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Diese Erfindung stellt allgemeine
Verfahren zum Entdecken von Mutanteninhibitoren für eine beliebige Klasse
von Enzymen sowie die so identifizierten spezifischen Inhibitoren
bereit. Insbesondere stellt diese Erfindung allgemeine Verfahren
zum Entdecken von spezifischen Inhibitoren für Mehr-Substrat-Enzyme bereit. Beispiele von
solchen Mehr-Substrat-Enzymen umfassen Kinasen. Die durch die Verfahren
dieser Erfindung identifizierten Mutanteninhibitoren können verwendet
werden, um Zellenfunktionen wie z.B. die onkogene Transformation
sehr selektiv zu unterbrechen. In einem speziellen Beispiel stellt
diese Erfindung einen Src-Proteinkinaseinhibitor, pharmazeutische
Zusammensetzungen davon und Verfahren zum Unterbrechen der Transformation
in einer Zelle, die das Ziel-v-Src exprimiert, umfassend in Kontakt
bringen der Zelle mit dem Proteinkinaseinhibitor, bereit.
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Die US-Patentanmeldung Seriennrn.
08/797 522 und 60/046 727 und PCT/US98/02522 stehen mit der vorliegenden
Erfindung in Zusammenhang.
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Die derzeitige Explosion der Anzahl
von neu entdeckten Genen unterstreicht den Bedarf für kleine
Molekülliganden,
die verwendet werden können,
um die Genfunktion zu aufzuklären
und zu kontrollieren. Die konvergente Konstruktion von Schnittstellen
von Proteinen/kleinen Molekülen
ist in den letzten Jahren als leistungsstarkes Verfahren zum Erzeugen
von neuen Liganden/Rezeptor-Paaren mit hoher Spezifität aufgetaucht. Durch
Einführen
einer chemischen Verschiedenheit in das Zielprotein sowie das kleine
Molekül
können
eindeutige Bindungswechselwirkungen entworfen werden und effizienter
ausgenutzt werden als durch die herkömmliche medizinische Chemie.
Solche Methoden wurden verwendet, um eine Anzahl von biologischen
Systemen chemisch zu erforschen. Das FK506-Bindungsprotein wurde
zum bevorzugten Binden von nicht-natürlichen FK506-Analogen von
Schreiber und Mitarbeitern sowie Clackson und Mitarbeitern konstruiert.
Dieses System wurde umfangreich verwendet, um Rezeptoren selektiv
zu dimerisieren und die Genexpression in einem zellulären Zusammenhang
zu steuern. Es wurde auch gezeigt, daß Kernhormonrezeptoren für eine chemische
genetische Konstruktion zugänglich
sind. Corey und Mitarbeiter demonstrierten, daß Mutationen an zwei Aminosäureresten
im Retinoid-X-Rezeptor ausreichen, um zwei neue Klassen von Rezeptoren
mit neuen Ligandenspezifitäten
zu erzeugen. In einem mehr medizinisch anwendbaren System konstruierten
Smith und Mitarbeiter die Protease Carboxypeptidase A1, um ein Prodrug
von Methotrexat zu hydrolysieren, das gegen die Hydrolyse durch
Proteasen vom wilden Typ resistent ist.
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Die durch Proteinkinase katalysierte
Phosphorylierung des Hydroxylanteils von Serin, Threonin oder Tyrosin
ist das zentrale posttranslationale Steuerelement bei der eukaryotischen
Signalumsetzung. Der Phosphorylierungszustand eines gegebenen Proteins
kann seine Enzymaktivität,
Protein-Protein-Bindungswechselwirkung
und zelluläre
Verteilung steuern. Phosphorylierung und Dephosphorylierung ist
folglich ein "chemischer
Schalter", der ermöglicht,
daß die
Zelle von der Plasmamembran zum Zellkern Signale überträgt, um letztlich
die Genexpression in einer stark regulierten Weise zu steuern. Stark
selektive, zellenpermeable Inhibitoren von individuellen Kinasen
würden
die systematische Untersuchung der zellulären Funktion einer Kinase in
Echtzeit ermöglichen
und würden
folglich unbezahlbare Werkzeuge für die Entfaltung von Phosphorylierungs-abhängigen Prozessen
in Signalumsetzungskaskaden bereitstellen.
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Die Src-Familie besteht aus zehn
stark homologen cytosolischen Kinasen, die in einer Anordnung von Zellensignalisierungswegen,
die von Lymphozytenaktivierung bis zu Zellwachstum und -proliferation
reichen, entscheidende Komponenten sind. Die konstitutive Aktivierung
dieser Enzyme kann zu einer onkogenen Zellentransformation führen, die
sie zu mutmaßlichen
Arzneimittelzielen für
Krebstherapien macht. Aufgrund ihrer Bedeutung bei der Regulierung
dieser grundlegenden Zellenprozesse haben sich viele Untersuchungen
auf die Entwicklung von Inhibitoren für die Src-Familien-Kinase konzentriert.
Den potenten Inhibitoren, die entdeckt wurden, fehlt es jedoch an
der hohen Selektivität,
die zum Prüfen
der zellulären
Inhibierung einer individuellen Zielkinase erforderlich wäre. Herkömmliche
Inhibitorselektionen haben wenige Moleküle, falls überhaupt, erzeugt, die zwischen
den aktiven Stellen der verschiedenen Src-Familien-Kinasen unterscheiden
können.
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Leider machen es eben die Merkmale,
die Kinasen bei der Signalumsetzung so nützlich machen und die veranlaßt haben,
daß sie
sich entwickelt haben, so daß sie
für fast
jede zelluläre
Funktion zentral wurden, auch extrem schwierig, wenn nicht unmöglich, sie
zu untersuchen und zu verstehen. Ihre überlappenden Proteinspezifitäten, ihre
strukturellen und katalytischen Ähnlichkeiten,
ihre große
Anzahl und ihre große
Geschwindigkeit machen die spezifische Identifikation ihrer Proteinsubstrate
in vivo extrem schwierig, wenn nicht unmöglich, unter Verwendung derzeitigen
genetischen und biochemischen Verfahren. Dies ist heute das Haupthindernis
für die
Entschlüsselung
der Signalisierungskaskaden, die an der durch Proteinkinase vermittelten
Signalumsetzung beteiligt sind (4,6–8).
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Anstrengungen zum Zergliedern der
Beteilung von spezifischen Proteinkinasen an Signalumsetzungskaskaden
wurden durch ihren scheinbaren Mangel an Proteinsubstratspezifität in vitro
und in vivo zunichte gemacht (4, 8). Die katalytischen Domänen von
Proteinkinasen besitzen wenig oder keine zugehörige Proteinsubstratspezifität, wie durch
Domänenwechselexperimente
demonstriert (18–23).
Die katalytische Domäne von
einer Proteinkinase kann gegen eine andere Proteinkinase mit geringer Änderung
der Proteinsubstratspezifität
der letzteren ausgetauscht werden (22).
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Die schlechte Spezifität von Kinasen
in vitro macht es auch schwierig, wenn nicht unmöglich, zu extrapolieren, welches
die Funktion von gegebenen Kinasen in vivo sein könnte. Eine
interessierende isolierte Proteinkinase phosphoryliert häufig viele
Testsubstrate mit gleicher Effizienz (29). Diese scheinbar schlechte Substratspezifität ist auch
in vivo zu finden; viele genetischen Methoden, wie, z.B. Genzerstörungsexperimente,
ergeben beispielsweise keinen interpretierbaren Phänotyp aufgrund
der Kompensation durch andere zelluläre Proteinkinasen (30, 31).
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Eine weitere Komplikation besteht
darin, daß viele
Proteinkinasen vorgeschlagen wurden, um Stromabwärts- und Stromaufwärtsproteine
zu phosphorylieren, die selbst Proteinkinasen sind; obwohl dies
komplexe positive Rückkopplungsschleifen
möglich
zu machen scheint, macht es auch die Zergliederung der Kaskade noch
schwieriger (1). Ein wichtiger Weg zum Entschlüsseln der Rolle und zum Verstehen
der Funktion von Enzymen sowohl in vitro als auch in vivo ist die
Verwendung von spezifischen Enzyminhibitoren. Wenn eine oder mehrere
Verbindungen gefunden werden können,
die das Proteinkinaseziel eindeutig inhibieren, kann der Inhibitor
verwendet werden, um die Enzymaktivität zu modulieren, und die Wirkungen
dieser Senkung können beobachtet
werden. Verfahren mit ganzen Genomen haben Ziele bereitgestellt,
aber ihre Funktion ist unbekannt. Viele Verfahren wurden entwickelt,
um festzustellen, ob eine gegebene neue Kinase ein gutes Ziel sein könnte. Diese
Verfahren haben alle den Mangel eines kleinen Moleküls zum Inhibieren
des Enzyms gemeinsam, was zu Verwirrung führen kann.
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Das am üblichsten verwendete Verfahren
des Standes der Technik ist beispielsweise die Zerstörung der
Kinase und das Sehen eines neuen Phänotypen. Typischerweise verursacht
die Zerstörung
einer Kinase im Mausgenom (üblichster
Modellorganismus) keine informative Veränderung. Dies liegt an zwei
Gründen:
1) entweder ist das Gen (Kinase) während der Embryogenese wesentlich,
wodurch vor der Geburt eine Letalität verursacht wird, oder 2)
das Gen fehlt (zerstört)
und seine Funktion kann durch eine eng verwandte Kinase, die noch
vorhanden ist, ersetzt werden. Der bedeutende Unterschied zwischen
der erkannten Methode des Fachgebiets und der Erfindung hierin besteht
darin, daß hierin
kleine organische Moleküle
verwendet werden, um die Funktion der interessierenden Kinase zu
inhibieren, da sie noch in den Organismen vorhanden ist, aber inaktiv
ist, somit kann sie signifikante Veränderungen an den Organismen
verursachen und am bedeutendsten sind die Veränderungen genau wie jene, die
auftreten würde,
wenn ein Inhibitor eines Enzyms vom Wildtyp hergestellt werden würde.
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Außerdem sind solche Inhibitoren
unter den bedeutendsten bekannten pharmazeutischen Verbindungen.
Aspirin (Acetylsalicylsäure)
ist beispielsweise ein solcher Inhibitor. Es inhibiert ein Enzym,
das den ersten Schritt bei der Prostaglandinsynthese katalysiert,
wobei somit die Bildung von Prostaglandinen, die beim Erzeugen von
Schmerz beteiligt sind, inhibiert wird (72). Die herkömmliche
Arzneimittelentdeckung kann als Konstruktion und Modifikation von
Verbindungen charakterisiert werden, die spezifisch zum Binden an
ein und Inaktivieren von einem Krankheit verursachenden Protein
ausgelegt sind; der relative Erfolg einer solchen Anstrengung hängt von
der Selektivität
des Arzneimittels für
das Zielprotein und seinem Mangel an Inhibierung von nicht mit einer
Krankheit verbundenen Enzymen mit ähnlichen Enzymaktivitäten ab.
Solche Methoden würden
als vielversprechende Weisen zum Entwickeln von Behandlungen für Krebs
erscheinen, da viele menschlichen Krebse durch Fehlregulierung eines
normalen Proteins verursacht werden (z.B. wenn ein Protoonkogen
durch eine Gentranslokation in ein Onkogen umgewandelt wird). Und
da Kinasen Schlüsselregulatoren
sind, haben sie sich als sehr übliche
Protoonkogene und folglich ideale Arzneimittelkonstruktionsziele
herausgestellt.
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Der Prozeß der Konstruktion von selektiven
Inhibitoren ist in Fällen,
in denen wenige ähnliche
Enzyme in dem Zielorganismus vorliegen, beispielsweise in Fällen, in
denen auf Inhibitoren eines für
Bakterien eindeutigen Proteins gezielt werden kann, relativ einfach.
Aber leider haben die Ähnlichkeiten
zwischen den Kinasen und ihre große Anzahl die Entdeckung und
Konstruktion von spezifischen Inhibitoren fast vollständig zunichte gemacht
und hat die meisten Hoffnungen auf die Entwicklung von spezifischen
pharmazeutischen Behandlungen, die auf das Proto-onkogen-Niveau
abzielen, blockiert. Es wird erwartet, daß die ungeheure Mehrheit von Kandidateninhibitoren
viele Kinasen inhibiert, selbst wenn sie anfänglich als eine spezielle gereinigte
Kinase inhibierend identifiziert worden sein können.
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Diese vorstehend beschriebenen Schwierigkeiten
haben Auswirkungen weit über
die bloße
Frustration von Wissenschaftlern hinaus; sie haben Anstrengungen
zum Entziffern der Kinasekaskaden und der Funktion von individuellen
Kinasen in diesen Kaskaden und anderen Zellenmechanismen zunichte
gemacht. Ein solches Verständnis
der Kinaseaktivität
und -funktion kann wesentlich sein, bevor bestimmte menschliche
Krankheiten wirksam behandelt, verhindert oder geheilt werden können. Es
war beispielsweise über
30 Jahre bekannt, daß das
Onkogen bcr-abl eine Proteinkinase ist, die für chronische markbedingte Leukämie verantwortlich
ist; aber die physiologischen Substrate, auf die sie einwirkt, um
Onkogenese zu verursachen, die wichtige Arzneimittelkonstruktionsziele
sein können,
müssen
noch endgültig
identifiziert werden (11). Trotz dieses Mangels wird auf der Sonnenseite
der Inhibitor CGP 57148 laut Bericht nun klinischen Versuchen für die Verwendung
bei der Behandlung von markbedingter Leukämie unterzogen, selbst wenn
die Substrate, bei denen er die Phosphorylierung in vivo blockieren
kann, nicht bekannt sind.
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Die medizinische Bedeutung dieser
Schwierigkeiten wird durch das Rous-Sarkomvirus (RSV) weiter dargestellt,
das zu einem wichtigen Modellsystem für die Untersuchung der Rolle
von Kinasen bei der Onkogenese geworden ist. Die RSV-Transformation
von Fibroblasten wird durch ein einzelnes Virusgenprodukt, die Proteinkinase
v-src gesteuert (32). Es ist der schnelle Zeitverlauf und die dramatischen
morphologischen Veränderungen
während
der RSV-Fibroblastentransformation,
die das RSV zu einem Paradigma für
Untersuchungen der onkogenen Aktivität in allen Zellen gemacht haben.
Der Ursprung (33), die Regulierung (3, 8, 34, 35) und die Struktur
(25, 27, 36) von v-Src
wurden ausgedehnt untersucht und sind gut verstanden (8, 37, 38). Aber
zentrale Fragen über
die intensiv untersuchte Kinase bleiben unbeantwortet: welche sind
ihre direkten Zellsubstrate? Inhibiert die Inhibierung ihrer katalytischen
Aktivität
wirksam die Transformation oder kehrt sie diese sogar um? Wäre eine
solche Inhibierung eine wirksame Therapie für oder eine Prophylaxe gegen RSV-Transformation?
Wie vorstehend erörtert,
stehen die Antworten auf diese Frage leider nicht kurz bevor, zum
größten Teil
deshalb, weil die Anzahl von zellulären Kinasen enorm ist (es wird
geschätzt,
daß 2%
des Säugergenoms
Proteinkinasen codiert (4)) und weil Proteinkinasen überlappende
Substratspezifitäten
zeigen (8, 39) und sich katalytische Domänen teilen, was die Konstruktion
von spezifischen Inhibitoren enorm schwierig macht.
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Obwohl die Schwierigkeiten entmutigend
sind, machen neue Verfahren. zur rationalen Arzneimittelkonstruktion
und zur kombinatorischen organischen Synthese die Konstruktion oder
Entdeckung von kinasespezifischen Inhibitoren durchführbar, wenn
ausreichend Mittel gegeben sind. Da jedoch die Kinasenetzwerke sehr
degeneriert und in unbekannten Weisen miteinander verbunden sind,
besteht eine beträchtliche
Unsicherheit bezüglich
vielen Krankheiten, auf die Kinasen zur Inhibierung abgezielt werden
sollten. Überdies
ist keineswegs klar, daß ein
spezifischer Inhibitor einer gegebenen Kinase irgendeine Wirkung
auf die Krankheit entweder in vitro oder in vivo hat. Da Kinasen
sehr vermischt sein können
besteht eine signifikante Möglichkeit, daß die Inhibierung
einer Kinase einfach eine andere Kinase dazu bringt, "ihre Stelle einzunehmen".
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Die vorliegende Erfindung stellt
eine Strategie (d.h. Methodologie) zum Kombinieren von chemischen und
genetischen Methoden bereit, um die schnelle Erzeugung von sehr
selektiven kleinen Molekülinhibitoren für konstruierte
Kinasen in vitro und in ganzen Zellen zu ermöglichen. Die hierin offenbarte
Erfindung beinhaltet die Verwendung einer Mutation eines spezifischen
Punkts, um eine eindeutige Tasche in der Substratbindungstasche
oder -stelle des interessierenden Enzyms zu erzeugen, die nicht
in irgendwelchen anderen Enzymen in dem Genom vorkommt. Ein spezifischer
Inhibitor des konstruierten Enzyms wird dann durch Derivatisieren
eines Enzyminhibitors mit einer Massegruppe synthetisiert, die dazu
ausgelegt ist, zur neuen Tasche der aktiven Stelle zu passen. Unter
Verwendung von Genmanipulation, um einen eindeutigen strukturellen
Unterschied in die bewahrte aktive Enzymstelle einzuführen, können sehr
selektive Inhibitoren aus sehr kleinen Feldern (10 Verbindungen)
von mutmaßlichen
Inhibitoren identifiziert werden, wie hierin erläutert. Die Inhibitoren der
vorliegenden Erfindung sind zum Untersuchen der Funktion von Enzymen
in biochemischen Wegen sowie für
Therapiezwecke nützlich.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung stellt
Proteinkinaseinhibitoren bereit, die durch die folgende Formel I
dargestellt werden:
wobei R 1'-Naphthyl; 2'-Naphthyl; m-Phenoxyphenyl; m-Benzyloxyphenyl;
m-2',6'-Dichlorbenzyloxyphenyl; 3-Piperonylpyrazolo;
p-tert-Butylphenyl; 1'-Naphthylmethyl; 1'-Naphthoxymethyl;
oder 2'-Naphthylmethyl
darstellt. Insbesondere stellt die vorliegende Erfindung solche
Proteinkinaseinhibitoren bereit, bei denen R 1'-Naphthyl; 2'-Naphthyl oder 1'-Naphthylmethyl; 2'-Naphthylmethyl
darstellt. Die vorliegende Erfindung stellt auch Zusammensetzungen
bereit, die die Proteinkinaseinhibitoren der vorliegenden Erfindung
enthalten.
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Die vorliegende Erfindung stellt
Verfahren zum Unterbrechen der Transformation in einer Zelle, die eine
Mutantenproteinkinase der Src-Familie exprimiert, durch in Kontakt
bringen der Zelle mit den Proteinkinaseinhibitoren der vorliegenden
Erfindung bereit. Insbesondere stellt die vorliegende Erfindung
Verfahren zum Unterbrechen der Transformation in einer Zelle, die
I338G v-Src oder T339G Fyn exprimiert, durch in Kontakt bringen
der Zelle mit den Proteinkinaseinhibitoren der vorliegenden Erfindung
bereit.
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Die vorliegende Erfindung stellt
ferner Verfahren zum Unterbrechen der Transformation in einer Zelle, die
eine Mutantenproteinkinase der Src-Familie exprimiert, durch in
Kontakt bringen der Zelle mit einer Zusammensetzung, die die Proteinkinaseinhibitoren
der vorliegenden Erfindung umfaßt,
bereit. Insbesondere stellt die vorliegende Erfindung Verfahren
zum Unterbrechen der Transformation in einer Zelle, die I338G v-Src
oder T339G Fyn exprimiert, durch in Kontakt bringen der Zelle mit
einer Zusammensetzung, die die Proteinkinaseinhibitoren der vorliegenden
Erfindung umfaßt,
bereit.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch Verfahren zum Inhibieren der Phosphorylierung eines Substrats einer
Mutantenproteinkinase durch Inkubieren eines Proteinkinaseinhibitors
der vorliegenden Erfindung mit einem Gemisch, das die Mutantenproteinkinase
und ihr Substrat enthält,
bereit.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch Verfahren zum Inhibieren der katalytischen Aktivität eines
Mutantenenzyms durch Inkubieren des Mutantenenzyms mit einem Inhibitor
der vorliegenden Erfindung bereit.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch Verfahren zum Inhibieren des Wachstums einer Zelle durch Inkubieren
der Zelle mit einem Inhibitor der vorliegenden Erfindung bereit.
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Mutantenproteinkinasen, die bei den
Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet werden, umfassen,
sind jedoch nicht begrenzt auf die folgenden: i) Mutantenproteinkinasen
der Src-Familie, wie z.B. Mutante v-Src; ii) Mutante Fyn; iii) Mutante
c-Abl; iv) Mutante CAMK IIα;
v) Mutante CDK2; vi) Mutante Cdc28 und vii) Mutante Fus3. Spezielle
Beispiele von Mutantenproteinkinasen, die bei den Verfahren der
vorliegenden Erfindung verwendet werden, umfassen, sind jedoch nicht
begrenzt auf die folgenden: i) I338G v-Src; ii) T339G Fyn; iii)
T315A Abl; iv) F89G CAMK IIα;
v) F80G CDK2; vi) Cdc28-asi und vi) Fus-as1.
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Diese Erfindung stellt ferner eine
allgemeine Methode zum Sensibilisieren von Proteinkinasen auf zellenpermeable
Moleküle
bereit, die keine Proteinkinasen vom Wildtyp inhibieren. Unter Verwendung
dieser Methode werden potente und spezifische Inhibitoren von zwei
Strukturklassen von mutmaßlichen
Inhibitoren für sieben
Proteinkinasen von fünf
unterschiedlichen Unterfamilien identifiziert. Diese Methode kann
in vivo verwendet werden, um systematisch konditionelle Allele von
Proteinkinasen zu erzeugen.
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Diese Erfindung stellt auch die Mutantenkinase
Cdc28-as1 (analog-spezifisch 1) bereit, die gegen den zellenpermeablen
Inhibitor 4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(1'-naphthylmethyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(1-NM-PP1) eindeutig empfindlich ist. In cdc28-as1-Zellen wird der
Eintritt in die Mitose durch niedrige Konzentrationen an 1-NM-PP1
inhibiert, wohingegen höhere
Konzentrationen an Inhibitor erforderlich sind, um die G1-Hemmung zu
induzieren, die typischerweise in temperaturempfindlichen cdc28-Mutanten
beobachtet wird. Die genomweite Transkriptionsanalyse bestätigt, daß die 1-NM-PP1-Behandlung
von cdc28-as1-Zellen
zur Inhibierung der G2/M-spezifischen Genexpression führt, wohingegen
die Behandlung von Zellen vom Wildtyp keine signifikanten Effekte
aufweist. Die Erzeugung der analogen-spezifischen cdc28-as1-Mutante
stellt somit ein sehr spezifisches Verfahren zum Inhibieren der
Cdc28-Aktivität
in der Zelle bereit und demonstriert den allgemeinen Nutzen dieses
Verfahrens bei der Analyse von Proteinkinasen.
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KURZBESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 ist
eine schematische Darstellung der Proteindomänenstrukturen von v-Src, von XD4 (das
eine Deletion von Resten 77–225
aufweist), des Glutathion-S-Transferase
(GST)-XD4-Fusionsproteins und der GST-XD4-Fusionsprotein-Doppelmutante (V323A,
I338A).
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2 ist
eine schematische Darstellung von Adenosintriphosphat (ATP) mit
einem an die N6-Position gebundenen "X"; und im Kasten unten sind schematische
Darstellungen für
die zwölf
Seitenketten bereitgestellt, die die Stelle von "X" in
jedem der orthogonalen ATP-Analogen einnehmen, die in den Beispielen
beschrieben sind (auf die immer mit den Nummer 1–12 Bezug genommen wird).
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Diese Analoge sind:
1-N6(Methoxy)ATP | 7-N6-(Pyrolidino)ATP |
2-N6(Ethoxy)ATP | 8-N6(Cyclopenty)ATP |
3-N6(Acetyl)ATP | 9-N6(Cyclopentyloxy)ATP |
4-N6(i-Propoxy)ATP | 10-N6(Pipperidino)ATP |
5-N6(Benzyl)ATP | 11-N6(Cyclohexyl)ATP |
6-N6-(Benzyloxy)ATP | 12-N6(Cyclohexyloxy)ATP |
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3 ist
ein Anti-Phosphotyrosin-Immunoblot, der das Niveau der Proteintyrosinphosphorylierung nach
der Behandlung eines Mauslymphozytenzellysats mit ATP oder einem
der ATP-Analogen (A*TPs) zeigt.
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4 stellt
eine Nahansicht des Röntgenstrahlmodells
bereit, das die ATP-Bindungsdomäne in cAMP-abhängiger Proteinkinase
(1ATP) zeigt.
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5A–5C: 5A zeigt ein Anti-Phosphotyrosin-Blot
von Zellysaten, die XD4 und GST-XD4 (V323A, I338A) exprimieren. 5B zeigt ein Autoradiogramm,
das Niveaus von Phosphorylierung zeigt, wenn Zellysate nur mit radiomarkiertem
ATP oder nur mit radiomarkiertem N6(Cyclopentyl)ATP
bereitgestellt werden. 5C zeigt
ein Autoradiogramm, das die Autophosphorylierung von GST-XD4 und
GST-XD4 (V323A, I338A) durch radiomarkiertes ATP und radiomarkiertes
N6(Cyclopentyl)ATP (A*TP(8)) zeigt.
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6 ist
ein Balkendiagramm, das den relativen Grad zeigt, in dem ATP und
jedes der zwölf
ATP-Analogen die durch GST-XD4 und GST-XD4 (V323A, I338A) katalysierte
Phosphorylierung durch radiomarkiertes ATP inhibiert.
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7A–7B zeigt Autoradiogramme,
die die Niveaus der Autophosphorylierung durch verschiedene einzelne
v-Src-Mutanten in der Position 338 angeben, wenn sie sowohl mit
radiomarkiertem ATP als auch radiomarkiertem N6(Cyclopentyl)ATP
als Phosphatdonorsubstrat versehen werden.
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8 ist
ein schematisches Diagramm eines Verfahrens der vorliegenden Erfindung
zum Feststellen, welche phosphorylierten Substrate in Zellen durch
eine spezielle Kinase phosphoryliert wurden. Hier v-src.
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9A–9C zeigen die chemischen
Strukturen für
drei bekannte Kinaseinhibitoren, Damnacanthal (A), PP1 (B) und CGP
57148 (C), zusammen mit Zusammenfassungen ihrer Inhibierungskonstanten
(IC50) für
verschiedene Kinasen.
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10A–10C: 10A und 10B zeigen
die Strukturen einer Vielzahl von voluminösen Substituenten, die wenn
sie zu entweder N-4 von PP3 oder zu N6 von
Adenosindiphosphat oder zu N6 von Adenosinmonophosphat
oder zu N6 von Adenosin (spezifisch N6-Cyclopentyloxyadenosin) zugegeben werden,
Inhibitoren der Mutantenkinase v-Src (T120G) erzeugen, die eine
konstruierte Kinase der vorliegenden Erfindung ist; die Synthese
und Inhibierungskonstanten (10C)
für diese
Inhibitoren werden im nachstehenden Beispiel 11 erörtert.
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11A–11B zeigen die chemische
Struktur von N-4-Cyclopentoyl PP3 und Autoradiogramme von einer
Elektrophorese unterzogenen Proteinen, die in Gegenwart von N-4-Cyclopentoyl
PP3 in Gegenwart von entweder v-Src vom Wildtyp oder der Mutante
(I338G) radiomarkiert wurden.
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12A–12F: 12A–12F offenbaren ein Diagramm,
das zusätzliche
Inhibitoranaloge darstellt, die gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt und getestet wurden.
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Namen, die 12A–12F entsprechen:
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- a. 1-tert-Butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-ylamin
- b. (1-tert-Butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-ethyl-amin
- c. (1-tert-Butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-propyl-amin
- d. (1-tert-Butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-isobutyl-amin
- e. (1-tert-Butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-cyclopentylmethyl-amin
- f. (1-tert-Butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-furan-2-ylmethyl-amin
- g. Benzyl-(1-tert-butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-amin
- h. N-(1-tert-Butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-acetamid,
- i. N-(1-tert-Butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-propionamid
- j. N-(1-tert-Butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-iosbutyramid
- k. N-(1-tert-Butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-2-phenyl-acetamid
- l. Cyclobutancarbonsäure(1-tert-butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-amid
- m. Cyclopentancarbonsäure(1-tert-butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-amid
- n. Cyclohexancarbonsäure(1-tert-butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-amid
- o. Furan-2-carbonsäure(1-tert-butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-amid
- p. N-(1-tert-Butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-benzamid
- q. N-(1-tert-Butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-4-methyl-benzamid
- r. N-(1-tert-Butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-4-ethyl-benzamid
- s. N-(1-tert-Butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-4-isopropyl-benzamid
- t. N-(1-tert-Butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-4-propyl-benzamid
- u. 4-tert-Butyl-N-(1-tert-butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-benzamid
- v. Biphenyl-4-carbonsäure(1-tert-butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-amid
- w. N-(1-tert-Butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-4-chlor-benzamid
- x. N-(1-tert-Butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-3,4-dichlor-benzamid
- y. 1-tert-Butyl-3-p-tolyl-1H-indazol-4-ylamin
- z. (1-tert-Butyl-3-p-tolyl-1H-indazol-4-yl)-cyclopentylmethyl-amin
- aa. N-(1-tert-Butyl-3-p-tolyl-1H-indazol-4-yl)-acetamid
- bb. N-(1-tert-Butyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-2,2-dimethyl-propionamid
- cc. 1-Methyl-3-phenyl-1H-indazol-4-ylamin
- dd. sec-Butyl-(1-methyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-amin
- ee. (1-Ethyl-propyl)-(1-methyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-amin
- ff. (2-Methyl-butyl)-(1-methyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-amin
- gg. (3-Methyl-butyl)-(1-methyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-amin
- hh. Cyclopentyl-(1-methyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-amin
- ii. Cyclohexyl-(1-methyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-amin
- jj. (1-Methyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-phenyl-amin
- kk. (3-Chlor-phenyl)-(1-methyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl-amin
- ll. Benzyl-(1-methyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-amin
- mm. 4-Chlor-1,3-diphenyl-1H-indazol
- mn. 1,3-Diphenyl-1H-indazol-4-ylamin
- oo. (1,3-Diphenyl-1H-indazol-4-yl)-amin
- pp. sec-Butyl-(1,3-diphenyl-1H-indazol-4-yl)-amin
- qq. (1,3-Diphenyl-1H-indazol-4-yl)-(1-ethyl-propyl)-amin
- rr. (1,3-Diphenyl-1H-indazol-4-yl)-(2-methyl-butyl)-amin
- ss. (1,3-Dimethyl-butyl)-(1,3-diphenyl-1H-indazol-4-yl)-amin
- tt. (3,3-Dimethyl-butyl)-(1,3-diphenyl-1H-indazol-4-yl)-amin
- uu. (1,3-Diphenyl-1H-indazol-4-yl)-diethyl-amin
- vv. Cyclopentyl-(1,3-diphenyl-1H-indazol-4-yl)-amin
- ww. Cyclohexyl-(1,3-diphenyl-1H-indazol-4-yl)-amin
- xx. (1,3-Diphenyl-1H-indazol-4-yl)-phenyl-amin
- yy. 1-Benzyl-4-chlor-3-phenyl-1H-indazol
- zz. 1-Benzyl-3-phenyl-1H-indazol-4-ylamin
- aaa. (1-Benzyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-(1-ethyl-propyl)-amin
- bbb. (1-Benzyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-(1,3-dimethyl-butyl)-amin
- ccc. (1-Benzyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-diethyl-amin
- ddd. (1-Benzyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-cyclopentyl-amin
- eee. (1-Benzyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-cyclohexyl-amin
- fff. (1-Benzyl-3-phenyl-1H-indazol-4-yl)-phenyl-amin
-
13A-13B: 13A legt eine schematische Darstellung
der Spezifitätsprobleme
dar, die mit der Verwendung von Proteinkinaseinhibitoren mit kleinen
Molekülen
zum Entfalten der Zellsignalisierung verbunden sind. Katalytische
Kinasedomänen
sind stark konserviert. Somit blockiert die Mehrheit von potenten
Inhibitoren die Aktivität
von eng verwandten Kinasen und reguliert Wege, die durch die Kinaseaktivität vermittelt werden,
umfassend herab. 13B legt
eine schematische Darstellung der Methode in Richtung der hier beschriebenen
selektiven Proteinkinaseinhibierung dar. Eine Raum erzeugende Mutation
wird in die ATP-Bindungsstelle der Kinase der Wahl (Src) eingeführt. Diese
Mutation erzeugt eine aktive Seitentasche (Kerbe) in Src, die durch
einen rational konstruierten Inhibitor mit kleinem Molekül eindeutig
erkannt werden kann. Dieser Inhibitor enthält eine voluminöse chemische
Gruppe (Anschluß),
die ihn zu Proteinkinasen vom Wildtyp orthogonal macht. Die Konstruktion
des komplementären
Kinase/Inhibitor-Paars ermöglicht
eine sehr selektive Inhibierung der Zielkinase im Zusammenhang mit
einer ganzen Zelle.
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14A–14B: 14A legt eine Struktur von N-6-Cyclopentyloxyadenosin
(1) dar. 14B legt die Synthese
von Pyrazolo[3,4-d]pyrimidin-Inhibitor und Analogen dar. 2 wurde
gemäß Hanefeld
et al. synthetisiert. (i) RCOCl (10 Äquiv.), Pyridin, 5°C, 1 h; dann
Erwärmen
auf 22°C,
11 h; (ii) LiAlH4 (3,0 Äquiv.), trockenes THF unter
Argon, 0°C,
30 min.; dann für
30 min. auf Rückfluß erhitzen.
Alle Verbindungen wurden durch 1H-NMR (300
MHz) und Massenspektrometrie mit hoher Auflösung (EI) charakterisiert.
-
15A–13C: 15A legt die chemischen Strukturen von
Quercetin (5) und AMP PNP (6) dar. 15B zeigt
die vorhergesagte Bindungsorientierung von 2 in aktiven src-Familien-Kinasestellen.
Die Kristallstrukturen von an AMP PNP gebundenem Hck und an Quercetin
gebundenem Hck wurden gemäß dem HcK-Proteingerüst überlagert.
Die Struktur von 2 wurde anschließend durch Überlagern des Pyrazolo[3,4-d]pyrimidin-Ringsystems
von 2 auf den Adeninring von AMP PNP an die aktive Kinasestelle
angekoppelt. 15C zeigt
den vorhergesagten engen Kontakt zwischen N-4 von 2 und der Seitenkette
des Rests 338 in den src-Familie-Kinasen.
Das Molekül
2 wurde an die ATP-Bindungsstelle der src-Familien-Kinase Hck angekoppelt, wie
in 15B. Die Methylwasserstoffe
der Threoninseitenkette sind nun gezeigt. Bilder wurden unter Verwendung
des Programms InsightII erzeugt.
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16 zeigt,
daß der
Inhibitor 3g (14) die
p36-Phosphorylierung in I338G v-Src, aber nicht in WT v-Src transformierten
NIH3T3-Fibroblasten blockiert. Nicht-transformierte NIH3T3-Zellen
(Bahn 1). WT v-Src transformierte NIH3T3-Zellen (Bahnen 2–3) und I338G v-Src transformierte
NIH3T3-Zellen (Bahnen 4–5)
wurden mit 1,1% DMSO (Bahnen 1, 2 und 4) oder 100 μM 3g in 1,1%
DMSO (Bahnen 3 und 5) inkubiert. Nach 12 Stunden wurden die Zellen
lysiert. Die Phosphorylierungsniveaus wurden wie in 4 bestimmt.
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17A–17J zeigen die I338G v-Src
transformierten Fibroblasten, die selektiv eine abgeflachte Morphologie
annehmen und bei Inkubation mit 3g (14)
selektiv wieder Actin-Spannungsfasern erlangen. Nicht-transformiert
(a., b), WT v-Src
transformiert (c., d., g., h.) und I338G v-Src transformiert (e.,
f., i., j). NIH3T3-Fibroblasten
wurden entweder mit 1,1% DMSO (a., c., e., g., i.) oder 100 μM analog
3g in 1% DMSO (d., f., h., j.) behandelt. Nach 48 Stunden wurden
die Zellen photographiert (a., c., f.), mit Phalloidin-FITC angefärbt und
durch Fluoreszenzmikroskopie visualisiert (b., g., j.).
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18 legt
die Synthese von C3-derivatisierten PP1-Analogen
dar. Bedingungen: (i.) 2 Äquiv.
NaH, 1 Äquiv.
Malonitril, THF, RT, 0,5 h; (ii.) 5 Äquiv. NaHCO3,
5 Äquiv.
Dimethylsulfat, Dioxan/H2O (6/1), 80°C, 1 h; (iii.)
1 Äquiv.
Triethylamin, 1 Äquiv.
tert-Butylhydrazinhydrochlorid, EtOH, Rückfluß, 1 h; (iv.) Formamid, 180°C, 12 h.
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19 legt
eine schematische Darstellung der vorhergesagten Bindungsorientierung
von zwei Klassen von derivatisierten Pyrazolo[3,4-d]pyrimidinen dar.
Analoge, die bei N4 derivatisiert wurden,
können
aufgrund einer Unterbrechung des ATP-artigen Wasserstoffbindungsnetzwerks
an Potenz verloren haben. Dieses Netzwerk ist vermutlich in den
C3-derivatisierten Inhibitoren intakt.
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20A–20B: 20A zeigt den Effekt von 6a (18) auf die Tyrosinphosphorylierung
in NIN3T3-Fibroblasten, die entweder v-Src vom Wildtyp (Bahnen 1,
2) oder I338G v-Src (Bahnen 3–8)
exprimieren. Die Zellen wurden mit der angegebenen Menge an 6a (18) in 0,5% DMSO für 30 min.
behandelt und sofort lysiert. Zellenproteine wurden durch Polyacrylamid-Gelelektrophorese
(10%) getrennt und in Nitrocellulose überführt. Tyrosinphosphorylierte
Proteine wurden durch Immunoblotting mit einem monoklonalen Anti-Phosphotyrosin-Antikörper (4G10)
visualisiert. 20B zeigt
den Effekt von 6a (18)
auf die Tyrosinphosphorylierung in Jurkat-Zellen vom Wildtyp. 106 Jurkat-Zellen wurden bei 37°C für 30 min.
in Gegenwart von 0,5% DMSO (Bahnen 9, 10), 500 nM 6a (Bahn 11) oder
10 μM PPI
(Bahn 12) inkubiert. Die Zellen in den Bahnen 10–12 wurden anschließend mit
0,5 mM Pervanadat für
10 min. vor der Lyse behandelt. Tyrosinphosphorylierte Proteine
wurden wie in 20A visualisiert.
