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Die vorliegende Erfindung betrifft
Glaswaren-Formungssysteme
mit einer Einzelabschnitts-(IS-)Maschine und insbesondere ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Synchronisieren der Taktung des Maschinenbetriebs
mit der Bereitstellung von Schmelzglastropfen für die IS-Maschine.
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Hintergrund und Aufgaben
der Erfindung
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Die Technik der Glasbehälterherstellung
wird derzeit von der so genannten Einzelabschnitts- oder IS-Maschine
dominiert. Solche Maschinen beinhalten mehrere separate oder einzelne
Herstellungsabschnitte, die jeweils vielfältige Betriebsmechanismen zur
Umwandlung einer oder mehrerer Schmelzglaschargen oder -tropfen
zu hohlen Glasbehältern
und zur Beförderung
der Behälter
durch aufeinanderfolgende Stufen des Maschinenabschnitts aufweisen. Im
Allgemeinen enthält
ein IS-Maschinensystem eine Glasquelle mit einem Nadelmechanismus
zur Regulierung eines Schmelzglasstroms, einen Schermechanismus
zum Schneiden des Schmelzglasstroms in einzelne Glastropfen sowie
einen Glastropfenverteiler zur Verteilung der einzelnen Glastropfen
auf die einzelnen Maschinenabschnitte. Jeder Maschinenabschnitt
enthält
eine oder mehrere Rohlingsformen, in welchen ein Glastropfen zuerst
in einem Blas- oder Pressvorgang zu einem Külbel geformt wird, einen oder
mehrere Wendearme zur Beförderung
der Külbel
zu Blasformen, in welchen die Behälter in die endgültige Gestalt
geblasen werden, Zangen zum Herausnehmen der geformten Behälter auf
eine Kühlplatte,
sowie einen Ausschubmechanismus zur Beförderung der geformten Behälter von
der Kühlplatte auf
eine Querfördereinrichtung.
Die Fördereinrichtung
nimmt die Behälter
der Reihe nach von allen Abschnitten einer IS-Maschine auf und transportiert
die Behälter
zu einer Beschickungseinrichtung zur Beförderung in einen Vergütungskühlofen.
Betriebsmechanismen in jedem Abschnitt ermöglichen außerdem das Schließen der
Formhälften,
die Bewegung von Prallplatten und Blasdüsen, die Steuerung der Kühlluft,
usw. US-Patent 4,362,544 enthält
eine Erörterung
des technischen Hintergrunds sowohl des "Blas-Blas-" als auch des "Press-Blas-"Formungsprozesses für Glaswaren und diskutiert
außerdem eine
elektropneumatische Einzelabschnittsmaschine, die zur Verwendung
in dem einen oder anderen der Prozesse angepasst ist.
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Eine wesentliche Anforderung bei
Glaswaren-Formungssystemen
dieser Gattung, sowohl während
des Anschaltens als auch während
des fortlaufenden Betriebs, besteht darin, den Betrieb der Glaswaren-Formungsmaschine
mit der aufeinanderfolgenden Zufuhr von Schmelzglastropfen zu synchronisieren.
Der Betrieb der verschiedenen Maschinenabschnitte wird elektronisch
durch ein Maschinenrücksetzsignal
synchronisiert. Es kann auch ein Signal durch den Tropfenzuführmechanismus
bereitgestellt werden, das entweder von einem Sensor erzeugt wird
oder elektronisch auf die Zuführsteuerelektronik
anspricht. In dem kanadischen Patent 1,198,793 wird vorgeschlagen,
einen Zähler
bereitzustellen, der auf Taktsignale von den verschiedenen Betriebsmechanismen
anspricht, beispielsweise auf das Tropfenzuführ- und das Maschinenrücksetzsignal,
um den Versatz zwischen diesen in Einheiten von Maschinengrad zu
messen. Diese Versatzwerte werden manuell notiert und beim Anschalten
nach einer Abschaltung wieder manuell eingestellt. Die Tropfenlaufzeit
von der Zuführeinrichtung
zu den Rohlingsformen ist jedoch in Echtzeit relativ konstant und ändert sich
nicht mit der Maschinengeschwindigkeit. Daher liefert die Einstellung
der Versatzzeiten in Einheiten von Maschinengraden keine adäquate Synchronisierung,
wenn sich die Maschinengeschwindigkeit ändert. Außerdem erfolgen die Takteinstellungen
in dem erwähnten
Patent manuell anstatt automatisch.
