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Wolfram Hauser, 8046 Hochbrück, Schleissheimerstr. 110 Ing.-Gunther
Traugott, 8000 München 89, Halserspitzstr. 2/0 Wasserschlitten Die Erfindung betrifft
einen Wasserschlitten, der es einer daraufliegenden Person, insbesondere einem Taucher,
ermöglicht, sich widerstandsarm und steuerbar mittels eines Seiles hinter einem
Schleppboot nachziehen zu lassen.
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Derartige Wasserschlitten werden von Bergungsunternehmen oder Wassersportlern
benutzt, um grosse Gebiete unter der Wasseroberfläche abzusuchen. Damit wird erreicht,
dass die physische Kraft des Suchenden, im Gegensatz zum Schwimmer, bei wesentlich
größerem Aktionsradius in derselben Zeit erheblich weniger beansprucht wird. Durch
den hiermit erzielten geringeren Atemluftverbrauch erhöht- sich die Einsatzzeit
mit Tauchgeräten. Der Schlitten soll hydrodynamisch gut ausgebildet und entsprechend
der Länge der Schleppleine allseitig steuerbar sein, um dem Fahrer grösstmögliche
Beweglichkeit und Sicherheit zu geben. Dabei soll ein möglichst grosser Sichtwinkel
gewährleistet bleiben. Gegen die Strömung wird der Fahrer durch eine durchsichtige
Kuppel geschützt.
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Von Sporttauchern sind Versuche bekannt, diese ErE;oT dernisse durch
schleppbare Gestelle zu erfüllen, die es mittels getrennter Höhenruder.gestatten,
die jeweiiige Tiefe und Seitenlage zu regulieren, so dass eine gewisse Steuerbarkeit
erzielt wird Das Gestell ist im wesentlichen aus Stahlrohren und Holzteilen gefertigt
(Beschreibung in der Taucherzeitschrift "Delphin'§, Jahrgang 69, Heft Nr. 1, Seite
6-8).
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So ein Tauchschlitten kann an der Wasseroberfläche schlecht gleiten
und muss-deshalb aus dem Wasser gezogen werden, damit das Schleppboot mit höherer
Geschwindigkeit zu einem anderen Einsatzgebiet fahren kann.
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Der Fahrer eines solchen Schlittens hat durch das Bedienen der Ruder
ständig beide Hände gebunden, da keine Feststellung der Ruder möglich ist.
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Zum seitlichen Ausscheren muss man den Tauchschlitten in extreme Schräglage
bringen. Dadurch wird der Blick durch die Sichtschelbe in eine andere Richtung -erzwungen.
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Das Stahlgestell ist entweder sehr teuer (nichtro stender Stahl) oder
nicht korrosionsbeständig gegen Seewasser, Abgesehen von der optisch wenig ansprechenden
Form ist eine billige Serienfertigung problematisch.
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Wollte man an der Konstruktion das Verhältnis zwischen Gewicht und
Auftrieb ändern, müssten Auftriebskörper angebracht werden, die den Wasserwiderstand
noch erhöhen würden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wasserschlitten zu
erstellen, der unter Wasser eingesetzt werden kann und an der Wasseroberfläche so
gute Gleiteigenschaften besitzt, dass er mit geringem Widerstand und hoher Geschwindigkeit
von einer Person steuerbar oder leer, zu einem anderen Einsatzgebiet geschleppt
werden kann.
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Die Steuerung des Wasserchlittens muss so einfach zu bedienen sein,
dass ein geschleppter Taucher die Möglichkeit hat, während der Fahrt andere Verrichtungen
durchzuführen, wie z.B. Druckausgleich durch Zuhalten der Nase, Betätigung einer
Signalanlage, Kontrolle des Tauchgerätes.
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Die Steuerung muss so beschaffen sein, dass der Taucher in allen Richtungen
senkrecht zum Schleppseil möglichst weit ausscheren kann, um sich gegebenenfalls
an Objekte, die nicht direkt unter der Kiellinie des Schleppbootes liegen, anzunähern.
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Der Wasserschlitten muss auch steuerbar sein, wenn er auf der Wasseroberfläche
nachgeschleppt wird.
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Er muss aus leichtem, seewasserbeständigen Material gebaut sein, das
eine billige Fertigung in größeren Stückzahlen gestattet.
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Die Bauweise soll die Möglichkeit bieten, ohne zusätzliches Anbringen
von Auftriebskörpern das richtige Verhältnis von Eigengewicht und Auftrieb herzustellen.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Schlittenkörper
als einheitliche, strömungsgünstige Bootsschale ausgebildet ist, die sowohl beim
Betrieb unter Wasser wenig Widerstand verursacht, als auch schnelles Gleiten auf
der Wasseroberfläche gestattet.
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Um bei dem Wasserschlitten zu gewährleisten, dass die Fahrt auch bei
Wegnahme der Hände von der Steuerung in der gewünschten Richtung fortgesetzt wird,
sind nach weiterer Ausbildung der Erfindung beide Ruder des vorderen Leitwerks in
jeder Lage getrennt feststellbar.
