-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Formung von Glasartikeln,
bestehend aus einer Speisevorrichtung zur Bevorratung einer Glasschmelze
und zur Abgabe von mehreren Glassträngen schmelzflüssigen Glases,
mehreren Scherblattpaaren, deren Scherblätter aus einer Grundstellung, in
der der Glasstrang jeweils zwischen den Scherblättern durchfließt, in eine
Arbeitsstellung, in der jeder Glasstrang unter Bildung eines Postens
durchtrennt wird, und zurück
in die Grundstellung bewegbar sind, einer Vorform, die mit Abstand
nebeneinander mehrere Rohlingsformen aufweist, in denen die abgetrennten
Posten abgelegt und gegebenenfalls zu Rohlingen geformt werden,
sowie einer Formgebungsvorrichtung, zur Aufnahme der Rohlinge und zur
Weiterverarbeitung der Rohlinge zu Glasartikeln, wobei der Transportweg,
den die Posten von der Durchtrennung und Vereinzelung bis zu den
Rohlingsformen der Vorform durchlaufen, unterschiedlich lang bemessen
ist.
-
Des
weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Formung von Glasartikeln,
wobei eine Glasschmelze in mehreren zueinander parallelen Glassträngen aus
einer Speisevorrichtung in einer ersten Richtung, die parallel zur
Erdschwere gerichtet ist, der Z-Richtung, abgegeben wird und von
jedem Glasstrang mittels jeweils eines Scherblattpaares ein Posten
abgetrennt wird, wobei die Scherblätter jedes Scherblattpaares
quer zur Z-Richtung, nämlich
in X-Richtung verstellt werden, wobei die abgetrennten Posten der
Glasstränge
auf unterschiedlich langen Wegen jeweils einer zugehörigen Vorform
zugeführt
werden.
-
Im
Stand der Technik sind unterschiedliche Vorrichtungen zum Abtrennen
von Posten von einem oder mehreren Strängen aus schmelzflüssigem Glas bekannt.
Beispielsweise ist aus der
EP
0 719 240 B1 eine Vorrichtung bekannt, bei der mehrere
Scherblattpaare an schwenkbar gelagerten Scherenarmen angeordnet
sind, die aus einer Grundstellung in eine Arbeitsstellung schwenkbar
sind, wobei die Bewegungsebene die X-Richtung darstellt. Das schmelzflüssige Glas
wird dabei von einem Speiser oder mehreren Speisern oberhalb der Scherenblattpaare abgegeben,
so dass mehrere schmelzflüssige
Glasstränge
in vertikaler Richtung, also in Z-Richtung abgegeben werden. Der
Antrieb erfolgt dabei in der Weise, dass jeder Scherenarm, der mehrere
Schermesser hält,
durch einen gesonderten Antrieb schwenkend antreibbar ist.
-
Aus
der
EP 0 712 812 B1 ist
eine Vorrichtung bekannt, bei der die Scherblätter eines Scherblattpaares
linear und horizontal bewegbar sind. Auch hierbei fließen mehrere
Glasstränge
vertikal, in Z-Richtung, zwischen die geöffneten Scherblattpaare und
werden durch die lineare Bewegung der Scherblätter durchtrennt.
-
Hierbei
sind jeweils die rechten und linken Scherblätter auf einem separaten Träger angeordnet. Jeder
Träger
ist mittels eines elektrischen Linearmotors antreibbar, so dass
alle Scherblätter
gemeinsam in die Trennstellung und in die Grundstellung bewegt werden
können.
-
Bei
den bekannten Vorrichtungen dieser Art tritt der Effekt auf, dass
dann, wenn die Scherblätter in
die Schließlage
bewegt werden, der Glasstrang auf die Scherblätter aufläuft und gestaucht wird. Hierdurch
wird der Tropfenfall gestört,
so dass die vom Glasstrang abgetrennten Posten verformt sind. Dieser
Effekt ist für die
nachfolgende Verarbeitung des Postens nachteilig. Aus diesem Grund
ist es bekannt, wie in 2 verdeutlicht ist, eine Hilfseinrichtung
vorzusehen.