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US-Patent 4,108,623 offenbart ein
IS-Maschinen-Steuersystem,
das, im Gegensatz zum Betreiben in Maschinen- oder Abschnittsgraden, wie es im Fachgebiet
typischer ist, in Echtzeit arbeitet. Die Zeit zwischen der Tropfenabscherung
und dem Eintritt in die Rohlingsform wird gemessen, indem ein erster
Sensor verwendet wird, um ein Signal zu erzeugen, das den Eintritt
eines Glastropfens in den Tropfenverteiler anzeigt, und ein zweiter
Sensor, um ein Signal zu erzeugen, das den Eintritt des Glastropfens
in die Rohlingsform anzeigt. Der Formbetrieb wird durch den Sensor
ausgelöst,
der auf den Glastropfeneintritt in die Form anspricht. Die Zeit
zwischen dem Scherschnitt und dem Betrieb der Rohlingsform ist nicht
festgesetzt.
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Eine allgemeine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht darin, ein Verfahren und ein System zur Synchronisierung
des Betriebs der Formungsmaschine mit der Bereitstellung von Schmelzglastropfen
in einem Glaswaren-Formungssystem mit
IS-Maschine zur Verfügung
zu stellen, das bei Initialisierung des Systems automatisch den
Betrieb synchronisiert und das diese Synchronisation während des
Systembetriebs automatisch aufrecht erhält.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Ein Glaswaren-Formungssystem mit
Einzelabschnitts-(IS-)- Maschine weist eine Einzelabschnittsmaschine
mit einer Mehrzahl einzelner Maschinenabschnitte zur Aufnahme von
Schmelzglastropfen und zur Formung dieser Glastropfen zu Glasartikeln
auf. Eine Glastropfenzuführeinrichtung bietet
Schmelzglastropfen an und ein Glastropfenverteiler führt die
Glastropfen nacheinander den einzelnen Abschnitten zu. Entsprechend
der vorliegenden Erfindung wird der Betrieb der Maschinenabschnitte
mit dem Betrieb der Glaszuführeinrichtung synchronisiert,
indem ein Zuführindexsignal
erzeugt wird, welches das Anbieten von Glastropfen an der Glaszuführeinrichtung
anzeigt. Eine elektronische Maschinentaktungsschaltung weist eine
Einrichtung zum elektronischen Erzeugen eines Maschinenindexsignals
zum Synchronisieren des Betriebs der Maschinenabschnitte untereinander
auf. Der Abstand zwischen dem Zuführindexsignal und dem Maschinenindexsignal
wird während
des Systembetriebs in Echtzeit bestimmt und in Zeiteinheiten gespeichert.
Bei Auslösung
des Betriebs des Systems nach einer Abschaltung aus irgendeinem
Grund wird diese gespeicherte Zeit automatisch abgerufen und die
Zeitabfolge des Maschinenindexsignals relativ zu dem Zuführindexsignal
wird automatisch so angepasst, dass sie dieser gespeicherten Zeit
gleichkommt.
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Somit wird die Zeit zwischen dem
Zuführindexsignal
und dem Maschinenindexsignal zur automatischen Wiederherstellung
der Synchronisation der Maschine beim Anlaufen oder der Initialisierung genutzt.
