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Die Erfindung betrifft ein Kondensationspolymer
mit mindestens einer Dialkylamidendgruppe, welche durch die Polymerhauptkette
an eine von einem Alkylamid abgeleitete Einheit gebunden ist, wobei
die Verbindung mindestens eine Esterbindung umfaßt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
das Polymer gemäß der Erfindung
mindestens zwei Gruppen gemäß Formel
(1)
H, eine
(C
1-C
20)-Alkylgruppe
oder eine (C
6-C
10)-Arylgruppe,
B
= ein (C
6-C
24)-Aryldirest
oder ein (C
2-C
24)-Alkyldirest,
R
1, R
2, R
3,
R
4, R
5 und R
6 unabhängig
voneinander aus der Gruppe von N, (C
6-C
10)-Arylgruppen
oder (C
1-C
8)-Alkylgruppen
ausgewählt
werden können,
R
7 und R
8 unabhängig voneinander
aus der Gruppe von gegebenenfalls Heteroatom-substituierten (C
6-C
10)-Arylgruppen
oder gegebenenfalls Heteroatom substituierten (C
1-C
28)-Alkylgruppen ausgewählt werden können und
n = 1 – 4.
Bevorzugt n = 1.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
ist das Polymer gemäß der Erfindung
ein Polymer gemäß Formel
(11):
H,
eine (C
1-C
20)-Alkylgruppe
oder eine (C
6-C
10)-Arylgruppe,
A =
B = ein
(C
2-C
24)-Aryldirest
oder ein (C
2-C
24)-Alkyldirest,
X
1 =
X
2 = H, X
1 oder
R
1,
R2, R3, R4, R
5 und R
6 unabhängig voneinander
aus der Gruppe von H, (C
6-C
10)-Arylgruppen, (C
1-C
8)-Alkylgruppen
oder -CH
2-OX
2 ausgewählt werden
können,
R
7 und R
8 unabhängig voneinander
aus der Gruppe von gegebenenfalls Heteroatom-substituierten (C
6-C
10)-Arylgruppen
oder gegebenenfalls Heteroatomsubstituierten (C
1-C
28)-Alkylgruppen ausgewählt werden können.
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Bevorzugt entspricht sowohl R1 als auch R2 H.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
weist das Polymer gemäß der Erfindung
eine Anzahl von Dialkylamidendgruppen ≥ 3 auf, und das Polymer wird
durch die Formel (III) dargestellt:
B = ein
(C
6-C
24)-Aryldirest
oder ein (C
2-C
24)-Alkyldirest, X
1 =
X
2 = H, X
1 oder
R
3 und
R
6 aus der Gruppe von H, (C
6-C
8)-Arylgruppen und (C
1-C
8)-Alkylgruppen ausgewählt sind,
R
7 und
R
8 unabhängig
voneinander aus der Gruppe von gegebenenfalls Heteroatom-substituierten (C
6-C
10)-Arylgruppen
oder gegebenenfalls Heteroatomsubstituierten (C
1-C
28)-Alkylgruppen ausgewählt werden können.
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In allen vorstehenden Ausführungsformen
sind R3 und R6 bevorzugt
(C1-C4)-Alkylgruppen, mehr
bevorzugt eine Methyl- oder Ethylgruppe. In allen vorstehenden Ausführungsformen
sind R7 und R8 bevorzugt gegebenenfalls
Heteroatomsubstituierte (C1-C20)-Alkylgruppen,
mehr bevorzugt sind R7 und R8 Heteroatomsubstituerte
C2-, C3- oder C6-Alkylgruppen. R7 und
R8 können
mit einer Gruppe, ausgewählt
aus der Gruppe von Alkohol-, Ether-, Ester-, Cyanid-, Carbonat-,
Urethan-, Harnstoff-, Amid-, Imid-,Amin-, Imin-, Imidazol-, Oxim-,
Sulfid-, Thiol-, Thioharnstoff-, Sulfon-, Sulfoxid-, Sulfat-, Phosphat-,
Phosphin-, Phosphinoxid-, Silan-, Silikon-, Silikat-, Fluor-, Chlor-,
Brom- oder Jodgruppen, substituiert sein. Geeignete Auswahlen für R7 und R8 sind Di(m)ethylaminoethyl-,
Di(m)ethylaminopropyl-, Di(m)ethylaminohexyl-, Tri(m)ethylsilylpropyl-, Tri(m)ethoxysilylpropyl-,
Perfluorooctyl-, Perfluorooctyl(m)ethyl-, (M)Ethoxyethyl, (M)Ethoxy-2-propyl-,
Maleimidopropyl-Maleimidohexyl-,
Octenylsuccinimidohexyl-, Hexahydrophthalimidohexyl-, 2- (Benz)Imidazolethyl-, Diphenylphosphinoethyl-,
Furfuryl-, Cyanoethyl- oder Cyanopropylgruppen. R7 und
R8 können
auch Teil der gleichen, gegebenenfalls substituierten cyclischen
Gruppe sein, wie eine Morpholin-, Thiomorpholin-, Piperidin-, Pyrrolidin-,
Oxazolidin-, Thiazolidin- oder Piperazingruppe.
