DE598216C - - Google Patents
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Description
Die Herstellung einer Emulsion, die geeignet ist, Fettlösungsmittel, wie Leichtbenzin,
Schwerbenzin und Trichloräthylen, in fein dispergierter Form so aufzunehmen, daß sie
in jedem Verhältnis mit Wasser mischbar sind, macht erhebliche Schwierigkeiten, insbesondere
wenn die Mischung nicht nur benutzt werden soll, um Fette o. dgl. zu entfernen, sondern auch um dieselben zu gewinnen.
Es ist schon vorgeschlagen worden, verdickend wirkende Pflanzenschleime zur
Herstellung der Emulsion zu benutzen; diese haben aber den Nachteil, daß sie wohl das
Fettlösungsmittel an den zu entfettenden Körper heranbringen, aber zugleich umhüllen
die verdickend wirkenden Pflanzenschleimstoffe die zu entfettenden Stoffe, so daß es
erst besonderer Hilfsmittel und Arbeitsgänge bedarf, um die an der Oberfläche der zu entfettenden
Stoffe haftenden Fette abzulösen. Dieser Ablösungsvorgang bringt jedoch keine praktisch ausreichende Entfettung; die Fette
selbst können aus dem Fettlösungsmittel nur unter erheblichem Aufwand von Arbeit, Zeit
und Kosten gewonnen werden. Bei der Verwertung von Kadavern, Fischmehl usw. kommt
es nicht darauf an, daß man die Fleisch- und Fischmehle in möglichst vollkommen entfetteter
Form erhält, sondern auch darauf, daß das abgelöste Fett in eine solche Form übergeführt
wird, daß es möglichst rein und nahezu restlos gewonnen werden kann.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer. Emul-,
sion, die besonders für diesen Zweck geeignet ist. Das Wesen der Erfindung besteht darin,
daß einem aus einer Carragheenmoosaufquellung durch Zentrifugieren ο. dgl. gewonnenen
dünnflüssigen Schleim eine geringe Menge einer Säure zugesetzt und hierauf mit dieser
sauren Mischung das Fettlösungsmittel emulgiert wird. Die so gewonnene Emulsion kann
mit Wasser in beliebigem Verhältnis gemischt werden, wobei das Fettlösungsmittel, auch
wenn dessen Dichte wesentlich weniger als 1 *5 beträgt, in Wasser vollkommen fein verteilt
bleibt, so daß es an alle zu entfettenden Stoffe bzw. Zellen herangebracht wird. Die Emulsion
löst das Fett ab, ohne die zu reinigenden Stoffe zu überziehen, und es ist mit Leichtigkeit
möglich, durch Zentrifugieren die entfetteten Stoffe von der mit Fett angereicherten
Emulsion zu trennen, wobei aus der mit Wasser verdünnten Fettlösungsmittelemulsion
sich das Fett ebenfalls beim Zentrifugieren abscheidet. Es findet also eine vollkommene
Trennung der zu entfettenden Rohstoffe vom Fett und vom Lösungsmittelwasser statt, so
daß die beiden Hauptprodukte, Rohstoff und Fett, auf einfachste Weise gewonnen werden
können.
Die Emulsion wird zweckmäßig in folgender Weise hergestellt.
Aus Carragiieenmoos wird eine Aufquellung
hergestellt, die zweckmäßig etwas erwärmt wird. Diese Aufquellung, welche gewisse
Mengen verdickend wirkender Stoffe enthält, wird .in einer Zentrifuge von diesen befreit,
so daß etwa 8o bis 85 % einer dünnflüssigen Schleimlösung gewonnen 'werden. Dieser
Schleimlösung werden etwa 3 bis 4% einer Säure, z. B. Oxalsäure, zugesetzt und innig
mit derselben vermischt. In diese Mischung werden Fettlösungsmittel, z. B. Leichtbenzin,
Schwerbenzin oder auch Trichloräthylen, bis zu 75 bis 80 % zugesetzt und ebenfalls innig
gemischt. Dabei darf die Schleimlösung und Oxalsäure nur Temperaturen haben, die
wesentlich unter der Verdampfungstemperatur der Fettlösungsmittel liegen. Die saure
Schleimlösung führt alle Fettlösungsmittel in Emulsion über, welche mit Wasser in beliebigem
Verhältnis verdünnt werden kann. So ist es möglich, nur 2 °/0 Fettlösungsmittel in
Wasser zu verteilen.
Während mit 100 ecm abgeschleuderter, dünnflüssiger Carragheenmoosschleimaufquellung
trotz ständigen Rührens mit 100 ecm Fettlösungsmittel von spez. Gewicht 1,03 aus
Vs Trichloräthylen, 2/s Terrapin (Schwerbenzin
etwa 0,790 spez. Gewicht) eine Emulgierung nicht zu erreichen war, wurden mit
100 ecm der gleichen Schleimaufquellung nach einem Zusatz von 10 ecm 67%iger gereinigter,
flüssiger und arsenfreier Phosphorsäure, spez. Gewicht 1,50, zunächst 100 ecm und dann
weitere zweimal je 100 ecm Fettlösungsmittel der gleichen Art restlos emulgiert.
An Stelle des Carragheenmoosschleimes können auch andere Pflanzenschleknstoffe benutzt
werden, sofern es möglich ist, aus diesen die verdickend wirkenden Substanzen zu entfernen.
Anstatt Oxalsäure können auch andere Säuren benutzt werden. Dies richtet sich nach
der Art der zu behandelnden Stoffe. Sollen beispielsweise Fleisch- und Fischmehl entfettet
werden, die als Futtermittel Verwendung finden sollen, so kann man nur solche
Säuren verwenden, die diese Stoffe nicht beeinträchtigen. Als Säure kommt in diesem
Fall Phosphorsäure in Betracht.
Claims (1)
- Patentanspruch :-Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Fettlösungsmittelemulsion mittels Carragheenmoos, dadurch, gekennzeichnet, daß als Emulgator eine durch Zentrifugieren gereinigte, dünnflüssige, angesäuerte Carragheenmoosaufquellung benutzt wird.
Publications (1)
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