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Hintergrund der Erfindung
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Zelluläre Wechselwirkungen, die während einer
Immunantwort auftreten, werden durch Mitglieder von zahlreichen
Familien von Zelloberflächenrezeptoren
gesteuert, eingeschlossen die Tumornecrosefaktor-Rezeptor-Familie
(TNFR-Familie). Die TNFR-Familie besteht aus einer Anzahl integraler
Membran-Glykoproteinrezeptoren, von denen viele in Verbindung mit
ihren jeweiligen Liganden Wechselwirkungen zwischen verschiedenen
hematopoietischen Zelllinien steuern (Smith et al, The TNF Receptor
Superfamily of Cellular and Viral Proteins: Activation, Costimulation
and Death, 76: 959–62,
1994; Cosman, Stem Cells 12: 440–55, 1994).
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Ein solcher Rezeptor ist der TACI,
der Transmembranaktivator und CAML-Interactor (von Bülow und Bram,
Science 228: 138–41,
1997, wie auch die WIPO-Veröffentlichung
WO 98/39361). Bei dem TACI handelt es sich um einen membrangebundenen
Rezeptor mit einer extrazellulären
Domäne,
enthaltend zwei cystein-reiche Pseudo-Repeats, eine Transmembrandomäne und eine
cytoplasmatische Domäne,
die mit dem CAML wechselwirkt (Calciummodulator und Cyclophilin-Ligand),
einem integralen Membranprotein, das auf intrazellulären Vesikeln
angeordnet ist, bei dem es sich um einen Co-Induktor der NF-AT-Aktivierung
handelt, wenn es in Jurkat-Zellen überexprimiert
ist. Der TACI ist mit B-Zellen und einer Untergruppe von T-Zellen
assoziiert. Von Bülow
und Bram (ibid.) berichten, dass der Ligand für den TACI nicht bekannt ist.
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Es wurde gefunden, dass die Polypeptide
der vorliegenden Erfindung, eine TACI-Isoform mit nur einem cystein-reichen
Pseudo-Repeat (BR43x2), TACI und ein verwandtes T-Zell-Protein,
BCMA (Gras et al., Int. Immunol. 17: 1093–106, 1995) an den TNF-Liganden
ztnf4 binden, auch bekannt als Neutrokin α (WIPO-Veröffentlichung WO 98/18921),
BlyS (Moore et al., Science, 285: 260–3, 1999), BAFF (Schneider
et al., J. Exp. Med. 189: 1747–56,
1999), Tall-1 (Shu et al., J. Leukoc. Biol. 65: 680–3, 1999)
oder THANK (Mukhopadhyay et al. J. Biol. Chem. 274: 15978–81, 1999).
Als solches wären
BR43x2, TACI und BCMA zum Steuern der Aktivität von ztnf4 und insbesondere
der Aktivierung von B-Zellen geeignet.
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In dieser Hinsicht stellt die vorliegende
Erfindung Proteine als therapeutische Mittel für die Modulation der Aktivität von ztnf4
oder anderen BR43x2-, TACI- oder BCMA-Liganden, verwandte Zubereitungen
und Verfahren wie auch andere Anwendungen bereit, die Fachleuten
aus den hier gegebenen Lehren ersichtlich sein werden.
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Dementsprechend stellt in einem ersten
Aspekt die Erfindung bereit die Verwendung einer Verbindung bei
der Herstellung eines Medikaments zum Inhibieren der ztnf4-Aktivität in einem Säuger, worin
die Verbindung ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus: a) einem Polypeptid, umfassend
die extrazelluläre
Domäne
von BR43x2; b) einem löslichen
Polypeptid, umfassend die extrazelluläre Domäne von TACI; c) einem Polypeptid,
umfassend die extrazelluläre
Domäne
von BCMA; d) einem Polypeptid, umfassend die Sequenz der SEQ ID
Nr. 10; e) einem Antikörper
oder Antikörperfragment,
der bzw. das spezifisch an ein Polypeptid der SEQ ID Nr. 2 bindet;
f) einem Antikörper
oder Antikörperfragment,
der bzw. das spezifisch an ein Polypeptid der SEQ ID Nr. 4 bindet;
g) einem Antikörper
oder Antikörperfragment,
der bzw. das spezifisch an ein Polypeptid der SEQ ID Nr. 6 bindet;
h) einem Antikörper
oder Antikörperfragment,
der bzw. das spezifisch an ein Polypeptid der SEQ ID Nr. 8 bindet;
i) einem Antikörper
oder Antikörperfragment,
der bzw. das spezifisch an ein Polypeptid der SEQ ID Nr. 10 bindet;
k) einem Polypeptid der SEQ ID Nr. 4; 1) den Aminosäureresten
1-166 der SEQ ID NR. 6; und m) den Aminosäureresten 1-150 der SEQ ID
Nr. 8.
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In einer Ausführungsform stellt die Verbindung
ein Fusionsprotein dar, bestehend aus einem ersten Teil und einem
zweiten Teil, verbunden über
eine Peptidbindung, wobei der erste Teil ein Polypeptid umfasst, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus: a) einem Polypeptid, umfassend die Sequenz
der SEQ ID Nr. 8; b) einem Polypeptid, umfassend die Aminosäurereste
25-58 der SEQ ID Nr. 2; c) einem Polypeptid, umfassend die Aminosäurereste
34-66 der SEQ ID Nr. 6; d) einem Polypeptid, umfassen die Aminosäurereste
71-104 der SEQ ID Nr. 6; e) einem Polypeptid, umfassen die Aminosäurereste
25-104 der SEQ ID Nr. 6; f) einem Polypeptid, umfassen die Aminosäurereste
8-37 der SEQ ID Nr. 8; g) einem Polypeptid, umfassend die Aminosäurereste
41-88 der SEQ ID
Nr. 8; h) einem Polypeptid, umfassend die Aminosäurereste 8-88 der SEQ ID Nr.
8; und der zweite Anteil ein weiteres Polypeptid umfasst. In einer
anderen Ausführungsform
umfasst der erste Teil weiterhin ein Polypeptid, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus: a) den Aminosäureresten 59-120 der SEQ ID
Nr. 2; b) den Aminosäureresten
105-166 der SEQ ID Nr. 6; und c) den Aminosäureresten 89-150 der SEQ ID
Nr. 8. In einer anderen Ausführungsform
ist der erste Teil ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus: a) einem Polypeptid, umfassend die
extrazelluläre
Domäne
von BR43x2; b) einem Polypeptid, umfassend die extrazelluläre Domäne von TACI;
und c) einem Polypeptid, umfassen die extrazelluläre Domäne von BCMA.
In einer verwandten Ausführungsform
ist der erste Anteil ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus: a) einem Polypeptid der SEQ ID Nr.
4; b) den Aminosäureresten
1-154 der SEQ ID Nr. 6; und e) den Aminosäureresten 1-48 der SEQ ID Nr.
B. In einer anderen, verwandten Ausführungsform ist der zweite Anteil
ein konstanter Bereich einer schweren Kette eines Immunglobulins.
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In einer anderen Ausführungsform
ist der Antikörper
oder das Antikörperfragment
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus: a) einem polyklonalen Antikörper; b)
einem monoklonalen Antikörper
der Maus; e) einem humanisierten Antikörper, abgeleitet aus b); und
d) einem mensch lichen monoklonalen Antikörper. In einer verwandten Ausführungsform
ist das Antikörperfragment
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus F(ab'), Fab', Fab, Fv, scFv. In einer anderen Ausführungsform
handelt es sich bei dem Säuger
um einen Primaten.
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Bei einer anderen Ausführungsform
ist die ztnf4-Aktivität
mit B-Lymphozyten assoziiert. In einer anderen, verwandten Ausführungsform
ist die ztnf4-Aktivität
mit aktivierten B-Lymphozyten assoziiert. Bei noch einer anderen
Ausführungsform
ist die ztnf4-Aktivität
mit ruhenden B-Lymphozyten
assoziiert. Bei einer anderen Ausführungsform ist die ztnf4-Aktivität mit der
Antikörperproduktion
assoziiert. Bei einer verwandten Ausführungsform ist die Antikörperproduktion
mit einer Autoimmunerkrankung assoziiert. Bei einer verwandten Ausführungsform
handelt es sich bei der Autoimmunerkankung um den systemischen Lupus
erythematodes, die Myasthenia gravis, die Multiple Sklerose oder
die rheumatoide Arthritis. Bei einer anderen Ausführungsform
ist die ztnf4-Ativität
mit Asthma, Bronchitis oder Emphysemen assoziiert. Bei noch einer
anderen Ausführungsform
ist die ztnf4-Aktivität
mit dem Nierenversagen im Endstadium assoziiert. Bei noch einer
anderen Ausführungsform
ist die ztnf4-Aktivität
mit einer Nierenerkrankung assoziiert. Bei einer verwandten Ausführungsform handelt
es sich bei der Nierenerkrankung um die Glomerulonephritis, Vasculitis,
Nephritis oder Pyelonephritis. Bei noch einer anderen Ausführungsform
ist die Nierenerkrankung mit Nierenneoplasmen, multiplen Myolomen,
Lymphomen, der leichten Kettenneuropathie oder der Amyloidose assoziiert.
Bei einer anderen Ausführungsform
ist die ztnf4-Aktivität
mit Effektor-T-Zellen assoziiert. Bei einer verwandten Ausführungsform
ist die ztnf4-Aktivität
mit dem Moderieren oder Modulieren einer Immunantwort assoziiert.
Bei noch einer anderen Ausführungsform
ist die Aktivität
mit der Immunsuppresison assoziiert. Bei noch einer anderen Ausführungsform
ist die Immunsuppression mit der Transplantatabstoßung, mit
Graft-versus-Host-Erkrankungen oder Entzündungen assoziiert. Bei noch
einer anderen Ausführungsform
ist die Aktivität
mit Autoimmunerkrankungen assoziiert. Bei einer verwandten Ausführungsform
handelt es sich bei der Autoimmunerkrankung um den Insulin-abhängigen Diabetes
Mellitus oder Morbus Crohn. Bei einer anderen Ausführungsform
ist die ztnf4-Aktivität
mit Entzündungen
assoziiert. Bei einer verwandten Ausführungsform ist die Entzündung assoziiert
mit Gelenkschmerzen, Schwellungen, Anämie oder dem septischen Schock.
In einem anderen Aspekt stellt die Erfindung bereit ein Verfahren
zur Herstellung eines Medikaments zum Inhibieren des Eingreifens
von ztnf4 in den BR43x2-, TACI- oder BCMA-Rezeptor, welches Medikament
eine Menge einer Verbindung wie oben beschrieben umfasst. In einer
anderen Ausführungsform
ist das BR43x2-, TACI- oder BCMA-Rezeptor/Ligand-Eingreifen mit
B-Lymphozyten assoziiert. Bei einer anderen verwandten Ausführungsform
ist das BR43x2-, TACI- oder BCMA-Rezeptor/Ligand-Eingreifen mit
aktivierten B-Lymphozyten assoziiert. Bei noch einer anderen Ausfüh rungsform
ist das BR43x2-, TACI- oder BCMA-Rezeptor/Ligand-Eingreifen mit
ruhenden B-Lymphozyten
assoziiert.
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Bei einer anderen Ausführungsform
ist das BR43x2-, TACI- oder BCMA-Rezeptor/Ligand-Eingreifen mit
der Antikörperproduktion
assoziiert. Bei einer verwandten Ausführungsform ist die Antikörperproduktion
mit einer Autoimmunerkrankung assoziiert. Bei einer verwandten Ausführungsform
handelt es sich bei der Autoimmunerkrankung um den systemischen
Lupus erythematodes, die Myasthenia gravis, Multiple Sklerose oder die
rheumatoide Arthritis. Bei einer anderen Ausführungsform ist das BR43x2-,
TACI- oder BCMA-Rezeptor/Ligand-Eingreifen mit Asthma, Bronchitis
oder Emphysemen assoziiert. Bei noch einer anderen Ausführungsform
ist das BR43x2-, TACI- oder BCMA-Rezeptor/Ligand-Eingreifen mit
dem Nierenversagen im Endstadium assoziiert. Bei noch einer anderen
Ausführungsform
ist das BR43x2-, TACI- oder BCMA-Rezeptor/Ligand-Eingreifen
mit einer Nierenerkrankung assoziiert. Bei einer verwandten Ausführungsform
handelt es sich bei der Nierenerkrankung um die Glomerulonephritis,
Vasculitits, Nephritis oder Pyelonephritis. Bei noch einer anderen
Ausführungsform
ist die Nierenerkrankung mit renalen Neoplasmen, multiplen Myelomen,
Lymphomen, der leichten Ketten-Neuropathie oder der Amyloidose assoziiert.
Bei noch einer anderen Ausführungsform
ist das BR43x2-, TACI- oder BCMA-Rezeptor/Ligand-Eingreifen mit
Effektor-T-Zellen assoziiert. Bei einer verwandten Ausführungsform
ist das BR43x2-, TACI- oder BCMA-Rezeptor/Ligand-Eingreifen mit
dem Moderieren oder Modulieren einer Immunantwort assoziiert. Bei
noch einer anderen Ausführungsform
ist die Aktivität mit
der Immunsuppression assoziiert. Bei noch einer anderen Ausführungsform
ist die Immunsuppression mit Transplantatabstoßung, Graft-versus-Host-Erkrankungen
oder Entzündungen
assoziiert. Bei einer anderen Ausführungsform ist die Aktivität mit Autoimmunerkrankungen
assoziiert. Bei einer verwandten Ausführungsform handelt es sich
bei der Autoimmunerkrankung um den Insulin-abhängigen Diabetes mellitus oder
Morbus Crohn. Bei einer anderen Ausführungsform ist das BR43x2-,
TACI- oder BCMA-Rezeptor/Ligand-Eingreifen mit Entzündungen
assoziiert. In einer verwandten Ausführungsform ist die Entzündung mit
Gelenkschmerzen, Schwellungen, Anämie oder dem septischen Schock
assoziiert.
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In einem anderen Aspekt stellt die
Erfindung ein isoliertes Polynukleotidmolekül bereit, kodierend ein Polypeptid
der SEQ ID Nr. 2. Ebenfalls bereitgestellt wird ein isoliertes Polynukleotidmolekül der SEQ
ID Nr. 1. In einer verwandten Ausführungsform wird ein Expressionsvektor
bereitgestellt, umfassend die folgenden, operativ miteinander verbundenen
Elemente: einen Transkriptionspromoter, ein wie oben beschriebenes
Polynukleotidmolekül
und einen Transkriptionsterminator. In einer anderen Ausführungsform
umfasst der Expressionsvektor zusätzlich eine sekretorische Sequenz
für das
Eingreifen von Rezeptor/Ligand, operativ verbunden mit dem Polynukleotidmolekül. Ebenfalls
bereitgestellt wird eine kultivierte Zelle, in die ein wie oben
beschriebener Expressionsvektor eingeführt worden ist, worin die kultivierte
Zelle das von dem Polynukleotidsegment kodierte Polypeptid exprimiert.
Die Erfindung stellt weiterhin bereit ein Verfahren zur Erzeugung
eines Polypeptids, umfassend: Kultivieren einer Zelle, in die ein
wie oben beschriebener Expressionsvektor eingeführt worden ist, wodurch die
Zelle das von dem Polynukleotidmolekül kodierte Polypeptid exprimiert,
und Rückgewinnen
des exprimierten Polypeptids. Die Erfindung stellt außerdem bereit
ein isoliertes Polypeptid mit der Sequenz der SEQ ID Nr. 2. In einer
verwandten Ausführungsform
befindet sich das Polypeptid in Kombination mit einem pharmazeutisch
annehmbaren Träger.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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1 zeigt
eine mehrfache Aminosäuresequenzausrichtung
bzw. ein mehrfaches Aminosäuresequenzalignment
zwischen BR43x2, TACI (von Bülow
und Bram, ibid.) (SEQ ID Nr. 8), BCMA (Gras et al., ibid) (SEQ ID
Nr. 6) und BR43x1 (SEQ ID Nr. 9). Die cystein-reichen Pseudo-Repeats und die Transmembrandomäne sind
angemerkt.
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2 zeigt
eine Scatchard-Plot-Analyse der Bindung von löslichem I125-ztnf4
an TACI und BCMA, exprimiert von stabilen BHK-Transfektanten.
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3a zeigt,
dass ztnf4 menschliche B-Lymphozyten zum Proliferieren und zur Sekretion
von Immunglobulin co-aktiviert.
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3b zeigt
in Überständen gemessene
Level an IgM und IgG, erhalten aus mit löslichem ztnf4 stimulierten
B-Zellen in Anwesenheit von IL-4 oder IL-4 + IL-5 nach neun Tagen
in Kultur.
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4 zeigt
menschliche B-Zellen des peripheren Blutes, stimuliert mit löslichem
ztnf4 oder Kontrollprotein (Ubiquitin) in Anwesenheit von IL-4 für fünf Tage
in vitro. Gereinigtes TACI-Ig, BCMA-Ig und Fc zur Kontrolle wurden
auf die Inhibition der ztnf4-spezifischen Proliferation getestet.
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5a zeigt
die Ergebnisse aus ztnf4-transgenen Tieren, die die charakteristischen
Merkmale des SLE entwickelt hatten.
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5b zeigt
Lymphknoten-, Milz- und Thymuszellen aus ztnf4-transgenen Tieren,
gefärbt
mit Antikörpern
gegen CD5, CD4 und CD(.
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5c zeigt
Gesamt-IgM-, -IgG- und -IgE-Level in Serum aus transgenen ztnf4-Tieren
im Alter von 6 bis 23 Wochen.
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5d zeigt
die Amyloidablagerungen und verdickten Mesangien von Glomeruli,
die in Nierenschnitten aus ztnf4-transgenen Tieren identifiziert
wurde.
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5e zeigt
Effektor-T-Zellen in ztnf4-transgenen Mäusen.
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6a und b zeigen erhöhte ztnf4-Level in Serum, erhalten
von ZNBWF1-Mäusen
und MRL/1pr/1pr-Mäusen,
die mit der Entwicklung des SLE korrelieren.
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7 zeigt
den Prozentsatz der NZBWF1-Mäuse,
die im Verlauf der Untersuchung eine Proteinurie entwickeln.
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8 zeigt
Anti-dsDNS-Level mittels ELISA aus ztnf4-trangsenen Mäusen und
Wurfgenossen als Kontrolle, im Vergleich zu Serum aus ZNBWF1- und
MRL/1pr/1pr-Mäusen.
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Diese und andere Aspekte der Erfindung
werden unter Bezugnahme auf die folgende detaillierte Beschreibung
ersichtlich.
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Genaue Beschreibung der
Erfindung
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Vor Beschreibung der Erfindung könnte es
für ein
Verständnis
derselben hilfreich sein, Definitionen bestimmter Ausdrücke, die
im Folgenden verwendet werden sollen, darzustellen:
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Affinitätsmarker: wird hierin verwendet,
um ein Polypeptidsegment zu bezeichnen, das an ein zweites Polypeptid
angeheftet werden kann, um für
die Reinigung oder Detektion des zweiten Polypeptids zu sorgen oder
Stellen für
die Anheftung des zweiten Polypeptids an ein Substrat bereitzustellen.
Im Allgemeinen kann jedes Peptid oder Protein, für das ein Antikörper oder
ein anderes spezifisches Bindungsmittel verfügbar ist, als Affinitätsmarker
verwendet werden. Affinitätsmarker
schließen
eine Polyhistidinfolge, Protein A (Nilsson et al., EMBO J. 4: 1075,
1985; Nilsson et al., Methods Enzymol. 198: 3, 1991), die Glutathion-S-Transferase (Smith
und Johnson, Gene 67: 31, 1988), in Glu-Glu-Affinitätsmarker
(Grussenmeyer et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82: 7952–4, 1985),
die Substanz P, FlagTM-Peptid (Hopp et al.,
Biotechnology 6: 1204–10,
1988), Streptavidin-Binduttgspeptide oder ein anderes antigenisches
Epitop oder eine Bindungsdomäne
ein (siehe im Allgemeinen Ford et al., Protein Expression and Purification
2: 95–107,
1991). Affinitätsmarker
kodierende DNS' sind
von kommerziellen Herstellern erhältlich (beispielsweise Phamacia
Biotech, Piscataway, NJ).
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Allelische Variante: Jede von zwei
oder mehr alternativen Formen eines Gens, die denselben chromosomalen
Ort besetzt. Allelische Variationen entstehen natürlich über Mutation
und können
zu einem phenotypischen Polymorphismus innerhalb von Populationen
führen.
Genmutationen können
still sein (d. h. keine Änderung
im kodierten Polypeptid) oder können
Polypeptide mit einer geänderten
Aminosäuresequenz
kodieren. Der Ausdruck „allelische
Variante" wird hierin
auch benutzt, um ein Protein zu bezeichnen, das von der allelischen
Variante eines Gens kodiert wird. Ebenfalls umfasst ist dasselbe
Protein aus derselben Spezies, das sich von einer Referenzaminosäuresequenz
aufgrund der allelischen Variation unterscheidet. Die allelische Variation
bezieht sich auf die natürlicherweise
auftretenden Unterschiede zwischen Individuen hinsichtlich der Gene,
die ein gegebenes Protein kodieren.
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aminoterminal und carboxyterminal:
werden hierin verwendet, um Positionen innerhalb eines Polypeptids
und Proteins zu bezeichnen. Wo es der Kontext gestattet, werden
diese Ausdrücke
unter Bezugnahme auf eine spezielle Sequenz oder einen Teil eines
Polypeptids oder Proteins genutzt, um die Nähe oder relative Position zu
bezeichnen. Beispielsweise ist eine bestimmte Sequenz, die carboxyterminal
bezüglich
einer Bezugssequenz in einem Protein angeordnet ist, proximal zum
Carboxy-Terminus der Referenzsequenz angeordnet, befindet sich jedoch
nicht notwendigerweise am Carboxy-Terminus des vollständigen Proteins.
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Komplement/Anti-Komplement-Paar:
bezeichnet nicht identische Einheiten, die ein nicht kovalent assoziiertes,
stabiles Paar unter geeigneten Bedingungen bilden. Beispielsweise
sind Biotin und Avidin (oder Streptavidin) prototypische Elemente
eines Komplement/Anti-Komplement-Paars.
Andere beispielhafte Komplement/Anti-Komplement-Paare schließen Rezeptor/Liganden-Paare, Antikörper/Antigen-
(oder Hapten oder Epitop)-Paare, Sense/Antisense-Polynukleotidpaare
und dergleichen ein. Wo die anschließende Dissoziation des Komplement/Anti-Komplement-Paares erwünscht ist,
weist das Komplement/Anti-Komplement-Paar vorzugsweise eine Bindungsaffinität von < 10–9 M
auf.
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Contig: bezeichnet ein Polynukleotid,
das eine kontinuierliche Folge einer identischen oder komplementären Sequenz
zu einem anderen Polynukleotid aufweist. Von fortlaufenden Sequenzen
wird gesagt, dass diese mit einer gegebenen Folge einer Polynukleotidsequenz
entweder in ihrer Gesamtheit oder entlang eines Teilstückes des
Polynukleotids überlappen.
Beispielsweise sind repräsentative
Contigs für
die Polynukleotidsequenz 5'-ATGGCTTAGCTT-3' 5'-TAGCTTgagtct-3' und 3'-gtcgacTACCGA-5'.
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Komplemente von Polynukleotidmolekülen: bezeichnen
Polynukleotidmoleküle
mit einer komplementären
Basensequenz und umgekehrter Orientierung im Vergleich zu einer
Referenzsequenz. Beispielsweise ist die Sequenz 5'-ATGCACGGG-3' komplementär zu 5' CCCGTGCAT-3'.
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Degenerierte Nukleotidsequenz oder
degenerierte Sequenz: bezeichnete eine Sequenz an Nukleotiden, die
eines oder mehrere degenerierte Codons umfasst (im Vergleich zu
einem Referenzpolynukleotidmolekül,
das ein Polypeptid kodiert). Degenerierte Codons enthalten andere
Triplets von Nukleotiden, kodieren jedoch denselben Aminosäurerest
(beispielsweise kodieren die Triplets GAU und GAC jeweils Asp).
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Expressionsvektor: ein DNS-Molekül, linear
oder zirkulär,
das ein Segment umfasst, kodierend ein interessierendes Polypeptid,
operativ verbunden mit weiteren Segmenten, die für dessen Transkription sorgen. Solche
weiteren Segmente können
Promotor- und Terminatorsequenzen umfassen, wie auch wahlweise einen oder
mehrere Replikationsursprünge,
eine oder mehrere selektierbare Marker, einen Enhancer, ein Polyadenylierungssignal
und dergleichen. Expressionsvektoren werden allgemein von Plasmid-
oder viraler DNS abgeleitet oder können Elemente von beiden enthalten.
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Eine Isoform bezieht sich auf unterschiedliche
Formen eines Proteins, die aus verschiedenen Genen oder aus demselben
Gen durch alternierendes Splicing erzeugt werden können. In
einigen Fällen
unterscheiden sich die Isoformen hinsichtlich ihrer Transportaktivität, der Expressionszeit
in der Entwicklung, der Gewebeverteilung, der Anordnung in der Zelle
oder einer Kombination dieser Eigenschaften.
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Ein isoliertes Polypeptid bezeichnet,
dass das Polynukleotid aus seiner natürlichen genetischen Umgebung
entfernt worden ist und somit frei ist von anderen äußeren oder
unerwünschten
kodierenden Sequenzen, und damit in einer Form vorliegt, geeignet
für die
Anwendung in gentechnischen Proteinproduktionssystem. Solche isolierten
Moleküle
sind diejenigen, die aus ihrer natürlichen Umgebung abgetrennt
sind, und schließen
cDNS und genomische Klone ein. Isolierte DNS-Moleküle der vorliegenden Erfindung
sind frei von anderen Genen, mit denen sie üblicherweise assoziiert sind,
können
jedoch natürlich
auftretende 5'-
und 3'-nicht translatierte
Bereiche wie Promoter und Terminatoren umfassen. Die Identifizierung
von assoziierten Bereichen wird dem Fachmann offensichtlich sein
(siehe beispielsweise Dynan und Tijan, Nature 316: 774–78, 1985).
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Ein isoliertes Polypeptid oder Protein
ist ein Polypeptid oder Protein, das sich in einem anderen Zustand
als seiner natürlichen
Umgebung findet, wie getrennt von Blut und tierischem Gewebe. In
einer bevorzugten Form ist das isolierte Polypeptid im Wesentlichen
frei von anderen Polypeptiden, insbesondere anderen Polypeptiden
tierischen Ursprungs. Es ist bevorzugt, das Polypeptid in hoch gereinigter
Form, d. h. zu über 95%
rein, stärker
bevorzugt über
99% rein bereitzustellen. Wenn in diesem Zusammenhang verwendet, schließt der Ausdruck „isoliert" nicht die Anwesenheit
desselben Polypeptids in alternativen physikalischen Formen wie
Dimeren oder alternativ glykosylierten oder derivatisierten Formen
aus.
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Operativ verbunden: wenn auf Nukleotidsegmente
angewandt, zeigt der Ausdruck „operativ
verbunden" an, dass
die Segmente so angeordnet sind, dass sie zusammen bzw. konzertiert
hinsichtlich der intendierten Zwecke funktionieren, beispielsweise
beginnt die Transkription im Promoter und schreitet durch das kodierende
Segment zum Terminator hin fort.
