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Die
vorliegende Erfindung ist auf Einzelabschnitts(IS)-Maschinen-Glaswarenformungssysteme
und spezieller auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Generieren
und Modifizieren des Bewegungsprofils für den Kühlofenbeschicker in einem solchen
System ausgerichtet.
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Hintergrund und Aufgaben
der Erfindung
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Auf
dem Gebiet der Glasbehälterherstellung dominiert
derzeit die so genannte Einzelabschnitts- oder IS-Maschine. Solche
Maschinen umfassen eine Mehrzahl von separaten oder einzelnen Herstellungsabschnitten,
die jeweils eine Mehrzahl von Betriebsmechanismen zum Umwandeln
einer/s oder mehrerer Schmelzglaschargen oder -tropfen zu hohlen
Glasbehältern
sowie zum Befördern
der Behälter durch
aufeinanderfolgende Stufen des Maschinenabschnitts aufweisen. Im
Allgemeinen umfasst ein IS-Maschinensystem eine Glasquelle mit einem
Nadelmechanismus zum Regulieren eines Schmelzglasstrangs, einen
Abschermechanismus zum Schneiden des Schmelzglasstrangs in einzelne
Tropfen sowie einen Tropfenverteiler zum Verteilen der einzelnen
Tropfen auf die einzelnen Maschinenabschnitte. Jeder Maschinenabschnitt
umfasst eine oder mehrere Külbelformen,
in welchen ein Glastropfen in einem Blas- oder Pressvorgang anfänglich geformt
wird, einen oder mehrere Wendearme zum Befördern der Külbelrohlinge zu Blasformen,
in welchen die Behälter
in ihre endgültige
Form geblasen werden, Zangen zum Entfernen der geformten Behälter auf
eine Kühlplatte
sowie einen Ausschubmechanismus zum Befördern der geformten Behälter von
der Kühlplatte
auf eine Querfördereinrichtung.
Die Fördereinrichtung
nimmt Behälter von
allen Abschnitten einer IS-Maschine auf und befördert die Behälter zu einem
Beschicker zum Transfer zu einem Vergütungskühlofen. Betriebsmechanismen
in jedem Abschnitt ermöglichen
außerdem
das Schließen
der Formhälften,
die Bewegung von Prallplatten und Blasdüsen, die Steuerung von Kühlluft,
usw. Das US-Patent 4,362,544 enthält eine Hintergrunddiskussion
zur Technologie von sowohl "Blas-Blas"-als auch "Press-Blas"-Glasartikelformungsprozessen und erörtert außerdem eine
elektropneumatische Einzelabschnittsmaschine, die zur Nutzung in
jedem dieser Prozesse ausgelegt ist.
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Die
verschiedenen Betriebsmechanismen des IS-Maschinensystems wurden
ursprünglich
betrieben und zueinander synchronisiert mit Hilfe einer Maschinenwelle,
einer Mehrzahl von einzelnen Nocken, die drehbar von der Maschinenwelle
gehalten wurden, sowie mit pneumatischen Ventilen, die auf die Nocken
ansprachen, um selektiv den verschiedenen Betriebsmechanismen unter
Druck stehende Luft zuzuführen.
Der momentane Trend im Fachgebiet geht in Richtung des Ersatzes
der Welle, der mechanischen Nocken und der pneumatischen Stellglieder
durch elektrische Stellglieder, die auf Treiber ansprechen, welche
von so genannten "elektronischen Nocken" betätigt werden.
Diese elektronischen Nocken nehmen die Form von Bewegungsprofildaten für die verschiedenen
Betriebsmechanismen an, die in einem elektronischen Speicher gespeichert
sind und die durch eine elektronische Steuerschaltung selektiv zum
Betrieb der elektrischen Stellglieder abgerufen werden. Somit werden
solche Bewegungen wie das Formen und Abtrennen der Glastropfen,
das Bewegen der Külbel
und Behälter,
das Öffnen
und Schließen
der Blasformen und das Hinein- und Herausbewegen der Trichter, Prallplatten
und Blasköpfe sowie
Bewegungen der Ausschub- und Kühlofenbeschickungseinrichtungen
elektronisch erreicht, und zwar anhand von Bewegungsprofildaten,
die digital in einem elektronischen Speicher gespeichert sind, wobei
die Bewegungen an den verschiedenen Maschinenabschnitten mit Hilfe
gemeinsamer Takt- und Rücksetzsignale
zueinander synchronisiert werden. Man vergleiche das US-Patent 4,762,544.
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Bei
IS-Maschinen-Glaswarenformungssystemen, die mechanische Betätigungsnocken
auf einer Maschinenwelle anwenden, erforderte eine Anpassung der
Taktungs- und Bewegungsprofile der verschiedenen Betriebsmechanismen
eine Einstellung oder einen Austausch von einzelnen Nocken. Bei
Systemen, die elektronische Nocken verwenden, ist es oft dennoch
notwendig, die Maschine oder den Maschinenabschnitt abzuschalten,
das Bewegungsprofil elektronisch zu ändern und dann die Maschine neu
zu starten. Beispielsweise erfordern Steuerverfahren der Art, wie
sie in US-Patent 4,548,637 offenbart sind, typischerweise die Generierung
und Speicherung neuer Profildaten in einem elektronischen Nur-Lese-Speicher, und
zwar oft an einem von dem Glasartikel-Produktionswerk entfernten Standort,
sowie das Abschalten des Produktionssystems, um die Installation
des Speichers in der Steuerelektronik zu gestatten.
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Vom
Abtretungsempfänger
des Anmelders wurde etwa beginnend in der Mitte der 1980er Jahre ein
System zum elektronischen Entwerfen der Betätigungsnocken eines nockenbetriebenen
Kühlofenbeschickungsmechanismus
der in US-Patent 4,290,517 gezeigten Art angewendet. Bei diesem rechnerbasierten
System wurde der Bediener aufgefordert, eine Reihe von Profil- und
Maschinenparametern einzugeben, wobei nach der Eingabe anhand von
Gleichungen, die in dem Speicher des Rechners vorgespeichert waren,
automatisch Bewegungsprofile für
die Vorlauf- und Seitenverschiebungsachse der Beschickungsstange
generiert wurden. Das System war in der Lage, berechnete Profile
anzuzeigen (Position, Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung), und
zwar zur Beobachtung und Überprüfung durch den
Bediener, und/oder solche Profile auf einem Bandschreiber auszudrucken.