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In allen Formeln in dieser Anmeldung,
in welchen Gruppen R vorliegen, können die Gruppen R zusammen
oder mit benachbarten Kohlenstoffatomen den Teil einer Cycloalkylgruppe
bilden.
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Abhängig von den ausgewählten Ausgangsmonomeren
können
B, R1, R2, R3, R4, R5,
R6, R7 und R8 in dem Molekül oder Gemisch von Molekülen derart
ausgewählt
werden, daß sie
gleich oder verschieden sind.
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B ist gegebenenfalls substituiert,
bevorzugt mit einer (C1-C26)-Alkylgruppe.
Bevorzugt ist die Alkylgruppe aus der Gruppe von Methyl, Octenyl,
Nonenyl, Decenyl, Undecenyl oder Dodecenyl ausgewählt. Geeignete Auswahlen
für B sind
ein (Alkyl)-1,2-Ethylen-,
worin das Alkyl wie vorstehend definiert ist, (Methyl)-1,2-Ethyliden-,
1,3-Propylen-, (Methyl)-1,2-Cyclohexyl-,
(Methyl)-1,2-Phenylen-, 1,3-Phenylen-, 1,4-Phenylen-, 2,3-Norbornyl-, 2,3-Norbornen-5-yl-
oder (Methyl)-1,2-Cyclohex-4-enylrest.
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Bevorzugt beträgt die massegemittelte Molekülmasse des
Polymers gemäß der Erfindung
zwischen 600 g/mol und 50.000 g/mol, mehr bevorzugt zwischen 800
g/mol und 25.000 g/mol.
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Bevorzugt beträgt die zahlengemittelte Molekülmasse zwischen
500 g/mol und 15.000 g/mol, mehr bevorzugt zwischen 700 g/mol und
4.000 g/mol.
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Bevorzugt beträgt die durchschnittliche Anzahl
von Dialkylamidendgruppen pro Molekül zwischen 2 und 250, mehr
bevorzugt zwischen 3 und 50.
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Das Polymer gemäß der Erfindung kann linear
oder verzweigt sein. Das lineare Polymer gemäß der Erfindung umfaßt allgemein
Amid- und Estereinheiten, die entlang einer Kette wie folgt alternieren:
-A-E-A-E-A-A-E-A-E-A-E-A
wobei
eine Diamid (A-A)-Einheit mit alternierenden Ester (E)- und Amid
(A)-Einheiten verbunden ist.
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Ein verzweigtes Polymer gemäß der Erfindung
umfaßt
allgemein Amid- und die Estereinheiten, die entlang der Haupt- und
Seitenketten wie folgt alternieren:
wobei eine Diamid (A-A)-
mit alternierenden Ester (E)- und Amid (A)-Einheiten verbunden ist.
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Bevorzugt liegt in dem verzweigten
Polymer gemäß der Erfindung
eine (β)-Hydroxyalkylamidgruppe vor,
welche sowohl als eine Bis-(β)-hydroxyalkylamidendgruppe,
wie
oder als eine hängende Seitenkettengruppe,
wie
vorliegen kann.
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Bevorzugt ist die molare Menge der
Amideinheiten in der Kette größer als
die molare Menge der Estereinheiten.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren
für die
Herstellung des Polymers gemäß der Erfindung.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
kann das Polymer gemäß der Erfindung
durch Polykondensation eines Mono- und/oder Bishydroxyalkylamids
einer Dicarbonsäure
in der Gegenwart eines Monodialkylamids einer Dicarbonsäure erhalten
werden.