Das Zuführindexsignal,
welches das Anbieten oder Abscheren des jeweiligen Schmelzglastropfens
anzeigt, wird entweder mit Hilfe eines Sensors, der auf den mechanischen
Betrieb des Schermechanismus anspricht, oder durch Überwachung
des Betriebes eines den Scherklingen zugeordneten elektronischen
Nockens erzeugt. Ein erstes dieser Schersignale wird automatisch
willkürlich
einem ersten der Maschinenabschnitte zugeordnet, um ein Zuführindexsignal
bereitzustellen, das mit dem Anbieten eines Glastropfens für den ersten
Maschinenabschnitt verknüpft
ist. Eine elektronische Synchronisationssteuerung erzeugt automatisch
ein Maschinenindexsignal, das zusammen mit geeigneten Versatzwerten,
die für
jeden Abschnitt von Abschnittssteuerelektronik erzeugt werden, den
Betrieb der verschiedenen Maschinenabschnitte untereinander synchronisiert.
Die Zeit zwischen dem durch Anbieten des Tropfens für den ersten
Maschinenabschnitt erzeugten Zuführindexsignal
und dem Maschinenindexsignal, das den Betrieb des ersten Maschinenabschnitts auslöst, wird
während
des Betriebs in Zeiteinheiten gemessen und in einem Speicher gespeichert.
Bei Wiederanschalten der IS-Maschine wird diese Zeit aus dem Speicher
abgerufen und das elektronische Taktungssystem der Maschine wird
automatisch angepasst, bis die Zeit zwischen dem Zuführindexsignal
und dem Maschinenindexsignal wieder gleich dieser gespeicherten
Zeit ist. Die zeitliche Anpassung erfolgt vorzugsweise mit Hilfe
einer phasenstarren Schleife in schrittweisen Phasenanpassungen
einer Größe, die
von einer Bedienperson gewählt
werden kann.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Die Erfindung wird zusammen mit ihren
zusätzlichen
Aufgaben, Merkmalen und Vorteilen am besten anhand der folgenden
Beschreibung, der anhängenden
Ansprüche
und der begleitenden Zeichnungen verständlich werden, in welchen:
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1 ein
funktionales Blockdiagramm eines Glasartikel-Formungssystems mit Einzelabschnittsmaschine
ist, in Verbindung mit welchem die vorliegende Erfindung vorzugsweise
realisiert wird;
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2 ein
detailliertes funktionales Blockdiagramm eines Teils des in 1 dargestellten Systems
ist;
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3 ein
funktionales Blockdiagramm der Taktungs- und Steuerelektronik des
Maschinensystems entsprechend einer derzeit bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist;
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4A ein
schematisches Diagramm ist, das die verschiedenen Phasen des Weges
des Schmelzglastropfens von den Tropfenscheren zu den Rohlingsformen
in 2 darstellt;
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4B eine
graphische Darstellung der Taktung der Mechanismen aus 4A ist;
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5 ein
funktionales Blockdiagramm eines Teils der elektronischen Steuerung
in 3 zur Anpassung der
Phasenbeziehung zwischen dem Zuführindexsignal
und dem Maschinenindexsignal entsprechend der vorliegenden Erfindung
ist; und die
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6A und 6B zusammen ein Ablaufdiagramm
umfassen, das die Funktionsweise der Phasenanpassung in 5 darstellt.
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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1 stellt
ein Glaswaren-Formungssystem 10 mit IS-Maschine dar, das
einen Vorratsbehälter oder
eine Wanne 12 umfasst, die geschmolzenes Glas (von einem
Vorherd) enthält,
das mittels eines Nadelmechanismus 14 einem Schermechanismus 16 zugeführt wird.
Der Schermechanismus 16 trennt einzelne Schmelzglastropfen
ab, die durch einen Glastropfenverteiler 18 einer IS-Maschine 20 zugeführt werden.
Die IS-Maschine 20 umfasst eine Mehrzahl einzelner Abschnitte 20a, 20b ... 20n,
in welchen die Glastropfen zu einzelnen Glasartikeln geformt werden.
