DE28186C - Keilförmiges Unterseeboot - Google Patents

Keilförmiges Unterseeboot

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DE28186C
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Germany
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DENDAT28186D
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English (en)
Original Assignee
G. WELLNER, Professor an der K.K. techn. Hochschule in Brünn, Mähren
Publication of DE28186C publication Critical patent/DE28186C/de
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B63SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
    • B63BSHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; EQUIPMENT FOR SHIPPING 
    • B63B3/00Hulls characterised by their structure or component parts
    • B63B3/13Hulls built to withstand hydrostatic pressure when fully submerged, e.g. submarine hulls

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Ocean & Marine Engineering (AREA)
  • Other Liquid Machine Or Engine Such As Wave Power Use (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
!jgtNTSCHRIFX
KLASSE 65: Schiffbau und Schiffsbeti «sr
GEORG WELLNER in BRUNN. Keilförmiges Unterseeboot.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. Februar 1884 ab.
Das keilförmige Unterseeboot besteht im wesentlichen aus einem ringsum abgeschlossenen, für die Fahrt unter Wasser bestimmten Boote, welches vermöge seiner eigenthümlichen Form die Eigenschaft besitzt, beim Niedersinken im Wasser sich schräg nach vorwärts herunter und beim Emporsteigen im Wasser sich schräg nach vorwärts hinauf zu bewegen. Die absonderliche Gestalt dieses Unterseebootes ist aus den Fig. ι bis 4 zu entnehmen. Fig. 1 zeigt die Seitenansicht, Fig. 2 die Ansicht von vorn, Fig. 3 die Ansicht von oben, Fig. 4 die Ansicht von rückwärts. Fig. 5 giebt den Längenquerschnitt des Bootes in gröfserem Mafsstabe und mit einigen Details der inneren Ausstattung. In den Fig. 1 bis 4 bedeutet B den Bootskörper, O die obere vordere Spitze, U die untere vordere Spitze, O U die Vorderkante, EE das rückwärtige Ende, S das Steuerruder des Bootes.
Die Aufsenform des Schiffskörpers kann man sich entstanden denken aus einem waagrecht liegenden, beiderseits offenem Cylinder, dessen vorderer Rand zu einer verticalen Schneide zusammengelegt ist und dessen rückwärtiges Ende zu einer horizontalen, sehr flachen Ellipse zusammengedrückt und durch eine zugerundete Kappe abgeschlossen ist.
Die Querschnitte, welche senkrecht zur Längenachse des Schiffes geführt werden, zeigen elliptische Umfangslinien von allmälig wechselnder Gestalt; der Mittelquerschnitt ist kreisrund, die Querschnitte gegen das vordere Ende werden immerfort höher und schmäler und übergehen schliefslich in die vordere verticale Schneide; die Querschnitte gegen das rückwärtige Ende werden immerfort flacher, das ist breiter und niedriger; die Gesammtform des Schiffes ist ähnlich derjenigen eines Sphenoidkrystalles mit vier gleichschenkligen Dreiecksflächen, dessen Kanten abgerundet und dessen Flächen ein wenig nach aufsen gewölbt sind. In der Ansicht von vorn, Fig. 2, sieht man die verticale Schneide O U des Unterseebootes, mit welcher dasselbe bei der Fahrt das Wasser durchschneidet. Die Ansicht von rückwärts, Fig. 4, zeigt das flachgedrückte Ende E E1 an welchem das drehbare Steuerruder S angebracht ist; der Rücken des Bootes (OE in Fig. 1, OEEm Fig. 3) ist in seinem Längenprofile sanft nach aufsen gewölbt und bildet eine von vorn nach rückwärts abfallende, im Grundrifs dreieckig aussehende Fläche, in den Querprofilen vorn an der Spitze O scharf, weiterhin schwächer gekrümmt, in der Mitte halbkreisrund, schliefslich am breiten Ende nahezu flach auslaufend. Der Bauch des Bootes (U E in Fig. 1) bildet eine von vorn nach rückwärts ansteigende Fläche mit demselben Uebergange der Profilirung, wie bei der Rückenfläche. Die Seitenflächen des Bootes (O UE in Fig. 1) zeigen ebenfalls die Dreiecksform und sind vorn breit und wenig ausgebaucht, nach rückwärts zu bei wachsender Krümmung immer enger werdend.
Das Totalgewicht des Unterseebootes ist so bemessen, dafs es sich mitten im Wasser gerade frei schwimmend erhalten kann, wenn der Auftrieb des verdrängten Wassers gleich ist dem Eigengewichte des Bootes; dabei sind die Massen der Schiffswand' und des Ballastes im Innern derart vertheilt, dafs der Schwerpunkt des ganzen Körpers sich in der Mitte unten be-
findet, wodurch eine stabile Schwimmlage erreicht wird.
Wenn das Unterseeboot im Wasser tiefer sinken soll, läfst man durch Oeffnung eines Ventils eine bestimmte Menge Wasser von aufsen in das Innere einströmen; das Schiff wird dadurch schwerer und fällt; es fällt aber nicht vertical herunter, sondern schief mit der Spitze U nach abwärts, denn der beim Fallen geweckte, von unten gegen die schiefe Bauchfläche des Bootes wirksame Wasserdruck erzeugt eine vorwärtstreibende Kraftcomponente.