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Ortholog: bezeichnet ein Polypeptid
oder Protein, erhalten aus einer Spezies, bei dem es sich um das funktionale
Gegenstück
zu einem Polypeptid oder Protein aus einer anderen Spezies handelt.
Sequenzunterschiede unter Orthologen sind das Ergebnis der Speziesbildung.
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Polynukleotid: bezeichnet ein einzel-
oder doppelsträngiges
Polymer von Desoxyribonukleotid- oder Ribonukleotidenbasen, abgelesen
vom 5'- zum 3'-Ende. Die Polynukleotide
schließen
RNS und DNS ein und können
aus natürlichen
Quellen isoliert, in vitro synthetisiert oder aus einer Kombination
von natürlichen
und synthetischen Molekülen
hergestellt werden. Die Größen von
Polynukleotiden werden in Basenpaaren (abgekürzt „bp"), Nukleotiden („nt") oder Kilobasen („kb") angegeben. Wo es der Kontext gestattet,
können
die letzteren beiden Ausdrücke
Polynu kleotide beschreiben, die einzelsträngig oder doppelsträngig sind.
Wenn der Ausdruck auf doppelsträngige
Moleküle
angewandt wird, soll dieser die Gesamtlänge bezeichnen und ist als Äquivalent
zum Ausdruck „Basenpaare" zu verstehen. Der
Fachmann wird erkennen, dass die zwei Stränge eines doppelsträngigen Polynukleotids
sich leicht hinsichtlich der Länger
unterscheiden können
und dass die Enden derselben als Ergebnis der enzymatischen Spaltung
versetzt sein können.
Somit brauchen nicht alle Nukleotide in einem doppelsträngigen Polynukleotidmolekül gepaart
zu sein. Solche ungepaarten Enden werden im Allgemeinen eine Länge von
20 nt nicht überschreiten.
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Ein Polypeptid ist ein Polymer von
Aminosäureresten,
verbunden über
Peptidbindungen, sei es natürlich
oder synthetisch erzeugt. Polypeptide von weniger als etwa 10 Aminosäureresten
werden üblicherweise als „Peptide" bezeichnet.
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Ein Promoter bezeichnet ein Teil
eines Gens, enthaltend DNS-Sequenzen, die für die Bindung der RNS-Polymerase
und die Initiation der Transkription sorgen. Promotersequenzen finden
sich üblicherweise
jedoch nicht immer in den 5'-nicht
kodierenden Bereichen von Genen.
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Ein Protein ist ein Makromolekül, umfassend
eine oder mehrere Polypeptidketten. Ein Protein kann auch nicht
peptidische Komponenten wie Kohlenhydratgruppen enthalten. Kohlenhydrate
und andere nicht peptidische Substituenten können zu einem Protein durch
die Zelle, in der das Protein erzeugt wird, zugefügt werden
und werden mit dem Typus der Zelle variieren. Proteine werden hierin
hinsichtlich ihrer Aminosäurerückratstrukturen
definiert; Substituenten wie Kohlenhydratgruppen sind im Allgemeinen
nicht spezifiziert, können
jedoch trotzdem vorhanden sein.
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Rezeptor: ein zellassoziiertes Protein
oder eine Polypeptiduntereinheit eines solchen Proteins, die an ein
bioaktives Molekül
(den „Liganden") bindet und die
Wirkung des Liganden auf die Zelle vermittelt. Die Bindung von Ligand
an Rezeptor führt
zu einer Änderung
im Rezeptor (und in einigen Fällen
zur Rezeptormultimerisierung, d. h. Assoziierung von identischen
oder unterschiedlichen Rezeptoruntereinheiten), die zu Wechselwirkungen
zwischen der oder den Effektordomän(en) des Rezeptors und (einem)
anderen Molekülen)
in der Zelle führt.
Diese Wechselwirkungen führen
wiederum zu Änderungen
des Metabolismus der Zelle. Metabolische Ereignisse, die an Rezeptor/Ligand-Wechselwirkungen
gebunden sind schließen
die Gentranskription, die Phosphorylierung, die Dephosphorylierung,
die Zellproliferation, eine Erhöhung
der zyklischen AMP-Produktion,
die Mobilisierung von zellulärem
Calcium, die Mobilisierung von zellulärem Calcium, die Mobilisierung von
Membranlipiden, die Zelladhesion, die Hydrolyse von Inositollipiden
und die Hydrolyse von Phospholipiden ein. BR43x2 hat die Eigenschaften
eines TNF-Rezeptors, wie hierin detaillierter diskutiert.
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Sekretorische Signalsequenz: Eine
DNS-Sequenz, die ein Polypeptid (ein „sekretorisches Peptid") kodiert, das als
Komponente eines größeren Polypeptids
das größere Polypeptid
durch einen sekretorischen Stoffwechselweg einer Zelle dirigiert,
in der es synthetisiert wird. Das größere Polypeptid wird im Allgemeinen gespalten,
um das sekretorische Peptid zu entfernen, und zwar während des
Durchtritts durch den sekretorischen Stoffwechselweg.
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Löslicher
Rezeptor: ein Rezeptorpolypeptid, das nicht an eine Zellmembran
gebunden ist. Lösliche Rezeptoren
sind in meist üblicher
Weise Liganden-bindende Rezeptorpolypeptide, denen Transmembran-
und cytoplasmatische Domänen
fehlen. Lösliche
Rezeptoren können
zusätzliche
Aminosäurereste
umfassen, wie Affinitätsmarker,
die für
die Reinigung des Polypeptids sorgen oder Stellen für die Anheftung
des Polypeptids an ein Substrat bereitstellen. Viele Zelloberflächenrezeptoren
haben natürlich
auftretende lösliche
Gegenstücke,
die durch Proteolyse erzeugt oder aus alternativ gesplicten mRNS-Molekülen translatiert
werden. Man sagt, dass Rezeptorpolypeptide im Wesentlichen frei
von transmembranen und intrazellulären Polypeptidsegmenten sind,
wenn sie ihnen ausreichende Anteile dieser Segmente fehlen, um eine
Membranverankerung bzw. die Signaltransduktion bereitzustellen.
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Von Molekulargewichten und Längen von
Polymeren, die über
unpräzise
analytische Methoden bestimmt werden (beispielsweise die Gelelektrophorese),
ist zu verstehen, dass es sich um angenäherte Werte handelt. Wenn ein
solcher Wert als „in
etwa" X oder „ungefähr" X angegeben wird,
ist der angegebene Wert von X als auf ±10% akkurat zu verstehen.
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Alle hierin zitierten Literaturstellen
werden durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit aufgenommen.
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Die vorliegende Erfindung basiert
zum Teil auf der Entdeckung einer 1192 bp DNS-Sequenz (SEQ ID Nr. 1) und der entsprechenden
Polypeptidsequenz (SEQ ID Nr. 2), bei der es sich um eine Isoform
des Rezeptors TACI handelt. Die Isoform wurde mit BR43x2 bezeichnet.
Eine lösliche
Form von BR43x2 wird in SEQ ID Nr. 4 offenbart, das den löslichen
Rezeptor kodierende Polynukleotid in SEQ ID Nr. 3. Wie hierin detaillierter beschrieben
wird, wurden die den BR43x2-Rezeptor kodierenden Polynukleotide
und Polypeptide der vorliegenden Erfindung anfänglich über Signalfallenklonieren unter
Anwendung einer menschlichen RPMI-1788-Datenbank und des N- oder
C-terminal FLAG-gemarkerten, Biotin- oder FITC-gemarkerten Tumornekrosefaktorliganden
ztnf4 identifiziert, nun bekannt als Neutrokin α (WIPO WO98/18921), BlyS (Moore
et al., ibid.), BAFF (Schneider et al., ibid.), TALL-1 (Shu et al.,
ibid.) oder THANK (Mukhopadhyay et al., ibid.). Positive Pools wurden
mittels Ligandenbindung identifiziert, auf einzelne Klone zerlegt,
die cDNS isoliert und sequenziert. Ein Vergleich der BR43x2 abgeleiteten
Aminosäuresequenz
(wie in SEQ ID Nr. 2 dargestellt) mit den bekannten Tumornecrosefaktor-Rezeptoren
zeigte an, dass es sich bei BR43x2 um eine Isoform von TACI handelt
mit einem einzigen, schlecht konservierten, cystein-reichen Pseudo-Repeat.
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Strukturell ist die TNF-Rezeptorfamilie
gekennzeichnet durch einen extrazellulären Teil, bestehend aus einigen
Modulen, die historisch als „cystein-reiche
Pseudo-Repeats" bezeichnet werden.
Ein prototypisches Mitglied der TNFR-Familie weist vier dieser Pseudo-Repeats
auf, jeder etwa 29-43 Reste lang, einer direkt nach dem anderen.
Ein typischer Pseudo-Repeat weist 6 Cysteinreste auf. Sie werden
als Pseudo-Repeats bezeichnet, da sie, obwohl sie von einem gemeinsamen
Modul als Vorfahr abzustammen scheinen, sich nicht exakt wiederholen:
Die Pseudo-Repeats Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3 und Nr. 4 weisen charakteristische
Sequenzmerkmale auf, die sie voneinander unterscheiden. Die Kristallstruktur
des p55-TNF-Rezeptors hat gezeigt, dass jeder Pseudo-Repeat einer
Faltungsdomäne
entspricht und dass alle vier Pseudo-Repeats in dieselbe Tertiärstruktur
gefaltet sind, zusammengehalten intern über Disulfidbindungen.
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TACI enthält zwei cystein-reiche Pseudo-Repeats
(von Bülow
und Bram, ibid.), von denen der erste bezüglich seiner Struktur bei anderen
Mitgliedern der TNF-Rezeptorfamilie konserviert ist und der zweite
weniger konserviert ist. Der BR43x2-Isoform der vorliegenden Erfindung
fehlt der erste cystein-reiche Pseudo-Repeat von TACI und sie behält nur den
zweiten, weniger konservierten Repeat bei.
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Eine Sequenzanalyse einer abgeleiteten
Aminosäuresequenz
von BR43x2, wie sie in SEQ ID Nr. 2 dargestellt ist, zeigt die Anwesenheit
eines reifen Proteins mit einer extrazellulären Domäne (die Reste 1-120 der SEQ
ID Nr. 2), die einen cystein-reichen Pseudo-Repeat (Reste 25-58
der SEQ ID Nr. 2) enthält,
eine Transmembrandomäne
(Reste 121-133 der SEQ ID Nr. 2) und einer cytoplasmatischen Domäne (Reste 134-247
der SEQ ID Nr. 2) an. Der cystein-reiche Pseudo-Repeat von BR43x2 weist sechs konservierte
Cysteinreste (die Reste 25, 40, 43, 47, 54 und 58 der SEQ ID Nr.
2), einen konservierten Asparaginsäurerest (Rest 34 der SEQ ID
Nr. 2) und zwei konservierte Leucinreste (die Reste 36 und 37 der
SEQ ID Nr. 2) auf und ist zu 46% mit dem ersten cystein-reichen
Pseudo-Repeat von TACI (SEQ ID Nr. 6) und zu 35% mit dem cystein-reichen
Pseudo-Repeat von BCMA (SEQ ID Nr. 8) (
1) identisch. Der cystein-reiche Pseudo-Repeat lässt sich
durch das folgende Motiv darstellen:
worin C den Aminosäurerest
Cystein, Q Glutamin, E Glutaminsäure,
K Lysin, N Asparagin, R Arginin, D Asparinsäure, H Histidin, S Serin, Y
Tyrosin, F Phenylalanin, W Tryptophan, L Leucin, I Isoleucin, V
Valin und X jeden natürlich
auftretenden Aminosäurerest,
ausgenommen Cystein, darstellt. Die Aminosäurereste in eckigen Klammern „[]" zeigen die gestattete
Aminosäurevariation
an dieser Position an. Die Anzahl in den Klammern „{}" zeigt die Anzahl
der gestatteten Aminosäurereste
an dieser Position an.
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Die vorliegende Erfindung stellt
außerdem
lösliche
Polypeptide von 32-40 Aminosäureresten
Länge bereit,
wie sie in der SEQ ID Nr. 10 dargestellt sind.
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Der lösliche BR43x2-Rezeptor, wie
durch die Reste 1-120 der SEQ ID Nr. 4 dargestellt, enthält einen cystein-reichen
Pseudo-Repeat (die Reste 25-58 der SEQ ID Nr. 4) und ihm fehlen
die Transmembran- und cytoplasmatische Domäne von BR43x2, wie in der SEQ
ID Nr. 2 beschrieben.
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Fachleute werden erkennen, dass diese
Domängrenzen
Schätzwerte
sind und auf Ausrichtungen bzw. Alignments mit bekannten Proteinen
und Vorhersagen der Proteinfaltung beruhen. Diese Merkmale zeigen
an, dass der von der DNS-Sequenz der SEQ ID Nr. 1 und 3 kodierte
Rezeptor ein Mitglied der TNF-Rezeptorfamilie ist.
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Northern-blot und Dot-Blot-Analysen
der Gewebeverteilung der den Nukleotidsonden auf BR43x1 entsprechenden
mRNS, von denen vorhergesagt wird, dass sie die BR43x2-Expression
detektieren, zeigten Expression in Milz, Lymphknoten, CD19+-Zellen,
schwach in gemischten Lymphozyten-Reaktionszellen, Daudi- und Raji-Zellen.
Unter Anwendung der reversen Transkriptase-PCR wurde BR43x1 nur
in B-Zellen und nicht in aktivierten T-Zellen detektiert, was für TACI berichtet
worden war (von Bülow
und Bram, ibid.). Unter Anwendung einer BR43x2-Sonde, die zu 100%
mit der entsprechenden TACI-Sequenz überlappt, wurden TACI und BR43x2
in Milz, Lymphknoten und Dünndarm,
Magen, Speicheldrüsen,
Appendix, Lunge, Knochenmark, fötaler
Milz, CD19+-Zellen und Raji-Zellen detektiert.
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Unter Anwendung der Northern-blot-Analyse
wurde BCMA in Dünndarm,
Milz, Magen, Darm, Blinddarm, Lymphknoten, Trachea und Hoden detektiert.
BCMA wurde ebenfalls in Adenolymphomen, non-Hodgkin-Lymphomen und
Parotis-Tumor detektiert, schwach detektiert in CH8+-,
CD19+-, MRL-Zellen, Daudi-, Raji- und Hut
78-Zellen.
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Eine Northern-blot-Analyse wurde
ebenfalls unter Anwendung von ztnf4 aus Maus (SEQ ID Nr. 19) durchgeführt, und
wie bei menschlichem TACI, BCMA und BR43x2 wurde die Expression
des ztnf4 aus Maus hauptsächlich
in Milz und Thymus detektiert. Ztnf4 aus Maus wurde auch in der
Lunge exprimiert und eine schwache Expression wurde in Haut und
Herz detektiert.
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Die vorliegende Erfindung stellt
außerdem
bereit Polynukleotidmoleküle,
eingeschlossen DNS- und RNS-Moleküle, die die hierin offenbarten
BR43x2-Polypeptide kodieren. Fachleute werden leicht erkennen, dass
im Hinblick auf die Degeneration des genetischen Codes beachtliche
Sequenzvariationen unter diesen Polynukleotidmolekülen möglich sind.
Bei der SEQ ID Nr. 11 handelt es sich um eine degenerierte DNS-Sequenz,
die alle DNS-Moleküle
umfasst, die das lösliche
BR43x2-Polypeptid der SEQ ID Nr. 4 kodieren. Gleichermaßen handelt
es sich bei der SEQ ID Nr. 12 um eine degenerierte DNS-Sequenz,
die alle DNS-Moleküle umfasst,
die das BR43x2-Polypeptid
der SEQ ID Nr. 2 kodieren. Fachleute werden erkennen, dass die degenerierte
Sequenz der SEQ ID Nr. 12 auch alle RNS-Sequenzen bereitstellt,
die die SEQ ID Nr. 4 kodieren, und zwar durch Ersetzen von U für T. Somit
werden BR43x2-Polypeptid-kodierende Polynukleotide, umfas send Nukleotid
1 bis Nukleotid 360 der SEQ ID Nr. 11, die Nukleotide 1-741 der
SEQ ID Nr. 12 und deren RNS-Äquivalente
von der vorliegenden Erfindung angestrebt. Die Tabelle 1 stellt
die Ein-Buchstaben-Kodierungen dar, die in der SEQ ID Nr. 11 und
12 zum Bezeichnen der degenerierten Nukleotidpositionen verwendet
werden. „Auflösungen" sind die Nukleotide,
die durch einen Codebuchstaben bezeichnet sind. „Komplement" zeigt den Code für das oder
die komplementären
Nukleotide an. Beispielsweise bezeichnet der Code Y entweder C oder T
und bezeichnet sein Komplement R, A oder G, wobei A komplementär zu T und
G komplementär
zu C ist.
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Die in den SEQ ID der Nummern 11
und 12 genutzten degenerierten Codons, umfassend alle möglichen
Codons für
eine gegebene Aminosäure,
sind in Tabelle 2 dargestellt.
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Ein Fachmann wird erkennen, dass
bei der Bestimmung eines degenerierten Codons einige Mehrdeutigkeit
eingeführt
wird, welches degenerierte Codon alle möglichen, jede Aminosäure kodierende
Codons repräsentiert.
Beispielsweise kann das degenerierte Codon für Serin (WSN) in einigen Fällen Arginin
(AGR) und kann das degenerierte Codon für Arginin (MGN) in einigen
Fällen
Serin (AGY) kodieren. Eine ähnliche
Beziehung besteht zwischen den Codons für Phenylalanin und Leucin.
Somit können
einige von der degenerierten Sequenz umfasste Polynukleotide geänderte Aminosäuresequenzen
kodieren, der Fachmann kann solche geänderten bzw. varianten Sequenzen
jedoch leicht unter Bezugnahme auf die Aminosäuresequenzen der SEQ ID Nr.
2 und 4 identifizieren. Variante Sequenzen lassen sich leicht, wie
hierin beschrieben, auf ihre Funktionalität testen.
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Ein Fachmann wird ebenfalls erkennen,
dass unterschiedliche Spezies eine „bevorzugte Codon-Verwendung" haben können (im
Allgemeinen siehe Grantham et al., Nuc. Acids Res. 8: 1893–912, 1980;
Haas et al., Curr. Biol. 6: 315–24,
1996; Wain-Hobson et al., Gene 13: 355–64, 1981; Grosjean und Fiers,
Gene 18: 199–209,
1982; Holm, Nuc. Acids Res. 14: 3075–87, 1986; Ikemura, J. Mol.
Biol. 158: 573–97,
1982). Wie hierin verwendet, ist der Ausdruck „bevorzugte Codon-Verwendung" oder „bevorzugte
Codons" ein Terminus
Technicus, der sich auf Proteintranslationscodons bezieht, die am
Häufigsten
in Zellen einer bestimmten Spezies genutzt werden, wodurch eines
oder wenige repräsentative
der möglichen
Codons, die jede Aminosäure
kodieren (siehe Tabelle 2), favorisiert werden. Beispielsweise kann
die Aminosäure
Threonin (Thr) durch ACA, ACC, ACG oder ACT kodiert werden, ist
jedoch in Säugerzellen
ACC das am üblichsten
verwendete Codon. In anderen Spezies, beispielsweise Insektenzellen,
Hefen, Viren oder Bakterien, können
andere Thr-Codons bevorzugt sein. Bevorzugte Codons für eine spezielle
Spezies können
in die Polynukleotide der vorliegenden Erfindung über eine
Vielzahl von im Stand der Technik bekannten Verfahren eingeführt werden.
Die Einführung bevorzugter
Codonsequenzen in rekombinante DNS kann beispielsweise die Produktion
des Proteins fördern, indem
die Proteintranslation effizienter in einem speziellen Zelltyp oder
einer speziellen Spezies gemacht wird. Daher dienen die degenerierten
Codonsequenzen, die in den SEQ ID der Nummern 11 und 12 offenbart
sind, als Template oder Matrize für ein Optimieren der Expression
von Polynukleotiden in verschiedenen Zelltypen und Spezies, die üblicherweise
im Stand der Technik verwendet und hierin offenbart sind. Bevorzugte
Codons-enthaltende Sequenzen können
getestet und für
die Expression in verschiedenen Spezies optimiert werden, und können auf
die Funktionalität
getestet werden, wie hierin offenbart.
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Die hochkonservierten Aminosäuren im
cystein-reichen Pseudo-Repeat von BR43x2 können als Werkzeug genutzt werden,
um neue Familienmitglieder zu identifizieren. Beispielsweise kann
die reverse Transkriptase-Polymerasekettenreaktion (RT-PCR) zum
Amplifizieren von Sequenzen genutzt werden, welche die extrazelluläre Ligandenbindungsdomäne, oben
beschrieben, kodieren, und zwar aus RNS, erhalten von einer Vielzahl
von Gewebequellen oder Zelllinien. Insbesondere sind hochdegenerierte
Primer, die aus BR43x2-Sequenzen designed wurden, für diesen
Zweck nützlich.
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In bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung werden isolierte Polynukleotide an Bereiche ähnlicher
Größe der SEQ
ID Nr. 3 oder an eine dazu komplementäre Sequenz unter Stringenzbedingungen
hybridisieren. Im Allgemeinen werden Stringenzbedingungen gewählt, so
dass sie etwa 5°C
unterhalb der Schmelztemperatur (Tm) für die spezifische
Sequenz bei definierter Ionenstärke
und pH liegen. Die Tm ist diejenige Temperatur
(unter definierter Ionenstärke
und pH-Wert), bei
der 50% der Zielsequenzen an eine perfekt passende Probe hybridisieren.
Typische Stringenzbedingungen sind diejenigen, in denen die Salzkonzentration
bis zu etwa 0,03 M bei pH 7 beträgt
und die Temperatur mindestens etwa 60°C beträgt.
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Wie zuvor angemerkt, umfassen die
isolierten Polynukleotide der vorliegenden Erfindung DNS und RNS.
Verfahren zum Isolieren von DNS und RNS sind im Stand der Technik
wohl bekannt. Es ist im Allgemeinen bevorzugt, RNS aus RPMI 1788-Zellen,
PBMNCs, ruhenden oder aktivierten, transfizierten B-Zellen oder Mandelgewebe
zu isolieren, obwohl DNS auch unter Anwendung von RNS in anderen
Geweben hergestellt oder als genomische DNS isoliert werden kann.
Die Gesamt-RNS kann unter Anwendung der Guanidin/HCL-Extraktion,
gefolgt durch Isolierung mittels Zentrifugation in einem CsCl-Gradienten
hergestellt werden (Chirgwin et al., Biochemistry 18: 52–94, 1979).
Eine Poly(A)+-RNS wird aus der Gesamt-RNS
unter Anwendung des Verfahrens von Aviv und Leder hergestellt (Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 69: 1408–12,
1972). Eine komplementäre
DNS (cDNS) wird aus der Poly(A)+-RNS unter
Anwendung bekannter Verfahren hergestellt. BR43x2-Polypeptide kodierende
Polynukleotide werden anschließend
identifiziert und isoliert, beispielsweise mittels Hybridisierung
oder PCR.
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Fachleute werden erkennen, dass die
in den SEQ ID der Nummern 1 und 3 offenbarten Sequenzen ein einzelnes
Allel des menschlichen Gens repräsentieren,
und dass allelische Variationen und alternatives Splicen zu erwarten
sind. Allelische Varianten der in den SEQ ID der Nummern 1 und 3
gezeigten DNS-Sequenzen, eingeschlossen diejenigen, die stille Mutationen
enthalten, und diejenigen, in denen Mutationen zu Änderungen
der Aminosäuresequenz
führen,
sind im Bereich der vorliegenden Erfindung, wie auch Proteine, die
allelische Varianten der SEQ ID der Nummern 2 und 4 darstellen.
Allelische Varianten und Splicevarianten dieser Sequenzen können kloniert
werden, indem man cDNS oder genomische Datenbanken aus verschiedenen
Individuen oder Geweben gemäß im Stand
der Technik bekannter Standardverfahren sondiert.
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Die Rezeptorpolypeptide der vorliegenden
Erfindung, eingeschlossen Rezeptorpolypeptide voller Länge, lösliche Rezeptorpolypeptide,
Polypeptidfragmente und Fusionspolypeptide, können in gentechnisch veränderten
Wirtszellen gemäß herkömmlicher
Techniken erzeugt werden. Geeignete Wirtszellen sind diejenigen Zelltypen,
die mit exogener DNS transformiert oder transfiziert und in Kultur
gezogen werden können,
und schließen
Bakterien, Pilzzellen und kultivierte höhere eukaryontische Zellen
ein. Eukaryontische Zellen, insbesondere kultivierte Zellen mehrzelliger
Organismen sind bevorzugt. Techniken für die Manipulation klonierter DNS-Moleküle und für die Einführung exogener
DNS in eine Vielzahl von Wirtszellen sind von Sambrook et al. offenbart,
Molecular Cloning: A Laboratory Manual, zweite Auflage, Cold Spring
Harbor, NY, 1989; wie auch von Ausubel et al., als Herausgeber,
Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley and Sons, Inc.,
NY, 1987.
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Im Allgemeinen wird eine ein BR43x2-Polypeptid
kodierende DNS-Sequenz operativ mit anderen genetischen Elementen
verbunden, die für
ihre Expression erforderlich sind, allgemein umfassend einen Transkriptionspromoter
und Terminator, und zwar in einem Expressionsvektor.
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Der Vektor wird auch üblicherweise
einen oder mehrere selektierbare Marker und einen oder mehrere Replikationsursprünge enthalten,
obwohl Fachleute erkennen werden, dass in bestimmten Systemen selektierbare
Marker auf separaten Vektoren bereitgestellt werden können und
dass für
die Replikation der exogenen DNS durch Integration in das Wirtszellgenom
gesorgt werden kann. Die Wahl von Promotern, Terminatoren, selektierbaren
Markern, Vektoren und anderen Elementen ist Gegenstand von Routinedesigns,
die sich im Können
des Durchschnittsfachmanns befinden. Viele solche Elemente sind
in der Literatur beschrieben worden und sind aus kommerziellen Quellen
erhältlich.
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Um ein BR43x2-Polypeptid in den sekretorischen
Stoffwechselweg einer Wirtszelle zu dirigieren, wird im Expressionsvektor
eine sekretorische Signalsequenz (auch bekannt als Signalsequenz,
Leadersequenz, Prepro-Sequenz oder Pre-Sequenz) bereitgestellt.
Die sekretorische Signalsequenz kann diejenige des BR43x2-Polypeptids
sein oder kann von anderen sekretierten Proteinen abgeleitet sein
(beispielsweise t-PA) oder kann de novo synthetisiert werden. Die
sekretorische Signalsequenz wird im richtigen Leserahmen an die BR43x2-DNS-Sequenz
gebunden und positioniert, um das neu synthetisierte Polypeptid
in den sekretorischen Stoffwechselweg der Wirtszelle zu dirigieren.
Sekretorische Signalsequenzen befinden sich üblicherweise 5' der das interessierende
Polypeptid kodierenden DNS-Sequenz, obwohl bestimmte Signalsequenzen
an anderer Stelle in der interessierenden DNS-Sequenz positioniert
sein können
(siehe beispielsweise Welch et al., US-Patent der Nummer 5 037 743;
Holland et al., US-Patent der Nummer 5 143 830).