-
In 2 ist
ein Speiser 1' gezeigt,
in den über
ein Drehrohr 2' schmelzflüssiges Glas
einläuft. Der
Pegelstand der Glasschmelze ist bei 3' angegeben. Unten aus dem Speiser 1' fließt der Glasstrang 4' aus schmelzflüssigem Glas
ab. Mittels eines Scherblattpaares, bestehend aus den Scherblättern 5' und 6', wird der Glasstrang 4' durchtrennt
und ein Posten 7' abgetrennt,
der in eine Vorform 10' abgegeben
wird. Um zu vermeiden, dass während
des Abtrennvorganges des Postens 7' der Glassstrang 4' auf die Scherblätter 5', 6' aufläuft, ist
ein Plunger 8' vorgesehen,
der in Richtung des Bewegungspfeiles 9' verstellbar ist. Dieser Plunger 8' wird während des Schneidvorganges
zurückbewegt,
also in Richtung des Bewegungspfeiles 9' nach oben bewegt, um den Glasstrang 4' während des
Schneidens zurück
zu bewegen, so dass dieser nicht auf die Scherblätter 5', 6' aufläuft und nicht verformt wird.
Eine derartige Anordnung ist konstruktiv aufwendig und insbesondere
bei einer hohen Schnittfrequenz der Scherblattpaare wenig wirkungsvoll.
Die Schnittfrequenz kann beispielsweise 200 Schnitte pro Minute
betragen.
-
Weiterhin
tritt ein nachteiliger Effekt auf, wenn mehrere Posten 7' mehrerer Glasstränge 4' gleichzeitig
abgetrennt und nebeneinander positionierten Vorformen 10' zugeführt werden.
Dieser Vorgang ist in 5 verdeutlicht. Hierbei erreicht
der rechtsbefindliche Posten 7' als erster die Vorform bei C und
wegen der unterschiedlichen Weglänge
von dem Trennschnitt bis zur Vorform 10' benötigt der zweite Posten 7' bis zur Erreichung
der Vorform 10' (B)
eine längere
Zeit. Schließlich
benötigt
der in der Zeichnungsfigur 5 linke Posten 7' die längste Zeit,
um die Vorform 10' (A)
zu erreichen. Infolge dieser Tatsache hat der Posten 7' in der Vorform
C eine längere Verweilzeit
als der Posten 7' bezüglich der
Vorform A. Erst wenn alle Posten 7' die entsprechenden Vorformen 10' (A bis C) erreicht
haben, kann der Arbeitsschritt der Vorformung beginnen. Infolge
der längeren
Verweilzeit liegt der Posten 7' der Vorform 10' (C) tiefer
an dem Mündungswerkzeug
der Vorform C, wobei auch eine größere Erhitzung im Bereich der
Vorform 10' (C)
erfolgt. Andererseits ist der Posten 7' in der Vorform 10' (C) kälter als
im Bereich der Vorform 10' (A).
Dies bedeutet, dass diffizile unterschiedliche Kühleinstellungen zu berücksichtigen
sind.
-
Weiter
ist aus
EP 0062146
A1 bekannt, in einer Doppeltropfenmaschine zwei Schneidvorrichtungen vorzusehen,
die getrennt voneinander angesteuert werden können.
-
Ausgehend
von dem eingangs bezeichneten Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung gattungsgemäßer Art
bzw. ein Verfahren gattungsgemäßer Art
zu schaffen, die bzw. das es ermöglicht,
gleiche Konditionen bezüglich
des Postens einzustellen, wenn sämtliche
Posten in den entsprechenden Vorformen abgelegt sind.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, dass jedes Scherblatt eines jeden
Scherblattpaares einen separaten Stellantrieb für die Bewegung des Scherblattes
aus der Grundstellung in die Arbeitsstellung und zurück in die
Grundstellung aufweist, und dass eine Steuerung für die Antriebe
der Scherblätter
vorgesehen ist, mittels derer die Scherblätter eines Scherblattpaares
gleichzeitig, die Scherblattpaare aber zu unterschiedlichen Zeiten
bewegbar sind, wobei das Scherblattpaar, bei dem der abgetrennte
Posten den längsten
Weg bis zur Vorform durchläuft,
als erstes betätigt
ist und das Scherblattpaar, bei dem der abgetrennte Posten den kürzesten
Weg bis zur Vorform durchläuft,
als letztes betätigt
ist, so dass alle abgetrennten Posten etwa zeitgleich in der zugehörigen Vorform
ablegbar sind.