Jeder Abschnitt endet an einer Ausschubstation, aus welcher die
Glaswarenartikel an eine gemeinsame Fördereinrichtung 22 der
Maschine abgegeben werden. Die Fördereinrichtung 22, üblicherweise
ein Endlos-Förderband,
liefert die Behälter nacheinander
an einer Kühlofen-Beschickungseinrichtung 24 ab,
welche die Behälter
in Chargen in einen Vergütungskühlofen 26 lädt. Die
Behälter
werden von dem Kühlofen 26 an
das so genannte kalte Ende 28 des Produktionszyklus abgegeben,
an welchem die Behälter
auf kommerziell bedeutsame Abweichungen hin überprüft werden, sortiert, etikettiert, verpackt
und/oder für
eine weitere Verarbeitung gelagert werden.
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Das in 1 dargestellte
System 10 beinhaltet vielfältige Betriebsmechanismen zur
Ausführung von
Vorgängen
an dem Glas, zur Bewegung der Glaswerkstücke durch aufeinanderfolgende
Betriebsetappen und zur anderweitigen Ausführung von Funktionen in dem
System. Diese Betriebsmechanismen beinhalten beispielsweise den
Nadelmechanismus 14, den Tropfenschermechanismus 16,
den Tropfenverteiler 18 und die Kühlofen-Beschickungseinrichtung 24.
Zusätzlich
gibt es vielfältige
Betriebsmechanismen in jedem Abschnitt der IS-Maschine 20,
beispielsweise Mechanismen zum Öffnen
und Schließen
der Formen, Mechanismen zum Hinein- und Herausbewegen der Trichter,
Prallplatten und Blasköpfe,
Mechanismen für
Bewegungen der Wendearme und Herausnahmezangen sowie Ausschubmechanismen
zum Bewegen der Artikel auf die Fördereinrichtung 22 der
Maschine.
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Bezug nehmend auf 2 weist jeder einzelne Abschnitt 20a, 20b ... 20n mindestens
eine und vorzugsweise eine Mehrzahl von Rohlingsformen 30 auf,
welche gleichzeitig Glastropfen von dem Glastropfenverteiler 18 empfangen.
Bei dem in den Zeichnungen dargestellten und vorliegend diskutierten
speziellen beispielhaften System umfasst die Maschine 20 eine
so genannte 3-Tropfen-Maschine, bei welcher jeder Maschinenabschnitt
drei Sätze
Rohlingsformen 30 und drei Sätze Blasformen 32 zum gleichzeitigen
Betrieb mit drei Glastropfen beinhaltet, um drei Glasartikel herzustellen.
So genannte Eintropfen-, Doppeltropfen- und 4-Tropfen-Maschinen kommen
im Fachgebiet ebenfalls zur Anwendung. Die Glastropfen werden an
die Rohlingsformen 30 eines gegebenen Maschinenabschnitts
im Wesentlichen gleichzeitig abgegeben und werden an die Rohlingsformen
der verschiedenen Maschinenabschnitte in der so genannten Beschickungsreihenfolge
oder -abfolge, für
welche das System gestaltet ist, abgegeben. Die Glastropfen werden
in den Formen 30 gleichzeitig zu Külbelrohlingen geformt und werden durch
zugehörige
Wendearme gleichzeitig von den Rohlingsformen 30 zu den
Blasformen 32 befördert. An
den Blasformen 32 werden die Külbelrohlinge in ihre endgültige Gestalt
geblasen, während
die nächste
Serie von Külbelrohlingen
in den Rohlingsformen 30 geformt wird. Während die
nächste
Serie von Külbelrohlingen
durch die Wendearme zu den Blasformen 32 befördert wird,
werden die fertigen Artikel aus den Blasformen 32 durch
Herausnahmezangen zu der Kühlplatte
einer Ausschubstation 34 befördert. Die verschiedenen Ausschubstationen 34 werden nacheinander
betrieben, um die fertigen Artikel an die Fördereinrichtung 22 der
Maschine (1) abzugeben.