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Kultivierte Säugerzellen sind geeignete Wirte
innerhalb der vorliegenden Erfindung. Verfahren zur Einführung exogener
DNS in Säugerwirtszellen
schließen
die Calciumphosphatvermittelte Transfektion (Wigler et al., Cell
14: 725, 1978; Corsaro und Pearson, Somatic Cell Genetics 7: 603,
1981; Graham und Van der Eb, Virology 52: 456, 1973), die Elektroporation
(Neumann et al., EMBO J. 1: 841–45,
1982), die DEAE-Dextran-vermittelte Transfektion (Ausubel et al.,
ibid.) und die Liposomen-vermittelte Transfektion (Hawley-Nelson et
al., Focus 15: 73, 1993; Ciccarone et al., Focus 15: 80, 1993) ein.
Die Erzeugung rekombinanter Polypeptide in kultivierten Säugerzellen
ist beispielsweise von Levinson et al., US-Patent 4 713 339; Hagen
et al., US-Patent Nr. 4 784 950, Palmiter et al., US-Patent 4 579
821; und Ringold, US-Patent Nr. 4 656 134 offenbart. Geeignete kultivierte
Säugerzellen
schließen
ein COS-1 (ATCC Nr. CRL 1650), COS-7 (ATCC Nr. CRL 1651), BHK (ATCC
Nr. CRL 1632), BHK 570 (ATCC NR. CRL 10314), 293 (ATCC NR. CRL 1573,
Graham et al., J. Gen. Virol. 36: 59–72, 1977), Jurkat-Zellen (ATCC
Nr. CRL 8129), BaF3 (eine Interleukin 3-abhängige prelymphoide Zelllinie,
abgeleitet vom Knochenmark der Maus; siehe Palacios und Steinmetz,
Cell 41: 727–34,
1985; Mathey-Prevot et al., Mol. Cell. Biol. 6: 4133–5, 1986)
und Ovarzellen des chinesischen Hamsters (Chinese Hamster Ovary)
(beispielsweise CHO-K1; ATCC Nr. CCL 61) als Zelllinien. Weitere
geeignete Zelllinien sind im Stand der Technik bekannt und von öffentlichen
Hinterlegungsstellen wie der American Type Culture Collection, Rockville,
Maryland, erhältlich.
Im Allgemeinen sind starke Transkriptionspromotoren wie Promotoren von
SV-40 oder dem Cytomegalovirus bevorzugt (siehe beispielsweise US-Patent
Nr. 4 956 228). Andere geeignete Promotoren schließen diejenigen
aus Metallothioneingenen (US-Patent der Nummern 4 579 821 und 4
601 978) und den hauptsächlichen
späten
Promoter aus dem Adenovirus (adenovirus major late promoter) ein.
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Um auf kultivierte Säugerzellen
zu selektieren, in die Fremd-DNS insertiert worden ist, wird im
Allgemeinen die Wirkstoffselektion genutzt. Solche Zellen werden üblicherweise
als „Transfektanten" bezeichnet. Zellen,
die in Anwesenheit des Selektionsmittels kultiviert worden sind
und das interessierende Gen an ihre Nachkommenschaft weitergeben
können,
werden als „stabile
Transfektanten" bezeichnet.
Ein bevorzugter selektierbarer Marker ist das Gen, welches die Resistenz
gegen das Antibiotikum Neomycin kodiert. Die Selektion erfolgt in
Anwesenheit einer Droge vom Neomycin-Typ wie G-418 oder dergleichen.
Selektionssysteme können
auch genutzt werden, um den Expressionslevel des interessierenden
Gens zu erhöhen,
ein Verfahren, das als „Amplifikation" bezeichnet wird.
Die Amplifikation erfolgt durch Kultivieren von Transfektanten in
Anwesenheit eines niedrigen Levels an Selektionsmittel und anschließendes Erhöhen der
Menge an Selektionsmittel, um auf Zellen zu selektieren, die höhere Level
des Produkts von den eingeführten
Genen erzeugen. Ein bevorzugter, amplifizierbarer, selektierbarer
Marker ist die Dihydrofolatreductase, die Resistenz gegen Methotrexat
verleiht. Andere Wirkstoff-Resistenz-Gene (beispielsweise Hygromycinresistenz,
Mehrfachresistenzen, Puromycin-Acetyltransferase) können ebenfalls
eingesetzt werden. Alternative Marker, die einen geänderten Phenotyp
einführen,
wie grün
fluoreszierendes Protein, oder Zelloberflächenproteine wie CD4, CD8,
Klasse I-MHC, plazentale alkalische Phosphatase können zum
Sortieren transfizierter Zellen aus nicht transfizierten Zellen über Mittel
wie das FACS-Sortieren oder Trenntechnologien auf Basis magnetischer
Kügelchen
genutzt werden.
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Andere höhere eukaryontische Zellen
können
ebenfalls als Wirte genutzt werden, eingeschlossen Pflanzenzellen,
Insektenzellen und Vogelzellen. Die Verwendung des Agrobacterium
rhizogenes als Vektor zum Exprimieren von Genen in Pflanzenzellen
ist in einer Übersicht
von Sinkar et al., J. Biosci. (Bangalore) 11: 47–58, 1987, dargestellt worden.
Die Transformation von Insektenzellen und die Produktion von Fremdpolypeptiden
in diesen wurde offenbart von Guarino et al., US-Patent der Nummer
5 162 222 und in der WIPO-Veröffentlichung
WO 94106463. Insektenzellen können
mit rekombinanten Baculoviren infiziert werden, üblicherweise abgeleitet von
Autographa californica nuclear polyhedrosis virus (AcNPV) (siehe
King und Possee, The Baculovirus Expression System: A Laboratory
Guide, London, Chapman & Hall;
O'Reilly et al.,
Baculovirus Expression Vectors: A Laboratory Manual, New York, Oxford
University Press, 1994; und Herausgeber Richardson, Baculovirus
Expression Protocols. Methods in Molecular Biology, Totowa, NJ,
Humana Press, 1995). Ein zweites Verfahren zur Herstellung eines
rekombinanten BR43x2-Baculovirus nutzt ein Transposon-basiertes System,
beschrieben von Luckow (Luckow et al., J. Virol. 67: 4566–79, 1993).
Dieses System, das Transfervektoren nutzt, wird im Bac-to-BacTM-Kit
(Life Technologies, Rockville, MD) vertrieben. Dieses System nutzt
einen Transfervektor, pFastBac1TM (Life
Technologies), enthaltend ein Tn7-Transposon, um die DNS, die das BR43x2-Polypeptid kodiert,
in ein Baculovirusgenom, gehalten in E. Coli als ein als „Bacmid" bezeichnetes, großes Plasmid,
zu überführen (siehe
Hill-Perkins und Possee, J. Gen. Virol. 71: 971–6, 1990; Bonning et al., J.
Gen. Virol. 75: 1551–6,
1994; und Chazenbalk und Rapoport, J. Biol. Chem. 270: 1543–9, 1995).
Zusätzlich können Transferektoren
eine Fusion im Leserahmen mit DNS, kodierend einen Epitop-Marker
am C- oder N-Terminus des exprimierten BR43x2-Polypeptids enthalten,
beispielsweise einen Glu-Glu-Epitop-Marker (Grussenmeyer et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. 82: 7952–4,
1985). Unter Anwendung einer im Stand der Technik bekannten Technik
wird ein BR43x2 enthaltender Transfervektor in E. Coli transformiert
und auf Bacmide gesichtet, die ein unterbrochenes lacZ-Gen enthalten,
das rekombinante Baculoviren anzeigt. Die das rekombinante Baculovirusgenom
enthaltende Bacmid-DNS wird isoliert, unter Anwendung herkömmlicher
Techniken, und zum Transfizieren von Spodoptera frugiperda-Zellen,
beispielsweise Sf9-Zellen genutzt. Rekombinante Viren, die BR43x2
exprimieren, werden anschließend
erzeugt. Rekombinante virale Stammpräparationen können über herkömmlich im
Stand der Technik verwendete Verfahren hergestellt werden.
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Der rekombinante Virus wird zum Infizieren
von Wirtszellen genutzt, typischerweise einer Zelllinie, abgeleitet
von der Herbstlarve Spodoptera fugiperda (siehe im Allgemeinen Glick
und Pasternak, Molecular Biotechnology: Principles and Applications
of Recombinant DNS, ASM Press, Washington D. C., 1994). Eine andere
geeignete Zelllinie ist die High FiveOTM-Zelllinie
(Invitrogen), abgeleitet von Trichoplusia ni (US-Patent 5 300 435).
Im Handel erhältliche,
serumfreie Medien werden zum Züchten
und Halten der Zellen genutzt. Geeignete Medien sind SF900 IITM (Life Technologies) oder ESF 921TM (Expression Systems) für die Sf9-Zellen, sowie ExcellO405TM (JRH Biosciences, Lenexa, KS) oder Express
FiveOTM (Life Technologies) für die T.
ni-Zellen. Die Zellen werden ausgehend von einer Impfdichte von
etwa 2–5 × 105 Zellen auf eine Dichte von 1–2 × 106 Zellen gezogen, zu welchem Zeitpunkt eine
Stammlösung
rekombinanter Viren in einer Multiplizität der Infektion (MOI = multiplicity
of infection) von 0,1 bis 10, typischerweise in der Nähe von 3
zugesetzt wird. Die angewandten Verfahren sind allgemein beschrieben
in erhältlichen
Laborhandbüchern
(King und Possee, ibid.; O'Reilly
et al., ibid.; Richardson, ibid.). Die anschließende Reinigung des BR43x2-Polypeptids
aus dem Überstand
kann unter Anwendung der hierin beschriebenen Methoden erzielt werden.
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Pilzzellen, eingeschlossen Hefezellen,
können
ebenfalls in der vorliegenden Erfindung genutzt werden. In dieser
Hinsicht besonders interessante Hefespezies schließen Saccharomyces
cerevisiae, Pichia pastoris und Pichia inethanolica ein. Verfahren
zum Transformieren von S. cerevisiae-Zellen mit exogener DNS und
zur Erzeugung von rekombinanten Polypeptiden aus denselben sind
beispielsweise offenbart von Kawasaki, US-Patent 4 599 311, Kawasaki
et al., US-Patent
Nr. 4 931 373, Brake, US-Patent Nr. 4 870 008; Welch et al., US-Patent
5 037 743 und Murray et al., US-Patent Nr. 4 845 075. Transformierte
Zellen werden über
den mittels selektierbarem Marker bestimmten Phenotyp selektiert, üblicherweise
eine Wirkstoffresistenz oder die Fähigkeit, in Abwesenheit eines
speziellen Nährstoffes
(beispielsweise Leucin) zu wachsen. Ein für die Verwendung in Saccharomyces
cerevisiae bevorzugt verwendetes Vektorsystem ist das POT1-Vektorsystem, offenbart
von Kawasaki et al. (US-Patent Nr. 4 931 373), welches die Selektion
der transformierten Zellen durch Wachstum in Glukose-enthaltenden
Medien gestattet. Geeignete Promoter und Terminatoren zur Verwendung
in Hefen schließen
diejenigen der Glykolyse-Enzym-Gene
(siehe beispielsweise Kawasaki, US-Patent der Nummer 4 599 311;
Kingsman et al., US-Patent
Nr. 4 615 974; und Bitter, US-Patent Nr. 4 977 092) wie auch die
Alkoholdehydrogenase-Gene
ein (siehe auch die US-Patent der Nummern 4 990 446; 5 063 154; 5
139 936 und 4 661 454). Transformationssysteme für andere Hefen, eingeschlossen
Hansenula polymorpha, Schizosaccharomyces pombe, Kluyveromyces lactis,
Kluyveromuces fragilis, Ustilago maydis, Pichia pastoris, Pichia
methanolica, Pichia guillermondii und Candida maltosa sind im Stand
der Technik bekannt (siehe beispielsweise Gleeson et al., J. Gen.
Microbiol. 132: 3459–65,
1986 und Cregg, US-Patent der Nr. 4 882 279). Aspergillus-Zellen
können
gemäß den Verfahren
von McKnight et al., US-Patent
der Nr. 4 935 349 genutzt werden. Verfahren zum Transformieren von
Acremonium chrysogenum sind von Sumino et al., US-Patent der Nummer
5 162 228 offenbart. Verfahren zum Transformieren von Neurospora
sind offenbart von Lambowitz, US-Patent der Nummer 4 486 533.
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Beispielsweise ist die Verwendung
von Pichia methanolica als Wirt für die Erzeugung von rekombinanten
Proteinen offenbart von Raymond, US-Patent der Nummer 5 716 808,
Raymond, US-Patent der Nummber 5 736 383, Raymond et al., Yeast
14: 11–23,
1998 und in den internationalen Veröffentlichungen der Nummern WO
97/17450, WO 97/17451, WO 98/02536 und WO 98/02565. DNS-Moleküle zur Verwendung
beim Transformieren von P. methanolica werden üblicherweise als doppelsträngige, zirkuläre Plasmide
hergestellt, die vorzugsweise vor der Transformation linearisiert
werden. Für
die Polypeptidproduktion in P. methanolica ist es bevorzugt, dass
der Promoter und der Terminator im Plasmid diejenigen des P. methanolica-Gens
sind, wie die P. methanolica-Alkoholnutzungsgene (AUG1 oder AUG2).
Andere geeignete Promotoren schließen diejenigen des Dihydroxyacetonsynthasegens
(DHAS), des Formiatdehydrogenasegens (FMD) und des Katalasegens (CAT)
ein. Um die Integration der DNS in das Wirtschromosom zu erleichtern, ist
es bevorzugt, das gesamte Expressionssegment des Plasmids an beiden
Enden durch Wirts-DNS-Sequenzen
flankiert zu haben. Ein bevorzugter selektierbarer Marker zur Verwendung
in Pichia methanolica ist das ADE2-Gen aus P. methanolica, das die
Phosphoribosyl-5-aminoimidazol-Carboxylase (AIRC; EC 4.1.1.21) kodiert,
welches den ADE2-Wirtszellen gestattet, in Abwesenheit von Adenin
zu wachsen. Für
industrielle Prozesse im großen
Maßstab,
wo es wünschenswert
ist, die Verwendung von Methanol zu minimieren, ist es bevorzugt,
Wirtszellen zu nutzen, in denen beide Methanolnutzungsgene (AUG1
und AUG2) deletiert sind. Für
die Produktion von sekretierten Proteinen sind Wirtszellen, denen
es an vakuolären
Proteasegenen (PEP4 und PRB1) mangelt, bevorzugt. Die Elektroporation
wird zum Erleichtern der Einführung
eines Plasmids, enthaltend DNS, kodierend ein Polypeptid von Interesse,
in P. methanolica-Zellen genutzt. Es ist bevorzugt, P. methanolica-Zellen
durch Elektroporation zu transformieren unter Anwendung eines exponentiell
abfallenden, gepulsten elektrischen Feldes mit einer Feldstärke von
2,5 bis 4,5 kV/cm, vorzugsweise etwa 3,75 kV/cm und einer Zeitkonstanten
(t) von 1 bis 40 Millisekunden, am meisten bevorzugt etwa 20 Millisekunden.
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Prokaryontische Wirtszellen, eingeschlossene
Stämme
der Bakterien Escherichia coli, Bacillus oder anderer Genera, sind
ebenfalls geeignete Wirtszellen innerhalb der vorliegenden Erfindung.
Techniken zur Transformierung dieser Wirte und zum Expimieren darin
klonierter Fremd-DNS-Sequenzen
sind im Stand der Technik wohl bekannt (siehe beispielsweise Sambrook
et al., ibid). Beim Exprimieren eines BR43x2-Polypeptids in einem
Bakterium wie E. coli kann das Polpeptid im Cytoplasma zurückgehalten
werden typischerweise als unlösliche
Körnchen,
oder kann in den periplasmatischen Raum über eine bakterielle Sekretionssequenz dirigiert
werden. Im ersteren Fall werden die Zellen lysiert und die Körnchen (Granula)
gewonnen und beispielsweise unter Anwendung von Guanidinisothiocyanat
oder Harnstoff denaturiert. Das denaturierte Polypeptid kann anschließend rückgefaltet
und dimerisiert werden durch Verdünnung des Denaturierungsmittels wie über Dialyse
gegen eine Harnstofflösung
und eine Kombination von reduziertem und oxidiertem Glutathion,
gefolgt von Dialyse gegen eine gepufferte Salzlösung. Im letzeren Fall kann
das Polypeptid aus dem periplasmatischen Raum in einer löslichen
und funktionalen Form gewonnen werden, indem man die Zellen aufbricht
(beispielsweise über
Ultraschall oder osmotischen Schock), um den Inhalt des periplasmatischen
Raumes freizusetzen und das Protein zurückzugewinnen, wodurch sich
die Denaturierung und Rückfaltung
erübrigen.
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Transformierte oder transfizierte
Wirtszellen werden gemäß üblicher
Prozeduren in einem Kulturmedium, enthaltend Nährstoffe und andere für das Wachstum
der gewählten
Wirtszellen erforderliche Komponenten, kultiviert. Eine Vielzahl
von geeigneten Medien, eingeschlossen definierte Medien und komplexe
Medien, sind im Stand der Technik bekannt und schließen im Allgemeinen
eine Kohlenstoffquellen, eine Stickstoffquelle, essentielle Aminosäuren, Vitamine
und Mineralien ein. Medien können
auch solche Komponenten wie Wachstumsfaktoren oder Serum je nach
Bedarf enthalten. Das Wachstumsmedium wird im Allgemeinen auf Zellen
selektieren, welche die exogen zugesetzte DNS enthalten, beispielsweise über Wirkstoffselektion
oder Mangel an einem essentiellen Nährstoff, der durch den selektierbaren
Marker komplementiert wird, der auf dem Expressionsvektor getragen
wird oder in die Wirtszelle co-transfiziert wird. P. methanolica-Zellen werden in
einem Medium kultiviert, umfassend adäquate Quellen für Kohlenstoff,
Stickstoff und Spurenelemente, bei einer Temperatur von etwa 25°C bis 35°C. Flüssige Kulturen
werden über
konventionelle Mittel wie Schütteln kleiner
Flaschen oder das Durchperlen von Fermentoren mit einer ausreichenden
Belüftung
versorgt. Ein bevorzugtes Kulturmedium für P. methanolica ist YEPD (2%
D-Glukose, 2% BactoTM-Pepton (Difco Laboratories, Detroit,
MI), 1% BactoTM-Hefeextrakt (Difco Laboratories), 0,004%
Adenin und 0,006% L-Leucin).
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Exprimierte rekombinante BR43x2-Polypeptide
(oder Chimere oder Fusions-BR43x2-Polypeptide) können unter Anwendung der Fraktionierung
und/oder herkömmlicher
Reinigungsmethoden und Medien gereinigt werden. Es ist bevorzugt,
die Proteine oder Polypeptide der vorliegenden Erfindung in hoch
gereinigter Form bereitzustellen, d. h. zu über 95% rein, stärker bevorzugt über 99%
rein. Die Amoniumsulfatfällung
und Säure
oder chaotrophe Extraktion können
zur Fraktionierung von Proben genutzt werden. Beispielhafte Reinigungsschritte
können
einschließen
Hydroxylapatit, Größenausschlußchromatographie,
FPLC und Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigkeitschromatographie. Geeignete
Anionenaustauschmedien schließen
derivatisierte Dextrane, Agarose, Zellulose, Polyacrylamid, spezielle
Silicate und dergleichen ein. PEI, DEAE, QAE und Q-Derivate sind
bevorzugt, wobei die DEAE-Fast-Flow-Sepharose (Pharmacia, Piscataway,
NJ) besonders bevorzugt ist. Beispielhafte Chromatographiemedien
schließen
diejenigen Medien ein, die mit Phenyl-, Butyl- oder Octylgruppen
derivatisiert sind, wie Phenyl-Sepharose FF (Pharmacia), Toyopear1-Butyl
650 (Toso Haas, Montgomeryville, PA), Octyl-Sepharose (Pharmacia)
und dergleichen; oder Polyacrylharze, wie Amberchrom CG 71 (Toso
Haas) und dergleichen. Geeignete feste Träger schließen Glaskügelchen, Harze auf Silicabasis,
zellulosische Harze, Agaroskügelchen,
quervernetzte Agarosekügelchen,
Polystyrolkügelchen,
quervernetzte Polyacrylamidharze und dergleichen ein, die unter
den Bedingungen unlöslich
sind, in denen sie genutzt werden sollen. Diese Träger können mit
reaktiven Gruppen modifiziert werden, die eine Anheftung von Proteinen über Aminogruppen,
Carboxylgruppen, Sulfhydrylgruppen, Hydroxylgruppen und/oder Kohlenhydrateinheiten
gestatten. Beispiele für
Kupplungschemien schließen
ein die Cyanogen/Bromid-Aktivierung, die N-Hydroxysuccinimid-Aktivierung,
die Exoxid-Aktivierung, die Sulfhydryl-Aktivierung, die Hydrazid-Aktivierung und
Carboxyl- und Aminoderivate für
Carbodiimid-Kupplungschemien. Diese und andere feste Medien sind wohl
bekannt und werden im Stand der Technik weit verbreitet verwendet,
und sie sind von kommerziellen Herstellern erhält lich. Verfahren für die Anbindung
von Rezeptorpolypeptiden an Trägermedien
sind im Stand der Technik wohl bekannt. Die Wahl eines speziellen
Verfahrens ist eine Maßnahme
des Routinedesigns und wird zum Teil durch die Eigenschaften des
gewählten
Trägers
bestimmt (siehe beispielsweise Affinity Chromatography: Principles & Methods, Pharmacia
LKB Biotechnology, Uppsala, Schweden, 1988).
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Die Polypeptide der vorliegenden
Erfindung können
durch Ausnutzung ihrer physikalischen Eigenschaften isoliert werden.
Beispielsweise kann die immobilisierte Metallionenadsorptionschomatographie (IMAC)
zum Reinigen Histidin-reicher Proteine genutzt werden, einschließlich derjenigen,
die einem Polyhistidin-Marker umfassen. Kurz gesagt, wird ein Gel
zunächst
mit divalenten Metallionen zur Bildung eines Chelats beladen (Sulkowski,
Trends in Biochem. 3: 1–7,
1985). Histidin-reiche Proteine werden auf dieser Matrix mit unterschiedlichen
Affinitäten
in Abhängigkeit
vom verwendeten Metallion adsorbieren und werden durch kompetitive
Elution, Absenkung des pH oder die Anwendung starker Chelatbildner
eluiert. Andere Verfahren zur Reinigung schließen die Reinigung auf glykosylierte
Proteine mittels Lektinaffinitätschromatographie
und Ionenaustauschchromatographie ein (Methods in Enzymol., Band
182, „Guide
to Protein Purification",
Herausgeber: M. Deutscher, Acad. Press, San Diego, 1990, Seiten
529–539).
In weiteren Ausführungsformen
der Erfindung kann eine Fusion des interessierenden Polypeptids
und eines Affinitätsmarkers
(beispielsweise eines Maltose-bindenden Proteins, eines FLAG-tags
(Asp Tyr Lys Asp Asp Asp Asp Lys (SEQ ID Nr. 13)), eines Glu-Glu-Markers
(Glu Glu Tyr Met Pro Met Glu (SEQ ID Nr. 14)), einer Immunglobulindomäne) konstruiert
werden, um die Reinigung zu erleichtern.
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Prozeduren zur Proteinrückfaltung
(und wahlweise zur Rückoxidation)
können
vorteilhafterweise genutzt werden. Es ist bevorzugt, das Protein
auf > 80% Reinheit,
stärker
bevorzugt auf > 90%
Reinheit, sogar noch stärker
bevorzugt > 95% Reinheit
zu reinigen, und insbesondere bevorzugt ist ein pharmazeutisch reiner Zustand,
d. h. größer als
99,9% Reinheit, bezogen auf kontaminierende Makromoleküle, insbesondere
andere Proteine und Nukleinsäuren,
und frei von infektiösen
und pyrogenen Mitteln.
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Vorzugsweise ist ein gereinigtes
Protein im Wesentlichen frei von anderen Proteinen, insbesondere anderen
Proteinen tierischen Ursprungs.
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BR43x2-Polypeptide können auch über chemische
Synthese hergestellt werden. Beispielhafte BR43x2-Polypeptide schließen Polypeptide
mit einer Länge
von 32-40 Resten mit einer Aminosäuresequenz ein, entsprechend
dem Motiv: XXCX[QEK][QEKNRDHS][QE]X{0-2}[YFW][YFW]DXLLX{2} C[IMLV]XCX{3}CX{6-8}CX{2}[YF}CXX
(SEQ ID Nr. 10), und unterliegen den hierin beschriebenen Einschränkungen.
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Die BR43x2-Polypeptide können über ausschließliche Festphasensynthese,
teilweise Festphasenverfahren, Fragmentkondensierung oder klassische
Lösungssynthese
synthetisiert werden. Die Polypeptide werden vorzugsweise durch
Festphasenpeptidsynthese hergestellt.
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Die vorliegende Erfindung stellt
weiterhin eine Vielzahl anderer Polypeptidfusions- und verwandter multimerischer
Proteine bereit, umfassend eine oder mehrere Polypeptidfusionen.
Ein lösliches
BR43x2-,TACI- oder BCMA-Polypeptid kann als eine Fusion mit einem
konstanten Bereich einer schweren Kette eines Immunglobulins, typischerweise
einem Fc-Fragment, exprimiert werden, das
zwei Domänen
des konstanten Bereichs enthält
und dem der variable Bereich fehlt. Methoden zur Herstellung solcher
Fusionen sind offenbart in den US-Patenten der Nummern 5 155 027
und 5 567 584. Solche Fusionen werden typischerweise als multimerische
Moleküle
sekretiert, worin die Fc-Anteile durch Disulfidbrücken aneinander
gebunden sind und zwei nicht-Ig-Polypeptide
in enger Nachbarschaft zueinander angeordnet sind. Immunglobulin-BR43x2
(TACI oder BCMA)-Polypeptidfusionen können in gentechnisch hergestellten
Zellen exprimiert werden, um eine Vielzahl von multimerischen BR43x2-Analoga
zu erzeugen. Hilfsdomänen
können
an die BR43x2 (TACI oder BCMA)-Polypeptide fusioniert werden, um
diese auf spezifische Zellen, Gewebe oder Makromoleküle zu richten. Fusionen
können
auch unter Anwendung von Toxinen wie hierin diskutiert, hergestellt
werden. Auf diesem Wege können
Polypeptide und Proteine für
therapeutische oder diagnostische Zwecke zielgerichtet werden. Ein
BR43x2-Polypeptid kann an zwei oder mehr Einheiten fusioniert werden,
wie einem Affinitäts-Marker
für die
Reinigung und eine zielrichtenden Domäne. Polypeptidfusionen können auch
eine oder mehrere Spaltstellen enthalten, insbesondere zwischen
Domänen
(siehe Tuan et al., Connect. Tiss. Res. 34: 1–9, 1996).
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Die Erfindung stellt außerdem lösliche BR43x2-Rezeptoren
und -Polypeptidfragmente bereit, geeignet zur Bildung von Fusionsproteinen
mit Affinitätsmarkern
oder Labeln. Lösliche
BR43x2-Affinitätsmarker-Fusionsproteine
werden beispielsweise zum Identifizieren von BR43x2-Liganden wie auch
von Agonisten und Antagonisten der natürlichen Liganden genutzt. Unter
Anwendung von markiertem, löslichen
BR43x2 lassen sich Zellen, die den Liganden, Agonisten oder Antagonisten
exprimieren, mittels Fluoreszenzimmuncytometrie oder Immunhistochemie
identifizieren. Die löslichen
Fusionsproteine sind zum Untersuchen der Verteilung des Liganden
auf Geweben oder spezifischen Zelllinien nützlich und um Einsicht in die
Rezeptor/Liganden-Biologie bereitzustellen.