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Bevorzugt ist das Monohydroxyalkylamid
der Dicarbonsäure
eine Verbindung gemäß Formel
(IV):
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Bevorzugt ist das Monodialkylamid
der Dicarbonsäure
eine Verbindung gemäß Formel
(V):
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Bevorzugt ist das Bishydroxyalkylamid
der Dicarbonsäure
eine Verbindung gemäß Formel
(VI):
worin
(in den Formeln IV, V und VI)
R
1, R
2, R
3 und R
4 unabhängig
voneinander aus der Gruppe von H, (C
6-C
10)-Arylgruppen
oder (C
1-C
8)-Alkylgruppen
ausgewählt
werden können,
R
7 und R
8 unabhängig voneinander
aus der Gruppe von gegebenenfalls Hetero atom-substituierten (C
6-C
10)-Arylgruppen
oder gegebenenfalls Heteroatomsubstituierten (C
1-C
28)-Alkylgruppen ausgewählt werden können und
B
ein (C
6-C
24)-Aryldirest
oder ein (C
2-C
24)-Alkyldirest
sein kann.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
kann das Polymer gemäß der Erfindung
in einem einstufigen Verfahren, durch das Umsetzen eines cyclischen
Anhydrids, eines Dialkylamins und eines Alkanolamins bei Raumtemperatur
oder bei einer erhöhten
Temperatur, bevorzugt zwischen etwa 20°C und etwa 120°C, erhalten
werden, um Hydroxyalkylamid und Dialkylamide zu bilden, wonach bei
einer erhöhten
Temperatur, bevorzugt zwischen 120°C und 250°C, ein Polyesteramid durch Polykondensation
erhalten wird, während
Wasser, bevorzugt durch Destillation, entfernt wird.
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Das einstufige Verfahren kann mit
oder ohne einem Lösungsmittel
stattfinden. Geeignete Lösungsmittel
sind Wasser oder ein organisches Lösungsmittel, wie Methylisobutylketon,
Butylacetat, Toluol oder Xylol.
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Die Entfernung von Wasser durch Destillation
kann entweder unter verringertem oder erhöhtem Druck stattfinden, wie
bei einem Druck von mehr als 1.105 Pa, in
einem Vakuum (< 1.105 Pa) oder azeotrop.
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Bevorzugt ist das cyclische Anydrid
ein Anhydrid gemäß Formel
(VII):
worin B die Bedeutung wie
vorstehend definiert hat.
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Beispiele geeigneter cyclischer Anhydride
beinhalten Phthalsäureanhydrid,
Tetrahydrophthalsäureanhydrid,
Naphthalindicarbonsäureanhydrid,
Hexahydrophthalsäureanhydrid,
5-Norbornen-2,3-dicarbonsäureanhydrid,
Norbornen-2,3-dicarbonsäureanhydrid,
Naphthalindicarbonsäureanhydrid,
2-Octen-1-yl-bernsteinsäureanhydrid,
2-Nonen-1-yl-bernsteinsäureanhydrid,
2-Decen-1-yl-bernsteinsäureanhydrid,
2-Undecen-1-yl-bernsteinsäureanhydrid,
2-Dodecen-1-yl-bernsteinsäureanhydrid,
Maleinsäureanhydrid,
(Methyl)Bernsteinsäureanhydrid,
Glutarsäureanhydrid,
4-Methylphthalsäureanhydrid,
4-Methylhexahydrophthalsäureanhydrid,
4-Methyltetrahydrophthalsäureanhydrid,
maleinisiertes Polyisobutan, maleinisiertes Polybutadien und den
maleinisierten Alkylester einer ungesättigten Fettsäure.
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Bevorzugt ist das Alkanolamin eine
Verbindung gemäß Formel
(VIII):
oder eine
(C
1-C
20)-Alkylgruppe,
R
1, R
2, R
3,
R
4, R
5 und R
6 unabhängig
voneinander aus der Gruppe von H, (C
6-C
10)-Arylgruppen,
(C
1-C
8)-Alkylgruppen
oder CH
2OH ausgewählt werden können und
n = 1–4.
Mehr bevorzugt n = 1.
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Das Alkanolamin kann ein Monoalkanolamin,
ein Dialkanolamin, ein Trialkanolamin oder ein Gemisch davon sein.
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Wenn Monoalkanolamine in dem Verfahren
gemäß der Erfindung
verwendet werden, können
lineare Polymere mit einer Funktionalität von 2 erhalten werden. Abhängig von
der erwünschten
Anwendung kann ein lineares oder ein vollständig oder teilweise verzweigtes
Polymer ausgewählt
werden, wobei in diesem Fall der Verzweigungsgrad durch die Auswahl
der Art des Alkanolamins eingestellt werden kann.
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Wenn eine hochverzweigte Struktur
mit einer hohen Funktionalität
erwünscht
ist, werden Di- oder Trialkanolamine als die Ausgangsverbindung
verwendet.
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Beispiele geeigneter Mono-β-alkanolamine
beinhalten Ethanolamin, 1-(M)Ethylethanolamin,
n-Butylethanolamin, 1-(M)Ethylisopropanolamin, Isobutanol amin, β-Cyclohexanolamin,
n-Butylisopropanolamin und n-Propanolamin.
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Beispiele geeigneter Di-β-alkanolamine
sind 3-Amino-1,2-propandiol-, 2-Amino-1,3-propandioldüsobutanolamin [(Bis-2-hydroxy-1-butyl)amin],
Di-β-cyclohexanolamin
und Düsopropanolamin
[(Bis-2-hydroxy-1-propyl)amin].
