DE596751C

DE596751C - Antikathode fuer Roentgenroehren mit verhaeltnismaessig grossem Brennfleck oder fuer solche Roentgenroehren, bei denen der Brennfleck relativ zur Antikathodenflaeche bewegt wird

Info

Publication number: DE596751C
Application number: DES96073A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Kurt Bischoff
Original assignee: Siemens Reiniger Werke AG
Current assignee: Siemens Reiniger Werke AG
Priority date: 1931-01-13
Filing date: 1931-01-13
Publication date: 1934-05-22

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 22. MAI 1934

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVi 596 KLASSE 21g GRUPPE 17

S 96073 VIIIa^rg

Siemens-Reiniger-Werke Akt.-Ges. in Berlin*)

Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. Januar 1931 ab

Bei den Antikathoden für Röntgenröhren ist in der Regel eine aus schwer schmelzbarem Stoff' (Wolfram o. dgl.) bestehende Platte, die beim Betriebe der Röntgenröhren dem Aufprall der Kathodenstrahlen ausgesetzt ist, in einen Körper aus Metall von guter Wärmeleitfähigkeit (Kupfer o. dgl.) eingegossen. Im Betrieb, besonders bei Verwendung hoher. Stromstärken, werden diese Platten stark erhitzt. Dadurch, daß das umgebende Kupfer der durch diese Erwärmung bedingten Ausdehnung der Wolframplatten Widerstand leistet, entstehen in diesen Platten häufig Sprünge, wodurch die Röntgenröhre unbrauchbar wird. Besonders schädlich ist diese Erscheinung bei Röntgenröhren mit verhältnismäßig großem Brennfleck und bei solchen Röntgenröhren, bei denen der Brennfleck relativ zur Antikathodenfläche bewegt wird, wobei bei den üblichen Ausführungsformen solcher Röntgenröhren meist eine ringförmige Zone der Platte durch den Aufprall der Kathodenstrahlen erhitzt wird.
Gemäß der Erfindung wird bei den letztgenannten Röntgenröhren dieser Nachteil dadurch vermieden, daß der die Antikathodenplatte enthaltende Metallkörper aus Stoff guter Wärmeleitfähigkeit mit dem Teil, der unter der von den Elektronen getroffenen Stelle der Platte liegt, mindestens am Rande der Platte eine der Plattenstärke nahekommende Dicke aufweist. Die Platte besteht dabei aus einem Stoff, dessen Wärmeausdehnungskoeffizient von dem des Metallkörpers verschieden ist. Dieser Teil des Metallkörpers ist dann so weit geschwächt, daß er vermöge seiner Elastizität der Wärmeausdehnung der in ihn eingebetteten Platte keinen nennenswerten Widerstand entgegensetzt.

Es sind zwar an sich Antikathodenausbil-. düngen bekannt, bei denen der mitten hinter der Platte liegende Teil des Metallkörpers eine sehr geringe Dicke aufweist, als auch solche, bei denen die Dicke des Metallkörpers hinter der Platte nach deren Rand zu abnimmt. Indessen handelt es sich bei diesen Ausbildungen um die Verbesserung der Kühlverhältnisse und nicht um das Problem der Elastizität. Im Gegenteil, durch die bekannten Verjüngungen des Metallkörpers am Rande hinter der Platte ist die Elastizität durch Anbringung besonderer Kühlröhren bedeutend herabgesetzt.

Ein Ausführungsbeispiel der neuen Antikathode ist in der Abbildung im Längsschnitt dargestellt.

Der Kupferkörper 1, der mit der Wolframplatte 2 fest verbunden ist, weist an den

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Kurt Bischoff in Erlangen.

Stellen 3 und 4 eine verhältnismäßig geringe Dicke auf (etwa 5 mm), so daß einerseits der Kupferkörper genügend nachgiebig ist, um die Bewegung der Wolframplatte mitzumachen, andererseits aber noch eine ausreichende Kupfermasse vorhanden bleibt, um eine gute Wärmeableitung zu gewährleisten. Der mittlere Teil des Kupferkörpers muß eine solche Dicke aufweisen, daß eine gute Abführung der Wärme an das mittels des Rohres 5 zugeführte Kühlmittel gewährleistet ist. Da der absolute Betrag der Ausdehnung der Wolframplatte naturgemäß nach dem Rande hin zunimmt, kann man ,die Dicke des Kupferkörpers anstatt sie, wie >es in dem abgebxldeten Ausführungsbeispiel dargestellt ist, auf- eine längere Strecke gleichmäßig zu halten, auch von der Mitte nach dem Rande zu abnehmen lassen.

Ein Vorteil der neuen Antikathode besteht noch darin, daß auch beim Auflöten der Antikathodenköpfe auf das Tragrohr die besonders bei großen Platten häufig auftretenden Plattensprünge vermieden werden.

Eine weitere Verbesserung wird durch Verwendung einer Wolframplatte von einer Dicke von weniger als 2 mm erreicht, da sich gezeigt hat, daß bei dickeren Platten die kühleren Teile der Wärmeausdehnung der sich stark erwärmenden Teile der Platte so starken Widerstand entgegensetzen, daß schon dadurch Sprünge entstehen können.

Claims

Patentansprüche:

1. Antikathode für Röntgenröhren mit verhältnismäßig großem Brennfleck oder für solche Röntgenröhren, bei denen der Brennfleck relativ zur Antikathodeiifläche bewegt wird, bei der die dem Aufprall der Elektronen ausgesetzte Platte aus schwer schmelzbarem Stoff auf einem Körper aus Stoff guter Wärmeleitfähigkeit und von der Platte verschiedenem Wärmeausdehnungskoeffizienten befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die unter dem von Elektronen belegten Teil der Platte liegende Schicht des Körpers mindestens am Rande eine der Plattenstärke nahekommende Dicke aufweist.

2. Antikathode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Platte aus schwer schmelzbarem Stoff weniger als 2 mm beträgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen