate aufgetragen und gehärtet werden, werden überzogene Substrate erhallen,
die korrosionsbeständig sind. Außerdem werden bei dem Härtungsverfahren keine sauren flüchtigen
Verbindungen abgespalten, die zu einer Korrosion der Metallsubstrate führen.
Die polymerisierbaren Monomeren enthalten mindestens
ein Monomeres mit aktiver Wasserstoffgruppe. Es können ein oder mehrere andere Monomere in dem
Latexpolymeren vorhanden sein. Die aktive Wasserstoffgruppe kann eine Hydroxyl-, Amino-, Amido-, Aldehyd-
oder Thiolgruppe oder eine Mischung solcher Gruppen sein. Derartige Gruppen werden in das Polymere
durch Einpolymerisieren entsprechender ethylenisch ungesättigter Monomeren eingeführt.
Typische Monomere mit aktiver Wasserstoffgruppe sind Hydroxyalkylacrylate und -methacrylate. Bevorzugt
enthäk die Hydroxyalkylgruppe 2 bis 4 Kohlenstoffatome. Spezifische Beispiele sind Hydroxyethylacrylat,
Hydroxyethylmethacrylat, Hydroxypropylacrylat
und Hydroxypropylmethacrylat Beispiele von aminogruppenhaltigen Monomeren sind Vinylmonomere
mit Amidogruppen, wie Acrylamid, Methacrylamid, Ethacrylamid, alpha-Chloracrylamid, Vinylacetamid, N-Methylacrylamid,
N-Ethylacrylamid und N-Methylmethacrylamid.
Die Vinylmonomeren mit aktivem Wasserstoff bilden in der Regel 1 bis 30, bevorzugt 1 bis 10 Gew.-%, des
gesamten Monomeransatzes.
Beispiele von anderen ethylenisch ungesättigten Monomeren, die mit den Monomeren mit aktivem Wasserstoff
mischpolymerisiert werden können, sind Ester von ungesättigten organischen Säuren. Diese Monomeren
bilden in der Regel 30 bis 90, bevorzugt 40 bis 80 Gew.-°/o, des gesamten Monomeransatzes. Typische
Monomere dieser Art sind Alkylacrylate und -methacrylate mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe.
Das Polymere des kationischen Latex kann ein hartes Polymersegment enthalten, das sich von einem Alkylmethacrylat
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe, wie Methylmethacrylat und Ethylmethacrylat,
ableitet. Außerdem kann das Polymere des kationischen Latex ein weiches Polymersegment enthalten, das sich
von einem Alkylmethacrylat mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe, zum Beispiel Butylmethacrylat
und Hexylmethacrylat, oder einem Alkylacrylat mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe, zum
Beispiel Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat, ableitet.
Mischungen von Alkylmethacrylaten mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe und Alkylacrylate
mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe können ebenfalls verwendet werden.
Ethylenisch ungesättigte Monomere, die ebenfalls für die Herstellung des kationischen Latex verwendet werden
können, sind mischpolymerisierbare monomere Materialien, wie Styrol, alpha-Methylstyrol, alpha-Chlorstyrol,
Allylchlorid und Acrylnitril. Dieser Typ von Monomeren kann in einer Menge von 0 bis 60, bevorzugt
0 bis 40 Gew.-°/o, bezogen auf das Gesamtgewicht des Monomeransatzes, verwendet werden.
Der kationische Latex kann gegebenenfalls Carbonsäuregruppen enthalten, die in das Polymere durch Verwendung
von alpha.beta-ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren, die mit den anderen Monomeren mischpolymerisierbar
sind, eingeführt werden. Beispiele von ungesättigten Carbonsäuren sind Acrylsäure und Methacrylsäure.
Beispiele von anderen, weniger bevorzugten ungesättigten Säuren sind Crotonsäure, Maleinsäure oder
ihr Anhydrid, Fumarsäure oder Itakonsäure. Üblicherweise werden die weniger bevorzugten Säuren in Kombination
mit Acrylsäure oder Methacrylsäure benutzt Im allgemeinen ist es jedoch erwünscht, daß das Polymere
wenige oder keine Carboxylgruppen enthält
Bei der Erfindung sind aminogruppenhaltige Latexpolymere besonders bevorzugt Die Aminogruppe kann
primär, sekundär, tertiär oder quaternär sein. Typische
ίο aminogruppenhaltige Monomere sind Aminoalkylacrylate
oder -methacrylate. Bevorzugt enthält die Aminoalkylgruppe 1 bis 6 Kohlenstoffatome in dem Alkylrest.