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Ein geeignetes Trialkanolamin ist
beispielsweise Tris(hydroxymethyl)aminomethan.
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Bevorzugt wird ein β-alkyl-substituiertes β-Hydroxyalkylamid
verwendet. Beispiele sind (Di)Isopropanolamin, Cyclohexylisopropanolamin,
1-(M)Ethylisopropanolamin, (Di)Isobutanolamin, Di-β-cyclohexanolamin und/oder
n-Butylisopropanolamin. Am meisten bevorzugt werden Düsopropanolamin
und Diisobutanolamin verwendet. Die Auswahl eines β-alkyl-substituierten β-Hydroxyalkylamids
ergibt ein Polymer mit verbesserter Hydrolysebeständigkeit.
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Bevorzugt ist das Dialkylamin ein
Amin gemäß Formel
(IX)
worin
R
7 und R
8 unabhängig voneinander
aus der Gruppe von gegebenenfalls Heteroatom-substituierten (C
6-C
10)-Arylgruppen
oder gegebenenfalls Heteroatomsubstituierten (C
1-C
28)-Alkylgruppen ausgewählt werden können.
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Beispiele geeigneter Dialkylamine
beinhalten Di(m)ethylamin, Dibutylamin, Dioctylamin, Di-2-ethylhexyl-di(m)ethylamin,
Dibutylamin, Dioctylamin, Di-2-ethylhexylamin, Distearylamin, Diallylamin,
Dicrotylamin, N-(M)-Ethylallylamin, Bis(aminopropyl)amin, Bis(aminohexyl)amin,
N-(M)Ethylaminopropylamin, Bis(di(m)ethylaminopropyl)amin, Bis(di(m)ethylaminohexyl)amin,
Bis(di(m)ethylethylaminoethyl)amin, Bis(trimethylsilylpropyl)amin,
Bis(tri(m)ethoxysilylpropyl)amin, Bis(perfluorooctyl)amin, Bis(perfluorooctyl(m)ethyl)amin,
Bis(methoxyethyl)amin, N-(M)Ethylmethoxypentylamin, Bis(methoxy-2-propyl)amin,
Bis(maleimidohexyl)amin, Bis(octenylsuccinimidopropyl)amin, Bis(hexahydrophthalimidohexyl)amin,
Difurfurylamin, Dicyano(m)ethylamin, Bis(diphenylphosphinoethyl)amin,
Morpholin, Thiomorpholin, Piperidin, Pyrrolidin, (2-Phenyl)oxazolidin,
Thiazolidin, Piperazin, 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin,
Iminodibenzyl, Imidazol.
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Das Anhydrid : [Alkanolamin + Dialkylamin]-Äquivalentverhältnis liegt
allgemein zwischen 1,5 : 1,0 und 1,0 : 2,0, bevorzugt zwischen 1,0
: 1,0 und 1,0 : 1,8, mehr bevorzugt zwischen 1 : 1,05 und 1 : 1,5.
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Das Alkanolamin : Dialkylamin-Äquivalentverhältnis kann
gemäß dem Molekulargewicht
und der Anzahl der erwünschten β-Hydroxyalkylamid-
und Dialkylamidgruppen ausgewählt
werden und liegt allgemein zwischen 100 : 1 und 1 : 3, bevorzugt
zwischen 10 : 1 und 1 : 2.
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Wenn nur Dialkylamidendgruppen in
einer hochverzweigten Struktur erwünscht sind, können die
molaren Äquivalentverhältnisse
von Dialkanolamin : Dialkylamid : Anhydrid zu beispielsweise 1 :
3 : 3, 2 : 4 : 5, 3 : 5 : 7, 4 : 6 : 9, oder allgemein als n : n
+ 2 : 2n + 1, worin n eine ganze Zahl ist, größer als oder gleich 1, ausgewählt sein.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
kann das Polymer gemäß der Erfindung
durch eine Reaktion zwischen einem Dialkylamid und einem Alkanolamin und
einer eine Säuregruppe
und eine aktivierte Säuregruppe
enthaltenden Verbindung erhalten werden, wonach ein Polyesteramid
durch Polykondensation erhalten wird.
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Bevorzugte Dialkylamide und Alkanolamine
werden vorstehend beschrieben.
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Die eine Säuregruppe und eine aktivierte
Säuregruppe
enthaltende Verbindung ist bevorzugt eine Verbindung gemäß Formel
(X):
worin B = ein (C
6-C
24)-Aryldirest oder ein (C
2-C
24)Alkyldirest und L =
worin
R
7 eine verzweigte oder lineare (C
1-C
22)-Alkylgruppe
ist.