Wenn das Schiff dann wieder im Wasser emporsteigen soll, so läfst sich dies dadurch bewirken, dafs man durch eine Druckpumpe Wasser aus dem Innern nach aufsen herausprefst; bei dem vorliegenden Boot jedoch ist eine eigenartige neue Methode in Verwendung gebracht. Man läfst nämlich einen Theil des mitgenommenen Ballastes (Steine, Sand, Bleistücke, schwere Flüssigkeiten etc.), welcher specifisch schwerer als das äufsere Wasser sein mufs, aus einer Zwischenkammer des Schiffes herausfallen, das Schiff wird dadurch leichter und steigt in die Höhe; es steigt jedoch nicht vertical hinauf, sondern schief mit der Spitze O nach vorn aufwärts, weil der an der schiefen Rückenfläche des Schiffes wachgerufene Wasserwiderstand das Fahrzeug nach vorn treibt.
Ein weiteres Einlassen von Wasser nach innen macht das Boot wieder sinken, nachherige weitere Ballastentleerung wieder steigen, und so entsteht bei abwechselnder Hebung und Senkung des Unterseebootes eine Zickzack- oder wellenförmige Vorwärtsfahrt, wobei die vordere Schneide O U des Bootes immer voran bleibt und wobei die Schiffslängenachse aus ihrer horizontalen Lage nicht herauszukommen braucht.
Die schiefe Rücken- und Bauchfiäche des Schiffes wirken als Treibapparat mittelst des künstlich beim Fallen und Steigen erzeugten Wasserdruckes. Die arbeitende motorische Kraft ist dabei die Schwere des im Wasser herunterfallenden Ballastes.
Von Wichtigkeit ist die Einrichtung für das periodische Herausfallen oder Herausfliefsenlassen von Ballast; dieselbe kann verschiedenartig sein. In der Fig. 5-sind drei schematische Anordnungen I, II'und III neben einander gezeichnet.
I. Eine mit Sand oder Bleischrot gefüllte birnförmige Zwischenkammer Z ist unten mit einem durch ein Handrad steuerbaren, sich nach unten öffnenden Auslafsventil A versehen und oben seitlich durch einen drehbaren Deckel D abgeschlossen. Nun wird jedesmal folgender Vorgang eingehalten: das Ventil A wird geöffnet, der Sand oder Schrotballast fällt aus der Kammer heraus und Wasser von aufsen dringt an seine Stelle. Nun wird das Ventil A geschlossen, der Deckel D geöffnet und neuer Sand oder Schrot in die Kammer eingeworfen, dabei steigt das Wasser in der Kammer Z und rinnt durch ein Ueberfallrohr in den Schiffsbodenraum über; der Deckel D wird jetzt geschlossen und die Zwischenkammer Z ist für eine nächste Ballastentleerung zubereitet. Dabei kann der Ballastinhalt in der Zwischenkammer entweder im Ganzen auf einmal oder partienweise nach einander zur Entleerung gebracht werden. Nebenan ist ferner ein Einlafsventil W vorhanden, bei dessen Oeffnung Wasser von aufsen in den Schiffsbodenraum überfliefst.
Mit II. ist eine analoge Anordnung bezeichnet. Die Zwischenkammer Z1 hat unten das Auslafs-ventil A1 und ist oben seitlich durch das Ventil D1 von einem zweiten Gefäfs abgeschlossen, in welches eine specifisch schwere Flüssigkeit (insbesondere geeignet sind schwere Salzlösungen) eingebracht wird. Der einzuhaltende Vorgang ist folgender: A1 wird geöffnet, die specifisch schwere Flüssigkeit fliefst aus der Zwischenkammer Z1 heraus und Wasser von aufsen dringt ein. Nun wird A1 geschlossen, D1 geöffnet, specifisch schwere Flüssigkeit strömt abermals in die Zwischenkammer Z' ein, während das leichtere Wasser, im Gefäfs bei Z)' aufsteigend, durch das Ueberfallrohr austritt. Nun wird D1 geschlossen, neue schwere Flüssigkeit zugeschüttet und die Zwischenkammer Z1 ist für eine nächstfolgende Entleerung zubereitet. Aufserdem ist wieder ein Wassereinlafsventil W' vorhanden.
Bei der mit III. bezeichneten Anordnung ist eine separate nach aufsen offene Kammer mit einem compacten Ballaststück G (von Stein, Blei, Eisen) gezeichnet, welches derart aufgehängt ist, dafs es sich bei Drehung einer Handhabe loslöst und aus der Kammer nach aufsen ins Wasser herausfällt. Solche Kammern mit eingehängten Ballaststücken können mehrere neben und hinter einander am Schiffsboden angebracht sein. Unter Umständen läfst sich die Einrichtung so treffen, dafs sowohl das Ballastherauslassen, als das Wassereinlassen an bestimmte Tiefenlagen unter Wasser gebunden, das heifst beliebig und selbsttätig regulirbar gemacht wird.
Während der Fahrt des Unterseebootes wird nun allmälig aller Sand- oder Schrotballast, sämmtliche Ballastflüssigkeit oder nach einander alle Ballaststücke aufgebraucht bezw. herausfallen gelassen und statt dessen Wasser von aufsen aufgenommen. Dieser wiederholte Umtausch leichten Wassers gegen schwerere Ballastportionen in jedem Wellenthale der Fahrbahn bewirkt die nachfolgende Hebung, und das Einlassen weiterer Wasserpartien in das Bootinnere in jedem Wellenberge der Fahrbahn erzeugt die nachfolgende Senkung des Schiffes.
Auf diese Weise ist es durch die Form des keilförmigen Unterseebootes möglich gemacht, ganz ohne Maschine oder besonderen Motor

