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Diese Erfindung betrifft ein neues
Perfluorpolyether-modifiziertes Aminosilan, das zu einem wasser- und ölabweisenden
Film mit Trenneigenschaften und Schmutzabweisevermögen härtet, ein
das Aminosilan umfassendes Oberflächenbehandlungsmittel, einen
Gegenstand mit einer gehärteten
Beschichtung aus dem Aminosilan, Verfahren zur Herstellung der Aminosilane
und Behandlungsmittel sowie den Verwendung der Mittel zur Oberflächenbehandlung.
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HINTERGRUND
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Perfluorpolyether enthaltende Verbindungen
sind aufgrund ihrer sehr geringen Oberflächenenergie im Allgemeinen
wasser- und ölabweisend,
chemikalienbeständig,
schmierfähig,
ablösbar
und schmutzabweisend. Zur effektiven Nutzung solcher Eigenschaften
werden diese Verbindungen in der Industrie gerne als Wasser/Öl-abweisende
Verschmutzungsschutzmittel für
Papier und Fasern, als Schmiermittel für Magnetaufzeichnungsmedien,
als wasserabweisende Stoffe für
Präzisionsgeräte, als
Trennmittel, als Kosmetika und als Schutzbeschichtungen eingesetzt.
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Die Perfluorpolyether enthaltenden
Verbindungen weisen jedoch auch Eigenschaften wie Nicht-Klebrigkeit
und Nicht-Haftung an anderen Substraten auf. Sie können auf
die Substratoberfläche
aufgetragen werden, können
jedoch keine fest am Substrat haftende Beschichtung bilden.
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Silanhaftvermittler sind allgemein
bekannte Mittel zur Herstellung einer festen Bindung zwischen einer Substratoberfläche, wie
z.B. Glas oder Stoff, und einer organischen Verbindung. Der Silanhaftvermittler
weist eine organische funktionelle Gruppe und eine reaktive Silylgruppe
(typischerweise Alkoxysilylgruppe) pro Molekül auf. Die Alkoxysilylgruppe
geht eine Selbstkondensationsreaktion mit Luftfeuchtigkeit ein,
wodurch sie in ein Siloxan umgewandelt wird, um eine Beschichtung
zu bilden. Gleichzeitig bildet der Silanhaftvermittler chemische
und physikalische Bindungen mit der Oberfläche von Glas oder Metall, was
zu einer dauerhaften, widerstandsfähigen Beschichtung führt.
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Dank dieser Vorteile wird der Silanhaftvermittler
gerne als Beschichtungsmittel für
eine Reihe von Substraten eingesetzt.
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Als typisches Beispiel, das den Vorteil
der oben genannten Merkmale nutzt, wird in der JP-A 58-167597 eine
Fluoraminosilanverbindung der folgenden Formel (3) offenbart:
worin R
1 und
R
2 C
1-4-Alkyl sind,
Q CH
2CH
2CH
2 oder CH
2CH
2NHCH
2CH
2CH
2 ist, m eine ganze Zahl von 1 bis 4 ist
und n = 2 oder 3 ist. Diese Verbindung nutzt jedoch nicht den gesamten
Vorteil der Perfluorpolyethergruppe, weil die Perfluorpolyethergruppierung
nur 2 bis 5 Monomereinheiten von Hexafluorpropylenoxid (HFPO) lang ist.
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Die JP-A-58-122979 offenbart eine
Verbindung der folgenden Formel (4) als wasser- und ölabweisendes
Mittel, das auf eine Glasoberfläche
aufgetragen werden kann:
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Hierin ist Rf eine Polyfluoralkylgruppe
mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, die zumindest eine Etherbindung
enthalten kann, R1 ist Wasserstoff oder
ein Niederalkyl, A ist Alkylen, X ist -CON(R2)-Q-
oder -SO2N(R2)-Q-
(worin R2 ein Niederalkyl und Q eine zweiwertige
organische Gruppe ist), Z ist ein Niederalkyl, Y ist ein Halogen,
Alkoxy oder R3COO-(worin R3 Wasserstoff
oder ein Niederalkyl ist), n ist eine ganze Zahl von 0 oder 1, a
ist eine ganze Zahl von 1 bis 3, und b ist eine ganze Zahl von 0,
1 oder 2. Diese Verbindung ist jedoch nicht zufrieden stellend.