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Beispiele geeigneter eine Säuregruppe
und eine aktivierte Säuregruppe
enthaltender Verbindungen sind Alkylester, wie beispielsweise Mono(m)ethyladipat
und Mono(m)ethylsebacat, Anhydride und Thioester.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
kann das Polymer gemäß der Erfindung
durch eine Reaktion zwischen einem cyclischen Anhydrid, wie beispielsweise
vorstehend beschrieben, und einem Alkohol erhalten werden, wonach
das erhaltene Reaktionsprodukt in situ mit einem Alkanolamin reagiert,
und ein Polyesteramid wird anschließend durch Polykondensation
erhalten.
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Beispiele geeigneter Alkohole sind
(C1-C10)-Alkohole.
Bevorzugt wird Methanol oder Ethanol verwendet.
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Zusätzlich zu Dialkylamidgruppen
kann das Polymer auch Carboxylgruppen und/oder β-Hydroxyalkylamidgruppen enthalten.
Carboxylgruppen können
beispielsweise in Mengen zwischen 0,01 und 2,0 mg Äquivalent/Gramm
Polymer vorliegen. Die Anzahl von in dem Polymer vorliegenden Carbonsäuren kann über das Anhydrid/Amin-Verhältnis und über den
Umwandlungsgrad kontrolliert werden. Wenn ein Aminüberschuß verwendet
wird und die Polykondensationsreaktion (fast) vollständig ist,
liegen üblicherweise
weniger als 0,2 mg Äquivalent
Säure/Gramm
Polymer vor. Wenn Carboxylgruppen vorliegen, können sie in einem anschließenden Schritt
mit Verbindung reagieren, die eine oder mehrere Gruppen enthalten,
welche mit Carbonsäure
reagieren können,
wie beispielsweise Epoxygruppen oder β-Hydroxyalkylamidgruppen. Die Menge an
Carbonsäure
ist bevorzugt so gering wie möglich,
beispielsweise zwischen 0,01 und 0,2 mg Äquivalent/Gramm Polymer.
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β-Hydroxyalkylamidgruppen
können
in Mengen zwischen 0,01 und 5,0 mg Äquivalent/Gramm Polymer vorliegen.
Die Menge an β-Hydroxyalkylamidgruppen
kann über
das Alkanolamin/Dialkylamin-Verhältnis
und über
den Umwandlungsgrad kontrolliert werden. Wenn ein Dialkylaminüberschuß verwendet
wird und die Polykondensationsreaktion (fast) vollständig ist,
liegen üblicherweise
weniger als 0,5 mg Äquiva lent/Gramm
Polymer vor. Wenn β-Hydroxyalkylamidgruppen
vorliegen, können
sie in einem anschließenden
Schritt mit Verbindungen reagieren, die eine oder mehrere Gruppen
enthalten, welche mit β-Hydroxyalkylamiden
reagieren können,
wie beispielsweise Carbonsäuren,
Carbonsäureanhydride,
Isocyanate, aktivierte Ester oder Carbonsäurehalogenide.
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Der Verzweigungsgrad und die Funktionalität des Polymers
hängen
von den Ausgangsmaterialien und dem Molekulargewicht des Polymers
ab. Ein Molekulargewicht von mehr als 2.000 und die Verwendung von Di-
und/oder Trialkanolaminen führt
allgemein zu hochverzweigten Strukturen mit einer Funktionalität von ≥ 6.
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Aufgrund der Gegenwart von Bis- und
Dianhydriden in Mengen von weniger als 10 Gew.-% (der Gesamtmenge
an Anhydriden) anstelle von Anhydriden gemäß Formel (VII) ist es möglich, daß das Polymer
nicht nur Einheiten gemäß den Formeln
(11) und (III) umfaßt.
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Aufgrund von Nebenreaktionen während der
Herstellung des Polymers ist es möglich, daß das Reaktionsgemisch, welches
das Kondensationspolymer gemäß der Erfindung
umfaßt,
auch sekundäre
Amingruppen umfaßt,
beispielsweise gemäß der Formel
(XI):
worin
R
1, R
2, R
3, R
4 und B wie vorstehend
definiert sind.
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Die Erfindung betrifft auch teilweise
oder vollständig
modifizierte Polymere.
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Die Modifikation kann beispielsweise über eine
Reaktion zwischen dem Polymer gemäß der Erfindung mit einem Monomer,
Oligomer oder Polymer stattfinden, welche reaktive Gruppen enthalten,
die mit den β-Hydroxyalkylamiden
reagieren können.
