DE580126C - Verfahren zur Herstellung von Lacken aus Kautschukabbauprodukten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Lacken aus Kautschukabbauprodukten

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DE580126C
DE580126C DESCH85751D DESC085751D DE580126C DE 580126 C DE580126 C DE 580126C DE SCH85751 D DESCH85751 D DE SCH85751D DE SC085751 D DESC085751 D DE SC085751D DE 580126 C DE580126 C DE 580126C
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08CTREATMENT OR CHEMICAL MODIFICATION OF RUBBERS
    • C08C19/00Chemical modification of rubber
    • C08C19/08Depolymerisation

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Lacken aus Kautschukabbauprodukten Die Auflösungen des Kautschuks in Benzin, Benzol, Terpentinöl oder anderen Lösungsmitteln bzw. auch Lösungsgemischen, wie Benzoltetrachlorkohlenstoff, können nicht als Lacke benützt werden, da-die beim Verdunsten der flüchtigen Anteile verbleibenden Häutchen keine Haftfestigkeit auf glatten Unterlagen besitzen. Infolgedessen hat man sich bislang damit begnügen müssen, Kautschuk immer nur in Verbindung mit anderen Rohstoffen zu verwenden, die mit entsprechenden filmbildenden Eigenschaften ausgestattet sind. Am einfachsten war dabei der Weg, Lackprodukten normaler Beschaffenheit gewisse Mengen von Kautschuklösungen zuzufügen. Da man auf diese Weise aber nur wenige Prozente Kautschuk ohne Beeinträchtigung der Haftfestigkeit der Filme in einen Lack hineinzubringen vermag, hat man vielfach auch Kautschuk mit fettem Öl oder Harz oder Gemischen von fettem 01 und Harz zunächst verschmolzen und die ?Mischung dann in geeigneten Lösungsmitteln gelöst. Obwohl solcher Art erhältliche Lackprodukte ziemliche Anteile an Kautschuk aufweisen können, genügen sie doch nicht den Anforderungen, weil sie infolge teilweiser Zersetzung des Kautschuks äußerst langsam trocknen bzw. dauernd kleben.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß man hochwertige Kautschuklacke von guter Trockenfähigkeit und Klebfreiheit in der Weise erhalten kann, daß man den Kautschuk der Einwirkung geeigneter Stoffe, wie Zinnchlorid; Antimonchlorid, Bortrichlorid, Aluminiumchlorid, Eisenchlorid bzw. sonstigen Halogeniden dieser oder anderer Metalloide und ampho.terer Metalle oder Gemischen dieser Produkte, unterwirft und die dabei entstehenden Gebilde als Filmbildner benutzt.
  • Die Wirkung der genannten Stoffe beruht dabei darauf, die natürlichen hochpolymeren Eukolloide in der Weise abzubauen, daß Gemische von Hemikolloiden gebildet werden, die unbeschadet einer ausreichenden Elastizität gleichzeitig auch Harzcharakter aufweisen. Infolgedessen zeigen die Auflösungen dieser Produkte eine Eignung als Lacke, d. h. sie bilden Filmhäute aus, die unbeschadet ihrer Elastizität auch auf glatten Unterlagen eine ausgezeichnete Haftfestigkeit aufweisen.
  • Zu erwähnen ist, daß ein Abbau des Kautschuks mit Hilfe der genannten Stoffe schon dazu benutzt worden ist, um hitzeplastische Produkte zu Formungszwecken herzustellen. Aus dieser Tatsache konnte -indessen nicht abgeleitet werden, daß bei entsprechender Leitung der Prozesse auch Produkte erhalten werden können, die als gute Filmbildner anzusprechen sind, denn für Formungszwecke bestimmte Materialien dürfen keinesfalls kleben öder haften, da sie sonst nicht aus den Formen ohne Beschädigung der Formlinge entfernt werden können. Außerdem war auch nicht ohne weiteres damit zu rechnen, daß sich ein weitergehender Abbau des Kautschuks ohne schädliche Nebenprozesse bewerkstelligen lassen möchte, d. h. ohne gleichzeitige Bildung von Stoffen, die eine gute und schnelle Trocknung der Aufstriche beeinträchtigen würden.