-
Zur
verfahrensgemäßen Lösung dieser
Aufgabe wird vorgeschlagen, dass die Posten der Glasstränge analog
zu den unterschiedlich langen Wegen zu unterschiedlichen Zeiten
von den Glassträngen abgetrennt
werden, so dass sie im Wesentlichen gleichzeitig die Vorformen erreichen
und in diesen abgelegt werden.
-
Dadurch,
dass jedes Scherblatt jeden Scherblattpaares einen separaten Stellantrieb
für die
Bewegung des Scherblattes aus der Grundstellung in die Arbeitsstellung
und zurück
in die Grundstellung aufweist, ist in Kombination mit der entsprechenden Steuerung
der Antriebe die Möglichkeit
geschaffen, die Posten aus mehreren Glassträngen in zeitlicher Abfolge
derart von dem Glasstrang abzutrennen, dass in Abhängigkeit
von der Zeit bzw. dem Weg, den jeder einzelne Posten bis zur Vorform
zurückzulegen hat,
eine solche Abstimmung erfolgt, dass alle Posten gleichzeitig die
zugehörigen
Vorformen erreichen. Auf diese Weise sind sämtliche Posten, die aus den
Glassträngen
abgetrennt werden, gleich konditioniert. Im Ergebnis ist damit das
aus dem Posten zu verformende Glasprodukt mit hoher gleichbleibender Qualität zu fertigen.
-
Ein
besonderer Vorteil, der sich durch den Einzelantrieb der einzelnen
Scherblätter
jedes Scherblattpaares ergibt, ist der, dass, je nach dem, ob das
eine oder das andere Scherblatt voreilend gegenüber dem jeweils anderen Scherblatt
eines Scherblattpaares bewegt wird, das Schnittzentrum in Richtung
quer zum durchfließenden
Glasstrang verschoben werden kann. Hierdurch können evtl. Abweichungen des
auslaufenden Glasstranges von der vertikalen Solllage durch die
Verlagerung des Schnittzentrums ausgeglichen werden.
-
Eine
bevorzugte Weiterbildung der Vorrichtung wird darin gesehen, dass
die Zeit, die jeder Posten von der Abtrennung bis zur Ablage in
der Vorform benötigt,
als Konstante in der Steuerung abgelegt ist, und die Steuerung mit
entsprechender zeitlicher Verzögerung
die Stellantriebe der Scherblattpaare aktiviert.
-
Weiterhin
ist Gegenstand der Erfindung eine Vorrichtung, bei der die Glasstränge in Richtung
der Erdschwere, der Z-Richtung, aus der Speisevorrichtung abfließen und
die Bewegung der Scherblätter der
Scherblattpaare im wesentlichen rechtwinklig zur Z-Richtung in X-Richtung
erfolgt.
-
Um
zu erreichen, dass möglichst
exakt gleiche Glasposten von den Glassträngen abgetrennt werden, die
in Bezug auf die Länge,
den Durchmesser und die Temperatur genau definiert sind, wobei zudem
eine hohe Schnittfolge mit stabilem Tropfenfall erreicht werden
soll, schlägt
die Erfindung vorrichtungsmäßig vor,
dass der Bewegung der Scherblätter in
X-Richtung eine Bewegung in Z-Richtung überlagert ist, so dass die
Scherblätter
mindestens über den
Weg oder den Zeitraum, in welchem sie den Glasstrang zur Bildung
eines Postens durchtrennen, aus einer Startposition synchron und
gleichgerichtet zum Glasstrang in eine Endposition und zurück in die Startposition
bewegt sind.
-
Verfahrensmäßig wird
das dadurch erreicht, dass der Bewegung der Scherblätter in
X-Richtung eine Bewegung in Z-Richtung überlagert wird, so dass die
Scherblätter
mindestens während
des Trennvorganges des Glasstranges zur Erzeugung des Postens synchron
und gleichgerichtet zum abfließenden
Glasstrang bewegt werden, wobei die Scherblätter nach Abtrennen des Postens
entgegen X-Richtung
aus der Arbeitsstellung in die Grundstellung verstellt werden und
gleichzeitig entgegen Z-Richtung aus der Endposition in die Startposition zurückgeführt werden.
-
Durch
diese Ausbildung und Verfahrenstechnik folgt der Postenschnitt synchron
mit der Fließrichtung
und Fließgeschwindigkeit
des Glasstranges. Hierdurch werden eine hohe Reproduzierbarkeit
des Schnittergebnisses und eine hohe Wiederholgenauigkeit beim Abtrennen
des Postens erreicht, wobei zudem eine extrem hohe Schnittfolge
mit stabilem Tropfenfall realisiert werden kann. Dabei ist die Form der
abgetrennten Glasposten konstant und ebenso deren Temperatur gleichmäßig.
-
Der
diesbezüglichen
Weiterbildung der Erfindung liegt die Idee zugrunde, dass dann eine
Verformung des Postens vermieden werden kann, wenn der Schneidvorgang,
also die Bewegung der Scherblätter
in X-Richtung mit einer überlagerten
Bewegung der Scherblätter
in Z-Richtung kombiniert wird, so dass zumindest während des
Schneidvorgangs ein Gleichlauf zwischen Scherblättern und ablaufendem Glasstrang
in Z-Richtung erreicht wird. Nach Durchtrennung des Glasstranges
und Vereinzelung der Posten können
die Scherblätter
in X-Richtung zurückgezogen
und in Y-Richtung in die Startposition zurückbewegt werden, so dass sie
für den
nächsten Abtrennvorgang
zur Verfügung
stehen.
-
In
Weiterbildung ist vorrichtungsgemäß vorgesehen, dass jedes Scherblatt
eines Scherblattpaares mit einem ersten Antrieb gekoppelt ist, mittels dessen
das Scherblatt in X-Richtung bewegbar ist, sowie mit einem zweiten
Antrieb, mittels dessen der erste Antrieb samt Scherblatt in Z-Richtung
bewegbar ist.
-
Bevorzugt
ist zudem vorgesehen, dass jedes Scherblatt eines Scherblattpaares
derart bewegt ist oder die Antriebe derart gesteuert sind, dass
zu Beginn eines Trennzyklus zunächst
die Bewegung in Z-Richtung oder die Inbetriebnahme des zweiten Antriebes
erfolgt und erst nachfolgend die Bewegung in X-Richtung oder die
Inbetriebnahme des ersten Antriebs erfolgt, und dass nach erfolgtem
Trennschnitt die Scherblätter
zurück
in X-Richtung in die Grundstellung und in Z-Richtung zurück in die
Startstellung bewegbar sind.
-
Hierdurch
ist sichergestellt, dass die Scherblätter zunächst in gleicher Richtung und
mit gleicher Geschwindigkeit wie der abfließende Glasstrang bewegt werden,
bevor die Scherblätter
in X-Richtung zur Abtrennung des Postens bewegt werden. Diese Ausbildung
ist für
die gleichmäßige Formung
des Postens von Bedeutung.
-
Zudem
kann vorgesehen sein, dass der erste Antrieb und der zweite Antrieb
jeweils als Linearantrieb ausgebildet sind.
