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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese Patentschrift betrifft allgemein den Bereich der Komponentenherstellung und spezifischer ein Verfahren zum Herstellen einer Komponente mit zweidimensionaler oder zweifarbiger Optik, wobei ein erster Abschnitt der Komponente eine Chrom-Optik aufweist und ein zweiter Abschnitt eine gewählte Farbe hat. Das Verfahren macht das Abdecken oder Lackieren der Komponente zum Erreichen dieses visuellen Effekts überflüssig.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Es wird gewünscht, verschiedenen Komponententeilen eines Motorfahrzeugs, einschließlich beispielsweise eines Außenkühlergrillgitters, eine zweidimensionale oder zweifarbige Optik bereitzustellen. Bislang erforderte dies ein Abdecken eines Abschnitts der Komponente, während der andere Abschnitt verchromt wird und dann das Abdecken des verchromten Abschnitts der Komponente, während der andere Abschnitt lackiert wird. Leider sind diese zahlreichen Verarbeitungsschritte vergleichsweise zeitaufwendig und steigern die Herstellungskosten der Komponente erheblich.
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Diese Patentschrift betrifft ein neues und verbessertes Verfahren zum Herstellen einer Komponente mit der gewünschten zweidimensionalen Optik, ohne dass Abdeckungs- oder Lackierschritte durchgeführt werden müssen. Daher stellt das vorliegende Verfahren einen bedeutenden Fortschritt im Stand der Technik dar, welcher sowohl die Herstellungszeit als auch die Herstellungskosten beim Herstellen einer Komponente mit einer zweidimensionalen Optik senkt.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß den hierin beschriebenen Zielen und Nutzen wird ein Komponententeil für ein Motorfahrzeug bereitgestellt. Dieses Komponententeil umfasst eine ganzheitliche Struktur mit einem ersten Abschnitt, der aus einem verchrombaren Material gefertigt wurde, und einem zweiten Abschnitt, der aus einem durchgefärbten, nicht beschichtbaren Material gefertigt wurde. Das Komponententeil enthält ebenfalls eine Chromschicht auf dem ersten Abschnitt des verchrombaren Materials.
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Das verchrombare Material kann aus einer Materialgruppe bestehend aus Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer, Polycarbonat/Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer, Polyamid, Nylon und Mischungen davon ausgewählt werden. Das durchgefärbte, nicht beschichtbare Material kann ein durchgefärbtes Polycarbonatmaterial oder ein beliebiges, Polymere enthaltendes Nicht-Butadien sein. Das durchgefärbte Polycarbonatmaterial kann aus zahlreichen Farbtönen bestehen. Ferner kann das Komponententeil ein Außenkühlergrillgitter für ein Motorfahrzeug sein.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zum Herstellen eines Komponententeils für ein Motorfahrzeug bereitgestellt. Dieses Verfahren umfasst folgende Schritte: (a) das Formen eines ersten Abschnitts des Komponententeils aus einem verchrombaren Material in einem ersten Formhohlraum, (b) das Formen eines zweiten Abschnitts des Komponententeils aus einem durchgefärbten, nicht beschichtbaren Material in einem zweiten Formhohlraum, wodurch eine ganzheitliche Struktur aus dem ersten und dem zweiten Abschnitt erzeugt wird, (c) das Entnehmen dieser ganzheitlichen Struktur aus dem zweiten Formhohlraum und (d) das Auftragen einer Chromschicht auf das verchrombare Material des ersten Abschnitts.
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Ferner kann das Verfahren den Schritt des Einspritzens des verchrombaren Materials in den ersten Formhohlraum beinhalten. Ferner kann das Verfahren den Schritt des Einspritzens des durchgefärbten, nicht beschichtbaren Materials in den zweiten Formhohlraum beinhalten.
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Zusätzlich kann das Verfahren den Schritt des Öffnens der Form und des Entnehmens der ganzheitlichen Struktur aus der Form beinhalten. Ferner kann das Verfahren den Schritt des Eintauchens der ganzheitlichen Struktur in ein Bad mit Verchromungslösung beinhalten, bis sich die Chromschicht auf dem verchrombaren Material bildet.