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In dem bis hierher beschriebenen
Umfang weist das Glaswaren-Formungssystem 10 mit IS-Maschine
einen herkömmlichen
Aufbau auf. Der Vorratsbehälter 12 und
der Nadelmechanismus 14 können wie beispielsweise in
US-Patent 3,419,373 gezeigt beschaffen sein. In einer derzeit bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Nadelmechanismus 14 wie in US-Patent
5,693,114 offenbart vorgesehen. Der Glastropfenschermechanismus 16 kann
wie in US-Patent 5,573,570 oder 5,772,718 beschaffen sein. Der Glastropfenverteiler 18 kann
wie in US-Patent 5,683,485 oder 5,697,995 beschaffen sein. Die US-Patente
4,362,544 und 4,427,431 stellen typische IS-Maschinen 20 dar,
und die US-Patente 4,199,344; 4,222,480 und 5,160,015 stellen typische
Ausschubstationen dar. Die US-Patente 4,193,784; 4,290,517; 4,793,465
und 4,923,363 stellen geeignete Kühlofen-Beschickungseinrichtungen 24 dar.
Die US-Patente 4,141,711; 4,145,204; 4,145,205; 4,152,134; 4,338,116;
4,364,764; 4,459,146; 4,762,544; 5,264,473 und 5,580,366 stellen
verschiedene Anordnungen zur elektronischen Steuerung der Glasartikelherstellung
in einem IS-Maschinensystem dar. Ein System zur Steuerung der Bewegungen
der Betriebsmechanismen einer IS-Maschine ist beispielsweise in
dem oben erwähnten US-Patent
4,548,637 dargestellt.
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In 2 ist
funktional ein Sensor 40 dargestellt, der auf den Betrieb
des Tropfenschermechanismus 16 anspricht, indem er ein
zugehöriges Scherschnittsignal
erzeugt. Der Sensor 40 kann einen Annäherungssensor oder dergleichen
umfassen, der auf die physikalische Bewegung der Scherklingen anspricht,
indem er ein Scherschnittsignal erzeugt. Alternativ kann in Anwendungen,
bei denen die Scherklingen durch einen geeigneten Servomechanismus
angetrieben werden, der auf ein gespeichertes elektronisches Profil
oder einen Nocken anspricht, der Sensor 40 Elektronik umfassen,
die eine vorbestimmte Position entlang des elektronischen Nockenprofils
erkennt, um das Scherschnittsignal zu liefern. Das Scherschnittsignal
von dem Sensor 40 wird an eine elektronische Synchronisationssteuerung 42 in 3 geliefert. Die Steuerung 42 empfängt außerdem ein
Frequenzeingangssignal von einem Haupttaktgeber. Die Steuerung 42 liefert
Ausgangssignale an rechnergestützte
Abschnittsbedienkonsolen oder COMSOCs 44a, 44b ... 44n, welche den
Betrieb der jeweiligen zugehörigen
Maschinenabschnitte 20a, 20b ... 20n steuern.
Die COMSOC-Einheiten 44a–44n können wie
beispielsweise in den US-Patenten
4,152,134; 4,364,764; 4,459,146; 5,264,473 und 5,580,306 gezeigt
beschaffen sein. In einer bevorzugten Realisierung, bei welcher
der Tropfenverteiler elektrisch anstatt mechanisch angetrieben wird,
liefert die Steuerung 42 außerdem ein Steuerausgangssignal
für den
Tropfenverteiler. Die Steuerung 42 empfängt außerdem Eingangssignale von
einer Bedienertastatur 46 und liefert Ausgangssignale an
einen Bedieneranzeigebildschirm 48 für herkömmliche Anzeige- und Steuerzwecke.