Beispiele hierfür sind Aminoethyl-, Aminopropyl- und Aminohexylacrylate oder -methacrylate, N,N-Dialkylaminoalkylacrylate
oder -methacrylate. Auch monocyclische oder bicyclische Aminoverbindungen sind geeignet
wie fünf- oder sechsgliedrige heterocyclische Verbindungen mit Stickstoff als Heteroatom, ferner Acrylamid-amino-modifizierte
Monomere und Monomere mit quaternären Ammoniumgruppen.
Die aminogruppenhaltigen Monomeren werden in der Regel in Mengen von 0,5 bis 10, bevorzugt 1 bis 3
und insbesondere 1,5 bis 2,5 Gew.-°/o, bezogen auf das Gesamtgewicht des Monomeransatzes, verwendet.
Die in den Mischungen aus kationischem Acryllatex und blockiertem Isocyanat vorhandenen oberflächenaktiven
Mittel sind in der Regel Aminsalze, bevorzugt Fettaminsalze von Phosphorsäure, phosphoriger Säure,
hypophosphoriger Säure und Alkyl- oder Arylhydrogenphosphaten, wobei phosphorige Säure und hypophosphorige
Säure bevorzugt sind.
Die oberflächenaktiven Mittel können von externer oder interner Art oder von beiden Arten sein. Unter
externen oberflächenaktiven Mitteln werden solche verstanden, die keinen integrierenden Bestandteil des
Gerüsts des.entstehenden Acryllatexpolymeren bilden. Im Gegensatz dazu sind die internen oberflächenaktiven
Mittel solche, die einen integrierenden Teil des sich bildenden Gerüsts des Acryllatexpolymeren darstellen.
Man erhält sie durch Mischpolymerisation von Monomeren, die zur Bildung von Salzen befähigt sind. Wenn
interne oberflächenaktive Mittel verwendet werden, kann die Salzbildung vor, während oder nach der Polymerisation
der Monomeren erfolgen.
Die Menge des oberflächenaktiven Mittels schwankt in erster Linie mit der Konzentration des Monomeren
und in einem gewissen Ausmaß auch mit der Wahl des oberflächenaktiven Mittels, der Monomeren und der
Mengen der Monomeren. In der Regel liegt die Menge des externen oberflächenaktiven Mittels zwischen 0,1
und 10 Gew.-% der Mischung der Monomeren und bevorzugt bei 0,1 bis 5 Gew.-%. Wenn das Latexpolymere
kein oder nur relativ geringe Mengen an externem oberflächenaktivem Mittel enthalten soll, wird die Menge
des polymerisierbaren Monomeren, das zur Bildung des internen oberflächenaktiven Mittels führt, entsprechend
erhöht.
Als freie Radikale bildende Polymerisationsinitiatoren werden wasserlösliche Verbindungen verwendet.
Typische Beispiele dafür sind Cumolhydroperoxid, t-Butylhydroperoxid
und die bevorzugten Redoxkatalysatoren, insbesondere Isoascorbinsäure mit H2O2 oder t-Butylhydroperoxid.
Die Menge des verwendeten Initiators hängt in einem gewissen Umfang von der Natur der
verwendeten Monomeren und deren Verunreinigungen ab. Der Anteil der Initiatoren liegt aber in der Regel bei
0,01 bis 3, bevorzugt 0,05 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung der Monomeren.
Der kationische Latex kann durch Emulsionspolymerisation mit Hilfe gut bekannter Arbeitsweisen hergestellt
werden. Beispiele für geeignete Arbeitsweisen sind die Voremulsion und das Keimlatexverfahren.
Bei der Voremulsion wird eine geringe Menge Wasser in das Polymerisationsgefäß gegeben zusammen mit
einem Polymerisationsinitiator und gegebenenfalls der gesamten Menge oder einem Teil des oberflächenaktiven
Mittels. Der Monomeransatz wird in einer größeren Wassermenge emulgiert und wird dem Reaktionsgefäß
unter Polymerisationsbedingungen kontinuierlich zugegeben. Alternativ kann die gesamte Wassermenge in
dem Reaktionsgefäß vorhanden sein und das Monomere oder die Monomeren können als solche zugegeben
werden. Wenn das gesamte oberflächenaktive Mittel nicht zu Beginn in dem Reaktionsgefäß vorgelegt wird,
kann es gleichzeitig mit den Monomeren zugeführt werden.