Das System ermöglichte außerdem eine
graphische Darstellung auf einem Bedienerbildschirm, wobei die Bewegung
der Kühlofenbeschickungsstange
in Bezug auf die auf der Querfördereinrichtung
befindlichen Behälter
simuliert wurde, anhand welcher der Bediener Bewegungen der Beschickungsstange
prüfen
konnte und eine mögliche
gegenseitige Behinderung zwischen der Beschickungsstange und den
Glasartikeln auf der Querfördereinrichtung
feststellen konnte. Wenn die gewünschten
Vorlauf- und Seitenverschiebungsbewegungen begutachtet und verifiziert
waren, wurde vom System ein numerisch gesteuertes Band vorbereitet,
anhand dessen mechanische Nocken unter Nutzung herkömmlicher
CNC-Prozesse erzeugt werden konnten, um die gewünschten Vorlauf- und Seitenverschiebungsbewegungen
an dem Kühlofenbeschicker
zu erhalten.
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Obgleich
mit dem derart beschriebenen System. viele Probleme angegangen und überwunden wurden,
die mit dem manuellen Entwurf mechanischer Nocken verbunden waren,
und obgleich dieses in einfacher Weise beim entsprechenden Entwurf elektronischer
Nocken implementiert werden kann, bleiben weitere Verbesserungen
wünschenswert. Beispielsweise
trug das System gemäß dem Stand der
Technik gewissen Schwankungen entlang der Vorlauf- und Seitenverschiebungsachse
Rechnung, trug jedoch nicht einem elektronischen Entwurf entlang
der Hubachse der Beschickungsstange Rechnung. Ferner war die mechanische
Kopplung zwischen der Vorlauf- und der Seitenverschiebungsachse
in dem Kühlofenbeschickungsmechanismus
derart vorgesehen, dass aufgrund einer mangelnden Unabhängigkeit
der Bewegung entlang dieser beiden Achsen die Flexibilität des Profilentwurfs
reduziert war. Das bedeutet, die Vorlauf- und die Seitenverschiebungsachse
mussten eine spezielle Beziehung zueinander haben, welche einer
unabhängigen
Bewegung zwischen diesen Achsen nicht Rechnung tragen konnte. Die
Geschwindigkeit der Beschickungsstange in Bezug auf die Glasartikel
im Moment des Kontakts zwischen der Beschickungsstange und den Glasartikeln
war nicht regulier bar. Es war eine automatische Aufteilung von 50:50
zwischen Vorlauf und Rücklauf
der Beschickungsstange vorgesehen, wodurch die Flexibilität der Bewegungsgestaltung
weiter reduziert wurde. Ferner waren die Rücklaufbewegungen immer als
Umkehrung der Vorlaufbewegungen vorgesehen, was die Flexibilität der Gestaltung
weiter reduzierte.
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Eine
Artikelbeförderungsvorrichtung
entsprechend dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und 15 ist aus der US-A
5,052,449 bekannt. Mittel zum Generieren eines Bewegungsprofils
für jede
der drei Achsen sind in Form eines Softwaresystems bereitgestellt,
welches gestattet, die gewünschte
Bewegung entlang jeder Achse als ein Bewegungsprofil darzustellen,
das als graphische Darstellung der Geschwindigkeit in Abhängigkeit
von der Zeit ausgebildet ist, welches den graphischen Darstellungen
für die
anderen Achsen überlagert
wird. Bevor die Bewegungsdarstellungen zum Betreiben der Beschickungsstange
heruntergeladen werden, werden diese Bewegungen durch eine bildliche
Simulation des Funktionszyklus der Beschickungsstange an einem Bildmonitor überprüft. Es sind
fünf Bewegungstypen verfügbar, darunter
die Trapezbewegung mit zunehmender, konstanter und abnehmender Geschwindigkeit.
Das Bewegungsprofil wird von dem Bediener aus diesen Bewegungstypen
zusammengesetzt und dann in das Steuersystem der Anlage heruntergeladen.
Die Bewegungsprofile enthalten keine Beschleunigungsprofile.
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Allgemeine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein System und ein Verfahren
zum selektiven Gestalten und/oder Modifizieren der Bewegungsprofile
der Beschickungsstange in dem Kühlofenbeschickungsmechanismus
eines Glaswarenformungssystems zur Verfügung zu stellen, die eine größere Flexibilität hinsichtlich
der Gestaltung als die bisher vorgeschlagenen und vorstehend diskutierten Systeme
bieten. Eine weitere und damit in Verbindung stehende Aufgabe der
Erfindung besteht darin, ein System und ein Verfahren der beschriebenen Gattung
zur Verfügung
zu stellen, bei welchen die Bewegungsprofile unabhängig voneinander
gesteuert werden können.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein System
und ein Verfahren zur Steuerung des Kühlofenbeschickungsprofils zur
Verfügung
zu stellen, die in einfacher Weise in einer Produktionsumgebung
mit minimalem Training des Bedieners realisiert werden können. Eine
speziellere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Verfahren und ein System zum Generieren von Bewegungssteuerungsprofilen
für einen
Kühlofenbeschickungsmechanismus
zur Verfügung
zu stellen, bei welchen die Profildaten in einfacher Weise geändert werden
können,
bei welchen Profilmodifikationen offline erfolgen, während das
System arbeitet, welche benutzerfreundlich sind und welche in einfacher
Weise zum Erzeugen und Speichern einer Bibliothek von Kühlofenbeschicker-Bewegungssteuerungsprofilen
angewendet werden können,
die später
von einem Bediener für
den Einsatz ausgewählt werden
können.
Eine weitere und noch speziellere Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht darin, ein Verfahren und ein System zum Generieren von Bewegungssteuerungsprofilen
für den
Kühlofenbeschickungsmechanismus
eines IS-Maschinensystems zur Verfügung zu stellen, mit welchen
es Werkspersonal ermöglicht
wird, die Bewegungsprofile auszuwählen und/oder zu modifizieren,
um für
einen gegebenen Satz von Behälterbehandlungsbedingungen
ein optimales Funktionsverhalten an dem Kühlofenbeschicker zu erhalten,
welche eine solche Profilauswahl und/oder -modifizierung in sofortiger
Weise ermöglichen
und bei welchen eine Mehrzahl von Standardprofilen selektiv generiert
und gespeichert werden kann, und welche mit Hilfe eines Betriebssystems
auf Basis von Windows arbeiten.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung ist in den Ansprüchen
1 und 15 definiert.