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4A stellt
das Fallen eines Glastropfens 50 von den Scheren 16 durch
eine Schaufel des Tropfenverteilers 18 zu einer Rohlingsform 30 eines einzelnen
Maschinenabschnitts dar. Ein Glastropfen 50, der durch
die Scheren 16 abgeschnitten wird, fällt durch die Schwerkraft durch
geeignete Rinnen zu einer Schaufel des Tropfenverteilers 18 und
dann durch Schwerkraft entweder direkt oder über eine weitere Rinne zu der
Rohlingsform 30 eines einzelnen Maschinenabschnitts. Die
Schaufelfallzeit SFT zwischen den Scheren 16 und der Schaufel 18 sowie die
Verweilzeit DT in der Schaufel 18 bleiben relativ konstant.
Gleicherweise bleibt die gesamte Rohlingsfallzeit BFT zwischen den
Scheren 16 und einer gegebenen Rohlingsform 30 relativ
konstant, jeweils in Echtzeiteinheiten, obgleich die Rohlingsfallzeit
BFT für
die unterschiedlichen Maschinenabschnitte auf Grund unterschiedlicher
Wegstrecken zwischen den Maschinenabschnitten und dem Glastropfenverteiler variieren
kann. Wesentlich ist, dass die Schaufelfallzeit SFT, die Schaufelverweilzeit
DT und die Gesamtfallzeit des Rohlings BFT für eine gegebene Rohlingsform 30 unabhängig von
der Maschinengeschwindigkeit in Echtzeiteinheiten jeweils relativ konstant
bleiben. Dementsprechend ist, Bezug nehmend auf 4B, jedem Scherschnittsignal von dem
Sensor 40 (1)
eine relativ feste Gesamtzeit SFT plus DT zugeordnet, unabhängig von
der Maschinengeschwindigkeit. Gleicherweise gibt es eine relativ
feste Zeit ST, während
der die Schaufeln des Tropfenverteilers bewegt werden können, um
Glastropfen an den nächsten
Abschnitt in der Abfolge abzugeben. Die gesamte Rohlingsfallzeit
BFT ist in 4B nur für den ersten
Maschinenabschnitt dargestellt. Das dem ersten Maschinenabschnitt
zugeordnete Scherschnittsignal wird willkürlich als das Zuführindexsignal
gewählt.
(Der "erste" Maschinenabschnitt
braucht nicht notwendigerweise physikalisch der erste in der IS-Maschine
zu sein, sondern wird,, was die Beschickungsreihenfolge der Maschine
betrifft, willkürlich als "erster" bezeichnet).
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Wenden wir uns 5 zu, so wird jedes Scherschnittsignal
in der Synchronisationssteuerung 42 auf ein Verknüpfungsglied 54 geführt, das
ein zweites Signal von einem Latch 56 empfängt, der durch
das Bezugsindexsignal gesetzt wird. Das Bezugsindexsignal hat die
Funktion, das dem ersten Maschinenabschnitt zugeordnete Scherschnittsignal als
das Zuführindex-Ausgangssignal
von dem Verknüpfungsglied 54 auszuwählen. Ein
Zeitgeber 58 wird durch das Zuführindexsignal ausgelöst oder
gestartet und empfängt
das Maschinenindexsignal als ein zweites oder Stop-Eingangssignal. Somit
liefert das Ausgangssignal von dem Zeitgeber 58, welches den
Versatz oder die Phasenbeziehung zwischen dem Zuführindexsignal
und dem Maschinenindexsignal in Echtzeiteinheiten anzeigt, ein Steuereingangssignal
für die
Phasenanpassungssteuerung 60. Die Phasenanpassungssteuerung 60 empfängt außerdem eine
in dem Speicher 61 gespeicherte Eingabe, welche die gewünschte Phasenbeziehung
zwischen dem Zuführ-
und dem Maschinenindexsignal anzeigt, sowie eine Bedienereingabe
(ebenfalls in dem Speicher gespeichert), welche die zulässige Änderungsrate
