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Formvorrichtung zur Herstellung von Eisenbetonträgern Die Erfindung
bezieht sich auf eine Formvorrichtung zur Herstellung von Eisenbetonträgern nach
Patent 455 566, bei welcher die beiden Formwände in ihrer Arbeitsstellung mittels
Keilvorrichtungen gegen den Formboden angepreßt werden und nach dem Lösen dieser
Keilvorrichtungen unter gleichzeitigem Abrücken von dem Formling nach oben und unten
auseinandersch"venkbar sind. Bei einer bekannten Formvorrichtungdieser Art werden
die in der Arbeitsstellung befindlichen seitlichen Formwände in senkrechter Richtung
ausschließlich durch die mittels der Keilvorrichtungen erzeugte Reibung an dem Formboden
festgehalten. Diese Reibung reicht jedoch nicht aus, um beim Einstampfen des Betons
in die Form eine senkrechte Verlagerung der seitlichen Formwände mit unbedingter
Sicherheit zu verhindern. Durch eine 4erartige senkrechte Verlagerung wird jedoch
die Form verzerrt, so daß unter Umständen der Formling unbrauchbar wird.
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Die Erfindung bezweckt, Verbesserungen zu schaffen, durch welche ohne
besonders zu bedienende Hilfsmittel eine zuverlässige senkrechte Abstützung der
in die Arbeitsstellung gebrachten seitlichen Formwände .gewährleistet wird. Die
Erfmdung besteht darin, daß die zum Anpressen der seitlichen Formwände an den Formboden
dienenden Keilvorrichtungen o. dgl. mittels mehrerer zugleich zur Abstützung der
Formwände in ihrer Arbeitsstellung dienender Schwenkhebel in und außer Wirkung gesetzt
werden, wobei die Schwenkhebel gruppenweise unter sich durch Lenker verbunden sind
und mittels eines gemeinsamen Handhebels gesteuert werden.
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Vorzugsweise ist jeder Schwenkhebel am oberen Ende in Gestalt einer
die beiden seitlichen Formwände umgreifenden Gabel ausgebildet, wobei die Gabelschenkel
als Wi@derl.ager für die von den seitlichen Formwänden getragenen Keile dienen oder
selbst mit Keilflächen versehen sind. Um die Formwände zur Herstellung von Trägern
unterschiedlicher Abmessungen in unterschiedlichen Abständen einstellen zu können,
sind nach der Erfindung die Keile in Querrichtung zu .den seitlichen Formwänden
einstellbar. Natürlich muß zugleich mit der Verstellung der Keile auch .der Formboden
ausgewechselt werden.
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Eine besonders einfache und zweckmäßige Ausgestaltung der Schwenkhebel
für die Abstützung der Formwände in ihrer Arbeitsstellung ergibt sich dadurch, daß
der Schwenkhebel innerhalb des gabelfärmigen Endes zwei Abstützrollen für die seitlichen
Formwände trägt.
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Damit beim Anziehen oder Lösen der Keilvorrichtungen durch die dabei
auftretenden.
Kräfte eine Längsverschiebung der seitlichen Formwände
nicht eintreten kann, sind nach der Erfindung die Keilflächen zum Teil in der einen
und zum Teil in der anderen Richtung gegenüber den seitlichen Formwänden geneigt.
Entsprechend werden die Schwenkhebel gruppenweise in entgegengesetzten Richtungen
geschwenkt.
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Die erfindungsgemäße Nutzbarmachung der Schwenkhebel als Mittel zur
senkrechten Abstützung der seitlichen Formwände macht mit Rücksicht auf die beim
Abrücken der seitlichen Formwände von dem Formling erfolgende Aufwärts- und Abwärtsschwenkung
der Formwände eine ganz besondere Ausbildung des Antriebes für die Schwenkhebel
notwendig, und zwar muß dieser Antrieb so beschaffen sein, daß die Schwenkhebel
unabhängig von dem Antrieb bei Beginn der Abrückbewegung der seitlichen Formwände
der sich senkenden Formwand folgen können. Der Antrieb muß also so lange zwangsläufig
sein, als durch die Schwenkhebel die Keilvorrichtungen beeinflußt werden. Außerdem
sollen die Formwände vor dem Abrücken von dem Formling um einen geringen Betrag
gemeinsam geschwenkt werden können, um die Formwände von dem Formling abzustreifen.
Bis zur Beendigung dieser gemeinsamen Senkbewegung der Formwände sollen die Schwenkhebel
noch als Abstützglieder für die seitlichen Formwände wirken, also zwangsläufig gesteuert
werden. Nach der Erfindung ist zu diesem Zweck die Anordnung getroffen, @daß der
Handhebel mittels zweier beiderseits seines Schwenkzapfens angelenkter Schubstangen
zwei waagerechte Schieber gegenläufig antreibt, welche mittels oben offener Rasten
mindestens mit je einem Schwenkhebel der beiden in entgegengesetzten Richtungen
zu bewegenden Schwenkhebel gruppenweise derart in Eingriff stehen, daß nach dem
Lösen der Keilvorrichtungen und nach der gemeinsamen kurzen Senkbewegung der Formwände
die Schwenkhebel von .den Schiebern freigegeben werden.
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Die Erfindung soll insbesondere verwendet werden bei einer Formvorrichtung,
bei welcher in bekannter Weise die seitlichen Formwände an jedem Ende der Vorrichtung
an ein Hebelparallelogramm angelenkt sind. Um hierbei eine genaue Parallelführung
der seitlichen Formwände beim Abrücken von dem Formling zu sichern, ist mindestens
der eine Hebel des einen Hebelparallelogramms mit dem entsprechenden Hebel des anderen
Parallelogramms mittels einer als Drehzapfen dienenden Stange starr verbunden.
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Ein Ausführungsbeispiel des- Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
schematisch dargestellt. Fig. i und -9 zeigen die Formvorrichtungen mit in Arbeitsstellung
befindlichen Seitenwänden in Seitenansicht bzw. in Draufsicht.
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Fig. 3 ist eine Stirnansicht der Vorrichtung. Fig. 4 ist ein Schnitt
nach der Linie 4-4 der Fig. i.
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Die beiden als @(J-Eisen ausgebildeten seitlichen Formwände i und
2 sind an ihren Enden mit senkrecht nach unten gerichteten Tragstützen 3 und 4 versehen.
Je zwei an dem gleichen Ende der Vorrichtung angeordnete Tragstützen sind nach Art
eines Gelenkparallelogramms mit zwei Hebeln 5 und 6 mittels Zapfen 5a und 5b, 6a
und 6b gelenkig verbunden, welche mittels Drehzapfen 7 und 8 von einer senkrechten
Stütze 9 des Gestelles der Vorrichtung getragen werden. Die Zapfen 5a, 5b und 6a,
6b haben in den zu ihrer Aufnahme dienenden Löchern der Tragstützen 3 und 4 in senkrechter
Richtung Spiel, so -daß die beiden Tragstützen mit den Formwinden i und 2 um einen
gewissen Betrag gemeinsam gehoben oder gesenkt -werden können. Der Boden io der
Form, welcher zweckmäßig aus mehreren Profilhölzern zusammengesetzt ist, ruht mitsamt
dem Formling i i auf einer Anzahl von .dem Gestell der Vorrichtung getragener waagerechter
Schienen 12. Um den Formling herauszunehmen, werden die seitlichen Formwände nach
oben und unten in die gestrichelt angedeuteten Stellungen gebracht, wonach der Formboden-
mit dem Formling auf den Schienen 12 ;aus der Form herausgeschoben werden kann.
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Zum Anpressen der in der Arbeitsstellung befindlichen seitlichen Formwände
i und z an den Formboden io dienen mehrere, im vorliegenden Falle je vier von .den
seitlichen Formwänden getragene Keile i 3a und 13b und eine entsprechende Anzahl
von mit diesen Keilen zusammenwirkenden Schwenkhebeln i4a und 14v. Die Schwenkhebel
i4a und i4b sind in dem Gestell 15 der Vorrichtungen auf Zapfen 16 gelagert und
an ihren oberen Enden als Gabeln, welche die beiden Formwände i und 2 umgreifen,
ausgebildet. Die Gabelschenkel dienen als Widerlager für die Keile 13a und 13b.
