DE599877C - Verfahren zum Aufschluss von edelmetallhaltigen Pyriten - Google Patents

Verfahren zum Aufschluss von edelmetallhaltigen Pyriten

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DE599877C
DE599877C DEI45769D DEI0045769D DE599877C DE 599877 C DE599877 C DE 599877C DE I45769 D DEI45769 D DE I45769D DE I0045769 D DEI0045769 D DE I0045769D DE 599877 C DE599877 C DE 599877C
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B3/00Extraction of metal compounds from ores or concentrates by wet processes
    • C22B3/04Extraction of metal compounds from ores or concentrates by wet processes by leaching
    • C22B3/06Extraction of metal compounds from ores or concentrates by wet processes by leaching in inorganic acid solutions, e.g. with acids generated in situ; in inorganic salt solutions other than ammonium salt solutions
    • C22B3/08Sulfuric acid, other sulfurated acids or salts thereof
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
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Description

  • Verfahren zum Aufschluß von edelmetallhaltigen Pyriten Während bekanntlich das Mineral Pyrit durch verdünnte Schwefelsäure unter keiner Bedingung angegriffen wird, kann man ein in sauerstofffreier Atmosphäre aus diesem Ausgangsstoff hergestelltes Röstprodukt durch Erhitzen mit verdünnter Schwefelsäure unter Einwirkung von Schwefelwasserstoff zersetzen. Wendet man hierzu, wie das bisher vorgeschlagen worden ist, eine stark verdünnte Schwefelsäure an, so geht das bei der Zersetzung sich bildende Eisensulfat in Lösung, kann also nur durch starkes Eindampfen der Löselaugen aus diesen abgeschieden werden. Außerdem geht die geschilderte Reaktion nur teilweise und auch diese nur bei starkem Erhitzen vor sich. Der Grund hierfür liegt darin, daß ein aus Pyrit auf die geschilderte Weise hergestelltes Röstprodukt nicht der Formel FeS entspricht, sondern höher geschwefelt ist. Es entstehen Produkte, die ihrer Zusammensetzung' nach etwa dem Mineral Magnetkies, Fe7S8, entsprechen. - Erhitzt man diese Produkte mit stark verdünnter Schwefelsäure, so tritt zwar zunächst Zersetzung ein, die Reaktion kommt aber bald zum Stillstand, da der neben Schwefelwasserstoff entstehende elementare Schwefel die unzersetzten Pyritteilchen umhüllt und den weiteren Angriff der stark verdünnten Säure verhindert. Man kann in diesem Falle die Reaktion nur durch starkes Kochen einigermaßen quantitativ zu Ende führen, soweit es hierdurch gelingt, den in ganz fein verteilter Form ausgeschiedenen elementaren Schwefel durch den beim Kochen entstehenden Wasserdampf von den Erzteilchen zu lösen.
  • Es wurde nun gefunden, daß ein Röstprodukt, welches durch Erhitzen von Pyrit im neutralen oder schwach reduzierenden Gasstrom auf über 565' C, zweckmäßig auf eine Temperatur zwischen 6oo und 8oo° C, hergestellt worden ist, sich durch Behandeln mit einer Schwefelsäure, deren Konzentration zwischen 40 und 7o Gewichtsprozent liegt, unter Bedingungen zersetzen läßt, die zur Gewinnung der in dem Pyrit enthaltenen fein verteilten und vererzten Edelmetalle besonders günstig sind, und die Durchführung des Verfahrens im Großbetrieb gegenüber anderen bekannten Verfahren zum Aufschluß von pyritischen Erzen wesentlich erleichtern.
