DE597045C - Verfahren zur elektroosmotischen Fraktionierung von glutinartigen Stoffen, insbesondere von Leim und Gelatine - Google Patents

Verfahren zur elektroosmotischen Fraktionierung von glutinartigen Stoffen, insbesondere von Leim und Gelatine

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DE597045C
DE597045C DES88456D DES0088456D DE597045C DE 597045 C DE597045 C DE 597045C DE S88456 D DES88456 D DE S88456D DE S0088456 D DES0088456 D DE S0088456D DE 597045 C DE597045 C DE 597045C
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electroosmotic
gelatine
gelatin
fractionation
anodic
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Application number
DES88456D
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Inventor
Dr Alexander Jenny
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Siemens Elektro Osmose GmbH
Original Assignee
Siemens Elektro Osmose GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09HPREPARATION OF GLUE OR GELATINE
    • C09H3/00Isolation of glue or gelatine from raw materials, e.g. by extracting, by heating
    • C09H3/02Purification of solutions of gelatine

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Peptides Or Proteins (AREA)

Description

  • Verfahren zur elektroosmotischen Fraktionierung von glutinartigen Stoffen, insbesondere von Leim und Gelatine Es ist bekannt, Gelatine in den anodischen Mittelraum eines sogenannten Vierzellenapparates einzubringen und die beiden Elektrodenräume sowie den kathödischen Mittelraum mit Wasser zu beschicken. Unter der Einwirkung eines elektrischen Stromes tritt dann eine Wanderung der Gelatine in Richtung zur Kathode ein, d. h. ein Teil der Gelatine geht aus dem anodischen Mittelraum in den kathodischen über. Man erhält in dieser Weise zwei Gelatinefraktionen, die unter sich verschiedene Eigenschaften haben.
  • Gemäß der Erfindung wird die zu behandelnde Lösung von glutinartigen Stoffen sowohl in den kathodischen als auch in den anodischen Mittelraum eines Vierzellenapparates eingebracht, während die beiden Elektrodenräume, wie bei dem bekannten Verfahren, mit Wasser gefüllt werden. Das neue Verfahren weist gegenüber dem bekannten zunächst den Vorteil auf, daß man zum Unterschied von dem bekannten Verfahren Endbrühen von praktisch derselben Konzentration behält wie die Ausgangsbrühen. Außerdem gelingt es auch, eine für photographische Platten gut brauchbare Emulsionsgelatine im kathodischen Mittelraum zu gewinnen aus an sich für photographische Zwecke ungeeigneten Ausgangsbrühen.
  • Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform eines zur Durchführung des neuen Verfahrens geeigneten Vierzellenapparates dargestellt. Fig. i ist eine Vorderansicht, Fig. 2 ein Schnitt längs der Linie A-B der Fig. i und Fig. 3 ein Schnitt längs der Linie C-D der Fig. i.
  • In einem Behälter a sind zwei plattenförmige Elektroden b und c eingebracht, von denen b als Anode und c als Kathode geschaltet ist. Vor jede der beiden Elektroden b und c ist je ein Diaphragma d und e geschaltet. Der die Anode b aufnehmende, von dem anodischen Diaphragma d begrenzte Raum wird als Anodenraum bezeichnet, während der die Kathode c aufnehmende, von dem kathodischen Diaphragma e begrenzte Raum Kathodenraum genannt wird. Der zwischen den beiden Diaphragmen d und e liegende Mittelraum ist nun durch ein Diaphragma f nochmals unterteilt in einen der Anode b benachbarten anodischen Mittelraum und in einen der Kathode c benachbarten kathodischen Mittelraum. Das Diaphragma f wird gewöhnlich als Wanderungsdiaphragma bezeichnet. Ausführungsbeispiel. Als Anode wurde eine Graphitplatte und als Kathode ein Zinkblech verwendet. Die beiden äußeren Elektrodenkammern wurden mit destilliertem Wasser gefüllt. Sowohl das anodische als auch das kathodische Diaphragma bestand aus einem mit Chromgelatine bestrichenen Nesseltuch. 