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Bei
einem Einzelabschnitts(IS)-Glaswarenformungssystem, das einen Kühlofenbeschicker
mit einer Beschickungsstange sowie elektrische Stellmittel umfasst,
und zwar zum Steuern der Bewegung an der Beschickungsstange entlang
einer Vorlauf-; Seitenverschiebungs- und Hubachse unabhängig voneinander,
um Glasartikel von einer Querfördereinrichtung über eine
Transferplatte auf eine Kühlofen-Fördereinrichtung
zu laden, umfasst eine Vorrichtung zur Steuerung der Bewegung an
der Beschickungsstange eine Bedienerstation zur Eingabe einer Mehrzahl von
Steuerparametern, welche sich auf physikalische Eigenschaften der
Glasartikel, der Querfördereinrichtung,
der Transferplatte, des Kühlofens
und der Beschickungsstange beziehen. Die Bedienerstation enthält eine
zuvor abgespeicherte Programmierung zum automatischen Übersetzen
der Steuerparameter, die von dem Bediener eingegeben werden, in
Bewegungsprofile für
jede der drei Achsen, wobei jedes der Profile einen Datensatz aus
Bewegungsdaten in Abhängigkeit
von Zeitdaten umfasst. Eine elektronische Steuerung ist mit den
elektrischen Stellmitteln gekoppelt, um die Bewegungen an der Beschickungsstange
entlang der drei Achsen in Funktion der zugehörigen Sätze von Bewegungsdaten in Abhängigkeit
von Zeitdaten zu steuern.
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Die
Eingabe von Steuerparametern durch den Bediener wird bei der bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung mit Hilfe einer Tabelle mit Steuerparametern und zugehörigen numerischen
Parameterwerten auf einem Bedienerbildschirm mit solchen Einrichtungen
wie einer Cursor-Steuereinrichtung und einer Tastatur realisiert,
um selektiv die numerischen Werte unter Steuerung des Bedieners
auszuwählen.
Die Profildatensätze
können
selektiv als Funktion der Zeit graphisch angezeigt werden. Bei der
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind in dem Speicher der Bedienerkonsole Gleichungen vorgespeichert,
um die Steuerparameter automatisch in Datensätze für Beschleunigungs-, Geschwindigkeits-
und Positionsprofile zu übersetzen,
von denen jedes zur Steuerung der Bewegungen an dem Kühlofenbeschicker
in Beschleunigungs-, Geschwindigkeits- und Positionssteuerungs- Betriebsarten oder
Kombinationen selbiger verwendet werden kann. Jedes der Beschleunigungs-,
Geschwindigkeits- und Positionsprofile entlang jeder der drei Bewegungsachsen
kann zur Beobachtung und Überprüfung durch
den Bediener selektiv angezeigt werden. Die graphischen Profile
können
jedoch nicht direkt geändert
werden, sondern nur über Änderungen der
Steuerparameter. Die Bedienerkonsole umfasst auch eine Einrichtung
zum Generieren einer statischen graphischen Darstellung, die den
Abstand zwischen der Beschickungsstange und der Glasware auf der
Querfördereinrichtung
darstellt, und zwar zur Beobachtung für den Bediener im Hinblick
auf eine möglicherweise
auftretende etwaige Störung.
Bei der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die graphische und/oder tabellarische Darstellung
sowie die Steuermöglichkeit
für den
Bediener in einer graphischen Benutzerschnittstelle auf Basis von
Windows implementiert, welche von einem Bediener in einfacher Weise
erlernt und bedient werden kann.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Die
Erfindung wird zusammen mit ihren weiteren Aufgaben, Merkmalen und
Vorteilen am besten anhand der folgenden Beschreibung, der anhängenden
Ansprüche
sowie der beigefügten
Zeichnungen verständlich
werden, wobei:
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1 ein
funktionales Blockdiagramm eines Einzelabschnitts(IS)-Glaswarenformungssystems darstellt,
in welchem die vorliegende Erfindung vorzugsweise realisiert wird;
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2 eine
schematische Darstellung einer Kühlofenbeschickungsstation
in dem System aus 1 zum Laden von Glasartikeln
von einer Querfördereinrichtung über eine
Transferplatte auf eine Kühlofenfördereinrichtung
ist;
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3 ein
funktionales Blockdiagramm einer elektronischen Steueranordnung
zum Betreiben der Kühlofenbeschickungsstation
aus 2 ist; die
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4A–4C graphische
Darstellungen von Beschleunigungsprofilen für die Kühlofenbeschickungsstange entsprechend
einer derzeit bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind; die
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5 und 6 tabellarische
Darstellungen zum Einstellen von Profil- und Maschinenparametern entsprechend
der derzeit bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind; die
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7A–7C graphische
Darstellungen von Beschleunigungs-, Geschwindigkeits- und Positionsprofilen
entlang der Hubachse entsprechend den in den 5 und 6 dargestellten
Parameterdaten sind; die
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8A und 8B graphische
Darstellungen zur Überprüfung der
Bewegung der Kühlofenbeschickungsstange
entsprechend der derzeit bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind;
und
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9 eine
schematische Darstellung ist, die eine gestaffelte Kühlofenbeschickung
veranschaulicht.
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Detaillierte Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen
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1 stellt
dar, dass ein IS-Maschinen-Glaswarenformungssystem 10 einen
Vorratsbehälter
oder eine Wanne 12 umfasst, die geschmolzenes Glas (aus
einem Vorherd) enthält,
das durch einen Nadelmechanismus 14 einem Schneidmechanismus 16 zugeführt wird.
Der Schneidmechanismus 16 trennt einzelne Schmelzglastropfen
ab, welche durch einen Tropfenverteiler 18 einer IS-Maschine 20 zugeführt werden.
Die IS-Maschine 20 umfasst eine Mehrzahl von einzelnen
Abschnitten 20a, 20b, ... 20n, in welchen
die Tropfen zu einzelnen Glaswarenartikeln ausgebildet werden. Jeder
Abschnitt endet an einer Ausschub-station, von welcher aus die Glaswarenartikel
auf eine gemeinsame Querfördereinrichtung 22 abgegeben
werden. Die Fördereinrichtung 22, üblicherweise
eine Endlosband-Fördereinrichtung,
befördert
die Behälter
der Reihe nach zu einem Kühlofenbeschicker 24,
der die Behälter
in Blöcken
in einen Vergütungskühlofen 26 lädt. Die
Behälter
werden von dem Kühlofen 26 an
das so genannte kalte Ende 28 des Herstellungszyklus abgegeben,
an welchem die Behälter
auf kommerzielle Abweichungen hin inspiziert werden, sortiert werden,
etikettiert werden, gepackt werden und/oder für eine weitere Verarbeitung
gelagert werden.