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21A–21B: 21A und 21B zeigen
338G v-Src transformierte Fibroblasten, die selektiv eine abgeflachte
Morphologie annehmen und nach Inkubation mit 6a (18) selektiv wieder Actinspannung erlangen. 21A zeigt nicht-transformierte
NIH3T3-Zellen. 21B zeigt
Zellen, die entweder durch v-Src vom Wildtyp oder I338G v-Src transformiert
wurden, die mit 0,5% DMSO oder 250 nM 6a in 0,5% DMSO für 16 Stunden
behandelt wurden. Alle Zellen wurden fixiert, mit Phalloidin-Rhodamin
angefärbt
und durch konfokale Mikroskopie visualisiert.
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22A–22B: 22A zeigt chemische Strukturen von (+)-K252a
(1) und (+)-Staurosporin (2). 22B zeigt
die Kristallstruktur von 2, gebunden an CDK2 (28). CDK2 ist mit
dem Peptidgerüst,
das als Band dargestellt ist, und den F80-Seitenketten als Stäbe gezeigt. Staurosporin ist
mit Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff gezeigt. Wasserstoffe
sind nicht gezeigt.
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23A–23C: 23A legt ein schematisches Diagramm
eines Paarungsversuchs dar, der zum Testen auf die Fus3-Funktion
verwendet wird. 23B und 23C zeigen die selektive
Unterbrechung der fus3-as1-Hefepaarung durch 10 (28) und 11 (28). Haploid URA3 his3 S. cerevisiae,
das entweder Fus3 vom Wildtyp, Fus3-as1 oder kein Fus3 bei OD600 = 0,5 exprimiert, wurde mit einer gleichen
Anzahl von ura3 HIS3 fus1Δfus2Δ-Zellen gepaart
und auf eine Nitrocellulosescheibe pipettiert. Die Scheibe wurde
auf einer YPD-Platte, die die angegebenen Mengen an Inhibitor enthielt,
für 5 Stunden
bei 30°C
angeordnet. Die Zellen wurden von den Scheiben befreit und serielle
Verdünnungen
der resultierenden Kulturen wurden auf Medien ausgestrichen, denen
Uracil und Histidin mangelte, und für zwei Tage bei 30°C gezüchtet und
die Kolonien wurden gezählt.
Um sicherzustellen, daß 10
und 11 (28) nicht nicht-selektiv
zytotoxisch waren, wurden alle Kulturen auch auf YPD ausgestrichen.
Keine signifikante Abnahme an cfu/ml auf den YPD-Platten wurde für irgendeinen
der drei Stämme
in Gegenwart von 10 oder 11 (28) beobachtet. 23B legt eine Photographie
von Platten dar, denen Histidin und Uracil mangelt, die mit 0,1
ml der Paarungskulturen von den folgenden Stämmen (von oben) inokuliert
wurden: fus3Δ,
fus3, fus3 + 5 μM
10, fus3-as1, fus3-as1 + 5 μM
10. 23C zeigt, daß die Unterbrechung
der Fus3-abhängigen
Paarung selektiv und dosisabhängig
ist. Die Balken geben cfu/ml × 103 für
Fus3 vom Wildtyp oder für
Fus3-as1, das Hefe exprimiert, mit den angegebenen Inhibitorkonzentrationen
an. Die Versuchsbedingungen sind wie vorstehend beschrieben.
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24 zeigt
die Struktur von 4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(2'-naphthylmethyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6j).
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25A–25D legen dar, daß eine Zugabe
von 500 nM 1-NM-PP1 einen Abfall der G2/M-Transkription verursacht. 25A–25C zeigen,
daß eine
asynchrone Population von cdc28-as1-Zellen für 120 Minuten mit 1-NM-PP1
behandelt wurde. Genomweite Transkriptionsunterschiede bei Abwesenheit
und Anwesenheit von Inhibitor wurden durch Oligonukleotid-Mikromatrixanalyse
von zellulärer
mRNA gemessen (127). Zum Vergleich zeigt 25A den Prozentsatz an Genen, von deren
Transkription bekannt ist, daß sie
während
des Zellenzyklus reguliert wird (150). 25B zeigt Transkripte, die nach der
Inhibitorbehandlung über
2,5-fach abnahmen. 25C zeigt
Transkripte, die nach der Inhibitorbehandlung zunehmen. Die Transkripte
sind in den Listen und Kuchendiagrammen gemäß ihrer bekannten Zellenzyklusregulierung
gruppiert (150). 25D zeigt,
daß genomweite Änderungen
der Genexpression in vier Vergleichen folgendermaßen bewertet
wurden: 1. cdc28-as1-Zellen + 500 nM 1-NM-PP1 verglichen mit unbehandelten
cdc28-as1-Zellen (as1 + 500/as1); 2. mit Arzneimittel behandelte
cdc28-as1-Zellen verglichen mit mit Arzneimittel behandelten Zellen
vom Wildtyp (as1+500/wt +500); 3. unbehandelte cdc28-as1-Zellen
verglichen mit Zellen vom Wildtyp (as1/wt); und 4. mit Arzneimittel
behandelte Zellen vom Wildtyp verglichen mit unbehandelten Zellen
vom Wildtyp (wt +500/wt). Für jeden
Vergleich wurde das Verhältnis
der Genexpression unter den zwei Bedingungen in seinen natürlichen Logarithmus
umgewandelt. Die mittlere logarithmische Änderung der Expression aller
Gene in jedem der Hauptzellenzyklushäufungen (G1, S, S/G2, G2/M,
M/G1) sowie jene von Genen, deren Expression nicht zellenzyklusreguliert
ist (unreg.), wurde berechnet. Fehlerbalken stellen Standardfehler
des Mittelwerts dar.
-
26A und 26B: (a.) Klassifizierung,
Substratspezifitäten
und Zellenfunktionen der in diesem Bericht verwendeten Proteinkinasen.
(b.) Sequenzausrichtung der Reste, die die Position 338 umgeben
(v-Src-Numerierung)
für die
in (a) aufgelisteten Proteinkinasen (SEQ ID NR.: 14–20).
-
27:
50% Inhibitorische Konzentrationen (IC50, μM) für K252a
und C(7) derivatisierte K252a-Analoge gegen ein Feld von Wildtyp-
und rational konstruierten Proteinkinasen. IC50-Werte
für das
beste K252a-Derivat/konstruierte Kinasepaar sind gezeigt. Die Kinasereinigung
und Messung der IC50-Werte wurden im wesentlichen
wie beschrieben durchgeführt
(86).
-
28:
50% inhibitorische Konzentrationen (IC50, μM) für PP1 und
C(3)-Phenyl-derivatisierte PP1-Analoge
gegen ein Feld von Wildtyp- und rational konstruierte Proteinkinasen.
IC50-Werte für das beste PP1-Derivat/konstruierte
Kinasepaar sind gezeigt. Die Kinasereinigung und Messung von IC50-Werten wurden im wesentlichen wie beschrieben
durchgeführt
(86).
-
AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
I. Definitionen
-
Wie es in der Biotechnologie im allgemeinen
der Fall ist, hat die Beschreibung der vorliegenden Erfindung hierin
die Verwendung einer wesentlichen Anzahl von Fachbegriffen erfordert.
Obwohl es nicht praktisch ist, dies erschöpfend zu tun, werden hier Definitionen
von einigen dieser Begriffe für
eine leichte Bezugnahme bereitgestellt. Definitionen für andere
Begriffe erscheinen auch sonstwo hierin, und diese werden hier nicht wiederholt.
Es ist wichtig zu beachten, daß es
nicht beabsichtigt ist, daß den
hier oder sonstwo hierin definierten Begriffen eine andere Bedeutung
gegeben wird als die, von denen Fachleute verstehen, daß sie diese
haben, wenn sie auf dem Gebiet verwendet werden, und es wird daher
nahegelegt, daß auch
andere Quellen bei der Interpretation der Bedeutung dieser Begriffe
und jener, die sonstwo hierin definiert sind, zu Rate gezogen werden.
Die hier und sonstwo hierin bereitgestellten Definitionen sollten
jedoch immer beim Bestimmen des Umfangs und der Bedeutung der definierten
Begriffe betrachtet werden.
-
Wie hierin verwendet, bedeutet der
Begriff "Enzym" irgendeine natürlich vorkommende
oder synthetische makromolekulare Substanz, die insgesamt oder weitgehend
aus einem Protein besteht, das mehr oder weniger spezifisch eine
oder mehrere (bio)chemische Reaktionen katalysiert. Die Substanzen,
auf die die Enzyme wirken, sind als "Substrate" bekannt, für die das Enzym eine spezifische
Bindungs- oder "aktive
Stelle" besitzt.
Enzyme können
auch auf makromolekulare Strukturen wie z.B. Muskelfasern und mehr "Kargo" wie z.B. intrazelluläre Bläschen wirken.
Solche Proteine werden Motorproteine genannt, von welchen zwei Klassen Myosine
und Kinesine sind.
-
Wie hierin verwendet, ist der Begriff "katalytische Aktivität eines
Enzyms" als die
Eigenschaft gemessen, die durch die Erhöhung der Umwandlungsrate einer
festgelegten chemischen Reaktion gemessen wird, die das Enzym in
einem Versuchssystem erzeugt.
-
Wie hierin verwendet, bedeutet der
Begriff "Kinase" irgendein Phosphotransferase-Enzym,
das eine Phosphatgruppe überträgt.
-
Wie hierin verwendet, bedeutet der
Begriff "Proteinkinase" irgendein Enzym,
das eine oder mehrere Hydroxyl- oder phenolische Gruppen in Proteinen
phosphoryliert, wobei ATP der Phosphorylgruppendonor ist.
-
Wie hierin verwendet, bedeutet der
Begriff "Phosphorylase" irgendein Enzym,
das die phosphorolytische Entfernung des nicht-reduzierenden endständigen Glucoserests
von einem Glucan katalysiert.
-
Wie hierin verwendet, ist der Begriff "Phosphorylasekinase" synonym mit dem
Begriff "Proteinphosphorylasekinase" und bedeutet irgendein
Phosphorylaseenzym, das Phosphorylase b in Phosphorylase a umwandelt.
-
Wie hierin verwendet, ist der Begriff "Phosphorylasephosphatase" synonym mit "Proteinphosphorylasephosphatase" und bedeutet irgendein
Phosphorylaseenzym, das Phosphorylase a in Phosphorylase b umwandelt.
-
Wie hierin verwendet, ist der Begriff "Tyrosinkinase" synonym mit dem
Begriff "Proteintyrosinkinase" und bedeutet ein
Enzym, das das endständige
Phosphat von ATP zu einem spezifischen Tyrosinrest an seinem Zielprotein überträgt.
-
Wie hierin verwendet, bedeutet der
Begriff "Transferase" irgendein Enzym,
das die Übertragung
einer Gruppe – z.B.
der Methylgruppe, Glycosylgruppe, Acylgruppe, Phosphor-enthaltenden
oder anderen Gruppen – katalysiert.
-
Wie hierin verwendet, ist der Begriff "Methyltransferase" synonym mit dem
Begriff "Transmethylase" und bedeutet irgendeines
der Enzyme, die die Übertragung
einer Methylgruppe katalysieren.
-
Der Begriff "Inhibitor mit niedriger Affinität" bezieht sich auf
ein kleines Molekül,
das eine Bindungskonstante (IC50) für das Zielenzym
mit mehr als etwa 200 nM aufweist und somit mit hohen Konzentrationen
in einem Versuch auf Zellenbasis oder auf Basis eines ganzen Tiers
verwendet werden müßte (eine
Konzentration von mehr als 50 μM).
Solche hohen Konzentrationen könnten
nicht-spezifische Arzneimittelauswirkungen einführen, die die spezifische Rolle
des gewünschten
Ziels des Inhibitors verdecken könnten.
-
Wie hierin verwendet, ist der Begriff "mutantenspezifischer
Inhibitor" als Inhibitor
definiert, der eine spezifische Art eines Mutantenenzyms inhibiert.
-
Wie hierin verwendet, bedeutet der
Begriff "monospezifischer
Inhibitor" einen
Inhibitor, der nur mit einem einzelnen festgelegten Enzym reagieren
kann.
-
Der Begriff "Inhibitor mit hoher Affinität" bezieht sich auf
ein kleines Molekül,
das eine Bindungskonstante (IC50) für das Zielenzym
von weniger als etwa 200 nM aufweist und folglich ermöglicht,
daß es
mit "niedrigen" Konzentrationen
in einem Versuch auf Zellenbasis oder auf der Basis eines ganzen
Tiers verwendet wird (eine Konzentration von weniger als 50 μM). Bei niedrigeren
Konzentrationen würden
die nicht-spezifischen Effekte des kleinen Moleküls verringert werden, was somit
ermöglicht,
daß eine
echtere Reaktion auf die Inhibierung der Zielkinase bewertet wird.
-
Der Begriff "orthogonal" wird hier verwendet, um eine Verbindung
zu bedeuten, die strukturell und/oder geometrisch ähnlich zum
natürlichen
Substrat für
ein gegebenes Enzym oder zu einem Inhibitor der Wildtypform des
Enzyms ist, aber Unterschiede in der chemischen Struktur aufweist,
die diese Verbindung weniger fähig
machen, an die Wildtypform des Enzyms zu binden, als das natürliche Substrat.
Mit "natürlichem" Substrat ist das
Substrat gemeint, das von der Wildtypform dieses Enzyms verwendet
wird. Die orthogonalen Inhibitoren der vorliegenden Erfindung können hierin
in verschiedenen Weisen bezeichnet werden; manchmal werden sie beispielsweise
als "modifizierte
Substrate", "modifizierte Inhibitoren", "Analoge", "Derivate", nur als "Substrate" oder "Inhibitoren" und vielleicht ebenso
mit anderen Begriffen bezeichnet. In jedem Fall ist jedoch dieselbe
Bedeutung vorgesehen. Die Bedeutung von "orthogonal" und seinen Synonymen wird natürlich in
den nachstehend bereitgestellten Beschreibungen der Erfindung weiter
erläutert.
-
Die mutmaßlichen orthogonalen Substrate
und Inhibitoren der hierin beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung
wurden jeweils durch Zugeben von voluminösen Substituenten zu einem
Atom auf dem natürlichen
Substrat des bekannten Kinaseinhibitors hergestellt. Die vorliegende
Erfindung ist jedoch nicht so begrenzt. Es ist beispielsweise möglich, ein
orthogonales Substrat herzustellen, das kleiner ist als ein bekannter
Inhibitor oder das natürliche
Substrat, z.B. durch Herstellen eines Analogen, dem ein oder mehrere
Atome oder Substituenten fehlen, die im natürlichen Substrat vorhanden
sind. Mit solchen mutmaßlichen
orthogonalen Substraten oder Inhibitoren könnte man das Enzym so mutieren,
daß es
ein oder mehrere Aminosäuren mit
voluminöseren
Seitenketten als jenen, die in der Aminosäuresequenz vom Wildtyp zu finden
sind, enthält, so
daß, wenn
das orthogonale Substrat oder der orthogonale Inhibitor bindet,
diese voluminöseren
Aminosäureseitenketten
den durch die fehlenden Atome oder Substituenten erzeugten zusätzlichen
Raum füllen
oder teilweise füllen.
In dieser Weise würde
erwartet werden, daß die
Mutante an das orthogonale Substrat oder den orthogonalen Inhibitor
binden würde
und/oder von diesem inhibiert werden würde, aber im wesentlichen nicht
das normale Substrat verwenden würde,
da die hinzugefügten
voluminösen
Aminosäuren
eine sterische Behinderung für
seine Bindung darstellen. Eine solche Methode würde eine sehr selektive Steuerung
der resultierenden Mutante ermöglichen.
-
Es ist wichtig, nicht zu vergessen,
daß, obwohl
die Substrate und Inhibitoren der Beispiele hierin vom nicht-kompetitiven
Typ sind, dies nicht als Begrenzung des Schutzbereichs der vorliegenden
Erfindung betrachtet werden sollte. Viele verschiedenen Arten von
Enzymsubstraten und Inhibitoren sind bekannt, z.B. kompetitive,
nicht-kompetitive, unkompetitive, "Suizid"-Inhibitoren usw. Kompetitive Inhibitoren
konkurrieren mit einem Substrat für seine Bindungsstelle, aber
da der Inhibitor nicht an der katalytischen Reaktion, die dieses
Enzym ausführt,
teilnehmen kann, verlangsamt es die Katalyse. Nicht-kompetitive
Inhibitoren binden an die aktive Stelle, aber werden dann kovalent
oder ionisch an die Proteinstruktur des Enzyms gebunden, so daß sie nicht
loskommen können.
Somit inhibieren sie die Katalyse, indem Moleküle des Enzyms vollkommen aus der
Reaktion genommen werden. Detailliertere Beschreibungen dieser und
anderer kompetitiver Mechanismen sind in einer Vielfalt von Quellen
(z.B. 72) zu finden. Durch Anwenden des Verständnisses des Fachgebiets hinsichtlich
solcher Mechanismen auf die Konstruktion von Inhibitoren der vorliegenden
Erfindung könnten
alle derartigen Arten von Inhibitoren hergestellt werden.
-
Ein Analog, das binden, aber nicht
reagieren kann, würde
beispielsweise eine kompetitive Inhibierung vorsehen, und ein Analog,
das bei der Bindung kovalent an das Enzym gebunden wird, wäre ein nicht-kompetitiver
Inhibitor, d.h. ein Gift.
-
Alle solchen Arten von Inhibitoren
liegen innerhalb des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung.
-
Der Begriff "homolog zu" wurde verwendet, um zu beschreiben,
wie eine Information darüber,
wie ein Enzym zu modifizieren ist, von einer Information hinsichtlich
der dreidimensionalen Struktur von anderen verwandten Enzymen abgeleitet
werden kann. Wie Fachleute wissen, weist ein Teil eines Enzyms,
der zu einem Teil eines zweiten Enzyms "homolog" ist, eine Proteinsequenz auf, die mit
jener des zweiten Enzyms verwandt ist. Diese Beziehung besteht darin,
daß sie
eine Anzahl von Aminosäuren
an derselben relativen Stelle zueinander aufweisen. Die imaginäre Sequenz
Asp-Met-Phe-Arg-Asp-Lys-Glu (SEQ ID NR.: 10) und die imaginäre Sequenz
Asp-Met-Ile-Arg-Glu-Lys-Asp (SEQ ID NR.: 11) weisen beispielsweise
vier Aminosäuren
an derselben relativen Stelle und drei, die verschieden sind, auf,
und es würde
behauptet werden, daß sie
homologe Sequenzen aufweisen. Man beachte, daß die drei Aminosäuren, die
zwischen den Ketten verschieden sind, insofern "konservative" Unterschiede sind, als die Substitutionen
in der zweiten Sequenz relativ zur ersten mit Aminosäuren sind,
die ähnliche
Funktionalitäten
an ihren Seitenketten aufweisen: Glu und Arg weisen beispielsweise
beide geladene Gruppen auf und sowohl Phe als auch Ile sind hydrophob.
Obwohl dies bei homologen Proteinsequenzen häufig der Fall ist, muß es nicht
der Fall sein, und diese zwei imaginären Sequenzen würden immer
noch als homolog betrachtet werden, selbst wenn die Unterschiede
nicht konservativ wären. Die
Referenz 71 gibt einen guten Überblick
darüber,
welche Domänen
der bekannten Kinasen vom Fachgebiet als "homolog" betrachtet werden. Obwohl das Fachgebiet
nicht im allgemeinen zustimmen kann, wird außerdem hier vorgesehen, daß Sequenzen,
die zueinander identisch sind, auch als zueinander "homolog" betrachtet werden.
-
Der Begriff "Domäne" ist auch ein auf
dem Fachgebiet gut bekannter und er bezieht sich auf einen Bereich
in einem Protein, der als eine spezielle Funktionalität aufweisen
identifiziert wurde. Die drei Domänen in Proteinkinasen wurden
beispielsweise anderswo hierin erörtert und ihre funktionalen
Rollen . wurden erörtert. Wie
es bei Kinasen der Fall ist, weisen häufig verschiedene Enzyme derselben
Familie dieselbe Anzahl von Domänen
auf, die jeweils derselben Funktion dienen, und sie werden häufig (aber
wahrscheinlich nicht immer) in derselben Reihenfolge entlang der
Proteinsequenz angeordnet. Wie es für die Kinasen der Fall ist,
kann ein Enzym interessanter Weise eine andere Proteinsequenzlänge zwischen
seinen Domänen
aufweisen als ein anderes. Da jedoch die Domänen von zwei verwandten Enzymen
im allgemeinen (aber wahrscheinlich nicht immer) zueinander homolog
sind, erschwert dies im allgemeinen nicht die Identifikation von
entsprechenden Domänen.
-
Beim Beschreiben der breiteren Aspekte
der vorliegenden Erfindung werden die Begriffe "Multi-Substrat" oder "Multi-Substrat-Enzym" verwendet. Diese Begriffe sind synonym
und sollen Enzyme bedeuten, die zwei oder mehr Substrate binden.
Diejenigen am meisten interessierenden Multi-Substrat-Enzyme sind
jene, die zumindest einen Teil eines Substrats an mindestens ein
weiteres Substrat katalytisch binden. Die Kinasen und die Transferasen
sind nur zwei Familien solcher Multi-Substrat-Enzyme und Fachleute
werden leicht erkennen, daß es
andere derartige Enzyme und Enzymfamilien gibt.
-
Der Begriff "erkennen" wird hier manchmal verwendet, um die
Fähigkeit
eines Substrats zu beschreiben, spezifisch and irgendein aktive
Stelle an einem Enzym zu binden. Dies bezieht sich einfach auf die
Tatsache, daß das
Substrat eines Enzyms (oder manchmal Substratderivate oder auch
vollständig
andere Verbindungen, die das Substrat nachahmen) mit der aktiven
Stelle des Enzyms in Kontakt kommen oder an diese binden können, aber
andere Verbindungen dies nicht können.
Dieses Konzept ist auf dem Fachgebiet gut bekannt. Enzymologen sagen
häufig,
daß das
Enzym eine Affinität
für sein
Substrat aufweist oder daß das
Substrat eine Affinität
für das
Enzym aufweist. Sie sagen auch, daß ein Enzym eine "Substratspezifität" aufweist. Diese
alle beschreiben wirklich dasselbe Phänomen.
-
Ein verwandter Begriff ist der Begriff "binden". Ein Inhibitor bindet
oder klebt im allgemeinen an eine aktive Stelle durch eine oder
mehrere hydrophobe, hydrophile, Wasserstoff- und/oder ionische Bindungen
oder im Fall von nicht- kompetitiven
Inhibitoren durch kovalente Bindungen. Obwohl das komplexe Verständnis auf dem
Fachgebiet hinsichtlich der Inhibitorbindung und der Gründe für die Inhibierung
interessant sein kann, ist ein solches Verständnis für das Verständnis der vorliegenden Erfindung
nicht wesentlich. Es genügt,
einfach festzustellen, daß die
Bindung durch einen Inhibitor eine Inhibierung der katalytischen
Reaktion verursacht.
-
Der Begriff "Mutante" und "konstruierte Form", wenn sie zum Beschreiben der Enzyme
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, bedeuten einfach, daß sie Sequenzen
aufweisen, die eine andere Aminosäure an einer oder mehreren
Positionen aufweisen, wenn sie mit der Sequenz vom Enzym vom Wildtyp
verglichen werden. Beim Beschreiben solcher Mutanten geben zwei
durch eine Zahl getrennte Buchstaben die durchgeführten Aminosäuremutationen
an. Die Buchstaben sind Ein-Buchstaben-Aminosäurecodes und die Zahlen sind
die Aminosäurerestpositionen
im intakten Enzym vom Wildtyp. GST-XD4 ist beispielsweise ein Fusionsprotein,
das ein Fragment XD4 enthält,
das dieselbe Sequenz aufweist wie ein spezifischer Teil des v-Src vom
Wildtyp. Bei der Bezeichnung GST-XD4 (V323A, I338A) wurde das Valin
in der Sequenz des v-Src-Fragments
XD5, das die Position 323 in der vollständigen v-Src-Sequenz vom Wildtyp
darstellt, durch Alanin ersetzt und das Isoleucin in dem XD4-Fragment,
das die Position 338 in der vollständigen v-Src-Sequenz vom Wildtyp darstellt,
wurde auch durch Alanin ersetzt. Somit umfassen die Begriffe "Mutante" und "konstruierte Form" Teile des Enzyms
vom Wildtyp, die die mutierte Aminosäure oder die mutierten Aminosäuren enthalten.
-
Der Begriff "A*TP" bezieht
sich auf eine Form von ATP, in der zusätzliche Atome oder Gruppen
von Atomen zu einer oder mehreren Positionen der ATP-Struktur hinzugefügt sind.
Außerdem
bedeutet A*TP ein Analog von ATP, von welchem ein oder mehrere seiner
Atome entfernt sind, um ein Molekül zu bilden, das kleiner ist
als ATP selbst. A*TP bedeutet nicht notwendigerweise ein nicht-natürliches
Analog von ATP, beispielsweise könnte
GTP als Analog von ATP für
die Zwecke dieser Definition betrachtet werden.
-
Der Satz "funktional ruhige Mutation der aktiven
Stelle" bedeutet,
daß die
Mutation die normale zelluläre
Rolle des Proteins nicht unterbricht. Mit anderen Worten, die "funktional ruhige" Mutante sollte die
biologische Rolle des Proteins vom Wildtyp vollständig oder
zumindest signifikant ersetzen können.
Wenn beispielsweise eine Zelle oder ein Organismus erzeugt wird,
in dem die Form des Proteins vom Wildtyp fehlt, und dann die "funktional ruhige" Form des Enzyms
in diese Zelle oder diesen Organismus hinzugefügt wird, sollte diese "Mutante enthaltende" Zelle oder Organismus
sehr ähnlich,
wenn nicht identisch, im Verhalten (durch irgendeinen geeigneten
Versuch) zur ursprünglichen
unmodifizierten Form der Zelle oder des Organismus sein.
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II. Allgemeine Beschreibung
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Diese Erfindung stellt spezifische
Proteinkinaseinhibitoren bereit. Nach selektiven Proteinkinaseinhibitoren
wird als Werkzeuge zum Untersuchen von zellulären Signalumsetzungskaskaden
stark gesucht, dennoch wurden aufgrund der stark konservierten Faltung
von katalytischen Kinasedomänen
wenige entdeckt. Durch eine Kombination der Synthese von kleinen
Molekülen
und der Proteinmutagenese wurde ein sehr potenter (IC50 =
1,5 nM) und eindeutig spezifischer Inhibitor (4-Amino-1-tert-butyl)-3-(1'-naphthyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin) einer
rational konstruierten v-Src-Proteinkinase (Ile338Gly v-Src) identifiziert.
Sowohl die Leistungsfähigkeit
als auch die Spezifität
dieser Verbindung übertreffen
jene von irgendwelchen bekannten Src-Familien-Proteinkinaseinhibitoren. Das Molekül inhibiert
stark das konstruierte v-Src in ganzen Zellen, aber inhibiert nicht
die Tyrosinphosphorylierung in Zellen, die nur Proteinkinasen vom
Wildtyp exprimieren. Außerdem
unterbricht der Inhibitor selektiv die Transformation in Zellen,
die das Ziel-v-Src exprimieren. Die strukturelle Entartung der aktiven
Kinasestelle sollte ermöglichen,
daß dieselbe
komplementäre
Inhibitor/Protein-Konstruktionsstrategie umfassend über diese
ganze Enzym-Superfamilie anwendbar ist. Somit stellt diese Erfindung
Mutantentyrosin- und ser/thr-Kinasen bereit.
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Diese Erfindung stellt Mutantenproteinkinasen
bereit, die gegen die offenbarten zellenpermeablen Inhibitoren empfindlich
sind. Die Mutantenproteinkinasen gehören zu den folgenden Unterfamilien:
Src-Familie (v-Src, Fyn), Abl-Familie (c-Abl), Ca2+/Calmodulin-abhängige Familie
(CAMK IIa) und Cyclin-abhängige
Familie (CDK2 und Cdc28).
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III. Proteinkinaseinhibitor
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Die vorliegende Erfindung stellt
einen Proteinkinaseinhibitor bereit, der durch die folgende Formel
I dargestellt wird:
wobei R 1'-Naphthyl; 2'-Naphthyl; m-Phenoxyphenyl; m-Benzyloxyphenyl;
m-(2',6'-Dichlor)benzyloxyphenyl; 3-Piperonyl;
p-tert-Butylphenyl; 1'-Naphthylmethyl;
1'-Naphthoxymethyl;
oder 2'-Naphthylmethyl
darstellt.
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In einem Ausführungsbeispiel ist das Naphthyl
Naphthylpyrazolo, Pyrimidin. In einem anderen Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6a dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6b dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist m-Phenoxyphenyl ein m-Phenoxyphenyl, Pyrazolopyrimidin. In einem
weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6c dargestellt, wie
in 18 dargelegt. In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das m-Benzyloxyphenyl ein m-Benzyloxyphenyl, Pyrazolopyrimidin.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6d dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das m-Dichlor, Benzyloxyphenyl ein m-Dichlor, Benzyloxyphenyl,
Pyrazolopyrimidin. In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird der Proteinkinaseinhibitor
durch die Formel 6e dargestellt, wie in 18 dargelegt. In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das 3-Piperonyl ein 3-Piperonyl, Pyrazolopyrimidin. In einem
weiteren Ausführungsbeispiel wird
der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6f dargestellt, wie
in 18 dargelegt. In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das p-tert-Butylphenyl ein p-tert-Butylphenyl, Pyrazolopyrimidin. In einem
weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6g dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das Naphthylmethyl ein Naphthylmethyl, Pyrazolopyrimidin. In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6h dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6j dargestellt,
wie in 24 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das Naphthoxymethyl ein Naphthoxymethyl, Pyrazolopyrimidin.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6i dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
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Diese Erfindung stellt einen src-Familien-Kinaseinhibitor
bereit, wobei der Inhibitor folgendes ist
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(1'-naphthyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6a);
4-Amino-l-(tert-butyl)-3-(2'-naphthyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin (6b);
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(m-phenoxyphenyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6c);
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(m-benzyloxyphenyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6d);
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(m-(2',6'-dichlor)benzyloxyphenyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6e);
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-piperonylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6f);
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(p-tert-butylphenyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6g);
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(1'-naphthylmethyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6h);
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(1'-naphthoxymethyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6i); oder
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(2'-naphthylmethyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6j).
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Wie hierin demonstriert, wurden alle
Ausgangsmaterialien und synthetischen Reagenzien von kommerziellen
Lieferanten erworben, wenn nicht anders angegeben. Säurechloride,
die nicht leicht kommerziell erhältlich
waren (3c, 3d, 3e, 3h, 3i), wurden durch Behandlung der entsprechenden
Carbonsäuren
mit überschüssigem Oxalylchlorid
und katalytischem DMF in Diethylether synthetisiert. Alle PP1-Analogen
wurden gemäß Henefeld
et al. synthetisiert. Die Gruppe von modifizierten Inhibitoren wurde
gegen eine katalytische Domäne
der Zielkinase I338G v-Src selektiert, die in Bakterien exprimiert
wurde, und als Gluthathion-S-Transferase
(GST) Fusionsprotein gereinigt. Alle C3-derivatisierten
Analoge sind potentere Inhibitoren von I338G v-Src als das potenteste
Molekül
(Verbindung 3g, IC50 = 430 nM, 14), das aus dem ersten
Generationsfeld von N4-derivatisierten Verbindungen
identifiziert wurde (siehe 14).
Vier der Moleküle
(6a, 6b, 6d, 6h) inhibieren die Zielkinase bei niedrigen nM-Konzentrationen,
wobei die zwei Naphthylisomere (6a, 6b) die größte Leistungsfähigkeit
aufweisen (IC50 = 1,5 nM). Unter den Bedingungen
unseres Versuchs inhibierte das Muttermolekül PP1 sein optimales Ziel Fyn
mit nur IC50 = 30 nM. Diese Daten zeigen,
daß eine
Inhibitorkonstruktionsstrategie, die Enzymkonstruktion mit gerichteter
Synthese von kleinen Molekülen
kombiniert, nicht nur die Leistungsfähigkeit von Molekülen anpassen
kann, die durch Selektieren von großen Bibliotheken identifiziert
werden, sondern auch zu einer signifikanten Zunahme (20-fach im
Fall von 6a, 6b) der Affinität
gegenüber
vorher optimierten Inhibitoren von Kinase vom Wildtyp führen kann.
Verbindungen mit der Formel 6a oder 6b sind die potentesten Inhibitoren
von irgendeiner Src-Familien-Proteinkinase, die bis jetzt berichtet
wurden. Verbindung 6h und 6j sind orthogonaler zu Kinasen vom Wildtyp
und weisen eine mittlere Leistungsfähigkeit auf. Sie sind nicht
so potent wie 6a und 6b, aber da sie sehr schlecht an Kinasen vom
Wildtyp binden, sind sie letztlich für die Inhibierung von Mutantenkinasen
sehr nützlich.
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Diese Erfindung stellt eine pharmazeutische
Zusammensetzung mit einem Proteinkinaseinhibitor bereit, die durch
die folgende Formel I dargestellt wird:
wobei R 1'-Naphthyl; 2'-Naphthyl; m-Phenoxyphenyl; m-Benzyloxyphenyl;
m-(2',6'-Dichlor)benzyloxyphenyl; 3-Piperonyl;
p-tert-Butylphenyl; 1'-Naphthylmethyl;
1'-Naphthoxymethyl;
oder 2'-Naphthylmethyl
darstellt; und mit einem geeigneten Verdünnungsmittel oder Träger.
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In einem Ausführungsbeispiel ist das Naphthyl
ein Naphthylpyrazolo, Pyrimidin. In einem anderen Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6a dargestellt,
wie in 18 dargelegt. In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6b dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6c dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das m-Benzyloxyphenyl ein m-Benzyloxyphenyl, Pyrazolopyrimidin.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6d dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das m-Dichlor, Benzyloxyphenyl ein m-Dichlor, Benzyloxyphenyl,
Pyrazolopyrimidin. In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird der Proteinkinaseinhibitor
durch die Formel 6e dargestellt, wie in 18 dargelegt. In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das 3-Piperonyl ein 3-Piperonyl, Pyrazolopyrimidin. In einem
weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6f dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das p-tert-Butylphenyl ein p-tert-Butylphenyl, Pyrazolopyrimidin.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6g dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das Naphthylmethyl ein Naphthylmethyl, Pyrazolopyrimidin. In einem
weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6h dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6j dargestellt,
wie in 24 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das Naphthoxymethyl ein Naphthoxymethyl, Pyrazolopyrimidin.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6i dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
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Diese Erfindung stellt eine pharmazeutische
Zusammensetzung mit einem src-Familien-Kinaseinhibitor
bereit, wobei der Inhibitor folgendes ist
4-Amino-1-(teri-butyl)-3-(1'-naphthyl)pyrazolo[3,4-djpyrimidin
(6a);
4-Amino-l-(tert-butyl)-3-(2'-naphthyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin (6b);
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(m-phenoxyphenyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6c);
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(m-benzyloxyphenyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6d);
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(m-(2',6'-dichlor)benzyloxyphenyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6e);
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-piperonylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6f);
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(p-tert-butylphenyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6g);
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(1'-naphthylmethyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6h);
4-Amino-l-(tert-butyl)-3-(1'-naphthoxymethyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6i); oder
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(2'-naphthylmethyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6j);
und mit einem geeigneten Träger oder Verdünnungsmittel.
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Diese Erfindung stellt ein Verfahren
zum Unterbrechen der Transformation in einer Zelle bereit, die die Zielmutante
v-Src exprimiert, umfassend in Kontakt bringen der Zelle mit einem
Proteinkinaseinhibitor, die durch die folgende Formel I dargestellt
wird:
wobei R 1'-Naphthyl; 2'-Naphthyl; m-Phenoxyphenyl; m-Benzyloxyphenyl;
m-(2',6'-Dichlor)benzyloxyphenyl; 3-Piperonyl;
p-tert-Butylphenyl; 1'-Naphthylmethyl;
1'-Naphthoxymethyl;
oder 2'-Naphthylmethyl
darstellt.
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In einem Ausführungsbeispiel ist das Naphthyl
ein Naphthylpyrazolo, Pyrimidin. In einem anderen Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6a dargestellt,
wie in 18 dargelegt. In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6b dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das m-Phenoxyphenyl ein m-Phenoxyphenyl, Pyrazolopyrimidin.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6c dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das m-Benzyloxyphenyl ein m-Benzyloxyphenyl, Pyrazolopyrimidin.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6d dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das m-Dichlor, Benzyloxyphenyl ein m-Dichlor, Benzyloxyphenyl,
Pyrazolopyrimidin. In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der Proteinkinaseinhibitor
das 3-Piperonyl, ein 3-Piperonyl, Pyrazolopyrimidin. In einem weiteren
Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6f dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das p-tert-Butylphenyl ein p-tert-Butylphenyl, Ryrazolopyrimidin.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6g dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das Naphthylmethyl ein Naphthylmethyl, Pyrazolopyrimidin. In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6h dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6j dargestellt,
wie in 24 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das Naphthoxymethyl ein Naphthoxymethyl, Pyrazolopyrimidin.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6i dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
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Diese Erfindung stellt ein Verfahren
zum Unterbrechen der Transformation in einer Zelle bereit, die die Zielmutante
v-Src exprimiert, umfassend in Kontakt bringen der Zelle mit einer
pharmazeutischen Zusammensetzung mit einem Proteinkinaseinhibitor,
die durch die folgende Formel I dargestellt wird:
wobei R 1'-Naphthyl; 2'-Naphthyl; m-Phenoxyphenyl; m-Benzyloxyphenyl;
m-(2',6'-Dichlor)benzyloxyphenyl; 3-Piperonyl;
p-tert-Butylphenyl; 1'-Naphthylmethyl;
1'-Naphthoxymethyl;
oder 2'-Naphthylmethyl
darstellt; und mit einem geeigneten Verdünnungsmittel oder Träger.
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In einem Ausführungsbeispiel ist das Naphthyl
ein Naphthylpyrazolo, Pyrimidin. In einem anderen Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6a dargestellt,
wie in 18 dargelegt. In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6b dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das m-Phenoxyphenyl ein m-Phenoxyphenyl, Pyrazolopyrimidin.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6c dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6d dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das m-Dichlor, Benzyloxyphenyl ein m-Dichlor, Benzyloxyphenyl,
Pyrazolopyrimidin. In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird der Proteinkinaseinhibitor
durch die Formel 6e dargestellt, wie in 18 dargelegt. In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das 3-Piperonyl ein 3-Piperonyl, Pyrazalopyrimidin. In einem
weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6f dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das p-tert-Butylphenyl ein p-tert-Butylphenyl, Pyrazolopyrimidin.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6g dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das Naphthylmethyl ein Naphthylmethyl, Pyrazolopyrimidin. In einem
weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6h dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6j dargestellt,
wie in 24 dargelegt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das Naphthoxymethyl ein Naphthoxymethyl, Pyrazolopyrimidin.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Proteinkinaseinhibitor durch die Formel 6i dargestellt,
wie in 18 dargelegt.
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Wie hierin demonstriert, erscheinen
v-Src exprimierende Zellen vom Wildtyp, die mit 6a behandelt werden,
von unbehandelten Zellen vom Wildtyp als ununterscheidbar, was darauf
hindeutet, daß 6a
keine Wirkung auf diese Nicht-Mutanten-Zellinie
hat. Zellen, die die Zielkinase exprimieren, weisen jedoch deutliche
Actinfasern auf und erscheinen von normalen NIH3T3-Fibroblasten
ununterscheidbar, wenn sie mit 250 nM 6a für 16 Stunden inkubiert werden.
Aus diesen Daten ist klar, daß die
Inhibierung kleiner Moleküle
der katalytischen Aktivität
von v-Src's ausreicht,
um ihre Rolle bei der Onkogenese zu blockieren.
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung können
Markierungen oder Marker wie z.B. Fluoreszenzfarbstoffe in einem
Bereich von blauen, roten, grünen,
gelben Farben und insbesondere blauen und grünen Farben umfassen. Die Farbe
der Fluoreszenz kann von der Absorptionsfarbe verschieden sein.
Fluoreszenzpigmente besitzen hohe Lumineszenz und vorteilhafte Anwendungseigenschaften,
beispielsweise hohe Lichtschnelligkeit und eine geringe Wanderungstendenz.
Der Besitz von Fluoreszenzeigenschaften ermöglicht ferner die Verwendung
der Verbindungen der vorliegenden Erfindung in einer Vielzahl von
medizinischen, pharmazeutischen und Diagnoseanwendungen. Die Verbindungen
der vorliegenden Erfindung können
auch verwendet werden, um verschiedene therapeutische Mittel zu
markieren, um ihre Anordnung im Körper zu ermöglichen. An sich kann die Therapie
mit solchen markierten therapeutischen Mitteln bezüglich der
Zielorgane und -gewebe eng überwacht
werden. Dies ist bei der Behandlung von verschiedenen Krebsen besonders
nützlich,
insbesondere jenen vom festen Tumortyp, wo die Lokalisierung des
Chemotherapiemittels äußerst wichtig ist
und die Dosierung aufgrund der Möglichkeit
von Nebenwirkungen eng überwacht
werden muß.
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Die Inhibitoren der vorliegenden
Erfindung gehören
zur Familie von Pyrazolopyrimidinen (US-Patent Nr.
5 593 997 ). Pyrazolopyrimidine sind
bei der Behandlung und Verhinderung von Atemerkrankungen, die durch
Asthma dargestellt werden, nützlich
(US-Patent Nr.
5 942 515 ). Überdies
wurden Aminopyrazolopyrimidin-Derivate als Proteinkinaseinhibitoren
zum Inhibieren der Zellproliferation verwendet und sind somit bei
der Behandlung von Tumoren und hyperproliferativen Erkrankungen
nützlich
(
WO 9631510 ). Es wurde
auch gezeigt, daß diese
Familie von Inhibitoren bei der Behandlung von kardiovaskulären und
urogenitalen Erkrankungen (
DE
19709126 A ) und für
die Behandlung von Ischämie,
Arthritis und Schmerz (
WO 9640707 )
nützlich
ist. Somit wird auch erwartet, daß die Inhibitoren der vorliegenden
Erfindung therapeutische Anwendungen aufweisen.
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Außerdem stellt die vorliegende
Erfindung eine Lösung
für die
vorstehend beschriebenen Probleme durch Bereitstellung von Materialien
und Verfahren bereit, durch die eine einzige Proteinkinase spezifisch
ohne die gleichzeitige Inhibierung einer anderen Proteinkinase inhibiert
werden kann.
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IV. Konstruierte Kinase
und konstruierte Multi-Substrat-Enzyme
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In einem ersten Aspekt beinhaltet
die vorliegende Erfindung die Konstruktion von Kinase und anderen Multi-Substrat-Enzymen,
so daß sie
modifizierte Substrate verwenden kann, die von ihren Wildtypformen
nicht so leicht verwendet werden. Die Erfindung stellt ferner solche
chemisch modifizierten Nukleotidtriphosphatsubstrate, Verfahren
zur Herstellung derselben und Verfahren zur Verwendung derselben
bereit. Die Verfahren der vorliegenden Erfindung umfassen Verfahren
zur Verwendung der modifizierten Substrate zusammen mit der konstruierten
Kinase, um zu identifizieren, auf welche Proteinsubstrate die Kinase
wirkt, um das Ausmaß einer solchen
Wirkung zu messen und um festzustellen, ob Testverbindungen eine
solche Wirkung modulieren können.
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In einem weiteren Aspekt stellt die
Erfindung eine konstruierte Proteinkinase bereit, die Inhibitoren
binden kann, die von den Wildtypformen dieser Enzyme nicht so leicht
gebunden werden. Verfahren zur Herstellung und Verwendung jeglicher
solcher konstruierter Kinase werden auch bereitgestellt. Die Erfindung
stellt ferner solche Inhibitoren, Verfahren zur Herstellung derselben
und Verfahren zur Verwendung derselben bereit. Die Verfahren der
vorliegenden Erfindung umfassen Verfahren zur Verwendung der Inhibitoren
zusammen mit der konstruierten Kinase, um zu identifizieren, auf
welche Proteinsubstrate die Kinase wirkt, um die Kinetik einer solchen
Wirkung zu messen und um die biochemischen und zellulären Wirkungen
einer solchen Inhibierung zu bestimmen. Sie betrifft auch die Verwendung
solcher Inhibitoren und einer solchen konstruierten Kinase, um aufzuklären, welche
Kinase an der Krankheit beteiligt sein kann; diese Kinase kann dann
zum Gegenstand für
Anstrengungen zum Konstruieren oder Entdecken von traditionelleren
spezifischen Inhibitoren ihrer Wildtypformen werden, die sich als
bei der Behandlung der mit Kinase verbundenen Krankheit oder Störung wertvoll
erweisen können.
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Ferner werden Verfahren zum Einfügen der
konstruierten Kinase in Zellen, vorzugsweise anstelle der entsprechenden
Kinase vom Wildtyp, und dann zur Verwendung des Inhibitors, an den
sie angepaßt
wurde, als Werkzeug zum Untersuchen der Krankheit-Kinase-Beziehung
und letztlich als Arzneimittel für
die Behandlung der Krankheit bereitgestellt.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
auch allgemeiner konstruierte Formen von Multi-Substrat-Enzymen, die einen Teil oder
alles von mindestens einem (Donor) Substrat an mindestens ein anderes
(Empfänger)
Substrat kovalent binden. Diese konstruierten Formen nehmen modifizierte
Substrate und Inhibitoren an, die von den Wildtypformen dieser Enzyme
nicht so leicht gebunden werden.
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Die Erfindung betrifft auch Verfahren
zur Herstellung und Verwendung von solchen konstruierten Enzymen
sowie modifizierten Donorsubstraten. Die Verfahren der vorliegenden
Erfindung umfassen Verfahren zur Verwendung der modifizierten Substrate
und Inhibitoren zusammen mit den konstruierten Enzymen, um zu identifizieren,
auf welche Substrate die Enzyme wirken, um die Kinetik einer solchen
Wirkung zu messen, und im Fall der modifizierten Substrate, um die
Empfängersubstrate
zu bestimmen, an die ein Teil oder alles des Donorsubstrats gebunden
wird, um das Ausmaß einer
solchen Wirkung zu messen und um das Ausmaß der Modulation davon durch
Testverbindungen zu identifizieren und zu messen.
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Im Fall von Inhibitoren streben die
Verfahren danach, die biochemischen und zellulären Wirkungen einer solchen
Inhibierung zu bestimmen. Die Verfahren erstrecken sich auch auf
die Verwendung solcher Inhibitoren und konstruierten Enzyme, um
aufzuklären,
welche Enzyme an der Krankheit beteiligt sein können; diese Enzyme können dann
zum Gegenstand von Anstrengungen zum Konstruieren oder Entdecken
von spezifischen Inhibitoren ihrer Wildtypformen werden, die sich
als bei der Behandlung der mit dem Enzym verbundenen Krankheit oder
Störung
als wertvoll erweisen können.
Ferner werden Verfahren zum Einfügen
des konstruierten Enzyms in Zellen, vorzugsweise anstelle des entsprechenden
Enzyms vom Wildtyp, und dann zur Verwendung des Inhibitors, an den
es angepaßt
wurde, als Werkzeug für
die Untersuchung der Krankheit- Enzym-Beziehung
und schließlich
als Arzneimittel für
die Behandlung der Krankheit bereitgestellt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
kann durch Enzymkonstruktion eine strukturelle Unterscheidung zwischen
der Nukleotidbindungsstelle einer interessierenden Proteinkinase
und den Nukleotidbindungsstellen einer anderen Kinase gemacht werden.
Diese Unterscheidung ermöglicht,
daß die
konstruierte Kinase ein Nukleotidtriphosphat oder einen Inhibitor
verwendet, der durch die Wildtypform dieser Kinase oder durch eine
andere Kinase nicht so leicht gebunden wird. In einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
bezüglich
des Inhibitors ist der verwendete Inhibitor einer, der zum "natürlichen" Nukleotidtriphosphat-Substrat
für diese
Kinase "orthogonal" ist oder zu einem
weniger spezifischen Inhibitor (z.B. einem, der durch die Wildtypform
dieser Kinase leicht gebunden wird) orthogonal ist. Der Begriff "orthogonal", wie vorstehend
erörtert,
bedeutet, daß das
Substrat oder der Inhibitor in der Struktur ähnlich ist (einschließlich jenen,
die geometrisch ähnlich,
aber nicht chemisch ähnlich
sind, wie nachstehend beschrieben), aber sich in einer Weise unterscheidet,
die seine Fähigkeit begrenzt,
an die Wildtypform zu binden.
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V. Orthogonales Nukleotidtriphosphat
-
Eine gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellte konstruierte Kinase kann ein orthogonales Nukleotidtriphosphatsubstrat
verwenden, das von einer anderen, nicht-konstruierten Kinase, die
in Zellen vorliegt, nicht so leicht verwendet wird. Vorzugsweise
kann sie ein orthogonales Nukleotidtriphosphat verwenden, das von
der anderen Kinase im wesentlichen nicht verwendet wird; und am
meisten bevorzugt kann sie ein orthogonales Nukleotidtriphosphatsubstrat
verwenden, das von einer anderen Kinase überhaupt nicht verwendet werden
kann. Durch Markieren des Phosphats am orthogonalen Substrat, z.B.
unter Verwendung von radioaktivem Phosphor (P32)
und dann Zugeben von diesem markierten Substrat zu permeabilisierten
Zellen oder Zellextrakten werden die Proteinsubstrate der konstruierten
Kinase markiert, wohingegen die Proteinsubstrate einer anderen Kinase
zumindest in einem geringeren Grad markiert werden; vorzugsweise werden
die Proteinsubstrate der anderen Kinase im wesentlichen nicht markiert
und am meisten bevorzugt werden sie überhaupt nicht markiert.
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Die nachstehend bereitgestellte detaillierte
Beschreibung und die Beispiele beschreiben die Verwendung dieser
Strategie zum eindeutigen Markieren der direkten Substrate der prototypischen
Proteinkinase v-Src. Durch Proteinkonstruktion wurde ein chemischer
Unterschied in der Aminosäuresequenz
hergestellt, der eine strukturelle Unterscheidung zwischen der Nukleotidbindungsstelle
des modifizierten v-Src und jener von jeglicher anderer Kinase verleiht.
Die v-Src-Kinase wurde konstruiert, um ein ATP-Analogon (A*TP), N
6-(Cyclopentyl)ATP,
zu erkennen, das zum Nukleotidsubstrat von Kinase vom Wildtyp orthogonal
ist. Die Erzeugung einer v-Src-Mutante mit Spezifität für ein orthogonales
A*TP-Substrat ermöglicht,
daß die
direkten Substrate von v-Src unter Verwendung von [y-32P] N
6-(Cyclopentyl)ATP
eindeutig radiomarkiert werden, da es als Substrat für die konstruierte
v-Src-Kinase dienen kann, aber im wesentlichen nicht als Substrat
für die
andere zelluläre
Kinase dienen kann.
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Die nachstehend bereitgestellte detaillierte
Beschreibung und die Beispiele beschreiben die Verwendung dieser
Strategie zum eindeutigen Identifizieren der direkten Substrate
der prototypischen Proteinkinase v-Src. Durch Proteinkonstruktion
wurde ein chemischer Unterschied in der Aminosäuresequenz hergestellt, der
eine neue strukturelle Unterscheidung zwischen der Nukleotidbindungsstelle
des modifizierten v-Src und jener von jeglicher anderer Kinase verleiht.
Die konstruierte v-Src-Kinase, die hergestellt und hierin dargestellt wurde,
bindet an ein orthogonales Analogon des allgemeineren Kinaseinhibitors
PP3: die Verbindung N-4-Cyclopentyl PP3 (11A). Die Erzeugung einer v-Src-Mutante mit Spezifität für einen
solchen Inhibitor ermöglicht,
daß die
Mutante inhibiert wird, wohingegen eine andere Kinase in demselben
Testsystem im wesentlichen nicht inhibiert wird, nicht einmal die
Wildtypform eben dieser Kinase.
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VI. Mutantenproteinkinase
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Wie aus dem vorangehenden ersichtlich
ist, ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Mutantenproteinkinase
bereitzustellen, die ein orthogonales Nukleotidtriphosphat-Analogon
als Phosphatdonorsubstrat annimmt. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist die Bereitstellung einer Nukleotidsequenz, die eine
solche Mutantenproteinkinase codiert; und es ist eine weitere Aufgabe,
ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Nukleinsäuresequenz
bereitzustellen. Es ist auch eine Aufgabe der Erfindung, Verfahren
zur Herstellung einer solchen Mutantenproteinkinase beispielsweise
durch Exprimieren einer solchen Nukleinsäuresequenz bereitzustellen.
Es ist auch eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, solche orthogonalen Nukleotidtriphosphate
und Verfahren für
ihre Synthese bereitzustellen, einschließlich N6-(Cyclopentyl)ATP, N6-(Cyclopentyloxy)ATP,
N6-(Cyclohexyl)ATP, N6-(Cyclohexyloxy)ATP,
N6-(Benzyl)ATP,
N6-(Benzyloxy)ATP, N6-(Pyrolidino)ATP
und N6-(Piperidino)ATP, (27).
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Es ist noch eine weitere Aufgabe
der Erfindung, ein Verfahren zum Bestimmen, ob eine Testverbindung
die Aktivität
einer Proteinkinase bezüglich
einem oder mehreren Proteinsubstraten positiv oder negativ moduliert,
bereitzustellen. Insbesondere und gemäß dem weiteren Aspekt der Erfindung
ist es eine Hauptaufgabe, eine Mutantenproteinkinase bereitzustellen,
die an einen Inhibitor bindet und durch diesen inhibiert wird, wobei
der Inhibitor die entsprechende Kinase vom Wildtyp weniger leicht
bindet oder inhibiert.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist die Bereitstellung einer Nukleotidsequenz, die eine
solche Mutantenproteinkinase codiert; und es ist eine weitere Aufgabe,
ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Nukleinsäuresequenz
bereitzustellen. Es ist auch eine Aufgabe der Erfindung, Verfahren
zur Herstellung einer solchen Mutantenproteinkinase beispielsweise
durch Exprimieren einer solchen Nukleinsäuresequenz bereitzustellen.
Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, solche Inhibitoren
wie z.B. die Verbindung N-4-Cyclopentyl PP3 und Verfahren für ihre Synthese
bereitzustellen. Eine weitere Aufgabe ist die Bereitstellung eines
Verfahrens zum Feststellen, welches die Substrate für eine gegebene
Proteinkinase sind. Es ist noch eine weitere Aufgabe der Erfindung,
ein Verfahren zum Bestimmen, ob die spezifische Inhibierung einer
speziellen Kinase eine biochemische oder phänotypische Wirkung in einem
Testsystem wie z.B. zellenfreien Extrakten, Zellkulturen oder lebenden
mehrzelligen Organismen erzeugt, bereitzustellen. Es ist eine weitere
Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Bestimmen, ob die Inhibierung
einer speziellen Kinase einen therapeutischen Wert bei der Behandlung
einer Krankheit haben könnte,
bereitzustellen. Es ist noch eine weitere Aufgabe, Verfahren für die Untersuchung
der Aktivität,
Kinetik und der katalytischen Mechanismen einer Kinase durch Untersuchen
der Inhibierung der entsprechenden Mutante der vorliegenden Erfindung
bereitzustellen. Eine weitere Aufgabe ist die Bereitstellung von
Verfahren zum Verhindern und Behandeln von durch Kinase vermittelten
Krankheiten durch Einführen
einer Inhibitor-angepaßten
Mutantenkinase der vorliegenden Erfindung in einen erkrankten Organismus
und vorzugsweise Vermindern oder am meisten bevorzugt Verarmen des
Organismus vom Enzym vom Wildtyp; und dann Verabreichen des Inhibitors,
um die Aktivität der
nun die Krankheit vermittelnden Mutantenkinase zu regulieren, um
die Ursache oder Symptome der Krankheit zu vermindern oder zu beseitigen.
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VII. Multi-Substrat-Enzyme
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Auf der Basis des vorangehenden und
der detaillierten Beschreibung der vorliegenden Erfindung, die nachstehend
bereitgestellt ist, wird ein Fachmann leicht erkennen, daß die vorliegende
Erfindung allgemeiner verwendet werden kann, um Multi-Substrat-Enzyme
zu untersuchen, die ein Donorsubstrat oder einen Teil davon kovalent
zu einem Empfängersubstrat übertragen,
wie die Kinase, und Enzyme, die nicht zwei Substrate binden oder
eine Gruppe übertragen.
Solche Anwendungen der vorliegenden Erfindung sind auch ferner in
der detaillierten Beschreibung, die folgt, beschrieben. Folglich
ist es noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Mutanten-Multi-Substrat-Enzym bereitzustellen, das an einen Inhibitor
bindet, wobei der Inhibitor an das Enzym vom Wildtyp oder an andere
Enzyme mit ähnlicher
Aktivität
weniger leicht gebunden wird.
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Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung,
eine Nukleotidsequenz bereitzustellen, die ein solches Mutanten-Multi-Substrat-Enzym
codiert; und es ist eine weitere Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung
einer solchen Nukleinsäuresequenz
bereitzustellen. Es ist auch eine Aufgabe der Erfindung, Verfahren
zur Herstellung eines solchen Mutanten-Multi-Substrat-Enzyms beispielsweise
durch Exprimieren einer solchen Nukleinsäuresequenz bereitzustellen.
Es ist auch eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, solche Inhibitoren
und Verfahren für
ihre Synthese bereitzustellen. Eine weitere Aufgabe ist die Bereitstellung
eines Verfahrens zum Bestimmen, welches die Substrate für ein gegebenes
Multi-Substrat-Enzym sind. Es ist noch eine weitere Aufgabe der
Erfindung, ein Verfahren zum Bestimmen, ob die spezifische Inhibierung
eines speziellen Multi-Substrat-Enzyms eine biochemische oder phänotypische
Wirkung in Testsystemen wie z.B. zellenfreien Extrakten, Zellkulturen
oder lebenden mehrzelligen Organismen erzeugt, bereitzustellen.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Bestimmen,
ob die Inhibierung eines speziellen Multi-Substrat-Enzyms einen therapeutischen
Wert bei der Behandlung einer Krankheit haben könnte, bereitzustellen.
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Die vorliegende Erfindung beinhaltet
die Konstruktion von Kinaseenzymen, so daß sie durch Inhibitoren gebunden
werden können,
die von ihren Wildtypformen nicht so leicht gebunden werden. Modifizierte
Substrate und Mutantenenzyme, die sie binden können, wurden verwendet, um
einen Dehnungsfaktor (41) und einen Rezeptor für Cyclophilin A (42) zu untersuchen.
Vor der vorliegenden Erfindung war es jedoch nicht bekannt, wie,
oder ob überhaupt,
Multi-Substrat-Enzyme, die einen Teil oder alles eines Donorsubstrats
kovalent an ein Empfängersubstrat
binden, konstruiert werden könnten,
um an einen Inhibitor zu binden, und dennoch zumindest eine gewisse
katalytische Aktivität
und zumindest eine gewisse Spezifität für das Empfängersubstrat in Abwesenheit
des Inhibitors beibehalten. Die vorliegende Erfindung ist, daß dies durchgeführt werden kann,
wie nachstehend erläutert;
und diese Erfindung öffnet
zum ersten Mal die Tür
für die
selektive Inhibierung einer individuellen Kinase, die nicht nur
wichtige Werkzeuge für
das Verständnis
der Kinasekaskaden und anderer komplexer katalytischer zellulärer Mechanismen
sind, sondern auch Wege für
den therapeutischen Eingriff in Krankheiten bereitstellen können, wo
diese Mechanismen ins Spiel kommen.
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Es ist noch eine weitere Aufgabe,
Verfahren für
die Untersuchung der Aktivität,
Kinetik und der katalytischen Mechanismen eines Multi-Substrat-Enzyms
durch Untersuchen der Inhibierung der entsprechenden Mutante der
vorliegenden Erfindung bereitzustellen. Eine weitere Aufgabe ist
die Bereitstellung eines Verfahrens zum Verhindern und Behandeln
von durch Multi-Substrat-Enzyme vermittelte Krankheiten durch Einführen eines
Inhibitor-angepaßten
Multi-Substrat-Enzyms
der vorliegenden Erfindung in einen erkrankten Organismus und vorzugsweise
Vermindern oder am meisten bevorzugt Verarmen des Organismus von
dem Enzym vom Wildtyp; und dann Verabreichen des Inhibitors, um
das nun die Krankheit vermittelnde Mutantenenzym zu regulieren,
um die Ursache oder die Symptome der Krankheit zu vermindern oder
zu beseitigen.
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Wie vorstehend erwähnt, ist
die vorliegende Erfindung nicht auf eine Mutantenkinase, orthogonale
Inhibitoren und ihre Synthese und Verwendung begrenzt. Die vorliegende
Erfindung funktioniert genauso gut für andere Multi-Substrat-Enzyme,
die einen Teil oder alles von einem Substrat, hier Donor genannt,
zu einem anderen Substrat, hier Empfänger genannt, kovalent übertragen;
und es gibt sicher mehr derartige Enzyme, die noch zu entdecken
sind. In irgendeinem solchen Fall wird ein Fachmann, der die vorliegende
Beschreibung studiert hat, die Anwendbarkeit der vorliegenden Erfindung
auf solche Enzyme gut erkennen. Die verfügbaren Aufgaben in einem solchen
Fall sind zu den hier für
die Kinase im einzelnen beschriebenen ziemlich ähnlich. Zuerst ist es erforderlich
zu identifizieren, welches das Donorsubstrat ist, und/oder Verbindungen
zu identifizieren, die diese Kinase inhibieren können, selbst wenn es für diese
Kinase nicht spezifisch ist.
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Zweitens ist es erforderlich, zu
betrachten, wo ein voluminöser
Substituent zum Substrat des Inhibitors hinzugefügt werden könnte, so daß er nicht so leicht an die
Kinase vom Wildtyp bindet, oder vorzugsweise im wesentlichen nicht
an die Kinase vom Wildtyp bindet und vorzugsweise überhaupt
nicht bindet. Es ist natürlich nicht
wirklich erforderlich im Fall von Kinase oder bei anderen Multi-Substrat-Enzymen,
wie vorstehend beschrieben, bezüglich
dessen einschränkend
zu sein, welche Analoge dieser herzustellen sind; man kann eine Vielzahl
von ihnen herstellen, selbst einschließlich einiger, die unwahrscheinlich
ideal zu sein scheinen, und durch Selektieren bestimmen, welches
oder welche die besten sind. Eine weitere Richtlinie hinsichtlich
dessen, wie dies durchzuführen
ist, kann aus den nachstehenden Beispielen erlangt werden. Der Inhibierungsversuch,
dessen Ergebnisse in 6 gezeigt
sind, ist ein nicht-begrenzendes Beispiel eines Versuchs, der sich für eine solche
Selektion besonders gut eignet.
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Der dritte Schritt besteht darin,
die Kinase derart zu konstruieren, daß eine oder mehrere Aminosäuren an
der dreidimensionalen Stelle, wo die voluminöse Gruppe erwartet werden würde, wenn
das Analogon gebunden hat, gegen Aminosäuren mit weniger voluminösen Seitenketten
ausgetauscht werden, wobei somit für den voluminösen Anteil
des Inhibitors "Platz
geschaffen" wird.
Schritte zwei und drei können
natürlich
in der umgekehrten Reihenfolge ausgeführt werden.
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Wie in den nachstehenden Beispielen
beschrieben, wurde unter Verwendung der vorliegenden Erfindung der
Nutzen einer v-Src-Kinase, die eine hohe Spezifität für einen
synthetischen Inhibitor zeigt, während ihre
Wildtypspezifität
für Tyrosin
enthaltende Peptide und Proteine beibehalten wird, demonstriert
und hergestellt, wobei somit die anfänglichen Forschungsziele erfüllt wurden.
Durch Ausnutzen der stark konservierten Art der ATP-Bindungsstelle über die
Kinase-Superfamilie und der Verfügbarkeit
der strukturellen Information von einer anderen Proteinkinase, wurde
eine neue Inhibierungsspezifität
für v-Src
ohne irgendeine detaillierte strukturelle Information über v-Src
selbst konstruiert. Daß eine
unverwandte Kinase als Schablone zum Konstruieren von orthogonalen
ATP-Analogen zum
Markieren der direkten zellulären
Substrate von v-Src verwendet wurde und Inhibitoren von gleichen
Ursprüngen
hergestellt haben, demonstriert, daß diese Methode für eine andere
Kinase ebenso funktionieren sollte.
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VIII. Modifizierte Inhibitoren
und Substrate
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Die durch diese Erfindung in Erwägung gezogenen
Inhibitoren können
in Untersuchungen, die auf die Entwicklung von anderen nützlichen
Mutanten von dieser und anderer Kinase gerichtet sind, und für die anderswo
hierin beschriebenen mehreren Verfahren nützlich sein.
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Beispielhafte Varianten werden hierin
dargestellt und auf 12 wird
speziell Bezug genommen, in der sowohl Analoge als auch Daten bezüglich ihrer
Aktivität
dargelegt sind. Die Verwendung solcher Inhibitoren kann natürlich erfordern,
daß verschiedene
Positionen in der Proteinsequenz der Kinase modifiziert werden,
um eine konstruierte Kinase herzustellen, die an diese bindet, aber
solche anderen Modifikationen liegen durchaus innerhalb des Schutzbereichs
der vorliegenden Erfindung.
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Außerdem ist es wichtig zu beachten,
daß die
Inhibitoren der vorliegenden Erfindung nicht auf ADP- und PP3-Derivate
begrenzt sind. Es sollte beispielsweise möglich sein, Derivate eines
anderen natürlichen
Nukleotidphosphat-Donorsubstrats
als solche Inhibitoren zu verwenden. Zum Untersuchen einer gewissen
Kinase können
tatsächlich
andere analoge Basen bevorzugt sein. Es ist beispielsweise bekannt,
daß eine
gewisse Kinase GTP als Phosphatdonorsubstrat und Energiequelle verwendet;
um Inhibitoren für
konstruierte Formen einer solchen Kinase herzustellen, wären Analoge
von Guanosindiphosphat geeignet. Ferner ist es gut bekannt, daß verwandte
Verbindungen (z.B. andere Basen) und Verbindungen, die chemisch
mit dem natürlichen Substrat
nicht verwandt sind, manchmal trotzdem an eine aktive Stelle binden
können
und auf diese eingewirkt werden kann oder sie auf andere Substrate
durch chemische Katalyse durch das Enzym einwirken können (aber
für die
Zwecke dieser Erfindung nicht müssen).
Manchmal nehmen sie an der katalysierten Reaktion in derselben Weise
teil wie das natürliche
Substrat, manchmal in anderen Weisen. Solche Verbindungen und ihre Derivate
wären geeignete
Ausgangspunkte für
die Konstruktion von Inhibitoren, die zu ihnen orthogonal sind, und
die innerhalb des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung liegen
würden.
Ebenso können
andere bekannte Kinaseinhibitoren als Ausgangspunkt für die Synthese
von Inhibitoren der vorliegenden Erfindung verwendet werden, wie
z.B. jene, deren Strukturen in 9 erscheinen.
Selbst Derivate von Inhibitoren, die derzeit unbekannt sind, wären, sobald
sie identifiziert sind, natürlich
geeignete Kernstrukturen für
die Konstruktion von Inhibitoren der vorliegenden Erfindung, wie
hierin dargestellt und zu einem Teil hiervon gemacht.
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Ferner sind die Inhibitoren der vorliegenden
Erfindung nicht auf jene begrenzt, die durch chemische synthetische
Mittel hergestellt werden, sondern umfassen auch Verbindungen, die
in der Natur zu finden sind und die dieser Rolle dienen können, von
denen einige vorstehend erörtert
wurden. Außerdem
werden Fachleute erkennen, daß es
andere Variationen neben den hier dargelegten gibt und daß diese
alle innerhalb des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung dienen.
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Die Inhibitoren, die Kandidaten für die Verwendung
gemäß der vorliegenden
Erfindung sind, können zweckmäßig selektiert
werden, um das Ausmaß zu
bestimmen, in dem sie von Kinase vom Wildtyp angenommen werden,
unter Verwendung einer Selektierungsprozedur wie z.B. der in nachstehendem
Beispiel 13 dargelegten, oder durch eine Selektierungsprozedur,
die die Verwendung einer Zelle oder von Zellen beinhaltet, die an
Proteinkinaseaktivität
reich ist oder sind, wie in Beispiel 9 hierin dargelegt. Durch einen
solchen Versuch kann man feststellen, ob jeder Inhibitor durch Kinase
vom Wildtyp in einem geringeren Grad gebunden wird als die konstruierte
Kinase, oder vorzugsweise, ob die Kinase vom Wildtyp im wesentlichen
nicht an diesen Inhibitor bindet, oder am meisten bevorzugt den
Inhibitor überhaupt
nicht bindet. Für
diejenigen Substrate, die weniger leicht gebunden werden, kann es
wert sein, zu versuchen, die interessierende Kinase zu konstruieren, so
daß sie
leichter an diese bindet. Man könnte
natürlich
die konstruierte Kinase zuerst herstellen und dann sie längsseits
des Enzyms vom Wildtyp testen, um festzustellen, ob sie ein gegebenes
orthogonales Substrat besser verwendet als die Kinase vom Wildtyp;
dies war die in Beispiel 13 verwendete Methode. Unter den meisten
Umständen
ist jedoch Vorselektion, wie vorstehend beschrieben, bevorzugt.
Andere Versuchsmethoden sind natürlich
für Fachleute
ersichtlich und die Verwendung solcher Versuche läge innerhalb
des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung.
-
IX. Neukonstruktion einer
Kinase
-
Es gibt verschiedene Kriterien, die
bei der Neukonstruktion einer Kinase erfüllt werden sollten, um ihre authentischen
Substrate in Gegenwart von Tyrosin vom Wildtyp und Serin/Threonin-Kinase
eindeutig zu markieren. Die konstruierte Kinase sollte: (1) ein
ATP-Analogon (A*TP) annehmen, das weniger leicht von Proteinkinase
vom Wildtyp verwendet wird; vorzugsweise ein A*TP annehmen, das
von Kinase vom Wildtyp im wesentlichen nicht verwendet wird; und
am meisten bevorzugt ein A*TP annehmen, das von Kinase vom Wildtyp überhaupt
nicht verwendet wird; (2) vorzugsweise das A*TP-Analogon mit hoher
katalytischer Effizienz verwenden; und (3) vorzugsweise eine verringerte
katalytische Effizienz für
das natürliche
Nukleotidsubstrat (ATP) aufweisen, so daß in Gegenwart von zellulären Niveaus
von ATP (1–2
mM) die Kinase vorzugsweise A*TP als Phosphodonor verwenden würde. Wenn
eine solche konstruierte Kinase verwendet werden soll, um die Proteinsubstratspezifität der Kinase
vom Wildtyp zu untersuchen, dann müssen diese Kriterien erfüllt werden,
ohne die Proteinzielspezifität
der Kinase wesentlich zu ändern.
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Ebenso sollten verschiedene Kriterien
bei der Neukonstruktion einer Kinase erfüllt werden, damit sie durch
die Inhibitoren der vorliegenden Erfindung inhibiert wird. Die konstruierte
Kinase sollte: (1) an einen Inhibitor binden, der von Proteinkinase
vom Wildtyp weniger leicht gebunden wird; vorzugsweise bindet der
Inhibitor im wesentlichen nicht an Kinase vom Wildtyp; und am meisten
bevorzugt bindet er überhaupt
nicht an Kinase vom Wildtyp; (2) vorzugsweise bindet die konstruierte
Kinase den Inhibitor mit hoher Affinität (d.h. niedriger IC50). Es ist im allgemeinen nicht von spezieller
Bedeutung, ob der Inhibitor an die Wildtypform der Kinase bindet,
die der konstruierten Kinase entspricht, da eine solche Bindung
und die resultierende Inhibierung jene der konstruierten Kinase
steigern würden.
Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, daß die Wildtypform dieser Kinase
den Inhibitor nicht besser bildet als eine andere Kinase vom Wildtyp.
Wenn eine inhibierbare konstruierte Kinase verwendet werden soll,
um die Proteinsubstratspezifität
der Kinase vom Wildtyp zu untersuchen oder die Wildtypform dieser
Kinase durch Gentherapie oder ein andres Mittel zu ersetzen, wie
weiter nachstehend erörtert,
dann ist eine weitere Besorgnis, daß die vorstehend beschriebenen
Kriterien vorzugsweise erfüllt
werden müssen,
ohne die Proteinzielspezifität
der konstruierten Kinase im Vergleich zur entsprechenden Wildtypform
wesentlich zu verändern.
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Von der Perspektive des Standes der
Technik, als die vorliegende Erfindung durchgeführt wurde, betrachtet, war
es nicht vorhersagbar, ob es möglich
wäre, alle
diese Kriterien gleichzeitig zu erfüllen; tatsächlich war es zweifelhaft,
da die ATP-Bindungsstelle, die konstruiert wird, sehr nahe an der
zweiten Substratbindungsstelle, d.h. der Peptidbindungsstelle, liegt.
Wie durch die nachstehenden Beispiele gezeigt, wurden jedoch alle
dieser Kriterien, einschließlich
der bevorzugten Kriterien, tatsächlich
gleichzeitig erfüllt,
als die beschriebenen v-Src-Mutanten hergestellt wurden, wobei sie
mit N6(Cyclopentyl)ATP versehen wurden und
unter Verwendung von N4-Cyclopentyl PP3 inhibiert wurden.
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Beispiel 1 beschreibt die zwölf ATP-Analogen,
die in den Untersuchungen an der Mutante v-Src verwendet wurden,
die in den weiteren Beispielen beschrieben werden, die folgen. Diese
orthogonalen ATP-Analoge können
in Untersuchungen, die auf die Entwicklung von anderen nützlichen
Mutanten dieser und einer anderen Kinase gerichtet sind, und für die anderswo
hierin beschriebenen verschiedenen Verfahren nützlich sein. Der Schutzbereich
der vorliegenden Erfindung ist jedoch nicht auf die Verwendung dieser
speziellen ATP-Analogen begrenzt und Fachleute werden erkennen,
daß viele
anderen möglichen
orthogonalen Substrate die hierin beschriebenen ersetzen oder ergänzen könnten. Verschiedene
und noch komplexere aliphatische oder aromatische Gruppen könnten beispielsweise
zur N6-Position von ATP hinzugefügt werden.
Außerdem
sind die orthogonalen Substrate der vorliegenden Erfindung nicht
auf Modifikationen von Nukleotiden in der N6-Position
begrenzt. Chemische Mittel zum Modifizieren von verschiedenen Positionen
an Adenosin sind bekannt und beliebige von diesen würden innerhalb
des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung liegen; und es sich
sogar möglich, Änderungen
oder Substitutionen in den Ringstrukturen von Nukleotiden vorzunehmen.
Die Verwendung von solchen orthogonalen Substraten kann natürlich erfordern,
daß verschiedene
Positionen in der Proteinsequenz der Kinase modifiziert werden,
um eine konstruierte Kinase herzustellen, die an diese bindet, aber
solche anderen Modifikationen liegen durchaus innerhalb des Schutzbereichs
der vorliegenden Erfindung.
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Außerdem ist es wichtig zu beachten,
daß die
orthogonalen Substrate der vorliegenden Erfindung nicht auf ATP-Derivate
begrenzt sind. Zum Untersuchen von verschiedenen Kinasen können tatsächlich verschiedene
analoge Basen bevorzugt sein. Es ist beispielsweise bekannt, daß eine gewisse
Kinase GTP als Phosphatdonorsubstrat und Energiequelle verwendet;
für Untersuchungen
einer solchen Kinase wären
Analoge von Guanosintriphosphat bevorzugt. Es ist gut bekannt, daß Verbindungen,
die chemisch nicht mit dem natürlichen
Substrat verwandt sind, manchmal trotzdem an eine aktive Stelle
binden können
und auf diese sogar eingewirkt werden kann oder diese auf andere
Substrate durch chemische Katalyse durch das Enzym einwirken können. Manchmal
nehmen sie an der katalysierten Reaktion in derselben Weise teil
wie das natürliche Substrat,
manchmal in anderen Weisen. Solche Verbindungen und ihre Derivate
würden
auch innerhalb des Umfangs der Begriffe "natürliches
Substrat" und "orthogonales Substrat", wie hierin verwendet,
liegen.
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Ferner sind die orthogonalen Substrate
der vorliegenden Erfindung nicht auf jene begrenzt, die durch chemische
synthetische Mittel hergestellt werden, sondern umfassen auch Verbindungen,
die in der Natur zu finden sind und die dieser Rolle dienen können. Fachleute
werden erkennen, daß es
andere Variationen neben den hier dargelegten gibt und daß diese
alle innerhalb des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung liegen.
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Die orthogonalen Nukleotide, die
Kandidaten zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung sind, können
zweckmäßig selektiert
werden, um das Ausmaß zu
ermitteln, in dem sie von einer Kinase vom Wildtyp angenommen werden,
unter Verwendung einer Selektierungsprozedur wie z.B. der in nachstehendem Beispiel
2 dargelegten. Durch einen solchen Versuch kann man bestimmen, ob
jedes orthogonale Substrat von der Kinase vom Wildtyp in einem geringeren
Grad angenommen wird als das normale Substrat für eine solche Kinase, oder
vorzugsweise dieses Substrat im wesentlichen nicht annimmt, oder
am meisten bevorzugt es überhaupt
nicht annimmt. Für
diejenigen Substrate, die am wenigsten leicht angenommen werden,
kann es wert sein, zu versuchen, die interessierende Kinase so zu
konstruieren, daß sie
sie leichter annimmt. Man könnte
natürlich
die konstruierte Kinase zuerst herstellen und sie dann längsseits
des Enzyms vom Wildtyp testen, um festzustellen, ob sie ein gegebenes
orthogonales Substrat besser verwendet als die Kinase vom Wildtyp.
Unter den meisten Umständen
ist jedoch Vorselektion, wie z.B. in Beispiel 2 beschrieben, bevorzugt. Andere
Versuchsmethoden sind natürlich
für Fachleute
ersichtlich und die Verwendung von solchen Versuchen läge innerhalb
des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung.
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Der Entwurf eines konstruierten v-Src
ist in nachstehendem Beispiel 3 beschrieben. Wie beschrieben wird,
wurde die konstruierte Form durch Bezugnahme auf die Kristallstrukturen
von anderen Kinasen entworfen, die Domänen aufweisen, die zu jenen
homolog sind, die in den meisten, wenn nicht allen Kinasen zu finden
sind. Wie zu sehen ist, wurde die hierin beschriebene Beispielmutantenkinase
vielmehr als Fragmente von Proteinkinase konstruiert, als daß sie die
gesamten Sequenzen enthält;
aber es wurde festgestellt, daß kein wesentlicher
Unterschied in der Leistung besteht, wenn die gesamte Sequenz verwendet
wird. Die Konzepte und praktischen Einzelheiten sind natürlich gleich,
ob Fragmente oder ganze Kinase verwendet wird, und beide liegen
innerhalb des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung. An sich
sollte der Begriff "Kinase" als das ganze Enzym
oder ein Fragment von einem einschließend betrachtet werden, einschließlich wenn
die Ansprüche
interpretiert werden.
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Unter Verwendung dieser Methode ist
es möglich, ähnliche
Mutanten von virtuell einer beliebigen anderen Kinase wie z.B. einer
Proteinkinase, einer Lipidkinase oder einer Aminoglycosidkinase
zu entwerfen. Das Verfahren, um dies zu tun, umfaßt die Schritte:
(a) Identifizieren der Ausrichtung einer interessierenden Kinase
aus der Aminosäure
mit einer Kinase mit einem bekannten Kinaseinhibitor (der für diese
Kinase nicht-spezifisch, für
Kinasen im allgemeinen spezifisch, aber nicht für diese Kinase oder für diese
Kinase spezifisch sein kann), von einer oder mehreren Aminosäuren, die
eng genug an einem Substituenten am gebundenen Phosphatdonorsubstrat
oder Inhibitor liegen, die sterisch den Eintritt eines voluminösen Substituenten einschränken würden, der
an diese Position in einem mutmaßlichen orthogonalen Inhibitor
gebunden wird; und (b) Mutieren einer Nukleotidsequenz, die die
Proteinkinase vom Wildtyp codiert, so daß die Nukleotidtripletts, die
ein oder mehrere der identifizierten Aminosäuren codieren, in Nukleotidtripletts
umgewandelt werden, die Aminosäuren
mit Seitenketten, die sterisch weniger voluminös sind als die identifizierten
Aminosäuren,
codieren. Das vorstehend beschriebene Verfahren verwendet die sterische
Einschränkung
des Eintritts oder den Ausschluß als
Kriterien zum Entscheiden, welche Aminosäure(n) zu ändern ist (sind), und wie sie
zu ändern sind.
Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht so begrenzt. Es ist auch
möglich,
eine Kinase zu konstruieren, um ihre Fähigkeit, an ein ortrthogonales
Substrat zu binden, zu ändern,
durch Betrachten von anderen Faktoren wie z.B. Hydrophobizität, Hydrophilizität, ionische
Bindung oder Abstoßung,
Wasserstoffbindung, Bilden von kovalenten Bindungen zwischen dem
Enzym und elektrophilen Gruppen an orthogonalen Substraten usw.
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Die Untersuchung von Proteinkinase
unter Verwendung der vorliegenden Erfindung wird durch das ungeheure
Wissen hinsichtlich der Domänenstruktur
von vielen verschiedenen Kinasen und ihre im allgemeinen homologen
Sequenzen erheblich erleichtert. Das Protein Kinase Facts Book (71)
stellt Proteinsequenzdaten für
die drei funktionalen Domänen
in buchstäblich
Hunderten von Proteinkinasen bereit und dies sollte zusammen mit
einer Sequenzinformation, die in der Hauptliteratur zur Verfügung steht,
die weitere Anwendung der vorliegenden Erfindung auf die Kinase
erheblich erleichtern. Eine ähnliche
Information steht hinsichtlich anderer Multi-Substrat-Enzyme zur
Verfügung,
was ihre Untersuchung und Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung
erleichtern sollte.
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Obwohl das bevorzugte Verfahren der
vorliegenden Erfindung den rationalen Entwurf von Substratanalogen
und Mutantenproteinkinase beinhaltet, könnten beide alternativ durch
Verwendung von Verfahren, die als kombinatorische Verfahren bekannt
sind, durchgeführt
werden. Es gibt viele kombinatorische Verfahren zum Synthetisieren
von organischen Verbindungen. Unter Verwendung eines solchen Verfahrens
könnte
man Nukleosidanaloge an Harzkügelchen
unter Verwendung von sequentiellen chemischen Schritten synthetisieren
und sie dann von dem Harz vor der Phosphorylierung freisetzen, um
die Nukleotidtriphosphate herzustellen. Nach der Verwendung eines
solchen Verfahrens zur Herstellung einer Sammlung oder Bibliothek
von mutmaßlichen
orthogonalen Substraten für
Mutanten von v-Src-Kinase, anderer Proteinkinase oder anderer Multi-Substrat-Enzyme, könnte die
Sammlung oder Bibliothek nach besonders günstigen Bindungs- oder Katalyseeigenschaften
selektiert werden. Dies kann die gründlichere Suche nach strukturellen,
Konformations- und elektronischen Eigenschaften von solchen mutmaßlichen
orthogonalen Substraten ermöglichen. Überdies wird
häufig
festgestellt, daß,
wenn größere Zahlen
von Analogen eines gegebenen Substrats untersucht werden, ein unerwartet
effizientes Substrat oder Inhibitor gefunden werden kann. Ferner
wären manchmal
die Verbindungen, die am meisten erwünscht sind, nicht ausgewählt worden,
wenn nur gut verstandene Parameter verwendet werden würde, um
die beste Verbindung spezifisch zu entwerfen.
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Es gibt auch viele kombinatorischen
Verfahren, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, zur Herstellung von
Proteinmutanten. Diese umfassen "fehleranfällige" Polymerasekettenreaktion
(PCR), "sexuelle" PCR oder PCR unter
Verwendung von Primern mit zufälligen
Nukleotiden als feste Positionen in der Proteinsequenz. Andere Sequenzzufallsverfahren
könnten
die Verwendung von chemischen Mutagenen von cDNA oder Plasmid-DNA
oder MutD-Typ-Stämme
von Bakterien umfassen, von denen bekannt ist, daß sie zufällig Mutationen in
Proteine einführen,
die sie exprimieren. Es wäre
möglich,
die vorliegende Erfindung durch Ausnutzen solcher Verfahren zur
Herstellung von zufällig
mutierter Proteinkinase oder anderen Multi-Substrat-Enzymen und dann
Selektieren nach einem mit besonders hoher Aktivität mit einem
speziellen orthogonalen Substrat oder mit einem gewissen oder allen
der mutmaßlichen
orthogonalen Substrate, die unter Verwendung der kombinatorischen
Synthese hergestellt werden, auszuführen, wie im vorstehenden Absatz
beschrieben. Die in den nachstehenden Beispielen beschriebenen Versuchsverfahren
wären für diesen
Zweck geeignet und Fachleute könnten
leicht alternative Methoden entwerfen.
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Diese Verfahren und weitere Verfahren,
die entwickelt werden oder werden können, um den Proteinsequenzraum
und den strukturellen Raum von kleinen organischen Molekülen zu erforschen,
könnten
für die hier
beschriebene technologische Anwendung besonders nützlich sein,
wobei sowohl das Protein als auch der mutmaßliche Inhibitor verändert oder
geändert
werden, um die bestmögliche
nicht-natürliche
(d.h. orthogonale) Anpassung zu finden. Die Verwendung von irgendeinem
von diesen oder irgendeinem der anderen hierin beschriebenen Verfahren
läge innerhalb
des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung.
-
Die Synthese von einer konstruierten
Kinase ist in Beispiel 4 beschrieben. Der Brennpunkt dieser Bemühung lag
auf den Aminosäureseitenketten,
die innerhalb etwa 4 Å des
N6 von ATP lagen; aber an diesem Abstand
ist nichts magisches. Reste mit Seitenketten, die innerhalb etwa
1 Å, 2 Å, 3 Å, 5 Å, 6 Å, 7 Å, 8 Å, 9 Å, 10 Å oder weniger,
mehr oder in Zwischenabständen
liegen, sollten auch als Ziele für
die Modifikation betrachtet werden. Aminosäuren mit Seitenketten, die
innerhalb etwa 3 Å bis
etwa 6 Å liegen,
wären bevorzugte
Ziele. Im allgemeinen sind diejenigen Aminosäuren mit den näheren Seitenketten
gegenüber
jenen mit entfernteren Seitenketten bevorzugt, da es erwartet werden
würde,
daß sie
die größte sterische
oder andere Störung
des orthogonalen Substituenten am Inhibitor verursachen, und jene
mit den nächsten
Seitenketten wären
die bevorzugtesten.
-
Es gibt natürlich heute viele andere Weisen
zum Modifizieren und Exprimieren von genetischen Sequenzen als die
in den Beispielen verwendeten, wie z.B. stellengerichtete Mutagenese.
Die Verwendung von irgendeiner oder allen von diesen lägen innerhalb
des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung. Obwohl die Verwendung
der Gentechnik heute wahrscheinlich das bevorzugte Verfahren zum
Herstellen solcher Mutanten ist, ist es außerdem nicht die einzige Weise.
Man könnte
beispielsweise eine konstruierte Kinase entwerfen und dann dieses
Protein durch bekannte Verfahren von chemischer Peptidsynthese synthetisieren.
Oder es kann möglich
sein, ein gegebenes Enzym an einer spezifischen Stelle chemisch
zu modifizieren, so daß sich eine
oder mehrere Seitenketten in der Größe, Hydrophobizität oder anderen
Eigenschaften ändern,
so daß es leichter
ein orthogonales Substrat verwenden kann. Die Verwendung von allen
solchen Verfahren liegt innerhalb des Schutzbereichs der Erfindung.
-
Beispiel 7 beschreibt das Testen,
das durchgeführt
werden könnte,
um festzustellen, ob die konstruierte Kinase ihre Proteinsubstratspezifität beibehalten
hat. Es ist bevorzugt, daß die
Proteinsubstratspezifität vom
Wildtyp im wesentlichen beibehalten wird, wenn, wie in den Beispielen,
das Ziel darin besteht, die konstruierte Kinase zu verwenden, um
zu untersuchen, auf welche Substrate die Kinase wirkt und in welchem Grad
sie dies tut, oder sie verwendet werden soll, um die entsprechende
Kinase vom Wildtyp in vivo zu ersetzen oder zu ergänzen, z.B.
durch Gentechnik. Obwohl es für
solche Zwecke wichtig ist, daß die
Kinase immer noch dieselben Substrate als Wildtyp erkennt, ist es
jedoch nicht entscheidend, daß sie
dies mit derselben Kinetik tut, d.h. ob sie es langsamer oder schneller
oder in einem größeren oder
geringeren Grad durchführt,
die konstruierte Kinase kann immer noch einen beträchtlichen
Wert für
solche Zwecke aufweisen. Wenn die konstruierte Kinase nicht dieselben
Proteinsubstrate erkennt wie das Enzym vom Wildtyp, kann sie weniger
Wert bei der Untersuchung des Enzyms vom Wildtyp aufweisen, aber
sie kann immer noch einen beträchtlichen Wert
bei der Untersuchung der Proteinphosphorylierung und Kinase im allgemeinen
aufweisen und läge
immer noch innerhalb des Schutzbereichs der Erfindung.
-
Die in Beispiel 7 verwendeten speziellen
Versuche müssen,
obwohl sie nützlich
sind, natürlich
nicht verwendet werden. Fachleute können leicht andere Versuche
entwickeln oder aufgreifen, die eine vergleichbare Information bereitstellen
können.
-
Sobald eine Mutantenkinase hergestellt
wurde, die ein gegebenes orthogonales Substratanalog annimmt oder
die durch einen gegebenen Inhibitor inhibiert wird, kann sie unter
Verwendung von klassischer kinetischer Enzymanalyse charakterisiert
werden, wie in Beispielen 5 und 6 dargestellt. Wie in Beispiel 8
gezeigt, kann man auch den Grad untersuchen, in dem die Mutante
das Analogon verwenden oder durch dieses inhibiert werden kann,
und ob das Analogon ein "toter" (d.h. vollständig unwirksamer)
Inhibitor für
das Enzym vom Wildtyp ist. Die in den Beispielen verwendeten Verfahren
sind natürlich
nicht die einzigen Weisen, in denen diese Untersuchungen durchgeführt werden
können,
und Fachleute können
leicht alternative Methoden entwerfen.
-
Wie in Beispiel 10 dargestellt, ist
es nicht erforderlich, mehrere Aminosäuresubstitutionen vorzunehmen,
um eine Mutante bereitzustellen, die durch einen Inhibitor der vorliegenden
Erfindung inhibiert wird. Es kann nur erforderlich sein, eine einzige
Aminosäureänderung
durchzuführen,
wie es bei den Mutanten GST-XD4 (I338A) und GST-XD4 (I338G) der
Fall ist.
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X. Versuch zum Identifizieren
von Kinasesubstraten
-
Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung ist folgendermaßen.
Zuerst wird der orthogonale Inhibitor zu zwei Proben der interessierenden
Zelle gegeben, die entweder ein hinzugefügtes Gen für die konstruierte Kinase exprimieren
oder die normale Kopie der interessierenden Kinase exprimieren.
Der Inhibitor kann vor, nach oder während der Aktivierung einer
Signalisierungskaskade (wie z.B. permeabilisierte Zellen, Zellextrakte
oder Zellen, die für
diese natürlich
permeabel sind) zugegeben werden. Dann wird ein Verfahren, das den
Nachweis aller phosphorylierten Proteine in einer Zelle oder Zellfraktion
ermöglicht,
z.B. unter Verwendung von radioaktivem Phosphor [γ-32P]ATP oder unter Verwendung von monoklonalen
Antikörper,
die für phosphorylierte
Aminosäuren
spezifisch sind, verwendet, um das Ergebnis der spezifischen Inhibierung
der interessierenden Kinase aufzudecken. In den Zellen, die die
normale Kopie der interessierenden Kinase exprimieren, werden die
Proteinsubstrate der nativen Kinase selbst in Gegenwart des Inhibitors
markiert, wohingegen die Proteinsubstrate der konstruierten Kinase
zumindest in einem geringeren Grad markiert werden; vorzugsweise
werden die Proteinsubstrate der konstruierten Kinase im wesentlichen
nicht markiert und am meisten bevorzugt werden sie überhaupt
nicht markiert.
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Es ist auch bevorzugt, wenn die Kinase
vom Wildtyp entsprechend der Mutante aus den Zellen entfernt wurde,
z.B. durch "Zerstörung" des (der) zellulären Gens
(Gene) für
diese. Wenn die markierten Proteine eines solchen Versuchs parallel
mit Kontrollproben, die Kinase vom Wildtyp, aber nicht die Mutantenkinase
enthalten, untersucht werden, werden bestimmte Bänder in der Intensität in der
mit Mutante behandelten Probe relativ zur Kontrolle vermindert.
Vorzugsweise ist die Differenz der Intensität hoch; bevorzugter sind Bänder vorhanden,
die in den Mutante enthaltenden Proben, die mit dem Inhibitor behandelt
wurden, fehlen. Dies würde darauf
hindeuten, daß die
Wildtypform dieser Kinase jene anders markierten Proteine phosphoryliert;
wenn die Kinase inhibiert wird, werden diese Bänder nicht markiert.
-
Beispiel 10 stellt ein Beispiel eines
Verfahrens zur Verwendung einer Mutantenkinase der vorliegenden
Erfindung zusammen mit ihrem orthogonalen Substratanalogen oder
ihrem Inhibitor bereit, gegebenenfalls zum feststellen, welches
die intrazellulären
Proteinsubstrate für
diese Proteinkinase sind. Die Entwicklung eines solchen Tests war
das Hauptziel der Forschung, die zur vorliegenden Erfindung führte.
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Im allgemeinen würde das in Beispiel 10 und
in 8 beschriebene Verfahren
als allgemein anwendbar erscheinen; es gibt jedoch viele andere
mögliche
Methoden, die verwendet werden könnten,
sobald eine Mutante, die ein orthogonales Substratanalogon oder
einen Inhibitor annimmt, hergestellt wurde. Das natürliche Phosphatdonorsubstrat
wird zuerst so hergestellt, daß es
einen markierten Anteil am endständigen
Phosphat enthält,
beispielsweise durch Ersetzen des Phosphats mit [γ-32P] Phosphat. Dieses Substrat wird dann zusammen
mit dem Analogen oder Inhibitor zu einer Probe von lysierten Zellen, Zellextrakten,
permeabilisierten Zellen oder Zellen, die für das orthogonale Nukleotidtriphosphatsubstratanalogon
oder für
den Inhibitor natürlich
permeabel sind und die die Mutantenkinase exprimieren, oder zu denen
die Mutantenkinase exogen zugegeben wurde (z.B. durch Mikroinjektion),
zugegeben. Nach Inkubation unter Bedingungen, die ermöglichen, daß die Mutantenkinase
inhibiert wird, und/oder zum Phosphorylieren ihrer Proteinsubstrate
in dem Ausmaß, daß sie nicht
inhibiert wird, werden die markierten Produkte dann extrahiert und
im Vergleich zu jenen, die durch eine Kontrollprobe erzeugt werden,
die im wesentlichen in derselben Weise behandelt wurde, jedoch ohne
Zugabe des Analogen bzw. Inhibitors, analysiert. Verfahren für den Nachweis
von markierten Proteinen sind gut bekannt und umfassen sowohl quantitative
als auch qualitative Verfahren. außerdem können alle Verfahren zum Charakterisieren
und Identifizieren von Proteinen verwendet werden, um mit Spezifität festzustellen,
welches die Proteinsubstrate sind und welche ihre Funktionen sind.
Schließlich
sollte es möglich
sein, ein Verständnis
dessen zu entwickeln, auf welche Proteinsubstrate jede der verschiedenen
Proteinkinasen einwirkt, und in großem Detail die Mysterien der
zellulären
Signalumsetzung aufzudecken.
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Sobald ein oder mehrere zelluläre Proteinsubstrate
identifiziert wurden, können ähnliche
Versuche verwendet werden, um Arzneimittel oder andere Verbindungen
zu identifizieren, die die Aktivität einer gegebenen Proteinkinase
an einem oder mehreren Substraten modulieren können. Man könnte beispielsweise kleine Mengen
an Lösungen
einer Vielzahl von solchen Verbindungen zu Testproben zugeben, die
zellenfreien Extrakt, Mutantenkinase zusammen mit einem markierten
orthogonalen Substratanalogen und/oder Inhibitor enthalten. Die
markierten Proteine können
dann z.B. durch Gelelektrophorese, gefolgt von Autoradiographie, identifiziert
werden und mit einer doppelten Testprobe verglichen werden, die
in derselben Weise behandelt wurde, aber zu der kein Arzneimittel
oder eine andere Verbindung zugegeben wurde.
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Wenn ein Protein in einer Probe mit
einer zugegebenen Verbindung plus Substratanalogem und/oder Inhibitor
nicht markiert wird, welches in einer Probe, die mit dem Analogen
und/oder dem Inhibitor behandelt ist, markiert wird, deutet dies
darauf hin, daß die
zugegebene Verbindung die Kinase zum Phosphorylieren eines Proteins
veranlaßt
hat, auf das sie bei Abwesenheit der Verbindung nicht wirkt, d.h.
die Verbindung moduliert die Aktivität der Kinase für dieses
Protein herauf. Wenn ein markiertes Protein in einer Testprobe erscheint, zu
der die Verbindung oder das Arzneimittel zugegeben wurde, aber nicht
in einer Testprobe erscheint, zu der die Verbindung oder das Arzneimittel
nicht zugegeben wurde, deutet dies alternativ darauf hin, daß die zugegebene
Verbindung verhindert hat, daß die
Kinase ein Protein phosphoryliert, auf das sie bei Abwesenheit der Verbindung
nicht wirkt, d.h. die Verbindung moduliert die Aktivität der Kinase
für dieses
Proteinsubstrat herab.
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Wenn quantitative Messungen für jedes
markierte Protein durchgeführt
werden, z.B. durch Abtasten von Autoradiogrammen und Integrieren
der Daten, kann ein subtilerer Effekt auf die Kinaseaktivität nachgewiesen
werden. Es kann beispielsweise festgestellt werden, daß ein Protein
in Gegenwart oder Abwesenheit einer gegebenen Verbindung vollständiger oder
weniger vollständig
phosphoryliert wird (d.h. weniger drastisch moduliert wurde). Es
kann auch erwartet werden, daß einige
Verbindungen die Kinaseaktivität
für einige
Proteine heraufmodulieren und die Aktivität für andere gleichzeitig herabmodulieren.
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XI. Verwendung beim Selektieren
auf Arzneimittelentwurfs-Zielkinase
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Wie vorstehend erwähnt, ist
es, da die Kinase bei verschiedenen Krankheiten eine Schlüsselrolle spielt,
von großem
Interesse, Inhibitoren zu entwickeln, die eine einzelne Kinase vom
Wildtyp oder eine Gruppe von Kinasen vom Wildtyp spezifisch inhibieren
können.
Durch Herabmodulieren der Aktivität dieser an der Krankheit beteiligten
Kinase sollte es möglich
sein, die Krankheitssymptome zu verringern oder sogar die Krankheit
zu heilen. Die große
Schwierigkeit, die bei der Herstellung solcher Inhibitoren von Kinase
vom Wildtyp erfahren wurde, wie kurz vorstehend beschrieben, begrenzt
jedoch das Potential dieser Methode. Die Hauptschwierigkeit ist
das Auffinden von Inhibitoren, die spezifisch sind und nicht eine
andere Kinase als das beabsichtigte Ziel inhibieren. Die Gründe für eine solche
Nicht-Spezifität
sind (i) die Nukleotidtriphosphat-Bindungsstellen von Kinase sind
in der Evolution sehr konserviert, und (ii) viele Kinasen sind "degeneriert", das heißt sie weisen
ausreichend ähnliche
Aktivitäten
und Spezifitäten
auf, daß sie
eine andere Kinase ersetzen können,
die aufgrund von Genzerstörung
oder aus einem anderen Grund nicht vorhanden ist oder in der Konzentration
in den Zellen vermindert ist. Das Problem der Bindungsstellenähnlichkeiten
kann in vielen Fällen
beseitigt werden, z.B. durch sorgfältige rationale Inhibitorkonstruktion
oder durch Auswahl von Inhibitoren aus kombinatorischen Bibliotheken
auf der Basis der Spezifität.
Anstrengungen dafür
mit einer Kinase, die wahrhaft mit einer anderen Kinase degeneriert
ist, sind jedoch wahrscheinlich unfruchtbar, entweder werden alle der
co-degenerierten Kinasen auch durch die besten Kandidatenverbindungen
inhibiert oder, selbst wenn das Ziel inhibiert wird, ist es unmöglich mitzuteilen,
da eine degenerierte Kinase die Aktivität der inhibierten "übernimmt".
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Aufgrund dessen besteht ein Bedarf
für eine
Weise zum Selektieren von Kinasen, um festzustellen, welche Kinasen
vom Wildtyp degeneriert sind, und folglich schlechte Kandidaten
für die
spezifische Inhibierung sind, und welche nicht degeneriert sind
und daher bevorzugte Kandidaten für die spezifische Inhibierung sind.
Die vorliegende Erfindung stellt ein solches Verfahren bereit. Die
vorliegende Erfindung stellt ein Mittel zum Erzeugen eines spezifischen,
eindeutigen Kinaseinhibitors für
irgendeine interessierende Kinase bereit durch Herstellen einer
Mutante der Kinase, die spezifisch dazu ausgelegt ist, durch ausgewählte Kandidateninhibitoren
inhibiert zu werden, und dann Untersuchen der Wirkungen dieser Inhibierung.
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Ein weiteres bevorzugtes Verfahren
einer solchen Selektierung bestünde
darin, Tiermodelle für
die interessierende Krankheit zu erzeugen und dann das Gen vom Wildtyp
zu "zerstören" und dann durch Gentechnik
in das Genom ein Gen einzufügen,
das eine Mutantenkinase der vorliegenden Erfindung codiert, "Einschalten". Dann kann ein Inhibitor
der vorliegenden Erfindung, vorzugsweise einer, von dem in vitro
gezeigt wurde, daß er
die Mutante inhibiert, verwendet werden, um die Mutantenkinase herabzuregulieren.
Wenn die Herabregulierung zu einer Senkung der Symptome oder Morbidität der Krankheit
im Modelltier führt oder
die Krankheit beseitigt, dann ist diese Kinase ein bevorzugter Kandidat
für die
Entwicklung eines spezifischen Inhibitors der Wildtypform.
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XII. Gentherapieanwendungen
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Die Mutantenkinase und Inhibitoren
der vorliegenden Erfindung können
auch direkt verwendet werden, um Krankheiten in Menschen und Tieren
zu behandeln. Genau wie vorher für
die Tiermodellsysteme beschrieben, könnte die Gensubstitution verwendet
an Patienten mit Krankheiten, die durch diese Kinase vermittelt
werden, verwendet werden. Der Wildtyp für eine oder mehrere solche
Kinasen vom Wildtyp würde
zerstört werden,
z.B. durch "Zerstörungs"-Verfahren, die auf
dem Fachgebiet bekannt sind, und dann würden spezifisch inhibierbare
Mutanten dieser einen oder mehreren Kinasen zum Genom des Tiers
zugegeben werden, z.B. durch "Einschalten" oder Gentherapieverfahren,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind. Dann könnte der Inhibitor als Arzneimittel
verwendet werden, um diese eine oder mehrere Mutantenkinasen herabzumodulieren,
so daß die
Krankheit zumindest in einem gewissen Grad verbessert wird, aber
der Grad der Aktivität
jeder Kinase, die als für
die normale Zellfunktion erforderlich festgestellt werden kann,
könnte
beibehalten werden. Die Kinase könnte
natürlich
auch durch starke Inhibierung im wesentlichen "ausgeschaltet" werden, wenn sich dies als therapeutisch
wirksam erweisen würde.
Wenn festgestellt wird, daß die
Krankheit durch eine Periode der Herabregulierung stark verbessert
oder ausgeschaltet wird, dann könnte
die Verabreichung des Inhibitors unterbrochen werden und die Krankheit
könnte
durchaus nicht zurückkehren
oder sich verschlimmern. Wenn nicht, dann könnte die Inhibierung auf Langzeit-
oder auch permanenter Basis unterbrochen werden und die Mutanten
könnten
zur Funktion an der Stelle der Kinase vom Wildtyp für den Rest
des Lebens dieses Patienten belassen werden. Da die spezifischen
Inhibitoren der vorliegenden Erfindung in der Umgebung nicht vorhanden
sind, sollte sich die Mutantenkinase genau wie der Wildtyp verhalten
(außer
in dem Umfang, wie die Konstruktion ihre Aktivität oder Kinetik verändert haben
kann). Und wenn die Krankheit in der Zukunft wieder auftreten oder
ausbrechen sollte, könnte
der Patient wieder mit dem Inhibitor behandelt werden, ohne den
Bedarf, den Genaustausch zu wiederholen.
-
XIII. Entwicklung eines
modularen Schalters für
inhibitorempfindliche Allele irgendeiner Proteinkinase
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Die vorliegende Erfindung stellt
eine allgemeine Methode zum Sensibilisieren von Proteinkinasen für zellenpermeable
Moleküle
bereit, die keine Proteinkinasen vom Wildtyp inhibieren. Unter Verwendung
eines chemischen Schalters zum Entwerten einer eindeutigen Schnittstelle
eines Proteins/kleinen Moleküls
wurden Proteinkinasen mit eindeutiger Empfindlichkeit gegen zellenpermeable
Inhibitoren konstruiert. Sieben Proteinkinasen aus fünf verschiedenen
Familien wurden in einer halbzufälligen
Weise ausgewählt.
Die Inhibitoren wurden für
jede Kinase identifiziert. Es wird demonstriert, daß diese
Methode selbst für
Proteinkinasen erfolgreich sein kann, die durch den gewählten "Leit"-Inhibitor nicht
potent inhibiert werden. Es wurde gezeigt, daß divergente Gerüste verwendet
werden können,
um sehr unterschiedliche Analoge zu erzeugen, die für dasselbe
Ziel spezifisch sind. Außerdem
wurde eine spezifische Inhibierung in vivo einer Zielkinase ohne
den Bedarf, eine Selektion in vitro auszuführen, gezeigt. Die Daten deuten
darauf hin, daß eine
Mehrheit von Proteinkinasen für
diese spezifische Zielinhibierungsstrategie zugänglich sind. Für Organismen,
die leicht einer homologen Rekombination unterzogen werden (wie
z.B. Saccharomyces cerevisiae, Dictyostelium discoideum, DT40 Hühner-B-Zellen
und Embryostammzellen), eröffnet
diese Methode die Möglichkeit
für schnelles
Erzeugen von konditionellen Allelstämmen für jede Proteinkinase in dem
Genom, selbst jene ohne sichtbare Nullphänotypen. Eine Bibliothek von
solchen Stämmen
würde einen
signifikanten Schritt vorwärts
bei der Realisierung der pharmakogenomischen Vision der Identifikation
von kleinen Molekülliganden
für jedes
Genprodukt in der Zelle darstellen.
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XIV. Cdc28-Mutantenkinase,
empfindlich gegen zellpermeablen chemischen Inhibitor
-
Die cyclinabhängigen Proteinkinasen (Cdks)
steuern und koordinieren die Ereignisse des eukaryotischen Zellteilungszyklus
(112). In der Sproßhefe Saccharomyces
cerevisiae wird der Zellzyklus durch Cdc28(Cdkl) reguliert (in (113) überprüft), deren
Funktion hauptsächlich
durch die Analyse von temperaturempfindlichen (ts) Mutantenallelen
untersucht wurde (114). Bei 37°C
halten die meisten dieser Mutanten in G1 an, was darauf hindeutet,
daß der
Fortschritt durch START für
die Inhibierung der Cdc28-Aktivität eindeutig empfindlich ist.
Interessanterweise hat die Analyse von ts-Mutanten keinen klaren
Beweis geliefert, daß Cdc28 beim
G2/M-Übergang
eine Rolle spielt, trotz des reichlichen Beweises, daß Cdk1 für den mitotischen
Eintritt in andere Eukaryoten erforderlich ist (115–117).
-
Temperaturempfindliche Mutanten sind
leistungsstarke Werkzeuge bei der Analyse der Genfunktion, aber
die Analyse von ts-Phänotypen
kann manchmal durch die Effekte eines Wärmeschocks kompliziert sein. Außerdem ist
der Mechanismus der ts-Proteininaktivierung selten in molekularem
Detail verstanden. Die Kinaseaktivität von Cdc28 wird beispielsweise
in bestimmten cdc28-ts-Mutanten
bei hoher Temperatur gesenkt (118), aber es ist nicht klar, ob der
Zellzyklusstop an einer Wirkung auf die katalytische Funktion des
Enzyms oder an Defekten der Proteinfaltung, Stabilität oder Wechselwirkungen
mit anderen Proteinen liegt.
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Die chemische Genetik stellt eine
alternative Methode für
die Erzeugung von konditionellen Defekten in der Genfunktion bereit
(119–121).
Bei dieser Methode wird die Funktion eines vorher identifizierten
Genprodukts durch die Verwendung eines hochspezifischen chemischen
Inhibitors bestimmt, der durch rationale Konstruktion oder Selektion
von chemischen Bibliotheken identifiziert wird. Leider hatte diese
Methode bei der Untersuchung von Proteinkinasen nur begrenzten Erfolg,
deren stark konservierte aktive Stellen es schwierig machen, mutantenspezifische
Inhibitoren zu identifizieren (121, 122).
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Eine sehr spezifische chemische genetische
Methode, die den Entwurf einer mutierten Zielkinase beinhaltet,
die für
einen zellenpermeablen chemischen Inhibitor eindeutig empfindlich
ist, wurde entwickelt (123–125).
Auf der Basis der Mutation des entsprechenden Rests in der Src-Familie
von Kinasen (126), wurde Phenylalanin 88 in Cdc28 gegen ein Glycin
ausgetauscht, was zur Bildung einer neuen Tasche an der ATP-Bindungsstelle
führte.
Diese Mutantenkinase Cdc28-as1
(analog-spezifisch 1) wurde als empfindlich gegen 4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(1'-naphthylmethyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(1-NM-PP1), ein Analogon des Kinaseinhibitors PP1, der eine Modifikation
trägt,
die die konstruierte Tasche an der ATP-Bindungsstelle belegen sollte, vorhergesagt.
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Diese Erfindung demonstriert, daß ein allelspezifischer
chemischer Inhibitor verwendet werden kann, um die Cdc28-Aktivität in vivo
zu untersuchen. Bei niedrigen Konzentrationen von 1-NM-PP1 verzögern sich cdc28-as1-Stämme in G2/M
oder stoppen dort mit hyperpolarisierten Sprossen. Dieser Phänotyp ist ähnlich zu
dem in Zellen beobachteten, denen die mitotischen Cycline Clbl-4
fehlen (139). Der Phänotyp
in cdc28-asl-Zellen liegt an einer Verringerung der Cdc28-Aktivität unter
eine gewisse Schwelle, die für
den mitotischen Eintritt und für
den Schalter vom apikalen zum isotropen Sprossenwachstum erforderlich
ist. Scheinbar ist die Aktivität
von G1/S-Cyclin-Cdk-Komplexen in diesen Zellen noch ausreichend,
um das Sprossen und die DNA-Replikation auszulösen. Nur bei höheren Konzentrationen
an Inhibitor ist die Aktivität
dieser Komplexe unter die Schwelle verringert, die für den Durchgang
durch START erforderlich ist. Diese Daten sind im allgemeinen mit
der Vorstellung konsistent, daß verschiedene
Zellzyklusereignisse durch spezifische Schwellenpegel der CDK-Aktivität ausgelöst werden
und daß spätere Ereignisse
höhere
Mengen an Aktivität
erfordern (140). Die Unterschiede in der Substratspezifität von verschiedenen
Cyclinen tragen jedoch auch zur Ordnung der Zellzyklusereignisse
bei (141–143).
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Der Beweis, daß der G2/M-Fortschritt gegen
die Cdc28-Inhibierung am empfindlichsten ist, scheint vorherigen
Ergebnisse mit temperaturempfindlichen cdc28-Mutanten zu widersprechen,
von denen die meisten als ungesprossene Zellen in G1 verharren.
Vielleicht wird der G1-Stop bei hoher Temperatur durch Unterschiede
der Temperaturempfindlichkeit von verschiedenen Formen von Cdc28
erklärt.
Ein G1-Stop könnte
sich beispielsweise ergeben, wenn Cdc28-Clb-Komplexe in der S-Phase oder G2/M wärmebeständiger sind
als das monomere Cdc28, das in G1 vorherrscht. Die Verwendung der
allelspezifischen chemischen Inhibierung stellt ein leistungsstarkes
alternatives Verfahren bereit, das diese und weitere Probleme mit
temperaturempfindlichen Mutanten vermeidet.
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Die Struktur der ATP-Bindungsstelle
ist unter Proteinkinasen stark konserviert und daher sollte unsere Methode
auf die Analyse einer beliebigen Proteinkinase anwendbar sein (bisher
haben wir erfolgreich spezifische Inhibitoren von konstruiertem
Src, Fyn, Cdk2, CaMKIIα,
c-Abl, Fus3, Lck, p38 und Pho85 identifiziert (123–125, 144).
Dieses Verfahren stellt auch eine Methode für die Erzeugung von konditionellen
Allelen bereit, die schneller ist als herkömmliche Verfahren für die Isolation
von temperaturempfindlichen Allelen. Außerdem ermöglicht die Verfügbarkeit
einer neuen Klasse von konditionellen Allelen eine unkomplizierte Überdeckungsanalyse,
um Genprodukte in linearen Signalisierungswegen zu ordnen: reziproke
Verschiebungsversuche zwischen einem analog-spezifischen Allel und
irgendeinem anderen temperaturempfindlichen oder kälteempfindlichen
interessierenden Genprodukt können
nun durchgeführt
werden. Die Ergebnisse deuten auch darauf hin, daß die Stärke des
Mutantenallels durch Verändern
der Konzentration an Inhibitor gesteuert werden kann: folglich verhält sich
cdc28-as1 wie ein schwaches Allel bei mäßigen Inhibitorkonzentrationen
und ein virtuelles Nullallel bei hohen Konzentrationen. Die Anwendung
dieses Verfahrens auf andere Proteinkinasen sollte daher die Identifikation
von Genfunktionen mit verschiedenen Anforderungen für die katalytische
Aktivität
ermöglichen.
In Fällen,
in denen angenommen wird, daß eine
Proteinkinase sowohl kinaseabhängige
als auch -unabhängige
Funktionen aufweist (145), würde
die Verwendung eines analogen-spezifischen
Allels ebenso nur diejenigen Funktionen inhibieren, die eine Kinaseaktivität erfordern.
Schließlich
ermöglicht
dieselbe Kinasemutation, die das analoge-spezifische Allel erzeugt,
auch, daß die
Kinase radiomarkierte ATP-Analoge
verwendet, die modifiziert sind, um die konstruierte ATP-Bindungsstelle
zu ergänzen
(126, 146). Die Zugabe dieser ATP-Analoge und der Mutantenkinase
zu Zellysaten sollte zur Markierung und Identifikation von direkten
Kinasezielen führen.