Die Keilflächen zweier an jeder seitlichen Formwand angeordneter Keile 13a sind
in der einen Richtung gegenüber der Formwand geneigt, -während ,die Flächen der
anderen beiden Keile 13b in entgegengesetzter Richtung .geneigt sind. Entsprechend
müssen auch :die Hebel 14a und i4b durch noch näher zu beschreibende Mittel in entgegengesetzten
Richtungen geschwenkt werden. Die Keile 13a und 13b sind. außerdem schräg zu der
durch die seitlichen Formwände gehenden waagerechten Ebene angeordnet. Jeder Keil
besteht zweckmäßig aus zwei Teilen, von
denen der eine an .der betreffenden
Formwand befestigt ist, während der andere quer zu der Formwand einstellbar und
in verschiedenen Stellungen verriegelbar ist. Auf diese Weise kann die Formbreite
verändert werden.
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In :dem gabelförmigen Ende eines jeden Schwenkhebels i4a bzw. i4b
sind zwei als Abstützglieder für die seitlichen Formwände i und 2 dienende Rollen
17 gelagert. Je zwei Schwenkhebel 14a, i4a und i4b, 14b sind an ihren unteren Enden
durch einen waagerechten Lenker 18 bzw. iSa miteinander verbunden, so daß die Hebel
in jeder Winkelstellung zueinander parallel sind.
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Etwa in der Mitte des Gerüstes ist ein Handnebel 2o um einen Zapfen
2i schwenkbar gelagert. Dieser Handhebel 2o ist mittels zweier zu beiden Seiten
seines Schwenkzapfens angreifender Schubstangen 22a und 22b mit zwei im unteren
Teil des Gerüstes gelagerten waagerechten Schiebern 23a und 23b verbunden, so daß
durch Schwenken des Handhebels diese Schieber z3a und 23b gegenläufig verstellt
werden. Jeder dieser beiden Schieber ist mit einem oben offenen Ausschnitt 24.a
bzw. 24b versehen, welcher als Rastfür das untere Ende eines Schwenkhebels 14a bzw.
14b dient. Durch den Eingriff der Schwenkhebel i4a und 14b in die Rasten 24.a und
24b werden die Schwenkhebel bei der gegenläufigen Be\vegung der Schieber 23a und
23b von den letzteren mitgenommen. Die Mitnahme erfolgt jedoch nur auf einem bestimmten
Wege, welcher ausreicht, um die Keilvorrichtungen in oder außer Wirkung zu setzen
und vorher bzw. nachher die seitlichen Formwände i und --
mittels der Rollen
17 in der oben beschriebenen Weise gemeinsam um einen gewissen Betrag zu heben oder
zu senken. Nach Zurücklegung der zum Lösen der Keilvorrichtungen sowie zum gemeinsamen
Heben und Senken der Formwände erforderlichen Schwenkbewegung der Hebel 14.a und
i4b werden die letzteren von den Rasten 24a und 24.b freigegeben, so daß sie bei
dem nunmehr erfolgenden Auseinanderschwenken der Formwände i und 2 der sich senkenden
Formwand i folgen können. Werden die Formwände i und 2 wieder in die gleiche Höhenlage
geschwenkt, so fallen die unteren Endender Hebel 14a und 14b wieder in die Rasten
24.9 und 24b ein.
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Von den beiden an den Enden der Vorrichtung angeordneten Hebelparallelogrammen
5 und 6 sind zwei in ihrer Anordnung einander entsprechende Hebel 6 mittels einer
sich über die gesamte Länge der Vorrichtung erstreckenden, gleichzeitig als Drehzapfen
für diese Hebel dienenden Stange ,der Welle 25 miteinander starr verbunden, so daß
die beiden Formwände i und 2 stets genau parallel geführt werden.