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Das
in 1 dargestellte System 10 umfasst eine
Vielzahl von Betriebsmechanismen zum Ausführen von Vorgängen an
dem Glas, Bewegen von Glasarbeitsstücken durch die aufeinanderfolgenden
Betriebsstufen und zum anderweitigen Ausführen von Funktionen in dem
System. Solche Betriebsmechanismen umfassen beispielsweise einen
Nadelmechanismus 14, einen Tropfenschneidmechanismus 16, einen
Tropfenverteiler 18 und einen Kühlofenbeschicker 24.
Zusätzlich
gibt es eine Mehrzahl von Betriebsmechanismen in jedem Abschnitt
der IS-Maschine 20, beispielsweise Mechanismen zum Öffnen und
Schließen
der Formen, Mechanismen zum Hinein- und Herausbewegen der Trichter,
Prallplatten und Blasköpfe
und Mechanismen für
Bewegungen der Wendearme und Entnahmezangen sowie Mechanismen zum
Betreiben der Ausschubköpfe.
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In
dem bis hierher beschriebenen Umfang weist das IS-Maschinen-Glaswarenformungssystem 10 einen
herkömmlichen
Aufbau auf. Der Vorratsbehälter 12 und
der Nadelmechanismus 14 können wie beispielsweise in
der US-A 3,419,373 gezeigt vorgesehen sein. Der Tropfenschneidmechanismus 16 kann
wie in der US-A 3,758,286 oder 4,499,806 vorgesehen sein. Der Tropfenverteiler 18 kann
wie in der US-A 4,529,431 oder 5,405,424 vorgesehen sein: Die US-A
4,362,544 und 4,427,431 stellen typische IS-Maschinen 20 dar,
und die US-A 4,199,344; 4,222,480 und 5,160,015 stellen typische
Ausschubstationen dar. Die US-A 4,193,784; 4,290,517; 4,793,465
und 4,923,363 stellen herkömmliche
Kühlofenbeschicker 24 dar.
Die US-A 4,141,711; 4,145,204; 4,338,116; 4,364,764; 4,459,146 und 4,762,544
stellen verschiedene Anordnungen zur elektronischen Steuerung der
Glasartikelherstellung in einem IS-Maschinensystem dar. Ein System
zur Steuerung der Bewegungen von Betriebsmechanismen einer IS-Maschine
ist beispielsweise in der zuvor erwähnten US-A 4,548,637 dargestellt.
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2 stellt
schematisch dar, dass ein Kühlofenbeschicker 24 eine
Beschickungsstange 30 umfasst, die mit einem ersten elektrischen
Stellglied 32 gekoppelt ist, um die Vorlauf- und Rücklaufbewegung der
Beschickungsstange entlang einer Vorlaufachse quer zur Bewegungsrichtung
der auf der Querfördereinrichtung 22 befindlichen
Behälter
zu steuern. Die Beschickungsstange 30 ist außerdem mit
einem zweiten elektrischen Stellglied 34 gekoppelt, um
die Bewegung der Beschickungsstange entlang einer Seitenverschiebungsachse
parallel zu der Bewegungsrichtung der auf der Querfördereinrichtung 22 befindlichen
Behälter
zu steuern, sowie mit einem dritten elektrischen Stellglied 36,
um die Bewegung der Beschickungsstange entlang einer vertikalen
Hubachse senkrecht zu der Beförderungseinrichtung 22 zu
steuern. Somit werden die Bewegungen der Beschickungsstange 30 entlang
der Vorlauf-, Seitenverschiebungs- und Hubachse unabhängig voneinander mit
Hilfe jeweiliger elektrischer Stellglieder 32, 34 und 36 gesteuert.
Die elektrischen Stellglieder 32, 34, 36, die
beispielsweise elektrische Servomotoren umfassen können, sind
alle mit einem Mehrachsen-Servotreiber 38 verbunden. Allgemein
wird, wenn durch die Querfördereinrichtung 22 Behälter angeboten
werden, die Beschickungsstange 30 aus der in 2 dargestellten
Anfangsstellung entlang der Vorlauf- und Seitenverschiebungsachse
durch Betrieb der Stellglieder 32, 34 beschleunigt,
so dass sie an den auf der Querfördereinrichtung 22 befindlichen
Behältern
in Anlage kommt und die Behälter über eine Transferplatte 40 auf
eine Kühlofenmatte
oder -fördereinrichtung 42 vorschiebt.
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Die
Kühlofenmatte 42 befördert die
Behälter in
den Vergütungskühlofen 26 hinein.
In der Zwischenzeit wird die Transferstange 30 durch das
Stellglied 36 nach oben angehoben und dann durch die Stellglieder 32, 34 so
zurückgeführt, dass
sie oberhalb und hinter weiteren Behältern, die auf der Fördereinrichtung 22 transportiert
werden, entlang geführt
wird. Am Ende dieser Rücklaufbewegung
ist die Beschickungsstange an die in 2 dargestellte
Anfangsposition zurück
geführt,
in Vorbereitung auf den nächsten
Betriebszyklus.
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3 stellt
einen Teil des Betriebssystems für
eine IS-Maschine (siehe das vorstehend erwähnte US-Patent 4,548,637) dar,
das speziell für
den Betrieb eines Kühlofenbeschickers 24 vorgesehen
ist. Ein Formungsüberwachungscomputer 48 ist über ein Ethernet-System 50 mit
einem Mehrachsen-Servotreiber 38 verbunden. Der Treiber 38 erhält außerdem Maschinenindeximpulse
und Gradimpulse zum Synchronisieren des Betriebs aller gesteuerten
Mechanismen zum Betrieb des gesamten Formungssystems. Der Servotreiber 38 enthält Steuerschaltung auf
Basis eines Mikroprozessors sowie einen Speicher zum Empfangen und
Speichern von Profil- und anderen Steuerdaten aus dem Ethernet 50 (oder durch
manuelle Übertragung
auf einer Diskette) und zum Steuern des Betriebs an mehreren Mechanismen,
darunter den Servostellgliedern 32, 34, 36.