Bei der Arbeitsweise mit einem Keimlatex wird eine kleine Menge des Monomeransatzes in das Reaktionsgefäß zusammen mit der gesamten Menge oder einem
Teil des Polymerisationsinitiators und der gesamten Menge oder einem Teil des oberflächenaktiven Mittels
gefüllt und zur Bildung eines Keimlatex polymerisiert. Nach der Bildung des Keimlatex werden die restlichen
Ausgangsstoffe in kontinuierlicher Weise in das Reaktionsgefäß unter Polymerisationsbedingungen eingebracht,
wobei die endgültige Polymeremulsion entsteht. Im allgemeinen liegt der Feststoffgehalt des kationischen
Latex bei der Erfindung bei etwa 35 bis 65 Gew.-% und bevorzugt bei 40 bis 60 Gew.-%. Das Molekulargewicht
des Latexpolymeren schwankt im Bereich von etwa 100 000 bis 10 Millionen (Gewichtsmittel),
bestimmt durch Gelpermeationschromatographie. Bevorzugt beträgt das Molekulargewicht 250 000 oder
mehr.
Der wäßrige Latex kann geringe Mengen, zum Beispiel bis zu 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der flüssigen Phase, eines organischen Lösungsmittels enthalten. Das organische Lösungsmittel kann dem
Acryllatex während oder nach der Emulsionspolymerisation, bevorzugt nach der Polymerisation, zugegeben
werden. Das organische Lösungsmittel sollte so ausgewählt werden, daß es die Theologischen Eigenschaften
und die Trocknungsgeschwindigkeit von Filmen aus der Mischung von kationischem Acryllatex und blockiertem
Isocyanat und auch die Kontinuität der Filme nicht beeinträchtigt. Es können Kohlenwasserstofflösungsmittel
verwendet werden, obwohl beständige, nicht reaktionsfähige Ester, Ketone, Etherester und andere Typen von
mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln bevorzugt sind. Der in der geschilderten Weise hergestellte kationische
Latex kann mit einer geringen Menge, das heißt bis zu 20 Gew.-°/o, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Latex, verschiedener üblicher Zusätze gemischt werden. Derartige Zusätze sind Verdickungsmittel, Stabilisatoren,
Antischaummittel, Konservierungsmittel, Pigmente, Streckmittel und Weichmacher.
Der erfindungsgemäß hergestellte kationische Latex wird durch die Gegenwart von Härtungsmitteln, die
blockierte Isocyanate enthalten^ wärmehärtbar gemacht. Die blockierten Isocyanate können ein Bestandteil
des Polymeren sein oder sie können eine von dem Polymeren getrennte Verbindung sein. Isocyanathärtungsmittel,
die ein Bestandteil des Polymeren sind, werden durch Beispiel 4 erläutert. Als externe Isocyanathärtungsmittel
können solche verwendet werden, die in der US 39 84 299, Spalte 1, Zeile 57 bis Spalte 3, Zeile 5,
beschrieben sind.
Die wärmehärtbaren Mischungen aus Latex und einem blockierten Isocyanat können erfindungsgemäß für
klare oder pigmentierte Oberzugsmassen verwendet werden. Für die Pigmentierung können die üblichen
Pigmente benutzt werden, mit der Einschränkung, daß sie die Eigenschaften der Oberzugsmasse nicht beeinträchtigen.
Der Pigmentgehalt einer Überzugsmasse wird üblicherweise in dem Verhältnis von Pigment zu
ίο Binder ausgedrückt Bei der Erfindung kann das Pigment
zu Binder Verhältnis so hoch sein, wie 2:1, liegt aber in den meisten Fällen im Bereich von 0,5 bis 1 :1.
Der erfindungsgemäß hergestellte kationische Latex einschließlich des pigmentierten Latex ist beständig, das
heißt, er sedimentiert nicht, wenn der bei 10 bis 300C
gelagert wird. Falls sich etwas Sediment bilden sollte, kann dieses durch leichtes Rühren wieder dispergiert
werden.
