-
Windsurfin-Lernanlage
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Windsurfing-Lernanlage, mittels
der sich die beim Windsurfen erforderlichen segeltechnischen Vorgänge leichter und
schneller erlernen lassen.
-
Windsurfing-Eretter bestehen aus einem Rumpf mit flacher Oberseite
und abgerundeter Unterseite sowie einem spitzen vorderen und einem stumpfen hinteren
Ende und einem in der Rumpfmitte angeordncten, das Segel tragenden Mast, der über
ein Kreuzgelenk mit dem Rumpf verhunden und somit nach allen Richtungen frei beweglich
ist. Der Mast ist mit einem Baum versehen, mittels dem der ndsurfer den Mast in
aufrechter Stellung hält und das Segel in die gewünschte Position zum Wind bringt.
Durch Richtungsver lagerung des Baumes und entsprechende Gewichtsverlagerung kann
der Windsurfer seinen Kurs entsprechend ändern. Ein Schwert verleiht Richtungsstabilität.
Es ist klar, daß es für den Anfänger beträchtliche Schwierigkeiten bereitet, ie
nach Windrichtung die richtige Segelstellung und damit den richtigen Winddruck einzustellen,
zumal das Brett bei entsprechenden Verlagerungen des Baumes sofort mit iCur.¢ nderungen
reagiert.
-
Es wäre daher für den Anfänger wünscaenswert, wenn dieser sich bei
einer vorgegebenen Windrichtung und einem festgelegten Geradeauskurs allein auf
die richtige Segeleinstellung konzentrieren könnte. Für den Fortgeschrittenen wäre
es wünschenswert, wenn dieser die Ausführung von komplizierteren Segelmanövern,
beispielsweise volle Kreisdrehung, Anluven, Abfallen, durch entsprechende Veränderung
der Segelstellung lernen und auch hierzu eine entsprechende Hilfsführung für das
Brett in Anspruch nehmen könnte, durch die ein Abdriften oder Kippen des Brettes
verhindert werden kann.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Windsurfing-Lernanlage
zur Verfügung zu stellen, mittels der der Anfänger und Fortgeschrittene die beim
Windsurfing erforderlichen segeltechnischen Vorgänge leicht und schnell erlernen
kann. Die Anlage soll möglichst wenig stationäre Einrichtungen erforderlich machen,
vielseitig einsetzbar sowie leicht und schnell montierbar und demontierbar sein.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine schwimmfähige Windsurfing-Lernanlage
gelöst, die zwischen zwei ortsfesten Schwimmkörpern befestigbar ist und eine oder
mehrere, im Abstand parallel zueinander angeordnete, jeweils eine Lernbahn vorgebende
Schwimmleinen
aufweist, denen jeweils ein Segelbrett zugeordnet
ist, das mittels am Brett angeordneter Führungseinrichtungen, durch die sich die
jeweilige Schwimmleine erstreckt, entlang der entsprechenden Bahn bewegbar ist.
-
Die erfindungsgemäß ausgebildete Lernanlage läßt sich besonders schnell
und einfach einrichten. Hierzu sind lediglich zwei im Abstand voneinander angeordnete
ortsfeste Schwimmkörper erforderlich, zwischen denen die entsprechenden Schwimmleinen
so befestigt werden, daß sie straff gespannt sind und auf der Wasseroberfläche schwimmen.
Die Leinen werden in einem bestimmten Winkel zum Wind angeordnet, wobei im allgemeinen
ein Winkel von 90° bevorzugt wird. Diese Anordnung ist insbesondere für Anfänger
geeignet, während für Fortgeschrittene die Leinen eher in einem Winkel von 450 bzw.
1350 zum Wind angeordnet werden. Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Lernanlage
besteht darin, daß diese bei plötzlich auftretenden Änderungen der Windrichtung
schnell abgebaut und an einer anderen Stelle wieder eingerichtet werden kann, an
der sie wieder die gewünschte Position zum Wind einnimmt. Dieser kurzfristige Umbau
in die gewünscht Richtung zum Wind wird dadurch erleichtert, daß eine Vielzahl von
ortsfesten Schwimmkörpern in einem Kreis angeordnet ist, sodaß die Lernanlage jeweils
an den gegenüberliegenden Schwimmkörpern befestigt werden kann, die die ge-4ünschte
Stellung zum Wind ermöglichen.