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Um Liganden, Agonisten oder Antagonisten
zu reinigen, wird ein BR43x2-Ig-Fusionsprotein einer den Liganden,
Agonisten oder Antagonisten enthaltenden Probe unter Bedingungen
zugesetzt, die die Rezeptor/Liganden-Bindung erleichtern (typischerweise
nahezu physiologische Temperaturen, pH und Ionenstärke). Der
Rezeptor/Ligand-Komplex wird anschließend von der Mischung unter
Verwendung von Protein A abgetrennt, das auf einem festen Träger immobilisiert ist
(beispielsweise unlöslichen
Harzkügelchen).
Der Ligand, Agonist, Antagonist wird anschließend unter Anwendung herkömmlicher
chemischer Techniken wie mit einem Salz- oder pH-Gradienten eluiert. Alternativ kann
das Fusionsprotein selbst an einen festen Träger gebunden werden, wobei
die Bindung und Elution wie oben durchgeführt werden. Die resultierenden
Medien werden im Allgemeinen in Form einer Säule konfiguriert sein, und
Fluide, enthaltend den Liganden, werden durch die Säule ein-
oder mehrmals durchgeführt,
um es dem Liganden zu gestatten, an das Rezeptor-Polypeptid zu binden. Der
Ligand wird anschließend
unter Anwendung von Änderungen
der Salzkonzentration, chaotropher Mittel (MnCl2)
oder pH zum Aufbrechen der Ligand/Rezeptor-Bindung eluiert.
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Um den Export des löslichen
Rezeptors aus der Wirtszelle zu dirigieren, wird die DNS des löslichen Rezeptors
an ein zweites DNS-Segment, kodierend ein sekretorisches Peptid
wie ein t-PA-sekretorisches
Peptid, gebunden. Um die Reinigung dieser sekretierten Rezeptordomäne zu erleichtern,
kann eine N- oder C-terminale Verlängerung wie ein Affinitätsmarker
oder ein anderes Polypeptid oder Protein, für das ein Antikörper oder
ein anderes spezifisches Bindungsmittel verfügbar ist, an das Rezeptorpolypeptid
fusioniert werden.
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Scatchard Plot-Analysen für die Bindung
von löslichem
I125-ztnf4 an TACI und BCMA sind in 2 gezeigt und werden mit
den Bindungskonstanten anderer Mitglieder der TNFR-Familie in Tabelle
7 verglichen.
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Es wurde gefunden, dass ztnf4 (5
ng/ml) an BR43x2 (SEQ ID Nr. 2), TACI (SEQ ID Nr. 6), BCMA (SEQ ID
Nr. 8) und BR43x1 (SEQ ID Nr. 9) bindet, und zwar mittels FACS-Analyse
(Durchflusszytometrie und Sortierung, Melamed et al., als Herausgeber,
Wiley-Liss, 1990, und Immunfluoreszenz und Zellsortierung, Current Protocols
in Immunology, Band 1, Herausgeber Coligan et al., John Wiley & Son, 1997). Es
konnte auch gezeigt werden, dass FITC-gemarkertes, lösliches
ztnf4 spezifisch unter anderem an B-Lymphozyten in PBMNCs, Mandelzellen,
an B-Zell-Lymphom-Zelllinien
(Raji, Burkitt's
human lymphoma, ATCC CCL86), Ramos (Burkitt's-Lymphom-Zelllinie
ATCC CRL-1596), Daudi (Burkitt's
human Lymphom, ATCC CCL213) und RPMI-1788 (eine B-Lymphozyten-Zelllinie,
ATCC CCL-156) bindet, und zwar unter Anwendung der FACS-Analyse.
Keine Bindung wurde mit HL-60 beobachtet (ATCC: eine promyelocytische
Zelllinie, ATCC CCL-240). Die Spezifizität für die Bindung an B-Zellen aus
PBMNC und Mandelzellen wurde durch Co-Färbung mit Antikörpern gegen
B-zellspezifische Moleküle,
eingeschlossen CD19, IgD, IgM und CD20, bestätigt. Die Ähnlichkeit von ztnf4 zu CD40L
legte eine breitere Gewebsverteilung als die beobachtete nahe. Die
Affinität von
ztnf4 wurde auf Monocyten, dendritischen Zellen und gereinigten
T-Zellen unter Anwendung der Cytokinproliferation und T-Zell-Proliferationstests
beispielsweise getestet und es konnte keine Bindung von ztnf4 oder kein
anderer biologischer Effekt auf jede andere getestete Zelltype festgestellt
werden. Daher legt die Spezifizität für B-Zellen von Ligand und Rezeptor
nahe, dass sie für
die Untersuchung und Behandlung der Autoimmunität, von B-Zell-Krebsen, der
Immunmodulation, von IBD und aller Antikörper-vermittelten Pathologien,
beispielsweise ITCP, der Myasthenia gravis und dergleichen, von
Nierenerkrankungen, von indirekten T-Zell-Immunantworten, der Transplantatabstoßung, der
Graft-versus-Host-Erkrankung nützlich
sind.
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Von ztnf4 wurde gezeigt, dass es
B-Zellen aktiviert, was zur B-Zell-Proliferation, Antikörperproduktion und
Aufregulation von Aktivierungsmarkern in vitro führt (siehe die Beispiele unten).
Diese Effekte können
die Co-Stimulierung über
IL-4 oder andere Cytokine oder die Stimulierung durch den B-Zell-Antigenrezeptor
oder andere Zelloberflächenrezeptoren
erfordern, die B-Zellen
aktivieren, d. h. CD40. Andere Tumornekrosefaktorliganden wie gp39
und TNFβ stimulie ren
die B-Zell-Proliferation ebenfalls. Somit können die Polypeptide der vorliegenden
Erfindung zielgerichtet werden, um spezifisch B-Zell-Antworten zu
regulieren, aktivierte B-Zellen während der Immunantwort zu inhibieren,
ohne andere Zellpopulationen zu beeinträchtigen, was vorteilhaft bei der
Behandlung von Erkrankungen ist. Zusätzlich könnten die Polypeptide der vorliegenden
Erfindung genutzt werden, um die B-Zell-Entwicklung, die Entwicklung
anderer Zellen, die Antikörperproduktion
und die Cytokinproduktion zu modulieren. BR43x2-Polypeptide können auch
bei der Induktion der Apoptose und/oder von Anenergie innerhalb
von Zellen Anwendung finden. Polypeptide der vorliegenden Erfindung
könnten
auch die T- und B-Zell-Kommunikation modulieren, indem sie die proliferativen
Wirkungen von ztnf4 neutralisieren. Bioassys und ELISAs sind verfügbar, um
die zelluläre
Antwort auf ztnf4 in Anwesenheit von löslichem BR43x2, TACI und/oder
BCMA zu messen. Andere Tests schließen diejenigen ein, die Änderungen
der Cytokinproduktion als ein Maß der zellulären Antwort
messen (siehe beispielsweise, Current Protocols in Immunology, Herausgeber John
E. Coligan et al., NIH, 1996). Tests zur Messung anderer zellulärer Antworten,
eingeschlossen der Antikörperisotypen,
die Monocytenaktivierung, die NK-Zell-Bildung, die Funktion Antigen präsentierender
Zellen, und die Apoptose.
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BR43x2-Polypeptide der vorliegenden
Erfindung wären
bei der Herstellung eines Medikaments zur Neutralisierung der Wirkungen
von ztnf4 nützlich,
um pre-B- oder B-Zell-Leukämien
wie die Plasmazellleukämie,
die chronische oder akute lymphozytische Leukämie, Myelome wie multiple Myelome,
Plasmazellmyelome, endotheliale Myelome und Riesenzellmyelome zu
behandeln, wie auch Lymphome wie das non-Hodgkins-Lymphom, mit dem
ein Anstieg der ztnf4-Polypeptide
assoziiert ist. Lösliches
BR43x2 wäre
eine nützliche Komponente
in einem Medikament zur Inhibition der Tumorprogression und des Überlebens.
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Die Norther-Blot-Analyse zeigte,
dass ztnf4 in CD8+-Zellen, Monocyten, Dendrocyten,
aktivierten Monocyten exprimiert wird. Dies legt nahe, dass in einigen
Autoimmunstörungen
cytotoxische T-Zellen die B-Zell-Produktion durch Überschußproduktion
an ztnf4 stimulieren könnten.
Immunsupprimierende Proteine, die selektiv die Wirkung von B-Lymphozyten
blockieren, wären
bei der Behandlung der Erkrankung nützlich. Die Autoantikörperproduktion
ist zahlreichen Autoimmunerkrankungen gemeinsam und trägt zur Gewebezerstörung und
Verschlimmerung der Erkrankung bei. Autoantikörper können auch zum Auftreten von
Immunkomplex-Abscheidungs-Komplikationen führen und können zu vielen Symptomen des
systemischen Lupus erythomatodes führen, eingeschlossen das Nierenversagen,
neuralgische Symptome und Tod. Die Modulation der Antikörperproduktion,
unabhängig
von der zellulären
Antwort, wäre
auch in vielen Erkrankungszuständen wohltuend.
Es wurde auch gezeigt, dass B-Zellen eine Rolle bei der Sekretion
von arthritogenen Immunglobulinen in der rheumatoiden Arthritis
spielen (Korganow et al., Immunity 10: 451–61, 1999). Als solches wäre die Inhibition
der ztnf4-Antikörperproduktion
bei der Be handlung von Autoimmunerkrankungen wie der Myasthenia
gravis und der rheumatoiden Arthritis vorteilhaft. Immunsupprimierende
Therapeutika wie lösliches BR43x2,
die selektiv die Wirkung von B-Lymphozyten blockieren oder neutralisiern,
wären für solche
Zwecke geeignet. Um diese Fähigkeiten
in den löslichen
BR43x2-Rezeptor-Polypeptiden der vorliegenden Erfindung zu verifizieren,
wurden BR43x2-Polypeptide unter Anwendung im Stand der Technik bekannter
und hierin beschriebener Verfahren bewertet.
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Die Erfindung stellt bereit Methoden
unter Anwendung von BR43x2-, TACI- oder BCMA-Polypeptiden, -Fusionen, -Antikörpern, -Agonisten
oder -Antagonisten zum selektiven Blockieren oder Neutralisieren
der Wirkungen von B-Zellen in Verbindung mit Nierenerkrankungen
im Endstadium, die von Autoimmunerkrankungen ggf. begleitet sein
können.
Solche Verfahren wären
auch zur Behandlung von immunologischen Nierenerkrankungen nützlich.
Solche Methoden wären
zur Behandlung der Glomerulonephritis nützlich, assoziiert mit Erkrankungen
wie der Membrannephropathie, der IgA-Nephropathie oder der Berger'schen Erkrankung,
der IgM-Nephropathie, dem Goodpasture Syndrom, der nachinfektiösen Glomerulonephritis,
mesangioproliverativen Erkrankungen, der Lipoidnephrose. Solche
Methoden könnten
auch als therapeutische Anwendungen dienen zur Behandlung der sekundären Glomerulonephritis
oder Vaskulitis, verbunden mit solchen Erkrankungen wie Lupus, Polyarteritis,
dem Schönlein-Henoch-Syndrom,
der Sclerodermie, HIV-bezogenen
Erkrankungen, der Amyloidose oder dem hämolytisch urämischen
Syndrom. Die Verfahren der vorliegenden Erfindung wären auch
geeignet als Teil einer therapeutischen Anwendung zur Behandlung
der interstitiellen Nephritis oder Pyelonephritis, verbunden mit
der chronischen Pyelonephritis, dem Analgesica-Missbrauch, einer
Nephrocalcinose, von anderen Mitteln verursachten Nephropathien,
der Nephrolithiasis oder der chronischen oder akuten interstitiellen
Nephritis.
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Die Methoden der vorliegenden Erfindung
umfassen auch die Verwendung von BR43x2-, TACI- oder BCMA-Polypeptiden,
-Fusionen oder -Antikörpern,
-Agonisten oder -Antagonisten in der Behandlung von Bluthochdruck
oder Erkrankungen der großen
Gefäße, eingeschlossen
der renalen Arterienstenose oder Okklusion und der Cholesterienembolie
oder renalen Embolie.
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Die vorliegende Erfindung stellt
außerdem
Methoden für
die Diagnose und Behandlung von renalen oder urologischen Neoplasmen,
multiplen Mylelomen, Lymphomen, der leichten Kettenneuropathie oder
der Amyloidose bereit.
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Die Erfindung stellt außerdem bereit
Methoden zum Blockieren oder Inhibieren von aktivierten B-Zellen
unter Anwendung von BR43x2-, TACI- oder BCMA-Polypeptiden, -Fusionen,
-Antikörpern,
-Agonisten oder -Antagonisten zur Behandlung von Asthma oder anderen
chronischen Atemwegserkrankungen wie Bronchitis und Emphysemen.
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Ebenfalls bereitgestellt werden Methoden
zum Inhibieren oder Neutralisieren einer Effektor-T-Zellantwort
unter Anwendung von BR43x2-, TACI- oder BCMA-Polypeptiden, -Fusionen,
-Antikörpern,
-Agonisten oder -Antagonisten zur Verwendung in der Immunsuppression,
insbesondere zur therapeutischen Verwendung für Graft-versus-Host-Erkrankungen
und die Transplantatabstoßungen.
Weitere Anwendungen würden sich
in der Steuerung der Immunantwort finden, insbesondere der Aktivierung
und Steuerung von Lymphozyten. BR43x2-, TACI- oder BCMA-Polypeptide, -Fusionen,
-Antikörper,
-Agonisten oder -Antagonisten wären
für Therapien
zur Behandlung von Immunschwächen
nützlich.
BR43x2-, TACI- oder BCMA-Polypeptide, -Fusionen, -Antikörper, -Agonisten
oder -Antagonisten wären
in therapeutischen Protokollen für
die Behandlung solcher Autoimmunerkrankungen wie dem insulinabhängigen Diabetis
mellitus (IDDM) und Morbus Crohn nützlich. Methoden der vorliegenden
Erfindung hätten
zusätzlich
therapeutischen Wert zur Behandlung von chronisch entzündlichen
Erkrankungen, insbesondere zur Linderung von Gelenkschmerz, Schwellungen,
Anämie oder
anderen assoziierten Symptomen wie auch zur Behandlung des septischen
Schocks.
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Die Wirkung von löslichem BR43x2- TACI- oder
BCMA-Polypeptiden und – Fusionsproteinen
auf Immunantworten kann durch Verabreichung der Polypeptide der
vorliegenden Erfindung an mit Antigen immunisierten Tieren nach
Injektion von ztnf4 und Messen der Antikörper-Isotypen-Produktion und
der B- und T-Zell-Antworten gemessen werden, eingeschlossen die
Hyperempfindlichkeit von verzögertem
Typ und die in vitro-Proliferation und Cytokinproduktion, und zwar
gemäß im Stand
der Technik bekannter Verfahren.
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Die vorliegende Erfindung stellt
daher bereit die Verwendung einer Verbindung bei der Herstellung
eines Medikaments zum Inhibieren der ztnf4-Aktivität bei einem
Säuger,
worin die Verbindung ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus: a) einem Polypeptid der SEQ ID
Nr. 4; b) einem Polypeptid der SEQ ID Nr. 8; c) einem Fusionsprotein;
d) einem Polypeptid der SEQ ID Nr. 6 von Aminosäurerest 1 bis Rest 166; e)
einem Polypeptid der SEQ ID Nr. 8 von Aminosäurerest 1 bis Rest 150; f)
einem Antikörper
oder Antikörperfragment, der
bzw. das spezifisch an ein Polypeptid der SEQ ID Nr. 4 bindet; und
g) einem Antikörper
oder Antikörperfragment,
der bzw. das spezifisch an ein Polypeptid der SEQ ID Nr. 10 bindet.
Beispiele für
Fusionsproteine schließen
ein Fusionen von löslichem
BR43x2 (SEQ ID Nr. 4), TACI (von Aminosäurerest 1 bis Rest 166 der SEQ
ID Nr. 6) oder BCMA (von Aminosäurerest
1 bis Rest 150 der SEQ ID Nr. 8) mit anderen Polypeptiden, vorzugsweise
einem Fc-Fragment eines konstanten Bereichs
einer schweren Kette eines Immunglobulins. Die Erfindung stellt
gleichermaßen
ein Verfahren zur Herstellung eines Medikaments bereit zum Inhibieren
des BR43x2-, TACI- oder BCMA-Rezeptor/Liganden-Eingreifens.
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Solche Methoden wären insbesondere nützlich,
wo die ztnf4-Aktivität
mit aktivierten B-Lymphozyten assoziiert
ist, und zur Behandlung von pre-B-Zell- oder B-Zell-Krebsen. Solche
Methoden wären
auch nützlich dort,
wo die ztnf4-Aktivität
mit Antikörperproduktion
assoziiert ist. Insbesondere der Antikörperproduktion, assoziiert
mit Autoimmunerkrankungen wie dem systemischen Lupus erythematodes,
der Myasthenia gravis oder der rheumatoiden Arthritis.
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Das Adenovirus-System kann auch zur
Proteinproduktion in vitro genutzt werden. Indem man mit dem Adenovirus
infizierte non-293-Zellen unter Bedingungen kultiviert, unter denen
sich die Zellen nicht schnell teilen, können die Zellen Proteine für verlängerte Zeitspannen
produzieren. Beispielsweise werden BHK-Zellen in Zellbaterien zur
Konfluenz gezogen, anschließend
an den adenoviralen Vektor exponiert, der das sekretierte Protein
von Interesse kodiert. Die Zellen werden dann unter serumfreien
Bedingungen gezogen, was es infizierten Zellen gestattet, für zahlreiche
Wochen zu überleben,
ohne signifikante Zellteilung. Alternativ können die mit dem Adenovirus
infizierten 293S-Zellen in Suspensionskultur bei relativ hoher Zelldichte
gezogen werden, um signifikante Mengen an Protein zu erzeugen (siehe
Garnier et al., Cytotechnol. 15: 145–55, 1994). Mit jedem Protokoll
kann ein exprimiertes, sekretiertes, heterologes Protein wiederholt
aus dem Zellkulturüberstand
isoliert werden. Innerhalb des Produktionsprotokolls mit infizierten
2935-Zellen können
nicht sekretierte Proteine ebenfalls effektiv erhalten werden.
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Es sind wohl etablierte Tiermodelle
verfügbar,
um die in vivo-Effizienz der löslichen
BR43x2-, TACI- oder BCMA-Polypeptide der vorliegenden Erfindung
bei bestimmten Erkrankungszuständen
zu testen.
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Eine Immunantwort in Tieren, die
einer regelmäßigen Antigenherausforderung
unterworfen werden (beispielsweise Ovalbumin oder Collagen), gefolgt
von der Verabreichung von BR43x2-, TACI- oder BCMA-Polypeptiden
oder löslichen
Ig-Fusionen, kann ausgeführt
werden, um die Wirkung auf die B-Zell-Antwort zu messen.
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Pharmacokinetische Untersuchungen
können
in Verbindung mit radiomarkierten, löslichen BR43x2-, TACI- oder
BCMA-Polypeptiden oder -Fusionen genutzt werden, um die Verteilung
und die Halblebensdauer solcher Polypeptide in vivo zu bestimmen.
Zusätzlich
können
Tiermodelle genutzt werden, um die Wirkungen von löslichem
BR43x2, TACI oder BCMA auf Tumore und die Tumorentwicklung in vivo
zu bestimmen.
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Ebenfalls bereitgestellt wird die
Anwendung von BR43x2-,TACI- oder BCMA-Polypeptiden als Surrogatmarker für Autoimmunerkrankungen,
Nierenerkrankungen, B- und T-Zellerkrankungen.
Man kann solche Patienten bluten lassen, und die löslichen
BR43x2-, TACI- oder
BCMA-Rezeptoren und deren Liganden können im Blut detektiert werden.
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Die Erfindung stellt außerdem bereit
Verwendungen von Antikörpern
bei der Herstellung von Medikamenten. Antikörper gegen BR43x2 oder Peptide
mit einer Aminosäuresequenz
der SEQ ID Nr. 8 können
beispielsweise unter Verwendung des Produkts eines Expressionsvektors,
enthaltend das interessierenden Polypeptid, oder eines aus einer
natürlichen
Quelle isolierten Polypeptids erhalten werden. Besonders geeignete Antikörper „binden
spezifisch" an BR43x2
oder Peptide mit einer Aminosäuresequenz
der SEQ ID Nr. 10. Antikörper
werden als spezifisch bindend betrachtet, wenn der Antikörper an
ein BR34x2-Polypeptid oder ein Polypeptid der SEQ ID Nr. 8, Peptid
oder Epitop mit einer Bindungsaffinität (Ka)
von 106M–1 oder
darüber,
vorzugsweise 107M–1 oder
darüber,
stärker
bevorzugt 108M–1 oder
darüber
und am meisten bevorzugt 109M–1 oder
darüber
bindet. Die Bindungsaffinität
eines Antikörpers
lässt sich
leicht von einem Fachmann beispielsweise mittels der Scatchard-Analyse
bestimmen (Scatchard, Ann. NY Acad. Sci. 51: 660, 1949). Geeignete
Antikörper schließen Antikörper ein,
die an BR3x2 binden, insbesondere die extrazelluläre Domäne von BR43x2
(die Aminosäurereste
1-120 der SEQ ID Nr. 2), wie auch diejenigen, die an Polypeptide
mit einer Aminosäuresequenz der
SEQ ID Nr. 10 binden.
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Anti-BR43x2-Antikörper lassen sich unter Anwendung
antigener BR43x2-Epitop-tragender Peptide und Polypeptide herstellen.
Antigene Epitop-tragende Peptide und Polypeptide der vorliegenden
Erfindung enthalten eine Sequenz von mindestens 9, vorzugsweise
zwischen 15 bis etwa 30 Aminosäuren,
enthalten in der SEQ ID Nr. 2. Peptide oder Polypeptide, enthaltend
einen größeren Anteil
an Aminosäuresequenz
der Erfindung, enthaltend 30-50 Aminosäuren oder jede Länge bis
zu und in einschließlich
der gesamten Aminosäuresequenz
eines Polypeptids der Erfindung, sind jedoch ebenfalls für die Induktion
von Antikörpern
nützlich, die
an BR43x2 binden. Es ist wünschenswert,
dass die Aminosäuresequenz
des Epitop-tragenden Peptids so gewählt ist, dass sie wesentliche
Löslichkeit
in wässrigen
Lösungsmitteln
bereitstellt (d. h. die Sequenz umfasst relativ hydrophile Reste,
während
die hydrophoben Reste vorzugsweise vermieden werden). Hydrophile Peptide
können
vom Fachmann aus einer Hydrophobizitätsauftragung vorhergesagt werden
(sie beispielsweise Hopp und Woods (Proc. Nat. Acad. Sci. USA 78:
3824–8,
1981) und Kyte und Doolittle (J. Mol. Biol. 157: 105–142, 1982)).
Darüber
können
Aminosäuresequenzen,
die Prolinreste enthalten, ebenfalls wünschenswert für die Antikörperproduktion
sein.
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Polyklonale Antikörper gegen rekombinantes BR43x2-Protein
oder gegen aus natürlichen
Quellen isoliertes BR43x2 können
unter Anwendung dem Fachmann wohl bekannter Verfahren hergestellt
werden (siehe beispielsweise Green et al., „Production of Polyclonal
Antisera", in: Immunochemical
Protocols (Herausgeber Manson), Seiten 1-5 (Humana Press 1992) und
Williams et al., „Expression
of foreign proteins in E. coli using plasmid vectors and purification
of specific polyclonal antibodies", in: DNA Cloning 2: Expression Systmes, zweite
Auflage, Herausgeber Glover et al., Seite 15 (Oxford University
Press 1995)). Die Immunogenizität
eines BR43x2-Polypeptids
lässt sich
durch die Anwendung eines Adjuvans wie Alum (Aluminiumhydroxid)
oder dem vollständigen
oder unvollständigen
Freund'schen Adjuvans
steigern. Für
die Immunisierung nützliche
Polypeptide schließen
auch Fusionspolypeptide ein wie Fusionen von BR43x2 oder einem Teil
desselben mit einem Immunglobulinpolypeptid oder mit einem Maltose-bindenden
Protein. Das Polypeptid als Immunogen kann ein Molekül voller
Länge oder
ein Teil desselben sein. Falls der Polypeptidteil „Hapten-ähnlich" ist, kann ein solcher
Anteil vorteilhafterweise an einen makromolekularen Träger gebunden
oder mit diesem verknüpft sein
(wie einem Nacktschneckenhemocyanin (KLH = keyhole limpet hemocyanin),
Rinderserumalbumin (BSA) oder einem Tetanustoxoid) für die Immunisierung.
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Obwohl polyklonale Antikörper typischerweise
in Tieren wie Pferden, Kühen,
Hunden, Hühnern,
Ratten, Mäusen,
Kaninchen, Hamstern, Meerschweinchen, Ziegen oder Schafen gezogen
werden, kann ein Anti-BR43x2-Antikörper der vorliegenden Erfindung
auch von einem Antikörper
eines subhumanen Primaten abstammen. Allgemeine Techniken zum Auslösen diagnostisch
und therapeutisch geeigneter Antikörper in Pavianen findet sich
beispielsweise in Goldenberg et al., internationale Patentveröffentlichung
der Nummer WO 91/11465 undin Losman et al., Int. J. Cancer 46: 310,
1990. Antikörper
können
auch in transgenen Tieren wie transgenen Schaften, Kühen, Ziegen
oder Schweinen gezogen werden und können in Hefe und Pilzen in
modifizierter Form wie auch in Säuger-
und Insektenzellen exprimiert werden.
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Alternativ können monoklonale Anti-BR43x2-Antikörper erzeugt
werden. Monoklonale Antikörper
aus Nagern gegen spezifische Antigene können über Fachleuten bekannte Verfahren
erhalten werden (siehe beispielsweise Kohler et al., Nature 256:
495, 1975, Coligan et al. (Herausgeber) Current Protocols in Immunology,
Band 1, Seiten 2.5.1–2.6.7
(John Wiley & Sons
1991), Picksley et al., „Production
of monoclonal antibodies against proteins expressed in E. coli" in: DNA Cloning
2: Expression Systems, zweite Auflage, Herausgeber Glover et al.,
Seite 93 (Oxford University Presss 1995)).
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Kürzer
gesagt, lassen sich monoklonale Antikörper durch Injizieren von Mäusen mit
einer Zusammensetzung erhalten, umfassend ein BR43x2-Genprodukt,
Verifizieren der Anwesenheit von Antikörperproduktion durch Entnehmen
einer Serumprobe, Entfernen der Milz zum Erhalt von B-Lymphozyten,
Fusionieren der B-Lymphozyten mit Myelomzellen zur Erzeugung von
Hybridomen, Klonieren der Hybridomen, Selektieren von positiven
Klonen, die Antikörper
gegen das Antigen erzeugen, Kultivieren der Klone, die Antikörper gegen
das Antigen erzeugen, und Isolieren der Antikörper aus den Hybridomkulturen.