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
haben in der JP-A-11-29585 schon früher einen Perfluorpolyether
der folgenden Formel (5) vorgeschlagen:
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Hierin ist X eine hydrolysierbare
Gruppe, R1 ist ein Niederalkyl, R2 ist Wasserstoff oder ein Niederalkyl, Q
ist CH2CH2CH2 oder CH2CH2NHCH2CH2CH2, m ist eine ganze Zahl von 6 bis 50, n
= 2 oder 3, und x und y sind jeweils eine ganze Zahl von 1 bis 3.
Aufgrund der guten Wasser- und Ölabweisefähigkeit,
Schmutzabweisevermögen,
Chemikalienbeständigkeit,
Schmierfähigkeit
und Trenneigenschaften kann dieses Perfluorpolyether-modifizierte
Aminosilan als Oberflächenbehandlungsmittel
eingesetzt werden, in dem es auf die Oberflächen verschiedener Substrate
aufgetragen wird. Die Verbindung weist jedoch keine optimale Leistung
auf, weil sie eher langsam härtet.
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Vor allem seit in den letzten Jahrzehnten
viele hohe Gebäude
gebaut worden sind, ist die Nachfrage nach der Technologie zur Verleihung
von "Schmutzabweisevermögen" oder "leichter Schmutzentfernbarkeit" gestiegen, um Glasscheiben
wartungsfrei zu halten. Es wäre
wünschenswert
ein Material zu entwickeln, das dieser Nachfrage nachkommt.
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Die Erfinder haben herausgefunden,
dass ein neues Perfluorpolyether-modifiziertes Aminosilan der folgenden
allgemeinen Formel (1), das durch ein weiter unten beschriebenes
Verfahren erhalten wurde, gute Wasser- und Ölabweisefähigkeit, Schmutzabweisevermögen, Chemikalienbeständigkeit,
Schmierfähigkeit und
Trenneigenschaften aufweist. Es kann als Oberflächenbehandlungsmittel eingesetzt
werden, in dem es auf die Oberfläche
verschiedener Substrate aufgetragen wird. Es härtet zu einer Beschichtung,
die fest an einem Substrat haftet, so dass die Beschichtung ihre
Wirkung über
einen langen Zeitraum aufrecht erhalten kann.
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Hierin sind X1 und
X2 jeweils eine hydrolysierbare Gruppe,
R1 und R2 sind jeweils
eine einwertige Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
Q1 und Q2 sind jeweils
eine zweiwertige organische Gruppe, m ist eine ganze Zahl von 6
bis 50, n = 2 oder 3, und x und y sind jeweils ganze Zahlen von
1 bis 3.
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Das Perfluorpolyether-modifizierte
Aminosilan der Formel (1 ), das als Hauptkomponente des Oberflächenbehandlungsmittels
dient, enthält
eine Amidbindung. Die Amidbindung ist für die effizient Orientierung
von modifizierenden Fluorgruppen in Bezug auf die Substratoberfläche wirksam.
Auch in diesem Zusammenhang können
die hierin offenbarten Oberflächenbehandlungsmittel
effektiver sein als Mittel nach dem Stand der Technik.
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Aufgrund der Aufnahme von zwei hydrolysierbaren
Silylgruppen ist das Perfluorpolyether-modifizierte Aminosilan der
Formel (1) reaktiver als das oben erwähnte Aminosilan der Formel
(4) und weist verbesserte Härtungs-
und Filmbildungseigenschaften auf.
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Demgemäß stellt die vorliegende Erfindung
ein neues Perfluorpolyether-modifiziertes Aminosilan der Formel
(1); ein Oberflächenbehandlungsmittel,
das im Wesentlichen das Perfluorpolyether-modifizierte Aminosilan
und/oder eine partiell-hydrolytisches Kondensat davon umfasst; und
einen Gegenstand, der auf seiner Oberfläche eine gehärtete Beschichtung
aufweist, die das Perfluorpolyether-modifizierte Aminosilan und/oder ein
partiell-hydrolytisches Kondensat davon umfasst, bereit. Außerdem stellt
sie Verfahren zur Herstellung des Aminosilans und des Oberflächenbehandlungsmittels
sowie zu ihrer Verwendung zur Oberflächenbehandlung bereit.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die einzige Figur,
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1,
stellt ein IR-Spektrum des in Synthesebeispiel 1 erhaltenen Aminosilans
dar.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Das Perfluorpolyether-modifizierte
Aminosilan der Erfindung weist die folgende allgemeine Formel (1) auf:
worin X
1 und
X
2 jeweils eine hydrolysierbare Gruppe sind,
R
1 und R
2 jeweils
eine einwertige Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
sind, Q
1 und Q
2 jeweils
eine zweiwertige organische Gruppe sind, m eine ganze Zahl von 6
bis 50 ist, n = 2 oder 3 ist und x und y jeweils ganze Zahlen von
1 bis 3 sind.
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Genauer gesagt stehen X1 und
X2 für
hydrolysierbare Gruppen und können
gleich oder unterschiedlich sein. Veranschaulichende Beispiele umfassen
C1-8-Alkoxygruppen, wie z.B. Methoxy, Ethoxy,
Propoxy und Butoxy, C2-8-Oxyalkoxygruppen,
wie z.B. Methoxymethoxy und Methoxyethoxy, Acyloxygruppen, wie z.B.
Acetoxy, C2-8-Alkenyloxygruppen, wie z.B.
Isopropenoxy, und Halogengruppen, wie z.B. Chlor, Brom und Iod.
Davon sind Methoxy, Ethoxy, Isopropenoxy und Chlor zu bevorzugen.
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R1 und R2 stehen für einwertige C1-6-Kohlenwasserstoffgruppen
und können
gleich oder unterschiedlich sein. Anschauliche Beispiele umfassen
Methyl, Ethyl und Phenyl, wobei Methyl bevorzugt ist.
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Q1 und Q2 stehen für zweiwertige organische Gruppen
und können
gleich oder unterschiedlich sein. Die bevorzugten zweiwertige organischen
Gruppen sind Alkylengruppen mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen, insbesondere
3 bis 6 Kohlenstoffatomen, die durch eine intervenierende NH-Gruppe,
ein Sauerstoffatom oder dergleichen getrennt sein können. Noch
bevorzugter stehen Q1 und Q2 für CH2CH2CH2 oder CH2CH2NHCH2CH2CH2 oder ein Gemisch
davon.
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Der Buchstabe m ist eine ganze Zahl
von 6 bis 50. Liegt m unter diesem Bereich, bringen die Perfluorpolyethergruppen
keine Vorteile. Ein Wert für
m über
diesem Bereich ist für
die Filmbildung unerwünscht, weil
der Anteil an Alkoxysilylgruppen im gesamten Molekül extrem
gering wird, so dass die Kondensationsreaktion von Alkoxysilylgruppen
verzögert
wird. Ein Wert für
m im Bereich von 15 bis 35 ist besonders wünschenswert für ein gutes
Gleichgewicht zwischen Funktion und Reaktivität.
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Der Buchstabe n ist jeweils 2 oder
3 und kann gleich oder unterschiedlich sein. Ein Gemisch einer Verbindung,
in der n = 2 ist, und einer Verbindung, in der n = 3 ist, ist annehmbar.
Die Buchstaben x und y sind jeweils ganze Zahlen von 1 bis 3.
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Beim Aminosilan sollte die Perfluorpolyethergruppierung,
die durch F(C
xF
2xO)
mC
yF
2y dargestellt
ist, vorzugsweise die folgende Formel (2) aufweisen:
worin m wie oben definiert
ist. Die hydrolysierbaren Gruppen, die durch X dargestellt sind,
sollten vorzugsweise Alkoxygruppen sein.
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Das Perfluorpolyether-modifizierte
Aminosilan der vorliegenden Erfindung kann beispielsweise durch eine
Hydrosilylierungsreaktion zwischen einem Diallylamidderivat eines
entsprechenden Hexafluorpropylenoxid- (HFPO)- Oligomers und einem
entsprechenden Hydroxysilan hergestellt werden.
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In zweiten Aspekt der Erfindung enthält ein Oberflächenbehandlungsmittel
das Perfluorpolyether-modifizierte Aminosilan der Formel (1) und/oder
ein partiell-hydrolytisches Kondensat davon als Oberflächenbehandlungskomponente.
Falls gewünscht
kann ein Katalysator für
eine hydrolytische Alkoxysilan-Kondensation zum Oberflächenbehandlungsmittel
zugesetzt werden. Beispiele für
Katalysatoren umfassen organische Zinnverbindungen (z.B. Dibutylzinndimethoxid
und Dibutylzinndilaurat), organische Titanverbindungen (z.B. Tetra-n-butyltitanat),
organische Säuren
(z.B. Essigsäure
und Methansulfonsäure)
und anorganische Säuren (z.B.
Salzsäure
und Schwefelsäure).
Davon sind Essigsäure,
Tetra-n-butyltitanat und Dibutylzinndilaurat zu bevorzugen. Der
Katalysator wird in katalytischen Mengen zugesetzt. Gewöhnlich werden
0,01 bis 5 Gewichtsteile, insbesondere 0,1 bis 1 Gewichtsteile,
Katalysator pro 100 Gewichtsteile des Aminosilans der Formel (1) und/oder
eines partiell-hydrolytischen Kondensats davon zugesetzt.
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Das Oberflächenbehandlungsmittel gemäß vorliegender
Erfindung kann vor seinem Einsatz mit einem geeigneten Lösungsmittel
verdünnt
werden. Geeignete Lösungsmittel
umfassen fluormodifizierte aliphatische Kohlenwasserstofflösungsmittel
(z.B. Perfluorheptan und Perfluoroctan), fluormodifizierte aromatische
Kohlenwasserstofflösungsmittel
(z.B. m-Xylolhexafluorid und Benzotrifluorid), fluormodifizierte
Etherlösungsmittel (z.B.
Methylperfluorbutylether und Perfluor(2-butyltetrahydrofuran)),
Kohlenwasserstofflösungsmittel
(z.B. Petrolether, Lösungsbenzin,
Toluol und Xylol) und Ketonlösungsmittel
(z.B. Aceton, Methylethylketon und Methylisobutylketon). Unter anderen
sind fluormodifizierte Lösungsmittel
aufgrund ihrer Löslichkeit
und ihre Benetzbarkeit bevorzugt, wobei m-Xylolhexafluorid und Perfluor(2-butyltetrahydrofuran)
insbesondere bevorzugt werden. Diese Lösungsmittel können alleine
oder als Gemisch zweier oder mehrerer davon eingesetzt werden. Wünschenswerterweise
werden die oben genannten Komponenten gleichmäßig im Lösungsmittel gelöst.
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Zur Behandlung der Oberflächen verschiedener
Substrate mit dem Oberflächenbehandlungsmittel kann
jedes beliebige bekannte Verfahren eingesetzt werden. Beispielsweise
sind Aufstreich-, Eintauch-, Aufspritz- und Aufdampfverfahren nützlich.
Die Behandlungsbedingungen können
geeignet gewählt
werden. In Bezug auf die Behandlungstemperatur variiert die optimale
Temperatur je nach Behandlungsverfahren. Im Falle des Aufstreichens
oder Eintauchens, liegt die optimale Temperatur im Bereich von Raumtemperatur
bis 120°C.
In Bezug auf die Behandlungsfeuchte ist eine Behandlung unter feuchten
Bedingungen zu bevorzugen, weil die Reaktion so beschleunigt wird.
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Das Substrat, auf welches das Oberflächenbehandlungsmittel
gemäß vorliegender
Erfindung aufgetragen werden kann, umfasst eine Reihe von Materialien,
wie z.B. Papier, Stoff, Metalle, Glas, Kunststoffe und Keramik.
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Das Aminosilan der Formel (1) bildet
eine gehärtete
Beschichtung mit verbesserten Wasser- und Ölabweisefähigkeiten, Trenneigenschaften
und Schmutzabweisevermögen.
Beispiele für
Anwendungen des Oberflächenbehandlungsmittels,
die diese Funktionen nutzen, sind wasser- und ölabweisende Stoffe, die auf Papier,
Stoff, Metalle, Glas, Kunststoffe und Keramik aufgetragen werden;
Trennmittel, die auf Klebestreifen, Harzformen und Walzen aufgetragen
werden; und schmutzabweisende Stoffe, die auf Papier, Stoff, Metalle, Glas,
Kunststoffe und Keramik aufgetragen werden.
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Im Folgenden sind veranschaulichende
Anwendungen angeführt:
- – Antifleckenbeschichtung
auf der Oberfläche
von Antireflexionsfilmen usw.
- – Beschichtung
zur Verhinderung von Fingerabdrücken
und Fettflecken auf optischen Elementen, wie z.B. Brillengläsern und
Antireflexionsfiltern,
- – wasserabweisende,
schmutzabweisende Beschichtung auf Sanitärkeramik, wie z.B. Badewannen, Waschbecken,
Toiletten usw.
- – schmutzabweisende
Beschichtung auf Glas für
allgemeine industrielle Anwendungen und auf Fensterglas und Scheinwerferabdeckungen
bei Fahrzeugen, wie z.B. Autos, Zügen und Flugzeugen,
- – wasserabweisende,
schmutzabweisende Beschichtung auf Gebäudeaußenseiten,
- – Beschichtung
zur Verhinderung von Ölverschmutzung
auf Küchengeschirr,
- – wasserabweisende,
schmutzabweisende Antihaftbeschichtung in Telefonzellen,
- – wasser-
und ölabweisende
Antifingerabdruck-Beschichtung auf Kunstobjekten.
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Die gehärtete Beschichtung auf der
Oberfläche
eines Substrats oder Gegenstandes, wie sie oben erwähnt sind,
weist gewöhnlich
eine Dicke von 0,1 nm bis 5 μm,
insbesondere 0,1 nm bis 1 μm
auf, obwohl diese nicht entscheidend ist. Die exakte Dicke kann
je nach Substratart passend gewählt
werden.
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Neben den oben genannten Anwendungen
kann ein Aminosilan der Formel (1) auch zur Verbesserung der Fließfähigkeit
und der Dispersion von Farbenzusätzen,
Harzmodifikatoren und anorganischen Füllstoffen sowie der Gleitfähigkeit
von Bändern
und Filmen eingesetzt werden.
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Das Perfluorpolyether-modifizierte
Aminosilan gemäß vorliegender
Erfindung kann eine gehärtete
Beschichtung mit guten oder verbesserten Wasser- und Ölabweisefähigkeiten,
Trenneigenschaften und Schmutzabweisevermögen bilden.
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BEISPIELE
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Im Folgenden werden zur Veranschaulichung,
keineswegs jedoch als Einschränkung,
Beispiele der Erfindung angeführt.
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Synthesebeispiel 1
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Ein mit einem Thermometer, Rückflusskühler und
Rührer
ausgestatteter 200-ml-Dreihalskolben wurde mit 87,1 g eines Perfluorpolyether-modifizierten
Diallylamids der weiter unten angeführten Formel (6), 40,5 g m-Xylolhexafluorid
und 0,094 g einer Toluollösung
eines Chlorplatinsäure/Vinylsiloxan-Komplexes
(mit 2,40 × 10–6 Mol
Pt) befüllt,
und das Ganze wurde auf 80°C
und gerührt.
7,3 g Trimethoxysilan wurden zum Reaktionsgemisch zugetropft, welche
dann 3 Stunden lang bei 85°C
gereift wurde. Nachdem das Verschwinden der Allylgruppen der Reaktanden
mittels 1N-NMR bestätigt worden war, wurden das
Lösungsmittel
und überschüssige Trimethoxysilan
im Vakuum abdestilliert, wodurch 84,0 g einer farblosen, klaren
Flüssigkeit
erhalten wurden. Die 1H-NMR- und IR-Spektroskopiedaten
der Verbindung sind weiter unten angeführt.
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1H-NMR (TMS
als Standard, ppm)
- -CH2CH2Si≡ 0,6–0,7
- -CN2CH2CH2- 1,7–1,9
- -CONCH2CH2-
3,3–3,5
- -Si(OCH3)3 3,5–3,6
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IR (KBr-Pressling, Flüssigmembranverfahren,
cm–1,
siehe 1)
- 2950–2820
(C-H)
- 1680 (CON)
- 1315–1090
(C-F)
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Anhand dieser Daten wurde die folgende
Strukturformel (7) der Verbindung bestimmt:
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Synthesebeispiel 2
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Eine Verbindung der folgenden Formel
(8) wurde mithilfe desselben Verfahrens wie in Synthesebeispiel
1 hergestellt, mit der Ausnahme, dass Methyldimethoxysilan anstelle
des Trimethoxysilans eingesetzt wurde.
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Synthesebeispiel 3
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Eine Verbindung der folgenden Formel
(10) wurde mithilfe desselben Verfahrens wie in Synthesebeispiel
1 hergestellt, mit der Ausnahme, dass eine Verbindung der folgenden
Formel (9) anstelle des Perfluorpolyether-modifizierten Diallylamids
der Formel (6) eingesetzt wurde.
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Synthesebeispiel 4 (Vergleich)
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Eine Verbindung der folgenden Formel
(12) wurde mithilfe desselben Verfahrens wie in Synthesebeispiel
1 hergestellt, mit der Ausnahme, dass eine Verbindung der folgenden
Formel (11) anstelle des Perfluorpolyether-modifizierten Diallylamids
der Formel (6) eingesetzt wurde.
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Beispiele 1-1 bis 1-3
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In 97,0 g Perfluor(2-butyltetrahydrofuran)
wurden jeweils 3,0 g der in den Synthesebeispielen 1 bis 3 synthetisierten
Perfluorpolyether-modifizierten Aminosilane gelöst. Die Lösung wurde auf eine Glasplatte
mit den Maßen
2,5 × 10 × 0,5 cm
aufgestrichen und eine Stunde lang unter einer Atmosphäre von 25°C und einer Luftfeuchtigkeit
von 70 stehen gelassen, wodurch die Beschichtung härtete. Dieses
Probestück
wurde den folgenden Tests unterzogen.
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(1) Wasser- und Ölabweisetest
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Unter Einsatz eines Randwinkelmessers
des Modells A3 (Kyowa Kaimen Kagaku K.K.) wurde der Randwinkel der
gehärteten
Beschichtung mit Wasser und n-Hexadecan als Maß für die Wasser- und Ölabweisefähigkeit
gemessen.
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(2) Trenntest
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Ein Cellophan-Klebestreifen (25 mm
breit) wurde auf die Oberfläche
der gehärteten
Beschichtung aufgeklebt. Unter Einsatz eines Zugprüfers wurde
am Klebestreifen gezogen und dieser in einem Winkel von 180° mit einer
Geschwindigkeit von 300 mm/min abgezogen. Die zum Abziehen erforderliche
Kraft wurde als Trennvermögen
gemessen.
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(3) Dauerhaftigkeitsprüfung
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Die Oberfläche der gehärteten Beschichtung wurde 30
Mal unter einer vorbestimmten Belastung mit Cellulose-Vlies abgewischt.
Danach wurde der Randwinkel mit Wasser wie in Test (1) gemessen,
wodurch die Dauerhaftigkeit bestimmt wurde.
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(4) Hydrolyse- (Filmbildungs)-
Test
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In 97,0 g Perfluor(2-butyltetrahydrofuran)
wurden jeweils 3,0 g der in den Synthesebeispielen 1 bis 3 synthetisierten
Perfluorpolyether-modifizierten Aminosilane gelöst. Die Lösung wurde auf eine Glasplatte
mit den Maßen
2,5 × 10 × 0,5 cm
aufgestrichen und eine Stunde lang unter einer Atmosphäre von 25°C und einer Luftfeuchtigkeit
von 70 stehen gelassen, wonach der nicht gehärtete Rest auf der Oberfläche mit
einem Cellulose-Vlies abgewischt wurde. Der Randwinkel der beschichteten
Glasoberfläche
mit Wasser wurde als Bewertung der Hydrolyse oder Filmbildbarkeit
bestimmt.
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Die Ergebnisse dieser Tests (1) bis
(4) sind in Tabelle 1 angeführt.
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Vergleichsbeispiel 1-1
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Eine gehärtete Beschichtung wurde wie
in den Beispielen 1-1 bis 1-3 erhalten und getestet, mit der Ausnahme,
dass das in Synthesebeispiel 4 synthetisierte Fluoraminosilan anstelle
der Fluoraminosilane der Beispiele 1-1 bis 1-3 eingesetzt wurde.