Eine Bedienerkonsole 64 umfasst einen Computer 66 mit einem
internen Speicher, einen Bedienerbildschirm 68 und eine
Steuereinrichtung wie etwa eine Maus 70, die mit dem Computer 48 und
dem Treiber 38 über
Ethernet 50 verbunden sind. Die Bedienerkonsole 64 kann
beispielsweise einen IBM-kompatiblen Personalcomputer umfassen.
Neben anderen Funktionen bietet die Bedienerkonsole 64 die
Möglichkeit, die
Kühlofenbeschickerprofile
an dem Treiber 38 selektiv zu ändern, wie noch beschrieben
wird. Der Treiber 38 ist außerdem mit einem Servoschaltfeld 72 für den Bediener
verbunden, mit dessen Hilfe der Bediener die Steuerprofile auswählen kann,
die für jede Achse
des Kühlofenbeschickers
genutzt werden sollen, sowie den Anfangspunkt oder den Versatz für jedes
Profil. Die Bewegungssteuerungsprofile für den Kühlofenbeschicker (wie auch
für die
anderen Betriebsmechanismen) werden bevorzugt als eine Bibliothek
von Profilen bereitgestellt, die in dem Speicher in der Konsole 64 vorgespeichert
sind. Die Bibliothek mit vorgespeicherten Profilen kann von dem
Bediener über
die Bedienerkonsole 64 selektiv modifiziert werden. Die
Konsole 64 ist vorprogrammiert (wie noch detailliert beschreiben
wird), um Bewegungsprofile für
den Kühlofenbeschicker
zu generieren und um dem Bediener zu ermöglichen, diese Profile derart
zu gestalten und zu modifizieren, dass die Bewegung der Beschickungsstange
im Hinblick auf eine verbesserte Ablieferung der Glasware an den
Kühlofen 26 optimiert
werden kann (1 und 2). Sobald
ein gewünschter
Satz von Bewegungsprofilen (Positions-, Geschwindigkeits- und/oder
Beschleunigungs-) ausgewählt
und in den Treiber 38 heruntergeladen ist, steuert der
Treiber 38 danach die Bewegungen an dem Kühlofenbeschicker 24 unabhängig von
dem Computer 48 oder der Konsole 64 (falls nicht
interveniert wird, natürlich).
Die in den Treiber 38 heruntergeladenen und derart gespeicherten
Profildaten können
Blöcke
oder Tabellen mit 1024 Positionen in Abhängigkeit von Zeitdatenelementen
in Teilschritten der Zeit für
jede Bewegungsachse umfassen, beispielsweise für einen Positionssteuerbetriebsmodus.
Somit werden Beschleunigungs-, Geschwindigkeits- und Positionsprofildaten
automatisch berechnet, und jeder oder mehrere dieser Datenblöcke kann/können für Steuerzwecke
in verschiedenen Betriebsarten verwendet werden. Die Blöcke von
Bewegungsdaten (Positions-, Geschwindigkeits- und/oder Beschleunigungsdaten)
in Abhängigkeit von
Zeitdatenelementen können
in Bruchteilen der Echtzeit angegeben sein, wie noch beschrieben
wird. Alternativ kann die Zeitbasis der Bewegungsprofile in Bruchteilen
von Maschinengraden zur Synchronisation des Betriebs des Kühlofenbeschickers
mit dem Betrieb der anderen Funktionsmechanismen der IS-Maschine
vorgesehen sein.
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Die
Programmierung in dem Treiber 38 zum Übersetzen von Maschinen- und
Profilsteuerparametern zu Bewegungsprofildaten wird für jede der
drei Achsen (Vorlauf-, Seitenverschiebungs- und Hub-) separat gespeichert, und
die Bewegungsdaten werden für
jeden Vorlauf und jeden Rücklauf
separat berechnet. Diese Programmierung basiert auf einem geeigneten
Satz von Gleichungen zum Steuern der Bewegung entlang jeder Achse
durch Ausgleichen von Drehmomentanforderungen und Behälterhandhabung.
Diese Gleichungen sind vorzugsweise derart gestaltet, dass sie mit
der Beschleunigung als der primären
graphischen Darstellung funktionieren, wie sie in den 4A–4C gezeigt
ist, wobei jedes Beschleunigungsprofil ein stückweise lineares Profil darstellt.
Die Geschwindigkeitsgleichungen werden durch mathematische Integration
der Beschleunigungsgleichungen definiert, und die Positionsgleichungen
werden durch mathematische Integration der Geschwindigkeitsgleichungen
definiert. Wie ebenfalls in den 4A–4C gezeigt
ist, ist jedes der Profile, das Vorlauf-, das Seitenverschiebungs- und
das Hub-Beschleunigungsprofil,
in eine Anzahl von Stufen unterteilt, die Zustände auf den verschiedenen Achsen
während
gegebener Zeitspannen repräsentieren.
Eine Reihe dieser Stufen fallen zeitlich zusammen, wie noch beschrieben
wird.
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Das
Beschleunigungsprofil für
den Vorlauf (4A) steuert die Achse, auf welcher
die Beschickungsstange 30 (2) in den
Kühlofen
hinein und aus diesem heraus bewegt wird. Diese Vorwärtsbewegung
ist in sechs verschiedene Stufen unterteilt. Die erste Stufe wird
derzeit nicht genutzt. Die. zweite Stufe definiert eine Zeitspanne
vom Beginn des Zyklus bis zu dem Zeitpunkt, an welchem die Beschickungsstange
die Behälter
berührt.
An dieser Stelle befindet sich die Beschickungsstange in der nach vorn
gerichteten Behälter kontaktgeschwindigkeit
und die Stange hat eine Strecke entlang der Vorlaufachse durchlaufen,
die gleich der so genannten Rückzugstrecke
ist, welche den Abstand zwischen den auf der Fördereinrichtung 22 befindlichen
Behältern
(2) und der Beschickungsstange an der Anfangsposition der
Beschickungsstange darstellt. Bei dieser Stufe kann ein 3 × 3 × 3-Gleichungssatz
verwendet werden, welcher dem Bediener gestattet, Anfangs- und Endbedingungen
für die
Zeit, Beschleunigung, Geschwindigkeit und Position zu spezifizieren.
