-
Verfahren zur Herstellung von Flaschenkapseln und ähnlichen Hohlkörpern
aus Viscose nach dem Tauchverfahren Flaschenkapseln stellt man in bekannter Weise
her, indem man geeignete Formen in Lösungen von Colluloseestern, insbesondere von
Cellulosexanthogenat, taucht und hierauf die Kapsel durch geeignete Weiterbehandlung,
insbesondere in sogenannten Fällbädern, sowie durch Waschen mit geeigneten Waschflüssigkeiten
fertigstellt. Sie wird dann von der Foren abgezogen. Man kann solche Kapseln auch
mit löslichen oder unlöslichen Farbstoffen färben.
-
Das vorliegende Verfahren gestattet, Kapseln aus Cellulosexanthogenat
in der Weise herzustellen, daß man zunächst einen Oberzug auf der Tauchform entstehen
läßt, ,den man in üblicher Weise so weit verfestigt, daß er nicht mehr fließt, und
das entstandene Häutchen oberflächlich trocknen läßt. Hierauf wird durch ein nochmaliges
Tauchen in Cellulosexanthagenatlösung ein zweiter Überzug erzeugt. Die entstandene
Doppelkapsel wird dann in Üblicher Weise :durch Behandlung mit Mitteln, die die
vollständige Fertigstellung des Gebildes bewirken, Waschen, Bleichen usw. weiterbehandelt.
Die einzelnen Viscosetauchbäder können gleich oder verschieden :gefärbt sein, und
zwar sowohl mit Körperfarben als auch mit geeigneten löslichen Farbstoffen. Man
kann auch die beiden Zusätze zusammen verwenden. Besondere gute Wirkungen werden
erzielt, wenn man die eine Tauchung in einer mit Pigment versetzten Viscose vornimmt,
die andere mit einem pigmentfreien Viscosobad. Man erhält dann Kapseln von besonders
hohem Glanz. Die Glanzwirkung wird noch verstärkt, wenn man beim ersten Tauchen
.eine pigmentfreie, beim zweiten Tauchen eine pigmenthaltige Schicht erzeugt und.
durch Umstülpen des fertiggestellten Gebildes die der glatten Glasform anliegende
Seite nach außen bringt.
-
Je nach der Dauer der Zwischenverfestigung zwischen ;den beiden Tauchungen
kann man Kapseln erzeugen, welche mehr oder weniger fest miteinander verbunden sind.
Man kann daher auch so arbeiten, ,daß die Schichten als selbständige Gebilde leicht
voneinander getrennt werden können. Man kann in entsprechender Weise statt zwei
Überzüge auch mehrere auf der gleichen Form erzeugen.
-
Es ist bereits bekannt, daß man unter Verwendung von Acetylcellulose
:dicke Gebilde durch mehrfaches Tauchen herstellen kann. Bei diesen Verfahren handelt
es sich aber nicht um Flaschenkapseln, auch nicht um Erzeugnisse, welche durch Tauchen
in verschieden farbige Massen eine besonders ästhetische
Wirkung
hervorbringen sollen, sondern lediglich um ein Verstärken von Hohlkörpern, insbesondere
für die Herstellung von Helmen, Gesichtsmasken, Tüten, Flaschen und Rohren, also
um Gebilde, bei denen es im Gegensatz zu den Flaschenkapseln auf eine größere Dicke
und Widerstandsfähigkeit ankommt.
-
Ein unmittelbar aufeinanderfolgendes Eintauchen einer Form in zwei
Viscosebäder kommt nach vorliegender Erfindung nicht in Frage, es soll vielmehr
stets zwischen dem Auf.b:ringen der einzelnen Schichten eine Zwischenverfestigung,
sei es z. B. durch Fällbäder oder durch Einwirkung der Luft oder anderer Gase, stattfinden.
-
Beispiel i INTach dem üblichen Tauchverfahren wird eine durchsichtige
Visooselcapsel hergestellt. Diese -wird in bekannter Weise gefällt und bis zum vollständigen
Auswaschen -weiterbehandelt. Hierauf taucht man sie auf ihrer ursprünglichen Tauchform
oder nach Aufziehen auf eine neue Form in ein zweites Bad von Viscose, welches mit
einem unlöslichen weißen Farbstoff versetzt ist. Die Weiterbehandlung ist die für
die Herstellung einfacher Kapseln übliche. Die fertige Doppelkapsel wird von der
Form abgezogen und dabei umgestülpt, so daß die bisher an der Form anliegende durchsichtige
Seite nach außen kommt. Eine solche Kapsel hat einen sehr schönen Glanz. Besonders
vorteilhafte Wirkungen werden durch Zusatz solcher Farbstoffe erzielt, welche in
der zuerst getauchten Cellulosemasise löslich sind. Selbstverständlich kann man
auch der zweiten beim späteren Umstülpen der Kapsel nach innen liegenden Schicht
die verschiedensten Farbstoffe beimischen. In ähnlicher Weise kann man mehrere Schichten
übereinander erzeugen.
-
Beispiele Eine ähnliche, wenn auch nicht -ganz so schöne Wirkung wie
nach Beispiel i erzielt man beim Arbeiten wie dort angegeben, wenn man zunächst
eine undurchsichtige -weiße Kapsel formt, ,diese dann mit durchsichtiger Viscose
überzieht und -die Doppelkapsel nach der Fertigstellung nicht trmstülpt. Der Glanz
der Kapsel ist dann weniger leuchtend. Für manche Z--teclce wird solcher matter
Glanz bevorzugt. Auch hier kann man nach Belieben einer oder beiden Schichten Farbstoffe,
Pigmente, Glimmerpulver usw. zumischen.
-
Beispiel 3 Man kann auch wie in Beispiel i arbeiten, ohne aber die
erste Kapsel vollständig fertig koagulieren zu lassen. Man unterbricht den Koa;gulationsvorgang,
läßt gegebenenfalls nach kurzem Abspülen mit Wasser alle Flüssigkeit gut ablaufen,
die Oberfläche der Kapsel oberflächlich, trocknen und taucht .dann, wie in Beispiel
i beschrieben, in ein zweites mit unlöslichem Farbstoff versetztes Band.
-
Beispiel q.
-
Man arbeitet wie in Beispiel 3 angegeben, taucht aber zuerst in ein
mit weißer, unlöslicher Farbe versetztes Bad, während man das zweite Bad klar oder
nur mit löslichem Farbstoff anwendet. Die erhaltenen Kapseln werden nicht umgestülpt
und besitzen ,daher ähnlich wie die nach Beispiel 2 gewonnenen einen matten Glanz.
-
Es ist nicht nötig, :die mit Viscose überzogene Form erst ins Fällbad
zu bringen. Man kann vielmehr verfahren wie folgt: Beispiel 5 Die mit durchsichtiger
V iscose dünn überzogene Form wird ,der Einwirkung der Luft ausgesetzt, bis der
Überzug nicht mehr fließt, und.dann .ohne Fällbehandlung in weiße Viscose getaucht
und weiterbehandelt wie vorher.
-
Viscose und andere wäßrig-alkalische Lösungen von Celluloseestern
haften von selbst auf den oberflächlich getrockneten Kapseln. Beispiel 6 Man stellt
eine Kapsel wie üblich her, wäscht sie aber nach der Herstellung nicht aus, sondern
läßt sie mit Fällbad durchtränkt oberflächlich trocknen und taucht sie erneut in
Viscose und stellt sie im Fällbad fertig. Die erzeugte Doppelkapsel stellt man nun
entweder durch Weiterbehandeln in Fäll- und Waschbädern fertig oder man gibt ihr
noch weitere Überzüge und führt die Herstellung dann erst durch Fäll- und Waschbäder
zu Ende. Wider Erwarten kann man die einzelnen Schichten nacheinander von der Form
ablösen und erhält so mehrere Kapseln auf einmal. Selbstverständlich lassen sich
auch hier die Kapseln farblos oder gefärbt, durchsichtig oder undurchsichtig herstellen.