-
Dieser Bojenkreis sollte etwa einen Durchmesser von
20
- 50 m besitzen, je nach der gewUnsch-ten Länge der Windsurfing-Lernanlage, die
vorzugsweise etwa 20 - 50 m betragen sollte.
-
Wie erwähnt, wird die Lernlage vorzugsweise in einer Position befestigt,
in der sie einen Winkel von 900 zum Wind einnimmt. Der Kurs des Segelbrettes ist
durch die Richtung der straff gespannten Schwimmleinen vorgegeben, die sich durch
die an den Brettern angeordneten Führungseinrichtungen erstrecken. Der Schüler hält
daher den gewünschten Kurs zum Wind automatisch und kann sich ausschließlich darauf
konzentrieren, die richtige Segelstellung und damit den richtigen Winddruck einzustellen.
-
Vorzugsweise weisen die Segelbretter kein Schwert auf.
-
Damit ist die Windsurfing-Lernanlage insbesondere auch im Flachwasser
einsetzbar, was wesentliche Vorteile mit sich bringt, beispielsweise eine leichtere
Montierbarkeit und Demontierbarkeit, eine leichtere Erreichbarkeit durch die Schüler
sowie entsprechend weniger Sicherheitssind vorn und hinten abgerundet, sie vorkehrungen.
Die verwendeten Segelbretter/lassen sich vorwärts wie rückwärts bewegen, so daß
ein umständlicher Wendevorgang entfallen kann. Der Schüler fährt daher eine Bahn
von Schwimmkörper zu Schwimmkörper ab und kann die gleiche Bahn bei entsprechend
geänderter Segelstellung ohne Wenden des Brettes wieder zurückfahren.
-
Die erforderlichen Führungseinrichtungen für die Segelbretter sind
vorteilhafterweise seitlich am Rumpf angeordnet. Je nachdem, ob die Bretter allein
für Geradeauskurs oder für Geradeaus- und/oder Drehkurs geeignet sein sollen, sind
sie entweder mit einer festen hinteren und vorderen Führungseinrichtung oder mit
einer mittleren drehbaren Führungseinrichtung ausgestattet. Vorteilhafterweise sin
die Bretter mit allen drei Führungseinrichtungen zusammen versehen, so daß die Führungsleinen
entweder durch die vordere und hintere Einrichtung oder nur durch die mittlere Einrichtung
gezogen werden können. Im ersten Falle steuert das Brett nur Geradeauskurs, während
im zweiten Fall Geradeauskurs und Drehkurs gesteuert werden kann, da das Brett nur
noch an einer Stelle mit der Führungsleine in Verbindung steht. In diesem Falle
ist die Führungseinrichtung drehbar angeordnet, so daß bei entsprechenden Drehbewegungen
des Brettes die Führungseinrichtung immer automatisch eine Lage einnimmt, m der
die Schwimmleine durch sie hindurch gleiten kann. Es kann dabei nicht zu einem Verklemmen
der Leine kommen. Als Führungseinrichtungen können einfacherweise Karabinerhaken
Verwendung finden.
-
Natürlich sind jedoch auch andere dem Fachmann bekannte Einrichtungen
für diesen Verwendungszweck denkbar.
-
Diejenige Ausführungsform, bei der sich die Schwimmleine nur durch
die mittlere Führungseinrichtung erstreckt, ist insbesondere für Fortgeschrittene
geeignet Diese Anordnung
ermöglicht das Drehen des Brettes auf der
Stelle, so daß von dem Schüler volle Kreisdrehungen gerbt werden können. Bei Geradeausfahrt
lernt der Schüler die Korrektur von Anluven und Abfallen durch Veränderung der Segelstellung.
Es versteht sich von selbst, daß die Segelbretter zur Aufnahme der Führungseinrichtungen
und der durch diese weitergeleiteten Seitenkräfte einen besonders seitenstabilen
Rumpf aufweisen.