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Zusätzlich kann ein Anti-BR43x2-Antikörper der
vorliegenden Erfindung von einem humanen monoklonalen Antikörper abgeleitet
werden. Humane monoklonale Antikörper
lassen sich aus transgenen Mäusen erhalten,
die gentechnisch verändert
wurden, um spezifisch humane Antikörper in Antwort auf eine antigene Herausforderung
zu produzieren. Bei dieser Technik werden Elemente der menschlichen
schweren und leichten Kettenloci in Stämme von Mäusen induziert, die von embryonalen
Stammzelllinien abgeleitet sind, die zielgerichtete Aufbrüche der
endogenen schweren Ketten und leichten Kettenloci enthalten. Die
transgenen Mäuse
können
humane Antikörper
spezifisch für
humane Antigene synthetisieren, und die Mäuse können genutzt werden, um humane
Antikörper
sekretierende Hybridome zu erzeugen. Verfahren zum Erhalt humaner
Antikörper
aus transgenen Mäusen
sind beispielsweise beschrieben von Green et al., Nat. Genet. 7:
13, 1994, Lonberg et al., Nature 368: 856, 1994 und Taylor et al.,
Int. Immun. 6: 579, 1994.
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Monoklonale Antikörper lassen sich aus Hybridomkulturen über eine
Vielzahl wohl etablierter Techniken isolieren und reinigen. Solche
Isolationstechniken schließen
ein die Affinitätschromatographie
mit Protein A-Sepharose, die Größen-Ausschlußchromatographie
und die Ionenaustauschchromatographie (siehe beispielsweise Coligan
auf den Seiten 2.7.1–2.7.12
und den Seiten 2.9.1–2.9.3;
Baines et al., „Purification
of Immunglobulin G (IgG)" in:
Methods in Molecular Biology, Band 10, Seiten 79–104 (The Humana Press, Inc. 1992)).
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Für
spezielle Anwendungen kann es wünschenswert
sein, Fragmente von Anti-BR43x2-Antikörpern herzustellen.
Solche Antikörperfragmente
können
beispielsweise über
proteolytische Hydrolyse des Antikörpers erhalten werden. Antikörperfragmente
können
durch Pepsin- oder Papain-Verdauung von ganzen Antikörpern über konventionelle
Methoden erhalten werden. Zur Veranschaulichung können Antikörperfragmente hergestellt
werden durch enzymatische Spaltung von Antikörpern mit Pepsin, um ein 5S-Fragment,
bezeichnet als F(ab')2, bereitzustellen. Dieses Fragment kann
weiter gepalten werden unter Anwendung eines Thiol-reduzierenden
Mittels, um 3,5S monovalente Fab'-Fragmente
bereitzustellen. Wahlweise kann die Spaltungsreaktion unter Anwendung
einer blockierenden Gruppe für
die Sulfhydrylgruppen durchgeführt
werden, die aus der Spaltung der Disulfidbindungen resultieren.
Als Alternative erzeugt eine enzymatische Spaltung unter Anwendung
von Pepsin zwei monvalente Fab-Fragmente und ein Fc-Fragment direkt.
Diese Methoden sind beispielsweise beschrieben von Goldenberg, US-Patent
der Nummer 4 331 647, Nisonoff et al., Arch. Biochem. Biophys. 89:
230, 1960, Porter, Biochem. J. 73: 119, 1959, Edelman et al., in:
Methods in Enzymology, Band 1, Seite 422 (Academic Press 1967) und
von Coligan, ibid.
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Andere Spaltverfahren für Antikörper wie
die Trennung von schweren Ketten zur Bildung von monovalenten leichten-schweren-Ketten-Fragmenten,
die weitere Spaltung von Fragmenten oder andere enzymatische, chemische
oder genetische Techniken können
ebenfalls genutzt werden, so lange die Fragmente an das Antigen
binden, das vom intakten Antikörper
erkannt wird.
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Beispielsweise umfassen Fv-Fragmente
eine Assoziation von VH- und VL-Ketten.
Diese Assoziation kann nicht kovalent sein, wie beschrieben von
Inbar et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 69: 2659, 1972. Alternativ können die
variablen Ketten durch eine intermolekulare Disulfidbindung verbrückt oder
durch Chemikalien wie Glutaraldehyd vernetzt sein (siehe beispielsweise
Sandhu, Crit. Rev. Biotech. 12: 437, 1992).
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Die Fv-Fragmente können VH- und VL-Ketten
enthalten, die über
einen Peptidlinker verbunden sind. Diese einzelkettigen Antigen-bindenden
Proteine (scFv) werden durch Konstruieren eines Strukturgens hergestellt,
umfassend DNS-Sequenzen, welche die VH-
und VL-Domänen kodieren, die von einem
Oligonukleotid verbunden sind. Das Strukturgen wird in einen Expressionsvektor
insertiert, der anschließend
in eine Wirtszelle wie E. coli eingeführt wird. Die rekombinanten
Wirtszellen synthetisieren eine einzelne Polypeptidkette mit einem
Linkerpeptid, das die zwei V-Domänen
verbrückt.
Methoden zur Produktion von scFv's
sind beispielsweise beschrieben von Whitlow et al., Methods: A Companion
to Methods in Enzymology 2: 97, 1991, siehe auch Bird et al., Science
242: 423, 1988, Ladner et al., US-Patent der Nummer 4 946 778, Pack
et al., Bio/Technology 11: 1271, 1993 und Sandhu, ibid.
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Als Veranschaulichung kann ein scFV
durch Exposition von Lymphozyten an BR43x2-Polypeptid in vitro und Selektieren
von Antikörperpräsentationsbibliotheken
in Phagen oder ähnlichen
Vektoren (beispielsweise durch Anwendung von immobilisierten oder
markiertem BR43x2-Protein
oder -peptid) erhalten werden. Gene, kodierend Polypeptide mit möglichen
BR43x2-Polypeptid-bindenden
Domänen,
können
durch Sichten von statistischen Peptidbibliotheken erhalten werden,
die auf Phagen (Phagenpräsentation)
oder auf Bakterien wie E. coli präsentiert werden. Nukleotidsequenzen,
kodierend die Polypeptide, können
auf eine Anzahl von Wegen erhalten werden wie über die statistische Mutagenese
und die statistische Polynukleotidsynthese. Diese statistischen
Peptide präsentierende
Bibliotheken können
genutzt werden, um auf Peptide zu sichten, die mit einem bekannten
Ziel wechselwirken, bei dem es sich um ein Protein oder Polypeptid
wie einen Liganden oder Rezeptor, ein biologisches oder synthetisches
Makromolekül
oder organische oder anorganische Substanzen handeln kann. Techniken
zum Erzeugen und Sichten solcher statistische Peptide präsentierender
Datenbanken sind im Stand der Technik bekannt (siehe Ladner et al.,
US-Patent der Nummer 5 223 409, Ladner et al., US-Patent der Nummer
4 946 778, Ladner et al., US-Patent der Nummer 5 403 484, Ladner
et al., US-Patent der Nummer 5 571 698 und Kay et al., Phage Display
of Peptides and Proteins (Academic Press, Inc., 1996)) und statistische
Peptide präsentierende
Bibliotheken und Kits zum Sichten solcher Bibliotheken sind im Handel erhältlich beispielsweise
von Clontech (Palo Alto, CA), Invitrogen Inc. (San Diego, CA), New
England Biolabs, Inc. (Beverly, MA) und Pharmacia LKB Biotechnology
Inc. (Piscataway, NJ). Statistische Peptide präsentierende Bibliotheken können unter
Anwendung der hierin offenbarten BR43x2-Sequenzen gesichtet werden, um Proteine
zu identifizieren, die an BR43x2 binden.
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Eine andere Form eines Antikörperfragments
ist ein Peptid, kodierend für
einen einzelnen die Komplementarität bestimmenden Bereich (CDR
= complementarity-determining region). CDR- Peptide („minimale Erkennungseinheiten") können durch
Konstruktion von Genen erhalten werden, die den CDR eines interessierenden
Antikörpers
kodieren. Solche Gene werden beispielsweise durch Anwendung der
Polyerasekettenreaktion hergestellt, um den variablen Bereich aus
RNS einer Antikörper-produzierenden
Zelle zu synthetisieren (siehe beispielsweise Larrick et al., Methods:
A Companion to Methods in Enzymology 2: 106, 1991), Courtenay-Luck, „Genetic
Manipulation of Monoclonal Antibodies", in: Monoclonal Antibodies: Production,
Engineering and Clinical Application, Herausgeber: Ritter et al.,
Seite 166 (Cambridge University Press 1995), und Ward et al., „Genetic
Manipulation and Expression of Antibodies", in: Monoclonal Antibodies: Principles
and Applications, Herausgeber: Birch et al., Seite 137 (Wiley-Liss,
Inc., 1995)).
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Alternativ kann ein Anti-BR43x2-Antikörper von
einem „humanisierten" monoklonalen Antikörper abgeleitet
werden. Humanisierte monoklonale Antikörper werden durch Transferieren
von die Komplementarität bestimmenden
Bereichen der Maus aus schweren und leichten variablen Ketten von
Maus-Immunglobulin in eine menschliche variable Domäne erzeugt.
Typische Reste von menschlichen Antikörpern werden anschließend im
Rahmenbereich der murinen Gegenstücke ersetzt. Die Verwendung
von Antikörperkomponenten,
abgeleitet von humanisierten monoklonalen Antikörpern, vermeidet mögliche Probleme,
die mit der Immunogenizität
von konstanten Bereichen der Maus assoziiert sind. Allgemeine Techniken
zum Klonieren variabler Domänen
von Maus-Immunglobulin sind beispielsweise beschrieben von Orlandi
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 3833, 1989. Techniken zur
Erzeugung humanisierter monoklonaler Antikörper sind beispielsweise beschrieben
worden von Jones et al., Nature 321: 522, 1986, Carter et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 89: 4285, 1992, Sandhu, Crit. Rev. Biotech.
12: 437, 1992, Singer et al., J. Immun. 150: 2844, 1993, Sudhir
(Herausgeber), Antibody Engineering Protocols (Humana Press, Inc.,
1995), Kelley, „Engineering
Therapeutic Antibodies",
in: Protein Engineering: Principles and Practice, Cleland et al.
(Herausgeber), Seiten 399–434
(John Wiley & Sons,
Inc. 1996) und von Queen et al., US-Patent der Nummer 5 693 762
(1977).
-
Polyklonale anti-idiotypische Antikörper lassen
sich durch Immunisierung von Tieren mit Anti-BR43x2-Antikörpern oder
Antikörperfragmenten
unter Verwendung von Standardtechniken herstellen (siehe beispielsweise
Green et al., „Production
of Polyclonal Antisera",
in: Methods in Molecular Biology: Immunochemical Protocols, Manson
(Herausgeber), Seiten 1–12
(Humana Press, 1992). Siehe auch Coligen, ibid. auf den Seiten 2.4.1–2.4.7).
Alternativ lassen sich monoklonale anti-idiotypische Antikörper unter
Verwendung von Anti-BR43x2-Antikörpern
oder -Antikörperfragmenten
als Immunogene mit den Techniken herstellen, die oben beschrieben
wurden. Als andere Alternative können
humanisierte anti-idiotypische Antikörper oder anti-idiotypische
Antikörper
von subhumanen Primaten unter Anwendung der oben beschriebenen Techniken
hergestellt werden. Methoden für
die Produktion anti-idiotypischer Antikörper sind beispielsweise be schrieben
von Irie, US-Patent der Nummer 5 208 146, Greene et al., US-Patent
der Nummer 5 637 677, und Varthakavi und Minocha, J. Gen. Virol.
77: 1875, 1996.
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Antikörper und Polypeptide können hierin
auch direkt oder indirekt an Wirkstoffe, Toxine, Radionuklide und
dergleichen konjugiert sein, und diese Konjugate können für die in
vivo-Diagnostik
oder therapeutische Anwendungen benutzt werden. Beispielsweise können Polypeptide
oder Antikörper
der vorliegenden Erfindung zum Identifizieren oder zur Behandlung
von Geweben oder Organen genutzt werden, die ein entsprechendes
anti-komplementäres
Molekül
exprimieren (beispielsweise Rezeptor bzw. Antigen). Genauer können die
BR34x2-Polypeptide oder Anti-BR43x2-Antikörper oder
bioaktive Fragmente oder Teile derselben an detektierbare oder cytotoxische
Moleküle
gekuppelt und an einen Säuger übermittelt
werden mit Zellen, Geweben oder Organen, die das anti-komplementäre Molekül exprimieren.
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Geeignete detektierbare Moleküle können direkt
oder indirekt an das Polypeptid oder den Antikörper angeheftet werden und
schließen
Radionuklide, Enzyme, Substrate, Cofaktoren, Inhibitoren, fluoreszente
Marker, chemolumineszente Marker, magnetische Teilchen und dergleichen
ein. Geeignete cytotoxische Moleküle können direkt oder indirekt an
das Polypeptid oder den Antikörper
angeheftet werden und schließen
bakterielle oder Pflanzentoxine (beispielsweise Diphtheriatoxin,
Pseudomonas-Exotoxin, Ricin, Abrin und dergleichen) wie auch therapeutische
Radionuklide wie Jod-131, Rhenium-188 oder Yttrium-90 ein (entweder
direkt an das Polypeptid oder den Antikörper angeheftet oder indirekt
angeheftet über
Mittel wie eine chelierende Einheit zum Beispiel). Polypeptide oder
Antikörper
können
auch an cytotoxische Wirkstoffe wie Adriamycin konjugiert sein.
Für die
indirekte Anheftung eines detektierbaren oder cytotoxischen Moleküls kann
das detektierbare oder cytotoxische Molekül mit einem Element eines komplementären/antikomplementären Paars
konjugiert werden, wobei das andere Element an das Polypeptid oder
den Antikörperteil
gebunden ist. Für
diese Zwecke ist Biotin/Streptavidin ein beispielhaftes Paar aus
Komplementär/Antikomplement.
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Lösliche
BR43x2-Polypeptide oder Antikörper
gegen BR43x2 können
direkt oder indirekt an Wirkstoffe, Toxine, Radionuklide und dergleichen
konjugiert werden, und diese Konjugate können für die Herstellung von therapeutischen
Zusammensetzungen für
die Anwendung in vivo genutzt werden. Beispielsweise können Polypeptide
oder Antikörper
der vorliegenden Erfindung genutzt werden, um Gewebe oder Organe
zu behandeln, die ein entsprechendes antikomplementäres Molekül exprimieren
(beispielsweise Rezeptor bzw. Antigen). Genauer können BR43x2-Polypeptide
oder Anti-BR43x2-Antikörper
oder bioaktive Fragmente oder Teile derselben an cytotoxische Moleküle gekuppelt
und an einen Säuger übermittelt
werden mit Zellen, Geweben oder Organen, die das anti-komplementäre Molekül exprimieren.
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Geeignete cytotoxische Moleküle können direkt
oder indirekt an das Polypeptid oder den Antikörper angeheftet werden und
schließen
bakterielle oder Pflanzentoxine (beispielsweise Diphteriatoxin,
Pseudomonas-Endotoxin, Ricin, Abrin und dergleichen) wie auch therapeutische
Radionuklide wie Jod-131, Rhenium-188 oder Yttrium-90 ein (entweder
direkt an das Polypeptid oder den Antikörper angeheftet oder indirekt angeheftet
mittels einer chelierenden Einheit beispielsweise). Polypeptide
oder Antikörper
können
auch an cytotoxische Wirkstoffe wie Adriamycin konjugiert werden.
Für die
indirekte Anheftung eines cytotoxischen Moleküls kann das cytotoxische Molekül mit einem
Element eines komplementären/antikomplementären Paares konjugiert
sein, wobei das andere Element an das Peptid oder den Antikörperteil
gebunden ist. Für
diese Zwecke ist Biotin/Streptavidin ein exemplarisches Paar aus
Komplement/Antikomplement.
-
Solche Polypeptid/Toxin-Fusionsproteine
oder Antikörper/Fragment-Toxin-Fusionsproteine
können
für die
zielgerichtete Zell- oder Gewebsinhibition oder -ablation verwendet
werden (beispielsweise um Krebszellen oder -gewebe zu behandeln).
Alternativ kann dann, wenn das Polypeptid mehrere funktionale Domänen aufweist
(d. h. eine Aktivierungsdomäne
oder eine Ligandbindende Domäne
plus eine zielrichtende Domäne),
ein nur die zielrichtende Domäne
umfassendes Fusionsprotein zum Zielrichten eines detektierbaren
Moleküls,
eines cytotoxischen Moleküls
oder eines komplementären
Moleküls
an eine Zelle oder einen Gewebetyp von Interesse geeignet sein.
In Fällen,
in denen die Domäne
des Fusionsproteins ein komplementäres Molekül umfasst, kann das anti-komplementäre Molekül an ein
detektierbares oder cytotoxisches Molekül konjugiert sein. Solche Fusionsproteine
aus Domäne
komplementärem
Molekül
stellen somit einen generischen zielrichtenden Träger für die Zell/Gewebe-spezifische Übermittlung
von generischen Konjugaten aus anti-komplementär/cytotoxischem Molekül dar. Die
hierin beschriebenen Konjugate aus bioaktivem Polypeptid oder Antikörper können intravenös, intraarteriell
oder intraduktal übermittelt
werden oder können
lokal an dem intendierten Wirkort eingeführt werden.
-
Antikörper können gegen lösliche BR43x2-Polypeptide
hergestellt werden, die His- oder
FLAGTM-gemarkert sind. Antikörper können auch
gegen von E. coli erzeugte MBP-Fusionsproteine hergestellt werden.
Alternativ können
solche Polypeptide ein Fusionsprotein mit einem menschlichen Ig
einschließen.
Insbesondere können
Antiseren, enthaltend Polypeptidantikörper gegen His-gemarkerte oder
FLAGTM-gemarkerte lösliche BR43x2, genutzt werden
bei der Analyse der Gewebsverteilung von BR43x2 mittels Immunhistochemie
aus Gewebe aus Mensch oder Primat. Diese löslichen BR43x2-Polypeptide
können
auch zur Immunisierung von Mäusen
genutzt werden, um monoklonale Antikörper gegen ein lösliches
menschliches BR43x2-Polypeptid zu erzeugen. Monoklonale Antikörper gegen
ein lösliches
menschliches BR43x2-Polypeptid können
auch genutzt werden, um die Liganden/Rezeptor-Kupplung nachzuahmen,
was zu einer Aktivierung oder Inaktivierung des Liganden/Rezeptor-Paares
führt.
Beispielsweise ist gezeigt worden, dass die Quervernetzung von monoklonalen
Antikörpern
gegen lösliches
CD40 ein stimulierendes Signal für
B-Zellen bereitstellt, die suboptimal mit Anti-IgM oder LPS aktiviert
wurden, und zur Proliferation und Immunglobulinproduktion führt. Die
gleichen monoklonalen Antikörper
wirken als Antagonisten dann, wenn sie in Lösung genutzt werden, indem
sie die Aktivierung des Rezeptors blockieren. Monoklonale Antikörper gegen
BR43x2 können
genutzt werden, um die Verteilung, Steuerung und biologische Wechselwirkung
des BR43x2/BR43x2-Liganden-Paares auf spezifischen Zelllinien zu
untersuchen, die über
Gewebsverteilungsuntersuchungen identifiziert wurden.
-
Pharmazeutisch wirksame Mengen an
BR43x2-, TACI- oder BCMA-Polypeptiden der vorliegenden Erfindung
können
mit pharmazeutisch annehmbaren Trägern für die parenterale, orale, nasale,
rektale, topische, transdermale Verabreichung oder dergleichen gemäß herkömmlicher
Methoden formuliert werden. Die Formulierungen können weiterhin umfassen einen
oder mehrere Verdünner,
Füllstoffe,
Emulgatoren, Konservierungsmittel, Puffer, Hilfsstoffe und dergleichen
und können
in Formen wie Flüssigkeiten,
Pulvern, Emulsionen, Zäpfchen,
Liposomen, transdermalen Pflastern und Tabletten nur zum Beispiel
bereitgestellt werden. Langsam oder verzögert freisetzende Übermittlungssysteme,
eingeschlossen jedes einer Anzahl von Biopolymeren (biologisch basierten
Systemen), Liposomen nutzende Systeme und polymerische Übermittlungssysteme
können
ebenfalls mit den hierin beschriebenen Zusammensetzungen genutzt
werden, um eine kontinuierliche oder Langzeitquelle des BR43x2-Polypeptids
oder Antagonisten bereitzustellen. Solche langsam freisetzenden
Systeme sind auf Formulierungen beispielsweise für die orale, topische oder
parenterale Anwendung anwendbar. Der Ausdruck „pharmazeutisch annehmbarer
Träger" bezieht sich auf
ein Trägermedium,
das nicht mit der Wirksamkeit der biologischen Aktivität der aktiven
Bestandteile interferiert und das für den Wirt oder Patienten nicht
toxisch ist. Ein Fachmann kann die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung auf angemessene Weise und in Übereinstimmung mit akzeptierten
Praktiken formulieren, wie denjenigen, die offenbart sind in Remington:
The Science and Practice of Pharmacy, Herausgeber Gennaro, Mack
Publishing Co., Easton PA, 19. Auflage, 1995.
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Wie hierin verwendet, ist eine „pharmazeutisch
wirksame Menge" eines
BR43x2-, TACI- oder
BCMA-Polypeptids, -Angonisten oder -Antagonisten eine ausreichende
Menge, um ein gewünschtes
biologisches Ergebnis zu induzieren. Das Ergebnis kann die Erleichterung
der Zeichen, Symptome oder Ursachen einer Erkrankung oder jede andere
gewünschte Änderung
eines biologischen Systems sein. Beispielsweise ist eine wirksame
Menge eines BR43x2-, TACI- oder BCMA-Polypeptids eine, die entweder die subjektive
Erleichterung von Symptomen oder eine objektiv identifizierbare
Verbesserung bereitstellt, wie sie vom Arzt oder einem anderen qualifizierten
Beobachter bemerkt wird. Beispielsweise würde solch eine wirksame Menge
eines BR43x2-, TACI- oder
BCMA-Polypeptids oder einer löslichen
Fusion eine Abnahme der B-Zell-Antwort während der Immunantwort, die
Inhibition oder Abnahme der Autoantikörperproduktion, die Inhibition
oder Verringerung von Symptomen, assoziiert mit SLE, MG oder RA
bereitstellen. Wirksame Mengen an BR43x2, TACI oder BCMA werden
den Prozentsatz an B-Zellen im Peripherieblut vermindern. Wirksame
Mengen der BR43x2-, TACI- oder BCMA-Polypeptide können breit
schwanken in Abhängigkeit
von der Erkrankung oder dem Symptom, die bzw. das behandelt werden
soll. Die zu verabreichende Menge des Polypeptids und seine Konzentration
in den Formulierungen hängt
von dem gewählten
Träger,
der Verabreichungsroute, der Potenz des speziellen Polypeptids,
dem klinischen Zustand des Patienten, den Nebenwirkungen und der
Stabilität
der Verbinung in der Formulierung ab. Somit wird der Arzt die angemessene
Zubereitung nutzen, enthaltend die angemessene Konzentration in
der Formulierung, wie auch die Menge der verabreichten Formulierung,
in Abhängigkeit
von klinischer Erfahrung mit dem fraglichen Patienten oder ähnlichen
Patienten. Solche Mengen werden teilweise von dem speziellen zu
behandelnden Zustand, dem Alter, Gewicht und der allgemeinen Gesundheit
des Patienten und anderen Faktoren, die dem Fachmann ersichtlich
sind, abhängen.
Typischerweise wird eine Dosis im Bereich von 0,1 bis 100 mg/kg
des Subjekts liegen. Dosen für
spezifische Verbindungen können
aus in vitro- oder ex vivo-Untersuchungen in Kombination mit Untersuchungen
an Versuchstieren ermittelt werden. Konzentrationen von Verbindungen,
die in vitro oder ex vivo als wirksam befunden wurden, stellen Richtlinien
für Tierversuche
dar, worin Dosen berechnet werden, um ähnliche Konzentrationen am
Wirkort bereitzustellen.
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Die Erfindung wird weiter von den
folgenden Beispielen veranschaulicht.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Identifikation von BR43x2
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Die TACI-Isoform wurde aus einer
RPMI-Anordnungsbibliothek unter Anwendung des Sekretionsfallenansatzes
kloniert. Eine RPMI-1788-Bibliothek (aktivierte B-Zelllinie) wurde
unter Anordnung von 20 Platten mit 96 Vertiefungen angeordnet. Jede
Vertiefung enthielt etwa 100 E. coli-Kolonien, wobei jede Kolonie
einen cDNS-Klon enthielt. DNS-Minipräparationen wurden unter Anwendung
des TomTech Quadra 9600 im Format mit 96 Vertiefungen hergestellt.
Die isolierte DNS wurde anschließend in 120 Pools vereinigt,
die jeweils 1600 Klone repräsentierten.
Diese Pools wurden in Cos-7-Zellen transfiziert und auf Platten
mit 12 Vertiefungen ausplattiert. Drei Mikroliter an Pool-DNS und
5 μl Lipofectamine
wuden in 92 μl
serumfreiem DMEM-Medium
gemischt (55 mg Natriumpyruvat, 146 mg L-Glutamin, 5 mg Transferrin,
2,5 mg Insulin, 1 μg
Selen und 5 mg Fetuin in 500 ml DMEM), bei Raumtemperatur für 30 Minuten
inkubiert, gefolgt von der Zugabe von 400 μl serumfreiem DMEM-Medium. Der
DNS-Lipofectamin-Mix wurde zu 220.000 Cos-7-Zellen/Vertiefung zugesetzt, ausplattiert
auf Gewebekulturplatten mit 12 Vertiefungen und für 5 Stunden
bei 37°C
inkubiert. Nach der Inkubation wurden 500 μl 20% FBS-DMEM-Medium (100 ml FBS, 55 mg Natriumpyruvat
und 146 mg L-Glutamin in 500 ml DMEM) zu jeder Vertiefung zugesetzt
und die Zellen über
Nacht inkubiert.
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Das Sekretionsfallensichten erfolgte
unter Anwendung von biotinyliertem, FLAG-gemarkertem ztnf4. Die
Zellen wurden mit PBS gewaschen und für 15 Minuten mit 1,8% Formaldehyd
in PBS fixiert. Die Zellen wurden anschließend mit TNT (0,1 M Tris-HCl,
0,15 M NaCl und 0,05% Tween-20 in H2O) gewaschen.
Die Zellen wurden 15 Minuten lang mit 0,1% Triton-X in PBS permeiert,
gefolgt von einer Waschung in TNT. Die Zellen wurden für eine Stunde
mit TNB geblockt (0,1 M Tris-HCl, 0,15 M NaCl und 0,5% Blockierungsmittel),
und zwar unter Anwen- dung eines NEN-Renaissance®-TSA-Direct-Kits
(NEN, Boston, MA) gemäß den Anweisungen des
Herstellers. Die Zellen wurden mit TNT gewaschen und für 15 Minuten
mit Avidin und dann Biotin (Vektor Labs Katalog Nr. SP-2001) blockiert,
wobei zwischendurch mit TNT gewaschen wurde. Die Zellen wurden für eine Stunde
mit 1 μg/ml
ztnf4/FLAG/Biotin in TNB inkubiert, gefolgt von einer TNT-Waschung.
Die Zellen wurden anschließend
für eine
Stunde mit einer 1 : 300-Verdünnung von
Streptavidin-HRP (NEN) in TNB inkubiert und mit TNT gewaschen. Hybridisierungen
wurden mit einem Fluoroescein-Tyramid-Reagenz detektiert, verdünnt 1 :
50 in Verdünnungspuffer
(NEN), und für
4,4 Minutenn inkubiert und mit TNT gewaschen. Die Zellen wurden
mit 1 : 5 in TNT verdünntem
Vectashield Mounting-Medium (Vector Labs, Burlingame, CA) konserviert.