Diese Methode kann auch verwendet werden, um spezifische Cdc28-Substrate zu identifizieren.
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XV. Zellinien
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Wie anderswo hierin erläutert, können die
konstruierten Expressionsvektoren, die die Nukleinsäure enthalten,
die das Mutantenenzym codieren, verwendet werden, um eine geeignete
Wirtszelle zu transformieren. Eine Anzahl von Säugerzellinien sind auf dem
Fachgebiet bekannt und umfassen immortalisierte Zellinien, die von
der American Type Culture Collection (ATCC) erhältlich sind, wie z.B., jedoch
nicht begrenzt auf Eizellen vom chinesischen Hamster (CHO), HeLa-Zellen,
Babyhamster-Nieren- (BHK) Zellen, Affennierenzellen (COS), menschliche
hepatozelluläre
Krebszellen (z.B. Hep G2), Madin-Darby-Rindernieren- ("MDBK") Zellen NIH/3T3,
293-Zellen (ATCC #CRL 1573), COS-7, 293, BHK, CHO, TM4, CV1, VERO-76,
HELA, MDCK, BRL 3A, W138, Hep G2, MMT 060562, TRI-Zellen sowie andere.
Ein gut bekanntes Beispiel einer Avian-Zellinie ist die Hühner-B-Zellinie "DT-40". Beispiele von Vektoren,
die zum Transformieren solcher Zellinien nützlich sind, umfassen, sind
jedoch nicht begrenzt auf retrovirale Vektoren, Impfstoffvirusvektoren,
Adenovirusvektoren, Herpesvirusvektor, Fowlpox-Virusvektor, Bakterienexpressionsvektoren,
Plasmide wie z.B. pcDNA3 (Invitrogen, San Diego, Kalif.) oder die
Baculovirus-Transfervektoren.
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Insektenzellen zur Verwendung mit
Baculovirusexpressionsvektoren umfassen unter anderem Aedes aegypti,
Autographa californica, Bombyx mori, Drosophila melanogaster, Spodoptera
frugiperda und Trichoplusia ni.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel
werden Gene der Erfindung stromabwärts eines konstitutiven oder
induzierbaren C. elegans Promotors geklont, wie z.B. das Wärmeschock-Promotorelement
in einem Expressionsvektor wie z.B. pPD69.78 hsp 16.2 oder pPD69.3
hsp 16–41,
die Vektoren der öffentlichen
Domäne zum
Erzeugen von transgenen C. elegans Linien, in denen das interessierende
Gen unter der Steuerung eines induzierbaren Wärmeschock-Promotorelements
steht, sind. Transgenes C. elegans kann dann durch Mikroinjektion
von Eizellen erhalten werden.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel
können
Drosophila-Zellen mit üblicherweise
erhältlichen
Vektoren transfiziert werden (156, 157).
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Streptococcus spp. und andere niedrigere
eukaryotische Zellen finden bei den vorliegenden Expressionskonstrukten
Anwendung. Hefewirte, die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind,
umfassen unter anderem Saccharomyces cerevisiae, Candida albicans,
Candida maltosa, Nasenula polymorpha, Kluyveromyces fragilis, Kluyveromyces
lactis, Pichia guillerimondii, Pichia pastoris, Schizosaccharomyces
pombe und Yarrowia lipolytica.
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Die folgenden Beispiele werden bereitgestellt,
um die vorliegende Erfindung zu beschreiben und zu erläutern. An
sich sollten sie nicht als Begrenzung des Schutzbereichs der Erfindung
aufgefaßt
werden. Fachleute werden erkennen, daß viele anderen Ausführungsbeispiele
innerhalb den Schutzbereich der Erfindung fallen, wie vorstehend
und in den Ansprüchen
beschrieben ist.
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VERSUCHSDETAILABSCHNITT
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BEISPIEL 1
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Synthese von ATP-Analogen: Zwölf verschiedene
orthogonale ATP-Analoge wurden synthetisiert.
2 ist eine schematische Darstellung
ihrer Struktur. Die Figur zeigt Adenosintriphosphat (ATP) mit einem an
die 6-Position gebundenen "X"; und in dem Kasten
unten sind schematische Darstellungen für die zwölf Seitenketten vorgesehen,
die die Stelle von "X" in jedem der in
den Beispielen beschriebenen orthogonalen ATP-Analoge einnehmen
(die immer mit den Ziffern 1–12
bezeichnet werden). Diese Analoge sind:
1-N6(Methoxy)ATP | 7-N6-(Pyrolidino)ATP |
2-N6(Ethoxy)ATP | 8-N6(Cyclopenty)ATP |
3-N6(Acetyl)ATP | 9-N6(Cyclopentyloxy)ATP |
4-N6(i-Propoxy)ATP | 10-N6-(Pipperidino)ATP |
5-N6(Benzyl)ATP | 11-N6-(Cyclohexyl)ATP |
6-N6-(Benzyloxy)ATP | 12-N6-(Cyclohexyloxy)ATP |
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Analoge 1, 2, 4, 6, 9 und 12 wurden über Dimroth-Umordnung
der entsprechenden N
1-Alkoxyadeninderivate in vier Schritten,
ausgehend von Adenosin, gemäß dem Verfahren
von Fujii et al. (43) synthetisiert. Das Analogon 5 wurde ähnlich über Dimroth-Umordnung
von N
1-Benzyladenosin
synthetisiert (44). Das Analogon 3 wurde über in situ Schutz der Adenosinhydroxylgruppen
als Trimethylsilylether und anschließende Behandlung mit Acetylchlorid
gemäß McLaughlin
et al. hergestellt (45). Die Analoge 7, 8, 10 & 11 wurden über Behandlung von 6-Chlorpurinribosid
(Aldrich) mit Pyrrolidin, Cyclopentylamin, Piperidin bzw. Cyclohexylamin synthetisiert
(46).
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Die Triphosphatsynthese wurde gemäß dem Verfahren
von Ludwig (47) ausgeführt,
mit der Ausnahme der Herstellung von Pyrophosphat. Folglich wurde
Bis-tri-N-butylammoniumpyrophosphat durch Vermischen von 1 Äquivalent
Pyrophosphorsäure
mit 2 Äquivalenten
Tributylamin in einem (1:1) Wasser:Ethanol-Gemisch, bis eine homogene
Lösung
erhalten wurde, hergestellt. Das Lösungsmittel wurde unter Vakuum
zur Trockne entfernt und das Pyrophosphat wurde über P2O5 über
Nacht gelagert. Alle nicht-radioaktiven Nukleotide wurden durch 1H-NMR, Massenspektralanalyse und HPLC mit
starkem Anionenaustausch (SAX) (Rainin #83-EO3-ETI) charakterisiert.
-
[γ-32P] N
6-(Cyclopentyl)ATP wurde gemäß dem Verfahren
von Hecht und Kozarich synthetisiert (48). Das radiomarkierte Analogon
wurde durch DEAE (A-25) Sephadex (Pharmacia) Säulenchromatographie gereinigt
und das Triphosphat wurde durch Coinjektion des radiomarkierten
Materials mit einer authentischen Probe von N
6-(Cyclopentyl)ATP
an einer SAX-Anionenaustausch-HPLC-Säule (Rainin) identifiziert
(linearer Gradient von 5–750
mM Ammoniumphosphat pH 3,9 in 10 min. bei 0,5 ml/min). Die chemische
Ausbeute der Reaktion variierte von 70% bis 80%.
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BEISPIEL 2
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Selektion von Nukleotidanalogen:
Um Verbindungen zu identifizieren, die nicht als Substrate durch
irgendeine existierende zelluläre
Kinase angenommen werden würden
(53), wurde ein Feld von synthetischen A*TP- Analogen in einem Mäuselymphozytenlysat
(CF), das reich an Proteintyrosinkinase war, selektiert (13). Die
Versuche wurden unter Verwendung von Milzzellen 8–30 Wochen
alte männliche
und weibliche C57/B6-Mäusen
von der Princeton University Animal Facility) durchgeführt, die
in RPMI-1640-Medium, das 5% Rinderkalbsserum (BCS), 1% Hepes und
DNAsel (1 μg/ml)
enthielt, isoliert wurden. Rote Zellen wurden bei 4°C durch Behandlung
mit 17 mM Trisammoniumchlorid, pH 7,2, lysiert. Die Zellen wurden
hypotonisch auf Eis für
10 min. in 1 mM Hepes, pH 7,4, 5 mM MgCl2,
Leupeptin (10 μg/ml),
Aprotinin (10 μg/ml)
und 100 μM
PMSF gemäß dem Verfahren
von Fukazawa et al. lysiert (51). Nach Verwirbelung und Zentrifugierung
bei 500×g
wurde der Überstand
gesammelt. Die Zellen wurden bei 4°C für 20 min. gelagert. Um den
basalen Proteinphosphorylierungspegel zu dämpfen, wonach der Puffer auf
20 mM Hepes, pH 7,4, 10 mM MgCl2 und 1 mM
NaF eingestellt wurde. Natriumvanadat (100 μM) wurde dann zugegeben, um
die Aktivität
von Phosphotyrosinphosphatasen zu inhibieren.
-
Jedes Nukleotidtriphosphat wurde
zu einer Endkonzentration von 100 μM zu 5 × 106 Zelläquivalenten zugegeben
und bei 37°C
für 5 min.
inkubiert, wonach 4X Laemmli-Gelbeladungspuffer zu dem Zellysat
zugegeben wurde, um die Reaktion zu löschen. Proteine wurden durch
12,5% SDS-PAGE getrennt und zu Protran BA85 (Schleicher-Schuell) überführt. Das
Blot wurde mit dem monoklonalen Anti-Phosphotyrosin-Antikörper 4G10 (Upstate Biotechnology)
geprüft
und der gebundene Antikörper
wurde über
verstärkte
Chemilumineszenz (Kat. 34080, Pierce) nach der Behandlung mit HRP-gekoppeltem
Ziegen-Antimaus-Antikörper
(VWR Kat. 7101332) gemäß den Anweisungen
des Herstellers nachgewiesen.
-
Die Ergebnisse sind in 3 gezeigt, die ein Anti-Phosphotyrosinprotein-Immunoblot ist, das
das Niveau der Proteintyrosinphosphorylierung nach der Behandlung
eines Mäuse-Lymphozytenzellysats
(CF) mit 100 μM
ATP oder A*TPs (1–12)
zeigt. Das verwendete Zellysat umfaßt die Proteintyrosinkinase
Src, Fyn, Lck, Lyn, Yes, Fgr, Hck, Zap, Syk, Btk, Blk und andere
Proteintyrosinkinase, die in B- und T-Lymphozyten, Makrophagen und
Follikeldendritzellen vorliegt (13). Molekulargrößenstandards (in Kilodalton)
sind angegeben. Die A*TPs, die die kleinsten N
6-Substituenten
enthielten, 1 (Methoxy), 2 (Ethoxy) und 3 (Acetyl), zeigten eine
gewisse Fähigkeit,
als zelluläre
Proteintyrosinkinase-Substrate zu dienen (3, Bahnen 3–5). Die A*TPs mit sterisch
fordernden N
6-Substituenten, 4
(1-Propoxy), 5 (Benzyl) und 6 (Benzyloxy) und alle Analoge, die
zyklische aliphatische Substituenten enthalten (7–12), zeigten
wenig oder keine Proteinphosphorylierung (3, Bahnen 6–8, 11–16).
-
Zum Testen auf mögliche Metathese von orthogonalen
A*TPs (7–12)
mit zellulärem
ADP, um A*DP und ATP zu ergeben, wurde 1 mM ADP zu Zellysatkinasereaktionen
identisch zu den in 3 gezeigten
zugegeben; das Muster von Phosphoproteinen war dasselbe, was darauf
hindeutete, daß keine
signifikante Metathese von A*TP in einem vollständigen Zellysatsystem auftritt.
-
Auf der Basis dieser Ergebnisse scheint
es, daß Analoge
(7–12) "tote Substrate" für Proteintyrosinkinase
vom Wildtyp sind, d.h. die Substrate vom Wildtyp diese im wesentlichen
nicht oder überhaupt
nicht als Phosphatdonorsubstrat annehmen. Diese Analoge wurden folglich
als bevorzugteste Ziele für
die Neukonstruktion der Nukleotidbindungsstelle von v-Src gewählt.
-
BEISPIEL 3
-
Konstruktion der Mutante v-Src: Keine
Kristallstrukturen von irgendeiner Proteintyrosinkinase in einer aktiven
Konformation wurden bis jetzt gelöst, obwohl verschiedene Strukturen
von inaktiver Kinase gelöst
wurden (54, 55). Zwei Kristallstrukturen von katalytisch aktiver
ser/thr-Kinase wurden jedoch gelöst
(56, 57). Es besteht ein hoher Grad an funktionaler Homologie zwischen
den katalytischen Domänen
der ser/thr- und der Proteintyrosinkinase, wie durch Affinitätsmarkierung
des identischen katalytisch aktiven Lysinrests in beiden Kinasefamilien
(K72 in cAMP-abhängiger
Kinase (PKA), K295 in v-Src) (58, 58). Die Untersuchung der PKA (56)
und cyclinabhängigen
Kinase-2 (CDK2)-CyclinA (57) Kristallstrukturen deckten zwei Aminosäureseitenketten
innerhalb einer Kugel von 4 Å der N
6-Aminogruppe
von gebundenem ATP auf: V104/M120 (PKA) und V64/F80 (CDK2) (60).
-
4 zeigt
eine Nahansicht der ATP-Bindungsstelle in cAMP-abhängiger Proteinkinase
(PKA), die an ATP gebunden ist. Diese Reste innerhalb einer Kugel
von 4 Å des N
6-Amins
von ATP (Val104, Met120 und Glu121) und der katalytisch wesentliche
Lysinrest (Lys72) sind in Kugel- und Stabdarstellung gezeigt. Der
Rest des Proteins ist im Bandformat dargestellt. Diese Figur wurde
durch Zuführen
der Ausgabe des Molskripts in das Raster3D-Wiedergabeprogramms erzeugt
(68, 69). Man beachte, daß in
dem Modell die Seitenkette von Glu121 von dem Adeninring-Bindungsbereich
wegweist und daher Glu121 kein Kandidat zur Veränderung war.
-
Die Sequenzanordnung der ATP-Bindungsbereiche
von PKA (SEQ ID NR.: 1), CDK2 (SEQ ID NR.: 2) und v-Src (SEQ ID
NR.: 3) sind nachstehend gezeigt. Die fest dargestellten Reste entsprechen
den Aminosäuren
mit Seitenketten in einer Kugel von 5 Å der N
6-Aminogruppe
von kinasegebundenem ATP.
-
-
Auf der Basis der funktionalen Ähnlichkeit
zwischen der vorstehend beschriebenen Kinase wurden die Positionen
V323 und I338 in der katalytischen v-Src-Domäne mutiert, welche V104/M120
in PKA & V64/F80 in
CDK2 entsprechen. Durch Mutieren dieser Reste zu Alanin wurde gehofft,
eine zusätzliche "Tasche" an der Nukleotidbindungsstelle
von v-Src zu erzeugen, um die Bindung von einem der bevorzugten
orthogonalen A*TPs zu ermöglichen.
4–12).
-
BEISPIEL 4
-
Mutantensynthese, Expression und
Reinigung: Die Mutante (V323A, I338A) wurde wie nachstehend beschrieben
hergestellt. Sowohl die Wildtyp- als auch die Doppelalaninmutante
der katalytischen v-Src-Domäne
(das XD4-Fragment) wurden als Glutathion-S-Transferase (GST) Fusionsproteine
(GST-XD4) hergestellt (61, 62). Diese wurden in E. coli hergestellt,
der ein guter Expressionswirt ist, da ihm jegliche endogene Proteintyrosinkinase
fehlt, wie in dem folgenden Beispiel beschrieben. Das XD4-Fragment
von v-Src wurde verwendet, da es eine intakte katalytische SH1-Domäne enthält, aber
ihm die nicht-katalytischen regulatorischen SH3- und SH2-Domänen fehlen,
und eine höhere
spezifische Aktivität
aufweist als v-Src mit voller Länge.
-
Überlappungserweiterungs-PCR
wurde verwendet, um GST-XD4 (V323A, I338A) herzustellen (49). Pfu-Polymerase
(Stratagen) wurde in den PCR-Reaktionen gemäß dem Protokoll des Herstellers
verwendet. Sechs synthetische Oligonukleotide wurden verwendet:
SEQ
ID NR.: 4 (5'-TTTGGATCCATGGGGAGTAGCAAGAGCAAG)
SEQ
ID NR.: 5 (5'-TTTGAATTCCTACTCAGCGACCTCCAACAC)
SEQ
ID NR.: 6 (5'-TGAGAAGCTGGCTCAACTGTACGCAG)
SEQ
ID NR.: 7 (5'-CTGCGTACAGTTGAGCCAGCTTCTCA)
SEQ
ID NR.: 8 (5'-CTACATCGTCGCTGAGTACATGAG)
SEQ
ID NR.: 9 (5'-CTCATGTACTCAGCGACGATGTAG)
-
Der Primer SEQ ID Nr. 4 enthält eine
BamH1-Stelle und der Primer SEQ ID Nr. 5 enthält eine EcoR1-Stelle (kursiv
gezeigt). Die Primer SEQ I NR.: 6 und SEQ ID NR.: 7 enthalten die
Nukleotidsequenzänderungen,
um die V323A-Mutation einzuführen
(Nukleotide, die Mutationen codieren, sind fett dargestellt). Die Primer
SEQ ID NR. 8 und SEQ ID NR. 9 enthalten die fehlende I338A-Übereinstimmung.
-
Das XD4-Gen von Yep51-XD4-Plasmid
(ein Geschenk von B. Cochran bei Tufts Medical School) wurde mit
den Primern SEQ. ID NR. 4 und SEQ. ID. NR. 5 erweitert. Das PCR-Produkt
wurde mit BamH1 und EcoR1 abgebaut und in BamH1 und EcoR1-abgebautes
pGEX-KT ligiert und dann in den E. coli Stamm DH5a transformiert.
BOSC 23(6) und Virusteilchen wurden nach 2 Tagen geerntet, wie beschrieben
(6). NIH3T3-Zellen wurden wie beschrieben (7) mit diesen Virusteilchen
infiziert und stabile Transfektanten wurden in Puromycin enthaltenden
Medien ausgewählt,
wie beschrieben (5). Stabile Transfektanten wurden in Medien, die
Puromycin enthielten, gehalten, um keinen Verlust der Expression
von v-Src sicherzustellen.
-
Die Endergebnisse sind in 1 gezeigt, die ein Diagramm
ist, das die Domänenstruktur
von v-Src, einschließlich
der Src-Homologie 3, 2 und 1 (SH3, SH2 & SH1) Domänen zeigt, wobei die Domänengrenzen durch
die Aminosäurerestnummern
angegeben sind, die vorstehend in jeder Kastendomäne aufgelistet
sind. Die Domänenstruktur
von XD4 ist auch dargestellt, die eine Deletion der Reste 77–225 (Δ77–225) enthält. Domänenorganisationen
der Glutathion-S-Transferase (GST) Fusion mit XD4 (Numerierung von
v-Src) und des zweifelhaft mutierten GST-XD4 (die beide V323A, I338A
und I338G darstellen) sind auch schematisch dargestellt.
-
BEISPIEL 5
-
Testen der Mutante v-Src auf die
Fähigkeit,
orthogonale ATP-Analoge zu binden: Die Fähigkeit der N
6-substituierten
ATP-Analoge (1–12, 2), differentiell Wildtyp-
und Mutantenkinasephosphorylierung von RR-Src mit [γ-32P] ATP zu inhibieren, was ein Maß für ihre Fähigkeit,
an die jeweiligen ATP-Bindungsstellen zu binden, wurde bewertet.
Versuche wurden dreifach bei 37°C
in einem Endvolumen von 30 μl
gepuffertem bei pH 8,0, enthaltend 50 mM Tris, 10 mM MgCl2, 1,6 mM Glutathion, 1 mg/ml BSA, 1 mM RR-Src-Peptid
mit entweder GST-XD4
(100 nM) oder GST-XD4 (V323A, I338A) (100 nM) und 10 μM [γ-32P]ATP (1000 cpm/pmol) [Dupont NEN]. Kaltes
ATP oder ATP-Analoge (100 μM)
(1–12)
wurden vor der Zugabe der Kinase zugegeben. Nach 30 Minuten wurden
die Reaktionen durch Tüpfeln
von 25 μL
des Reaktionsvolumens auf p81-Phosphocellulosescheiben
(Whattman) gelöscht
und diese wurden in 250 ml 10% Essigsäure für > 30 Minuten eingetaucht, gefolgt von Waschen
und Szintillationszählung
gemäß Standardverfahren
(52).
-
Die Ergebnisse sind in 6 dargestellt. Die relative
Inhibierung von GST-XD4 ist durch volle Balken gezeigt und die relative
Inhibierung durch GST-XD4 (V323A, I338A) ist durch die diagonal
gefüllten
Balken dargestellt. Der Prozentsatz an Inhibierung (1-v1/v0) ist als Verhältnis von v1 (cpm
in Gegenwart von 100 μM
des angegebenen Triphosphats und 10 μM [γ-32P]
ATP (1000 cpm/pmol)/v0 (cpm in Gegenwart
von 10 μM
[γ-32P] ATP (1000 cpm/pmol) allein – Hintergrund-cpm
aufgrund von nicht-spezifischer 10 μM [γ-32P]
ATP-Bindung an die Phosphozellulosescheiben (< 0,1% an gesamten Eingangszählungen),
berichtet. Die Fehlerbalken stellen die SD dar, die aus vier separaten
Versuchen mit drei Wiederholungen bestimmt wurde.
-
Die Kinase vom Wildtyp GST-XD4 zeigt
eine schlechte Bindungsaffinität
für die
meisten ATP-Analoge (6,
volle Balken), wie aus dem Lymphozytenkinaseversuch erwartet (3). Im Gegensatz dazu zeigt
das doppelt mutierte GST-XD4 (V323A, I338A) ausgezeichnete Inhibierung
durch mehr sterisch fordernde N
6-substituierte ATP-Analoge (6, schattierte Balken). Am bedeutendsten
wird die Mutante GST-XD4 (V323A, I338A) an der Phosphorylierung
von RR-Src mit [γ-32P] ATP durch ATP-Analoge 5, 8, 9 und 11
fast so gut inhibiert wie die Kinase vom Wildtyp GST-XD4 an der
Phosphorylierung von RR-Src mit [γ-32P] ATP durch ihr natürliches Substrat-ATP inhibiert
wird. Es wurde bestätigt,
daß GST-XD4
(V323A, I338A) und das GST-v-Src (V323A,
I338A) mit voller Länge
dasselbe Inhibierungsmuster mit ATPs (1–12) zeigen.
-
Vier der neun "toten" Substrate, die bei der Selektion der
Kinasespezifität
vom Wildtyp identifiziert wurden (3),
binden gut an die Mutantenkinase. Diese hohe Erfolgsrate bei der
Identifikation von neuen Substraten für eine Mutanten-v-Src, die von Kinase
vom Wildtyp nicht angenommen werden, deutet darauf hin, daß ein Schlüsselmerkmal
der v-Src-Nukleotidbindungsstelle identifiziert wurde, nämlich die
Reste, die eine enge Anpassung um die N
6-Aminogruppe von ATP machen. Es ist erwähnenswert,
daß keine
Proteinkinase vom Wildtyp bekannt ist, die ein Alanin in der Position
entsprechend I338 in v-Src (Position 120 in PKA) enthält. Wenn
eine sterisch fordernde Aminosäureseitenkette
in dieser Position auch eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung
der Spezifität
einer anderen Kinase spielt, sollte es durchaus möglich sein,
sie zu konstruieren, um orthogonale Substrate anzunehmen, unter
Verwendung einer Methode, die zu der hier beschriebenen sehr ähnlich ist,
und eine solche konstruierte Kinase läge durchaus innerhalb des Schutzbereichs
der vorliegenden Erfindung.
-
BEISPIEL 6
-
Bestimmung der katalytischen Effizienz
der Mutante v-Src mit dem bevorzugtesten orthogonalen ATP-Analog:
Die Fähigkeit
von N
6-(Cyclopentyl)
ATP 8 als katalytisch kompetentes Substrat von sowohl GST-XD4 vom
Wildtyp als auch der GST-XD4 (V323A, I338A) Mutante über die
anderen drei ATP-Analoge 5, 9 und 11 zu dienen, da das Analogon
8 einen geringfügig
niedrigeren Pegel an Phosphorylierung mit der Kinase vom Wildtyp
zeigte, wurde getestet (3,
Bahn 12).
-
ATP und N
6-(Cyclopentyl) ATP abhängige RR-Src-Phosphorylierung
(1 mM) durch GST-XD4 (V323A, I338A) und GST-XD4 wurden bei einer
niedrigen Substratumwandlung (< 5%)
dreifach ausgeführt.
Die kinetischen Konstanten wurden durch die Analyse von Lineweaver-Burk-Diagramme
der seltenen Daten bestimmt (64). Die Versuche wurden dreifach bei
37°C in
einem Endvolumen von 30 μL,
gepuffert bei pH 8,0, enthaltend 50 mM Tris, 10 mM MgCl2,
1,6 mM Glutathion, 1 mg/ml BSA, 1 mM RR-Src-Peptid mit entweder
GST-XD4 (100 nM) oder GST-XD4 (V323A, I338A) (100 nM) und 10 μM [γ-32P] ATP (1000 cpm/pmol) oder [γ-32P] N
6-(Cyclopentyl) ATP (5000 cpm/pmol), wie
angegeben, ausgeführt.
-
Tabelle
1
Kinetik für
Phosphatdonorsubstrate
-
-
Wie in Tabelle 1 vorstehend gezeigt,
phosphorylierte die Kinase vom Wildtyp GST-XD4 das RR-Src-Peptid
im wesentlichen nicht mit [γ-32P] N
6-(Cyclopentyl) ATP, was die vorherigen Beobachtungen
bestätigte,
daß dieses
Analogon kein signifikantes Substrat für die Kinase vom Wildtyp ist.
Im Gegensatz dazu zeigte GST-XD4 (V323A, I338A) eine Michaelis-Menten-Kinetik
mit dem orthogonalen ATP, [γ-32P] N
6-(Cyclopentyl) ATP. Das KM der
Mutante für
das orthogonale Substrat liegt ziemlich nahe am KM von
GST-XD4 für
ATP. Andererseits weist die Mutante ein KM für ATP auf,
das mehr als 10-fach höher
ist als das KM von GST-XD4 für ATP.
-
Der zum Bewerten der Katalyse für kompetitive
Substrate verwendete Parameter ist das Verhältnis der Wechselzahl zur Michaelis-Menten-Konstante
kcat/KM (die "Spezifitätskonstante") (64). Das kcat/KM der konstruierten
Mutante GST-XD4 (V323A, I338A) mit dem orthogonalen Substrat [γ-32P] N
6-(Cyclopentyl) ATP ist nur 50-mal geringer
als der kcat/KM-Wert
der Kinase vom Wildtyp mit ihrem natürlichen Substrat ATP. Diese
katalytische Effizienz mit dem orthogonalen ATP-Substrat, gekoppelt mit der niedrigeren
katalytischen Effizienz der Mutantenkinase mit ATP, im Vergleich
zum Wildtyp, erfüllen
zwei der vorstehend erörterten
Entwurfskriterien.
-
Es ist noch signifikanter, daß das neue
Substrat, [γ-32P] N
6-(Cyclopentyl) ATP von GST-XD4 vom Wildtyp
im wesentlichen nicht verwendet wird, wie durch die scheinbare vollständige Unfähigkeit
von GST-XD4, dieses Analogon als Phosphodonor für die Autophosphorylierung
zu verwenden, demonstriert; dies ist in 5C, Bahn 3, dargestellt. 5C ist ein Autoradiogramm,
das die [γ-32P] ATP-abhängige Autophosphorylierung
von GST-XD4, Bahn 1, oder GST-XD4 (V323A, I338A), Bahn 2; und die
von [γ-32P] N
6-(Cyclopentyl) ATP abhängige Phosphorylierung von
GST-XD4, Bahn 3, oder GST-XD4 (V323A, I338A) Phosphorylierung, Bahn
4, zeigt. Man beachte, daß im
Gegensatz zu GST-XD4 die konstruierte Kinase mit [γ-32P] N
6-(Cyclopentyl) ATP effizient autophosphoryliert
wird (5C, Bahn 4).
-
BEISPIEL 7
-
Bestätigung der Beibehaltung der
Proteinsubstratspezifität:
Wie in nachstehender Tabelle 2 gezeigt, wurde entdeckt, daß GST-XD4-Kinase
vom Wildtyp zu einem gut charakterisierten Peptidsubstrat von v-Src, RR-Src,
mit einer Kinetik, die mit Literaturberichten (63) konsistent ist,
phosphorylierte. Dies weist darauf hin, daß die Sequenzkonstruktion die
katalytische Aktivität
des Enzyms bezüglich
seiner Proteinsubstrate im wesentlichen nicht beeinflußt hatte.
-
Tabelle
2
Kinetik für
Proteinsubstrat RR-Src
-
Versuche der GST-XD4 und GST-XD4
(V323A, I338A) Phosphorylierung von RR-Src wurden dreifach bei 37°C in einem
Endvolumen von 30 μl,
gepuffert auf pH 8,0, enthaltend 50 mM Tris, 10 mM MgCl2,
1,6 mM Glutathion, 1 mg/ml BSA, 1 mM RR-Src-Peptid mit entweder
GST-XD4 (100 nM) oder GST-XD4 (V323A, I338A) (100 nM) und 10 μM [γ-32P] ATP (1000 cpm/pmol) [Dupont NEN], ausgeführt.
-
Um festzustellen, ob die Alaninmutationen
irgendeine Wirkung auf die Proteinsubstratspezifität haben, wurde
das KM sowohl der Wildtyp- als auch der
Mutantenfusionsproteine für
das RR-Src-Peptid gemessen. Bei Sättigungskonzentrationen von
[γ-32P] ATP zeigen der Wildtyp und die Mutante
im wesentlichen dasselbe KM für RR-Src,
jeweils 2,6 ± 0,9
mM (62). Außerdem
war das KM der Mutante für das Proteinsubstrat in Gegenwart von
Sättigungsmengen
des orthogonalen Substrats auch im wesentlichen dasselbe, 2,1 ± 0,9 mM.
Diese Feststellungen deuten darauf hin, daß die Alaninmutationen in der
ATP-Bindungstasche,
die nahe der benachbarten Phosphoakzeptor-Bindungsstelle liegt,
die Proteinzielspezifität
nicht beeinflussen.
-
Zur Stützung dessen phosphoryliert
die konstruierte Kinase denselben breiten Satz von Proteinen, die durch
XD4 vom Wildtyp phosphoryliert werden, wenn jedes in Sf9-Insektenzellen
exprimiert wird. Dies ist in 5A gezeigt,
die ein Anti-Phosphotyrosinprotein-Blot von Zellysaten (108 Zelläquivalente/Fleck)
von Sf9-Insektenzellen, die 6-His-XD4, Bahn 2, oder 6-His-XD4 (V323A,
I338A), Bahn 3, exprimieren, zeigt. Diese Blots wurden nach der
Lyse von 106 Zellen in einem Puffer, der
0,1% Triton-X-100, 50 mM Tris, pH 8,0, enthielt, unter Verwendung
eines Verfahrens ähnlich
zu jenem der Blots von Beispiel 2 ausgeführt.
-
Das Sf9-Insektenzellsystem ist ein
guter Wirt für
das Exprimieren von kleinen Mengen an Proteintyrosinkinase, da diese
Zellen das meiste derselben Maschinerie enthalten, die zum Ausführen von
posttranslationalen Modifikationen an Proteinen erforderlich ist,
die zu Kinase führen,
die in der Aktivität
zu den in Säugerzellen
zu findenden ähnlicher
ist. Ferner fehlt es uninfizierten Sf9-Zellen an endogener Proteintyrosinkinaseaktivität, wie in 5A, Bahn 1, gezeigt, und
folglich sind die Phosphotyrosin enthaltenden Proteine in Bahnen 2
und 3 von 5A Substrate
der exprimierten 6-His-XD4- oder Mutanten-6-His-XD4-Kinase. Die
kleinen Unterschiede im Phosphorylierungsniveau von speziellen Proteinen
wird der niedrigeren katalytischen Aktivität der Mutante XD4 (V323A, I338A)
im Vergleich zur Kinase vom Wildtyp zugeschrieben. Zusammengenommen zeigen
diese Daten, daß die
Peptidspezifität
der konstruierten Kinase theoretisch zu jener von v-Src vom Wildtyp
identisch ist.
-
BEISPIEL 8
-
Bestätigung, daß die konstruierte Kinase das
bevorzugte orthogonale Substrat annimmt, aber die Kinase vom Wildtyp
es im wesentlichen nicht annimmt. Das letztliche Ziel dieser Arbeit
besteht darin, eine Mutantenkinase, die für synthetische Substratanaloge
spezifisch ist, zu verwenden, um die direkten Proteinsubstrate in
ganzen Zellen oder Zellysaten zu markieren. Dazu ist es bevorzugt,
daß keine
Kinase vom Wildtyp, einschließlich
spezifische ser/thr-Kinase
(die die Masse von zellulärer
Phosphorylierung ausführt,
da nur 0,33% aller Phosphoaminosäuren
Tyrosin sind) (65), das synthetische Substrat im wesentlichen annimmt.
Um festzustellen, daß [γ-32P] N
6-(Cyclopentyl) ATP im wesentlichen ein "totes Substrat" für jegliche
zelluläre
Kinase vom Wildtyp ist, wurden Kinasereaktionen mit [γ-32P] ATP oder [γ-32P] N
6-(Cyclopentyl)
ATP in vitro mit Mäuselymphozytenlysaten
durchgeführt.
-
Diese Versuche wurden in einer Weise ähnlich zu
dem in Beispiel 2 dargelegten Verfahren durchgeführt, mit der Ausnahme der Verwendung
von radiomarkiertem [γ-32P] ATP oder [γ-32P]
N6-(Cyclopentyl) ATP (5000 cpm/pmol), zugegeben
zu einer Endkonzentration von 100 μM mit 5 × 106 Zelläquivalenten
und inkubiert bei 37°C
für 10
min., wonach 4X-Laemmli-Gelbeladungspuffer zu dem Zellysat zugegeben
wurde, um die Reaktion zu löschen.
Proteine wurden durch 12,5% SDS-PAGE getrennt. Das Gel wurde in
10% Essigsäure,
10% Isopropanol für
1 h aufgesogen, wonach es in einem Geltrockner getrocknet wurde
und für
1 h auf einem Biomax MS Film (Kodak # 111–1681) belichtet wurde.
-
Die Ergebnisse sind in 5(B) gezeigt, die ein Autoradiogramm
ist, das das Niveau der Phosphorylierung in hypotonisch lyoierten
Mäuselymphozyten
mit [γ-32P] ATP, Bahn 1, oder [γ-32P] N
6-(Cyclopentyl)
ATP, Bahn 2, zeigt. Es sind keine radiomarkierten Phosphoproteine
im Zellysat nach der Zugabe von [γ-32P] N
6-(Cyclopentyl)
ATP vorhanden, was die echte orthogonale Natur von N
6-(Cyclopentyl) ATP
bezüglich
jeglicher Proteinkinase vom Wildtyp bestätigt. Dasselbe Ergebnis wurde
gefunden, wenn Kinasereaktionen in vitro mit [γ-32P]
ATP oder [γ-32P] N
6-(Cyclopentyl) ATP und NIH3T3-Zellysaten
anstelle von frisch isolierten Mäuselymphozyten
verwendet wurden. Im Prinzip würde
die Fähigkeit, der
Aktivität
einer Proteinkinase in Gegenwart von jeglicher anderen zellulären Kinase
zu folgen, die Identifikation der direkten Kinaseziele in einer
speziellen Zellenart unter Verwendung von Membranpermeabilisierung
(66) und einer zellenpermeablen Form von A*TP zum Einführen von
[γ-32P] A*TP in die Zellen (67) ermöglichen.
-
BEISPIEL 9
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Konstruktion und Analyse von v-Src-Mutanten
mit einziger Mutation: Um zu bestimmen, ob eine einzige Mutation
ausreichen könnte,
um zu ermöglichen,
daß N
6-(Cyclopentyl)
ATP effizient als Substrat verwendet wird, wurden drei zusätzliche
von v-Src abgeleitete Mutanten unter Verwendung von Verfahren hergestellt,
die zu jenen von Beispiel 4 vergleichbar sind. Diese hatten jedoch
nur einzige Mutationen in der Position 338. Diese wurden wieder
als GST-XD4-Fusionsproteine
exprimiert. Diese Mutanten GIST-XD (I338A), GST-XD (I338G) wurden
dann wie in Beispiel 8 beschrieben getestet.
-
Die Ergebnisse sind in 7 dargestellt. Die oben
links in 7 gezeigten
Gelbahnen zeigen, daß die Mutante
mit Alanin in der 338-Position das natürliche Substrat ATP leichter
verwenden konnte als die Mutante mit Serin in eben dieser Position.
Die unten links in 7 gezeigten
Gelbahnen zeigen, daß die
Mutante mit Alanin in der Position 338 auch ATP besser als Substrat
verwenden kann als die Mutante mit Glycin in dieser Position. Die
Felder auf der rechten Seite von 7 erzählen eine
noch interessantere Geschichte. Aus dem oberen rechten Feld ist
klar, daß die
Mutante mit dem Serin in der Position 338 N
6(Cyclopentyl)
ATP nicht fast so gut verwenden kann wie die Mutante mit Alanin
in dieser Position. Das untere Feld zeigt jedoch, daß die Mutante
mit Glycin in der Position 338 N
6(Cyclopentyl) ATP besser als Substrat verwenden
kann als die Mutante mit Alanin in dieser Position.
-
Diese Ergebnisse sind äußerst vielversprechend.
Es scheint, daß eine
einzige Mutation genügt,
um die Verwendung dieses orthogonalen Substrats zu ermöglichen.
Merklich scheint die Mutante mit Glycin in der Position 338 die
beste konstruierte v-Src-Mutante zu sein, die bis jetzt hergestellt
wurde. Überdies
ist es ziemlich überraschend,
daß eine
Glycinsubstitution hier funktionieren würde. Im allgemeinen wird gewöhnlich nicht erwartet,
daß eine
Glycinsubstitution in solchen Situationen funktioniert, da sie zu
viel Flexibilität
in die Enzymstruktur einführt
und somit das gewünschte
Ergebnis schädlich
beeinflußt.