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Beispiele geeigneter reaktiver Gruppen
beinhalten Carboxylgruppen, Carbonsäureester, Carbonsäureanhydride,
Epoxygruppen, Alkoxysilangruppen, Isocyanatgruppen, Säurechloridgruppen,
Epoxychlorhydringruppen, Amingruppen, phenolische Gruppen, methylolierte
Amidgruppen und Kombinationen davon.
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Bevorzugt enthält das Monomer, Oligomer oder
Polymer nur eine Gruppe, die mit Hydroxyalkylamid reagieren kann,
wodurch keine Vernetzung während
der Modifizierung stattfindet.
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Das Polymer gemäß der Erfindung kann bevorzugt
mit einer Verbindung modifiziert werden, die eine Carbonsäuregruppe
enthält.
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Ein modifiziertes Polymer kann beispielsweise
durch eine der Formeln (11) oder (III) dargestellt werden, worin
X
2 =
von einer
monomeren, oligomeren oder polymeren monofunktionellen Carbonsäure hergeleitet
ist.
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Geeignete Carbonsäuren sind beispielsweise gesättigte aliphatische
(C1-C25)-Säuren, ungesättigte (C1-C20)-Fettsäuren,
aromatische Säuren
und α,β-ungesättigte Fettsäuren.
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Beispiele geeigneter α,β-ungesättigter
Fettsäuren
sind (Meth)acrylsäure,
Crotonsäure
und Monoester oder Monoamide von Itaconsäure, Maleinsäure, 12-Hydroxystearinsäure, Polyethercarbonsäure und
Fumarsäure.
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Geeignete gesättigte aliphatische Säuren sind
beispielsweise Essigsäure,
Propionsäure,
Buttersäure, 2-Ethylhexansäure, Laurylsäure und
Stearinsäure.
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Geeignete aromatische Säuren sind
beispielsweise Benzoesäure
und tert-Butylbenzoesäure.
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Z kann beispielsweise aus einer gesättigten
oder ungesättigten
(C1-C40)-Alkyl-
oder aromatischen Gruppe, einem Polymer oder einem Oligomer ausgewählt werden.
Beispiele geeigneter Polymere sind Polyester, Polyether und Poly(capro)lactone.
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Z kann beispielsweise mit Estergruppen,
Ethergruppen, Amidgruppen und Alkoholgruppen substituiert sein.
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Das modifizierte Polymer kann aus
den gleichen oder verschiedenen Gruppen Z bestehen.
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Das verzweigte Polymer gemäß der Erfindung
kann auch mit einem Diisocyanat reagieren, wonach das erhaltene
Isocyanat-funktionelle Polymer mit einer Verbindung reagiert, die
zur Reaktion mit Isocyanaten fähig
ist. Als das Diisocyanat wird bevorzugt von einer Verbindung Gebrauch
gemacht, die zwei oder mehr Isocyanatgruppen mit unterschiedlichen
Reaktivitäten
enthält.
Diese ist bevorzugt ein aliphatisches Diisocyanat mit einer sterisch
zugänglicheren
Isocyanatgruppe, die an ein primäres
Kohlenstoffatom gebunden ist, und mit einer sterisch weniger zugänglichen
Isocyanatgruppe, die an ein tertiäres Kohlenstoffatom gebunden
ist.
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Beispiele geeigneter Diisocyanate
sind 1,4-Diisocyanato-4-methylpentan, 1,5-Diisocyanato-5-methylhexan, 3(4)-Isocyanatomethyl-1-methylcyclohexylisocyanat,
1,6-Diisocyanato-6-methylheptan, 1,5-Diisocyanato-2,2,5-trimethylhexan
und 1,7-Diisocyanato-3,7-dimethyloctan,
und 1-Isocyanato-1-methyl-4-(4-isocyanatobut-2-yl)cyclohexan, 1-Isocyanato-1,2,2-timethyl-3-(2-isocyanatoethyl)cyclopentan,
1-Isocyanato-1,4-dimethyl-4-isocyanatomethylcyclohexan,
1-Isocyanato-1,3-dimethyl-3-isocyanatomethylcyclohexan,
1-Isocyanato-n-butyl-3-(4-isocyanatobut-1-yl)cyclopentan bzw. 1-Isocyanato-1,2-dimethyl-3-ethyl-3-isocyanatomethylcyclopentan.
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Die bevorzugten Isocyanate sind 3(4)-Isocyanatomethyl-1-methylcyclohexylisocyanat
(IMCI) und Isophorondiisocyanat.
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Monomere, Oligomere und Polymere
können
alle als die Verbindung verwendet werden, die mit Isocyanatgruppen
reagieren können.
Solche Verbindungen enthalten reaktive Gruppen, die eine chemische
Bindung mit Isocyanatgruppen bilden können.
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Beispiele geeigneter reaktiver Gruppen
sind Alkohol- und Amingruppen.