Die wärmehärtbaren Mischungen aus erfindungsgemaß hergestellten kationischem Latex und blockiertem
Isocyanat eignen sich besonders für das Oberziehen von Metallfolienstreifen. Dabei wird ein Streifen eines metallischen
Substrats, das in der Regel aus einer Aluminiumlegierung oder aus Stahl besteht, mit der wärmehärtbaren
Mischung überzogen. Der Metallstreifen ist relativ dünn und kommt zum Überziehvorgang in Form von
Wicklungen, die abgespult und kontinuierlich überzogen werden. Nach dem Überziehen wird der Streifen
durch einen Einbrenn- oder Härtungsofen geführt, indem er bei relativ hoher Temperatur innerhalb kurzer
Zeit gehärtet wird. Der überzogene Gegenstand wird dann weiteren Verarbeitungsvorgängen zugeführt, wo
ihm die gewünschte Gestalt für die Anwendung, zum Beispiel im Bauwesen oder im Automobilbau, verliehen
wird.
Die erfindungsgemäß verwendeten wärmehärtbaren Mischungen können aber auf beliebige feste Substrate
aufgebracht werden, wie Glas, Porzellan oder Metalle, zum Beispiel Stahl, Aluminium, Kupfer, Bronze und Nikkel.
Die Erfindung wird in den Beispielen noch näher erläutert. Alle Angaben über Teile und Prozentsätze sind
Gewichtsangaben, falls nicht ausdrücklich etwas anderes festgestellt wird.
Es werden zuerst die allgemeinen Arbeitsweisen erläutert. Dann werden spezifische Beispiele der Erfindung
gezeigt.
Keimlatexverfahren
Bei der Herstellung der Latices wurde das Keimlatexverfahren verwendet. Dazu wurde eine Voremulsion
der Monomeren wie folgt hergestellt: Es wurde eine Mischung von oberflächenaktiven Mitteln, bestehend
aus entionisiertem Wasser, Fettamin, nicht-ionischem oberflächenaktivem Mittel und Phosphorsäure oder einem
für Phosphorsäure in Betracht kommenden Äquivalent in ein Voremulgiergefäß mit einer Kapazität von
5 I bei Raumtempeatur unter einer Stickstoffdecke und unter gutem Rühren eingebracht. Es wurde dann ein
Monomeransatz in das Gefäß im Verlauf von einer Stunde eingeführt, wobei eine Voreiflulsipn der Monomeren
entstand. Ein Teil der Voremulsion der Monomeren wurde mit einem Teil des Initiators für den Beginn
der Herstellung des Keimlatex verwendet.
Art der Zugabe der restlichen Voremulsion und
des restlichen Initiators
des restlichen Initiators
Es wurde gefunden, daß die Art der Zugabe der restlichen Voremulsion der Monomeren und des restlichen
Initiators die Qualität des erhaltenen Latex beeinflußte. Es wurde folgende Zugabemethode zur Herstellung der
Latices verwendet: Die restliche Voremulsion wurde zu dem Reaktor im Verlauf von 3 bis 3,25 Stunden zugegeben.
Die Zugabegeschwindigkeit des restlichen Initiators wurde so eingestellt, daß der gesamte restliche Initiator
in das Reaktionsgefäß eine halbe Stunde nach der Beendigung der Zugabe der Voremulsion der Monomeren
eingeführt war.
Für die erfindungsgemäße Herstellung eines kationischen Latex wurden folgende Ausgangsstoffe verwen-
schung wurde bei dieser Temperatur für 20 Minuten gehalten, um den Keimlatexansatz vollständig zu polymerisieren.
Daran schließt sich die Zugabe des Restes der Zuführung B und des Restes der Voremulsion der
Monomeren in der beschriebenen Weise an. Nach Beendigung der Zugabe der Zuführung B wird ein kationischer
Latex erhalten, der mit etwa 100 g entionisiertem Wasser gespült wird. Der erhaltene Latex wird auf eine
Temperatur von 35 bis 400C gekühlt und filtriert. Der Latex hat einen Feststoffgehalt von 46,5%, eine Viskosität
von 29,0 mPa · s, gemessen bei 50 Upm mit einer Spindel Nr. 1 bei 200C.