-
Um durch Strömung, Wind etc. verursachte Distanzschwankungen auszugleichen,
sind die Schwimmleinen vorzugsweise mindestens an einem Ende mit einer Ausgleichseinrichtung
versehen, die die Leinen immer im straff gespannten Zustand hält. Als derartige
Ausgleichseinrichtungen können insbesondere Taljen Verwendung finden, die zwischen
dem Schwimmkörper und der Schwimmleine bzw. einem gemeinsamen Angriffspunkt von
mehreren Schwimmleinen angeordnet werden. Im Falle der Anordnung von mehreren parallelen
Schwimmleinen sind deren Enden vorteilhafterweise jeweils an einer gemeinsamen schwimmenden
Halteeinrichtung befestigt, die ggf. über eine Ausgleichseinrichtung mit dem ortsfesten
Schwimmkörper verbunden ist. Als geeignete Halteeinrichtungen können Schwimmrohre,
Schwimmbalken etc. eingesetzt werden. Die Schwimmleinen sind geeigneterweise in
ihren jeweiligen Endbereichen mit Stoppern versehen, so daß die Segelbretter
nicht
mit den Schwimmkörpern bzw. den gemeinsamen Halteeinrichtungen in Berührung treten
können und somit Beschädigungen an den Brettern oder den entsprechenden Einrichtungen
vermieden werden.
-
Zur besseren Verdeutlichung der Erfindung dient die nachfolgende detaillierte
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform in Verbindung mit der beigefügten
Zeichnung, von der FIG. 1 eine erfindungsgemäß ausgebildete Windsurfing-Lernanlage
in der Draufsicht zeigt; FIG. 2 ein an einer Schwimmleine befindliches Segelbrett
in verschiedenen Stellungen a - d zeigt; FIG. 3 ein Segelbrett der erfindungsgemäßen
Windsurfing-Lernanlage in der Draufsicht, Seitenansicht und Rückansicht zeigt; und
FIG. 4 eine Ausführungsform der erfindungsgemäß eingesetzEn Führungseinrichtungen
zeigt.
-
Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen schwimmfähigen Windsurfing-Lernanlage
1 ist in Fig. 1 in der Draufsicht dargestellt. Die Lernanlage 1 weist drei im Abstand
parallel zueinander angeordnete, jeweils eine Lernbahn vorgebende Schwimmleinen
2 auf. Jeder Schwimmleine 2 ist ein Segelbrett
5, 6 zugeordnet,
das mittels am Brett angeordneter Führungseinrichtungen 4, 7, durch die sich die
jeweilige Schwimmleine 2 erstreckt, entlang der entsprechenden Bahn bewegbar ist.
-
Die Schwimmleinen 2 besitzen etwa eine Länge von 20 - 50 m und sind
jeweils mit ihren Enden an einem gemeinsamen Schwimmrohr 8 befestigt, das mit einem
ortsfesten Scnwimmkörper 12 in Verbindung steht. Bei der in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsform ist diese Verbindung am rechten Ende der Schwimmleinen einfacherweise
über Leinen bzw. Ketten 9 hergestellt, während am linken Ende zwischen die Leinen
bzw.
-
Ketten 9 und dem Schwimmkörper 12 eine Talje 10 zwischengeschaltet
ist, um entsprechende durchSirömung, Wind etc.
-
verursachte Distanzschwankungen auszugleichen.
-
Die gesamte Anlage ist bewegbar und kann durch einfaches Lösen von
den jeweiligen Schwimmkörpern 12 demontiert werden. In dem vorliegenden Fall ist
die Anlage in einem Winkel von 900 zum Wind angeordnet, was die für Anfänger geeigneteste
Lage ist. Bei Änderung der Windrichtung kann die Anlage schnell und einfach von
den Schwimmkörpern gelöst und an anderen Schwimmkörpern befestigt werden, so daß
die Anlage wieder die gewünschte Richtung zum Wind einnimmt. Bei Anordnung eines
Bojenkreises kann somit die Windsurfing-Lernanlage schnell und einfach auf nahezu
jede beliebige Windrichtung eingestellt werden.
-
Von den in Fig. 1 gezeigten Segelbrettern befinden sich die Bretter
5 auf Geradeauskurs, während sich das Brett 6 auf Drehkurs befindet. Diese unterschiedlichen
Möglichkeiten der Einhaltung bzw. Steuerung eines bestimmten Kurses sind durch die
Art und Weise.der Führung der Bretter an den Schwimmleinen vorgegeben. So sind beispielsweise
die auf Geradeauskurs befindlichen Bretter 5 an einer vorderen und hinteren Führungseinrichtung
4 geführt, während das sich auf Drehkurs befindliche Segelbrett 6 nur durch eine
mittlere Führungseinrichtung 7 geführt ist. Auf die spezielle Ausbildung der Führungseinrichtungen
wird nachfolgend in Verbindung mit Fig. 4 eingegangen.