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Die Zellen wurden unter Anwendung
eines FITC-Filters mittels Fluoreszenzmikroskopie sichtbar gemacht.
Zwölf Pools
waren auf die ztnf4-Bindung positiv. Der Pool D8 (repräsentierend
1600 Klone) wurde aufgeteilt und ein einzelner Klon (D8-1), der
auf die ztnf4-Bindung positiv war, wurde isoliert. Die Sequenzanalyse zeigte,
dass der Klon D8-1 eine Polypeptidsequenz enthielt, die eine Isoform
von TACI kodierte, worin der erste cystein-reiche Pseudo-Repeat
von TACI, Phe21-Arg67, durch einen einzelnen Aminosäurerest,
Tryptophan, ersetzt war. Diese Isoform wurde bezeichnet als BR43x2,
wobei dessen Polynukleotidsequenz in der SEQ ID Nr. 1 dargestellt
ist.
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Beispiel 2
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Lokalisierung von BR43x1
in Lymphozyten und Monozyten
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Um die BR43x1-Expression in T- und
B-Zellen und Monozyten zu lokalisieren wurde die reverse Transkriptase-PCR
angewandt. Oligonukleotidprimer ZC19980 (SEQ ID Nr. 15) und ZC19981
(SEQ ID Nr. 16) wurden zum Sichten von CD19+,
CD3+ und Monozyten-cDNS auf BR43 genutzt.
Die reverse Transkripasereaktion erfolgte bei 94°C für 3 Minuten, gefolgt von 30
Zyklen bei 94°C
für 30
Sekunden, 68°C
für 2 Minuten
und 72°C für 1 Minute,
gefolgt von einer 7-minütigen Verlängerung
bei 72°C.
Eine Bande der erwarteten Größe, 720
bp, wurden nur in B- Zellen
und nicht in aktivierten T-Zellen detektiert, wie für TACI unter
Verwendung von Antikörpern
berichtet worden war (von Bülow
und Bram, ibid).
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Beispiel 3
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B-Zell-Proliferationstest
unter Anwendung des BR43-Liganden ztnf4
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Eine Phiole, enthaltend 1 × 108 gefrorene, getrennte mononukleäre Zellen
des peripheren Blutes (PBMCs) wurde schnell in einem Wasserbad von
37°C aufgetaut
und in 25 ml B-Zellmedium (Iscove's Modified Dulbecco's Medium, 10% wärmeinaktiviertes fötales Rinderserum,
5 L-Glutamin, 5% Pen/Strep) in einem 50 ml Röhrchen resuspendiert. Die Zellen
wurden auf Lebensfähigkeit
unter Anwendung von Trypan-Blau getestet (GIBCO BRL, Gaithersburg,
MD). 10 ml Ficoll/Hypaque Plus (Pharmacia LKB Biotechnology Inc.,
Piscataway, NJ) wurde unter die Zellsuspension geschichtet, und
man zentrifugierte 30 Minuten bei 1800 rpm und gestattete ein Anhalten
mit ausgeschalteter Bremse. Die Zwischenphasenschicht wurde anschließend entfernt und
in ein frisches 50 ml Röhrchen
transferiert, auf ein Endvolumen von 40 ml mit PBS gebracht und
für 10 Minuten
bei 1200 rpm mit angeschalteter Bremse zentrifugiert. Die Lebensfähigkeit
der isolierten B-Zellen wurde unter Anwendung von Trypan-Blau getestet.
Die B-Zellen wurden auf eine Endkonzentration von 1 × 106 Zellen/ml im B-Zellmedium resuspendiert
und mit 180 μl/Vertiefung
in einer U-Bodenplatte mit 96 Vertiefungen (Falcon, VWR, Seattle,
WA) ausplattiert.
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Den Zellen wurde einer der folgenden
Stimulatoren zugesetzt, um ein Endvolumen von 200 ml/Vertiefung
zu ergeben:
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Lösliches,
FLAG-gemarkertes ztnf-4sCF oder ztnf-4sNF bei 10-fachen Verdünnungen
von 1 mg–1 ng/ml
entweder allein, mit 10 μg/ml
anti-IgM (Anti-Human-IgM aus Ziege), verdünnt in NaH2CO3, pH 9,5 (Southern Biotechnology Associates,
Inc., Birmingham, AL); oder mit 10 μg/ml anti-IgM und 10 ng/ml rekombinantem
menschlichen IL4 (verdünnt
in PBS und 0,1% BSA). Zusätzlich
wurden andere Cytokine wie IL-3 und IL-6 wie auch ein löslicher
CD40-Antikörper
(sCD40) (Pharmingen, San Diego, CA) getestet. Als eine Kontrolle dienten
Zellen inkubiert mit 0,1% Rinderserumalbumin (BSA) und PBS, 10 μg/ml anti-IgM
oder 10 μg/ml
anti-IgM und 10 ng/ml IL4 (oder der anderen Cytokine). Die Zellen
wurden anschließend
bei 37°C
in einem befeuchteten Inkubator für 72 Stunden inkubiert. 16
Stunden vor der Ernte wurde allen Vertiefungen 1 μCi 3H-Thymidin zugesetzt. Die Zellen wurden
auf einer Filterplatte mit 96 Vertiefungen (Unifilter GF/C, Packard,
Meriden, CT) geerntet, wo sie unter Anwendung eines Cell-Harvesters
(Packard) geerntet und gemäß den Anweisungen des
Herstellers gesammelt wurden. Die Platten wurden für 20–30 Minuten
bei 55°C
getrocknet und der Boden der Vertiefungen mit einem opaquen Plattendichter
versiegelt. Zu jeder Vertiefung wurden 0,25 ml Scintillisationsfluid
(Microscient-O, Packard) zugesetzt und die Platte unter Anwendung
eines TopCount Microplate Scintillation Counters (Packard) (Szintillisationszählgeräts für Mikroplatten)abgelesen.
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Um die Induktion der IgG-Produktion
in Antwort auf die verschiedenen B-Zell-Mitogene nach Stimulation
gereinigter B-Zellen zu messen, wurden die Zellen wie beschrieben
hergestellt und für
neun Tage inkubiert. Der Zellüberstand
wurde gesammelt, um die IgG-Produktion zu bestimmen.
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Um die Zelloberflächenmarkeraktivierung in Antwort
auf verschiedene B-Zell-Mitogene nach Stimulation gereinigter B-Zellen
zu messen, wurden die Zellen wie beschrieben hergestellt, jedoch
nur 48 Stunden inkubiert. Die Zelloberflächenmarker wurden mittels FACS-Analyse
gemessen.
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Die Proliferation menschlicher gereinigter
B-Zellen, stimuliert mit den verschiedenen B-Zell-Mitogenen, ist in Tabelle 5 zusammengefasst:
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Es war eine synergistische Wirkung
von ztnf4 mit IL4, IL3 (10 μg/ml)
und IL6 (10 μg/ml)
auf die B-Zell-Proliferation zu sehen. Eine zweifache Steigerung
der B-Zell-Signalgebung war unter Anwendung von sCD40 ersichtlich.
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Die Induktion der IgG-Produktion
(ng/ml) in Antwort auf verschiedene B-Zell-Mitogene nach Stimulation
gereinigter B-Zellen ist in Tabelle 6 zusammengefasst.
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Eine Steigerung der Zelloberflächenaktivierungsmarker
nach Stimulation gereinigter B-Zellen
mit ztnf4 alleine, oder mit anti-IgM oder anti-IgM + IL4 war ersichtlich.
Es gab keine Wirkung auf die Proliferation von PBMNC in Anwesenheit
von optimalen oder suboptimalen T-Zell-Mitogenen. Ebenfalls gab es keine Wirkung auf
die TNFα-Produktion
in gereinigten Monozyten in Antwort auf die LPS-Stimulation.
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3 zeigt
die Co-Aktivierung menschlicher B-Lymphozyten mit löslichem
ztnf4, um zu proliferieren und Immunglobulin zu sekretieren. 3A zeigt die Proliferation
gereinigter menschlicher B-Zellen des peripheren Blutes in Antwort
auf die Stimulierung mit löslichem
ztnf4 (25 ng/ml) in Anwesenheit von IL-4 alleine und I1-4 mit anti-IgM,
anti-CD40 oder anti-CD19 nach fünf
Tagen in Kultur. 3B zeigt
die Level von IgM und IgG, gemessen in den Überständen, erhalten aus menschlichen
B-Zellen, stimuliert mit löslichem
ztnf4 in Anwesenheit von IL-4 oder I1-4 + IL-5, nach neun Tagen
in Kultur.
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Diese Ergebnisse legen nahe, dass
lösliches
ztnf4 ein B-Zell-Aktivierungsmolekül ist, das konzertiert mit
anderen B-Zell-Stimuli und schwach aus sich heraus wirkt. Lösliches
ztnf4 fördert
die B-Zell-Proliferation und Ig-Produktion. Die Aufregulation von
Adhesionsmolekülen,
co-stimulierenden
Molekülen
und Aktivierungsrezeptoren legt eine Rolle bezüglich der Förderung der APC-Funktion von
B-Zellen nahe.
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4 zeigt
die Stimulation von menschlichen B-Zellen des peripheren Blutes
mit löslichem
ztnf4 (25 ng/ml) oder einem Kontrollprotein (Ubiquitin) in Anwesenheit
von 10 ng/ml IL-4 für
fünf Tage
in vitro. Gereinigtes TACI-Ig, BCMA-Ig oder Fc zur Kontrolle wurden
auf die Inhibition der für
lösliches
ztnf4 spezifischen Proliferation getestet.
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Beispiel 4
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Selektion von TACI- und
BCMA-transformierten BHK-Zellen unter Anwendung der zfif4-Bindung
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Einen hohen Level an TACI-Protein
exprimierende BHK-Zellen wurden durch Grenzverdünnungsklonieren eines Transfektantenpools
selektiert. Transfizierte Zellen (2 × 105)
wurden auf Eis für
30 Minuten mit biotinyliertem ztnf4 bei 1 μg/ml in Bindungspuffer (PBS,
2% BSA, 0,02% NaN3) inkubiert. Die Zellen
wurden zweimal mit Bindungspuffer gewaschen, anschließend mit
SA-PE (Caltag) (1 : 1000-Verdünnung
in Bindungspuffer) auf Eis für
30 Minuten inkubiert. Die Zellen wurden anschließend zweimal in Bindungspuffer
gewaschen, in Bindungspuffer resuspendiert und mittels FACS abgelesen
(FACS-Vantage, Becton Dickinson). Die Klone mit den höchsten Bindungen
von TNF4 werden selektiert.
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Einen hohen Level an BCMA-Protein
exprimierende BHK-Zellen wurden mittels Oberflächenmarkierung der BCMA-exprimierenden
Transfektantenpools mit biotinyliertem ztnf4 selektiert. Diesem
folgte Streptavidin-Phycoerythrin (SA-PE, Caltag Burlingame, CA)
und steriles Sortieren auf leuchtende Zellen in FL2 auf dem FACS-Vantage
(Becton Dickinson). Die einzelnen Kolonien wurden anschließend auf
die zfif4-Bindung gesichtet.
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Beispiel 5
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Gewebeverteilung
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Northern Blots mehrerer menschlicher
Gewebe (MTN I, MTN II und MTN III = Multiple Tissue Northern blot;
Clontech) wurden sondiert, um die Gewebeverteilung der menschlichen
BR43x2- und TACI-Expression zu ermitteln. Eine PCR-abgeleitete Sonde
von etwa 500 bp (SEQ ID Nr. 21) wurde unter Anwendung von BR43x2
(SEQ ID Nr. 1) als Template und den Oligonukleotiden ZC20061 (SEQ
ID Nr. 22) und ZC20062 (SEQ ID Nr. 23) als Primer amplifiziert.
Diese Sequenz ist dem homologen Bereich von TACI identisch. Die
Amplifikation erfolgte wie folgt: ein Zyklus bei 94°C für 1,0 Minuten,
30 Zyklen bei 94°C
für 30
Sekunden, 60°C
für 30 Sekunden
und 72°C
für 30
Sekunden, gefolgt von einem Zyklus bei 72°C für 10 Minuten. Die PCR-Produkte wurden
mittels Agarosegelelektrophorese sichtbar gemacht und das PCR-Produkt
von 500 bp unter Anwendung eines Gelextraktionskits (Qiagen, Chatsworth,
CA) gemäß den Herstelleranweisungen
gereinigt. Die Sonde wurde unter Anwendung des MULTIPRIME-DNS-Markierungskits
(Amersham, Arlington Heights, IL) gemäß den Anweisungen des Herstellers
radioaktiv markiert. Die Sonde wurde unter Anwendung einer NUCTRAP-Push-Säule (Stratagen)
gereinigt. Eine EXPRESSHYB-Lösung
(Clontech) wurde zur Vorhybridisierung wie auch als Hybridisierungslösung für die Northern
Blots genutzt. Die Hybridisierung erfolgte über Nacht bei 65°C unter Anwendung
von 106 cpm/ml an markierter Sonde. Die
Blots wurden anschließend
in 2X SSC und 0,1% SDS bei Raumtemperatur gewaschen, gefolgt von
zwei Waschungen in 0,1X SSC und 0,1% SDS bei 50°C. Ein Transkript von etwa 1,5
kb Länge
wurde in Milz, Lymphknoten und Dünndarm
detektiert.
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Northern Blots mehrerer menschlicher
Gewebe (MTN I, MTN II und MTN III; Clontech) wurden sondiert, um
die Gewebsverteilung der menschlichen BCMA-Expression zu ermitteln.
Eine PCR-abgeleitete Sonde von etwa 257 bp (SEQ ID Nr. 24) wurde
unter Anwendung von Daudi-Zell-cDNS
als Tamplate und den Oligonukleotiden ZC21065 (SEQ ID Nr. 25) und
ZC21067 (SEQ ID Nr. 26) als Primer amplifiziert. Die Amplifikation
erfolgte wie folgt: Ein Zyklus bei 94°C für 1,0 Minuten, 35 Zyklen bei
94°C für 30 Sekunden,
60°C für 30 Sekunden
und 72°C
für 30
Sekunden, gefolgt von einem Zyklus bei 72°C für 10 Minuten. Die PCR-Produkte wurden
mittels Agarosegelelektrophorese sichtbar gemacht, und das PCR-Produkt
von 257 bp wurde unter Anwendung eines Gelextraktionskits (Qiagen,
Chatsworth, CA) gemäß den Herstelleranweisungen
gereinigt. Die Sonde wurde unter Anwendung des MULTIPRIME-DNS-Markierungskits
(Amersham, Arlington Heights, IL) gemäß den Anweisungen des Herstellers
markiert. Die Sonde wurde unter Anwendung einer NUCTRAP-Push-Säule (Stratagene)
gereinigt. Eine EXPRESSHYB-Lösung
(Clontech) wurde für
die Vorhybridisierung und als Hybridisierungslösung für die Northern Blots verwendet.
Die Hybridisierung erfolgte über
Nacht bei 65°C
unter Anwendung von 106 cpm/ml an markierter
Sonde. Die Blots wurden dann in 2X SSC und 0,1% SDS bei Raumtemperatur
gewaschen, gefolgt von zwei Waschungen in 0,1X SSC und 0,1% SDS
bei 50°C. Ein
Transkript von etwa 1,2 kb Länge
wurde in Magen, Dünndarm,
Lymphknoten, Trachea, Milz und Hoden detektiert.
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RNS-Master-Dot Blots (Clontech),
die RNS aus verschiedenen Geweben enthielten, die auf 8 Haushaltsgene
normalisiert waren, wurden ebenfalls mit entweder der TACI-Sonde
(SEQ ID Nr. 21) oder der BCMA-Sonde (SEQ ID Nr. 24) sondiert und
wie oben beschrieben hybridisiert. Die BR43x2-/TACI-Expression wurde
beobachtet in Milz, Lymphknoten, Dünndarm, Magen, Speicheldrüse, Wurmfortsatz,
Lunge, Knochenmark und fötaler
Milz. Die BCMA-Expression wurde in Dünndarm, Milz, Magen, Dickdarm,
Lymphknoten und Wurmfortsatz detektiert.
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Ein humaner Tumor-Tafelblot V (Invitrogen
Inc., San Diego, CA) und ein humaner Lymphomblot (Invitrogen) wurden
wie oben beschrieben entweder mit einer BR43x2-/TACI-Sonde (SEQ
ID Nr. 21) oder einer BCMA-Sonde (SEQ ID Nr. 24) sondiert. Ein 1,5
kb Transkript, entsprechend TACI, fand sich in non-Hodgkin-Lymphomen
und Parotistumoren. Ein 1,2 kb Transkript, entsprechend BCMA, fand
sich in Adenolymphomen, non-Hodgkin-Lymphomen und Parotistumor.
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Die Gesamt-RNS aus CD4+,
CD8+, CD19 und gemischten Zellen mit Lymphozytenreaktion
(CellPro, Bothell, WA) (mixed lymphocyte reaction cells: MLR Zellen)
wurde unter Anwendung von Guanidinisothiocyanat hergestellt (Chirgwin
et al., Biochemistry 18: 52–94,
1979), gefolgt von einem CsCl-Zentrifugationsschritt. Die poly(A)+-RNS wurde unter Anwendung der Oligod(T)-Zellulose-Chromatographie
isoliert (Aviv und Leder, Proc. Natl. Acad. Sci. USA. 69: 1408–12, 1972).
Die Northern-Blot-Analyse erfolgte dann wie folgt.
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Etwa 2 mg jeder der poly-A+-RNS wurde im 2,2 M Formaldehyd/Phosphatpuffer
(50 mM NaHP2O4,
50 mM NaHP2O4, 50
mM NaOAc, 1 mM EDTA und 2,2 M Formaldehyd) denaturiert und über 1,5%
Agaroseminigelelektrophorese (Stratagene Cloning Systems, La Jolla,
CA) in Formaldehyd/Phosphat-Puffer getrennt. Die RNS wurde über Nacht
auf einen Nytranfilter (Schleicher & Schuell, Keene, NH) geblottet und
der Filter mittels UV quervernetzt (1200 mJoules) und zwar in einem
STRATALINKERa UV-Quervernetzer (Stratagene
Cloning Systems) und anschließend
bei 80°C
für eine
Stunde gebacken.
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Die Blots wurden entweder mit einer
TACI-Sonde (SEQ ID Nr. 21) oder einer BCMA-Sonde (SEQ II) Nr. 24) sondiert. Eine
Bande von 1,5 kb, repräsentierend
TACI, wurde nur in CD19+-Zellen detektiert. Ein Transkript von 1,2
kb, repräsentierend
BCMA, wurde schwach in CD8+-, CD19+- und MLR-Zellen detektiert.
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Eine zusätzliche Northern-Blot-Analyse
erfolgte auf Blots, hergestellt mit poly(A)-RNS aus K-562-Zellen
(Erythroid, ATCC CCL 243), HUT78-Zellen (T-Zelle, ATCC TIB-161),
Jurkat-Zellen (T-Zelle),
DAUDI (Burkitts human Lymphom, Clontech, Palo Alto, CA), RAJI (Burkitts
human Lymphom, Clontech) und HL60 (Monozyten) wie oben beschrieben.
Die Blots wurden entweder mit einer TACI-Sonde (SEQ ID Nr. 21) oder
einer BCMA-Sonde (SEQ ID Nr. 24) sondiert. Ein Transkript von 1,5
kb, entsprechend TACI, wurde in den RAJI-Zellen detektiert. Ein
Transkript von 1,2 kb, entsprechend BCMA, wurde in Daudi, Raji und
Hut 78-Zellen detektiert.
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Ein Raster auf PCR-Basis wurde zum
Identifizieren von Geweben verwendet, die menschliches oder murines
TACI und menschliches BCMA exprimieren. Menschliche und murine Rapid- ScanTM-Genexpressionstafeln
(OriGene Technologies, Inc., Rockville, MD) wurden gemäß den Anweisungen
des Herstellers gesichtet. Die Oligonukleotidprimer ZC24200 (SEQ
ID Nr. 27) und ZC24201 (SEQ ID Nr. 28) wurden designed, um sich über eine
Exonverbindung zu erstrecken und ein Fragment von 272 bp zu erzeugen,
entsprechend dem murinen TACI. Die Expression wurde in Milz, Thymus,
Lunge, Brust, Herz, Muskel, Haut, Nebenniere, Magen, Dünndarm,
Hirn, Ovar, der Prostata und dem Embryo detektiert. Weitere Banden
von in etwa 500 und 800 bp wurden in vielen Geweben detektiert.
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Die Oligonukleotidprimer ZC24198
(SEQ ID Nr. 29) und ZC24199 (SEQ ID Nr. 30) wurden designed, um
sich über
eine Exonverbindung zu erstrecken und ein Fragment von 204 bp zu
erzeugen, entsprechend einem menschlichen TACI. Die Expression wurde
detektiert in Milz, Hirn, Herz, Leber, Dickdarm, Lunge, Dünndarm,
Muskel, Magen, Hoden, Plazenta, Speicheldrüse, Nebenniere, Pankreas, Prostata,
Lymphozyten des peripheren Blutes und dem Knochenmark.
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Die Oligonukleotidprimer ZC24271
(SEQ ID Nr. 31) und ZC24272 (SEQ ID Nr. 32) wurden designed, um
sich über
eine Exonverbindung zu erstrecken und ein Fragment von 329 bp zu
erzeugen, entsprechend einem menschlichen BCMA. Die Expression wurde
detektiert in Hirn, Milz, Dickdarm, Lunge, Dünndarm, Magen, Ovar, Hoden,
Speicheldrüse,
Nebenniere, Prostata, Lymphozyten des peripheren Blutes, dem Knochenark
und der fötalen
Leber.
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Die Oligonukleotidprimer ZC24495
(SEQ ID Nr. 33) und ZC24496 (SEQ ID Nr. 34) wurden designed, um
sich über
eine Exonverbindung zu erstrecken und ein Fragment von 436 pb zu
erzeugen, entsprechend dem BCMA der Maus. Die Expression wurde in
der Leber detektiert.
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Beispiel 6
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Herstellung
von TACI-Ig- und BCMA-Ig-Fusionsvektoren
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Konstruktion eines Ig-Gammal-Fc4-Fragments
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Um das TACI-Ig-Fusionsprotein herzustellen,
wurde der Fc-Bereich eines menschlichen Igel (Gelenkbereich und
die CH2 und CH3-Domänen)
modifiziert, um den Fc-Rezeptor (FcgRI) und die Komplement-Bindungsfunktionen
(CIq) zu entfernen. Diese modifizierte Version des menschlichen
IgG1-Fc wurde bezeichnet als Fc4.
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Der Fc-Bereich wurde aus einer menschlichen
fötalen
Leberbibliothek (Clontech) isoliert, und zwar mittels PCR unter
Anwendung der Oligoprimer ZC10,134 (SEQ ID Nr. 43) und ZC10,135
(SEQ ID Nr. 44). Die PCR wurde genutzt, um Mutationen in den Fc-Bereich
einzuführen,
um die FcgRI-Bindung zu verringern. Die FcgRI-Bindungsstelle (Leu-Leu-gly-Gly)
wurde zu Ala-Glu-gly-Ala mutiert (Aminosäurerest 38-41 der SEQ ID Nr.
45), und zwar gemäß Baum et
al., (EMBO J. 13: 3993–4001,
1994), um die FcRI-Bindung zu verringern (Duncan et al., Nature
332: 563–4,
1988). Die Oligonukleotidprimer ZC15,345 (SEQ ID Nr. 46) und ZC15,347 (SEQ
ID Nr. 47) wurden zur Einführung
der Mutation verwendet. Auf ein 50 μl Endvolumen wurden 570 ng IgFc-Template,
5 μl 10X
Pfu-Reaktionspuffer (Stratagene), 8 μl 1,25 mM dNTPs, 31 μl dH2O, 2 μl
20 mM ZC15,345 (SEQ ID Nr. 46) und ZC15,347 (SEQ ID Nr. 47) zugesetzt.
Ein gleiches Volumen an Mineralöl
wurde zugefügt
und die Reaktion für
eine Minute auf 94°C
erwärmt.
Die Pfu-Polymerase
(2,5 Einheiten, Stratagene) wurde zugesetzt, gefolgt von 25 Zyklen
bei 94°C
für 30
Sekunden, 55°C
für 30
Sekunden, 72°C
für eine
Minute, gefolgt von einer 7-minütigen
Verlängerung
bei 72°C.
Die Reaktionsprodukte wurden der Elektrophorese unterworfen und
die Bande, entsprechend der vorhergesagten Größe von etwa 676 bp, wurde detektiert.
Die Bande wurde aus dem Gel ausgeschnitten und unter Anwendung eines
QIAGEN QIAquickTM-Gelextraktionskits (Qiagen)
gemäß den Anweisungen
des Herstellers gewonnen.
-
Die PCR wurde auch genutzt, um eine
Mutation von Ala in Ser (Aminosäurerest
134 der SEQ ID Nr. 45) und Pro in Ser (Aminosäurerest 135 der SEQ ID Nr.
45) einzuführen,
um die Komplement-C1q-Bindung und/oder die Komplementfixierung (Duncan
und Winter, Nature 332: 788, 1988) zu verringern, und das Stopcodon
TAA einzuführen.
Zwei Runden der ersten Reaktion erfolgten unter Anwendung der hinsichtlich
der FcγRI-Bindungsstelle
mutierten IgFc-Sequenz
als Template. Zu einem 50 μl
Endvolumen wurden zugesetzt 1 μl
FcγRI-Bindungsstellen
mutiertes IgFc-Template, 5 μl
10X Rfu-Reaktionspuffer (Stratagene), 8 μl 1,25 mM dNTPs, 31 μl dH2O, 2 μl
20 mM ZC15,517 (SEQ ID Nr. 48), ein 5'-Primer, beginnend am Nukleotid 26 der
SEQ ID Nr. 45, und 2 μl
20 mM ZC15,530 (SEQ ID Nr. 49), einem 3'-Primer, beginnend am Komplement des
Nukleotids 405 der SEQ ID Nr. 45. Die zweite Reaktion enthielt 2 μl jeweils
von 20 mM Stammlösungen
der Oligonukleotidprimer ZC15,518 (SEQ ID Nr. 50), einem 5'-Primer, beginnend
am Nukleotid 388 der SEQ ID Nr. 45, und ZC15,347 (SEQ ID Nr. 47),
einem 3'-Primer,
um die Ala nach Ser-Mutation, eine Xba I-Restriktionsstelle und
das Stopcodon einzuführen.
Ein gleiches Volumen an Mineralöl
wurde zugesetzt und die Reaktionen für 1 Minute auf 94°C erwärmt. Pfu-Polymerase (2,5 Einheiten,
Stratagene) wurde zugesetzt, gefolgt von 25 Zyklen bei 94°C für 30 Sekunden,
55°C für 30 Sekunden,
72°C für 2 Minuten,
gefolgt von einer 7-minütigen
Verlängerung
bei 72°C.
