DE597011C

DE597011C - Einrichtung zur Verminderung des Fahrwiderstandes bei Kraftfahrzeugen mit nicht stromlinienfoermigem Fahrzeugkoerper

Info

Publication number: DE597011C
Application number: DEH130756D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1932-02-25
Filing date: 1932-02-25
Publication date: 1934-05-15

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Verminderung des Fahrwiderstandes bei Kraftfahrzeugen mit nicht stromlinienförmigem Fahrzeugkörper, bei der durch Düsen ausströmende Preßluft verwendet wird. Bekanntlich bildet der Luftwiderstand bei schnell fahrenden Fahrzeugen den größten Teil des Fahrwiderstandes überhaupt, und dieser ist bei nicht stromlinienförmigen Fahrzeugkörpern sehr groß. Andererseits läßt sich dem Fahrzeugkörper aus bestimmten Gründen nicht immer Stromlinienform geben. In derartigen Fällen erreicht die Erfindung eine Verminderung des Fahrwiderstandes dadurch, daß vor - der Vorderseite des Fahrzeuges, zweckmäßig in Höhe des Rahmens oder nahe dem Erdboden, eine Preßluftdüse mit etwa im rechten Winkel zur Fahrrichtung gerichteten Ausströmöffnungen angeordnet ist. Vorteilhafterweise ist auch am hinteren Ende des Fahrzeuges eine Preßluftdüse mit radialen Ausströmöffnungen vorgesehen. Ferner kann mittels einer geeigneten Vorrichtung der Druck der Preßluft in den Düsen in Abhängigkeit vom Fahrwind selbsttätig geregelt werden.

Es ist bereits bekannt, einen Gasmantel um den Fahrzeugkörper zu legen, lund zwar zwecks Erhöhung des Antriebes, zum Absaugen der Grenzschicht oder um einen Ersatz für die den Vortrieb bewirkende Luftschraube zu schaffen. Im Gegensatz zu den bekannten Einrichtungen handelt es sich beim Erfindungsgegenstand um Kraftfahrzeuge mit nicht stromlinienförmigem Fahrzeugkörper, bei dem erst durch, die Gashülle eine Stromlinienform erzielt wird.

Die Zeichnung veranschaulicht zwei Ausführungsbeispiele in rein schema tischer Darstellung.

Bei der Anordnung nach Abb. 1 ist in Höhe des Wagenrahmens 1 eines Motorwagens vor dem Rahmen eine Düse 2 angeordnet, aus der Preßluft in radialer Richtung, also quer ziur Fahrrichtung, ausströmt. Die Preßluft kann der Düse ζ. B. aus dem Behälter 3 zuströmen. Sobald der Wagen in Bewegung gesetzt wird, biegt der Fahrwind, d.h. die durch die Fahrt erzeugte Relativströmung der Luft, die senkrecht zu der radial ausströmenden Preßluft gerichtet ist, die Preßluftstrahlen allmählich zurück, und aus beiden Komponenten ergibt sich eine Resultante von gewölbter Form, die bei hinreichender Fahrgeschwindigkeit Stromlinienform annimmt. An der Spitze des Fahrzeuges bildet sich eine pilzförmig gestaltete windstille Zone, die wie eine halbkugelförmige Wagenkastenverkleidung wirkt. Durch Nebendüsen, wie eine solche bei 4 an der Rückseite des Fahrzeuges veranschaulicht ist, wird ein weiterer Preßluftaustritt ermöglicht, der ein glattes, wirbelfreies Abfließen der Luft bewirkt, so daß das Fahrzeug bei genügender Fahrgeschwindigkeit von einem Luftmantel

von reiner Tropfenform umhüllt ist, der an sich den relativ geringsten Fahrwiderstand verursacht.

Der Druck bzw. die Menge der aus den Düsen ausströmenden Preßluft muß proportional der jeweiligen Fahrgeschwindigkeit und Luftbewegung so geregelt werden, daß die reine Tropfenform des Luftmantels bei jeder Geschwindigkeit erhalten bleibt. Diese Regelung kann leicht durch selbsttätig· wirkende Vorrichtungen erfolgen, z. B. ein Anemometer, das unter dem Andruck des Fahrwindes auf ein Ventil wirkt.

Bei der Anordnung der Preßluftdüse S (Abb. 2) dicht über dem Erdboden erhält die Lufthülle die für die Beseitigung des Fahrwiderstandes besonders günstige Form eines Halbtropfens.

Da der tropfenförmige Luftmantel gewichtslos ist, wird das Wagengewieht wesentlich, verringert, denn der größte Teil des Wagenkastens kann fortfallen, ebenso alle Windschutzscheiben und sonstigen Vorrichtungen, weil sich der Fahrer auf dem Fahrzeug innerhalb einer windstillen Zone befindet.

Die Erfindung ist in erster Linie für Landfahrzeuge (Kraftwagen) von Bedeutung, kann aber auch für Luft- und Wasserfahrzeuge Anwendung finden.

Claims

Patentansprüche:

1. Einrichtung zur Verminderung des Fahrwiderstandes bei Kraftfahrzeugen mit nicht stromlinienförmigem Fahrzeugkörper, bei der durch Düsen ausströmende Preßluft verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Vorderseite des Fahrzeuges, zweckmäßig in Höhe des Rahmens (i) oder nahe dem Erdboden, eine Preßluftdüse (2 bzw. 5) mit etwa im rechten Winkel zur Fahrrichtung vorgesehenen Ausströmöffnungen angeordnet ist.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch am hinteren Ende des Fahrzeuges 'eine Preßluftdüse (4) mit radialen Ausströmöffnungen vorgesehen ist.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung, die den Druck der Preßluft in den Düsen in Abhängigkeit vom Fahrwind selbsttätig regelt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen