DE596907C

DE596907C - Eisenbetondecke mit Fuellkoerpern zwischen der Unter- und Oberdecke

Info

Publication number: DE596907C
Application number: DES93724D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1929-09-06
Filing date: 1929-09-06
Publication date: 1934-05-14

Description

Eisenbetondecke mit Füllkörpern zwischen der Unter- und Oberdecke Unter den Eisenbetondecken spielen die biegsamen Platten deshalb eine besondere Rolle, weil sie der Eisenbetonbauweise, als einer monolithen Konstruktion, am besten angepaßt sind.
Diese biegsamen Platten, zu denen besonders die sog. Pilzdecken gehören, sind bisher meistens in Vollbeton, also mit vollem Betonquerschnitt, hergestellt worden, weil die Biegsamkeit der Decke einen möglichst homogenen Biegequerschnitt verlangt.
Die Bewehrung dieser Platten hat das charakteristische Merkmal, daß sie in der Ober- u. Unterschicht so angeordnet ist, wie der Verlauf des Momentenkörpers es bedingt. Letzterer hat, der Natur der biegsamen Platte entsprechend, eine recht wechselvolle Gestalt, so daß die Bewehrung die Form eines mehr oder weniger dichten Maschenwerks annimmt.
Die biegsamen Platten in der bisherigen Art haben den großen Nachteil, daß sie infolge des vollen Betonquerschnittes einen großen Betonverbrauch und dadurch ein großes Eigengewicht haben, welches die Wirtschaftlichkeit oft in Frage stellt. Dazu kommt, daß auch die Schall- und Wärmedämpfung ungenügend ist.
Es ist auch bereits versucht worden, biegsame Platten mit inneren Füllkörpern dadurch herzustellen, daß man die bekannten zweiseitig aufgelagerten Decken mit Füllkörpern kreuzweise ausführte, wodurch die vierseitig aufgelagerten Decken entstanden sind. Es sind auch Decken mit gegeneinander versetzten Füllkörpern runden oder sechseckigen Querschnitts als Kernstücke vorgeschlagen worden. Bei all diesen Beispielen ist aber zwischen den Füllkörpern bzw. den zwischen ihnen liegenden Stegen und der Bewehrung eine gegenseitige, volle oder teilweise Abhängigkeit vorhanden, indem zu jedem statisch wirksamen Bewehrungsstab ein Betonsteg gehört, so daß innere Trägerroste entstehen, welche für die Biegsamkeit der Platte schädlich sind.
Nach der vorliegenden Anmeldung werden diese Übelstände ohne Nachteil für die Biegsamkeit der Decke vermieden, indem man im Kern. derselben an sich bekannte Füllkörper runden oder sechseckigen Querschnitts, unabhängig von der Bewehrung, versetzt zueinander anordnet, so daß zwischen den Füllkörpern ein unbewehrtes wabenartiges Stegnetz entsteht. Von letzterem, der Wabe, ist bekannt, daß es bei größter statischer Wirksamkeit den geringsten Materialverbrauch hat. Die Bewehrung der Platte ist ohne jeden Einfluß auf die Stege und wird genau so verlegt, als wenn ein voller Betonquerschnitt vorhanden wäre. Die so hergestellte Platte ist imstande, neben den Hauptbiegemomenten auch die sog. Drillungsmomente aufzunehmen, welche für die Wirksamkeit der biegsamen Platten von außerordentlicher Bedeutung sind.
Die monolithe Konstruktion des Eisenbetons bedingt aber, daß der Beton in einem Zuge eingebracht wird, um die Unter- und Oberdeckelsowie die Stege in einem Guß herstellen zu können. Die Füllkörper werden deshalb mit Abstandhaltern an sich bekannter Art versehen, die den Abstand der Körper von der unteren Schalung und untereinander wahren. Die Abstandhalter sind aber nicht nur im unteren Teil der Füllkörper wie kleine Füße angebracht, sondern auch oben, da die leichten Füllkörper beim Arbeitsvorgang sonst umkippen und durcheinanderkommen würden. Bei zweiseitig aufgelagerten Decken liegen die Füllkörper in der Regel mit ihren die Stege aussparenden Nasen und einer Breitseite aneinander, wodurch sie einen festen Halt haben. Im vorliegenden Fall stehen die Füllkörper aber einzeln auf der Schalung, deswegen haben die Abstandhalter hier eine besondere Bedeutung.
Die Zeichnung veranschaulicht die neue Decke in den Abb. i und 2 in der Draufsicht und in der Abb. 3 in einem senkrechten Schnitt.
Der Arbeitsvorgang bei der Herstellung der Platte ist folgender: Auf der Schalung wird zunächst die Bewehrung den Momenten entsprechend verlegt, wie das bei den bisherigen Vollbetonplatten geschehen ist. Danach werden die Füllkörper k ohne Rücksicht auf die Bewehrung auf die Schalung gesetzt und mit ihren abstandhaltenden Ansätzen g aneinandergestellt, die ihnen den für die Arbeit nötigen festen Stand geben. Nach Verlegung der oberen Bewehrung kann dann die Decke in einem Zuge betonniert werden, da der flüssige Beton zwischen und unter die Füllkörper gelangen kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Eisenbetondecke mit Füllkörpern zwischen der Unter- und Oberdecke, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllkörper (k) runden oder sechseckigen Querschnitts unabhängig von der Bewehrung der Unterdecke oder der Unter- und der Oberdecke versetzt zueinander verlegt sind, so daß eine allseitig gelagerte biegsame Eisenbetondecke mit zwischen den Füllkörpern unbewehrtem wabenartigem Stegnetz entsteht.
2. Füllkörper aus Preßstroh oder ähnlichen Leichtstoffen für die Decke nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllkörper (k) mit unteren und seitlichen abstandhaltenden Ansätzen (g) versehen sind, welche die gegenseitige Lage der Füllkörper bei der in einem Zuge erfolgenden Betonnierung der Decke sichern.