  • Gemäß der Erfindung wird der Aufschluß des Röstproduktes mit Schwefelsäure von der angegebenen mittleren Konzentration durchgeführt. Dies hat folgende Vorteile: z. Die Zersetzung des Kalzinates bzw. Röstproduktes zu Eisensulfat, Schwefelwasserstoff und wenig elementarem Schwefel beginnt bereits bei einer Temperatur von 40 bis 6o° C, und zwar derart, daß der elementare Schwefel nicht an den Erzteilchen haftet. Die einmal bei etwas erhöhter Temperatur eingeleitete Reaktion geht daher bei gewöhnlicher Temperatur allmählich quantitativ zu Ende.
  • a. Das gebildete Ferrosulfat geht bei Anwendung der genannten Säurekonzentrationen nur zu einem kleinen Teil in Lösung. Die Hauptmenge wird in feinkristalliner Form, zusammen mit den durch Schwefelwasserstoff gefällten Metallsulfiden und den freigelegten Edelmetallen abgeschieden und kann durch Filtration von der wiederverwendungsfähigen überschüssigen Lösesäure getrennt werden.
  • 3. In dem auf diese Weise abgeschiedenen Eisensulfatschlamm liegt, ein Stoff vor, welcher sich zur Gewinnung der in ihm enthaltenen Metalle besonders günstig weiterverarbeiten läßt. Hierfür gibt es zwei Wege: a) kann in bekannter Weise das Eisensulfat mit Wasser in Lösung gebracht und der zurückbleibende, der Menge nach geringe Rückstand, welcher die Edelmetalle und die gefällten Metallsulfide der Schwefelwasserstoffgruppe enthält, auf Edelmetalle verschmolzen werden.
  • b) kann man unter Umgehung der Lösung des Eisensulfates die durch den Aufschluß freigelegten Edelmetalle und die Metallsulfide durch. Flotation in mit Ferrosulfat gesättigtem Wasser von dem Ferrosulfat trennen. Es wurde gefunden, daß durch Zusatz vor. geringen Mengen Holzkohle oder aktiver Kohle beim Aufschluß die Flotationsfähigkeit des beim Aufschluß freigelegten Goldes erhöht wird. Der geringe Edelmetallgehalt des Flotationsrückstandes wird durch Amalgämation gewonnen.
  • Aus dem edelmetallfreien Ferrosulfat wird durch Kalzination die zum Aufschluß notwendige Schwefelsäure wiedergewonnen. Diese befindet sich also bei dem Verfahren im Kreislauf. Setzt man bei der Kalzination des Ferrosulfates geringe Mengen von fein gemahlener Kohle zu, so gelingt die Zerlegung des Ferrosulfates besonders leicht, und es bleibt als Rückstand ein farbkräftiges rotes Eisenoxyd, welches als Farbe verkauft werden kann. Durch die Gewinnung dieses wertvollen Nebenproduktes wird die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens bedeutend erhöht.
  • Ebenso ist es wesentlich für die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens, daß bei ihm der in den pyritischen Erzen enthaltene Schwefel in elementarer Form gewonnen wird. Ein Teil dieses Schwefels destilliert bereits bei der Kalzination bzw. Röstung unter Luftabschluß vor dem Aufschluß mit Säure ab und kann aus den Abgasen in bekannter Weise gewonnen werden. Der Rest wird bei dem Aufschluß mit Schwefelsäure als Schwefelwasserstoff frei, welcher nach bekannten Verfahren zu elementarem Schwefel und Wasser verbrannt werden kann.
  • Nach der Erfindung werden' also edelmetallhaltige, insbesondere goldhaltige Pyrite, nach einer vorherigen Kalzination bzw. Röstung in sauerstofffreier Atmosphäre mit Schwefelsäure von mittlerer Konzentration aufgeschlossen. Bei dem Aufschluß wird das gebildete Ferrosulfat bereits zusammen mit dem feinverteilten Edelmetall abgeschieden. Durch die Trennung des Ferrosulfates von dem freigelegten Edelmetall wird eine Konzentration des letzteren ohne die bei den bisherigen Konzentrationsverfahren auftretenden Verluste an Edelmetall herbeigeführt. Dadurch, daß bei dem Verfahren elementarer Schwefel und Eisenoxydfarbe als wertvolle Nebenprodukte, bei .gleichzeitiger Wiederverwendung der im Kreislauf befindlichen Schwefelsäure, gewonnen werden, läßt sich ein besonders guter wirtschaftlicher Erfolg erzielen. Dieser zeigt sich außerdem beim Goldausbringen namentlich bei solchen pyritischen Erzen, welche das Gold in feinster Verteilung und vererzt enthalten.