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Ferner kann das Verfahren auch den Schritt des Entnehmens der ganzheitlichen Struktur aus dem Bad mit Verchromungslösung beinhalten. Zusätzlich kann das Verfahren auch den Schritt des Bereitstellens einer ausgeführten Komponente mit einem ersten Abschnitt, der mit einer Chromschicht bedeckt ist, und einem zweiten Abschnitt in einer gewählten Farbe beinhalten, während (a) ein erster Abdeckungsschritt vor dem Verchromen, (b) ein zweiter Abdeckungsschritt vor dem Lackieren und (c) das tatsächliche Lackieren des Komponententeils überflüssig werden.
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Gemäß wieder einem anderen Aspekt wird ein Verfahren zum Herstellen eines Außenkühlergrillgitters für ein Motorfahrzeug bereitgestellt. Dieses Verfahren umfasst die Schritte (a) des Herstellens einer ganzheitlichen Struktur, die einen ersten Abschnitt aufweist, der aus einem verchrombaren Material gefertigt wurde, und die einen zweiten Abschnitt aufweist, der aus einem durchgefärbten, nicht beschichtbaren Material gefertigt wurde und (b) des Auftragens einer Chromschicht auf die erste Schicht ohne Abdecken des zweiten Abschnitts. Weiter kann das Verfahren den Schritt des Verwendens eines durchgefärbten, nicht beschichtbaren Materials in einer gewählten Farbe und das Beseitigen der Abdeckungs- und Lackierschritte zum Herstellen des Außenkühlergrillgitters mit einem ersten Abschnitt in Chrom und einem zweiten Abschnitt in der gewählten Farbe beinhalten.
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In der nachfolgenden Beschreibung werden mehrere bevorzugte Ausführungsformen des Herstellungsverfahrens und das mittels dieses Verfahrens hergestellte Komponententeil dargestellt und beschrieben. Es ist zur Kenntnis zu nehmen, dass das Herstellungsverfahren und das Komponententeil andere, unterschiedliche Ausführungsformen annehmen können und dass ihre verschiedenen Details in mehrerlei offensichtlicher Hinsicht verändert werden können, ohne dass dadurch vom in den nachfolgenden Patentansprüchen aufgeführten und beschriebenen Herstellungsverfahren und Komponententeil abgewichen wird. Entsprechend sollten die Zeichnungen und Beschreibungen als veranschaulichend und nicht als beschränkend betrachtet werden.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGSFIGUREN
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Die dazugehörigen und in den Umfang der vorliegenden Anmeldung aufgenommenen Zeichnungsfiguren, die Teil der Patentschrift sind, veranschaulichen mehrere Aspekte des Herstellungsverfahrens und des Komponententeils und dienen, zusammen mit der Beschreibung, der Erklärung gewisser Grundbegriffe derselben. In den Zeichnungen gilt:
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1 ist eine Teilansicht eines Komponententeils oder eines Außenkühlergrillgitters für ein Motorfahrzeug mit zweidimensionaler oder zweifarbiger Optik.
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2 ist eine Detailansicht eines Abschnitts des in 1 veranschaulichten Außenkühlergrillgitters.
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3 ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie 3-3 von 2.
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Die 4a–4g sind eine Reihe schematischer Veranschaulichungen, die das schrittweise Verfahren zum Herstellen des in den 1–3 veranschaulichten Komponententeils darstellen.
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Nun wird im Einzelnen auf die vorliegenden bevorzugten Ausführungsformen des Komponententeils und das Verfahren zum Fertigen des Komponententeils, für welche Beispiele in den beigefügten Zeichnungsfiguren veranschaulicht werden, Bezug genommen.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Es wird nun auf die 1–3 Bezug genommen, die ein Komponententeil 10 für ein Motorfahrzeug veranschaulichen. In der veranschaulichten Ausführungsform umfasst das Komponententeil 10 ein Außenkühlergrillgitter. Wie am deutlichsten in den 2 und 3 veranschaulicht, beinhaltet dieses Komponententeil/Außenkühlergrillgitter 10 eine ganzheitliche Struktur 12 mit einem ersten Abschnitt 14, der aus einem verchrombaren Material gefertigt ist, und einem zweiten Abschnitt 16, der aus einem durchgefärbten, nicht beschichtbaren Material gefertigt ist. Eine Chromschicht 18 wird auf der Oberfläche des ersten Abschnitts 14 bereitgestellt.
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Es ist anzumerken, dass das Komponententeil/Außenkühlergrillgitter 10 dadurch gekennzeichnet ist, dass es eine Oberfläche A (d. h. die Chromschicht 18) mit einer Chrom-Optik und eine Oberfläche B (der zweite Abschnitt 16) in einer gewählten Farbe aufweist.