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Beispiele geeigneter Verbindungen
sind Hydroxyethyl(meth)acrylat, Hydroxy(C2-C12)alkylvinylether, 4-Hydroxybutyl(meth)acrylat,
Aminopropylvinylether, Aminoalkylvinylether, Aminopropyl-tri(m)ethoxysilan
und Aminoalkyltrialkoxysilan.
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Bevorzugt wird das Diisocyanat, beispielsweise
IMCI, mit einem selektiven Katalysator kombiniert, wodurch keine
Kettenverlängerung
oder Vernetzung stattfindet.
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Als der Katalysator kann von einem
ionogenen Metallkomplex mit austauschbaren Gegenionen Gebrauch gemacht
werden, der auf einem metallischen Element jeglicher der Gruppen
III, IV oder VII des Periodensystems beruht. Beispiele geeigneter
Katalysatoren sind Titan(IV)butoxid, Zirkonium(IV)acetylacetonat, Zirkonium(IV)butoxid,
Zinn(IV)acetat, Mangan(III)acetylacetonat, Titan(IV)isopropoxid,
Zirkonium(IV)2-ethylhexanoat und Zinn(IV)chlorid.
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Die nicht-modifizierten und modifizierten
Polymere gemäß der Erfindung
können
sehr breit gefächert in
technisch unterschiedlichen Gebieten, sowohl in Wärmehärtungs-
als auch in Thermoplastanwendungen, verwendet werden.
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Die Erfindung betrifft auch eine
Zusammensetzung, welche das Kondensationspolymer und/oder das modifizierte
Kondensationspolymer gemäß der Erfindung,
einer aktiven Substanz bzw. Wirkstoff und ein Polymer umfaßt, sowie
ein Verfahren zum Einschließen
einer aktiven Substanz in ein Objekt, welches mindestens eine Polymerzusammensetzung
umfaßt,
indem das Objekt mit der aktiven Substanz in Kontakt gebracht wird. Spezieller
betrifft die Erfindung das Färben
von Polymerfasern in einem Bad, welches eine Lösung eines Farbstoffes enthält, in welchem
der Farbstoff, in diesem Fall die aktive Substanz, in die Faser
eindringt.
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Ein Nachteil der derzeit angewendeten
Verfahren ist, daß die
aktive Substanz mit Schwierigkeit in das Polymerobjekt absorbiert
wird. Es ist beispielsweise nicht wirklich möglich, Polypropylenfasern zu
färben,
da der Farbstoff nicht oder nur unter großer Schwierigkeit in die Polypropylenfaser
eindringt. Überraschenderweise
wurde nun festgestellt, daß die
aktive Substanz sehr gut absorbiert wird, wenn das Objekt aus einer
Polymerzusammensetzung besteht, welche das Kondensationspolymer
gemäß der Erfindung
mit End- oder seitenständigen
Gruppen umfaßt,
die mit dem Polymer kompatibel sind.
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Ein weiterer Vorteil ist, daß neue Kombinationen
von aktiven Substanzen und Polymeren möglich geworden sind, da aktive
Substanzen, die nicht oder überhaupt
nicht in den Kunststoff selbst absorbiert werden, in die Kunststoffzusammensetzung
absorbiert werden, welche das (modifizierte) Kondensationspolymer
gemäß der Erfindung
enthält.
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Die Erfindung eröffnet neue, überraschende
Möglichkeiten.
Es ist beispielsweise für
eine hochwirksame aktive Substanz möglich, welche die Verarbeitung
der Kunststoffzusammensetzung in das Teil nicht übersteht – beispielsweise da die aktive
Substanz sich bei den während
der Verarbeitung vorherrschenden Temperaturen zersetzt – nach der
Verarbeitung in die Zusammensetzung eingeschlossen zu werden.
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Um eine Kompatibilität der End-
oder Anhangsgruppen des Kondensationspolymers gemäß der Erfindung
herbeizuführen,
können
die Gruppen wie vorstehend in dieser Anmeldung beschrieben modifiziert
werden.
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Aktive Substanzen, die in dem Verfahren
gemäß der Erfindung
verwendet werden können,
sind beispielsweise Antistatika, Haftmittel, Geruchsstoffe, feuerfeste
Mittel, Flammschutzmittel, Antioxidantien, UV-Stabilisatoren und
Farbstoffe. Bevorzugt wird Verwendung von Farbstoffen gemacht. Beispiele
geeigneter Arten von Farbstoffen sind Azo-, Azin-, Perinon-, Anthrachinon-,
Xanthen-, Phthalocyanin-, Triarylmethan-, Indophenol-, Cumarin-
und Diazomethanfarbstoffe. Gemische von Farbstoffen sind auch geeignet.