-
BEISPIEL 10
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Identifikation von Substraten von
v-Src: Eine schematische Darstellung einer Versuchsmethode zum Identifizieren
von v-Src-Substraten ist in 8 dargestellt.
Das konstruierte v-Src wie z.B. GST-XD (V323A, I338A) wird zu Zellextrakten
oder permeabilisierten Zellen zusammen mit einem radiomarkierten
orthogonalen Substrat wie z.B. [γ-32P] N
6-(Cyclopentyl) ATP zugegeben. Typischerweise
würde dies
dreifach durchgeführt werden.
Nach der Inkubation würden
die Zellen lysiert werden (wenn sie nicht bereits lysiert sind)
und die resultierenden Proben würden
durch Polyacrylamid-Gelelektrophorese getrennt werden. Ein Western-Blot,
das aus dem Gel aufgenommen wird und mit Anti-Phosphotyrosin markiert wird, würde alle
phosphorylierten Proteine in der Probe zeigen; und ein Autoradiogramm
des Gels würde
aufdecken, welche von diesen durch v-Src phosphoryliert wurden.
-
BEISPIEL 11
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Synthese von Inhibitoren: Das Pyrazolopyrimidin-Gerüst für die ersten
sechs Inhibitoren ist in 10A dargestellt.
Die Synthese von 4-Amino-1-tert-butyl-3-phenylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin mit einer
Phenylgruppe in der "R"-Position, Verbindung
1 (die dieselbe Struktur war wie PP1, das in 9 gezeigt ist, jedoch ohne die para-Methylgruppe
am Phenylring), wurde gemäß dem Verfahren
von Hanefeld et al. (76) ausgeführt.
Die Verbindungen 2–6
mit Cyclobutyl-, Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, Benzoyl- bzw. 2-Furoyl-Substituenten
in der "R"-Position (10B) wurden durch Behandlung von 1 mit
Cyclobutylchlorid, Cyclopentoyl, Cyclohexoylchlorid, Benzoylchlorid
oder Furoylchlorid jeweils in trockenem Pyridin für eine Stunde
bei Raumtemperatur synthetisiert. Die Strukturen von jedem der Substituenten
sind in 10B dargestellt.
Reinigung durch Kieselgel-Chromatographie ergab reine Produkte in
16–84%
Ausbeute. Verbindungen 1–6
(10B) wurden durch 1N-NMR und Massenspektralverfahren charakterisiert.
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BEISPIEL 12
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Selektion von Inhibitoren, die zu
Kinasen vom Wildtyp orthogonal sind: Um Verbindungen zu identifizieren,
die irgendwelche zellulären
Kinasen nicht inhibieren würden,
wurde das Feld von synthetischen Pyrazolopyrimidinanalogen (1–6) (10) gegen zwei eng verwandte
gereinigte Proteintyrosinkinasen, v-Src und Fyn, in einem Peptidphosphorylierungsversuch
unter Verwendung von [γ-32P] ATP als Radiomarkierungsindikator für die Kinaseaktivität selektiert,
wie bei Shah et al. (79) beschrieben. Die Ergebnisse zeigten, daß jede der
Verbindungen 2–6
IC50-Werte von über 400 μM für die Inhibierung von Src hatten
und die Verbindungen 3 und 5 zeigten bei über 400 μM IC50-Werte
für die
Inhibierung von Fyn vom Wildtyp, was darauf hinweist, daß diese
Analoge (2 und 5) zu diesen repräsentativen
Kinasen vom Wildtyp orthogonal sind (diese nicht inhibieren).
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BEISPIELE 13–15
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Die Entfaltung von Proteinkinase-Signalisierungswegen
unter Verwendung von herkömmlichen
genetischen und biochemischen Methoden war aufgrund der überwältigenden
Einzahl von eng verwandten Kinasen schwierig. Wenn zellenpermeable
Inhibitoren von jeder individuellen Kinase entworfen werden könnten, könnte die
Rolle jeder Proteinkinase systematisch bewertet werden.
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Eine Methode zum Kombinieren der
Chemie und Genetik wurde entwickelt, um den ersten eindeutig spezifischen
zellenpermeablen Inhibitor der onkogenen Proteintyrosinkinase v-Src
zu erhalten. Eine funktional ruhige Mutation der aktiven Stelle
wurde in v-Src durchgeführt,
um sie von allen anderen zellulären
Kinasen zu unterscheiden. Ein zellenpermeabler Inhibitor mit enger
Bindung (IC50 = 430 nM} von dieser Mutantenkinase wurde
entworfen und synthetisiert, welcher Kinasen vom Wildtyp nicht inhibiert.
Versuche in vitro und an ganzen Zellen stellten die eindeutige Spezifität des Paars
Mutante v-Src/Inhibitor fest. Dieser Inhibitor kehrt die Transformationseffekte
der zellulären
Expression des konstruierten v-Src um, aber unterbricht die durch
Wildtyp-v-Src vermittelte zelluläre
Transformation nicht. Diese Zellinien unterscheiden sich nur durch
eine einzelne Aminosäure
in einer einzelnen Proteinkinase, was feststellt, daß die drastischen Änderungen
der Zellensignalisierung direkt der spezifischen Inhibierung der
konstruierten Kinase zugeschrieben werden können. Die Allgemeingültigkeit
dieses Verfahrens wurde durch Konstruieren von einer anderen Proteintyrosinkinase
getestet. Die Allgemeingültigkeit
dieses Verfahrens wurde durch Konstruieren einer anderen Proteintyrosinkinase, Fyn,
so daß sie
die entsprechende ruhige Mutation enthielt, getestet. Es wurde festgestellt,
daß dieselbe
Verbindung ebenso ein potenter Inhibitor (IC50 I
830 nM) dieser Mutantenkinase ist, was die Allgemeingültigkeit der
Strategie zur Herstellung von allelspezifischen Inhibitoren von
mehreren Proteintyrosinkinasen bestätigt.
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Allelspezifische zellenpermeable
Inhibitoren von individuellen Src-Familien-Kinasen können unter Verwendung einer
kombinierten chemischen und genetischen Methode schnell entwickelt
werden. Die Behandlung von Mutanten-v-Src transformierten NIH3T3-Fibroblasten
mit einem eindeutig spezifischen v-Src kehrt die morphologischen
Kennzeichen der Transformation um. Der Inhibitor. zeigt keine Auswirkungen
auf Zellen, die durch das v-Src-Allel vom Wildtyp transformiert
wurden, was stark darauf hindeutet, daß der durch die Inhibitorbehandlung
eingeführte
Phänotyp
ein Ergebnis eines einzigen inhibitorischen Ereignisses ist. Die
Fähigkeit, schnell
kinasespezifische Inhibitoren in einer verallgemeinerbaren Weise
zu erzeugen, ist für
die Entfaltung von durch Kinase vermittelten Zellenwegen und für die Validierung
von neuen Kinasen als gute Ziele für die Arzneimittelentdeckung
sowohl in vitro als auch in vivo nützlich.
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Wie vorher angegeben, wurde eine
kombinierte chemische und genetische Strategie entwickelt, die die
Erzeugung von "chemisch
empfindlichen" Mutantenkinasen
ermöglicht,
die durch einen rational entworfenen Inhibitor mit kleinem Molekül eindeutig
inhibiert werden. Die Methode beinhaltet die Konstruktion einer
eindeutigen Tasche an der aktiven Stelle der interessierenden Kinase
mit einer funktional ruhigen Mutation. Ein spezifischer Inhibitor
der konstruierten Kinase wird dann durch Derivatisieren eines bekannten
Kinaseinhibitors mit einer voluminösen Gruppe, die dazu ausgelegt
ist, in die neue Tasche der aktiven Stelle zu passen, synthetisiert.
Die voluminöse
Gruppe tötet
die Leistungsfähigkeit
des Inhibitors für
Kinasen vom Wildtyp. Eine erfolgreiche komplementäre Konstruktion
führt daher
zu günstigen
Bindungswechselwirkungen, die nur in dem konstruierten Kinase/Inhibitor-Komplex möglich sind.
Die Transfektion von Zellen mit dem Gen, das die konstruierte Kinase
codiert, erzeugt eine Zelle, in der nur eine Kinase durch den entworfenen
Inhibitor blockiert werden kann (siehe 13).
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Da die Mutantenkinase derselben Funktion
dient wie die Kinase vom Wildtyp, beeinflußt ein Inhibitor der Mutante
bedeutenderweise die Zellsignalisierung in derselben Weise wie ein
selektiver Inhibitor der Kinase vom Wildtyp in nicht-transfektierten Zellen.
Die Fähigkeit,
den Phänotypen
der Zellen nach der selektiven Inhibierung irgendeiner Proteinkinase
zu beobachten, stellt ein schnelles Verfahren zum Bestimmen der
eindeutigen Rollen von Individuen in Signalumsetzungskaskaden bereit.
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Die src-Familien-Proteintyrosinkinasen
wurden aufgrund ihrer allgegenwärtigen
Bedeutung bei der Vermittlung der Zellfunktion auf eine spezifische
Inhibitorkonstruktion abgezielt. Trotz einer intensiven Untersuchung
waren die Rollen von individuellen src-Familien-Mitgliedern aufgrund
der zellulären
Colokalisierung und ihrer hohen Sequenzidentitäten schwierig zu bewerten.
Obwohl einige potente Inhibitoren von src-Familien-Kinasen bekannt
sind, wurde kein Molekül,
das wirksam zwischen diesen eng verwandten Enzymen unterscheiden
kann (20-fache Selektivität
für ein
src-Familien-Mitglied), identifiziert. Zwei funktional bedeutende src-Kinasen,
v-Src und Fyn, wurden als Hauptziele der Mutantenkinase/Inhibitor-Paar-Konstruktion
gewählt. Die
Src-Kinase ist aufgrund
ihrer Bedeutung bei der Onkogenese von Brust-, Lungen- und Dickdarmkrebsen als
führendes
Arzneimittelziel aufgekommen. Obwohl v-Src für onkogene Proteintyrosinkinasen
der Prototyp ist, wurden keine Inhibitoren mit kleinen Molekülen, die
für diese
Kinase hochselektiv sind, entdeckt. Fyn ist eine src-Familien-Proteintyrosinkinase,
die bei der durch T-Zellenrezeptoren vermittelten Lymphozytenaktivierung
wichtig ist. Src und Fyn teilen sich eine ähnliche Domänenstruktur und weisen ungefähr 85% Aminosäureidentität in ihren
katalytischen Domänen
auf. Die enge strukturelle Beziehung der src-Familien-Mitglieder stellt
den idealen Test der Fähigkeit
bereit, die Enzym/Inhibitor-Spezifität zwischen
sehr homologen Kinasen zu konstruieren. Wenn man zwischen diesen
eng verwandten src-Mitgliedern unter Verwendung eines zellenpermeablen
Inhibitors unterscheiden kann, ist es wahrscheinlich, daß die Spezifität für Mitglieder
von anderen Proteinkinasefamilien auch unter Verwendung einer ähnlichen
Methode erreicht werden kann.
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MATERIALIEN
UND VERFAHREN
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Chemische Synthese: Alle Ausgangsmaterialien
und synthetischen Reagenzien wurden von Aldrich erworben, wenn nicht
anders angegeben. Alle Verbindungen wurden durch 1N-NMR
und Massenspektrometrie mit hoher Auflösung charakterisiert. 4-Amino-1-tert-butyl-3-phenylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(2, 14) wurde gemäß Hanefeld
et al. synthetisiert.
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Allgemeines Verfahren für die N-4-Acylierung
von Verbindung 2 (3a–3g, 14B). Zu einer Lösung von
3 (100 mg), gelöst
in 2 ml Pyridin, wurden 10 Äquivalente
des gewünschten
Acylchlorids bei 0°C
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde auf Raumtemperatur erwärmen lassen
und für
12 Stunden gerührt.
Die Reaktion wurde durch die Zugabe von 25 ml Wasser gelöscht. Das
resultierende Gemisch wurde mit Et2O extrahiert
und die vereinigten Et2O-Extrakte wurden
mit 1N HCl und 5% NaHCO3 gewaschen. Die
Et2O-Schicht wurde über MgSO4 getrocknet
und verdampft. Der Rückstand
wurde durch Flashchromatographie an 25g Kieselgel durch Elution
mit 1:1 Et2O/Hexanen unter Gewinnung von
reinem 3a–3g
gereinigt.
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4-Cyclobutylamido-tert-butyl-3-phenylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(3a): Ausbeute 0,0116 g (16%); weißes Pulver; HRMS (EI) Molekularion
berechnet für
C20H23N5O 349,19049,
gefunden 349,18762; 1HNMR (300 MHz, CDCl3, ppm) d 1,86 (9H, s), 1,89–2,27 (6H,
m), 3,58 (1H, m), 7,26–7,67
(5H, m), 8,69 (1H, s).
-
4-Cyclopentylamido-1-tert-butyl-3-phenylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(3b): Ausbeute 0,0456 g (68%), weißes Pulver; HRMS (EI) Molekularion
berechnet für
C20H25N5O
363,20615, gefunden 363,20398; 1H NMR (270 MHz,
CDCl3, ppm) d 1,41–1,91 (8H, m), 1,87 (9H, s),
2,97 (1H, m) 7,51–7,67
(5H, m), 8,70 (1H, s).
-
4-Cyclohexylamido-1-tert-butyl-3-phenylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(3c): Ausbeute 0,0575 g (84%), weißes Pulver; HRMS (EI) Molekularion
berechnet für
C22H27N5O; 1H NMR (270 MHz, CDCl3,
ppm) d 1,21–1,93 (10H,
m), 1,86 (9H, s), 2,43 (1H, m) 7,51–7,67 (5H, m), 8,70 (1H, s).
-
4-2'-Furylamido-1-tert-butyl-3-phenylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(3d): Ausbeute 0,0342 g (60%), weißes Pulver; HRMS (EI) Molekularion
berechnet für
C20H19N5O2 361,15407, gefunden 361,15254; 1H NMR (270 MHz, CDCl3,
ppm) d 1,87 (9H, s), 6,52 (1H, d), 7,23 (1H, d), 7,43–7,53 (5H,
m), 7,95 (1H, s), 8,59 (1H, s).
-
4-Benzamido-1-tert-butyl-3-phenylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(3e): Ausbeute 0,1309 g (56%), weißes Pulver; HRMS (EI) Molekularion
berechnet für
C22H21N5O
371,17933, gefunden 371,17324; 1H NMR (270
MHz, CDCl3, ppm) d 1,41–1,91 (8H, m), 7,22–8,11 (10H,
m), 8,48 (1H, s).
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4-(p-Methyl)benzamido-1-tert-butyl-3-phenylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(3f): Ausbeute 0,0751 g (33%), weißes Pulver; HRMS (EI) Molekularion
berechnet für
C23H23N5O
385,19499, gefunden 385,18751; 1H NMR (270
MHz, CDCl3, ppm) d 1,88 (9H, s), 2,42 (3H,
s), 7,19 (2H, d), 7,41–8,11
(7H, m), 8,49 (1H, s).
-
4-(p-tert-Butyl)benzamido-1-tert-butyl-3-phenylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(3g): Ausbeute 0,1050 g (42%), weißes Pulver; HRMS (EI) Molekularion
berechnet für
C26H29N5O
427,23747, gefunden 427,23474; 1H NMR (270
MHz, CDCl3, ppm) d 1,35 (9H, s), 1,88 (9H,
s), 7,38–7,99
(9H, m), 8,50 (1H, s).
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Allgemeines Verfahren für die Reduktion
von N-4-Acylverbindungen zu N-4-Methylenverbindungen (4b,
4d, 4e, 14). Ein Rundkolben
wurde mit 30 mg LiAlH4 gefüllt. Der
Kolben war mit einem Druckausgleichs-Tropftrichter ausgestattet
und wurde mit trockenem Argon gespült. Das LiAlH4 wurde
in 3 ml THF über einem
Eisbad suspendiert. Ungefähr
100 mg des entsprechenden Analogen von N-4-Acyl 2 wurde in 5 ml
THF gelöst
und tropfenweise zu der Suspension von LiAlH4 zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde 30 min. auf einem Eisbad gerührt und
anschließend
für 30
min, auf Rückfluß erhitzt.
Die Reaktion wurde durch die sequentiellen, tropfenweisen Zugaben
von 1 ml EtOAc, 1 ml Wasser und 1 ml 6N NaOH gelöscht. Nach Rühren für fünf Minuten
wurde das Reaktionsgemisch durch eine Celitefilterschicht filtriert,
mit Wasser verdünnt
und mit Et2O verdünnt. Die Et2O-Extrakte
wurden vereinigt, über
MgSO4 getrocknet und verdampft. Der Rückstand wurde
durch Flashchromatographie an 10 g Kieselgel durch Elution mit 4:1
Hexanen/EtOAc gereinigt.
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4-Cyclopentylmethylamino-1-tert-butyl-3-phenylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(4b): Ausbeute 0/0649 g (75%), klares Öl; HRMS (EI) Molekularion berechnet
für C21H27N5 349,22691,
gefunden 349,22420; 1H NMR (270 MHz, CDCl3, ppm) d 1,1–2,14 (9H, m), 1,84 (9H, s),
3,54 (2H, d), 5,51 (1H, s), 7,46–7,67 (5H, m), 8,43 (1H, s).
-
4-2'-Furylmethylamino-1-tert-butyl-3-phenylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(4d): Ausbeute 0,0620 g (66%), beiges Pulver; HRMS (EI) Molekularion
berechnet für
C20H21N5O
347,17483, gefunden 371,17330; 1H NMR (270
MHz, CDCl3, ppm), d 1,83 (9H, s), 4,75 (2H,
d), 5,64 (1H, s), 6,25 (2H, d), 7,34–7,63 (6H, m), 8,45 (1H, s).
-
4-Benzylamino-1-tert-butyl-3-phenylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(4e): Ausbeute 0,0520 g (54%), weißes Pulver; HRMS (EI) Molekularion
berechnet für
C22H23N5 357,19559,
gefunden 357,19303; 1H NMR (270 MHz, CDCl3, ppm) d 1,82 (9H, s,) 4,76 (2H, d), 5,63
(1H, s), 7,28–7,63)
(10H, m), 8,44 (1H, s).
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Proteinexpression und -reinigung:
stellengerichtete Mutagenese und Klonen der Gene für die Glutathion-S-Transferase-Fusionsproteine
von WT v-Src SH1-Domäne. I338G
v-Src SH1, WT Fyn, T339G Fyn und WT Abl in dem pGEX-KT-Plasmid wurde wie
vorher beschrieben ausgeführt.
Diese Kinasen wurden in DH5αE. Coli
exprimiert und an immobilisierten Glutathionkügelchen (Sigma) gereinigt.
PKA wurde erworben (Pierce) und ohne weitere Reinigung verwendet.
PKCd wurde als 6-His-Konstrukt unter Verwendung des Bac-zu-Bac (Expressionssystem
(pFastBac-B-Vektor)). PKCd wurde unter Verwendung einer QIA-Express
(Ni-NTA Agarosesäule
gereinigt.
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In Vitro Kinaseinhibierungsversuch:
IC50 für
mutmaßliche
Kinaseinhibitoren wurden durch Messen der Zählwerte pro Minuten (cpm) von 32P, zu einem optimierten Peptidsubstrat
für src-Familien-Kinasen überführt (IYGEFKKK
(SEQ ID NR.: 12)), bestimmt. Verschiedene Konzentrationen an Inhibitor
wurden mit 50 mM Tris (pH 8,0), 10 mM MgCl2,
1,6 mM Glutathion, 1 mg/ml BSA, 133 mM IYGEFKKK (SEQ ID NR.: 12),
3,5% DMSO, 0,05 mM Kinase und 11 nM (2 mCi) [g-32P]
ATP (6000 Ci/mMol, NEN) in einem Gesamtvolumen von 30 ml für 30 Minuten
inkubiert. Reaktionsgemische (25 ml) wurden auf eine Phosphozellulosescheibe
getüpfelt,
die in 10% HOAc eingetaucht war, und mit 0,5% H3PO4 gewaschen. Die Überführung von 32P
wurde durch Standardszintillationszählung gemessen. IC50 wurde
als Konzentration an Inhibitor, bei der das cpm 50% der Kontrollscheibe
war, definiert. Wenn das IC50 zwischen zwei
gemessenen Konzentrationen abfiel, wurde es auf der Basis der Annahme
einer invers proportionalen Beziehung zwischen der Inhibitorkonzentration
und cpm zwischen den zwei Datenpunkten berechnet. Da die Löslichkeitsgrenze
der Inhibitoranalogen in wässerigen
Lösungen
300 μM ist,
konnten IC50-Werte bis (250 μM sind ungefähr als volle
Titrationen) bis zur oberen Grenze der Inhibierung nicht getestet
werden. IC50 für Nicht-src-Familien-Kinasen
wurden äquivalent
mit den folgenden Ausnahmen gemessen. Kemptide (Pierce, 133 mg/ml)
wurde als Substrat für
PKA verwendet. Ein optimiertes Abl; (EAIYAAPFAKKK (SEQ ID NR.: 13),
133 mg/ml) wurde für
Abl-Versuche verwendet. PKCd-Versuche wurden in Gegenwart von 17
ng/ml Diacylglycerol (Sigma) und 17 ng/ml Phosphatidylserin (Sigma)
mit 170 ng/ml Histone (Sigma) als Kinasesubstrat durchgeführt.
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Mäuse-B-Zellen-Versuch:
Milzlymphozyten wurden aus 6–20
Wochen alten Balb/c- oder C57/B6-Mäusen isoliert. Die Zellen wurden
aus der Milz in RPMI-Medien
ausgewaschen, die 1 mg/ml DNase enthielten, und die roten Blutkörperchen
wurden in 17 mM Tris-Ammoniumchlorid, pH 7,2 lysiert. Ungefähr 4 × 106 Zellen wurden bei 37°C für 30 Minuten mit 100 μM von 3 g
oder 2 in 1,1 DMSO inkubiert. B-Zellenstimulation wurde durch die
Zugabe von 2 mg Ziegen-Anti-Maus-IgM
(Jackson Immuno Research, Kat# 115-005-075) eingeleitet und anschließend Inkubation
für 5 Minuten
bei 37°C.
Die Zellen wurden durch Zentrifugation (13000 U/min, 2 min.) isoliert
und lysiert (Lysepuffer: 1% Triton X-100, 50 mM Tris, pH 7,4, 2 mM EDTA,
150 mM NaCl, 100 mM PMSF, 2 mM Natriumorthovanadat, 10 mg/ml Leupeptin,
10 mg/ml Apoprotin). Die zelluläre
Debris wurde dann bei 13000 U/min für 15 min. pelletisiert. Zelluläre Proteine
wurden durch 10% Polyacylamid-Gelelektrophorese getrennt und durch
Western-Blotting
auf eine Nitrocellulosemembran überführt. Phosphotyrosin
enthaltende Proteine wurden durch Immunoblotting mit Anti-Phosphortyrosin-Antikörper (Upstate
Biotechnology, Inc.) visualisiert).
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Retrovirale Infektion von NIH3T3-Fibroblasten:
Gene, die WT und I338G v-Src codieren, wurden in eine Verpackungszellinie
transfektiert und NIH3T3-Fibroblasten
wurden unter Verwendung des pBabe-Vektors und eines auswählbaren
Puromycin- (2,5 mg/ml) Markers retroviral infiziert, wie beschrieben
(Shah, K., Liu, Y., Shokat, K.M., in Vorbereitung). WT und I338G
v-Src transformierte Zellen wurden in DMEM/10% BCS, enthaltend 2,5
mg/ml Puromycin, kultiviert).
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Inhibierung von v-Src in NIH3T3-Fibroblasten:
Nicht-transformierte NIH3T3-Zellen, WT-v-Src-transformierte NIH3T3-Zellen
und I338G-v-Src-transformierte NIH3T3-Zellen wurden bei 37°C mit 1,1% DMSO oder 100 μM 3g in 1,1
% DMSO inkubiert. Nach 12 Stunden wurden die Zellen mit PBS gewaschen
und lysiert (Lysepuffer: 1% Triton X-100, 50 mM Tris, pH 7,4, 2
mM EDTA, 150 mM NaCl, 100 mM Phenylmethylsulfonylfluorid, 2 mM Natriumorthovanadat,
10 ml/ml Leupeptin, 10 mg/ml Apoprotin). Das Lysat wurde durch Zentrifugierung
bei 13000 U/min für
15 Minuten geklärt.
Lysatproteinkonzentrationen wurden normiert und gleiche Volumina
des Lysats wurden elektrophoretisch aufgelöst und auf den Phosphotyrosingehalt
analysiert, wie vorstehend beschrieben.
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Mikroskopie: Nicht-transformierte,
WT-v-Src-transformierte und I338G-v-Src-transformierte NIH3T3-Fibroblasten wurden
in DMEM/10% BCS auf behandelten Gewebekultur-Objektträgern gezüchtet. V-Src
exprimierende Zellen wurden entweder mit 1,1% DMSO oder 100 μM 3g in 1,1%
DMSO behandelt. Nach 48 Stunden wurden die Zellen mit einer Vergrößerung von
400× in
einem Nikon TMS Lichtmikroskop photographiert. Unmittelbar nach
der Lichtmikroskopie wurden die Zellen für 20 min. in 3,7% Formaldehyd/PBS
fixiert und für
60 s in 0,2% Triton X-100/PBS
permeabilisiert. Die permeabilisierten Zellen wurden mit 200 ng/ml Phalloidin-FITC/PBS
für 20
min. inkubiert. Die Objektträger
wurden mit PBS gespült
und polymerisiertes Actin wurde durch Fluoreszenzmikroskopie mit
einer Vergrößerung von
600× in
einem Zeiss-Fluoreszenzmikroskop visualisiert.
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ERGEBNISSE
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Enzymkonstruktion: Ein funktional
konservierter Rest in der ATP-Bindungstasche von v-Src (Ile 338) wurde
entwickelt, der ohne Veränderung
der Phosphoakzeptorspezifität
oder der biologischen Funktion der Kinase zu Glycin mutiert werden
konnte. Die Platz erzeugende Mutation verursacht nur einen mäßigen Abfall des
kcat, eine mäßige Zunahme des KM für ATP und
keine quantitativen Änderungen
des Niveaus an Fibroblastentransformation (Shah J, unveröffentlichte
Ergebnisse). Die biologischen Substrate der Mutante v-Src sind unverändert und
I338G v-Src führt
dieselben biologischen Funktionen aus wie v-Src vom Wildtyp. Alle Kristallstrukturen
von ATP-gebundenen Proteinkinasen haben eine enge Kontaktwechselwirkung
zwischen dem Rest entsprechend 338 (Src-Numerierung) und ATP gezeigt.
Die Analyse der Proteinkinase-Sequenzanordnungen bestätigten,
daß der
Rest 338 eine voluminöse
Seitenkette (gewöhnlich
Thr, Ile, Leu, Met oder Phe) in allen bekannten eukaryotischen Proteinkinasen
enthält.
Somit sollte eine Glycinmutation in der 338-Position eine neue Tasche
erzeugen, die in irgendeiner Kinase vom Wildtyp nicht vorhanden
ist. Aufgrund der erweiterten ATP-Bindungsstelle sollten die Glycinmutantenkinasen
voluminöse
Inhibitoren annehmen, die Kinasen vom Wildtyp nicht binden könnten. Unter
Verwendung von Standardverfahren wurde das Glutathion-S-Transferase-(GST) Fusionsprotein
der Katalysatoren Domänen
von WT und I338G v-Src geklont, exprimiert und gereinigt, wie vorher
beschrieben. WT Fyn, T339G Fyn (Src-Numerierung) und WT Abl wurden
auch als GST-Fusionsproteine exprimiert und gereinigt.
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Inhibitorkonstruktion und -synthese:
Zum Testen der grundlegenden Konstruktionsstrategie wurden die Domänen von
WT und I338G v-Src SH1 gegen ein vorher synthetisiertes Feld von
N-6-substituierten Adenosinmolekülen
zur selektiven Inhibierung von I338G v-Src gegenüber WT v-Src. Da Adenosin nur
ein mäßiger Inhibitor
von src-Familien-Proteintyrosinkinasen ist, wurde nicht erwartet,
einen potenten Inhibitor der konstruierten Kinase zu entdecken.
Wie erwartet, inhibierten alle der N-6-Adenosinanaloge I338G v-Src
potenter als WT v-Src. Der potenteste Inhibitor, der bei dieser
Selektion gefunden wurde, war N-6-Cyclopentyloxyadenosin (1, 14A) mit einer Inhibierungskonzentration
von 50% (IC50) von 1 mM für I338G
v-Src. Anschließende
Versuche zum Testen auf Selektivität demonstrierten, daß N-6-Cyclopentyloxyadenosin
keine nachweisbare Inhibierung in vitro von WT v-Src oder Fyn bei
Konzentrationen bis zu 400 mM zeigte. Diese erste Selektion ermutigte
uns, die Strategie der Entwicklung von neuen Inhibitoren von I338G
v-Src zu verfolgen, da die Konstruktion uns ermöglicht hatte, leicht Selektivitätsbarrieren
zu überwinden,
die bei der herkömmlichen
Inhibitorentdeckung die Hauptprobleme sind.
-
Als Inhibitoren sind Adenosinanaloge
aufgrund der vielen Zellenfunktionen, die von Adenosin durchgeführt werden,
sowie der großen
Anzahl an zellulären
Proteinen, die Adenosin binden, nicht ideal. Es wurde gezeigt, daß N-6-Adenosinanaloge als
Adenosinrezeptoragonisten und -antagonisten wirken, und man kann sich
N-6-Adenosinanaloge vorstellen, die als Substrate für Nukleosidkinasen
wirken. Aus diesen Gründen
wurde eine Klasse von bekannten Proteintyrosinkinase-Inhibitoren,
die nicht direkte analoge von biologisch bekannten Molekülen sind,
verwendet. Die Konstruktionsstrategie verlangte eine Kernstruktur,
die eine potente Inhibierung von mehreren Kinasen vom Wildtyp zeigt
und leicht synthetisiert wird. Die Bindungsorientierung des Moleküls an der
aktiven Enzymstelle muß auch
bekannt oder leicht vorhersagbar sein. Außerdem muß das Molekül in einer Weise binden, in
der die Stelle, die auf Ile338 weist, leicht modifiziert werden
kann. Als Kerninhibitorstruktur wurde 4-Amino-1-tert-butyl-3-phenylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(2, 14B) verwendet. Dieses
Molekül
ist ein Derivat von 4-Amino-1-tert-butyl-3-(p-methylphenyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(PP1), das von Hanke und Mitarbeitern als potenter src-Familien-Kinaseinhibitor
berichtet wurde. Auf der Basis der Cokristallstruktur der src-Familien-Kinase
HCk, gebunden an den allgemeinen Kinaseinhibitor, Quercetin (5, 15A), wurde postuliert,
daß 2
an src-Familien-Kinasen in einer Konformation ähnlich zu jener von ATP bindet.
Die vorhergesagte Bindungsorientierung von 2 in Hck ist in einer Überlagerung
mit den bekannten Hck-Cokristallstrukturen von AMP PNP (6) und Quercetin
(15B) gezeigt. In dieser
Konformation entspricht die leicht derivatisierbare N-4-Position
von 2 dem N-6 von ATP (enger Kontakt mit Rest 338, 15C). Und der tert-Butyl-Anteil entspricht
grob dem Ribosering von ATP. Es wurde die Hypothese aufgestellt,
daß in
dieser Orientierung der C-3-Phenylring
von 2 in einer Tasche binden könnte,
die das N-7 von ATP umgibt, wie in der Hck/Quercetin-Cokristallstruktur
zu sehen. Diese Analyse führt
uns zur Synthese eines kleinen Feldes von N-4-derivatisierten Analogen
von 2 (14).
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Identifikation eines eindeutig selektiven
Inhibitors: Das Feld von Pyrazolo[3,4-d]pyrimidinen wurde gegen WT- und I338G
v-Src-Kinasen selektiert. Alle Analogen sind bessere Inhibitoren
des konstruierten v-Src im Vergleich zum Wildtyp, was die Vorhersage
der Bindungsorientierung von 2 an der aktiven Kinasestelle bestätigt. Irgendeine
Derivatisierung von 2 in der N-4-Position zerstört die inhibitorische Aktivität gegen
WT v-Src (keine nachweisbare Inhibierung bei der Löslichkeitsgrenze,
300 mM). Alle 10 Analogen demonstrierten eine meßbare Inhibierung von I338G
v-Src und verschiedene der Verbindungen weisen IC50 im
niedrigen mM-Bereich auf. Das N-4-(p-tert-Butyl)benzamido-1-tert-butyl-3-phenyl-Analogon
(3g von 14) ist der
potenteste Inhibitor von I338G v- Src
in dem Feld (IC50 = 430 nm). Dieses Molekül zeigt
keine Inhibierung von WT v-Src bei 300 mM, was darauf hindeutet,
daß 3g
zumindest ein 1000-fach besserer Inhibitor der Mutante v-Src im Vergleich
zum Wildtyp ist. Die große
Größe der Derivatisierung,
die erforderlich ist, um eine submikromolare Leistungsfähigkeit
für die
aktive Stelle von I338G v-Src zu erreichen, war eher unerwartet.
Nur vier Kohlenstoffatome wurden von der ATP-Bindungsstelle entfernt
und derivatisierten das Muttermolekül mit elf Kohlenstoffatomen.
Diese Diskrepanz kann an einer Unvollkommenheit der Bindungsvorhersage
liegen. Die Mutation von Ile zu Gly kann auch der aktiven Enzymstelle
eine größere Flexibilität verleihen,
was ermöglicht,
daß die
Mutantenkinase eine größeres Inhibitoranalogon
annimmt als vorhergesagt. Um zu bestätigen, daß 3g I338G v-Src an der ATP-Bindungsstelle
inhibiert, wurde seine Kinetik der Inhibierung bei verschiedenen
ATP-Konzentrationen untersucht. Lineweaver-Burk-Analyse bestätigte, daß 3g I338G
v-Src kompetitiv bezüglich
ATP mit einer Inhibierungskonstante (Ki)
von ungefähr
400 nM inhibiert.
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Das Feld der Inhibitoranaloge wurde
als nächstes
gegen WT Fyn selektiert, um ihr Potential zur Kreuzreaktion mit
dieser Kinase zu untersuchen. WT Fyn wurde als Kontrolle des "schlimmsten Falls" von Kinasen vom
Wildtyp gewählt,
da das veröffentlichte
Muttermolekül
PP1 und 2 (14) sehr
potente (niedriges nM) Fyn-Inhibitoren sind. Viele der 10 synthetischen
Analoge zeigten keine hohe Selektivität für die Zielkinase. Die N-Acyl-Analogen
mit gesättigten
Ringsystemen (3a–3c, 14) inhibieren wirksam
Fyn vom Wildtyp. Die N-Methylenverbindungen
(4b, 4d, 4e, 14) sind
ausreichend orthogonal zu WT Fyn, aber zeigen nur schlechte bis
mäßige Inhibierung
des konstruierten v-Src. Bedeutenderweise inhibierte 3g (14), der potenteste Inhibitor
der Mutante v-Src,
WT Fyn sehr schwach (IC50 = 300 mM). Somit
inhibiert 3g das konstruierte v-Src über 700-mal
wirksamer als WT Fyn, was wahrscheinlich die zelluläre Kinase
vom Wildtyp ist, die am stärksten
in der Lage ist, das Molekül
zu binden. Andere getestete Nicht-src-Familien-Kinasen wurden durch 3g
in vitro zufällig
inhibiert.
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Die Serin/Threonin-Kinasen PKCd und
PKA wurden bei Konzentrationen von bis zu 300 mM nicht nachweisbar
inhibiert. Ebenso zeigte 3g nur schwache Inhibierung (IC50 > 300
mM) der Abl-Proteintyrosinkinase. Daher erfüllte 3g alle anfänglichen
Konstruktionsanforderungen für
die potente selektive Inhibierung der einen konstruierten Kinase.
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Selektivität in ganzen Zellen: Um weiter
zu demonstrieren, daß 3g
(14) Proteintyrosinkinasen
vom Wildtyp nicht inhibiert, wurden die Effekte einer 3g-Behandlung auf die
durch den B-Zellen-Rezeptor (BCR) vermittelte Phosphorylierungskaskade
untersucht. Es ist bekannt, daß Proteintyrosinkinasen
(Brk, Syk) der Src-Familie (Fyn, Lyn, Lck, Blk) und der Nicht-src-Familie
bei BCR-Vernetzung
aktiviert werden. Aufgrund der verstärkenden Art der durch BCR vermittelten
Kaskade würde
die Inhibierung von irgendeiner dieser Kinasen die Verteilung und
Intensität
von Postaktivierungs-Zellphosphotyrosin drastisch ändern. Da
3g so konstruiert wurde, daß es
sterisch mit den aktiven Stellen von Kinasen vom Wildtyp inkompatibel
ist, sollte es die von der Tyrosinphosphorylierung abhängige Signalisierung
in B-Zellen vom Wildtyp nicht unterbrechen. Die Behandlung von 100 μm 3g mit
Antigenrezeptor, der mit Mäuse-B-Zellen
vernetzt ist, hat keine Wirkung auf das Phosphotyrosinmuster der
B-Zellen-Stimulation. Die Signalintensitäten aller Hauptbänder sind
unverändert
und nur eine geringfügige
Verarmung von gewissen unbedeutenden Bändern ist nachweisbar, was
bestätigt,
daß 3g nicht
merklich das Feld von Proteintyrosinkinasen inhibiert, die durch
BCR-Vernetzung aktiviert werden. Die Behandlung von B-Zellen mit
100 mM 2 verursacht jedoch eine signifikante Verringerung der Tyrosinphosphorylierung,
die mit ihrer potenten Inhibierung von src-Familien-Kinasen vom
Wildtyp konsistent ist.
-
Selektive Inhibierung von I338G v-Src
in NIH3T3-Zellen: Um den selektiven Inhibitor zu verwenden, um einen
durch Src vermittelten Weg zu untersuchen, wurde sowohl WT als auch
I338G v-Src retroviral in NIH3T3-Fibroblasten eingeführt. Diese
Zellen nehmen einen transformierten Phänotyp an, der von der v-Src-Expression
abhängt.