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Um mit dem Tauchschlitten in jeder Richtung senkrecht zum.Schleppseil
in grösstmöglichem Winkel ausscheren zu können, ist nach einer weiteren Ausbildung
der Erfindung am Heck ein mit Füssen zu betätigendes Seitensteuerruder angebracht,
das im Zusammenwirken mit den vorderen Steuerrudern die WeKhdigkeit beträchtlich
erhöht und ein Steuern an der Wasseroberfläche gestattet.
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Dabei wirkt die kimmkielartige Anordnung der vorderen Ruder zusätzlich
einer Abdrift entgegen.
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Um den Wasserschlitten billig, in einem zur Serienfertigung geeigneten
Verfahren aus wartungsfreiem, seewasserbeständigem Material herzustellen, wird nach
einer weiteren Ausbildung der Erfindung die im Bootsbau bewährte GFK-Bauweise (glasfaserverstärkte
Kunstharzbauweise) angewandt.
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Um bei dem Tauchschlitten das richtige Verhältnis zwischen Gewicht
und Auftrieb herzustellen, besteht der Rumpf nach einer weiteren Ausbildung der
Erfindung aus 2 Schalen, welche Hohlräume einschliessen.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass man diesen Wasserschlitten nicht aus dem Wasser ziehen und aufs Schleppboot
legen muss, wenn das Einsatzgebiet geändert werden soll, sondern ihn mit hoher Geschwindigkeit
an der Wasseroberfläche nachschleppen kann. So kann der Schlitten auch mit kleinen
Booten ohne Nachteile angewandt werden.
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Der Taucher muss nicht ständig die beiden vorderen Steuerruder bedienen,
um die gewünschte Lage einzuhalten, sondern hat durch deren Feststellbarkeit jederzeit
seine Hände für andere Verrichtungen frei.
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Musste man bisher unter Wasser zum seitlichen Ausscheren den-Wasserschlitten
in extreme Schräglage bringen und dann beide Vorderruder gleichzeitig anziehen,
so erreicht man dies mit der Erfindung wirkungsvoller und ohne Schräglage durch
ein mit den Füssen zu betätigendes Seitenruder, das ein Gegenlager in den schräg
nach unten, kimmkielartig angeordneten vorderen Steuerrudern findet. Dadurch kann
die Seitenlage des Schlittens, unabhängig vom Ausscheren, der gewünschten Blickrichtung
angepasst werden. Durch die kimmkielartige Anordnung der vorderen Steuerruder wird
ausserdem erreicht, dass diese Ruder auch bei der Überwasserfahrt im Eingriff bleiben,
womit sowohl in dieser Betriebsphase die Steuerbarkeit gewahrt bleibt, als auch
ein weicher Übergang von der Überwasserfahrt zur Tauchfahrt ermöglichst wird.
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Statt eines entweder teuren, seewasserbeständigen oder eines weniger
teuren, dafür aber korrosionsanfälligen Gestells, ermöglicht die GFK-Bauweise eine
billige, serienmässige Herstellung aus seewasserbeständigem Material.
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Das Anbringen von Auftriebskörpern mit hohem Wasserwiderstand wird
dadurch vermieden, dass die angewandte GFK-Bauweise - aus 2 Schalen - die Möglichkeit
bietet, zwischen den 2 Schalen Hohlräume einzuschliessen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist zeichnerisch dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen Figur 1: Wasserschlitten im Längsschnitt, Draufsicht und
Querschnitten: Der Schlittenkörper 1 besteht aus einer oberen und einer unteren
Schale, die aus glasfaserverstärktem Kunstharz gefertigt ist. In einer ovalen Aussparung
ist die Sichtscheibe 2 eingesetzt. Eine durchsichtige Strömungsschutzscheibe 3 überdeckt
den Bug. Die zu schleppende Person bedient mit den Händen die beiderseitig einzeln
angeordneten vorderen Steuerruder 4 mittels feststellbarer Steuerknüppel. Die vorderen
Steuerruder 4 sind kinunkielartig angeordnet (Schnitt C-D).
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Am Heck befindet sich das Seitensteuerruder 5, das an verstellbarer
Schiene 6 schwenkbar aufgehängt ist.
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Mit den Füssen kann über Steuerbügel 7 das Seitenruder 5 bewegt werden.
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Figur 2: Feststelleinrichtung der vorderen Steuerruder im Detail.
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Steuerwelle 8 endet rechts unten gegen Drehung und Zug gesichert in
Steuerruder 4. Am oberen Ende ist ein Gewinde für die gekonterten Muttern 9 angebracht,
im Anschluss daran eine beidseitige Abflachung. Darauf steckt das entsprechend der
Abflachung geschlitzte Kippstück lo, das mit dem Griff 11 nach linkes gekippt werden
kann, wodurch die beiden Flächen 12 zum Einsatz kommen. Der Abstand dieser beiden
Flächen zueinander ist grösser als der der beiden anderen Flächen 13, so dass huber
die Büchse 14 ein axialer Zug entsteht.
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Dieser axiale Zug presst einerseits die Ruderhalterung 15 an die untere
Stirnseite der Büchse 14, und andererseits die Druckscheibe 16 mit der flexiblen
Beilagscheibe 17 an die obere Stirnseite der Büchse 14. Dadurch tritt eine Klemmung
ein, die eine Verdrehung der Ruderwelle verhindert. Die ganze Vorrichtung ist in
seewasserbeständigem Material ausgeführt.