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Das verchrombare Material, das zum Fertigen des ersten Abschnitts 14 der ganzheitlichen Struktur 12 verwendet wurde, kann aus einer Materialgruppe einschließlich, aber nicht beschränkt auf Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer, Polycarbonat/Acryl-Butadien-Styrol-Copolymer, Polyamid, Nylon und Mischungen davon ausgewählt werden. Das durchgefärbte, nicht verchrombare Material, aus dem der zweite Abschnitt 16 gefertigt wurde, kann aus einem durchgefärbten Polycarbonatmaterial gefertigt sein. Hier ist anzumerken, dass durchgefärbtes Polycarbonatmaterial als ein einzelnes Beispiel für eine verwendbare Materialart angeführt wird, aber den Schutzumfang nicht beschränkt.
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Der zweite Abschnitt 16, der aus durchgefärbtem, nicht beschichtbarem Material gefertigt wurde, kann eine Hochglanzoberfläche aufweisen, die besonders verchromungsresistent ist. In einigen der vielen möglichen Ausführungsformen kann der zweite Abschnitt 16 aus durchgefärbtem, nicht beschichtbarem Material in zahlreichen Farbtönen bestehen, um im Zusammenspiel mit der chromartigen Oberfläche A, die durch die Chromschicht 18, welche auf dem ersten Abschnitt 14 der ganzheitlichen Struktur 12 aufgenommen und an diesen gebunden wurde, bereitgestellt wurde, eine ganz einzigartige ästhetische Optik bereitzustellen.
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Nun wird auf die 4a–4g Bezug genommen, welche schematisch ein Verfahren zum Herstellen des Komponententeils/Außenkühlergrillgitters 10 veranschaulichen. Wie aus der nachstehenden Beschreibung ersichtlich wird, beinhaltet dieses Verfahren folgende Schritte: (a) das Formen des ersten Abschnitts 14 der ganzheitlichen Struktur 12 aus einem verchrombaren Material in einem ersten Formhohlraum C1, (b) das Formen des zweiten Abschnitts 16 der ganzheitlichen Struktur aus einem durchgefärbten, nicht beschichtbaren Material in einem zweiten Formhohlraum C2 und (c) das Auftragen einer Chromschicht 18 auf das verchrombare Material des ersten Abschnitts. Vorteilhaft ist, dass das Verfahren durch Ermöglichen zahlreicher Ausführungen aus einer einzigen Form M beträchtliche Flexibilität bei der Designoptik bietet, ohne dass ein herkömmliches Abdecken und Lackieren erforderlich wäre.
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Wie in den 4a–4d veranschaulicht, beinhaltet eine Form M einen ersten Bereich S1 und einen zweiten Bereich S2, die einen ersten Formhohlraum C1 und einen zweiten Formhohlraum C2 definieren. Wie in 4a veranschaulicht, ist die Form M geschlossen. Der erste Formhohlraum C1 enthält einen geformten ersten Abschnitt 14 der ganzheitlichen Struktur 12 und der zweite Formhohlraum C2 enthält eine vollständig geformte ganzheitliche Struktur 12 mit dem ersten und dem zweiten Abschnitt 14, 16.
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Wie in 4b veranschaulicht, wird die Form M durch Anheben des ersten Bereichs S1 vom zweiten Bereich S2 geöffnet (siehe Aktionspfeil A). Die ausgeführte, ganzheitliche Struktur 12 wird dann aus der Form entnommen (siehe Aktionspfeil B).
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Wie in 4c veranschaulicht, wird der zweite Formbereich S2 anschließend um 180° gedreht, sodass der geformte erste Abschnitt 14 entsprechend dem zweiten Formhohlraum C2 ausgerichtet ist (siehe Aktionspfeil C). Die Form M wird dann durch Absenken des ersten Formbereichs S1 geschlossen (siehe Aktionspfeil D).
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Wie in 4d veranschaulicht, wird dann das verchrombare Material 20 zum Formen des ersten Abschnitts 14 in den ersten Formhohlraum C1 eingespritzt und das durchgefärbte, nicht beschichtbare Material 22 wird zum Formen des zweiten Abschnitts 16 und dadurch Erzeugen der ganzheitlichen Struktur 12 in den zweiten Formhohlraum C2 eingespritzt. Der Formprozess kehrt dann zu den in 4a veranschaulichten und beschriebenen Schritten zurück. Dieser Formprozess wird zum Herstellen der gewünschten Anzahl an Komponententeilen/Außenkühlergrillgittern 10 nach Bedarf wiederholt.