1,983 kg lufttrockene Handelsgelatine, welche in einer 0,5 o/oigen wäßrigen Lösung einen PH-Wert von 5,9 hatte, wurde in 7,9,2 Liter destilliertem Wasser aufgelöst und in die beiden Mittelräume des Vierzellenapparates eingebracht. Die elektroosmotische Behandlung wurde 14i/2 Stunden mit einer Gleichstromspannung, die anfangs 25 Volt und schließlich iio Volt betrug, unter Konstanthaltung der Temperatur der Mittelraumflüssigkeit auf 40'C durchgeführt. Nach einstündiger Behandlung war die Brühe des anodischen Mittelraumes bereits merklich sauer geworden, während die Brühe des katholischen Mittelraumes alkalische Reaktion zeigte. Am Ende der elektroosmotischen Behandlung war die Brühe in dem anodischen Mittelraum stark sauer, während diejenige des katholischen Mittelraumes einen PH-Wert von 7,o hatte, also neutral war. Bei der Prüfung der Verwendbarkeit der beiden so entstandenen Gelatinefraktionen zur Herstellung photographischer Emulsionen ergab die im Kathodenraum befindliche Endbrühe recht günstige Ergebnisse, während sich die Brühe des anodischen Mittelraumes als für diesen Zweck wenig brauchbar erwies.
  • Um die Endkonzentrationsgrade zu überprüfen, wurde in die beiden Mittelräume eines elektroosmotischen Vierzellenapparates eine etwa 2oo/oige Gelatinelösung eingebracht, während die beiden Elektrodenräume mit destilliertem Wasser beschickt wurden. Nach einer elektroosmotischen Behandlung von 5 Stunden und 2o Minuten Dauer wurden im katholischen Mittelraum 85o Gramm und im anodischen Mittelraum goo Gramm Gelatine festgestellt.
  • Bei einem zweiten Versuch wurden nach einer Dauer von 15i/2 Stunden im katholischen Mittelraum 78o Gramm Gelatine und im anodischen Mittelraum 855 Gramm Gelatine gefunden.
  • Die Gelatinemenge wurde in der Weise bestimmt, daß die Mittelräume jeder für sich entleert wurden und die Gelatine dann nach dem Verdampfen des Wassers durch Wägung festgestellt wurde. Da es sich bei beiden Versuchen um hochkonzentrierte Gelatinelösungen handelt, so blieben natürlich an den Gefäßwandungen verhältnismäßig große Gelatinemengen haften, so daß unter Berücksichtigung dieser Versuchsfehler ersichtlich ist, daß die Gelatinemenge in beiden Räumen trotz verschiedener Versuchsdauer praktisch gleichbleibt. Daraus folgt wiederum, daß die Konzentration der Gelatine während der elektroosmotischen Behandlung sich wider Erwarten nicht wesentlich ändert.
  • Weitere Versuche ergaben, daß selbst aus minderwertigen glutinhaltigen Stoffen sich durch das neue Verfahren gut technisch verwertbare Gelatinen gewinnen lassen. Man kann das neue Verfahren sogar dazu verwenden, um glutinhaltige Rohstoffe, welche in bekannter Weise aus Knochen, Leder, Haut usw. gewonnen sind, zu verarbeiten. Die Ausgangsbrühen können vor oder während der elektroosmotischen Behandlung mit Zusätzen versehen oder einer chemischen Behandlung unterworfen werden, die geeignet ist, dem Endprodukt bestimmte Eigenschaften zu verleihen.
  • Das neue Verfahren kann sowohl zur vollständigen Entaschung und Reinigung von Lösungen glutinhaltiger Stoffe als auch zur Teilweisen Reinigung dieser Stoffe benutzt werden. Dies hängt im wesentlichen von der Dauer der elektroosmotischen Behandlung ab.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur elektroosmotischen Fraktionierung von glutinartigen Stoffen, insbesondere von Leim und Gelatine, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Teil der zu behandelnden Lösung in den katholischen, der andere Teil in den anodischen Mittelraum eines Vierzellenapparates eingebracht wird.
DES88456D 1928-11-17 1928-11-17 Verfahren zur elektroosmotischen Fraktionierung von glutinartigen Stoffen, insbesondere von Leim und Gelatine Expired DE597045C (de)

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