Die dritte Stufe in 4A definiert eine Zeit mit konstanter, nach
vorn gerichteter Geschwindigkeit ab dem Kontakt der Beschickungsstange
mit den Flaschen. Während
dieser Zeit bewegt sich die Beschickungsstange weiterhin mit der
Behälterkontaktgeschwindigkeit. Die
Endposition dieser Stufe wird durch die Geschwindigkeit und die
Gesamtzeitdauer bestimmt. Die vierte Stufe definiert eine Zeit ab
dem Ende der Periode mit konstanter Geschwindigkeit durch Beschleunigung
der Behälter über die
Transferplatte 40 (2). Diese
Stufe wird genutzt, um die Behälter über die
Fördereinrichtung
hinweg zu beschleunigen. Die Endgeschwindigkeit wäre durch
die Gleichungen bestimmt. Die fünfte
Stufe definiert eine Periode mit nach vorn gerichteter Abbremsbewegung,
bis die Beschickungsstange den Vorlauf beendet und eine Vorwärtsgeschwindigkeit
von null hat. An diesem Punkt sind die Behälter von der Fördereinrichtung 22 (2) über die
Transferplatte 40 auf die Kühlofenmatte 42 vorgeschoben
worden. Bei dieser Stufe kann ebenfalls ein 3 × 3 × 3-Gleichungssatz verwendet
werden. Diese Gleichungen ermöglichen
die Eingabe von Anfangs- und Endbedingungen für die Zeit, die Beschleunigung,
die Geschwindigkeit und die Position. Während der sechsten Stufe in 4A führt die
Beschickungsstange einen Rücklauf
aus, zunächst
mit zunehmender negativer Beschleunigung, danach abnehmend auf eine
positive Beschleunigung bis zum Zeitpunkt T am Ende eines vollständigen Zyklus,
zu welchem Zeitpunkt die Beschickungsstange 30 zu ihrer
in 2 dargestellten Anfangsposition zurückgekehrt
ist. Bei dieser Stufe wird vorzugsweise ein Satz transymmetrischer
Gleichungen genutzt, der eine Festlegung von Anfangs- und End-Zeit-
sowie Positionswerten gestattet. Eine Ruckbegrenzung wird basierend
auf dem Funktionsverhalten der Maschine festgelegt.
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Das
Beschleunigungsprofil für
die Seitenverschiebung steuert die Bewegungsachse parallel zu der
Querfördereinrichtung 22 und
ist in sieben verschiedene Stufen unterteilt, wie in 4B dargestellt ist.
Die erste Stufe stellt eine Haltezeit dar, die genutzt wird, um
den Beginn der Seitenverschiebungsbewegung zu verzögern. Die
Zeitdauer basiert auf der für
Stufe zwei erforderlichen Zeit. Die zweite Stufe definiert eine
Zeitspanne ab dem Ende der Haltezeit bis zu dem Zeitpunkt, zu dem
sich die Beschickungsstange mit einem festgelegten Prozentsatz der
Geschwindigkeit der Fördereinrichtung
bewegt. Die gespeicherten Gleichungen würden gestatten, Anfangs- und
Endwerte für
Geschwindigkeit und Position festzulegen. Die Zeitdauer wird basierend
auf diesen Parametern berechnet, ebenso wie eine Ruckbegrenzung
für die
Beschleunigung. In den 4A und 4B wird
zu erkennen sein, dass das Ende der Bewegungsstufe zwei des Vorlaufs
in 4A mit dem Ende der Bewegungsstufe zwei der Seitenverschiebung
in 4B zusammenfällt,
was heißen
soll, dass die Geschwindigkeit der Seitenverschiebung zum Behälterkontaktzeitpunkt
den gewünschten
Prozentsatz der Geschwindigkeit der Fördereinrichtung erreichen muss.
Die dritte Stufe des Seitenverschiebungs-Beschleunigungsprofils
in 4B definiert eine Zeit ab dann, wenn die prozentual
passende Geschwindigkeit erreicht ist, bis zu dem Zeitpunkt, zu
dem die Vorwärtsbewegung
der Beschickungsstange die Reihe der auf der Beförderungseinrichtung 22 befindlichen
Behältern
freigibt. Dies ist eine kritische Zeit insofern, als der Rand der Beschickungsstange
dem ersten Behälter,
an dem die Beschickungsstange nicht in Anlage steht, den Weg freigeben muss,
ohne die Beförderung
dieses Behälters
zu behindern. Die Zeitdauer ist so berechnet, dass die Behälter durch
die Vorwärtsbewegung sicher
weit genug nach vorn geschoben sind, um eine Abbremsung zu beginnen.
Die vierte Stufe des Beschleunigungsprofils für die Seitenverschiebung in 4B definiert
die Zeit der Abbremsung der Seitenverschiebung bis zu dem Zeitpunkt,
zu dem die Seitenverschiebungsbewegung beendet ist. Die Zeitdauer
basiert auf der Eingangsgeschwindigkeit, der Position und den Ruckbegrenzungswerten.
Auf diese vierte Stufe folgt eine fünfte Stufe, welche eine Haltestufe
darstellt, bis der Beschickungszyklus abgeschlossen ist, worauf
ein Halten während
einer sechsten Stufe folgt, bis die Seitenverschiebungs-Rücklaufbewegung
beginnen kann. Die Zeitverzögerungen
in den Stufen fünf
und sechs basieren auf der Zeit, die in Stufe vier benötigt wird,
um die Beschickungsstange abzubremsen, bzw. der Zeit, die für die Rücklaufbewegung
benötigt
wird. Die siebente und letzte Stufe ist als die Zeit definiert,
zu der die Rücklaufbewegung
der Seitenverschiebung beginnt, und hält bis zum Ende des vollen
Zyklus zum Zeitpunkt T an. Diese Stufe beginnt, wenn die Vorlaufbewegung
hinreichend zurückgehalten
wurde, so dass die Beschickungsstange nicht mehr an den Behältern anliegt,
und endet zum Zeitpunkt T des Zyklusendes. Bei dieser Stufe würden die
zuvor diskutierten transymmetrischen Gleichungen genutzt werden.
Eine Ruckbegrenzung wird basierend auf dem Funktionsverhalten der
Maschine festgelegt.
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Das
Hubbeschleunigungsprofil (4C) steuert
die Achse, auf welcher die Beschickungsstange 30 nach oben
und nach unten bewegt wird. Die Hubbewegung ist in fünf verschiedene
Stufen unterteilt, wovon die erste Stufe ab dem Beginn des Zyklus
bis zum Ende des Beschickungszyklus definiert ist, das heißt dem Ende
der Stufe fünf
für die
Seitenverschiebungsbewegung in 4B. Während dieser Zeit
gibt es keine Hubbewegung. Die zweite Stufe in 4C definiert
eine Zeitspanne ab dem Ende des Beschickungszyklus (4B und 4C)
bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die Beschickungsstange beginnen kann,
auf die richtige Höhe
hochzufahren. Diese Zeitverzögerung
ist konstant und basiert auf dem Funktionsverhalten der Maschine.