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Die ausgeführten ganzheitlichen Strukturen 12, die aus der Form in 4b entnommen wurden, werden dann einer Beschichtung unterzogen. Daher beinhaltet das Verfahren das Auftragen einer Chromschicht 18 auf das verchrombare Material 20, das nun den ersten Abschnitt 14 der ganzheitlichen Struktur 12 bildet. Wie in 4e veranschaulicht, kann dies durch Eintauchen der ganzheitlichen Struktur 12 einschließlich des ersten Abschnitts 14, der aus dem verchrombaren Material 20 gefertigt ist, und des zweiten Abschnitts 16, der aus dem durchgefärbten, nicht beschichtbaren Material 22 gefertigt ist, in ein Bad oder einen Behälter V mit Verchromungslösung 24 erfolgen (siehe Aktionspfeil E). Die ganzheitliche Struktur 12 wird im Bad oder dem Behälter V mit Verchromungslösung 24 gehalten, bis sich die Chromschicht 18 in der gewünschten Dicke auf dem verchrombaren Material 20, das den ersten Abschnitt 14 der ganzheitlichen Struktur 12 umfasst, bildet (siehe 4f. Die ganzheitliche Struktur 12 wird dann aus dem Bad oder dem Behälter V mit Verchromungslösung 24 entnommen und die Verchromungslösung darf vom durchgefärbten, nicht beschichtbaren Material 22 des zweiten Abschnitts 16 abtropfen. Daher ist anzumerken, dass das Verfahren ein ausgeführtes Komponententeil oder Außenkühlergrillgitter 10 bereitstellt, das einen ersten Abschnitt 14, der mit einer Chromschicht 18 bedeckt ist, und einen zweiten Abschnitt 16 in einer gewählten Farbe aufweist.
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Vorteilhaft ist, dass dies durch Beseitigen sämtlicher Abdeckungs- und Lackierschritte erreicht wird. Das beinhaltet das Beseitigen des ersten Abdeckungsschritts, der bislang vor der Verchromung erforderlich war, sowie des zweiten Abdeckungsschritts, der bislang vor dem Lackieren erforderlich war. Daher ist anzumerken, dass das vorliegende Verfahren ein einfacheres und schnelleres Herstellungsverfahren bereitstellt, das sowohl die Herstellungszeit als auch die Herstellungskosten senkt und dadurch für den Stand der Technik einen maßgeblichen Fortschritt darstellt.
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In Einklang mit der obigen Beschreibung wird ebenfalls ein Verfahren zum Herstellen eines Außenkühlergrillgitters oder eines Komponententeils 10 bereitgestellt, wobei dieses Verfahren die Schritte des Herstellens einer ganzheitlichen Struktur 12, die einen ersten Abschnitt 14, der aus einem verchrombaren Material 20 gefertigt wurde, und einen zweiten Abschnitt 16, der aus einem durchgefärbten, nicht beschichtbaren Material 22 gefertigt wurde, aufweist, und des Auftragens einer Chromschicht 18 auf den ersten Abschnitt ohne Abdecken des zweiten Abschnitts. Weiter kann das Verfahren als den Schritt des Verwendens eines durchgefärbten, nicht beschichtbaren Materials 22 in einer gewählten Farbe und das Beseitigen der Abdeckungs- und Lackierschritte zum Herstellen des Außenkühlergrillgitters oder des Komponententeils 10 mit einem ersten Abschnitt 14 in Chrom und einem zweiten Abschnitt in der gewählten Farbe umfassend beschrieben werden.
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Das Vorstehende wurde zum Zwecke der Veranschaulichung und Beschreibung dargestellt. Es soll nicht umfassend sein oder die Ausführungsformen auf genau die offenbarte Form beschränken. Offensichtliche Änderungen und Variationen sind vor dem Hintergrund der obigen Lehren möglich. Alle derartigen Veränderungen und Variationen fallen in den Schutzumfang der beigefügten Patentansprüche, wenn sie gemäß der Bandbreite ausgelegt werden, die ihnen ehrlicher-, rechtmäßiger- und gerechterweise zukommt.