Es wurde gezeigt, daß 3g
(14) selektiv den Src-abhängigen Signalumsetzungsweg
von I338G v-Src-transformierten Zellen stören konnte, während WT-transformierte
Zellen nicht beeinflußt
wurden. Die Behandlung von mit WT v-Src infizierten Zellen (100 μM 3g) verursacht
keinen Verlust der Tyrosinphosphorylierung im Vergleich zu den mit
DMSO-behandelten Kontrollbahnen (16),
was demonstriert, daß der
konstruierte Inhibitor WT v-Src
oder irgendwelche der anderen Proteintyrosinkinasen, die von durch
v-Src vermittelte zelluläre
Transformation aktiviert werden, nicht inhibiert. Eine äquivalente
Behandlung von I338G v-Src-transformierten Zellen verursacht eine
drastische Verminderung der Tyrosinphosphorylierung des mutmaßlichen
v-Src-Substrats
p36 sowie eine mäßige Gesamtverringerung
des Zellenniveaus von Phosphotyrosin. Vorher wurde gezeigt, daß die Behandlung
von v-Src-transformierten
Zellen mit allgemeinen Proteintyrosinkinase-Inhibitoren eine Verringerung
der Tyrosinphosphorylierung eines Proteins mit 36 Kohlendioxid verursacht.
Es wird angenommen, daß p36
einer spezifischen Phosphotyrosinphosphatase zugeordnet ist, was
möglicherweise
seine schnelle Dephosphorylierung in mit Inhibitor behandelten Zellen
erklärt.
Das 3g IC50 für p 36 Phosphotyrosinsignal
in I338G v-Src exprimierenden Zellen (50 mM) ist ungefähr 100-mal
der Wert in vitro. Dies liegt wahrscheinlich an der Tatsache, daß der Inhibitor
mit millimolaren Konzentrationen von ATP für die aktive Kinasestelle in
den Zellenversuchen konkurrieren muß.
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Selektive Inhibierung von I338G Mutante
v-Src kehrt transformierte Zellenmorphologie um: V-Src-Aktivität ist für die Rous-Sarkomvirustransformation
von Säugerzellen
erforderlich. Die Behandlung der I338G v-Src exprimierenden NIH3T3-Zellen
mit 100 μM
3g (14) verursachte
drastische Änderungen
in der Zellenmorphologie, die mit der Umkehr der Transformation
konsistent sind (17).
Die Mutantenzellen, die mit Inhibitor 3g behandelt wurden, erschienen
flach und zeigten keine Wachstumseigenschaften von transformierten
Zellen (d.h. die Fähigkeit,
aufeinander zu wachsen). Unter identischen Bedingungen demonstrierten
mit WT v-Src infizierte Zellen die prototypische abgerundete Morphologie
und überlappenden
Wachstumsmuster von transformierten Zellen.
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Um die selektive Umkehr der Zellenmorphologie
weiter zu demonstrieren, wurde Fluoreszenzmikroskopie verwendet,
um mit 3g behandelte Zellen nach dem Anfärben des zellulären polymerisierten
Actins mit Phalloidin-FITC (17)
zu betrachten. Nicht-transformierte NIH3T3-Zellen zeigen lange Aktinspindeln,
die sich über
den Zellen bilden. V-Src-transformierte Zellen (sowohl WT als auch I338G)
erscheinen abgerundet ohne unterscheidbares Muster einer Actinbildung.
In Übereinstimmung
mit den Lichtmikroskopiedaten erscheinen mit Inhibitor behandelte
WT v-Src exprimierende Zellen von unbehandelten WT-Zellen ununterscheidbar. Mit
3g behandelte I338G v-Src exprimierende Zellen haben jedoch polymerisierte
Actinketten definiert, die stark den Actinformationen von nicht-transformierten
NIH3T3-Fibroblasten ähneln.
Diese mit Inhibitor behandelten Zellen weisen eine übertriebene
abgeflachte Morphologie auf und zeigen eine periphere Actinfärbung, die
in den nicht-transformierten NIH3T3-Zellen nicht vorliegt. Diese
Daten zeigen, daß 3g
eindeutig morphologische Änderungen
in Zellen induzieren kann, die so konstruiert sind, daß sie eine
einzelne Aminosäureänderung
in der interessierenden Kinase enthalten. Dies ist die erste Demonstration,
daß ein
Inhibitor mit kleinem Molekül,
der für
ein Proteintyrosinkinase-Onkogenprodukt selektiv ist, die morphologischen Änderungen,
die mit der Zellentransformation verbunden sind, umkehren kann.
Es wurde kürzlich
gezeigt, daß vorherige
Beispiele der morphologischen Umkehr der Transformation durch Herbimycin
A (und andere Benzochinonansamycine) über einen Mechanismus arbeiten,
der mit der Kinaseinhibierung nicht in Zusammenhang steht, welcher
aus einem durch Wärmeschockprotein
(hps90) vermittelten Abzielung der onkogenen Proteintyrosinkinase
auf das Proteasom besteht.
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Verallgemeinerung auf andere Kinasen:
Der Vorteil der Verwendung der Mutagenese zur Bereitstellung einer
eindeutigen molekularen Differenz zwischen dem interessierenden
Enzym und allen anderen besteht darin, daß aufgrund der konservierten
Kinasefaltung die Methode über
die Kinase-Superfamilie erweiterbar sein sollte. Fast alle bekannten
Proteinkinasen enthalten eine voluminöse Seitenkette in der Position,
die dem Rest 338 von v-Src entspricht. Daher sollte eine Platz erzeugende
Mutation in dieser Position mehrere Kinasen für eine selektive Inhibierung
zugänglich
machen. Um dies zu testen, wurde die Inhibierung der Analogen gegen
T339G Fyn gemessen. Es besteht eine verblüffende Ähnlichkeit in den Strukturaktivitätsbeziehungen
der Analoge für
I338G v-Src und T339G Fyn. In Übereinstimmung
mit den Daten für
I338G v-Src war 3g das potenteste Inhibitoranalog gegen T339G Fyn,
der ein IC50 von 830 nM aufweist. Dies entspricht
einer mehr als 300-fachen Selektivität für T339G Fyn gegenüber WT Fyn.
Die Bedeutung dieser Daten besteht darin, daß mehrere Proteintyrosinkinasen
systematisch konstruiert werden können, um bevorzugt ein Inhibitoranalogon
anzunehmen, ohne den Bedarf, große Bibliotheken von mutmaßlichen
Inhibitoren zu selektieren.
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Das obige beschreibt eine neue Methode
zur selektiven Proteinkinaseinhibierung durch die komplementäre Konstruktion
von chemisch empfindlichen Kinasen und rational konstruierten Inhibitoren.
Es wurde demonstriert, daß die
hohe Selektivität
für die
Zielkinase in ganzen Zellen erreicht werden kann und daß die Inhibierung
aktiver Stellen einer onkogenen Proteintyrosinkinase für die Unterbrechung
einer transformierten Zellenmorphologie ausreichen kann. Da die
Methode leicht verallgemeinert wird, sollte sie weitreichende Anwendungen
bei der Entfaltung der Signalumsetzungswege sowie Gültigkeit
von Kinasen als Ziele für
die Arzneimittelkonstruktion haben. Der Schritt der wirksamen Arzneimittelentdeckung
ist durch die Identifikation und Validierung von bedeutenden Arzneimittelzielen
begrenzt. Dies ist kein triviales Problem in einer Umgebung von
2000 homologen Proteinen. Die Verwendung von chemisch empfindlichen
Mutanten von Proteinkinasen erweitert die Fähigkeit, die zellulären und
physiologischen Effekte der pharmakologischen Kinaseinhibierung zu
testen. Da transfektierte Zellinien und auch "Einschalt"-Mäuse
nun schnell erzeugt werden können,
sollte die Methode den Fortschritt des Testens der Effekte der selektiven
Inhibierung einer gegebenen Kinase in einer ganzen Zelle oder einem
Tiermodell erheblich beschleunigen. Da mehr Inhibitor-gebundene
Proteinkinase-Kristallstrukturen verfügbar werden, ermöglicht diese
Strategie die systematische Untersuchung der Effekte der zeit- und
dosisabhängigen
Inhibierung von irgendeiner gegebenen Kinase im Umfang einer gesamten
Signalumsetzungskaskade.
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BEISPIEL 16
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Erzeugung von mutantenspezifischen
nanomolaren Proteintyrosinkinase-Inhibitoren über eine
chemische genetische Methode
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Auf der Basis der Versuche hierin
hat die gerichtete Konstruktion von Kinase/Inhibitor-Paaren auf Strukturbasis
mutantenspezifische zellenpermeable Inhibitoren von konstruierten
Src-Familien-Kinasen mit Leistungsfähigkeiten ergeben, die mit
herkömmlichen
Inhibitorselektionsverfahren nicht erreichbar waren. Durch Mutieren
der aktiven Stelle von v-Src wurde nicht nur eine Proteinkinase
von allen anderen Differenziert, sondern gleichzeitig eine neu zugänglich Bindungsstelle
zur Verwendung bei der Konstruktion von potenteren Inhibitoren erzeugt.
Somit kann man sowohl die Leistungsfähigkeit als auch Selektivität im Vergleich
zu herkömmlichen
Inhibitorkonstruktiansstrategien erhöhen. Die Konstruktion ist stark
verallgemeinerbar infolge der Konservierung von Kinasen an der Stelle
entsprechend Ile338 in v-Src. Tatsächlich hat die neueste Arbeit
gezeigt, daß die
Empfindlichkeit von mitogenaktivierten Proteinkinasen (MAPKs) gegen
Pyridinylimidazol-Inhibitoren größtenteils
durch die Seitenkette des Rests 106 gesteuert wird, der 338 von
Src entspricht. Der Hauptvorteil der Methode für die Konstruktion von selektiven
Kinaseinhibitoren für
die Untersuchung der Proteinkinasefunktion ist die Fähigkeit,
die interessierende Kinase für
die eindeutige Inhibierung durch ein kleines Molekül genetisch
zu "programmieren". Dies ermöglicht die
eindeutige Zuordnung der Aktivität
einer spezifischen Kinase zum induzierten Phänotyp. Die Kombination der
Genmanipulation und der Steuerung der Enzymaktivität mit kleinen
Molekülen
sollte weitreichende Anwendungen bei der pharmakologischen Validierung
von Proteinkinasen als wertvolle Arzneimittelziele in Zellen sowie
ganzen Organismen haben.
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MATERIALIEN
UND VERFAHREN
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Proteinexpression und -reinigung:
Ortsgerichtete Mutagenese und Klonen der Gene für die Glutathion-S-Transferase-Fusionsproteine
der katalytischen v-Src-Domäne vom Wildtyp,
I338G v-Src SH1 und WT Fyn zu dem pGEX-KT-Plasmid wurden wie vorher
beschrieben ausgeführt.
Diese Kinasen wurden in DH5α E. Coli
exprimiert und an immobilisierten Glutathionkügelchen (Sigma) gereinigt.
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In Vitro Kinaseinhibierungsversuch:
IC50 für
mutmaßliche
Kinaseinhibitoren wurden durch Messen der Zählwerte pro Minuten (cpm) von 32P, zu einem optimierten Peptidsubstrat
für src-Familien-Kinasen überführt (IYGEFKKK
(SEQ ID NR.: 12)), bestimmt. Verschiedene Konzentrationen an Inhibitor
wurden mit 50 mM Tris (pH 8,0), 10 mM MgCl2,
1,6 mM Glutathion, 1 mg/ml BSA, 100 mM IYGEFKKK (SEQ ID NR.: 12),
3,3% DMSO, der entsprechenden Kinase und 11 nM (2 mCi) [γ-32P] ATP (6000 Ci/mMol, NEN) in einem Gesamtvolumen
von 30 ml für
30 Minuten inkubiert. Reaktionsgemische (25 ml) wurden auf eine
Phosphozellulosescheibe getüpfelt,
die in 10% HOAc eingetaucht war, und mit 0,5% H3PO4 gewaschen. Die Überführung von 32P
wurde durch Standardszintillationszählung gemessen. IC50 wurde
als Konzentration an Inhibitor, bei der das cpm 50% der Kontrollscheibe
war, definiert. Wenn das IC50 zwischen zwei
gemessenen Konzentrationen abfiel, wurde es auf der Basis der Annahme
einer invers proportionalen Beziehung zwischen der Inhibitorkonzentration
und cpm zwischen den zwei Datenpunkten berechnet.
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Chemische Synthese: Alle Ausgangsmaterialien
und synthetischen Reagenzien wurden von kommerziellen Lieferanten
erworben, wenn nicht anders angegeben. Säurechloride, die nicht leicht
kommerziell erhältlich
waren (3c, 3d, 3e, 3h, 3i) wurden durch Behandeln der entsprechenden
Carbonsäuren
mit überschüssigem Oxalylchlorid
und katalytischem DMF in Diethylether synthetisiert. Alle PP1-Analoge wurden gemäß Hanefeld
et al. synthetisiert.
-
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(1-naphthyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6a, 18). Weißes Pulver; 1H NMR (270 MHz, CDCl3)
d 1,92 (s, 9H), 5,04 (m, 2H), 7,43–7,73 (m, 4H), 7,92–8,02 (m,
3H), 8,34 (s, 1H); HRMS (EI) Molekularion berechnet für C19H19N5 317,16427,
gefunden 317,16247.
-
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(2'-naphthyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6b, 18). Weißes Pulver; 1H NMR (270 MHz, CDCl3 d
1,88 (s, 9H), 5,55 (m, 2H), 7,56–8,00 (m, 6H), 8,16 (s, 1H),
8,39 (s, 1H); HRMS (EI) Molekularion berechnet für C19H19N5 317,16427, gefunden
317,16359.
-
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(m-phenoxyphenyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6c, 18). Weißes Pulver; 1H NMR (270 MHz, CDCl3)
d 1,83 (s, 9H), 5,61 (m, 2H), 7,08–7,49 (m, 9H), 8,35 (s, 1H),
HRMS (EI) Molekularion berechnet für C21H21N5 359,17483, gefunden
359,17325.
-
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(m-benzyloxyphenyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6d, 18). Weißes Pulver; 1H NMR (270 MHz, CDCl3)
d 1,85 (s, 9H), 5,17 (s, 2H), 5,55 (m, 2H), 5,74 (s, 2H), 7,10 (d,
J = 8 Hz, 1H), 7,27–7,48
(m, 8H), 8,34 (s, 1H), HRMS (EI) Molekularion berechnet für C22H23N5O
373,19049, gefunden 373,18833.
-
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(m-(2',6'-dichlor)benzyloxyphenyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6e, 18). Weißes Pulver; 1H NMR (270 MHz, CDCl3)
d 1,85 (s, 9H), 5,36 (m, 2H), 5,74 (s, 2H), 7,11–7,51 (m, 7H), 8,36 (s, 1H),
HRMS (EI) Molekularion berechnet für C11H21Cl2N5O
441,11263, gefunden 441,11050.
-
4-Amino-l-(tert-butyl)-3-piperonylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6f, 18). Weißes Pulver; 1H NMR (270 MHz, CDCl3)
d 1,83 (s, 9H), 5,70 (m, 2H), 6,05 (s, 2H), 6,96 (d, J = 8 Hz, 1H),
7,13–7,27
(m, 2H), 8,34 (s, 1H), HRMS (EI) Molekularion berechnet für C16H17N5O2 311,13841, gefunden 311,13777.
-
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(p-tert-butylphenyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6g, 18). Weißes Pulver; 1H NMR (300 MHz, CDCl3)
d 1,38 (s, 9H), 1,84 (m, 9H), 5,83 (s, 2H), 7,58 (dd, J = 8 Hz,
12 Hz, 4H), 8,33 (s, 1H), HRMS (EI) Molekularion berechnet für C19H25N5 323,21125,
gefunden 323,21024.
-
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(1'-naphthylmethyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6h, 18). Weißes Pulver 1H NMR (270 MHz, CDCl3)
d 1,85 (s, 9H), 4,76 (s, 2H), 5,04 (s, 2H), 7,19 (d, J = 6 Hz, 1H),
7,39 (t, J = 8 Hz, 1H), 7,55 (t, J = 4 Hz, 2H), 7,79–7,92 (m,
2H), 8,20 (d, J = 8 Hz, 1H), 8,24 (s, 1H); HRMS (EI) Molekularion
berechnet für
C20H21N5 331,17993,
gefunden 331,17951.
-
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-(1'-naphthoxymethyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(6i, 18). Beiges Pulver 1H NMR (270 MHz, CDCl3)
d 1,83 (s, 9H), 5,57 (m, 2H), 6,12 (s, 2H), 7,07 (d, J = 6 Hz, 1H),
7,39–7,54
(m, 4H), 7,84 (d, J = 8 Hz, 1H), 8,25 (d, J = 8 Hz, 1H), 8,35 (s,
1H); HRMS (EI) Molekularion berechnet für C20H21N5O gefunden 347,17483,
gefunden 347,17408.
-
ERGEBNISSE
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Inhibitorkonstruktion und -modellierung:
Anfänglich
wurde das exozyklische N4-Amin des Src-Familien-Kinaseinhibitors
4-Amino-1-(tert-butyl)-3-phenylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin
(1, 19) als chemischer
Haken verwendet, an den voluminöse
Gruppen gebunden werden konnten, um die Affinität des Moleküls für Kinasen vom Wildtyp zu zerstören (1 ist
ein des-Methyl-modifiziertes Analogon von PP1, berichtet von Hanke
et al.). Obwohl diese Methode einen sehr selektiven Inhibitor (2, 19) der konstruierten v-Src-Kinase
(I338G v-Src) ergab, war er nicht vollständig zufriedenstellend, da
mehr als eine Größenordnung
an Bindungsenergie von der Ausgangsaffinität des Muttermoleküls für Src-Familien-Kinasen
vom Wildtyp verloren ging (siehe 19).
-
Um die Leistungsfähigkeit der Inhibitoren zu
steigern, wurde die Bindung von 1 an der aktiven Stelle der Src-Familien-Kinase
Hck modelliert. Unter Verwendung des Molekülgraphikprogramms GRASP wurde
das Protein mit der Oberflächenkarte
der ATP-Bindungstasche von Hck mit der entsprechenden vorhergesagten Karte
der erweiterten Tasche in der konstruierte Proteinkinase T338G Hck
verglichen. Aus diesem Modell wurde abgeleitet, daß die Derivatisierung
von N4 nicht das einzige Mittel zum Erzeugen
von Komplementären Van-der-Waals-Wechselwirkungen
mit der eindeutigen Bindungstasche von I338G v-Src war. Aus der
Oberflächenkarte
war zu sehen, daß die
Derivatisierung des c3-Phenylrings von 1
(Bsp.: Phenylring gegen Naphthylringsystem ausgetauscht, Verbindung
6a) mit einer voluminösen
Gruppe zu einer sterischen Kollision zwischen dem derivatisierten
Inhibitor und der durch Thr338 erzeugten Moleküloberfläche führt. Die Mutation des Rests
338 zu Glycin erzeugt eine eindeutige Bindungstasche, die als groß genug
vorhergesagt wird, um das Naphthylanalogon von 1 anzunehmen. Die
Derivatisierung dieser Phenylgruppe mit hydrophoben Substituenten
liefert Verbindungen, die die entsprechende aktive Stelle von I338G v-Src
ergänzen,
ohne irgendwelche potentiellen Wasserstoffbindungswechselwirkungen
bei N4 zu unterbrechen. Außerdem verursacht
diese hinzugefügte
Masse am C3-Anteil, daß diese Moleküle mit den
aktiven Stellen von Proteintyrosinkinasen vom Wildtyp sterisch inkompatibel
sind, was eine hohe Spezifität
für das
geeignet konstruierte v-Src liefert.
-
Inhibitorsynthese und -selektion:
Ein kleines Feld von C3-derivatisierten
PP1-Analogen (6a–6i) wurde wie
in 18 gezeigt synthetisiert.
Die Gruppe von modifizierten Inhibitoren wurde gegen die katalytische
Domäne
der Zielkinase I338G v-Src selektiert, die in Bakterien exprimiert
wurde, und als Glutathion-S-Transferase-
(GST) Fusionsprotein gereinigt. Alle der C3-derivatisierten
Analoge sind potentere Inhibitoren von I338G v-Src als das potenteste
Molekül
(2, IC50 = 430 nM), das aus dem ersten Generationsfeld
von N4-derivatisierten Verbindungen identifiziert
wurde (siehe Tabelle 3). Vier der Moleküle (6a, 6b, 6d, 6h) inhibieren
die Zielkinase bei niedrigen nM-Konzentrationen, wobei die zwei
Naphthylisomere (6a, 6b) die größte Leistungsfähigkeit
(IC50 = 1,5 nM) aufweisen. Unter den Bedingungen
des Versuchs inhibierte das Muttermolekül PP1 sein optimales Ziel Fyn
mit nur IC50 = 30 nM). Dieses Datenelement
zeigt, daß eine
Inhibitorkonstruktionsstrategie, die Enzymkonstruktion mit gerichteter
Synthese von kleinen Molekülen
nicht nur die Leistungsfähigkeit
von Molekülen,
die durch Selektion von großen
Bibliotheken identifiziert werden, anpassen kann, sondern auch zu
einer signifikanten Zunahme (20-fach im Fall von 6a, 6b) der Affinität gegenüber vorher
optimierten Inhibitoren von Kinasen vom Wildtyp führen kann.
Verbindungen mit der Formel 6a und 6b sind die potentesten Inhibitoren
von irgendeiner Src-Familien-Proteintyrosinkinase, die bis jetzt
berichtet wurden.
-
Tabelle
3
50% Inhibierungskonzentrationen (IC
50)
von C
3-derivatisierten PP1-Analogen für konstruierte
und Wildtyp-Src-Familien-Proteintyrosinkinasen
-
-
Bedeutenderweise zeigen alle neun
Moleküle
eine verblüffende
Selektivität
für I338G
v-Src bezüglich des
Wildtypenzyms. Die Selektivitäten
in vitro reichen von 120 für
die Piperonylverbindung (6f) bis zu nicht weniger als >6500 für das Naphthoxymethyl-Derivat
(6i). Dieser Bereich ist ähnlich
zu den Selektivitäten,
die durch Derivatisierung von N4 erzeugt
werden, was weiter sowohl die Vorhersage der Bindungsorientierung
für den
Mutterinhibitor als auch die Modellierung der erweiterten Bindungsstelle
von I338G v-Src für
gültig
erklärt. Diese
Selektivitäten
schneiden gegenüber
jenen von anderen Strategien, die Proteinkonstruktion mit der Erkennung
kleiner Moleküle
kombinieren, sowie Strategien, die Selektionsverfahren verwenden,
um enge Bindungsproteine von großen Reservoirs von Mutanten
zu identifizieren, gut ab.
-
Um die Selektivität für die Zielkinase weiter zu
bestätigen,
wurde das Feld gegen Fyn vom Wildtyp selektiert (Tabelle 3). Dies
ist vermutlich eine strengere Steuerinhibierung von v-Src vom Wildtyp,
da Fyn durch PP1 potenter inhibiert wird. Drei der vier potentesten
Inhibitoren (6a, 6d, 6h, 18)
zeigten ausreichend Selektivität
für die
Zielkinase (100-fach) bezüglich
Fyn vom Wildtyp. Der potenteste Inhibitor von I338G v-Src, 6a, bindet
Fyn vom Wildtyp mit 600 nM, was eine 400-fache Selektivität für das gewünschte Ziel
darstellt.
-
Zelluläre Inhibierung der Zielkinase:
Zwei Zellkultursysteme wurden verwendet, um den Nutzen der Verbindung
6a als spezifischen Kinaseinhibitor im Zusammenhang mit einer ganzen
Zelle zu untersuchen. Zuerst wurden NIH3T3- Fibroblasten-Zellinien, die entweder
Wildtyp- oder I338G v-Src exprimieren, durch retrovirale Infektion
erzeugt. Da v-Src eine hochaktivierte, onkogene Proteintyrosinkinase
ist, ist die Mehrheit der Tyrosinphosphorylierung in diesen Zellen
ein Ergebnis der v-Src-Expression. Um die selektive Inhibierung
des konstruierten v-Src zu untersuchen, wurden sowohl Wildtyp als
auch I338G v-Src exprimierende Zellen mit variierenden Konzentrationen
von 6a inkubiert. Anti-Phosphotyrosin-Blots
von Lysaten, die von diesen Zellen abgeleitet wurden, demonstrieren,
daß 6a
die Tyrosinphosphorylierung in einer konzentrationsabhängigen Weise innerhalb
Minuten stark vermindert (20,
Bahnen 3–8).
In Übereinstimmung
mit den Leistungsfähigkeiten in
vitro ist die Abnahme des Phosphotyrosinsignals von 6a viel schneller
und vollständiger
als jene, die durch das potenteste N4-derivatisierte
Analogon in derselben Zellinie verursacht wird. Wildtyp-v-Src exprimierende Zellen
in Gegenwart von 500 nM 6a zeigen keinen Verlust des Phosphotyrosinsignals
(Bahnen 1 und 2) und können
in Gegenwart der Verbindung für
Tage ohne Verlust der Tyrosinphosphorylierung oder eine scheinbare Zytotoxizität gezüchtet werden.
-
Um die Selektivität von 6a weiter zu bestätigen, wurden
Jurkat-Zellen (eine vom Menschen abgeleitete T-Zellinie ohne konstruierte
Kinasen) mit dem allgemeinen Proteintyrosinphosphatase-Inhibitor,
Pervanadat, behandelt, der kovalent an ein katalytisch wesentliches
Cystein an der aktiven Stelle von Phosphotyrosinphosphatasen bindet.
Die Anwesenheit von Pervanadat verschiebt effektiv das Zellengleichgewicht
von Phosphotyrosin, was eine große Zunahme der Tyrosinphosphorylierung
verursacht (siehe 20,
vergleiche Bahn 10 mit Bahn 9). Wenn diese Zellen mit 500 nM 6a
(Bahn 11) behandelt werden, ist keine nachweisbare Abnahme der Phosphorylierung
vorhanden, was darauf hindeutet, daß keine der Proteintyrosinkinasen
vom Wildtyp in Jurkat-Zellen durch den konstruierten Inhibitor scheinbar
inhibiert wird. PP1 wurde als positive Kontrolle für die Inhibierung
von Kinasen vom Wildtyp bei 10 μM
(Bahn 12) verwendet, die Konzentration, bei der vorher gezeigt wurde,
daß sie
durch T-Zellenrezeptoren vermittelte Tyrosinphosphorylierung stark
unterdrückt.
-
Selektive Unterbrechung der Zellentransformation:
Die schnelle Erzeugung von hochselektiven Kinaseinhibitoren sollte
weitreichende Anwendungen bei der pharmakologischen Validierung
von Proteinkinasen als brauchbare Arzneimittelziele haben. Um diese
Idee zu testen, wurde untersucht, ob die Verbindung 6a (18) selektiv die onkogene
Transformation in Zellen, die die Zielkinase exprimierten, unterbrechen
konnte oder nicht. Normale NIH3T3-Fibroblasten weisen lange Fasern aus
polymerisiertem Actin über
den Zellen auf, die durch Anfärben
der Zellen mit Phalloidin, konjugiert an Rhodamin, visualisiert
werden können
(21A). Zellen, die
ein onkogenes Protein (entweder Wildtyp oder I338G v-Src) exprimieren,
sind abgerundet und weisen daher ein diffuses Muster von Actin auf
(21B). v-Src exprimierende
Zellen vom Wildtyp, die mit 6a behandelt werden, erscheinen von
unbehandelten Zellen vom Wildtyp ununterscheidbar, was darauf hindeutet, daß 6a keine
Wirkung auf diese Nicht-Mutanten-Zellinie
aufweist. Zellen, die die Zielkinase exprimieren, weisen jedoch
klare Actinfasern auf und erscheinen von normalen NIN3T3-Fibroblasten
ununterscheidbar, wenn sie mit 250 nM 6a für 16 Stunden inkubiert werden.
Aus diesen Daten ist klar, daß die
Inhibierung der katalytischen Aktivität von v-Src mit kleinen Molekülen ausreicht,
um seine Rolle bei der Onkogenese zu blockieren.
-
Beispiel 17
-
Entwicklung des allgemeinen
chemischen Schalters zum Abzielen irgendeiner Proteinkinase der
Wahl auf die spezifische Inhibierung
-
In den obigen Beispielen wurden Src-Familien-Proteintyrosinkinasen
so konstruiert, daß sie
ein eindeutige Bindungstasche enthalten, die in irgendeiner Proteinkinase
vom Wildtyp nicht vorhanden ist. Diese Mutanten sind eindeutig empfindlich
gegen ein Derivat des selektiven Src-Familien-Inhibitors PP1 (10, 28) (85–87), das modifiziert wurde,
um die Erweiterung der aktiven Stelle der Mutante zu ergänzen. Alle
bis jetzt identifizierten Proteinkinasen besitzen das Merkmal der
konservierten aktiven Stelle, das durch diese Methode ausgenutzt
wird (88). Da jedoch das PP1-Gerüst
für Src-Familien-Kinasen
selektiv ist, würde
es vermutlich nicht eine umfangreich verallgemeinerbare Strategie
zum Inhibieren von Kinasen über
die Superfamilie bereitstellen (nicht die ideale Mutterverbindung
für breite
Anwendungen über
divergente Kinasefamilien sein) (85). Daher ist es erwünscht, einen
allgemeinen chemischen Schalter auf der Basis eines vermischteren
Kinaseinhibitors zu entwickeln, der verwendet werden könnte, um
schnell irgendeine Proteinkinase der Wahl auf die spezifische Inhibierung
abzuzielen.
-
Indolocarbazol-Naturprodukt (+)K252a
und Mutantenkinasen: Um die Kinase/Inhibitor-Schnittstelle neu zu
konstruieren, wurde das Indolocarbazol-Naturprodukt (+)K252a (1, 22A) ausgewählt. Das
Produkt erfüllt
drei wichtige Konstruktionskriterien: 1) 1 inhibiert viele verschiedenen
Familien von Proteinkinasen; 2) die Bindungsorientierung von 1 ist
leicht vorhersagbar; 3) rational derivatisierte Analoge von 1 sind
synthetisch zugänglich.
K252a ist ein sehr altgemeiner Proteinkinaseinhibitor, von dem vorhergesagt
wurde, daß er
aktive Kinasestellen in einer Orientierung bindet, die zu jener
der eng verwandten Verbindung Staurosporin (2, 22A) identisch ist. Es wurde berichtet,
daß K252a
ein potenter (IC50 ≤ 30 nM) Inhibitor von Proteinkinase C,
Proteinkinase A, cGMP-abhängiger
Proteinkinase, Mysinlichtkettenkinase und Trk-Familien-Tyrosinkinasen ist
(89, 90). Dieses Beispiel zeigt, daß dasselbe Molekül Src-Familien-Kinasen,
cyclinabhängige
Kinasen und calmodulinabhängige
Kinasen effizient inhibieren kann (27).
Die Strukturen von 2 (22A),
die an Proteinkinase A (91), cyclinabhängige Kinase 2 (CDK2) (92)
und Lck (93) gebunden sind, wurden kürzlich gelöst, was die Konstruktion auf
Strukturbasis ermöglicht,
um die eindeutige Empfindlichkeit gegen die Indolocarbazolklasse
von Kinaseinhibitoren zu konstruieren (22B).
-
Wie in den obigen Beispielen gezeigt,
war die Mutation von I338 an Glycin ausreichend, um einem PP1-Derivat
die eindeutige Inhibitorempfindlichkeit zu verleihen. Der entsprechende
Rest in CDK2 ist F80, der nahe (3,7 Å) C(7) (K252a-Numerierung)
von 2 (22A) in der
Kristallstruktur von CDK2, gebunden an Staurosporin (22B) liegt (92). Somit
wurde erwartet, daß die
Entwicklung von eindeutigen auf Indolocarbazol basierenden Inhibitoren
unserer sensibilisierten Kinasen eine selektive Manipulation von
C(7) entweder in 1 oder 2 erfordern würde (22A). Um diese Hypothese zu erforschen,
eine Gesamtsynthese und die kürzlich entwickelte
Methode, die die modulare Anordnung von 1 (22A) ermöglicht, sowie Derivate von
1, die stereospezifisch an C(7) modifiziert sind (94, 95).
-
Ein kleines Feld von C(7)-substituierten
K252a-Derivaten wurden synthetisiert. Vorausgesetzt, daß F80 von
CDK2 nicht mit dem Indolocarbazolring (22B) koplanar ist, wurde erwartet, daß Synthesen
unter Verwendung von S-(L)-Aminosäuren K252a-Derivate
ergeben würden,
die die Platz erzeugende Mutation von F80 zu Glycin oder Alanin
am besten ergänzen
würden.
Zusätzlich
zu den S(C7)-Analogen wurde R-C(7)-Benzyl(+)-K252a (6, 27) hergestellt, von dem
auf der Basis der Bindungsmodusvorhersage angenommen wurde, daß es konstruierte
Proteinkinasen weniger potent inhibiert als das entsprechende S-Diastereomer (27).
-
Die unmittelbar vorstehend beschriebenen
K252a-Analoge wurden auf Inhibierung gegen ein Feld von Proteinkinasen
selektiert, das sowohl aus Tyrosin. als auch Serin/Threonin-Kinasen
bestand. Die Inhibierung in vitro von mindestens einer Proteinkinase
von vier verschiedenen und physiologisch bedeutenden Unterfamilien
(26A; Src-Familie (v-Src,
Fyn) (96, 97), Abl-Familie (c-Able) (98), Ca2+/Calmodulin-abhängige Familie
(CAMK IIa) (99) und Cyclin-abhängige
Familie (CDK2) (100). Die Aminosäure
entsprechend 338 von v-Src wurde zu einem kleinen Rest (Glycin oder
Alanin) für
alle der obigen Proteinkinasen mutiert (24B, für c-Abl war die T315G-Mutante
instabil (101)), um die folgenden inhibitorempfindlichen Kinasen
zu erzeugen; I338G v-Src, T339G Fyn, T315A Abl, F89G CAMK IIα und F80G
CDK2. Kinasen, die gegen K252a empfindlich sind, und eine, die dies
nicht ist (c-Abl), wurden ausgewählt,
um beide Klassen von Zielkinasen darzustellen (27).
-
Die K252a-Analoge wurden gegen die
Wildtyp- und konstruierten Proteinkinasen auf die Inhibierung der
Phosphorylierung eines exogenen Substrats in vitro selektiert. Wie
vorhergesagt, waren alle der C(7)-substituierten K252a-Derivate
viel weniger effizient als 1 (22A)
bei der Inhibierung des Feldes von Proteinkinasen vom Wildtyp (27). Von den fünf Kinasen
vom Wildtyp ist CAMK IIα die
am meisten zugängliche
für die
Inhibierung durch die K252a-Derivate,
was nicht überraschend
ist, da sie auch gegen K252a selbst die am meisten empfindliche
ist. Für
jede der Kinasen nahmen die IC50-Werte der
K252a-Analoge in
Gegenwart der Mutation ab, was unsere Vorhersage der Bindungsorientierung
von 1 bestätigte.
Ein derivatisierter Partner für jede
der Mutantenkinasen wurde derart gefunden, daß die Bindung sich entweder
der Affinität
des Wildtyp-Kinase/1-Paars näherte
oder diese überstieg.
Verblüffenderweise
band das 2-Methyl-propyl-Analogon (4, 27) an die konstruierten Src-Familien-Kinasen
(v-src und c-Fyn) mit subnanomolaren IC50-Werten (230 pM bzw.
550 pM) ungefähr
zwei Größenordnungen
geringer als die Werte für
1 gegen dieselben Kinasen vom Wildtyp. Diese Werte stellen die potenteste
Inhibierung für
irgendeine bis jetzt berichtete Src-Familien-Kinase dar. Potente
(IC50 < 50
nM) und selektive (≥ 15-fach
im Vergleich zu allen Kinasen vom Wildtyp in dem Feld) Übereinstimmungen
wurden für
alle Mutantenkinasen außer
für c-Abl
gefunden. Abl ist die einzige Proteinkinase vom Wildtyp in dem Feld,
die durch K252a nicht wirksam inhibiert wird, was darauf hindeutet,
daß die Empfindlichkeit
gegen 1 eine vorhersagende Bestimmungsgröße dafür ist, ob andere Kinasen (nicht
in 26) für die Inhibierung
durch K252a-Analoge gut geeignet wären oder nicht.
-
Anfänglich war es unklar, ob die
schwache Inhibierung von T315A c-Abl an der β-Methylgruppe der Alaninseitenkette
oder an der intrinsischen Unempfindlichkeit von c-Abl gegen die
Inhibierung durch 1 (22A)
lag. Um die Wirkung der β-Methylgruppe
direkter zu testen, prüften
wir eine andere Kinase mit einer Ala-Substitution. Wir maßen die Inhibierung der zwei
potentesten I338G v-Src-Inhibitoren
4 und 7 (27) gegen
I338A v-Src. Die Alaninmutante von v-Src weist IC50-Werte
von 0,024 bzw. 0,43 μM
für diese
Verbindungen auf, die ungefähr
100mal größer sind
als die Werte für
I338G. Die Inhibierungswerte unterscheiden sich jedoch zwischen
I338G v-Src und T315A c-Abl um mehr als 10000-fach, was impliziert,
daß c-Abl
durch Analoge von 1 intrinsisch weniger inhibierbar ist.
-
Verallgemeinerter Inhibitor, der
in der Lage ist, irgendeine geeignet mutierte Kinase zu inhibieren:
Bei einer Anstrengung, einen besser verallgemeinerbaren Inhibitor
zu entwickeln, der irgendeine geeignet mutierte Kinase inhibieren
könnte,
wurde ein Feld von Wildtyp- und Mutantenkinasen gegen eine Gruppe
von C(3)-Phenyl-modifizierten
PP1-Analogen getestet. Obwohl PP1 Src-Familien-selektiv ist, wurde
gefolgert, daß die
Mutation der 338-Position (v-Src) in eine kleine Aminosäure anderen
Kinasen eine eindeutige PP1-Analog-Empfindlichkeit verleihen kann,
da gezeigt wurde, daß diese
Aminosäure
weitgehend für
die Selektivität
von PP1 selbst verantwortlich ist. Aus diesem Feld von Inhibitoren
war entweder C(3)-1'-Naphthyl
PP1 (9, 28) oder C(3)-1'-Naphthylmethyl PP1
(11, 28) der potenteste
Inhibitor von jeder getesteten konstruierten Kinase. Die Analyse
der PP1-Analogon-Inhibierungsdaten in 28 decken einige verblüftende Trends
auf. PP1 ergab Analoge mit breiterem Nutzen im Zusammenhang mit
den konstruierten Kinase/Inhibitor-Paaren. Jede der fünf Zielkinasen
wurde durch PP1-Analoge bei niedrigen nanomolaren Konzentrationen
mit Zielspezifitäten
im Bereich von 85- bis 400-fach inhibiert (gemessen gegen die am
besten inhibierbare Kinase vom Wildtyp). Es besteht wenig oder keine
Korrelation zwischen dem Wildtyp-PP1-IC50 und
der PP1-Analogon-Empfindlichkeit derselben
(konstruierten) Kinase. Dies ist bei den Ser/Thr-Kinasen CDK2 und
CMK IIα am
stärksten
ersichtlich. Diese Enzyme vom Wildtyp besitzen beide schwache PP1
IC50 von mehr als 15 μ. Die konstruierten Versionen
dieser Kinasen werden jedoch durch das PP1-Analogon sehr potent
inhibiert (11; 5,0 nM bzw. 8,0 nM). Diese Dichotomie liegt höchstwahrscheinlich
an einer Kombination der Bedeutung des Rests 338 bei der Bestimmung
der PP1-Empfindlichkeit
einer gegebenen Proteinkinase (86) und der Affinität des Naphthylrings
für die
erweiterte aktive Kinasestelle. Die IC50 für 11 für alle Glycinmutanten
lagen innerhalb eines 3-fachen Bereichs (alle < 10 nM) zueinander, obwohl ihre Wildtyp-PP1-Empfindlichkeiten
um mehr als 400-fach variieren. Bedeutenderweise werden keine der
getesteten Kinasen vom Wildtyp bei Konzentrationen von weniger als
1 μM 11
inhibiert, was die hohe Zielselektivität dieser Verbindung demonstriert.