Dieses Beispiel zeigt die erfindungsgemäße Herstellung eines Acryllatex. Es wurde wie folgt vorgegangen.
Reaktorbeschickung
aet. | Gewichtsteile | 20 | Ausgangsstoffe | Gewichtsteile | Mischung der oberflächenaktiven Mittel | Gewichtsteile |
Reaktorbeschickung | 960,0 1,0 0,75 |
entionisiertes Wasser Phosphorsäure |
960,0 9,4 |
Ausgangsstoffe | 650,0 6,25 32,0 2,6 |
|
Ausgangsstoffe | 25 | Dimethyllaurylamin Zuführung A |
0,75 | entionisiertes Wasser Dimethyllaurylamin Ethylenoxidaddukt von Nonylphenol Phosphorsäure |
||
entionisiertes Wasser Phosphorsäure Dimethyllaurylamin* (handelsüblich) |
Gewichtsteile | 30 | Ausgangsstoff | Gewichtsteile | Monomeransatz | Gewichtsteile |
Zuführung A | 16,67 | 35 | Wasserstoffperoxid (30% wäßrig) | 16,67 | Ausgangsstoffe | 850,0 650,0 67,73 31,92 |
Ausgangsstoff | Zuführung B | Methylmethacrylat Butylacrylat Hydroxypropylmethacrylat (94%) Dimethylaminoethylmethacrylat |
Es wird im wesentlichen das gleiche Verfahren wie in Beispiel 1 und gemäß der beschriebenen allgemeinen Arbeitsweise verwendet Der erhaltene kationische La- |
|||
Wasserstoffperoxid (30% wäßrig) | Gewichtsteile | 40 | Ausgangsstoffe | Gewichtsteile | ||
Zuführung B | 10,0 90,0 |
45 | Isoascorbinsäure entionisiertes Wasser |
10,0 90,0 |
||
Ausgangsstoffe | 50 | |||||
Isoascorbinsäure* entionisiertes Wasser |
Gewichtsteile | - 55 | ||||
* auch als Erythroascorbinsäure bekannt Mischung der oberflächenaktiven Mittel |
650 6,25 32,6 |
60 | ||||
Ausgangsstoffe | 2,6 | |||||
entionisiertes Wasser Dimethyilaurylamin Ethylenoxidaddukt von Nonylphenol |
Gewichtsteile | |||||
Phosphorsäure Monomeransatz |
750 750 67,93 |
|||||
Ausgangsstoffe | ||||||
Methylmethacrylat Butylacrylat Hydroxypropylmethacrylat |
||||||
Die Reaktorbeschickung wurde auf 800C erwärmt
und dann wurde ein Keimlatex zugegeben, der 50 g der Voremulsion der Monomeren enthielt, wobei der Keimlatex
in der vorstehend angegebenen Weise hergestellt worden war. Weiterhin wurden 5 g der Zuführung B und
die gesamte Zuführung A zugegeben, um die Polymerisation des Keimlatex zu initiieren. Die erhaltene Mi-
tex hat einen Harzfeststoffgehalt von 47,1 %, einen pH-Wert von 3,05, eine Brookfield Viskosität von
33 mPa · s (cp) gemessen bei 50 Upm mit einer Nr. 1 Spindel bei 20° C.
