DE595610C

DE595610C - Verfahren zur Herstellung eines Faltverschlusses an einem mit Paraffin getraenkten Papiergefaess zur Aufnahme von Fluessigkeiten

Info

Publication number: DE595610C
Application number: DEJ39042D
Authority: DE
Original assignee: Jagenberg Werke AG
Current assignee: Jagenberg Werke AG
Priority date: 1929-08-21
Filing date: 1929-08-21
Publication date: 1934-04-29

Description

Verfahren zur Herstellung eines Faltverschlusses an einem mit Paraffin getränkten Papiergefäß . zur Aufnahme von Flüssigkeiten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Faltverschlusses an einem Papiergefäß zur Aufnahme von Flüssigkeiten, das entweder aus paraffiniertem Papier hergestellt oder durch Tränken mit Paraffin o. dgl. wasserdicht gemacht ist. Die in Betracht kommenden Papiergefäße werden in an sich bekannter Weise hergestellt, indem ein Papierzuschnitt um einen Formdorn herumgelegt, der Länge nach zusammengeklebt und sodann der Boden durch Umbiegen, Zusammenfalten und. Verkleben des unteren Randes des Zuschnittes gebildet wird. Das Werkstück wird anschließend, falls es nicht von vornherein aus paraffinLertem Papier besteht, imprägniert. Es ist bereits bekannt, bei derartigen Papiergefäßen einen dichten Faltverschluß vorzusehen.
Gemäß der Erfindung werden die in an sich bekannter Weise hergestellten Papiergefäße mit einem wasserdichten Faltverschluß dadurch versehen, daß in den über den Füllraum herausragenden Gefäßwänden durch Zusammenfalten über einen der Füllung entsprechenden, in das Gefäß hineingesetzten Formkern die Faltkniffe des Faltverschlusses in dem Papier vor dem Füllen vorgebrochen werden, so daß beim Schließen des Gefäßes nach erfolgter Füllung der Verschluß leicht in die vorgebrochenen Falten fällt. Das Gefäß ,wird hierbei über dem vollständig in ihm verschwindenden Form-Born zwangsläufig geschlossen. Nachdem der Faltverschluß wieder geöffnet worden ist, wird der Formdorn entfernt, und das Papiergefäß kann nunmehr in beliebig häufiger Wiederholung mit Leichtigkeit geöffnet und geschlossen werden, auch wenn es mit Stoffen, z. B. Flüssigkeiten, gefüllt ist, die den beim erstmaligen Brechen der Faltkniffe des Verschlusses auftretenden Drucken nachgeben würden. Das neinmalige zwangsläufige Vorbrechen der Verschlußfalten über einem festen Formkern, mit anderen Worten, das einmalige Schließen des Gefäßes über einem unnachgiebigen Kern hat den an sich vorhandenen Widerstand der über die Füllung herausragenden Gefäßteile gebrochen, so daß der Faltverschluß nunmehr in beliebiger Wiederholung geöffnet und geschlossen werden kann, ohne daß beim Schließen eine Lagenänderung des Flüssigkeitssplegels eintritt.
Paraffinierte Papiere setzen Faltungen sehr großen Widerstand entgegen; dagegen sind einmal umgelegte Kniffe sehr leicht wieder zu falten, da der Widerstand des Paraffins durch Brechen in den Kniffen fortfällt. Deshalb werden in dem durch das Paraffinieren steifen Papier die Faltkniffe über dem Formkern vorgebrochen, so daß beim Schließen des Gefäßes nach der Füllung der Verschluß von selbst in die vorgebrochenen Falten fällt. Für die Ausführung des Faltverschlusses ist @es gleichgültig, ob die durch das Vorbrechen über dem unnachgiebigen Formkern entstehenden Faltlinien an dem über dem Füllraum des Gefäßes herausragenden Rand bereits im flach liegenden Zuschnitt, beispielsweise durch die bekannten eingedrückten Rillinien, vorbereitet werden oder nicht.
