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Titel: Rigg für ein Segelbrett
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Beschreibung (Zusatz zu Patentanmeldung P 28 02 471.7) Rigg für ein
Segelbrett Die Erfindung betrifft ein Rigg für ein Segelbrett mit einem unverstagten
Mast, der allseits kippbar am Brett abgestützt ist, einem in entspanntem Zustand
geraden , bei Windlast nach Lee biegbaren Baum, der vorne am Mast befestigt ist,
einem von Mast und Baum ausgespannt gehaltenen Segel mit einer den Baum aufnehmenden
Baumtasche und zwei auf je einer Seite des Segels angeordneten Griffelemengen zum
Führen des Segels, die vorne am Mast befestigt und hinten mit dem Baum verbunden
sind, nach Patentanmeldung P 23 02 471.7 Beim Gegenstand der Hauptanmeldumg sind
die Griffelemente Schoten aus einem Tau, das am hinteren Ende, der sogenannten Nock,
des Baumes befestigt ist. Diese Gestaltung der Griffelemente hat dich vorallem deshalb
bewährt, weil sie dem Ergabe die Möglichkeit gibt, die Länge, und damit den Durch-@@
der Griffelemente seinen persönlichen Bedürfnissen anmassen ohre daß dadurch der
Trimmzustand des Segels verleichten
und mittleren Windstärken allein
davon ab, wie das Segel vom Mast und vorallem vom Baum ausgespannt gehalten ist.
Der Baum ragt nach hinten etwas aus der Baumtasche heraus und die hintere Ecke des
Segels, die bei üblichen Segeln als Schothorn bezeichnet wird, ist durch eine längeneinstellbare
Trimmleine mit der Baumnock verbunden. Mit dieser Trimmleine läßt sich das Segel
mehr oder weniger stark durchsetzen, also nach Achtern spannen, unabhängig davon,
ob die Griffschoten lose oder dicht gespannt sind. Bei starken Böen verhält sich
das Segel indessen anders als ein Segel, dessen Schoten, wie bei einem normalen
Segelboot, von der Baumnock oder einem in deren Nähe gelegenen Punkt des Baumes
zu einem Holepunkt an Deck verlaufen. Dadurch, daß die Griffschoten bei dem Rigg
gemäß Hauptanmeldung vorne am Mast befestigt sind und der Segler bei starken Böen
mit nahezu seinem gesamten Gewicht in der Luvschot hängt, übt diese ähnliche Kräfte
auf den Baum aus wie eine gespannte Sehne auf einen Bogen. Infolgedessen kann der
Baum sich bei starken Böen stärker durchbiegen als es zum Erzielen der erwünschten
Wölbung des Segels nach Lee, der sogenannten Bauchigkeit, erforderlich ist. Aus
segeltechnischen Gründen ist es indessen erwünscht, das Segel bei starkem Wind weniger
bauchig zu fahren als bei leichtem Wind. Dies läßt sich bei dem Rigg gemäß hauptanmeldung
nur in sehr begrenztem Umfang dadurch verwirklichen, daß man das Segel am Baum kräftiger
nach hinten spannt.
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Entsprechendes gilt für das aus der DE-AS 19 14 604 bekannte Rigg,
bei dem das Segel zwischen zwei bogenförmigen Spieren frei ausgespannt ist. Diese
beiden Spieren sind vorne aneinander und am Mast befestigt und hinten aneinander
befestigt und durch eine Trimmleine mit dem Schothorn verbunden.
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Wenn die bogenförmigen Spieren, die einen Baum im üblichen Sinne ersetzen
und zugleich als Griffelemente dienen, nicht außerordentlich kräftig bemessen sind,
was sich aus Gewichtsgründen
verbietet, dann verstärkt sich ihre
Biegung erheblich, wenn der Segler bei starkem Wind mit einem großen Teil seines
Gewichts an der Luvspiere hängt. Die dadurch bedingte Verkürzung des Abstandes zwischen
dem Mast und der hinteren Verbindungsstelle der Spieren hat wiederum zur Folge,
daß sich die Bauchigkeit des Segels in heftigen Böen außerordentlich verstärkt,
was, wie erwähnt, unerwünscht ist. Setzt man, um dem entgegenzuwirken, das Segel
kräftiger durch, indem man die Trimmleine verkürzt, dann verstärkt man damit notwendigerweise
die Biegung der Spieren. Dies wird aber von vielen Seglern als unangenehm empfunden,
da eine stark durchgebogene Luvspiere sie zwingt, ihren einen, etwa in der Mitte
der Luvspiere angreifenden Arm stark abzuwinkeln, was ermüdend ist.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Rigg für ein
Segelbrett zu schaffen, bei dem der Trimmzustand des Segels von den Kräften, die
der Segler auf die Griffelemente ausübt, zumindest weitgehend unabhängig ist.
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Die Aufgabe ist bei einem Rigg der eingangs beschriebenen Gattung
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Griffelemente als an sich bekannte Griffspieren
ausgebildet und hinten durch einen Beschlag miteinander verbunden sind, an dem der
Baum in seiner Längsrichtung verschiebbar geführt ist.