Es wird ein Acryllatex nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in folgender Weise hergestellt:
Reaktorbeschickung
Reaktorbeschickung
Ausgangsstoffe
Gewichtsteile Ausgangsstoffe
entionisiertes Wasser
Dimethyllaurylamin
hypophosphorige Säure
(50% wäßrig)
Dimethyllaurylamin
hypophosphorige Säure
(50% wäßrig)
960,0 0,75 40,0
Zuführung A | Gewichtsteile |
Ausgangsstoff | 10,0 |
Isoascorbinsäure Zuführung B |
Gewichtsteile |
Ausgangsstoffe | |
t-Butylhydroperoxid (70%)
entionisiertes Wasser
entionisiertes Wasser
Mischung oberflächenaktiver Mittel
14,3 90,3
20
Ausgangsstoffe
Gewichtsteile
entionisiertes Wasser 650,0
Dimethyllaurylamin 6,25
Ethylenoxidaddukt von Nonylphenol 32,0
hypophosphorige Säure 8,0 (50% wäßrig)
Monomeransatz
30
Ausgangsstoffe
Gewichtsteile
Methylmethacrylat 750,0
Butylacrylat 750,0 Hydroxypropylmethacrylat 67,95
(94% aktiv)
Dimethylaminoethylmethacrylat 31,92
Dimethylaminoethylmethacrylat 31,92
Die Reaktorbeschickung wurde auf 700C erwärmt
und danach wurde ein Ansatz des Monomeren zugegeben, der 50 g der Voremulsion des Monomeren, die zuvor
hergestellt worden war, enthielt. Weiter wurden Zuführung A und 5 g der Zuführung B zugegeben, um die
Polymerisation des Keimlatex zu initiieren. Die Reaktionsmischung wurde bei dieser Temperatur für 20 Minuten
gehalten, um den Keimlatex vollständig zu polymerisieren. Der Rest der Voremulsion der Monomeren
und der Rest der Zuführung B wurden gemäß der allgemein beschriebenen Arbeitsweise zugegeben. Nach einer
Halteperiode von 1,5 Stunden bei 80° C wurde nach Beendigung der Zugabe des Restes der Zuführung B der
erhaltene Latex mit 100 g entionisiertem Wasser gespült, auf 35 bis 40° C abgekühlt und filtriert. Der erhaltene
Latex hatte einen Harzfeststoffgehalt von 47,3%, einen pH-Wert von 1,9 und eine Brookfield Viskosität
von 27,0 mPa ■ s, gemessen bei 20° C.
Dieses Beispiel zeigt die erfindungsgemäße Herstellung eines weiteren Acryllatex.
Es wurde ein kationischer Latex in folgender Weise hergestellt:
60
Gewichtsteile
entionisiertes Wasser
21,4% Monomeransat7
21,4% Monomeransat7
Zuführung A
1123,5 160,23
]0 Ausgangsstoffe
Gewichtsteile
Isoascorbinsäure
entionisiertes Wasser
entionisiertes Wasser
Zuführung B
5,0 95,0
Ausgangsstoffe
Gewichtsteile
Wasserstoffperoxid (30% wäßrig) entionisiertes Wasser
Mischung oberflächenaktiver Stoffe
3,33 96,67
Ausgangsstoffe
Gewichtsteile
25
entionisiertes Wasser 707,6
Dimethyllaurylamin 7,45
nicht-ionisches oberflächenaktives 14,89 Mittel auf Basis von Alkylenoxiden
Phosphorsäure 19,41
Monomeransatz
Ausgangsstoffe
Gewichtsteile
Methylmethacrylat 476,6
Butylacrylat 700,0
Hydroxypropylmethacrylat (94%) 59,6
Dimethylaminoethylmethacrylat 29,79
Styrol 223,40
Es wurde im wesentlichen nach der allgemeinen Arbeitsweise und nach der Arbeitsweise des Beispiels 1
vorgegangen. Der erhaltene kationische Latex war im wesentlichen frei von Koagulat und hatte einen Harzfeststoffgehalt
von 40,0%, einen pH-Wert von 2,68, eine Brookfield Viskosität von 26 mPa · s, gemessen bei
50 Upm mit einer Nr. 1 Spindel bei 20° C.
Es wurde eine Pigmentpaste aus folgenden Stoffen hergestellt:
Ausgangsstoffe
Gewichtsteile (g)
kationisches Acrylträgerharz1) | 60 |
Diethylenglykolmonobutylether | 40,0 |
Milchsäure (88% wäßrig) | 9,5 |
entionisiertes Wasser | 97,2 |
Entschäumer | 6,17 |
Schwarzpigment | 86,64 |
Titandioxid | 10,50 |
rotes Eisenoxid | 76,13 |
Chromgrün | 10,50 |
') aminhaltiges, mit Wasser verdünnbares Acrylpolymeres
Die vorstehend aufgeführten Ausgangsstoffe wurden in einem Cowles Mischer bis auf eine Hegman Feinheit
von 7.5 zerkleinert.
5 | 32 | 35 | 043 | |
11 | ||||
Beispiel | Monomeransatz | |||
Dieses Beispiel zeigt eine Verwendung des Acryllakkes
nach Beispiel 4.