dieser Phasenbeziehung anzeigt. Das Ausgangssignal der Phasenanpassungssteuerung 60 wird
auf das "Teile-durch-D"-Modul 62 einer
phasenstarren Schleife 64 geführt. Die phasenstarre Schleife 64 weist
außerdem
ein "Teile-durch-N"-Modul 66 auf
und empfängt
eine Eingangsfrequenz von einem externen Steueroszillator. Die phasenstarre
Schleife 64 in Verbindung mit den Modulen 62, 66 kann
beispielsweise wie in den US-Patenten 4,145,204 und 4,145,205 offenbart
beschaffen sein. Das Ausgangssignal der phasenstarren Schleife 64 an
dem D-Modul 62 liefert das Maschinengrad-Steuersignal (in Zeiteinheiten)
für den
Rest der Steuerelektronik und wird über ein "Teile-durch-X"-Modul 68 geführt, um das
Maschinenindexsignal bereitzustellen. Kommen wir auf 4B zurück, so misst der Zeitgeber 58 die Zeit
zwischen dem Zuführindexsignal
und dem Maschinenindexsignal. Das Maschinenindexsignal, das den
Betrieb aller Maschinenabschnitte synchronisiert und das Schließen der
Rohlingsform in dem ersten Abschnitt auslöst, tritt eine Zeitspanne t
vor dem Ende der Rohlingsfallzeit BFT für den Abschnitt 1 auf, um
vor der Auslieferung des Glastropfens Zeit für das Schließen der
Rohlingsformen zu lassen. Die phasenstarre Schleife 64 ist
außerdem
mit einem "Teile-durch-DR"-Teiler 67 verbunden,
welcher mit einem "Teile-durch-XR"-Teiler 69 verbunden
ist. Die Teiler 67, 69 liefern ein Bezugsgrad-
und ein Bezugsindexsignal für
die Beschickungs- und Zuführsteuerungen (nicht
gezeigt). Der Teiler 69 liefert außerdem das Setzeingangssignal
für den
Latch 56.
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In der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Steuerung 42 als eine digital betriebene,
Mikroprozessor-basierte
Steuerung realisiert. Die 6A und 6B stellen die Funktionsweise
der Phasenanpassungssteuerung 60 dar. Nehmen wir Bezug auf 6A, so wird zunächst bei 70 das
Ausgangssignal des Zeitgebers 58 erhalten (5) und bei 72 mit der gewünschten
Phasenbeziehung zwischen dem Zuführindexund
dem Maschinenindexsignal verglichen. Diese gewünschte Phasenbeziehung ist
diejenige, die in dem Speicher 61 der Steuerung gespeichert
wird, wenn eine gute Synchronisation vorhanden ist, und die sowohl
bei Anschalten der Maschine als auch während des Betriebs derselben
abrufbar ist. Die Differenz in Echtzeiteinheiten zwischen der gewünschten
und der tatsächlichen
Phase wird dann bei 74 mit einem Totbereich verglichen,
um ein Zittern zu vermeiden. Die Blöcke 76, 78, 80 und 82 bestimmen,
ob es notwendig ist, die Phasenbeziehung durch Erhöhung von
D (Block 84) oder durch Verminderung von D (Block 86)
anzupassen. Somit wird, wenn der Wert D an dem Teiler 62 erhöht werden
soll, dieser Wert bei 84 um den zulässigen Phasenänderungsschritt
DDELTA der von dem Bediener festgesetzt wird,
erhöht.
Analog wird, wenn der Wert D vermindert werden soll, dieser Wert
bei 86 um den zulässigen
Phasenänderungsschritt
DDELTA vermindert. Danach wird bei 88 und 90 eine
Anpassungszeit TANP als das Produkt aus
TPHASE-
DELTA (Block 72)
und DNEU geteilt durch DDELTA berechnet.
Der Teilerfaktor DNEU wird dann bei 92 während einer
Zeit TANP realisiert, wonach bei 94 DALT wieder hergestellt wird. Der Betrieb kehrt
dann zu 6A zum Vergleich
der aktuellen mit der gewünschten
Phase usw. zurück.