  • Die Ausführung des Verfahrens wird durch folgendes Beispiel näher erläutert. Ausführungsbeispiel Beispielsweise wird dem Verfahren ein pyritisches Flotationskonzentrat unterworfen, welches aus einer Golderzaufbereitung stammt und je t etwa i5o g Gold und 25o g Silber enthält. Derartige Konzentrate sind fast reine Pyrite mit über 50 % Schwefel.
  • Das Erz wird im fein gemahlenen Zustand im kontinuierlichen Betrieb in einem mit Generatorgas befeuerten Drehrohrofen so lange auf eine Temperatur von 6oo bis 8oo° C erhitzt, bis sein Schwefelgehalt auf etwa 40 °/o gesunken ist. Um den Schwefel in den Abgasen als elementaren Schwefel zugewinnen, ist es nötig, daß nur so viel Verbrennungsluft zugegeben wird, daß gerade vollkommene Verbrennung der Generatorgase stattfindet. Zweckmäßig werden die Verbrennungsgase schwach reduzierend gehalten.
  • Das so erhaltene Röstprodukt wird nun in einem geschlossenen Rührwerk mit Schwefelsäure von etwa 65 Gewichtsprozenten im Überschuß, also auf rooo kg Röstgut etwa 5 cbm Kammersäure vermischt und nur wenig erwärmt.
  • Der hierbei freiwerdende Schwefelwasserstoff wird abgeleitet zwecks Gewinnung des in ihm enthaltenen Schwefels. Das in Reaktion gebrachte Gemisch wird in zylinderförmige, geschlossene Sammelbehälter gepumpt, in denen die Reaktion ebenfalls unter Ableiten des gebildeten Schwefelwasserstoffes bei gewöhnlicher Temperatur zu Ende geht und sich das gebildete Eisensulfat zusammen mit den freigelegten Edelmetallen absetzt. Die überschüssige Säure, welche klar über dem Sulfatschlamm steht, wird abgezogen. Der Schlamm selbst läßt sich gut abnutschen. Nach fertigem Aufschluß ist die überschüssige Säure etwa 55°/oig. Sie wird durch Eindampfen oder durch Zusatz von konzentrierter Säure wieder auf die Anfangskonzentration gebracht und zu einem neuen Aufschluß verwandt. Löst man aus dem Filterrückstand das Eisensulfat in der oben angegebenen Weise heraus, so erhält man aus den angewandten iooo kg Pyrit einen Endrückstand von etwa q.o kg, dessen Edelmetallgehalt etwa 3750 g Gold und 625o g Silber je t enthält.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Aufschluß von edelmetallhaltigen Pyriten, insbesondere Aufbereitungskonzentraten, durch Behandeln eines aus diesen Erzen hergestellten Röstproduktes mit verdünnter Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, daß die Zersetzung des bei Temperaturen von 6oo bis 8oo° C gerösteten Gutes zu Ferrosulfat, Schwefelwasserstoff und wenig elementarem Schwefel mit einer Schwefelsäure von q.o bis 7o Gewichtsprozenten, am einfachsten mit Kammersäure, bei einer Temperatur von. q.o bis 6o° C eingeleitet und bei gewöhnlicher Temperatur langsam zu Ende geführt wird. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß beim Aufschluß geringe Mengen feingemahlenen Kohlenstoffes zugesetzt werden zur Absorption der bei der Zersetzung der Pyrite freigelegten Edelmetallteilchen.
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