Es wurde ein Lack hergestellt, indem diese Paste und folgende Ausgangsstoffe verwendet wurden:
Ausgangsstoffe
Gewichtsteile (g)
I | Pigmentpaste (aus Beispiel 4) | 49,13 |
Vernetzer3) | 5,88 | |
(modifiziert mit Milchsäure) | ||
Latex (aus Beispiel 4) | 101,90 | |
Diethylenglykolmonobutylether | 8,51 | |
S | Dibutylzinndiacetat (2% aktiv) | 0,8 |
3) ein Triisocyanathärtungsmittel, das sich von Isophorondiisocyanat,
blockiert mit Dibutylamin und Dimethylethanolamin ableitet
Zur Herstellung des Lackes wurden die Ausgangsstoffe sorgfältig wie folgt gemischt: Eine Vormischung
der Paste und des Vernetzers wurden dem Latex unter Rühren zugegeben. Danach wurde Diethylenglykolmonobutylether
zugegeben.
Dieser Lack wurde auf grundierte Aluminiumplatten aufgezogen und wurde dann bei einer Temperatur von
224°C für 50 Sekunden gehärtet. Die Ofentemperatur lag bei 2600C. Die lackierten Platten wurden in entionisiertem
Wasser nach der Härtung abgeschreckt. Es wurden Filme von einer Dicke von 18 μπι erhalten, die eine
ausgezeichnete Härtung auf dem Substrat zeigten und glatt, glänzend, wasserbeständig und beständig gegen
Chemikalien und Lösungsmittel waren. Derartige Lacküberzüge eignen sich infolgedessen aufgrund ihrer Dauerhaftigkeit
sehr gut für Außenanwendungen.
Ausgangsstoffe | Gewichtsteile |
Methylmethacrylat Butylacrylat Hydroxypropylmethacrylat Dimethylaminoethylmethacrylat Dimethyllaurylamin Ansatz für Keimlatex |
700 700 140 31,5 12,0 |
Ausgangsstoff | Gewichtsteile |
3,2% Monomeransatz
50
Der Reaktor wurde auf 700C erwärmt und dann wurde
der Ansatz für den Keimlatex zugegeben. 5 Minuten danach wurden 10 g Zuführung B zugegeben und die
Zugabe der Zuführung A wurde aufgenommen und mit konstanter Geschwindigkeit für 5 Stunden fortgesetzt.
30 Minuten danach wurde die Zugabe des Restes des Monomeransatzes und des Restes der Zuführung B begonnen
und mit konstanter Geschwindigkeit 4,5 Stunden fortgesetzt. Am Ende dieser Zugabe wurde die erhaltene
Mischung 2 Stunden bei 700C gehalten und dann gekühlt und filtriert. Der erhaltene Latex hatte
einen Harzfeststoffgehalt von 42,7% und eine Brookfield Viskosität von 19,2 mPa · s, gemessen bei 50 Upm
mit einer Nr. 1 Spindel bei 22° C.
Zur Herstellung eines kationischen Latex wurde wie folgt vorgegangen.
Reaktorbeschickung
Ausgangsstoffe | Gewichtsteile |
entionisiertes Wasser Phosphorsäure Zuführung A |
2000,0 23,0 |
Ausgangsstoffe | Gewichtsteile |
Isoascorbinsäure entionisiertes Wasser Zuführung B |
10,0 90,0 |
Ausgangsstoffe | Gewichtsteile |
t-Butylhydroperoxid (70% wäßrig) entionisiertes Wasser |
10,0 90.0 |
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines kationischen Acryllatex durch Polymerisieren äthylenisch ungesättigter
Monomerer, von denen mindestens eines eine aktive Wasserstoffgruppe enthält, und die gegebenenfalls
eine Aminogruppe aufweisen, in einem sauren Medium in Gegenwart eines oberflächenaktiven
Mittels, dadurch gekennzeichnet, daß als oberflächenaktives Mittel ein solches eingesetzt
wird, das ein Gegenion enthält, das sich von Phosphorsäure, phosphoriger Säure, hypophosphoriger
Säure und Alkyl- oder Arylhydrogenphosphat ableitet.
2. Verwendung des Latex nach Anspruch 1 zusammen mit einem blockierten Isocyanat als wärmehärtbare
Mischung, wobei das blockierte isocyanat ein Bestandteil des Polymeren oder eine von dem Polymeren
getrennte Verbindung sein kann.
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