Claims (2)

einzig nur mit Hülfe der Schwerkraft im Wasser vorwärts zu kommen. Von weiteren Theilen und Ausstattungsstücken des Bootes sind in dem Längen querschnitt, Fig. 5, noch ersichtlich: der Schiffskörper von Gufseisen aus 5 Stücken, welche mit Flantschen an einander geschraubt und durch Rippen R entsprechend verstärkt sind; das drehbare Steuerruder 5 am Schiffsrade, welches gerade so wie bei gewöhnlichen Schiffen gehandhabt oder gesteuert werden kann; das ovale verschliefsbare Mannloch M vorn oben zum Einbringen des Ballastes, zum Einsteigen der Mannschaft etc.; ■ die Einsteigleiter J) der Fufsboden FF; das Luftventil L mit Handhabe, zum Oeffnen bestimmt, wenn das Schiff an die Wasseroberfläche gelangt. Am Rücken des Unterseebootes ist ferner eine nach aufsen offene Kammer gezeichnet, worin ein spitzkugelförmiger Blechcylmderf?1 eingehängt ist, welcher bei entsprechendem Luftinhalt und Eigengewicht beim Loslassen durch seinen Auftrieb im Wasser emporsteigt; derselbe kann als Nothsignal, bei Kriegstorpedoschiffen als Sprenggeschofs (unter feindliche Schiffe bestimmt) oder für andere submarine Arbeiten und Leistungen dienen. Pateνt-AnSprüche:
1. Die eigenthümliche keilförmige Gestalt des Schiffskörpers, welcher vorn eine verticale Schneide, rückwärts einen flachen, horizontal gedrückten Abschlufs hat, dessen Rückenfläche vorn spitzig und scharf gekrümmt, rückwärts breit und flach ist und dabei von vorn nach rückwärts schief abfällt, und dessen Bauchfläche ebenso geformt ist, aber von vorn nach rückwärts schief ansteigt.
2. Die Anbringung einer oder mehrerer Kammern am unteren Boden des Schiffes, aus welchem Ballast partienweise gegen Austausch mit äufserem Wasser herausgelassen werden kann, zu dem Behufe, das Schiff hierdurch leichter zu machen, damit es im Wasser emporsteigen kann.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1174642B (de) * 1961-07-21 1964-07-23 Spirotechnique Tauchverfahren bei Unterwasserfahrzeugen
DE102018122599A1 (de) * 2018-09-14 2020-03-19 Christoph Waldmann Vorrichtung zum lösbaren Koppeln eines Gegenstandes, insbesondere eines Laststücks, mit einem Unterwassergerät

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1174642B (de) * 1961-07-21 1964-07-23 Spirotechnique Tauchverfahren bei Unterwasserfahrzeugen
DE102018122599A1 (de) * 2018-09-14 2020-03-19 Christoph Waldmann Vorrichtung zum lösbaren Koppeln eines Gegenstandes, insbesondere eines Laststücks, mit einem Unterwassergerät
DE102018122599B4 (de) 2018-09-14 2020-07-30 Christoph Waldmann Vorrichtung zum lösbaren Koppeln eines Gegenstandes, insbesondere eines Laststücks, mit einem Unterwassergerät

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