-
Zur
konstruktiven Vereinfachung der Vorrichtung wird zudem vorgeschlagen,
dass die jeweils ersten Scherblätter
aller Scherblattpaare samt in X-Richtung verfahrbarem Antrieb oder
Antrieben an einem ersten Gestellteil gehalten sind, die jeweils zweiten
Scherblätter
aller Scherblattpaare samt in X-Richtung verfahrbarem Antrieb oder
Antrieben an einem zweiten Gestellteil gehalten sind, die beiden ersten
und zweiten Gestellteile mit einer Hubplatte verbunden sind, die
mittels eines sich gestellfest abstützenden zweiten Antriebes in
Z-Richtung verfahrbar ist.
-
Eine
vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Scherblattpaar separat angetrieben wird, wobei die Antriebe
in Abhängigkeit
von der Zeit, die jeder Posten von der Abtrennung bis zur Ablage
in der Vorform benötigt,
so gesteuert werden, dass alle Posten gleichzeitig in der Vorform
abgelegt werden.
-
Zudem
kann vorgesehen sein, dass der Bewegung der Scherblätter in
X-Richtung eine Bewegung in Z-Richtung überlagert wird, so dass die Scherblätter mindestens
während
des Trennvorganges des Glasstranges zur Erzeugung des Postens synchron
und gleichgerichtet zum abfließenden Glasstrang
bewegt werden, wobei die Scherblätter nach
Abtrennen des Postens entgegen X-Richtung aus
der Arbeitsstellung in die Grundstellung verstellt werden und gleichzeitig
entgegen Z-Richtung aus der Endposition in die Startposition zurückgeführt werden.
-
Durch
diese Verfahrensweise ist es möglich, Posten
gleichmäßiger Form
und Qualität
zu separieren, wobei zudem eine hohe Schnittfolge mit stabilem Postenfall
erreicht wird.
-
Bei
den bisher üblichen
Vorrichtungen und Verfahren, bei denen mit einem Plunger gearbeitet wird,
ist ein diskontinuierlicher Ablauf des Glasstranges von dem Speiser
die zwangsläufige
Folge.
-
Gemäß der Erfindung
wird vorgeschlagen, dass der Glasstrang von dem Speiser kontinuierlich mit
konstanter Geschwindigkeit abgegeben wird.
-
Diese
Verfahrensweise ist insbesondere deshalb möglich, weil die Scherblätter während des Schneidvorganges
synchron mit dem ablaufenden Glasstrang bewegt werden, so dass der
Glasstrang nicht durch Auflaufen auf die Scherblätter verformt wird.
-
Eine
bevorzugte Verfahrensweise wird zudem darin gesehen, dass zu Beginn
eines Trennzyklus die Scherblätter
zunächst
aus der Startposition in Z- Richtung
verstellt werden und synchron zum Strang bewegt werden und nachfolgend
erst überlagert
aus der Grundstellung in X-Richtung in die Arbeitsstellung bewegt
werden, bis der Trennschnitt zur Erzeugung des Postens durchgeführt ist,
wobei dann die Scherblätter
zunächst
entgegen X-Richtung aus der Arbeitsstellung in Richtung der Grundstellung
bewegt werden, sowie nachfolgend entgegen Z-Richtung aus der Endposition
in die Startposition zurückbewegt
werden.
-
Zudem
ist bevorzugt vorgesehen, dass die Bewegung der Scherblätter eines
jeden Scherblattpaares sowohl in X-Richtung als auch in Z-Richtung jeweils
synchron erfolgt.
-
Auch
ist bevorzugt, dass jedes Scherblatt separat in X-Richtung bewegt wird.
-
Zudem
ist bevorzugt, dass alle Scherblätter gemeinsam
in Z-Richtung bewegt werden.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und im Folgenden
näher beschrieben.
-
Es
zeigt:
-
1 schematisch
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
und deren Verfahrensweise;
-
3 ein
Ausführungsbeispiel
in Vorderansicht;
-
4 desgleichen
im Schnitt A-A der 3 gesehen;
-
6 eine
Veranschaulichung eines Aspekts der Erfindung, wobei die Schermesser
in Draufsicht gezeigt sind;
-
7 eine
weitere Veranschaulichung, wobei zwei Schermesser in Draufsicht
gezeigt sind.