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Damit wird erreicht, daß einerseits eine Zunahme der Durchbiegung
der Griffspieren den Trimmzustand des Segels unverändert läßt, da sich in diesem
Fall der Beschlag in bezug auf den Baum und das Segel einfach nach vorne verschiebt.
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Andererseits kann das Segel am Baum mit einer die Baumnock mit dem
Schothorn verbindenden Trimmschot nach Belieben mehr oder weniger kräftig durchgesetzt
werden, ohne daß dies einen Einfluß auf die Biegung der Griffspieren hat.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist der Beschlag
eine zumindest annähernd lotrecht sowohl zur gemeinsamen Ebene der Griffspieren
wie zur Ebene des von Winddruck unbelasteten Segels angeordnete, an den hinteren
Enden der Griffspieren befestigte Platte mit einer den Baum führenden Aussparung.
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Wenn die Aussparung gerade so groß ist, daß sie den Querschnitt des
Baumes mit einem für die Relativverschiebung zwischen Beschlag und Baum erforderlichen
Spiel umschließt, dann muß der Beschlag normalerweise hinter dem Schothorn im Bereich
der Baumnock angeordnet sein, und zwar mit einem Abstand vom Schothorn, der die
erwünschte Relativverschiebung zwischen Beschlag und Baum zuläßt. Der Beschlag kann
jedoch mehr oder weniger weit vor dem Schothorn des Segels angeordnet sein, enn
die Baumtasche in dem Bereich, in dem der Baum am Beschlag geführt ist, eine Aussparung
aufweist. Dieses weiterbildende Erfindungsmerkmal hat den erheblichen zusätzlichen
Vorteil daß die Griffspieren mehr oder weniger weit vor dem Schothorn enden können,
wodurch ihr Gewicht vermindert und ihre Handhabung erleichtert wird. Der hinter
dem Beschlag liegende Teil des Baumes ist infolge des in diesem Bereich auf das
Segel einwirkenden Winddruckes einem Biegemoment ausgesetzt, das bestrebt ist, einerseits
den hinteren Teil des Baumes nach Lee zu biegen und andererseits den vor dem Beschlaff
legenden Teil des Baumes nach Luv zu biegen. Da aber auf den vorderen Teil des Baumes
der auf eine sehr viel grössere egelfläche einwirkende Winddruck übertragen wird,
bleibt es im vorderen Teil des Baumes bei einer Durchbiegung nach Lee, die jedoch
bei gegebenem Winddruck geringer ist als bei der Ausfüh gsform mit hinter dem Schothorn
angeordnetem Beschlag Die Anordnung des Beschlages im abstand vor dem Schotbare
@ec@t muss eine zusätzliche Einflußmöglichkeit auf die la fes Segels.
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Das im Vorstehenden Gesagte gilt auch für eine weitere Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher der Beschlag einen senkrechten Schlitz aufweist, in dem
der hintere Teil des Segels geführt ist. In diesem Fall kann der Beschlag, damit
er nicht unnötig hoch wird, an oder in der Nähe seines an den Enden der Griffspieren
befestigten Bereichs abgewinkelt sein, so daß sein oberer Teil zumindest annähernd
lotrecht zum Achterliek und sein unterer Teil zumindest annähernd lotrecht zum Unterliek
des Segels verläuft.
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Bei allen beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung kann der
Beschlag mit der Baumnock durch eine Trimmschot verbunden sein. Dadurch wird die
Möglichkeit geschaffen, dem Baum eine mehr oder weniger starke Biegung - und dadurch
dem Segel eine mehr oder weniger starke Bauchigkeit - aufzuzwingen, was für das
Segeln bei leichtem und unstetigem Wind von erheblichem Vorteil sein kann.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand schematischer
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt: Fig.1 eine Seitenansicht eines Segelbrettes
mit einem ersten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Riggs, Fig.2 den waagerechten
Schnitt II-II in Fig.1, Fig.3 eine vergrößerte Einzelheit, in Richtung des Pfeils
III in Fig.1 gesehen, Fig.4 eine Seitenansicht eines Segelbrettes mit einem zweiten
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Riggs, Fig.5 den waagerechten Schnitt
V-V in Fig.4, Fig.6 eine vergrößerte Einzelheit aus Fig.5, Fig.7 eine Seitenansicht
eines Segelbrettes mit einem dritten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Riggs, Fig.8 den waagerechten Schnitt VIII-VIII in Fig.7 und Fig.9 eine vergrößerte
Einzelheit, in Richtung des Pfeils IX in Fig.7 gesehen.
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Allen dargestellten Ausführungsbeispielen sind die folgenden Merkmale
gemeinsam: Auf einem Segelbrett 4 ist mit einem Universalgelenk 6 ein Mast 8 drehbar
und allseits kippbar abgestützt. Auf den Mast 8 ist ein Segel 10 aufgesteckt, dessen
Vorliek zu diesem Zweck von einer Masttasche 12 gebildet ist. Die Masttasche 12
ist am Kopf 14 des Segels 10 geschlossen. Der Hals 16 des Segels 10 ist durch einen
Strecker 18 mit dem Universalgelenk 6 verbunden, so daß das Segel 10 nach unten
gestreckt ist.