  • Die Ausführung des Verfahrens kann in der Weise geschehen, daß man dem Kautschuk direkt eine ausreichende Menge der genannten Stoffe zusetzt und dann das Gemisch der Einwirkung von Wärme, gegebenenfalls unter Druck, unterwirft. Vorteilhafter ist es indessen, direkt von Kautschuklösungen auszugehen und diese in Gegenwartder den Abbau bewirkenden Stoffe zu erhitzen, wobei gleichfalls Druck mitverwendet «=erden kann. Die Geschwindigkeit, mit der sich der Abbau des Kautschuks vollzieht, hängt von der Art und Menge des Zusatzes sowie von der angewandten Temperatur ab. Von dem Fortschritt der Reaktion überzeugt man sich am besten von Zeit zu Zeit durch entnommene Proben, die beim Arbeiten ohne Lösungsmittel schließlich auf einer Glasplatte harzartig erstarren sollen bzw. beim Arbeiten mit Lösungen nach dem Verdunsten des Lösungsmittels einen gut haftenden Film -ergeben müssen.
  • Beispiel i i oo Teile Kautschuk werden mit 5 Teilen Antimonchlorid und 3 Teilen Zinnchlorid innig verknetet. Das Gemisch wird in einem geschlossenen Gefäß io bis 12 Stunden auf 120 bis z3o°-C erhitzt. Sollte eine nach dieser Zeit entnommene Probe auf einer Glasplatte noch nicht harzartig erstarren, so ist das Erhitzen fortzusetzen, wobei die Probeentnahme von Stunde zu Stunde erfolgt. Nach Herbeiführung des ordnungsgemäßen Abbaugrades wird die Masse mit i5o Teilen Benzin oder Benzin-Benzol-Gemisch unter Rückflug in Lösung gebracht. Den so erhaltenen Lack wäscht man zwecks Entfernung der Zusätze zunächst mit Salzsäure und anschließend mit Wasser.
  • Beispiel e ioo Teile einer 30 °Joigen Lösung von Kautschuk in Benzin werden nach Zusatz von 5 Teilen Zinnchlorid, die in 5 Teilen Chloroform gelöst sind, unter Rückfluß so lange erhitzt, bis eine herausgenommene Probe nach Verdunsten der flüchtigen Anteile auf einer Glasplatte einen festhaftenden Film hinterläßt. Der Lack kann anschließend gegebenenfalls von Zinnchlorid befreit werden, doch ist dies nicht notwendig, wenn er z. B. mit basischen Pigmenten vermischt werden soll.
  • Die Produkte können in allen Fällen auch vulkanisiert werden, wobei die üblichen Mittel und auch die üblichen Vulkanisationsbeschleuniger anwendbar sind. An Stelle von Rohkautschuk lassen sich auch mit Schwefel versetzte Walzprodukte benutzen, die noch nicht vulkanisiert waren. Auch Altgummi kann in der angedeuteten Weise für sich oder in Mischung mit Rohkautschuk verarbeitet werden.
  • Die auf die eine oder andere Weise erzielten Produkte können nicht nur für sich als besonders indifferente -und- vor allem gegen Wasser beständige-Bindemittel (auch in Mischung.mit Pigmenten) benutzt werden, sondern lassen sich auch mit fetten Ölen, Firnissen, Standölen, Lacken und beliebigen natürlichen oder künstlichen Harzen und Wachsen kombinieren. Die so erhaltenen Gemische unterscheiden sich von den Produkten bekannter Art dadurch, daß man in ihnen den Kautschukanteil vorherrschen lassen kann, während er früher nur einen Zusatz bedeutete, der im übrigen auch hinsichtlich seiner Beschaffenheit andersartig war.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Lacken aus Kautschukabbauprodukten, dadurch gekennzeichnet, daß der Abbau des Kautschuks mittels Zinnchlorids, Borhaloiden, Antimonchlorids, Eisenchlorids, Aluminiumchlorids bzw. sonstiger Halogenid2 dieser und anderer Metalloide bzw. amphoterer Metalle oder Gemische solcher Stoffe in der Wärme, gegebenenfalls auch unter Druck, in An- oder Abwesenheit von Lösungsmitteln so weit getrieben wird, bis das Reaktionsprodukt die für Lackzwecke - erforderliche Haftfälligkeit aufweist.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß den Produkten fette Öle, Firnisse, Standöle, Lacke bzw. auch beliebige natürliche oder künstliche Harze und Wachse zugesetzt werden.
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