Es ist nämlich bekannt, die zur Herstellung von Papiergefäßen bestimmten, aus unparafflniertem Papier bestehenden Zuschnitte zu rillen oder zu ritzen. Durch dieses Rillen oder Ritzen wird jedoch das erfindungsgemäße Vorbrechen nicht ersetzt, denn durch das Paraffinieren wird das in den Rill- oder Ritzlinien gelockerte Gefüge der Fasern wieder so verfestigt, daß bei dem Biegen der Bruch mit Sicherheit nicht an der gewollten Stelle eintreten würde.
Ferner ist @es gleichwertig, ob das wasserdichte Gefäß aus bereits paraffiniertem Papier hergestellt ist oder nach der Herstellung eist durch Paraffinierung wasserdicht gemacht wird. Die Steifigkeit paraffinierter Papiere verlangt ein Vorbrechen der Faltlinien gemäß der Erfindung. Es ist bei der Herstellung von Papierhülsen bekannt, den Zuschnitt über einen Formklotz, der nicht der Füllung entspricht, sondern größer als diese ist, zu formen; hierbei wird jedoch nicht der Verschluß der Papierhülse über dem Formklotz vorgebrochen. Es ist ferner unter Schutz gestellt, bei der Herstellung von Schachteln mit Zargenhalseinsatz Formklötze von solcher Stärke zu verwenden, daß an einem Formklotz gleichzeitig zwei selbständige Schachtelteile geformt werden können.
Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführungsform eines solchen Gefäßes.
Abb. i zeigt den flachen Papierzuschnitt mit bereits vorhandenen Rillinien, die jedoch nicht unbedingt erforderlich sind. -Abb. 2, 3 und q. zeigen die bekannte Herstellung des füllfertigen Gefäßes.
Abb. 5 veranschaulicht die Art der Schließfaltung des oberen Gefäßteiles.
Abb. 6 zeigt eine besondere Sicherung für den Faltverschluß.
Das Papiergefäß wird in an sich bekannter Weise aus dem Zuschnitt i hergestellt, indem dieser um :einen Dorn gewickelt und dabei auf der Längsseite und am Boden mittels der Klebestellen 2 geschlossen wird. Zweckdienlicherweise sind die so hergestellten Gefäße konisch nach obren sich erweiternd, so daß sie in diesem Zustande in bekannter Weise in Vielzahl ineinandergesteckt aufbewahrt werden können und so sehr wenig Raum einnehmen. Nicht aus wasserdichtem Material hergestellte Gefäße werden durch Tränkung mit Paraffin o. dgl. wasserdicht gemacht und sind deshalb sauber und ohne weiteres für Lebensmittel, wie Milch, Sahne usw., verwendbar.
Das füllfertige Gefäß wird erfindungsgemäß durch das Schließen über eigem eingesetzten unnachgiebigen Formkern an dem über dem Flüssigkeitsspiegel hinausragenden oberen Teil so vorgefaltet bzw. geknifft, daß nach dem Entfernen des Formkernes und dem Einbringen beispielsweise von Flüssigkeit ein Schließen des Gefäßes ohne Veränderung des Flüssigkeitsspiegels möglich ist. Es entsteht die Schließfaltung, wie sie Abb. 5 und 6 zeigen, also eine Faltung, die eine parallel zum Flüssigkeitsspiegel liegende Verschlußebene ergibt. Durch mehrfaches Umlegen kann dieser Verschluß gesichert und abgedichtet und durch das überlegen und Anpressen .einer Blechklammer 5 weiterhin verstärkt werden. Zum Entleeren des Gefäßes kann der Verschluß geöffnet oder das Gefäß am oberen Ende aufgeschnitten werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines Faltverschlusses an einem Papiergefäß zur Aufnahme von Flüssigkeiten, das durch Tränken mit Paraffin o. dgl. wasserdicht gemacht ist, dadurch gekennzeichnet, daß in den über den Füllraum herausragenden Gefäßwänden durch Zusammenfalten über einen der Füllung entsprechenden, in das Gefäß hineingesetzten Formkern die Faltkniffe eines flachen Faltverschlusses in dem paraffinierten Papier vor dem Füllen vorgebrochen werden, so daß beim Schließen des Gefäßes nach erfolgter Füllung der Verschluß von selbst in die vorgebrochenen Falten fällt.