Die Testergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 1 angeführt.
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Vergleichsbeispiel 1-2
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Eine gehärtete Beschichtung wurde wie
in den Beispielen 1-1 bis 1-3 erhalten und getestet, mit der Ausnahme,
dass eine Verbindung der folgenden Formel (13) anstelle der Fluoraminosilane
der Beispiele 1-1 bis 1-3 eingesetzt wurde. Die Testergebnisse sind
ebenfalls in Tabelle 1 angeführt.
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Die Beschichtungen der Beispiele
weisen eine Wasser- und Ölabweisefähigkeit
sowie ein Trennvermögen
(Ablösung
oder Abtrennung) auf, die mit Beschichtungen nach dem Stand der
Technik (Vergleichsbeispiel 1-2) zumindest vergleichbar sind, sowie
verbesserte Dauerhaftigkeit und Hydrolyse (oder Filmbildung). Die
Beschichtung des Vergleichsbeispiels 1-1 weist eine schlechtere
Wasser- und Ölabweisefähigkeit
und ein geringeres Trennvermögen
auf als die Beschichtungen der Beispiele und ist für den praktischen
Einsatz ungeeignet.
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Somit ist offensichtlich, dass Perfluorpolyether-modifizierte
Aminosilane, wie sie hierin vorgeschlagen sind, eine widerstandsfähige Beschichtung
auf einer Substratoberfläche
bilden können
und als Oberflächenbehandlungsmittel
mit einer Kombination aus guter Wasser- und Ölabweisefähigkeit sowie gutem Trennvermögen eingesetzt
werden können.
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Beispiele 2-1 bis 2-3
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In 495,0 g Perfluor(2-butyltetrahydrofuran)
wurden jeweils 5,0 g der in den Synthesebeispielen 1 bis 3 synthetisierten
Perfluorpolyether-modifizierten Aminosilane gelöst. 0,05 g Trifluormethansulfonsäure wurden zur
Lösung
zugesetzt, und das Ganze wurde gut verrührt. Eine Acrylharzplatte mit
den Maßen
10 × 10 × 0,8 cm
wurde in die Beschichtungslösung
eingetaucht. Die Beschichtung wurde 2 Stunden lang unter einer Atmosphäre von 40°C und einer
Luftfeuchtigkeit von 85% stehen gelassen, um die Beschichtung zu
härten.
Danach wurde die Oberfläche
mit einem trockenen Tuch abgewischt. Diese Probe wurde den folgenden
Tests unterzogen.
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(1) Wasserabweisetest
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Unter Einsatz eines Randwinkelmessers
des Modells A3 (Kyowa Kaimen Kagaku K.K.) wurde der Randwinkel der
gehärteten
Beschichtung mit Wasser als Maß für die Wasserabweisefähigkeit
gemessen.
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(2) Schmutzabweisetest
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Etwa 30 g von in Tabelle 2 aufgeführten Schmutzstoffen
wurden auf die beschichtete Acrylharzplatte gegossen. Untersucht
wurde, wie Schmutzstoffe auf der Beschichtung hafteten. Die Platte
mit den Schmutzstoffen wurde bei Raumtemperatur 15 Minuten lang
getrocknet und dann mit einem trockenen Tuch abgewischt. Danach
wurde untersucht, wie gut die Schmutzstoffe wegzuwischen waren.
Eine Bewertung wurde nach den folgenden Kriterien vorgenommen.
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Haftung der Schmutzstoffe
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- O: geringe Haftung
- Δ: etwas
Haftung
- X: starke Haftung
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Abwischen der Schmutzstoffe
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- O: leicht abzuwischen
- Δ: schwer
abzuwischen, aber keine bleibenden Spuren
- X: schwer abzuwischen, bleibende Spuren
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 2
angeführt.
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Vergleichsbeispiel 2-1
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Eine Beschichtungslösung wurde
wie in den Beispielen 2-1 bis 2-3 hergestellt und untersucht, mit
der Ausnahme, dass das in Synthesebeispiel 4 synthetisierte Fluoraminosilan
anstelle des Aminosilans der Erfindung eingesetzt wurde. Die Ergebnisse
sind ebenfalls in Tabelle 2 angeführt.