-
In 1 ist
schematisch eine Vorrichtung gemäß der Erfindung
und deren Verfahrensweise verdeutlicht.
-
In
einem Speiser 19 befindet sich die Glasschmelze 22,
die beispielsweise eine Temperatur von 1.000 ° C aufweist. Über ein
Drehrohr 20 wird die Schmelze dem Speiser 19 zugeführt. Der
Speiser 19 hat unten einen Ablauf für den Glasstrang 18.
Bei 6 beziehungsweise 7 sind die Scherblätter eines Scherblattpaares
mit Untermesser und Obermesser gezeigt. Bei 21 ist der
abzutrennende beziehungsweise abgetrennte Posten dargestellt. Demzufolge besteht
die Vorrichtung zum Abtrennen von Posten 21 von einem oder
mehreren Strängen 18 aus schmelzflüssigem Glas
aus mindestens einem Scherblattpaar mit Scherblättern 6, 7 mit
einem Speiser 19 zur Abgabe des Stranges 18 aus
schmelzflüssigem
Glas in einer ersten Richtung, die parallel zur Erdschwere gerichtet
ist, nämlich
der Z-Richtung. Die Z-Richtung ist mit 23 bezeichnet. Die
Scherblätter 6, 7 eines
jeden Scherblattpaares sind aus einer Grundstellung die in 1 links
gezeigt ist, in der der Glasstrang 18 in Z-Richtung 23 zwischen
den Scherblättern 6, 7 ohne
Berührung
derselben durchfließen kann über eine
Zwischenstellung gemäß 1 in
der Mitte in eine Arbeitsstellung gemäß 1 rechts,
in der der Glasstrang 18 unter Bildung eines Postens 21 durchtrennt,
ist bewegbar. Nach Abtrennung des Postens 21 können die
Scherblätter 6, 7 wieder
in die Grundstellung gemäß 1 zurückbewegt
werden. Die Bewegungsrichtung der Scherblätter 6, 7 ist rechtwinklig
zur Z-Richtung 23 in X-Richtung 24.
-
Gemäß der Erfindung
wird der Bewegung der Scherblätter 6, 7 in
X-Richtung 24 eine Bewegung in Z-Richtung 23 überlagert,
wie aus den Bewegungspfeilen 25 ersichtlich ist. Hierdurch
wird erreicht, dass die Scherblätter 6, 7 mindestens über den
Weg oder Zeitraum, in welchen sie den Glasstrang 18 zur
Bildung eines Postens 21 durchtrennen aus einer Startposition
gemäß 1 links über eine Zwischenposition
gemäß 1 Mitte
in eine Endposition gemäß 1 rechts
und danach zurück
in die Startposition gemäß 1 links
bewegt werden. Hierdurch wird erreicht, dass ohne weitere Hilfsmaßnahmen
die nachfließende
Masse des Glasstranges 18 sich nicht in der Situation gemäß 1 Mitte
oder gemäß 1 rechts
auf den Scherblättern 6, 7 staut und
verformt. Vielmehr folgen die Scherblätter 6, 7 der
Fließbewegung
des Glasstranges 18, wobei gleichzeitig der Trennschnitt
zur Formung des Postens 21 durchgeführt wird.
-
In 3 und 4 ist
eine konkrete Ausgestaltung einer solchen Vorrichtung gezeigt. Dabei sind
jeweils drei Scherblätter 6 (Obermesser)
und drei Scherblätter 7 (Untermesser)
einander gegenüberliegend
angeordnet und entsprechend verstellbar, so dass drei Glasstränge 18,
die aus einem Speiser 19 oder mehreren Speisern abfließen, zur
Separierung von Posten 21 durchtrennt werden können.