Kriterien in der Auswahl des Farbstoffes sind beispielsweise die
erwünschte
Farbe und die thermische und UV-Beständigkeit des Farbstoffes.
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Durch die Verwendung des Verfahrens
gemäß der Erfindung
kann die aktive Substanz in Teilen aus vielen Kunststoffarten eingeschlossen
werden. Thermoplaste, wärmehärtbare Kunststoffe
als auch Gummis sind geeignet. Die Erfindung ist sowohl für Homo-
als auch Copolymere geeignet. Es können auch Kunststoffgemische
verwendet werden. Beispiele geeigneter Kunststoffe sind Polyolefine,
wie Hochdruckpoly-ethylen (LDPE), Niederdruckpolyethylen (HDPE),
VLDPE, LLDPE, Polypropylen (PP), was PP-Homopolymere und PP-Copolymere
wie statistische Ethylen/Propylencopolymere und PP-Blockcopolymere
mit einer Ethylen/Propylenphase einschließt, Vinylpolymere, Styrolpolymere,
Acrylpolymere, Fluor-enthaltende Polymere, Polyamide, Polycarbonate,
Polyoxyalkylene, Polyimide, Polybenzimidazole, Polyphenylenoxide,
Polyacrylnitrile, Polyester, Phenolformaldehyde, Aminokunststoffe,
Epoxyharze, Polyurethane, Styrolbutadienkautschuk, Butylkautschuk,
Chlorobutylkautschuk, Chloroprenkautschuk, Nitritkautschuk, Butadienkautschuk,
Isoprenkautschuk, Ethylen-Propylenkautschuke (EPM, Ethylen-Propylen-Monomer,
und EPDM, Ethylen-Propylen-Dien-Monomer), Silikonkautschuke, Urethankautschuke,
Acrylatkautschuke, Fluor-enthaltende Kautschuke und/oder Cyclopentenkautschuke.
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Bevorzugt wird das Kondensationspolymer
gemäß der Erfindung
in einer Menge von 10 Gew.-% oder weniger, mehr bevorzugt in einer
Menge von 5 Gew.-% oder weniger, hinsichtlich des Gesamtgewichts
der Zusammensetzung verwendet.
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In dem Verfahren gemäß der Erfindung
kann das geformte Kunststoffteil auf verschiedene Weisen in Kontakt
mit der aktiven Substanz gebracht werden. Es ist beispielsweise
möglich,
das Teil einzutauchen oder es mit einer flüssigen aktiven Substanz zu
beschichten oder das geformte Teil auf diese Weise mit einer Lösung, einer
Schmelze oder einer Emulsion der aktiven Substanz zu behandeln.
Es ist auch vorstellbar, daß ein Teil
mit einer gasförmigen
aktiven Substanz oder mit einer aktiven Substanz in festem Zustand
in Kontakt gebracht wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Verfahren, in dem ein Polyolefin, mehr bevorzugt
Polypropylen, als das Polymer in der Polymerzusammensetzung des
Teils verwendet wird.
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Solche Teile können mit der Hilfe des Verfahrens
gemäß der Erfindung
sehr gut bedruckt werden, ohne daß die Oberfläche des
Teils einer speziellen Behandlung, wie eine Coronabehandlung, unterworfen
werden muß.
Solche Teile können
auch sehr gut gefärbt
werden, indem sie in ein Bad eingetaucht werden, welches eine Farbstofflösung enthält. Auf
diese Weise können
Teile aus einem Polyolefin mit sehr kräftigen, intensiven Farben erhalten
werden, wohingegen dies mit den bekannten Verfahren nicht erreicht
werden kann, oder unter großer
Schwierigkeit erreicht werden kann.
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Die Vorteile der Erfindung werden
besonders offensichtlich, wenn das Verfahren gemäß der Erfindung für das Färben von
Fasern, speziell Polypropylenfasern, verwendet wird.
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Im speziellen beinhaltet das Färben von
Fasern, speziell Polypropylenfasern, gemäß der bekannten Verfahren Probleme
in Verbindung mit der geringen Absorption der Farbstoffe in die
Fasern. Es ist nicht möglich,
die Oberfläche
der Fasern zu modifizieren, um die Absorption des Farbstoffes zu
verbessern, wie das Ätzen
der Faseroberfläche,
da diese Modifikationen der Fasern allgemein die mechanischen Eigenschaften
der Fasern, wie Reißfestigkeit
und Steifigkeit, nachteilig beeinflussen.
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Fasern, die mit der Hilfe des Verfahrens
gemäß der Erfindung
angefärbt
werden, können
leuchtende, kräftige
Farben aufweisen, und es gibt keine Probleme mit den mechanischen
Eigenschaften der Fasern.