Die Beschickungsstange wird auf die richtige Höhe angehoben, um sich während der
dritten Stufe im Abstand zu den Behältern zu befinden. Bei dieser
Stufe würden
die zuvor diskutierten transymmetrischen Gleichungen genutzt werden,
wobei die Ruckbegrenzung wiederum auf dem Funktionsverhalten basiert.
Die Beschickungsstange wird während
der vierten Stufe in 4C auf dieser Höhe gehalten.
Während
der fünften
Stufe wird die Beschickungsstange am Ende des Zyklus zum Zeitpunkt
T auf die zum Kontaktieren der Behälter vorgesehene Höhe zurückgeführt. Bei
dieser Stufe werden wiederum die transymmetrischen Gleichungen genutzt,
mit Eingabe von Anfangs- und Endzeit sowie Positionswerten. Eine
Ruckbegrenzung basiert wiederum auf dem Funktionsverhalten des Systems.
Man wird erkennen, dass alle Rückläufe in den 4A–4C gleichzeitig
beginnen, d. h. zu dem Zeitpunkt, der dem Ende der fünften Stufe
in 4A entspricht.
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Zusammengefasst
wird jedes der Beschleunigungsprofile in den 4A, 4B und 4C durch
eine Mehrzahl von stückweise
geradlinigen Profilabschnitten definiert. Die entsprechenden Gleichungen
zum Bestimmen der Geschwindigkeits- und Positionsprofile stellen
Polynomgleichungen erster, zweiter oder dritter Ordnung dar. Die
Koeffizienten für jede
dieser separaten Gleichungen werden derart berechnet, dass die Parametereingaben
des Bedieners über
die 5 und 6, wie noch beschrieben wird,
erfüllt
sind. Diese Koeffizienten bestimmen nicht nur die Anstiege und Beträge der Profile
in den 4A–4C (wie
auch der entsprechenden Geschwindigkeits- und Positionsprofile),
sondern auch die Dauer der verschiedenen Zeitstufen in den 4A–4C.
Die Profildaten, die tatsächlich
zur Steuerung der Stellglieder des Kühlofenbeschickers verwendet
werden, können
ein beliebiges oder alle Positions-, Geschwindigkeits- und Beschleunigungsprofile
in den Positions-, Geschwindigkeits- und Beschleunigungs-Steuerbetriebsarten
oder eine beliebige Kombination derselben darstellen.
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Die 5 und 6 stellen
tabellarische Anzeigen zur Festlegung von Steuerparametern durch
den Bediener zur Generation der Bewegungsprofile dar. In 5 stellt
die Tabelle 68a (auf dem Bildschirm 68 aus 3)
eine alphanumerische Angabe einer Reihe von Profilparametern, zusammen mit
entsprechenden- änderbaren
numerischen Werten in zugeordneten Kästchen dar. Beispielsweise umfassen
die Profilparameter für
die Vorlaufbewegung in 5: (1) die Rückzugstrecke, welches der Abstand
zwischen der Beschickungsstange 30 und den auf der Fördereinrichtung 22 befindlichen
Behältern
an der in 2 dargestellten Anfangsposition der
Beschickungsstange ist; (2) den Behälterdurchmesser; (3) die Ausdehnung
zwischen dem vorderen Rand des Behälters und dem vorderen Rand
der Fördereinrichtung;
(4) die Vorschubstrecke, welche der Abstand (positiv oder negativ)
von der gerade auf die Kühlmatte
geschobenen Flasche aus ist, (z. B. bedeutet –0,38 in 5,
dass –0,965
cm = 0,38 Zoll der Flasche zum Ende des Vorlaufs auf der Transferplatte
verbleiben); (5) den Gesamtvorschub entlang der Vorlaufachse; (6)
die gewünschte
Kontaktgeschwindigkeit der Beschickungsstange an den Behältern in der
Vorwärtsrichtung
bei maximaler Entwurfszyklusrate; (7) die Strecke, die mit Kontaktgeschwindigkeit zurückgelegt
wird – d.
h. während
der Stufe drei in 4A; und (8) die Abbremsstrecke
in Vorwärtsrichtung – d. h.
während
der Stufe fünf
in 4A. Die Zyklustaktungsparameter umfassen: (9)
die maximale Beschickungsrate in Zyklen pro Minute; (10) die gewünschte Beschickungsrate
in Zyklen pro Minute; (11) eine Zuweisung für die Rücklaufzeit, welche den Prozentsatz
der Gesamtzykluszeit darstellt, der für die Rückläufe zugewiesen wird; und (12)
einen Prozentsatz der Gesamtzykluszeit, der für den Kontakt mit den Behältern zugewiesen
wird. In 5 ist eine Zuweisung für die Rücklaufzeit
von 48 % dargestellt. Ein wesentliches Merkmal der vorliegenden
Erfindung besteht darin, dass je nach Bedarf ein größerer oder
geringerer Prozentsatz der Gesamtzykluszeit für den Rücklauf zugewiesen werden kann.
Die Parameter für
die Seitenverschiebungsbewegung in 5 umfassen:
(13) die Gesamtseitenverschiebung; (14) die Strecke des gestaffelten
Seitlaufs; (15) die Strecke entlang der Seitenverschiebungsachse, um
die Maximalgeschwindigkeit zu erreichen; (16) den Prozentsatz der
Geschwindigkeit der Querfördereinrichtung 22,
welcher die Beschickungsstange 30 in der Seitenlaufrichtung
gleichkommen soll; (17) die Vorwärtsstrecke
auf der Transferplatte 40 vor der Abbremsung – d. h.
die Strecke, die während
Stufe drei in 4B zurückgelegt wird; (18) die Gesamtbreite
des Kühlofens,
ausgedrückt
in der Anzahl der Behälter,
d. h. der Mittenabstand zwischen dem ersten und dem letzten Behälter, die
von der Beschickungsstange berührt
werden; und (19) den Mittenabstand der Behälter auf der Querfördereinrichtung 22.
Eine gestaffelte Beschickung der Behälter ist in 9 dargestellt.