-
Bei
dieser Ausbildung ist jedes Scherblatt 6 beziehungsweise 7 eines
Scherblattpaares mit einem Antrieb 8 beziehungsweise 9 gekoppelt,
mittels dessen das Scherblatt 6 beziehungsweise das Scherblatt 7 in
X-Richtung 24 bewegbar
ist. Des Weiteren ist ein zweiter Antrieb 5 vorgesehen,
mittels dessen der erste Antrieb 8, 9 samt Scherblatt 6, 7 in Z-Richtung 23 bewegbar
ist. Mittels der Antriebe 8, 9 und 5 sind
die Scherblätter 6, 7 jedes
Scherblattpaares derart bewegbar, dass zu Beginn eines Trennzyklus,
also analog der Darstellung in 1 links,
die Bewegung in Z-Richtung 23 beziehungsweise die Inbetriebnahme
des zweiten Antriebs 5 erfolgt, so dass die Scherblätter 6, 7 sich
parallel und gleichlaufend mit dem abfließenden Glasstrang 18 bewegen.
Erst nachfolgend wird dann die Verstellung der Scherblätter 6, 7 in
X-Richtung 24 vorgenommen und der Trennschnitt zur Abtrennung
des Postens 21 durchgeführt.
Anschließend
werden die Scherblätter 6, 7 entgegen
der Schneidrichtung in X-Richtung 24 zurückbewegt,
in die Ausgangsstellung, die in 4 beziehungsweise
in 1 links gezeigt ist, wobei auch dieser Bewegung
eine gleichzeitige Bewegung in Y-Richtung 23 überlagert
ist, die allerdings dann bei der Zurückführung der Scherblätter 6, 7 entgegen der
Abflussrichtung des Glasstranges 18 gerichtet ist.
-
Sowohl
die ersten Antriebe 8, 9 als auch der zweite Antrieb 5 sind
als Linearantriebe ausgebildet. Wie insbesondere aus der Darstellung
gemäß 4 ersichtlich,
ist jedes Scherblatt 6, 7 eines jeden Scherblattpaares
mit einem separaten in X-Richtung 24 verfahrbaren Antrieb 8, 9 versehen.
Hierdurch ist eine individuelle Betätigung der Scherblätter 6, 7 ermöglicht.
Die jeweils ersten Scherblätter 6 aller Scherblattpaare
sind samt zugehörigen
in X-Richtung 24 verfahrbaren Antrieben 8 an einem
ersten Gestellteil 10 gehalten und befestigt. Die jeweils zweiten
Scherblätter 7 aller
Scherblattpaare sowie die zugehörigen
in X-Richtung 24 verfahrbaren Antriebe 9 sind
auf einem zweiten Gestellteil 11 montiert. Die beiden ersten
und zweiten Gestellteile 10, 11 sind durch eine
Hubplatte 4 miteinander verbunden, die mittels des sich
gestellfest abstützenden zweiten
Antriebes 5 in Z-Richtung 23 verfahrbar ist. An
den beiden äußeren Stirnflächen der
Gestellteile 10, 11 sind Stellvorrichtungen 15 für eine Messerfeinjustierung
für die
Messer der Scherblätter 6, 7 und den
Schneidkantendruck vorgesehen. Über
ein Transmissionsgestänge
wirkt die jeweilige Stellvorrichtung 15 an einer Scherblatthaltevorrichtung 16 auf
die Einstellung des Messerschneidkantendrucks. Über die Schubstange 12 der
jeweiligen Antriebseinheit 9, die mit dem Messerhalter 17 verbunden
ist, wirkt eine jeweilige Stellvorrichtung 15 durch Verdrehen
der Schubstange 12, die nach hinten aus der Antriebseinheit 8 beziehungsweise 9 vorragt,
auf die Einstellung hinsichtlich der Parallelität der Schneidkanten der Scherblätter 6, 7.