-
In den Figuren 2a - 2d ist ein Segelbrett in verschiedenen Segel stellungen
gezeigt. Das in Fig. 2a dargestellte Brett 5 befindet sich auf Steuerbordkurs in
Geradeausfahrt, d.h.
-
das Brett wird mittels der vorderen und hinteren Führungseinrichtung
4, durch die sich die Schwimmleine 2 erstreckt, geführt. Diese Art der Führung ist
vorzugsweise für Anfänger geeignet, die damit bei einem gewünschten konstanten Kurs
zum Wind die richtige Einstellung des Segels 13 erlernen können, ohne auf die Einhaltung
des Kurses achten zu müssen.
-
In Fig. 2b ist ein Segelbrett 5 in Geradeausfahrt auf Backbord-Kurs
dargestellt. Für dieses Brett trifft das zu Fig 2a Gesagte zu. Die Segelbretter
der erfindungsgemäßen Windsurfing-Lernanlage sind für Vorwärts- und Rückwärtsfahrt
geeignet,
so daß ein Wenden des Brettes bei Erreichen der in Fig. 1 dargestellten Stopper
3 entfallen kann und zur Kursumkehr lediglich die Segelstellung geändert werden
muß.
-
Bei dem in Fig. 2c dargestellten Segelbrett 6 erstreckt sich die Schwimmleine
2 nur durch die mittlere Führung 7, so daß der vordere und hintere Teil des Brettes
frei beweglich sind. Diese Art der Führung ist insbesondere für Fortgeschrittene
geeignet, die hiermit die Korrektur von Anluven und Abfallen durch Veränderung der
Segelstellung lernen können. Das in Fig. 2c dargestellteSegelbrett 6 befindet sich
auf Steuerbordkurs unter leichtem Anluven, wobei das Segel vorgekippt wird, um abzufallen.
-
In Fig. 2d ist ein Segelbrett 6 auf Drehkurs gezeigt. Die Erlernung
dieses Segelmanovers ist ebenfalls mit der erfindungsgemäßen Windsurfing-Lernanlage
möglich, wobei das Brett an der mittleren Führung 7 geführt wird. Die entsprechende
Führungseinrichtung am Brett ist drehbar, so daß es bei einer Änderung des Kurses
nicht zu einem Verklemmen der Schwimmleine 2 in der Führungseinrichtung 7 kommt.
-
In den Figuren 3a - 3c ist ein Segelbrett 5 einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Windsurfing-Lernanlage in der Draufsicht, Seitenansicht und Rückansicht
gezeigt. Das
Brett unterscheidet sich von üblichen Windsurfing-Brettern
im wesentlichen dadurch, daß es einen besonders seitenstabilen Rumpf aufweist und
mit keinem Schwert ausgestattet ist. Darüberhinaus sind an einer Seite des Rumpfes
die bereits erwähnten Führungseinrichtungen 4, 7 angeordnet. Diese Führungseinrichtungen
sind einer solchen Höhe seitlich am Rumpf befestigt, daß die straff gespannten Schwimmleinen
2 einwandfrei hindurchgleiten können.
-
Die mittlere Führungseinrichtung 7 ist dabei etwas tiefer angeordnet
als die vordere und hintere Führungseinrichtung 4, wie man insbesondere in Fig.
3c erkennen kann.
-
In Fig. 4 ist eine besonders bevorzugte Ausführungsform der seitlich
am Brett angeordneten Führungseinrichtungen gezeigt. Hierfür werden einfacherweise
Karabinerhaken verwendet, die seitlich in den Rumpf des Brettes 5 eingesetzt sind.
Der für Geradeausfahrt geeignete Haken 4, der am vorderen und hinteren Teil des
Brettes befestigt ist, ist dabei fest in den Rumpf eingesetzt, während der für Drehkurs
geeignete Haken 7 drehbar ausgebildet ist, was konstruktiv durch das Einsetzen in
eine hierfür geeignete Hülse verwirklicht werden kann. Natürlich sind die in Fig.
4 dargestellten Ausführungsformen nur beispielhaft und stellen keinerlei Begrenzung
dar. Es können auch beliebige andere Führungseinrichtungen eingesetzt werden, solange
sie nur ein einwandfreies Hindurchgleiten der jeweiligen Schwimmleine ermöglichen.
-
Leerseite