Die Reaktionsprodukte wurden der Elektrophorese unterworfen und
Banden, entsprechend den vorhergesagten Größen von etwa 370 bzw. etwa
395 bp, wurden detektiert. Die Banden wurden aus dem Gel ausgeschnitten
und unter Anwendung eines QIAGEN QIAquickrm-Gelextraktionskits
(Qiagen) gemäß den Anweisungen
des Herstellers extrahiert. Eine Reaktion der zweiten Runde erfolgte,
um die obigen Fragmente zu verbinden und die 5'-Bam HI-Restriktionsstelle zuzufügen. Auf
ein Endvolumen von 50 μl
wurden zugesetzt 30 μl
dH2O, 8 μl
1,25 mM dNTPs, 5 μl
10X Pfu-Polymerase-Reaktionspuffer (Stratagene) und 1 μl jeweils
der ersten zwei PCR-Produkte. Ein gleiches Volumen an Mineralöl wurde
zugesetzt und die Reaktion für
1 Minute auf 94°C
erwärmt.
Pfu-Polymerase (2,5 Einheiten, Stratagene) wurde zugesetzt, gefolgt
von 5 Zyklen bei 94°C
für 30
Sekunden, 55°C
für 30
Sekunden und 72°C
für 2 Minuten.
Die Temperatur wurde wieder auf 94°C gebracht und 2 μl jeweils
von 20 mM Stammlösungen
von ZC15,516 (SEQ ID Nr. 51), einem 5'-Primer, beginnend am Nukleotid 1 der
SEQ ID Nr. 45, und ZC15,347 (SEQ ID Nr. 47) wurden zugesetzt, gefolgt
von 25 Zyklen bei 94°C
für 30
Sekunden, 55°C
für 30
Sekunden und 72°C
für 2 Minuten
und einer letztendlichen 7-minütigen
Verlängerung
bei 72°C.
Ein Teil der Reaktion wurde unter Anwendung der Gelelektrophorese
sichtbar gemacht. Eine Bande von 789 bp, entsprechend der vorhergesagten
Größe, wurde
detektiert.
-
TACI-Fc4- und BCMA-Fc4-Expressionsvektor-Konstruktion
-
Expressionsplasmide, enthaltend TACI-Fc4
und BCMA-Fc4 als Fusionsproteine, wurden über homologe Rekombination
in Hefe konstruiert. Ein Fragment der TACI-cDNS wurde isoliert unter
Anwendung der PCR, das die Polynukleotidsequenz von Nukleotid 15
bis Nukleotid 475 der SEQ ID Nr. 5 enthielt. Die in der Produktion
des TACI-Fragments genutzten Primer waren: (1) ein Primer, enthaltend
40 Basenpaare der 5'-Vektor
flankierenden Sequenz und 17 Basenpaare, entsprechend dem Aminoterminus
des TACI-Fragments (SEQ ID Nr. 52); (2) 40 Basenpaare des 3'-Endes, entsprechend der flankierenden
Fc4-Sequenz, und 17 Basenpaare, entsprechend dem Carboxyterminus
des TACI-Fragments (SEQ ID Nr. 53). Zu einem Endvolumen von 100 μl wurden
zugesetzt 10 ng TACI-Template, 10 μl 10X Taq-Polymerase-Reaktionspuffer
(Perkin Elmer), 8 μl
2,5 nM dNTPs, 78 μl
dH2O, 2 μl
jeweils von 20 mM Stammlösungen
der Oligonukleotidprimer der SEQ ID Nr. 52 und SEQ ID Nr. 53 und
Taq Polymerase (2,5 Einheiten, Life Technology). Ein gleiches Volumen
an Mineralöl wurde
zugesetzt und die Reaktion 2 Minuten lang auf 94°C erwärmt, gefolgt von 25 Zyklen
bei 94°C
für 30 Sekunden,
65°C für 30 Sekunden,
65°C für 30 Sekunden,
72°C für 1 Minute,
gefolgt von einer 5-minütigen Verlängerung
bei 72°C.
-
Ein Fragment der BCMA-cDNS wurde
unter Anwendung der PCR isoliert, das die Polynukleotidsequenz vom
Nukleotid 219 bis Nukleotid 362 der SEQ ID Nr. 7 enthält. Die
zwei in der Produktion des BCMA-Fragments genutzten Primer waren
ein Oligonukleotidprimer, enthaltend 40 Basenpaare der 5'-Vektor flankierenden
Sequenz und 17 Basenpaare, entsprechend dem Aminoterminus des BCMA-Fragments
(SEQ ID Nr. 54), und ein Oligonukleotidprimer, enthaltend 40 Basenpaare
der des 3'-Endes,
entsprechend der flankierenden Fc4-Sequenz, und 17 Basenpaare, entsprechend
dem Carboxyterminus des BCMA-Fragments (SEQ ID Nr. 55). Auf ein
100 μl Endvolumen
wurden zugegeben: 10 ng BCMA-Template, 10 μl 10X Taq-Polymerasereaktionspuffer
(Perkin Elmer), 8 μl
2,5 mM dNTPs, 78 μl
H2O, 2 μl
jeweils von 20 mM Stammlösungen
der Oligonukleotidprimer der SEQ ID Nr. 54 und SEQ ID Nr. 55. Ein
gleiches Volumen an Mineralöl
wurde zugesetzt und die Reaktion zwei Minuten lang auf 94°C erwärmt, gefolgt
von 25 Zyklen bei 94°C
für 30
Sekunden, 65°C
für 30
Sekunden, 72°C
für 1 Minute,
gefolgt von einer 5-minütigen
Verlängerung
bei 72°C.
-
Das Fragment, enthaltend die cDNS,
kodierend das Fc4-Fragment, wurde auf vergleichbare Weise konstruiert,
je eines für
die TACI- und BCMA-Fusionskonstrukte. Für TACI handelte es sich bei
den zwei in der Produktion des Fc4-Fragments genutzten Primern (upstream
und downstream) um einen Oligonukleotidprimer, enthaltend 40 Basenpaare
der 5' TACI flankierenden
Sequenz und 17 Basenpaare, entsprechend dem Aminoterminus des Fc4-Fragments
(SEQ ID Nr. 56), und einen Oligonukleotidprimer, enthaltend 40 Basenpaare
des 3'-Endes, entsprechend
der flankierenden Vektorsequenz, und 17 Basenpaare, entsprechend
dem Carboxyterminus des Fc4-Fragments (SEQ ID Nr. 57). Für BCMA handelte
es sich bei dem upstream-Primer in der Produktion des Fc4-Fragments um einen
Oligonukleotidprimer, enthaltend 40 Basenpaare der 5'-BCMA flankierenden
Sequenz und 17 Basenpaare, entsprechend dem Aminosäureterminus
des Fc4-Fragments (SEQ ID Nr. 58). Die downstream-Primer für das Fc4
für das
BCMA-Konstrukt war derselbe, wie derjenige, der oben für TACI-Fc4
beschrieben wurde (SEQ ID Nr. 57).
-
Auf ein 100 μl Endvolumen wurden zugesetzt
10 ng Fc4-Template, wie oben beschrieben, 10 μl 10X Taq-Polymerasereaktionspuffer
(Perkin Elmer), 8 μl
2,5 nM dNTPs, 78 μl
dH2O, 2 μl
jeweils von 20 mM Stammlösungen
der Oligonukleotide der SEQ ID Nr. 56 und SEQ ID Nr. 57 für TACI und
der Oligonukleotide der SEQ ID Nr. 58 und SEQ ID Nr. 57 für BCMA und
Taq-Polymerase (2,5 Einheiten, Life Technology). Ein gleiches Volumen
an Mineralöl
wurde zugesetzt und die Reaktion 2 Minuten lang auf 94°C erwärmt, anschließend 25
Zyklen bei 94°C
für 30
Sekunden, 65°C
für 30
Sekunden, 72°C
für 1 Minute,
gefolgt von einer 5-minütigen
Verlängerung
bei 72°C.
-
10 Mikroliter jeder der oben beschriebenen
PCR-Reaktionen ließ man
auf einem 0,8 %-igen
LMP-Agarosegel (Seaplaque GTG) mit 1 × TBE-Puffer für Analysezwecke
laufen. Die verbleibenden 90 μl
jeder PCR-Reaktion wurden mit Zusatz von 5 μl 1 M NaCl und 250 μl absolutem
Ethanol ausgefällt.
Das Plasmid pZMP6 wurde mit SmaI zur Linearisierung am Polylinker
geschnitten. Das Plasmid pZMP6 war abgeleitet vom Plasmid pCZR199
(American Type Culture Collection, Manassas, VA, ATCC Nr. 98668);
und es handelt sich um einen Säugerexpressionsvektor,
enthaltend eine Expressionskassette mit dem unmittelbaren frühen Promoter
des CMV, einem Konsensusintron aus dem variablen Bereich des Immunglobulin-Schweren-Ketten-Locus
der Maus, multiplen Restriktionsstellen für die Insertion von kodierenden
Sequenzen, einem Stopcodon und einem menschlichen Wachstumshormonterminator.
Das Plasmid weist auch einen Replikationsursprung aus E. coli auf,
eine Expressionseinheit eines selektierbaren Säugermarkers mit einem SV40-Promoter,
Enhancer und Replikaitonsursprung, ein DHFR-Gen und den SV40-Terminator.
Der Vektor pZMP6 wurde aus pCZR199 durch Ersetzen des Metallothionin-Promoters
durch den CMV unmittelbaren frühen
Promoter und der Kozac-Sequenzen am 5'-Ende des offenen Leserahmens konstruiert.
-
100 μl kompetenter Hefezellen (S.
cerevisiae) wurden mit 10 μl
vereinigt, enthaltend jeweils etwa 1 μg der TACI- oder BCMA-extrazellulären Domäne und des
Fc4-PCR-Fragments, angemessen für
die Rekombination mit jedem dieser, und 100 ng des mit SmaI angdauten
pZMP6-Vektors, und
in eine Elektroporationsküvette
von 0,2 cm transferiert. Die Hefe-DNS-Mischungen wurden mit 0,75
kV (5 kV/cm), ∞ Ohm,
25 μF elektropulsiert.
Jeder Küvette
wurden 600 μl
1,2 M Sorbit zugesetzt und die Hefen in zwei 300 μl Aliquots
auf URA-D-Platten ausplattiert und bei 30°C inkubiert.
-
Nach etwa 48 Stunden wurden die Ura+-Hefetransformanten
aus einer einzelnen Platte in 1 ml H2O resuspendiert
und kurz zentrifugiert, um die Hefezellen zu pelletisieren. Die
Zellpellets wurden in 1 ml Lysepuffer resuspendiert (2% Triton X-100,
1% SDS, 100 mM NaCl, 10 mM Tris, pH 8,0, 1 mM EDTA). 500 Mikroliter der
Lysemischung wurden in ein Eppendorfhütchen gegeben, enthaltend 300 μl an mit
Säure gewaschenen Glaskügelchen
und 200 μl
Phenol-Chloroform,
zwei- oder dreimal für
1-Minuten-Intervalle verwirbelt, gefolgt von einer 5-minütigen Zentrifugation
in einer Eppendorf-Zentrifuge bei maximaler Geschwindikeit. 300 μl der wässrigen
Phase wurden in ein frisches Röhrchen
transferiert und die DNS mit 600 μl
Ethanol (EtOH) ausgefällt,
gefolgt von Zentrifugation für
10 Minuten bei 4°C.
Das DNS-Pellet wurde in 100 μl
H2O resuspendiert.
-
Die Transformation elektrokompetenter
E. coli-Zellen (DH10B, GibcoBRL) erfolgte mit 0,5–2 ml Hefe-DNS-Präparation
und 40 μl
DH10B-Zellen. Die Zellen wurden bei 2,0 kV, 25 mF und 400 Ohm elektrogepulst.
Nach der Elektroporation wurden 1 ml SOC (2% Bacto Trypton (Difco,
Detroit, MI), 0,5% Hefeextrakt (Difco), 10 mM NaCl, 2,5 mM KCl,
10 mM MgCl2, 10 mM MgSO4,
20 mM Glukose) in 250 μl
Aliquots auf vier LB AMP-Platten ausplattiert (LB-Brühe (Lennox),
1,8% Bacto-Agar (Difco), 100 mg/L Ampicillin).
-
Einzelne Klone, die das richtige
Expressionskonstrukt für
TACI-Fc4 oder BCMA-Fc4 tragen, wurden mittels Restriktionsverdauung
identifiziert, um die Anwesenheit des Inserts zu verifizieren und
zu bestätigen, dass
die verschiedenen DNS-Sequenzen richtig aneinander gebunden waren.
Die Inserts positiver Klone wurden der Sequenzanalyse unterworfen.
Plasmid-DNS im größeren Maßstab wird
unter Anwendung des Qiagen Maxi-Kits (Qiagen) gemäß den Instruktionen
des Herstellers isoliert.
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Beispiel 7
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Säuegerexpression von TACI-Fc4
und BCMA-Fc4
-
BHK 570-Zellen (ATCC Nr. CRL-10314)
wurden in 10 cm Gewebskulturschalen ausplattiert und man ließ diese
auf etwa 50 bis 70% Konfluenz über
Nacht bei 37°C,
5% CO2 in DMEM/FBS-Medium wachsen (DMEM,
GibcoBRL High Glucose (Gibco BRL, Gaithersburg, MD), 5% fötales Rinderserum
(Hyclone, Logan, UT), 1 mM 1-Glutamin (JRH Biosciences, Len exa,
KS), 1 mM Natriumpyruvat (Gibco BRL)). Die Zellen wurden anschließend entweder
mit dem Plasmid TACI-Fc4/pZMP6 oder BCMA-Fc4/pZMP6 unter Anwendung
von LipofectaminTM (Gibco BRL) in serumfreien
(SF) Medienformulierungen transfiziert (DMEM, 10 mg/ml Transferrin,
5 mg/ml Insulin, 2 mg/ml Fetuin, 1% L-Glutamin und 1% Natriumpyruvat).
TACI-Fv4/pZMP6 oder BCMA/Fc4/pZMP6 wurde in 15 ml Röhrchen auf
ein Gesamtendvolumen von 640 μl
mit SF-Medium verdünnt. 35 μl LipofectaminTM (Gibco BRL) wurden mit 605 μl SF-Medium
gemischt. Der LipofectaminTM-Mix wurde dem DNS-Mix
zugesetzt, und man ließ etwa
30 Minuten bei Raumtemperatur inkubieren. 5 ml SF-Medien wurden der
DNS:LipofectaminTM-Mischung zugesetzt. Die
Zellen wurden einmal mit 5 ml SF-Medium gespült, abgesaugt und die DNS:LipofectaminTM-Mischung zugesetzt. Die Zellen wurden
für 5 Stunden
bei 37°C
inkubiert, dann setzte man jeder Platte 6,4 ml DMEM/10% FBS, 1%
PSN-Medium zu. Die Platten wurden über Nacht bei 37°C inkubiert
und die DNS:LipofectaminTM-Mischung durch
frisches 5% FBS/DMEM-Medium
am nächsten Tag
ersetzt. Am Tag 5 nach der Transfektion wurden die Zellen auf T-162-Flaschen in Selektionsmedium
aufgeteilt (DMEM/5% FBS, 1% L-GLU, 1% NaPyr). Etwa 10 Tage nach
Transfektion wurden zwei 150 mm Kulturplatten Methotrexat-resistenter
Kolonien aus jeder Transfektion trypsiniert und die Zellen vereinigt
und in eine T-162-Flasche ausplatiert und in Kulturen im großen Maßstab überführt.
-
Beispiel 9
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Transegne Expression von
ztnf4
-
Transgene Tiere, exprimierend ztnf4-Gene,
wurden hergestellt unter Anwendung von erwachsenen, fruchtbaren
Männchen
(B6C3f1), vorpupertären
fruchtbaren Weibchen (B6C3f1), der Vasektomie unterworfenen Männchen (B6D2f1)
und erwachsenen fruchtbaren Weibchen (B6D2f1) (alle von Taconic
Farms, Germantown, NY). Die vorpupertären fruchtbaren Weibchen wurden
unter Anwendung von Gonadotropin aus dem Serum schwangerer Pferde
(Sigma, St. Louis, MO) und von humanem Choriogonadotropin (hCG (Sigma))
superovuliert. Die superovulierten Weibchen wurden anschließend mit
erwachsenen, fruchtbaren Männchen
gepaart und die Kopulation durch die Anwesenheit vaginaler Pfropfen
bestätigt.
-
Befruchtete Eier wurden unter einem
chirurgischen Mikroskop (Leica MZ12 Stereomikroskop, Leica, Wetzlar,
Deutschland) gesammelt. Die Eier wurden dann in Hyaluronidase und
Whittens W640-Medium gewaschen (Tabelle 8; alle Reagenzien von Sigma
Chemical Co. erhältlich),
das mit 5% CO2, 5% O2 und
90% N2 bei 37°C inkubiert worden war. Die
Eier wurden bis zur Mikroinjektion in einem Inkubator bei 37°C/5% CO2 gelagert.
-
Tabelle
8
WHITTENs 640-Medium
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Der offene Leserahmen von 858 pb,
kodierend in voller Länge
den menschlichen TACI-Liganden
Blys (SEQ ID Nr. 35), wurde mittels PCR so amplifiziert, um ein
optimiertes Initiationscodon und flankierende 5'-PmeI und 3'-AscI-Stellen einzuführen, und zwar unter Anwendung
der Oligonukleotidprimer der SEQ ID Nr. 36 und SEQ ID Nr. 37. Dieses
PmeI/AscI-Fragment wurde in pKFO24 subkloniert, einem B- und/oder
T-Zell-beschränkten
transgenen Vektor, enthaltend den Ig Em-Enhancer (690 bp NotI/XbaI
aus pEmSr; (Bodrug et al., EMBO J. 13: 2124–30, 1994)), den Ig Vh-Promoter (536 bp HincII/XhoI-Fragment aus
pJH1X(–);
Hu et al., J. Exp. Med. 177: 1681–90, 1993), das SV40 16S-Intron
(171 bp XhoI/HindIII-Fragment aus pEmSR), einen PmeI/AscI-Polylinker
und das Polyadenylierungssignal des menschlichen Wachstumshormongens
(627 bp SmaI/EcoRI-Fragment; Seeburg, DNA 1: 239–49, 1982). Das transgene Insert
wurde mittels NotI-Verdauung und Agarosegelreinigung aus dem Plasmidskelett
getrennt und befruchtete Eier aus Paarungen der oben beschriebenen
B6C3F1Tac-Mäuse
wurden mikroinjiziert und in pseudoschwangere Weibchen im Wesentlichen wie
zuvor beschrieben implantiert (Malik et al., Molec. Cell. Biol.
15: 2349–58,
1995).
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Die Empfänger wurden in Paaren in Käfige zurückgesetzt
und man gestattete 19–21
Tage Schwangerschaft. Nach der Geburt gestattete man eine Zeitspanne
von 19–21
Tagen vor der Geschlechtsbestimmung und Entwöhnung und eine 0,5 cm Biopsie
(verwendet für
die Genotypisierung) wurde am Schwanz mit einer sauberen Schere
abgeschnitten.
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Genomische DNS wurde aus den Schwanzschnitten
unter Anwendung eines im Handel erhältlichen Kits hergestellt (DNeasy
96 Tissue Kit; Qiagen, Valencia, CA), und zwar gemäß den Anweisungen
des Herstellers. Die genomische DNS wurde mittels PCR analysiert
und zwar unter Anwendung von Primern designed für den menschlichen Wachstumshormon
(hGH) 3'-UTR-Teil
des transgenen Vektors. Die Primer ZC17251 (SEQ ID Nr. 38) und ZC17252
(SEQ ID Nr. 39) amplifizieren ein Fragment von 368 Basenpaaren von
hGH. Die Verwendung eines Bereichs, einzigartig für die menschliche
Sequenz (identifiziert aus einem Alignment der 3'-UTR-DNS-Sequenzen des menschlichen und murinen
Wachstumshormons) stellte sicher, dass die PCR-Reaktion nicht die Maussequenz amplifizierte.
Zusätzlich
können
die Primer ZC 17156 (SEQ ID Nr. 40) und ZC17157 (SEQ ID Nr. 41),
die an Vektorsequenzen hybridisieren und das cDNS-Insert amplifizieren,
zusammen mit den hGH-Primern genutzt werden. In diesen Experimenten
erzeugte DNS aus Tieren, die positiv auf das Transgen waren, zwei
Banden, eine Bande von 368 Basenpaaren, entsprechend den hGH 3'-UTR-Fragment, und
eine Bande variabler Größe, entsprechend
dem cDNS-Insert.
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Sobald bestätigt war, dass die Tiere transgen
(TG) waren, wurden sie in einen nativen Stamm zurückgekreuzt,
indem man ein TG-Weibchen mit einem männlichen Wildtyp oder ein TG-Männchen mit ein oder zwei Wildtyp-Weibchen
zusammenbrachte. Nach Geburt und Entwöhnung der Nachkommen wurden
die Geschlechter getrennt und ihre Schwänze zum Genotypisieren abgeschnitten.
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Um die Expression eines Transgens
in einem lebenden Tier zu überprüfen, wurde
eine Überlebensbiopsie
durchgeführt.
Die Analyse der mRNS-Expressionslevel jedes Transgens erfolgte unter
Anwendung eines RNS-Lösungs-Hybridisierungstests
oder der Real-Time-PCR auf einem ABI Prism 7700 (PE Applied Biosystems,
Inc., Foster City, CA), und zwar gemäß den Anweisungen des Herstellers.
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Zellpräparation und Flowcytometrie
-
Gründermäuse wurden in verschiedenen
Altersstufen analysiert. Für
die Flowcytometrie-Analyse (FACS)
von Lymphoidgeweben wurden Knochenmarkszellen (BM-Zellen = bone
marrow cells) aus Femuren und Tibien mittels vorsichtigem Aufbrechen
in Phosphat-gepuffertem Kochsalz (PBS) unter Anwendung eines Mörsers und
Stempels isoliert. Die Zellen wurden resuspendiert, mittles passiver
Sedimentation von Knochenfragmenten befreit und bei 1000 × g pelletisiert.
Splenocyten, Thymocyten oder Lymphknotenzellen wurden durch Zerquetschen
von intakten Geweben zwischen Glasplatten, anschließendes Resuspendieren
und Pelletisieren der Zellen wie für BM erhalten. Die Zellen wurden
in FACS-Waschpuffer (FACS WB) (Hank's balanced salt solution, 1% BSA, 10
mM Hepes, pH 7,4) in einer Konzentration von 20 × 106 Zellen/ml
vor dem Färben
resuspendiert. Zum Färben
wurden 1 × 106 Zellen in 5 ml Röhrchen transferiert und mit
1 ml FACS WB gewaschen, anschließend bei 1000 × g pelletisiert.
Die Zellen wurden anschließend
auf Eis für
20 Minuten in Anwesenheit sättigender
Mengen der geeigneten an FITC-, PE- und/oder Dreifarbig (TriColor
(TC))-konjugierten mAbs in einem Gesamtvolumen von 100 ml in FACS
WB inkubiert. Die Zellen wurden mit 1,5 ml WB gewaschen, pelletisiert,
anschließend
in 400 ml WB resuspendiert und auf einem FACSCalibur Flowcytometer unter
Anwendung der CellQuest-Software
(Becton Dickinson, Mountain View, CA) analysiert. Detektoren für Vorwärts (FSC)
und seitliche Lichtbrechung (SSC) wurden auf lineare Skala gesetzt,
wogegen logarithmische Detektoren für alle drei Fluoreszenzkanäle (FL-1,
FL-2 und FL-3) genutzt wurden.
-
Die Kompensation für die spektrale Überlappung
zwischen den FL-Kanälen
erfolgte für
jedes Experiment unter Anwendung mit nur einer Farbe gefärbter Zellpopulationen.
Alle Zellen wurden ohne Gates (Ausschlußgrenzen) auf Diskette gesammelt
und die Daten unter Anwendung der CellQuest-Software analysiert. RBC
(red blood cells = rote Blutkörperchen)
und tote Zellen wurden mittels elektronischer Ausschlußdaten auf Basis
der FSC gegenüber
der SSC-Profile ausgeschlossen.
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Antikörper
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Ein mit Fluoreszeinisothiocyanat
(FITC) konjugierter monoklonaler Anti-CD8-Antikörper (mAb) (Klon 53-6.7) und
ein Phycoerthyrin (PE) konjugierter anti-CD4-Antikörper (Klon
RM4-5), ein anti-CDS-Antikörper (Klon
53-7.3), ein anti-CD19-Antikörper
(Klon 1D3) und ein anti-Syndecan-Antikörper (Klon
281-2) (mAbs) wurden von PharMingen (San Diego, CA) bezogen. Der
dreifarbig (TriColor (TC)) konjugierte monoklonale anti-CD45R/B220-mAb
(Klon RA3-6B2) wurde von Caltag bezogen.
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Transgene Mäuse, die ztnf4 in den Lymphoidkompartimenten überexprimieren,
entwickeln eine gesteigerte Anzahl an peripheren B-Zellen, erhöhte Plasmazellen
und erhöhte
Level an Serumimmunoglobulin. Diese transgenen Tiere weisen erhöhte Anzahlen
von B200+-Zellen in der Milz, den Lymphknoten und im Thymus auf.
Die gesteigerte Anzahl an Milz-B-Zellen umfasst sowohl herkömmliche
B-2-Zellen als auch die normalerweise seltene Population an B-1-Zellen.
Im Allgemeinen sind B-1-Zellen weitgehend auf den Peritonealraum und
andere Körperhöhlungen
beschränkt,
erzeugen gering affine selbst-reaktive Antikörper und sind oft mit der Entwicklung
von Autoimmunerkrankungen wie dem systemischen Lupus erythematodis
SLE assoziiert worden.
-
Ältere
transgene Tiere erzeugen Autoantikörper, entwickeln eine Proteinurie
und sklerotische Glomeruli, die Eigenschaften des systemischen Lupus
erythematodis.
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5A zeigt
Suspensionen einzelner Zellen aus der Milz (obere Tafel), mesenterischen
Lymphknoten (mittlere Tafel) und Knochenmark (untere Tafel), hergestellt
wie unten beschrieben, gefärbt
mit anti-B220-TC und analysiert mittels Flowcytometrie. Die Anzahl
der B220+-Zellen in jedem Gewebe wurde berechnet, indem man den
Prozentsatz an B220+-Zellen mit der Gesamtzahl der lebenden Zellen
(Tryptophanblau-Ausschluß) multiplizierte,
gezählt
auf einem Hämocytometer.
Jeder Balken repräsentiert
Daten aus einzelnen ztnf4-transgenen (Tg, schattierte Balken) oder
nicht transgenen Wurfgenossen als Kontrollmäusen (offenen Balken).
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5B zeigt
Zellen, isoliert aus ztnf4-TG (rechte Tafel) oder nicht-TG aus demselben
Wurf (linke Tafel) für
Lymphknoten (obere Zeile), Milz (mittlere Zeile) und Thymus (untere
Zeile), gefärbt
mit mAbs gegen die angegebenen Moleküle (CDS, CD4 und CD8) und anschließend analysiert
mittels Flowcytometrie. Die gezeigten Daten wurden mit Ausschlußgrenzen
versehen, um tote Zellen und RBCs auszuschließen.
-
5C zeigt
die Gesamtlevel von IgG, IgM und IgE in Serum aus ztnf4-transgenen
Mäusen
im Alter von 6 bis 23 Wochen.
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5D zeigt
die Amyloidabscheidung und das verdickte Mesangium der Glomeruli,
die in H&E-gefärbten Nierenschnitten
aus ztnf4-transgenen Mäusen
identifiziert wurden, im Vergleich zu normalen Glomeruli aus Wurfgenossen
als Kontrolle.
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5E zeigt
einen Anstieg hinsichtlich der Effektor-T-Zellen in ztnf4-transgenen
Mäusen,
vergleichbar demjenigen, der von Mackay et al. berichtet wurde (J.
Exp. Med. 190: 1697–1710,
1999).
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Lösliche
TACI (BR43x2)- oder BCMA-Ig-Fusionen werden in ztnf4 überexprimierende
transgene Tiere injiziert (IP, IM oder IV). Die Durchflußcytometrieanalyse
(FACS) der Lymphoidgewebe wird zum Identifizieren jeglicher Änderungen
hinsichtlich der Anzahl der B220+-B-Zellen in Milz, Lymphknoten
und Thymus genutzt.
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Beispiel 10
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Direkter Bindungs-ELISA
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Ein direkter Bindungs-ELISA wurde
entwickelt, um die Fähigkeit
von entweder löslichem
TACI-Ig oder löslichem
BCMA-Ig zu charakterisieren, zu binden und die biologische Aktivität von ztnf4
in vitro zu inhibieren.
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Eine Platte mit 96 Vertiefungen wurde
mit 1 μg/ml
anti-human-Ig der Ziege (Jackson Labs, Bar Harbor, MA) in ELISA
A-Puffer (0,1 M Na2HCO3,
pH 9,6, 0,02% NaN3) beschichtet und über Nacht
bei 4°C
inkubiert. TACI, BCMA und ein nicht verwandter TNF-Rezeptor wie
ztnfr10 (SEQ ID Nr. 42) als Kontrolle wurden von 10 μg/ml durch
5-fache Verdünnungen
auf 320 nm/ml plus eine 0 titriert und co-inkubiert mit 2,5, 0,5
oder 0,1 μg/ml biotinyliertem
ztnf4 oder Ovalbumin als negative Kontrolle und 1 Stunde bei Raumtemperatur
inkubiert.
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Die co-inkubierte Mischung aus Rezeptor/biotinyliertem
Liganden wurde anschließend
zugesetzt zu den mit dem anti-human-Ig aus Ziege beschichteten Platten
mit 96 Vertiefungen. Die Platten wurden dann gewaschen (ELISA C,
500 μl Tween
20 (Sigma Chemical Co., St. Louis, MO), 200 mg NaN3,
PBS auf ein Endvolumen von 1 Liter) und mit Superblock (Pierce,
Rockford, IL) blockiert. Die Platten wurden anschließend 2 Stunden
lang bei 37°C
inkubiert.
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Die Platten werden wiederum mit ELISA
C gewaschen, gefolgt von der Zugabe von 100 μl/Vertiefung an Neutr-Avidin-HRP
bei 1 : 10.000 in ELISA B (5 oder 10 μg BSA (Sigma) für 1% bzw.
2% BSA, 250 μl
Tween 20 (Sigma), 100 mg NaN3, Phosphat-gepuffertes
Kochsalz, pH 7,2 (PBS, Sigma) auf ein Endvolumen von 500 ml. Alternativ
kann der Puffer zu 1% oder 2% BSA in ELISA C-Puffer formuliert werden).
Die Platten werden anschließend
10 Minuten lang bei Raumtemperatur mit OPD entwickelt und bei 492
abgelesen.
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Beispiel 11
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Test auf biologische
Aktivität
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Ein Test auf biologische Aktivität wurde
entwickelt, um die Inhibition humaner B-Zellen durch lösliches TACI-FC
bezüglich
der Stimulation durch lösliches
ztnf4 zu messen. B-Zellen wurden isoliert aus mononukleären Zellen
des peripheren Blutes (PBMNC) unter Anwendung von CD19-Magnetkügelchen
und des Magnettrennsystems VarioMacs (Miltenyi Biotec Auburn, CA)
gemäß den Anweisungen
des Hersteller. Gereinigte B-Zellen wurden mit löslichem ztnf4 (25 ng/ml) und
rekombinantem menschlichen IL-4 (10 ng/ml, Pharmingen) gemischt
und (3-fach) auf Rundbodenplatten mit 96 Vertiefungen bei 1 × 105 Zellen pro Vertiefung ausplattiert. Lösliches
TACI-FC wurde von 5 μg/ml
auf 6 ng/ml verdünnt
und mit den B-Zellen für
5 Tage inkubiert, wobei über
Nacht an Tag 4 mit 1 μCi 3H-Thymidin (Amersham) pro Vertiefung gepulst
wurde. Als Kontrolle wurde lösliches
TACI-FC auch mit B-Zellen und IL-4 ohne ztnf4 inkubiert.
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Die Platten wurden unter Anwendung
des Packard-Plattenernters geerntet und unter Anwendung des Packard-Ablesegerätes gezählt. Der
TACI-Ig-lösliche
Rezeptor inhibierte die Fähigkeit
von löslichem
ztnf4, die B-Zell-Proliferation in vitro zu stimulieren, und zwar
in dosisabhängiger
Weise. Ein 10-facher molarer Überschuß von TACI-Ig
inhibierte die Proliferation menschlicher B-Zellen in Antwort auf
lösliches
ztnf4 in Anwesenheit von IL-4 vollständig.
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Beispiel 12
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ORIGIN-Test (Ursprungstest)
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Die Level an ztnf4 in Individuen
mit einem Erkrankungszustand (wie SLE, der rheumatoiden Arthritis beispielsweise)
bezogen auf normale Individuen wurden unter Anwendung eines Elektrochemolumineszenztests
ermittelt. Eine Standardkurve, hergestellt aus löslichem menschlichem ztnf4
mit 10 ng/ml, 1 ng/ml, 0,1 ng/ml, 0,01 ng/ml und 0 ng/ml, wurde
in ORIGIN-Puffer hergestellt (Igen, Gaithersburg, MD). Serumproben wurden
in ORIGIN-Puffer verdünnt.
Die Standards und die Proben wurden bei Raumtemperatur für 2 Stunden mit
biotinyliertem anti-Human-ztnf4-NF-BV-Antikörper aus
Kaninchen, verdünnt
auf 1 μg/ml
in ORIGIN-Testpuffer (IGEN), und ruthenyliertem polychlonalen anti-Human-ztnf4-NF-BV-Antikörper aus
Kaninchen, verdünnt auf
1 μg/ml
in ORIGIN-Testpuffer (IGEN), inkubiert. Nach der Inkubation wurden
die Proben verwirft und 0,4 mg/ml Streptavidin-Dynabeads (Dynal,
Oslo, Norwegen) zu jedem der Standards und Proben in einer Menge von
50 μl/Röhrchen zugesetzt
und für
30 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Die Proben wurden anschließend verwirbelt
und auf einem ORIGIN-Analysegerät
(IGEN) gemäß den Anweisungen
des Herstellers abgelesen. Der Origin-Test basiert auf der Elektrochemolumineszenz
und erzeugt eine Ablesung in ECL – was ist dies, wie funktioniert
es und was gibt dies dir an.
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Ein erhöhter Level an ztnf4 wurde in
den Serumproben sowohl von NZBWF1/J- als auch MRL/Mpj-Fas1pr-Mäusen
detektiert, die in die fortgeschrittenen Stadien der Glomerulonephritis
und Autoimmunerkrankung fortgeschritten waren.
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Beispiel 13
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Lösliches TACI-Ig in einem spontanen
Modell des SLE
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NZBW-Mäuse werden im Alter von etwa
7 bis 9 Monaten symptomatisch für
einen spontanen SLE. TACI-Fc wurde an NZBW-Mäuse verabreicht, um dessen
suppressive Wirkung auf B-Zellen über die
Zeitspanne von 5 Wochen zu beobachten, wenn angenommen wird, dass
sich im Mittel die B-Zell-Autoantikörperproduktion in NZBW-Mäusen auf
hohem Niveau befindet.
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100 8 Wochen alte Weibchen (NZB × NZW) F1-Mäuse
(Jackson Labs) wurden in 6 Gruppen zu je 15 Mäusen eingeteilt. Vor der Behandlung
wurden die Mäuse
einmal pro Monat auf Urin-Proteine überwacht
und Blut wurde für
CBC und die Serumspeicherung entnommen. Serum wird auf die Anwesenheit
von Autoantikörpern
gesichtet. Da die Proteinurie ein Stempelzeichen der Glomerulonephritis
ist, wurden die Urinproteinlevel mittels Tauchstift in regelmäßigen Intervallen über den
Verlauf der Studie hinweg beobachtet. Vor der Behandlung wurden
die Tiere gewogen. Die Dosierung begann, wenn die Mäuse etwa
5 Monate alt waren. Die Mäuse erhielten
intraperitoneale Injektionen von nur Träger (PBS) oder menschlichem
IgG-FC (Kontrollprotein) oder TACI-Fc4 (Testprotein) dreimal pro Woche
für 5 Wochen.
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Blut wurde zweimal während der
Dosierung gesammelt und wird mindestens zweimal nach der Dosierung
gesammelt werden. Urintauchstiftwerte auf Proteinurie und Körpergewichte
wurden nach Beginn des Dosierens alle zwei Wochen gemessen. Blut,
Urin, Tauchstiftwerte und Körpergewicht
wurden zum Zeitpunkt der Euthanasie gesammelt. Das Gewicht von Milz,
Thymus, Leber mit Gallenblase, linker Niere und Hirn wurden aufgenommen.
Die Milz und der Thymus wurden für
die FACS-Analyse und Histologie aufgeteilt. Die submandibulären Speicheldrüsen, mesenterischen
Lymphknotenketten, der Leberlobus mit Gallenblase, Cecum und Dickdarm,
Magen, Dünndarm,
Pankreas, rechte Niere, Nebenniere, Zunge mit Trachea und Ösophagus,
Herz und Lungen werden ebenfalls für die Histologie gesammelt.
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6 zeigt
einen erhöhten
Level an ztnf4 im Serum von NZBWF1 und MRL/1pr/1pr-Mäusen, der mit der Entwicklung
von SLE korreliert. 6A,
obere Tafel, zeigt die Korrelation der ztnf4-Serumlevel mit dem Alter,
68 NZBWF1-Mäuse
im Alter von 10 bis 40 Wochen und 10 bzw. 30 Wochen alte NZB/B-Kontrollmäuse. Die
mittlere Tafel zeigt die Korrelation mit der Proteinurie in drei
Bereichen, Spuren bis 20 mg/dl (T-30), 100–300 ng/dl und 2000 mg/dl in
NZBWF1-Mäusen,
im Vergleich zur Kontrolle NZB/B-Mäusen. Die untere Tafel zeigt
ztnf4-Level mit verschiedenen Titern von anti-dsDNS-Antikörper in
NZBWF1-Mäusen
im Vergleich zu NZB/B-Mäusen
als Kontrolle.
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6B zeigt
dieselben Korrelationen an 23 MRL/1pr/1pr-Mäusen im Alter von 18–24 Wochen
und zehn 11 Wochen alten MRL/MpJ-Mäusen als Kontrolle.
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7 zeigt
die Ergebnisse der Urinanalyse. Es wurde angenommen, dass Mäuse Proteinurie
haben, falls die Tauchstiftablesung ≥ 100 mg/dl war (A) PBS, (B) menschlicher
IgG-FC, 100 mg, (C) menschlicher IgG-FC, 20 mg, (D) menschlicher
TACI-IgG, 100 mg, und (E) menschlicher TACI-IgG, 20 mg. Die mit
der löslichen
TACI-IgG-Fusion behandelten Mäuse
zeigten eine Verringerung der Proteinurie.
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Die Analyse des Peripherieblutes
aus behandelten Tieren zeigte, dass weiße Blutzellen und Lymphozytenzellzahlen
in den TACI-FC-behandelten Mäusen
verringert waren (20 und 100 mg), wenn diese mit FC (20 und 100
mg) und mit PBS-behandelten Mäusen
zwei Wochen nach Beginn der Behandlung verglichen wurden. Die FAC-Analyse
(Lymphozytenausschluß)
des peripheren Blutes, entnommen 6 Wochen nach Behandlungsbeginn
(2 Wochen, nachdem die letzte Behandlung verabreicht worden war),
zeigte eine dramatische Abnahme des Prozentsatzes der B-Zellen,
die in den Proben vorhanden waren. B-Zell-Level waren 5 Wochen,
nachdem die letzte Behandlung verabreicht worden war, noch immer
im Sinken, jedoch nicht so dramatisch. Tabelle 9 stellt die Mittelwerte
(und Standardabweichung) für
die Mäuse
in jeder Behandlungsgruppe dar (Tabelle 9). Die Abnahme des Prozentsatzes
von B-Zellen im Peripherieblut wurde auch 2 Wochen in die Behandlung
hinein beobachtet.
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Beispiel 114
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Lösliches TACI-Ig in normalen
Mäusen
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TACI-FC wurde an Balb/C-Mäuse verabreicht,
um seine Wirkung auf normale Mäuse
zu beobachten. 60 8 Wochen alte weibliche Balb/C-Mäuse (HSD)
wurden in 12 Gruppen zu 5 Mäusen
eingeteilt. Vor der Behandlung wurden die Mäuse gewogen und Blut für CBC und
die Serumlagerung entnommen. Die Gruppen 1-9 erhielten intraperitoneale
Injektionen (IP) von nur Träger
(PBS) oder menschlichem IgG-FC (Kontrollprotein) oder TACI-FC4 (Testprotein)
täglich
für 12
Tage und wurden am 14. Tag getötet.
Die Gruppen 10 und 11 erhielten IP-Injektionen dreimal pro Woche
für zwei
Wochen und wurden am Tag 14 getötet.
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Blut wurde an den Tagen 7 und 12
gesammelt. Blut und Körpergewicht
wurden am Zeitpunkt der Euthanasie gesammelt. Das Gewicht von Milz,
Thymus und Hirn wurde aufgenommen. Die Milz und der Thymus wurden
für die
FACS-Analyse und die Histologie aufgeteilt. Haut, Milz, mesenterische
Lymphknotenketten, die submandibulären Speicheldrüsen, Ovar,
Uterus, Zervix, Blase, mesenterische Lymphknotenketten, Leberlobus
mit Gallenblase, Cecum und Dickdarm, Magen, Dünndarm, Pankreas, rechte Niere,
Nebenniere, Zunge mit Trachea und Ösophagus, Herz, Thymus, Oberschenkelmuskel,
linker und rechter Femur, Hirn werden ebenfalls für die Histologie
gesammelt werden.
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Wie oben in Beispiel 13 beschrieben,
war eine signifikante Verringerung im Prozentsatz der B-Zellen an
Tag 7 (mittels CBC) und 12 (unter Anwendung von FACS) in den peripheren
Blutzellen zu sehen, die von allen mit TACI-FC4-behandelten Proben
genommen wurden, im Vergleich zu denjenigen, die nur mit FC4 oder PBS
behandelt worden waren, und mittels CBC und FACS analysiert. Zusätzlich trat
eine nahezu 50%-ige Abnahme der B-Zellen in den Milzen auf, die
von Tieren entnommen wurden, die mit TACI-FC behandelt wurden, im
Vergleich zu denjenigen aus mit FC4-behandelten Mäusen am
Tag 14.
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Beispiel 15
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Anti-dsDNS-ELISA
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Autoimmunität ist durch hohe Level an gegen
doppelsträngige
DNS gerichteten Antikörpern
gekennzeichnet. Um die Level von anti-dsDNS-Antikörpern sowohl
in den überexprimierenden
ztnf4-transgenen Mäusen
als auch den NZBW-Mäusen
zu messen, wurde ein ELISA-Test entwickelt. Eine Mikrotiterplatte
mit 96 Vertiefungen (Nunc) wrude mit Poly-L-Lysin (Sigma) (20 μl/ml in 0,1
M Tris-Puffer, pH 7,3) mit 75 μg-Vertiefung beschichtet
und über
Nacht bei Raumtemperatur inkubiert. Die Platten wurden anschließend in
dH2O gewaschen und mit poly dAdT (Sigma)
(20 μl/ml
in 0,1 M Tris-Puffer, pH 7,3) bei 75 μl/Vertiefung beschichtet und bei
Raumtemperatur für
60 Minuten inkubiert. Die Platten wurden dann mit dH2O
gewaschen und mit 2% BSA (Sigma) in Tris-Puffer für 30 Minuten
bei Raumtemperatur blockiert, gefolgt von einer Endwaschung in dH2O.
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Serumproben wurden aus den ztnf4-transgenen
Mäusen,
beschrieben in Beispiel 10, und den NZBW-Mäusen, beschrieben in Beispiel
11, entnommen. Die Serumproben wurden 1 : 50 in 1% BSA/2% BGG (Calbiochem)
in Tris-Puffer verdünnt.
Die verdünnten
Proben wurden anschließend
mit 1 : 50, 1 : 100, 1 : 200, 1 : 400, 1 : 800, 1 : 1600, 1 : 3200
und 1 : 6400 (50 μl/Vertiefung)
in die beschichtete Platte titriert und für 90 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Platten wurden dann in dH2O
gewaschen und ein anti-Maus-IgF-Fc-HRP der Ziege (Cappel), verdünnt auf
1 : 1000 in 1% BSA/2% BGG, mit 50 μl/Vertiefung zugesetzt.
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Die Platten wurden für 60 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Platten wurden fünfmal in
dH2O gewaschen und mit OPD entwickelt, 1
Tablette/10 ml Novo D und ausplattiert in 100 μl/Vertiefung. Der Entwickler
wurde mit 1 N H2SO4,
100 μl/Vertiefung,
gestoppt und die optische Dichte bei 492 nm abgelesen.
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8 zeigt
die anti-ds-DNS-Level in zwei ztnf4-transgenen Mäusen (23 Wochen alt), zwei
nicht transgenen Wurfgenossen, verglichen mit den Leveln, die in
Serum von NZBWF1- (32 Wochen alt) und MRL/1pr/1pr-Mäusen (19
Wochen alt) detektiert wurden.
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Beispiel 16
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Lösliches
TACI-Ig in einem spontanen Modell des ELE
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25 weibliche PLxSJL-F1-Mäuse (12
Wochen alt, Jackson Labs) erhielten eine subkutane Injektion von 125 μg/Maus an
Antigen (Myelinproteolipidprotein, PLP, die Reste 139-151), formuliert
in vollständigem Freund's Adjuvans. Die Mäuse werden
in fünf
Gruppen a fünf
Mäuse eingeteilt.
Intraperitoneale Injektionen von Pertussis-Toxin (400 ng) werden
am Tag 0 und am Tag 2 gegeben. Den Gruppen werden gegeben 1x, 10x
oder 100x Dosen an TACI, BCMA oder BR43x2, eine Gruppe erhält nur Träger und
eine Gruppe erhält
keine Behandlung. Die Präventionstherapie
wird am Tag 0 beginnen, die Interventionstherapie am Tag 7 oder
mit Beginn der klinischen Anzeichen. Die Erkrankungsanzeichen Gewichtsverlust
und Paralyse manifestieren sich in etwa 10–14 Tagen und dauern etwa 1
Woche. Die Tiere werden täglich
durch Aufnahme der Körpergewichte und
Zuordnen eines klinischen Maßstabs,
entsprechend dem Ausmaß ihrer
Symptome, bewertet. Klinische Anzeichen der EAE erscheinen innerhalb
von 10–14
Tagen nach Inoculation und dauern maximal 1 Woche. Am Ende der Studie
werden alle Tiere mittels Gasüberdosis
euthanisiert und Necropsin durchgeführt. Das Hirn und das Rückgrat werden
für die
Histologie gesammelt oder für
die mRNS-Analyse eingefroren. Körpergewicht und
Daten der klinischen Bewertung werden für Einzelne und in Gruppen aufgedruckt.
-
Klinische
Bewertung:
0 | Normal |
0,5 | schwach,
Schwanztonus kann verringert sein, fehlt jedoch nicht |
1 | tauber
Schwanz (kann den Schwanz nicht anheben, wenn die Maus an der Schwanzbasis
angehoben wird) |
2 | tauber
Schwanz, schwache Beine (kann den Schwanz nicht anheben, kann aufrecht
stehen auf den Hinterbeinen, Beine sind jedoch zittrig) |
3 | Parese
(kann nicht mit den Beinen unter dem Körper sitzen, läuft in Paddelbewegungen
mit nachziehenden Beinen) |
4 | Paralyse
(kann die Hinterbeine nicht bewegen, zieht beim Versuch zu laufen
die Beine nach) |
5 | Quadriplegie
(Paralyse in Vorderbeinen oder Laufen in Kreismustern, kann den
Kopf geneigt haben) |
6 | Moribund
(vollständig
paralysiert, kann Nahrungsmittel oder Wasser nicht erreichen, Tier
wird getötet) |
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Beispiel 17
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TACI-FC und
das CIA-Modell für
die rheumatoide Arthritis
-
8 Wochen alte männliche DBA/1J-Mäuse (Jackson
Labs) werden in Gruppen von je fünf
Mäusen
pro Gruppe eingeteilt und erhalten zwei subkutane Injektionen von
50–100 μl an 1 mg/ml
Collagen (Hühnchen
oder Rind als Ursprung), in drei Wochen Intervallen. Eine Kontrolle
erhält
keine Collagen-Injektion. Die erste Injektion wird in vollständigen Freund's Adjuvans formuliert
und die zweite Injektion wird in Freund's unvollständigem Adjuvans formuliert.
TACI-FC wird prophylaktisch mit oder vor der zweiten Injektion verabreicht
oder nachdem das Tier einen klinischen Maßstab von 2 oder darüber entwickelt,
der mindestens 24 Stunden anhält. Die
Tiere beginnen Symptome der Arthritis nach der zweiten Collagen-Injektion
zu zeigen, üblicherweise
innerhalb von 2 bis 3 Wochen. Das Ausmaß der Erkrankung wird in jeder
Pfote durch Anwendung eines Schiebers zum Messen der Pfotendicke
und Zuordnen eines klinischen Maßstabs (0-3) zu jeder Pfote
bewertet. Die klinischen Maßstäbe sind:
0 = normal, 1 Zehen) entzündet,
2 milde Pfotenentzündung,
3 moderate Pfotenentzündung
und 4 schwere Pfotenentzündung.
Die Tiere werden euthanisiert, nachdem die Erkrankung für eine vorgegebene
Zeitspanne, üblicherweise
7 Tage, etabliert worden ist. Die Pfoten werden für die Histologie
oder mRNS-Analyse gesammelt und Serum wird für Immunglobulin- und Cytokintests
gesammelt.
-
Beispiel 18
-
Neutralisierung
von TACI-Antikörpern
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Polyklonale Antipeptid-Antikörper wurden
hergestellt, indem man zwei weibliche weiße Neuseeland-Kaninchen mit
dem Peptid huztnf4-1 SAGIAKLEEGPELQLAIPRE (SEQ ID Nr. 59) oder huztnf4-2
SFKRGSALEEKENKELVKET (SEQ ID Nr. 60) immunisierte. Die Peptide wurden
unter Anwendung eines Peptidsynthesegeräts von Applied Biosystems Modell
431A (Applied Biosystems, Inc., Foster City, CA) gemäß den Anweisungen
des Herstellers synthetisiert. Die Peptide wurden anschließend an
das Nacktschneckenhemocyanin (KLH) als Trägerprotein mit Maleimid-Aktivierung
konjugiert. Die Kaninchen erhielten eine anfängliche intraperitoneale (ip)
Injektion von 200 μg
Peptid in vollständigem
Freund's Adjuvans,
gefolgt von verstärkenden ip
Injektionen von 100 μg
Peptid in unvollständigem
Freund's Adjuvans
alle drei Wochen. 7 bis 10 Tage nach der Verabreichung der zweiten
verstärkenden
Injektion (insgesamt drei Injektionen) ließ man die Tiere bluten und
wurde Serum gesammelt. Die Tiere wurden anschließend verstärkt und alle drei Wochen bluten
gelassen.
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Die für das ztnf4-Peptid spezifischen
Kaninchenseren wurden mit Hilfe einer ELISA-Titer-Überprüfung unter Anwendung von 1 μg/ml der
Peptide, die zum Herstellen der Antikörper genutzt worden waren (SEQ
ID Nr. 59 und 60), als Antikörperziel
charakterisiert. Die zwei Kaninchenseren gegen das huzfif4-1-Peptid
(SEQ ID Nr. 59) wiesen einen Titer gegen ihr spezifisches Peptid
bei einer Verdünnung
von 1 : 1E5 (1 : 100000) auf. Die zwei Kaninchenseren gegen das
huztnf4-2-Peptid (SEQ ID Nr. 60) wiesen Titer gegen ihr spezifisches Peptid
bei einer Verdünnung
von 1 : 5E6 auf und gegen rekombinante Proteine voller Länge (N-Terminal
mit FLAG-gemarkertes ztnf4, hergestellt in Baculovirus (huztnf4s-NF-Bv)
und C-Terminal FLAG-gemarkertes ztnf4, hergestellt in BHK-Zellen)
bei einer Verdünnung
von 1 : 5E6.
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Die ztnf4-Peptid-spezifischen polyklonalen
Antikörper
wurden affinitätsgereinigt
aus dem Kaninchenserum, und zwar unter Anwendung von CNBr-SEPHAROSE
4B-Proteinsäulen
(Pharmacia LKB), die unter Anwendung von 10 mg der spezifischen
Peptide (SEQ ID der Nummern 59 oder 60) pro Gramm CNBr-SEPHAROSE
hergestellt worden waren, gefolgt von 20X Dialyse in PBS über Nacht.
Die ztnf4-spezifischen Antikörper wurden
mit Hilfe einer ELISA-Titer-Überprüfung unter
Anwendung von 1 μg/ml
des geeigneten Peptidantigens oder von rekombinantem Protein voller
Länge (huztnf4s-NF-Bv)
als Antikörperziele
charakterisiert. Die untere Nachweisgrenze (lower Limit of detection
= LLD) des affinitätsgereinigten
anti-huztnf4-1-Antikörpers
aus Kaninchen aus seinem spezifischen Antigen (huztnf4-1-Peptid,
SEQ ID Nr. 59) ist eine Verdünnung
von 5 ng/ml. Die untere Nachweisgrenze (LLD) des affinitätsgereinigten
anti-huztnf4-2-Antikörpers
auf seinem spezifischen Antigen (huztnf4-2-Peptid, SEQ ID Nr. 60)
ist eine Verdünnung
von 0,5 ng/ml. Die untere Nachweisgrenze (LLD) des affinitätsgereinigten
anti-huztnf4-2-Antikörpers
aus Kaninchen auf dem rekombinanten Protein huztnf4s-NF-Bv ist eine
Verdünnung
von 5 ng/ml.
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Monoklonale Antikörper der Maus wurden ebenfalls
erzeugt und auf die Inhibition der Inhibition des mit Biotin markierten
löslichen
ztnf4 selektiert. Keiner der monoklonalen TACI-Antikörper (248.14, 248.23, 248.24 oder
246.3) blockiert die ztnf4-Bindung auf BCMA. Der monoklonale Antikörper 248.23
verringert die Bindung von 10 ng/ml ztnf4-Biotin auf etwa 50%, wenn
konditioniertes Medium auf 1 : 243 verdünnt wird, und verringert die
Bindung auf etwa 2x in unverdünnten
Medien. Der monklonale Antikörper
246.3 verringert die Bindung von 10 ng/ml ztnf4-Biotin auf etwa
50% zwischen Verdünnungen
von 1 : 243 und 1 : 181 an konditioniertem Medium und verringert
die Bindung um das 5-fache in unverdünnten Medien.
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Die Erfindung ist nicht eingeschränkt mit
Ausnahme durch die angefügten
Ansprüche.
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