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Vergleichsbeispiel 2-2
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Eine Beschichtungslösung wurde
wie in den Beispielen 2-1 bis 2-3 hergestellt und untersucht, mit
der Ausnahme, dass C8F17CH2CH2Si(OCH3)3 anstelle des
Aminosilans der Erfindung eingesetzt wurde. Die Ergebnisse sind
ebenfalls in Tabelle 2 angeführt.
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Vergleichsbeispiel 2-3
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Die Acrylharzplatte wurde wie in
den Beispielen 2-1 bis 2-3 untersucht, ohne dass die Beschichtungslösung aufgebracht
wurde. Die Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 2 angeführt.
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Beispiele 3-1 bis 3-3
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In 495,0 g Perfluorhexan wurden jeweils
5,0 g der in den Synthesebeispielen 1 bis 3 synthetisierten Perfluorpolyether-modifizierten
Aminosilane gelöst.
0,05 g Trifluormethansulfonsäure
wurden zur Lösung
zugesetzt, und das Ganze wurde gut verrührt. Eine Glaslinse wurde mit
der Beschichtungslösung
schleuderbeschichtet. Die Beschichtung wurde 2 Stunden lang unter
einer Atmosphäre
von 40°C
und einer Luftfeuchtigkeit von 85 % stehen gelassen, um die Beschichtung
zu härten.
Danach wurde die Oberfläche
mit einem trockenen Tuch abgewischt. Diese Probe wurde den folgenden
Tests unterzogen.
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(1) Wasserabweisetest
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Unter Einsatz eines Randwinkelmessers
des Modells A3 (Kyowa Kaimen Kagaku K.K.) wurde der Randwinkel der
gehärteten
Beschichtung mit Wasser als Maß für die Wasserabweisefähigkeit
gemessen.
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(2) Schmutzabweisetest
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Ein Zeigefinger wurde 5 Sekunden
gegen die beschichtete Linse gedrückt, um einen Fingerabdruck zu
erzeugen. Die Linse wurde untersucht, um herauszufinden, ob der
Fingerabdruck eindeutig oder unklar zu erkennen war. Außerdem wurde
untersucht, wie gut der Fingerabdruck mit einem trockenen Tuch wegzuwischen
war. Die Bewertung wurde nach den folgenden Kriterien vorgenommen.
Die Werte sind das Mittel einer fünfköpfigen Testergruppe.
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Erkennbarkeit des Fingerabdrucks
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- O: Fingerabdruck kaum erkennbar
- X: klar erkennbarer Fingerabdruck
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Abwischen des Fingerabdrucks
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- O: leicht abzuwischen
- Δ: schwer
abzuwischen, aber keine bleibenden Spuren
- X: schwer abzuwischen, bleibende Spuren
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 3
angeführt.
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Vergleichsbeispiel 3-1
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Eine Beschichtungslösung wurde
wie in den Beispielen 3-1 bis 3-3 hergestellt und untersucht, mit
der Ausnahme, dass das in Synthesebeispiel 4 synthetisierte Fluoraminosilan
anstelle des Aminosilans der Erfindung eingesetzt wurde. Die Ergebnisse
sind ebenfalls in Tabelle 3 angeführt.
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Vergleichsbeispiel 3-2
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Eine Beschichtungslösung wurde
wie in den Beispielen 3-1 bis 3-3 hergestellt und untersucht, mit
der Ausnahme, dass C8F17CH2CH2Si(OCH3)3 anstelle des
Aminosilans der Erfindung eingesetzt wurde. Die Ergebnisse sind
ebenfalls in Tabelle 3 angeführt.
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Vergleichsbeispiel 3-3
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Die Glaslinse wurde wie in den Beispielen
3-1 bis 3-3 untersucht, ohne dass die Beschichtungslösung aufgebracht
wurde. Die Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 3 angeführt.
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Es ist offensichtlich, dass solche
Beschichtungszusammensetzungen für
eine Vielzahl verschiedener Anwendungen als Beschichtungsmittel
mit verbesserter Wasser- und Ölabweisefähigkeit
und Schmutzabweisevermögen
eingesetzt werden können.