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Auf etwa einem Drittel der Höhe des Segels 10 ist mit dem Mast 8
das vordere Ende eines Baumes 20 mittels einer Klaue 22 verbunden, in deren Umgebung
die Masttasche 12 unterbrochen ist. Der Baum 20 steckt in einer vorne und hinten
offenen Baumtasche 24 des Segels 10, dessen Schothorn 26 durch eine Trimmleine 28
mit der Baumnock 30 verbunden ist.
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Der Baum 20 besteht aus einem federnden Werkstoff wie Holz, Kunststoff,
vorzugsweise mit Faserverstärkung, oder Leichtmetall, hat einen hochkant-rechteckigen
Querschnitt und verjüngt sich nach vorne, weist also im Bereich der Klaue 22 einen
kleineren Querschnitt auf als im Bereich der Baumnock 30.
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Der um den Mast 8 herumgreifende Teil der Klaue 22 ist im wesentlichen
U-förmig und weist zwei parallele Schenkel 32 auf, die wahlweise in eine von mehreren
in Abständen übereinander am Mast 8 angeordnete Ringnuten 34 eingreifen. Die Ringnuten
34 sind an einer Hülse 36 ausgebildet, die auf den Mast aufgeschoben und mit diesem
verklebt ist. Die Schenkel 32 weisen miteinander fluchtende Querlöcher auf, durch
die ein Schenkel eines Sicherungsbügels 38 hindurchgesteckt ist Der Sicherungsbügel
38 verhindert, daß die Klaue 22 unbeabsichtigt nach hinten vom Mast 8 abgezogen
wird; zugleich
verbindet der Sicherungsbügel 38 die Schenkel 32
mit einem vor dem Mast 8 angeordneten Schutzbügel 40, an dem eine Startschot 42
befestigt ist.
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Die Klaue 22 bildet zugleich einen Beschlag, durch den die vorderen
Enden zweier auf je einer Seite des Segels 10 angeordneter, nach außen gebogener
Griffspieren 44 miteinander und mit dem Mast 8 verbunden sind. Zum Befestigen der
Griffspieren 44 sind an der Rückseite der Klaue 22 zwei nach hinten divergierende,
rohrstutzenartige Ansätze 46 ausgebildet, in denen die vorderen Enden der Griffspieren
stecken.
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Zwischen diesen beiden Ansätzen 46 weist die Klaue 22 einen mittleren
Ansatz 48 auf, der mit einer sich nach hinten erweiternden Aussparung 50 das vordere
Ende des Baumes 20 derart aufnimmt, daß dieser nicht daran gehindert ist, sich nach
der jeweiligen Leeseite des Riggs durchzubiegen.
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An den hinteren Enden der Griffspieren 44 ist ein plattenförmiger
Beschlag 52 mit je einer Schraube 54 befestigt. Der Beschlag 52 weist eine Aussparung
56 auf, durch die sich der Baum 20 mit geringem Spiel in Seiten- und Höhenrichtung
erstreckt, so daß der Baum 20 sich in seiner Längsrichtung gegenüber dem Beschlag
52 verschieben kann; Soweit die Gemeinsamkeitenzwischen den drei dargestellten Riggs.
Bei dem Rigg gemäß Fig. 1 bis 3 ist der Beschlag 52 im Abstand hinter dem Schothorn
26 angeordnet und, von hinten gesehen, gemäß Fig.3 nur wenig größer als die Summe
der hinteren Stirnflächen des Baumes 20 und der beiden Grifzieren 44. Der Beschlag
52 ist mit der Baumnock 30 durch eine zusätzliche Trimmleine 58 verbunden.
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Bei dem Rigg gemäß Fig.4 und 5 hat der Beschlag 52 ebenfalls die
in Fig.3 dargestellte Form und Größe, er ist jedoch
im Abstand
vor der Baumnock 30 angeordnet und erstreckt sich durch eine längliche Unterbrechung
60 der Baumtasche 24.
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Bei dem dritten Rigg gemäß Fig.7 bis 9 ist der Beschlag 52 ebenfalls
im Abstand vor der Baumnock 30 angeordnet, erstreckt sich aber nicht durch das Segel
10 hindurch, sondern um dieses herum. Zu diesem Zweck hat der Beschlag 52 die vorallem
aus Fig.7 und 9 ersichtliche Form und Größe und weist zusätzlich zu der Aussparung
50 einen in der senkrechten Symmetrieebene des Beschlags angeordneten Schlitz 62
auf, durch den sich das Segel 10 hindurcherstreckt. Der Beschlag 52 ist gemäß Fig.7
in seinem an den Enden der Griffspieren 44 befestigten Bereich abgewinkelt, so daß
der obere Teil 64 des Beschlags sich annähernd im rechten Winkel zum Achterliek
66 des Segels 10 erstreckt, während der untere Teil 68 des Beschlags sich annähernd
im rechten Winkel zum Unterliek 80 des Segels erstreckt.