Der Parameter 14 wählt
den Betrag des Versatzes zwischen den Reihen aus. Die Profilparameter
für die
Hubbewegung in 5 umfassen: (20) den Hubsicherheitspuffer,
welches der Abstand zwischen den Behältern und der Beschickungsstange
ist, während
die Stange über
den Behältern
vorbeiläuft;
(21) die Gesamthubhöhe;
und (22) den Hubpuffer-Anhebeversatz.
Andere vermischte Parameter, die von dem Bediener in 5 geladen
werden können,
sind die Teilenummer der Beschickungsstange und der Name des Profilsatzes. Jeder
beliebige oder alle spezifischen numerischen Werte in 5 können modifiziert
werden, indem zunächst
ein (nicht gezeigter) Bildschirmcursor zu dem entsprechenden Kästchen bewegt
wird, wobei die Cursor-Steuerungsmaus 70 verwendet wird
(3), mit Hilfe der Tastatur des Rechners 66 ein neuer
numerischer Wert eingegeben wird und dann durch "Klicken" dieser Wert in den Speicher geladen
wird.
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Analog
stellt 6 eine tabellarische Bildschirmanzeige 68b zum
Festlegen von Maschinenparametern durch den Bediener dar, umfassend:
(23) den Mittenabstand der Behälter
auf der Kühlofenfördereinrichtung 42 (2);
(24) die Gesamtbreite der Querfördereinrichtung 22;
und (25) die Gesamtlänge der
Transferplatte 40. Die speziellen numerischen Werte in
der Anzeige 68b in 6 können von
einem Bediener geändert
werden, obgleich zu erwarten ist, dass für eine gegebene Maschine die
Parameter aus 6 nach der Einrichtung konstant
bleiben werden.
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Nach
der Modifikation und/oder Eingabe von Maschinen- und/oder Profilparametern über die 5 und 6 werden
in dem Rechner 66 automatisch die Beschleunigungs-, Geschwindigkeits-
und Positionssteuerungsprofile für
jede Steuerachse berechnet. Die resultierenden Profile können wahlweise auf
dem Bildschirm 68 (3) angezeigt
werden. Die 7A–7C stellen
beispielhafte Beschleunigungs-, Geschwindigkeits- und Positionsprofile
entlang der Hubachse für
die in den 5 und 6 dargestellten
exemplarischen Parameter dar. In jeder der graphischen Darstellungen
aus den 7A–7C in
der Art von Windows wird das entsprechende Profil bei der gewünschten
Zyklusrate (Parameter (10) in 5) zusammen
mit dem entsprechenden Profil bei maximaler Zyklusrate (Parameter
(9) in 5) angezeigt. Die gewünschte Zyklusrate wird ebenfalls
angezeigt, was dem Bediener ermöglicht,
darauf zu "klicken" und die gewünschte Zyklusrate
zu ändern,
während
er zugleich die Auswirkung auf die dargestellte Profilkurve beobachtet. Die
Beschleunigungs-, Geschwindigkeits- und Positionsprofile für die Vorlauf-
und die Seitenverschiebungsachse können ebenfalls wahlweise in
einem Windows-artigen Format in der in den 7A–7C gezeigten
Weise angezeigt werden.
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Die 8A und 8B veranschaulichen ein
Merkmal der vorliegenden Erfindung, wonach eine statische graphische
Darstellung generiert wird, und zwar zur Beobachtung und Überprüfung der
Bewegung am Ende der Beschickungsstange gegenüber dem nächstliegenden Punkt des nächsten Behälters auf
der Querfördereinrichtung.
Das Ende der Beschickungsstange ist graphisch dargestellt, ebenso wie
die Position des nächsten
Behälters
in Bezug auf dieses. 8A stellt dar, dass die Beschickungsstange
nicht in Konflikt mit dem nächsten
Behälter auf
der Querfördereinrichtung
kommen wird. Somit sind die Vorlauf- und/oder Seitenverschiebungsprofile,
anhand welcher die Anzeige aus 8A berechnet
worden ist, zufrieden stellend hinsichtlich einer Behinderung zwischen
der Beschickungsstange und dem nächsten
Behälter. 8B,
anderseits, stellt eine Behinderung zwischen der Beschickungsstange und
dem nächsten
Behälter
auf der Querfördereinrichtung
dar, was anzeigt, dass das Vorlauf- und/oder Seitenverschiebungsprofil
vom Benutzer modifiziert werden muss. (Eine solche Modifikation
erfordert die Rückkehr
zu dem Parameterauswahldisplay aus 5.)
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Nachdem
ein Profilsatz wie gewünscht
gestaltet oder optimiert worden ist, kann er in dem Speicher in
der Konsole 64 und/oder dem Treiber 38 gespeichert
werden, zusammen mit einem Namen oder einer anderen geeigneten Kennung
für eine
spätere Identifizierung
und einen erneuten Aufruf. Es kann somit also eine Bibliothek von
Profilen zur späteren Nutzung
und/oder Modifikation entwickelt werden. Diese Bibliothek würde typischerweise
Basisprofile enthalten, die nicht geändert werden können, sowie andere
Profile, die geändert
werden können.
Die Entwicklung eines neuen Profils würde normalerweise mit dem Aufruf
existierender Profilparameter (5) beginnen,
von denen der Bediener weiß,
dass sie grundlegend ähnlich
den gewünschten
sind, worauf eine Modifikation folgt, um die gewünschten Betriebs charakteristiken
zu erhalten. Dieses neue Profil würde dann in dem Speicher unter
einem neuen Namen abgespeichert werden.
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Vorliegend
sind also ein System und ein Verfahren zum Generieren und/oder Modifizieren
von Bewegungsprofilen für
einen Kühlofenbeschicker
in einem Einzelabschnitts-Glaswarenformungssystem zur
Verfügung
gestellt worden, welche vollständig
allen zuvor angeführten
Aufgaben und Zielen gerecht werden. Insbesondere ermöglichen
das erfindungsgemäße System
und Verfahren dem Werkspersonal, Bewegungsprofile auszuwählen, zu
modifizieren oder zu generieren, um in unmittelbarer Weise ein optimales
Funktionsverhalten an dem Kühlofenbeschicker
für einen
gegebenen Satz von Glasartikel-Behandlungsbedingungen
zu erhalten. Das Programm zur Generierung/Modifizierung der Profile
ist in bevorzugtester Weise in einem auf Windows (Marke der Microsoft,
Inc.) basierenden Programm vorgesehen, das einfach zu erlernen und
zu nutzen ist. Es können
Passwörter
für den
Bildschirmzugang für
Bediener genutzt werden.