-
Eine
Basisplatte 2 ist mit einer unten befindlichen Gestellplatte über einen
Flansch 13 verbunden. Die unten angeordnete Gestellplatte
bildet das Gegenlager für
den zweiten Antrieb 5, der in Form einer Hub- und Senkvorrichtung
ausgebildet ist. Dazu besteht der zweite Antrieb aus einem Arbeitszylinder, der über eine
Kolbenstange 14 mit der Hubplatte 4 verbunden
ist. Somit kann durch den zweiten Antrieb die Hubplatte 4 gegen
die Basisplatte 2 aufwärts
oder von dieser weg abwärts
bewegt werden. Die Hubplatte 4 ist zudem durch an der Basisplatte 2 und
am unten befindlichen Gestell befestigte Führungsbolzen 3 in
ihrer Auf- und Abwärtsbewegung
geführt
und lagegesichert gehalten.
-
Beide
individuell regelbare Bewegungsprofile in der Horizontalen und in
der Vertikalen ergeben die Möglichkeit
eines synchronen Schneidvorgangs zum vertikal nach unten fließenden Glasstrang 18. Das
bedeutet, dass jedes Scherblatt 6, 7 eine definierte
aus den X- und Z- Achsengeschwindigkeiten resultierende, schräg nach unten
und zum Glasstrangzentrum beziehungsweise Schneidzentrum gerichtete
zeitliche und räumliche
Bewegung durchführt.
-
In 6 ist
verdeutlicht, wie die zeitliche Abfolge des Trennschnittes zur Vereinzelung
der Posten 21 bei drei aus einer Speiseeinrichtung ablaufenden
Glassträngen 18 erfolgt.
Hierbei wird von einer Situation ausgegangen, wie sie in 5 veranschaulicht
ist. Gemäß der Erfindung
ist jedes Scherblatt 6 bzw. 7 eines Scherblattpaares
mit einem separaten Stellantrieb 8, 9 für die Bewegung
des Scherblattes aus der Grundstellung in die Arbeitsstellung und
zurück
in die Grundstellung vorgesehen. Durch eine entsprechehde Steuerung
der Antriebe der Scherblätter 6, 7 können beispielsweise
jeweils die Scherblätter 6, 7 eines
Scherblattpaares bezüglich
der Situation A oder B oder C gleichzeitig bewegt werden, während die
Scherblattpaare bezüglich
der Situation A, B und C aber zu unterschiedlichen Zeiten bewegt werden.
Das Scherblattpaar bezüglich
der Situation A, bei dem der abgetrennte Posten 21 den
längsten Weg
zur Vorform (analog 10')
durchläuft,
wird zeitlich als erstes betätigt,
mit entsprechendem Weg des Postens bezüglich der Situation B zu der
entsprechenden Vorform werden die Scherblätter 6, 7 des mittleren
Scherblattpaares zeitlich später
und als letztes die Scherblattpaare 6, 7 bezüglich der
Situation C betätigt.
Auf diese Weise wird durch zeitliche Abfolge des Trennschnittes
zur Erzeugung des Postens 21 eine Situation erreicht, in
der sämtliche
abgetrennten Posten, also bezüglich
der Situation A bis C gleichzeitig die Vorform erreichen. Durch
diese Ausbildung wird vermieden, dass die abgetrennten Posten 21 unterschiedliche
Konditionierung erfahren, was für
die Formung von Glasartikeln und/oder die Vorformung der Glasartikel
von Nachteil wäre.
-
In 7 ist
veranschaulicht, dass auch das Schnittzentrum 26 durch
Betätigung
der Scherblätter 6, 7 verlagert
werden kann. Sofern die beiden Scherblätter 6, 7 eines
Scherblattpaares gleichzeitig angetrieben werden, liegt das Schnittzentrum 26 axial
mittig unter der Auslauföffnung,
aus der der Glasstrang 18 austritt. Sofern aus bestimmten
Gründen
eine Verlagerung des Schnittzentrums nach rechts oder links erforderlich
ist, so kann entweder das rechte Schermesser 6 oder das
linke Schermesser 7 gegenüber den jeweils Anderen vorlaufend
betätigt
werden, so dass hierdurch das Schnittzentrum 26 nach links oder
rechts verlagert wird.
-
Die
Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel
beschränkt,
sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel.
-
Alle
neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel-
und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.