-
Die PP1-Analoge 10 und 11 (28) sind für verschiedene
Platz erzeugenden Mutationen auf der Basis ihrer Größe und Flexibilität selektiv.
Das starrere C(3)-1'Naphthyl PP1 (10)
zeigt einen breiteren Bereich an Leistungsfähigkeit zwischen verschiedenen
Kinaseglycinmutanten (28).
Es inhibiert jedoch potent T315A c-Abl (7,0 nM) mit hoher Spezifität, was den
ersten Mutanteninhibitor dieser Proteintyrosinkinase ergibt (102). Um
festzustellen, ob 10 im allgemeinen verwendet werden könnte, um
Proteinkinasen zu inhibieren die zu Alanin in der 338-Position mutiert
sind, testeten wir seine Leistungsfähigkeit gegen I338A v-src.
10 inhibiert die Alaninmutante v-Src (IC50 =
1,0 nM) noch stärker
als es die entsprechende Glycinmutante inhibiert, was darauf hindeutet,
daß dieses
Molekül
ein allgemeines Schema für
die Entwicklung von Mutanteninhibitoren für Proteinkinasen bereitstellt,
deren Aktivität
durch die Glycinmutation signifikant gefährdet wird (101).
-
Beispiel 18
-
PP1-Analogon-empfindliche
Kinaseallele
-
Anschließend wurde die obige Strategie
untersucht, um festzustellen, ob sie verwendet werden konnte, um "PP1-Analogon-empfindliche" (as) Kinaseallele
mit Nutzen in vivo zu erzeugen. Wir haben diese Nomenklatur gewählt, da
dieselben Mutantenkinasen verwendet werden können, um die direkten zellulären Substrate
jeder Kinase unter Verwendung von orthogonalen ATP-Analogen zu identifizieren,
die dazu ausgelegt sind, die "as"-Mutation zu ergänzen (154,
155).
-
Es wurde gezeigt, daß C(3)-derivatisierte
PP1-Analoge für
die zielspezifische Inhibierung von retroviral exprimiertem v-src
in Mäusefibroblasten
verwendet werden kann. Es ist jedoch interessanter, die Mutanteninhibierung
von endogenen Kinasegenprodukten in einem Organismus zu demonstrieren,
die einen breiten Nutzen bei herkömmlichen genetischen Selektionen
hat. Die Sproßhefe
Saccharomyces cerevisiae wird aufgrund ihrer Zugänglichkeit für Genmanipulation
und ihres schnellen Wachstums umfangreich als einzelliger Modellorganismus
in Genuntersuchungen verwendet (103). Das S. Cerevisiae Genom codiert
ungefähr
120 Proteinkinasen, einschließlich
Homologen von Proteinen von vielen Säugerkinasefamilien (104}. Die
cyclinabhängige
Hefekinase Cdc28 wurde als Anfangsziel für die Inhibierung in vivo gewählt. Dieses
Enzym ist das Haupt-CDK in Sproßhefe
und ist für
die Zellenlebensfähigkeit
bei START und die Mitose in dem S. Cerevisiae Zellzyklus wesentlich
(105). Cdc28 ist zu 62% identisch zum menschlichen CDK2, was darauf
hindeutet, daß das
konstruierte F88G Cdc28, CDC28-as1 für eine Inhibierung durch C(3)-derivatisierte
PP1-Analoge zugänglich
sein sollte. Wildtyp-Cdc28 und Cdc28-as1 wurden exprimiert und die
Empfindlichkeit der zwei Kinasen gegen PP1-Derivate in vitro wurde
untersucht. Wie bei CDK2 ist 11 (28)
ein sehr potenter Inhibitor des konstruierten Cdc28 (IC50 =
3,9 nM), aber es inhibiert das Protein vom Wildtyp nicht (IC50 = > 50 μM). Es wurde auch
festgestellt, daß das
Wachstum von Hefe, die Cdc28-as1 exprimiert, bei Konzentrationen
von 11 vollständig
gesenkt wurde, das keine Wirkung auf das Wachstum von Stämmen vom
Wildtyp hatte. Aufgrund der Tatsache, daß sich diese Zellinien nur
um eine Aminosäureseitenkette
in einem Protein unterscheiden, ist diese selektive Zellenzyklusunterbrechung
eindeutig zielspezifisch. Überdies
ist die Fähigkeit
von 11, die Hefezellwand leicht zu durchqueren, unüblich und
vermeidet den Bedarf, äußerst hohe
Konzentrationen des Inhibitors während
Versuchen zuzugeben.
-
Um festzustellen, ob diese Strategie
auf die Identifikation von analogen empfindlichen Allelen von anderen
Familien von Proteinkinasen erweitert werden könnte, ohne jedes Enzym in vitro
individuell zu reinigen und zu testen, wurde die Saccharomyces cerevisiae
MAP Kinase, Fus3, die für
die Induktion von induzierbaren Pheromongenen, den Zellenzyklushalt
und die Zellenfusion während
der Paarung erforderlich ist, ausgewählt (106). In Gegenwart von
Paarungsfaktorpheromonen phosphoryliert Fus3 Far1 und Ste12. Diese
Phosphorylierungsereignisse sind für den G1-Zellenzyklushalt und
die Transkription von Genen, die für die Paarung erforderlich
sind, erforderlich (107, 108). Keine temperaturempfindlichen (ts)
Allele von Fus3 wurden isoliert, möglicherweise aufgrund der Temperaturempfindlichkeit
des Paarungsprozesses (109).
-
Um ein analoges empfindliches Allel
von fus3 zu erzeugen, wurde Glutamin 93 (entsprechend I338 in v-Src)
zu Glycin mutiert (D93G Fus 3, Fus-as1) und dieses Enzym wurde in
Sproßhefe
exprimiert, der Fus3 vom Wildtyp fehlt. Die fus3-as1-Mutante ergänzte die
Gendeletion vollständig,
wie durch die Paarung von gleichen Zahlen von haploiden Wildtyp-
oder fus3-as1-Zellen (URA3 his3) mit einem Stamm fus1Δfus2Δura3 HIS3 gezeigt,
gefolgt von Auswahl nach diploider Nachkommenschaft an Medien, denen
Uracil und Histidin fehlt (23).
Fus3 und Fus3-as1 exprimierende Stämme ergaben beide ungefähr 7,5 × 104 Kolonie bildende Einheiten (cfu)/ml, während die
Paarung eines fus3Δ-Stamms
nur 0–100
cfu/ml unter denselben Auswahlbedingungen ergab. Wenn die Paarung
eines fus3-as1-Stamms in Gegenwart von 50 μM 10 (28) ausgeführt wurde, war die Menge an
gebildeten Diploiden von einem fus3Δ-Stamm ununterscheidbar (23B–23C). Selbst
bei 500 nM 10 ergab der fus3-as1-Stamm nur 1,7 × 103 cfu/ml,
eine 44-fache Abnahme gegenüber äquivalenten
Kontrollzellen (23C).
Aufgrund der Konkurrenz mit millimolaren Mengen von ATP in der Hefezelle impliziert
diese starke Inhibierung bei 500 nM 10 ein IC50 in
vitro für
Fus3-as1 im niedrigen nanomolaren Bereich. 11 (28) unterbrach auch die durch Fus3-as1 vermittelte Paarung,
aber mit weniger Leistungsfähigkeit
(85-fache Verringerung bei 50 μM).
Im Gegensatz dazu wurde keine Abnahme der Paarungseffizient beobachtet,
wenn fus3 exprimierende Zellen vom Wildtyp mit 10 oder 11 behandelt
wurden (0,6–1,1 × 105) cfu/ml bei allen Konzentrationen bis zu
50 μM, 23C). Daher stellt fus3-as1
das erste konditionelle Allel des MAPK, fus3, dar. Durch die Zugabe
von 10 in vivo kann die Aktivität
des fus3-Genprodukts
selektiv, schnell und in einer dosisabhängigen Weise gesteuert werden.
-
Die hier beschriebenen analogen empfindlichen
Allele halten eine Anzahl von Vorteilen gegenüber herkömmlichen ts-Allelen. Sie unterliegen
einer stöchiometrischen
und zeitlichen Steuerung. Die Zugabe eines eindeutig spezifischen
Inhibitors sollte die Stabilität
des Enzymziels oder seiner Protein-Protein-Wechselwirkungen nicht unterbrechen.
Gegen den Inhibitor sensibilisierte Stämme können für Gene erzeugt werden, die in
Zellenprozessen wirken, die von Natur aus temperaturempfindlich
sind (Actinzytoskelettumordnung, Paarung usw.) (109, 110). Außerdem kann
die Proteinkinaseaktivität
spezifisch gesteuert werden, ohne die nicht-spezifischen Transkriptionseffekte
zu verursachen, die durch Wärmeschock
induziert werden (111).
-
Beispiel 19
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Cdc28-Mutantenkinase-empfindliche
zellenpermeable Inhibitoren
-
VERFAHREN
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Reinigung von Cdc28-Hiss, Cdc28-as1-Hiss,
MBP-Clb2: Lysat wurde aus Insektenzellen hergestellt, die mit Baculoviren
coinfiziert wurden, die Cdc28-His6 oder
Cdc28-as1-His6 und Cak1-HA3 codieren
(151). Cdc28-His6 und Cdc28-as1-His6 wurden
durch Metallaffinitätschromatographie
gereinigt, wie beschrieben (152), gefolgt von Anionenaustausch (Pharmacia
SP Sepharose Fast Flow) und Kationenaustausch (Pharmacia Q Sepharose
Fast Flow). MBP-Clb2 wurde aus Lysaten von Bakterien, die MBP-Clb2
(ein Geschenk von R. Deshaies) exprimieren, an einer Amylosesäule (NEBL)
gereinigt, gefolgt von Anionenaustausch-Chromatographie (Pharmacia
Q Sepharose Fast Flow).
-
Gereinigtes Cdc28-His6 (1
nM Endkonzentration) und MBP-Clb2 (3 nM Endkonzentration wurden
für 10
min. bei 23°C
in einem 25 μl
Reaktionsgemisch inkubiert, das 5 μg Histone H1, 1 μCi γ-32P-ATP (1 μCi/10 μM und 1 μCi/1 mM) und verschiedene Konzentrationen
an 1-NM-PP1 in Kinasepuffer (41) enthielt. Die Reaktionsprodukte
wurden durch 15% SDS-PAGE, gefolgt von Autoradiographie, analysiert.
Der Phosphateinschluß wurde
bei jeder Inhibitorkonzentration durch Szintillationszählung bestimmt.
Die Inhibitorkonzentration als Funktion des Phosphateinschlusses
wurde aufgetragen und die 1-NM-PP1-Konzentration, bei der der Phosphateinschluß 50% von
jenem der Kontrolle ohne Inhibitor war, wurde als IC50 angegeben.
-
Hefeplasmid und Stammkonstruktion:
Medien und genetische und mikrobielle Verfahren waren im wesentlichen
wie beschrieben (148, 153). Alle Stämme waren Derivate von W30-3
(ura3-a, leu2-3, 112, trpl-1, his3-11,15 ade2-I, can1-100, Gal+).
Alle Stämme
wurden bei 23°C
gezüchtet,
wenn nicht anders angegeben. Um cdc28-as1 zu erzeugen, wurde die
CDC28 codierende Sequenz und 400 bp von 5'- und 386 bp von 3'-flankierender DNA von genomischer DNA
PCR-erweitert und in pRS306 ligiert, um pJAU1 herzustellen. Die F88G-Mutation
wurde durch Oligonukleotid-gerichtete Mutagenese von pJAU1 konstruiert.
Das Plasmid wurde in den Wildtyp-CDC28-Genort nach dem AfIII-Abbau
durch eine Eingabe-Ausgabe-Strategie
integriert, wie beschrieben (148, 153).
-
Cdc28 und Cdc28-as1 ATP-Kinetik:
Gereinigtes Cdc28-His6 (1 nM Endkonzentration)
und MBP-Clb2 (3 nM Endkonzentration) wurden für 10 min. bei 23°C in einem
25 μl Reaktionsgemisch
inkubiert, das 5 μg
Histone H1 und verschiedene Konzentrationen von γ-32P-ATP
in Kinasepuffer (25 mM Hepes-NaOH,
pH 7,4, 10 mM NaCl, 10 mM MgCl2 und 1 mM
Dithiothreitol (DTT)) enthielt. Die Reaktionsprodukte wurden durch
15% SDS-PAGE, gefolgt von Autoradiographie, analysiert. Der Phosphateinschluß wurde
bei jeder ATP-Konzentration
durch Szintillationszählung
bestimmt. Eadie-Hofstee-Diagramme wurden dann verwendet, um Km und kcat zu berechnen.
-
1-NM-PP1 IC50-Werte:
Gereinigtes Cdc28-His6 (1 nM Endkonzentration)
und MBP-Clb2 (3 nM Endkonzentration) wurden für 10 min. bei 23°C in einem
25 μl Reaktionsgemisch
inkubiert, das 5 μg
Histone H1, 1 μCi γ-32P-ATP (1 μCi/10 μM und 1 μCi/1 mM) und verschiedene Konzentrationen
von 1-NM-PP1 in Kinasepuffer enthielt.
-
Gereinigtes Cdc28-His6 (1
nM Endkonzentration) und MBP-Clb2 (3 nM Endkonzentration) wurden
für 10
min. bei 23°C
in einem 25 μl
Reaktionsgemisch inkubiert, das 5 μg Histone H1 und verschiedene
Konzentrationen von γ-32P-ATP in Kinasepuffer (25 mM Hepes-NaOH,
pH 7,4, 10 mM NaCl, 10 mM MgCl2 und 1 mM Dithiothreitol
(DTT)) enthielt. Die Reaktionsprodukte wurden durch 15% SDS-PAGE, gefolgt von
Autoradiographie, analysiert. Der Phosphateinschluß wurde
bei jeder ATP-Konzentration durch Szintillationszählung bestimmt.
Eadie-Hofstee-Diagramme
wurden dann verwendet, um Km und kcat zu berechnen.
-
Die Reaktionsprodukte wurden durch
15% SDS-PAGE, gefolgt von Autoradiographie, analysiert. Der Phosphateinschluß wurde
bei jeder Inhibitorkonzentration durch Szintillationszählung bestimmt.
Die Inhibitorkonzentration als Funktion des Phosphateinschlusses
wurde aufgetragen und die 1-NM-PP1-Konzentration, bei der der Phosphateinschluß 50% von
jenem der Kontrolle ohne Inhibitor war, wurde als IC50 angegeben.
-
DNA-Durchflußzytometrie: Ungefähr 1 × 107 Zellen für jede Probe wurden in 70%
Ethanol fixiert, in 50 mM Tris-HCl, pH 8,0, resuspendiert, kurz
beschallt, mit 2 mg/ml RNase für
2 Stunden bei 37°C
abgebaut und in 0,2 ml Proteaselösung
(5 mg/ml Pepsin, 0,5% konzentrierte HCl) resuspendiert und 45 Minuten
bei 37°C abgebaut.
Die DNA wurde mit 1 μM
Sytox-Grün
(Molekularsonden) in 50 mM Tris-HCl,
pH 7,5, angefärbt
und 20000 Zellen von jeder Probe wurden mit einem FACScan FACS-Gerät (Becton-Dickinson)
abgetastet.
-
ERGEBNISSE
-
Cdc28-His6 und
Cdc28-as-1-His6 wurden von Sf9-Insektenzellen
exprimiert und gereinigt. Sie bildeten aktive Komplexe mit gereinigtem
MBP-Clb2 von Bakterien. Lysat wurde aus Insektenzellen hergestellt,
die mit Baculoviren coinfiziert waren, die Cdc28-His6 oder
Cdc28-as1-His6 und Cak1-HA3 codierten
(48). Cdc28-His6 und Cdc28-as1-His6 wurden durch Metallaffinitäts-Chromatographie
gereinigt, wie beschrieben (49), gefolgt von Anionenaustausch (Pharmacia
SP Sepharose Fast Flow) und Kationenaustausch (Pharmacia Q Sepharose
Fast Flow). MBP-Clb2 wurde aus Lysaten von Bakterien, die MBP-Clb2
(ein Geschenk von R. Deshaies) exprimierten, an einer Amylosesäule (NEBL),
gefolgt von Anionenaustausch-Chromatographie
(Pharmacia Q Sepharose Fast Flow), gereinigt.
-
Relativ zu Wildtyp-Cdc28, zeigte
Cdc28-as1 eine mäßige Verringerung
der Aktivität,
einschließlich
einer 10-fachen Verringerung der Bindungsaffinität für ATP und einer 6-fachen Verringerung
der maximalen ATP-Umsatzrate (Tabelle 4). Bedeutender war Cdc28-asi
ausgezeichnet empfindlich gegen den Inhibitor 1-NM-PP1. In Gegenwart von 1 mM ATP, was
sich grob der intrazellulären
ATP- Konzentration
annähert,
war Cdc28-as1 etwa 15000-mal empfindlicher gegen 1-NM-PP1 als Cdc28
vom Wildtyp (IC50 ≈ 3 nM für Cdc28-as1 und 44000 nM für Cdc28).
Somit führt
der einzige Austausch eines Glycins gegen ein Phenylalanin zu einer Cdc28-Mutante,
die sowohl hohe Affinität
als auch Spezifität
für 1-NM-PP1 zeigt.
-
Um die Funktion von Cdc28 in vivo
zu untersuchen, wurde ein Hefestamm, in dem die Kopie vom Wildtyp
von CDC28 gegen cdc28-as1 ausgetauscht wurde, konstruiert. Medien
und genetische und mikrobielle Verfahren waren im wesentlichen wie
beschrieben (148, 153). Alle Stämme
waren Derivate von W303 (ura3-1, leu2-3, 112, trpl-1, his3-11,15
ade2-1, canl-100, GAL+). Alle Stämme
wurden bei 23°C
gezüchtet,
wenn nicht anders angegeben. Um cdc28-as1 zu erzeugen, wurde die
CDC28 codierende Sequenz und 400 bp von 5'- und 386 bp von 3'-flankierender DNA von genomischer DNA
PCR-erweitert und in pRS306 ligiert, um pJAU1 herzustellen. Die
F88G-Mutation wurde durch Oligonukleotid-gerichtete Mutagenese von pJAU1 konstruiert. Das
Plasmid wurde in den Wildtyp-CDC28-Genort
nach dem AfII-Abbau durch eine Eingabe-Ausgabe-Strategie integriert,
wie beschrieben (148, 153).
-
Bei Abwesenheit von 1-NM-PP1 zeigten
cdc28-as1-Zellen normale Lebensfähigkeit
und normales Wachstum auf Platten, obwohl sie hyperpolarisiert und
größer waren
als ein isogener CDC28-Stamm, und hatten eine 20% längere Verdopplungszeit
in einer flüssigen
Kultur. Eine Durchflußzytometeranalyse
von asynchron teilenden Zellen deckte auf, daß die cdc28-as1- und CDC28-Stämme ähnliche
DNA-Gehaltsprofile zeigten. Schließlich wurden synthetische Oligonukleotid-DNA-Anordnungen
verwendet, um genomweite Transkriptionsunterschiede zwischen asynchronen
Wildtyp- und cdc28-as1-Zellen zu messen (127).
-
Änderungen
wurden als signifikant erachtet, wenn sie größer als oder gleich 2-fach waren oder wenn das
Transkript den vorhandenen/abwesenden Zustand änderte (wie durch Affymetrix-Software
angegeben) in den folgenden Vergleichen: für nicht-spezifische Arzneimitteleffekte:
CDC28 + 1-NM-PP1 gegen CDC28; für cdc28-as1-Effekte:
cdc28-as1 gegen CDC28. Für
spezifische Cdc28-Inhibierungseftekte
wurden Änderungen als
signifikant erachtet, wenn sie größer als oder gleich 2,5-fach
für cdc28-as1
1-NM-PP1 gegen cdc28-as1 waren UND eine Änderung von mehr als oder gleich
2,0-fach für
cdc28-as1 1-NM-PP1 gegen CDC28 + 1-NM-PP1.
-
In zwei separaten Experimenten wurden
größere als
zweifache Änderungen
in nur elf Transkripten (0,2% des Genoms) beobachtet. Größere als
2-fache Differenzen wurden in der Expression der folgenden Gene
in einem Vergleich von Wildtyp- und
cdc28-as1-Zellen beobachtet: Experiment 1: LEU2, YDL241W, YFL057C,
YHR071W, CBP1 YJR130C, CWP1, YLL060c; ATR1 YML128C, YMR095C, YMR096W,
YNL275W, YNR065C, ARG1, YOL101C, SPS4, SSU1, SVS1, OYE3, RLF2 und
YPR203W, TWT1, YHR209W, YIL011W, YIL023C, DAL4, YKL218C, YLL060C,
YL0108C, YLR237W, YLR437C, YML071C, ATR1, YMR095C, YMR096W, YNR065C,
ARG1, YOR302W, SPS4, YPL088W, SVS1, YPR013C, CTR1.
-
Es wurde verdächtigt, daß der geringe Wachstumseffekt
in cdc28-as1-Zellen an dem 6-mal niedrigeren kcat des
Mutantenenzyms liegt, was zu einer 6-mal niedrigeren Aktivität bei den
hohen ATP-Konzentrationen in vivo führen würde (die niedrigere ATP-Bindungsaffinität der Mutante
sollte in vivo nicht relevant sein, wobei die ATP-Konzentration
viel größer ist
als Km). Somit ist cdc28-as1 ein geringfügig geschwächtes Allel von
CDC28, das trotzdem den Zellenzyklusfortschritt unterstützen kann.
-
Als nächstes wurden die Effekte des
Inhibitors 1-NM-PP1 auf das Zellenwachstum und die Morphologie analysiert.
Die Proliferation von Zellen vom Wildtyp war durch den Inhibitor
unbeeinflußt,
außer
bei sehr hohen Konzentrationen (50000 nM), wenn die Verdopplungszeiten
etwa 2-fach zunahmen. Eine DNA-Mikroanordnungsanalyse
deckte auf, daß die
Transkription von nur 6 Genen (0,1%) um mehr als zweifach nach 30 Minuten
Behandlung von Zellen vom Wildtyp mit 500 nM 1-NM-PP1 geändert wurde.
-
Von den sechs Transkripten, die sich
in Zellen vom Wildtyp nach 30 Minuten Inhibitorbehandlung änderten,
weisen drei keine bekannte Funktion auf (YGR035C, YLR346C, YPL222W)
und die anderen haben Rollen beim Wärmeschock (SSA4), bei der osmotischen
Spannungsreaktion (GRE2) und bei der Arzneimittelresistenz (YOR1).
Die Transkription von nur einem dieser Gene (YGR035C) ist Zellzyklus-reguliert
(150). Die Behandlung von Zellen vom Wildtyp mit Inhibitor für 120 Minuten
führte
zu Änderungen
in nur 3 Genen (YGR035C und zwei Genen, die Ribosomproteine codieren:
RPS26A und RPL26B).
-
Die Behandlung von Zellen für 120 Minuten
verursachte noch weniger Transkriptionsreaktionen: größere als
zweifache Änderungen
wurden für
nur drei Transkripte gesehen. Interessanterweise wurde keine signifikante
Aktivierung von auf Spannung reagierenden Transkripten beobachtet,
was mit dem Vorschlag konsistent war, daß viele Arzneimittel-empfindliche
Mechanismen vielmehr auf die Funktion als die Anwesenheit des Arzneimittels
reagieren (122). Daher wurde gefolgert, daß 500 nM 1-NM-PP1-Behandlung
keine signifikanten Wirkungen auf die Physiologie von Zellen vom
Wildtyp hat, was darauf hindeutet, daß sie eine Kinase vom Wildtyp
oder ein anderes Enzym in Hefe nicht inhibiert oder stimuliert.
-
Die einzige Aminosäureänderung
in der Cdc28-as1-Kinase macht sie gegen den Inhibitor 1-NM-PP1 in
vivo übermäßig empfindlich.
Das Wachstum des cdc28-as1-Stamms
wurde bei 50 bis 100 nM Inhibitor zu 50% inhibiert; der vollständige Wachstumsstop
trat oberhalb 500 nM auf. Die enge Übereinstimmung zwischen dem
IC50 in vivo und jenen, die in Kinaseversuchen
gemessen wurden (Tabelle 4) stellt die Wirksamkeit dar, mit der
1-NM-PP1 in eine Hefezelle eindringen kann, ein Merkmal, das von
anderen CDK-Inhibitoren mit kleinem Molekül nicht gezeigt wird (122).
-
Tabelle
4
Vergleich der Aktivität
von Cdc28 und Cdc28-as1 in Gegenwart eines Inhibitors
-
Cdc28-as1 ist gegen 1-NM-PP1 in vitro
sehr empfindlich und ist eine geringfügig abgeschwächte Kinase.
Aktive Cyclin-Cdk-Komplexe wurden durch die Zugabe von überschüssigem MPB-Clb2
zu gereinigtem Cdc28-Hiss oder Cdc28-as1-His6 gebildet
und ihre Fähigkeit,
Histone H1 bei verschiedenen ATP-Konzentrationen zu phosphorylieren,
wurde gemessen, um Km- und kcat-Werte
zu erzeugen. Um IC50, die Inhibitorkonzentration,
bei der die Kinase zu 50% inhibiert wird, zu bestimmen, maßen wir
die Kinaseaktivität
von Cdc28-MBP-Clb2 oder Cdc28-as1-MBP-Clb2 in Gegenwart von variierenden
Konzentrationen von 1-NM-PP1 bei zwei verschiedenen ATP-Konzentrationen.
-
Eine detaillierte Analyse des DNA-Gehalts
und der Morphologie von cdc28-as1-Zellen deckte auf, daß niedrigere
Konzentrationen von 1-NM-PP1 eine Verzögerung (50 nM) oder einen Stopp
(500 nM) mit einem G2/M-DNA-Gehalt und großen hyperpolarisierten Sprossen
verursachten. Höhere
Inhibitorkonzentrationen (5000 nM) verursachten einen ungleichmäßigen Stopp,
der G1-Zellen ohne Sprossen sowie G2/M-Zellen mit großen Sprossen
umfaßte;
die Sprossenhyperpolarisation war nicht mehr ersichtlich. Somit
scheint es möglich,
das Niveau der Cdc28-as1-Aktivität
in vivo zu titrieren, was die Identifikation von Zellenzyklusereignissen ermöglicht,
die gegen Abnahmen der katalytischen Aktivität von Cdc28 unterschiedlich
empfindlich sind.
-
Wenn cdc28-as1-Zellen in G1 mit dem
Hefepaarungspheromon, α-Faktor,
synchronisiert wurden und dann in frische Medien freigesetzt wurden,
die 500 nM 1-NM-PP1 enthielten, wurde die Einleitung der Sproßbildung
und der DNA-Synthese
um etwa 30 bis 60 Minuten verzögert,
während
die Ansammlung des mitotischen Cyclins Clb2 um 60 bis 90 Minuten
verzögert
wurde. Die Zellen fuhren bis zum Stopp mit mäßigen Clb2-Niveaus, stark hyperpolarisierten
Sprossen und einem G2/M-DNA-Gehalt genau wie bei dem in asynchronen
Zellen beobachteten Stopp fort. Eine Mikroskopanalyse von Mikrotubulen
und DNA deckte auf, daß diesen
Zellen eine mitotische Spindel fehlte und mit einer einzigen DNA-Masse
stoppten, die korrekt am Sprossenhals angeordnet war. Somit werden
mit niedrigen Konzentrationen an Inhibitor behandelte Zellen während des
Fortschritts durch die frühen
Stufen des Zellzyklus geringfügig
verzögert,
stoppen jedoch schließlich
aufgrund des Mißlingens,
eine mitotische Spindel anzuordnen und in die Mitose einzutreten.
-
Wenn GI-synchronisierte cdc28-as1-Zellen
in Medien freigesetzt wurden, die 5000 nM 1-NM-PP1 enthielten, stoppten
sie mit einem IC-DNA-Gehalt und anfänglich mißlang ihnen die Sproßbildung,
was auf einen Stopp beim START hindeutet. Diese Zellen sprossen
schließlich
nach 180 bis 240 Minuten und stoppten mit einem 1C-DNA-Gehalt, großen hyperpolarisierten
Sprossen, einer einzigen DNA-Masse
in der Mutterzelle und einer Interphasen-Astralmikrotubulusanordnung.
-
Pho85, ein Cdk, das eng mit Cdc28
verwandt ist, wurde bei der Einleitung der Sproßbildung in S. cerevisiae impliziert
(128, 129). Daher wurde die Sproßbildung, die in cdc28-as1-Zellen,
die in 5000 nM 1-NM-PP1 freigesetzt wurden, aufgrund von restlicher
Cdc28-as1-Aktivität
oder aufgrund von Pho85-Aktivität beobachtet
urde, untersucht. Ein cdc28-as1-Stamm, dem PCL1 und PCL2 fehlte,
die die zwei Gi-aktivierenden Cycline von Pho85 codieren, wurde
konstruiert. Wenn diese Zellen in G1 synchronisiert wurden und in 5000
nM 1-NM-PP1 freigesetzt wurden, stoppten sie mit 1 C-DNA-Gehalt
und sprossen niemals, selbst nach 6 Stunden. Es wurde gefolgert,
daß mit
Pc11- und Pc12 verbundene Pho85-Aktivität und nicht die restliche Cdc28-Aktivität für die stark
verzögerte
Sproßbildung
verantwortlich sind, die in cdc28-as1-Zellen, die mit hohen Konzentrationen
an Inhibitor behandelt wurden, beobachtet wird.
-
Um den Zellenzyklusstopp, der durch
die Inhibitorbehandlung verursacht wird, weiter zu charakterisieren,
wurde eine genomweite Transkription nach der Behandlung von asynchronen
cdc28-asl-Zellen mit 500 nM 1-NM-PP1 analysiert (25A–25D). Zwei Stunden Behandlung
verursachten 2,5-fache oder größere Änderungen
in der Transkription von 104 Genen (66 Abnahmen, 38 Zunahmen) (25B und 25C). Von den herabregulierten Transkripten
sind 60 zellenzyklusreguliert und 32 weisen eine Spitzenexpression
bei G2/M auf. Diese herabregulierte G2/M-Teilmenge enthält einen
breiten Bereich von gut begründeten
Mitoseregulatoren, einschließlich
CLB2, SW15, CDC20 und CDC5. Verringerte Niveaus des CLB2-Transkripts
sind mit der Verzögerung
der Clb2-Akkumulation
nach dem Lösen
aus dem GI-Stopp konsistent. Die herabregulierte G21M-Teilmenge
umfaßte
auch 11 Transkripte mit unbekannter Funktion, diese Transkripte
können
G2IM-Regulatoren unter einer Transkriptionssteuerung durch Cdc28
codieren. 30 Minuten Behandlung mit I-NM-PP1 erzeugen einen ähnlichen
G2/M-Transkriptionsblock (37 der 42 herabregulierten Gene sind zellenzyklusreguliert
und 57% dieser weisen bei G2/M eine Spitze auf) (130).
-
Zwei Stunden Arzneimittelaussetzung
erhöhte
auch die Expression von 38 Transkripten über 2,5-fach (10 zellenzyklusreguliert)
(25A–25D). Alle bis auf eines
dieser zellenzyklusregulierten Transkripte werden mit Spitzenpegeln
in G1 exprimiert. Diese Gruppe umfaßt Gene, die GI-Cycline (CIn2
und Pcl I) codieren. Dieses Ergebnis in Kombination mit der Beobachtung,
daß der
Cln-Cdc28-Inhibitor
Far1 20-fach herabreguliert wurde, deutet darauf hin, daß eine verlängerte Cdc28-Inhibierung
und G2/M-Stopp zu einem Transkriptionsprogramm führt, das die Aktivität von GI-Cyclin-Cdk-Komplexen
verstärkt.
-
Um allgemeine Trends in der Transkriptionsreaktion
auf die Cdc28-Inhibierung zu bewerten, wurden mittlere Änderungen
in der Expression aller Gene von jeder der Hauptzellenzyklus-Genanhäufungen
berechnet (25D). Diese
Analyse bestätigte,
daß die
Inhibitorbehandlung von cd28-as1-Zellen hauptsächlich zu einer verringerten
Expression von Genen führte,
die normalerweise in den G2/M- und
M/G1-Stufen des Zellenzyklus exprimiert werden.
-
Zusätzlich dazu, daß es für den Eintritt
in die Mitose erforderlich ist, ist von Cdk1 auch bekannt, daß es den
Austritt aus der Mitose steuert (131, 132). Die Cdk1-Aktivität inhibiert
den Fortschritt von der Anaphase zu G1 und daher ist eine Cdk1-Inaktivierung (hauptsächlich durch
Cyclinproteolyse) für
den Austritt aus der Mitose erforderlich. Außerdem inhibiert Cdk1 seine
eigene Inaktivierung bei der späten
Mitose durch Phosphorylierung und inaktivierende Komponenten des
die Anaphase fördernden
Komplexes (APC), der Cycline für
die Zerstörung
abzielt (133, 134). Wenn Zellen bei der Mitose mit dem Mikrotubulusgift
Nocodazol angehalten werden, können
die Cyclinzerstörung
und der Austritt aus der Mitose durch Überexpression des Cdk-Inhibierungsproteins
Sic1 ausgelöst
werden (135). Konsistent mit diesen Ergebnissen wurde festgestellt,
daß eine
Behandlung mit 500 nM I-NM-PP1 zu einer schnellen (< 60 min.) Cyclinzerstörung und
erneuten Sproßbildung
von cdcM-asl-Zellen, die bei der späten Mitose mit der cdc15-2-Mutation angehalten
wurden, führt
(136).
-
Obwohl Cdks den Fortschritt von der
Anaphase zu G1 inhibieren, scheinen sie auch die APC-Aktivität und die
Schwesterchromatidentrennung beim Übergang von der Metaphase zur
Anaphase zu fördern
(131, 132, 137). Der genetische Beweis deutet beispielsweise darauf
hin, daß bestimmte
schwache Allele von CDC28, einschließlich cdcM-asl, unbedeutende
Defekte im Fortschritt durch die Anaphase zeigen (137); außerdem weist
die ts-Mutante von CDC28 (cdc28-IN) einen Metaphasenstopp bei der
einschränkenden
Temperatur auf (138). Die Versuchsbedingungen, bei denen die Inhibitorbehandlung
einen Metaphasenstopp in cdc28-as1-Zellen verursacht, wurden nicht
bestimmt, vermutlich, da niedrige Inhibitorkonzentrationen entweder
den Eintritt in die Mitose verhindern oder einen vorzeitigen Austritt
aus der Mitose auslösen.
Ferner kann der Metaphasenstopp in cdc28-IN-Zellen nicht an einer
allgemeinen Abnahme der Kinaseaktivität liegen, sondern könnte statt
dessen an einem begrenzten Defekt in der Aktivität zu Substraten liegen, die
am Fortschritt von der Metaphase zur Anaphase beteiligt sind.
-
Beispiel 20
-
Erzeugung von mutantenspezifischen
Inhibitoren von Lipidkinasen – Phosphatidylinositol-3-phosphatkinase (PI-3K)
Alpha (α)
-
Eine Familie von Proteinkinasen,
die Inositoltriphosphate in Zellen phosphorylieren, wird Phosphatidylinositol-3-phosphatkinasen
(PI-3K's) genannt.
Diese Proteine verwenden ATP als Phosphodonorsubstrat. Sie sind
Schlüsselregulatoren
der Zellensignalisierung, die bei Krebs wichtig ist.
-
Auf der Basis von vorherigen Beispielen
wurden Reste in Proteinkinasen, die verändert werden können, um
das Binden von Inhibitormolekülen
zu ermöglichen,
die keine Kinasen vom Wildtyp inhibieren, identifiziert. Unter Verwendung
der vorher beschriebenen Verfahren wird eine Proteinsequenzanordnung
zwischen Proteinkinasen und PI-3Kγ erzeugt.
Auf der Basis der Strukturähnlichkeit
zwischen PI-3Kγ und
PI-3Kα und
der Sequenzanordnung von Proteinkinasen und PI-3K's wird vorgeschlagen,
daß der
Rest I848 in PI-3Kα dem Rest
I338 in v-Src entspricht. Daher erzeugt die Mutation von I848 zu
Ala oder Gly die Mutante I848A PI-3-Kα oder I848G PI-3-Kα, von der
erwartet wird, daß sie
gegen die hierin offenbarten Inhibitoren empfindlich ist.
-
Beispiel 21
-
Erzeugung von mutantenspezifischen
Inhibitoren von Aminoglycosidkinasen
-
Eine weitere Familie von Enzymen,
die durch die vorher beschriebenen Verfahren konstruiert werden kann,
sind die bakteriellen Kinasen, die Aminoglycosid-Antibiotika wie z.B. Kanamycin phosphorylieren.
Ein Beispiel einer Aminoglycosidkinase ist APH(III-a').
-
Gemäß den vorher beschriebenen
Verfahren wird eine Sequenzanordnung zwischen APH(III-a') und v-Src erzeugt.
Diese Anordnung basiert auch auf der Kristallstruktur von APH(III-a'). Auf der Basis
der Sequenzanordnung wird vorgeschlagen, daß der Methioninrest 90 in APH(III-a') I338 in v-Src entspricht.
M90 in APH(III-a')
wird zu Alanin und Glycin mutiert, um die Mutante M90A APH(III-a') oder M90G APH(III-a') zu erzeugen, von
der erwartet wird, daß sie
gegen die Inhibitoren der vorliegenden Erfindung empfindlich ist.
-
Die vorangehende detaillierte Beschreibung
wurde nur für
die Klarheit des Verständnisses
gegeben und aus dieser sollten keine unnötigen Begrenzungen verstanden
werden, da Modifikationen für
Fachleute offensichtlich sind.
-
BEZUGSQUELLEN
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